Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 07, 1899, Image 11
Der Weltuntergang. John lisch belchrcidl ikine k'ahrlMZkn in d fritiidicn 'flacht. Bor der Hand als noch Fütt (fbene, Mvember de fufzchnte d. Mts. Mistrr Editer'. Glaabe Sie an Wunnkr?Jchaachnet. Ich hen's wenigstens früher net gethan. Awwer jctz glaab Ich dran. Anyhow er scheint'S Mir als t Mirakel, daß Ich Heini noch leb im daß üro werhanpt die Welt noch steht. Es kann awwer sei, dasz die ganze Sach doch Täu schling is un die Welt wertlich unnergegange is nn Alles, wo Ich seitdem erlebt hab. blos e Traum oder e Art vun scheintodtcm Lebe oder der storbenem Scheinlebe is. Sie wisse doch. Mister Editer, dab sor de Dreizehnte Navcmber dieses Mo nats, neintinein, füngdesiäkcl, der Welt unnergang seientisikclli un no Humbug avout it prophezeit war. Well, es gebt Leit, wo sich, aus so was nix mache. Ta sein ich wieder annerscht. Ich sein ewwe ze viel vun eme Fämilimann. Mei erster Gedanke ist immer die Fä mili. So hen ich am Montag gesagt: ..Alti. hen Ich gesagt. Mi. 'daß Ich vor Deine leibliche Aage mit dem Rest vun der Welt unncrgchn soll, des will e4 rri- ...i ..ir,,,.. .... ki ,a ,, .11 im uimuii un u iuuiii uuui net expekte, daß Ich es mit ansehe soll, wie Du ze Picces dder sunfcht wohi gehst, des kannst De aach net expekte. ..Die Jnschurenz is in Order", hen Ich gesagt, un wairn's gut geht, da sehn mer uns emol wieder in dieser Welt oder sunscht wo." Ta dermit hen Ich zärtlich Abschied genomme, hen mer des Bänkbuch un Alles, was sunscht vun Waluäbcls in der Residenz war, in die Tasch gesteckt un sei enüwwer nach Jhst Neu York zum Tschalli. Da sein die Annen, Ich mein der Rest vun unserm alte Gang, schun ge wese un da hen mer Wcltunnergang getaltt. De Tschalli Hot mit die expcn sivste Tclikessics als Freiluntsch eraus gerückt un des Hot uns nor noch mehr stußig gemacht, denn des Hot uns ge- t.....t V.c. cft.fi: v ii.'ii yiuui, uuy, un j.u;uui un uc ii't.u ' unnergang selwer gcglaab't Hot. Mir sein konsequentli ziemlich libcrell ge worn, dann was is der Juhs. ze fäfe, wann mer doch kein Juhs mehr Kot for des. was gesäft werd? Well, unser Tciälog is immer mehr . intercsting und die Situwaschen immer mehr aufregend geworn. Des is kei Fon, Mister Editer, wann mer bei erer Battel Mosel, sitzt un immer die Hand üwwer 'des Glas halte muß, damit kei Sternschnuppe eneisällt, un wann mer denkt, im nexte Aageblick werd die ganze Battel un mer selwer in de Bar gain vun dem hinnere End vun eme -f' Komcteschwanz kaput geschlage.' Mir is es feinelli ganz dunkel vor die Aage geworn un ich hen gedenkt: Aha, jetz kimmt's'.- .Or 6?ks'S rttrtrtfi ftinfsu nhor net UV W t V V V V V V VVV wv iiv Mister Editer. eimal, es muß so um e Uhrer zwölf gewese sei. da hen Ich de Erzengel Gabriel so deutlich blose hörn, wie es nor was uff der Welt gewwe kann. , Ich glaab. Ich sein e Bißle blaß geworn un hen mit eme schwache Versuch, en Miß ze mache, gesagt: Mer wolle aach noch Eins blose." Tann is es immer dunkler geworn un dann war es uff eimal ganz aus for e Zeit lang wenigstens. Mister Editer, wisse Sie, wie es eme Verstorbene ze Muth is? Well, Ich hen Expirienz da drein. Nämlich, wie Ich wieder aufgewacht bin, da war Ich todt. Es war klier zu mir, daß der Falb Recht gehtt Hot un die Welt unnergegange war. Es war stockdunkel um Mich erüm. Nix ze hörn und nix ze sehn. Im Himmel war Ich net. Tes war mer klier. Awwer iven in dem annere Platz, Ich mein downstairs, hen Ich gedenkt, wär mer doch eme Prominente mehr Achtung schuldig, als en im Dunkle ze losse. Ich hen mer awwer gedenkt, daß bei so erer Gelegenheit. ' wie e Weltuuncrgang. der Rush zu all die Art vun Plütz ze groß is. Sunscht hätt ich gekickt. Wie Ich mer so die Gedanke mach, da werd es uff eimal hell. Ich seh Stern un Mond un die ganze Aestro lodschie vor mir erumtanze awwer blos for en Aageblick. Tann war's wieder still un dunkel. Wie Ich wieder zu mir gckimme sein, hen Ich derhcim in mcim Bett gelege. Ter Tfchalli un der Pclzkappe-Billy un der Goß un der Pict un der Scham bettist un der Törre-Quetsche-Hannes un der Rest vun die Bube, die probirn jctz. Mich glaabe ze mache, daß der Wcltunnergang gar net werklich statt gcfunne hot. Sie sage. Ich wär müd im Gesicht gewese. eigeschlafe un dann Hütten sie mich in die Car un uff die Ferry gebracht un dann wieder uff e Car un da wär Ich net uffzewecke ge wese un feinelli wär Ich. wie sie Mich aus der Car gebracht hawwe. mit dem Kopp uff's Pflaster gefalle un des wär'n die StarS gewese. wo Ich gesche hen un dann hatte sie Mich heimge bracht. Well, es kann ja sei. awwer Ich glaab eS net. WaZ Ich glaab, deS iS. daß die Welt werklich unnergegange iS un daß Ich blos uff en annere Planete versetzt bin. Die AM iS aach mit uff dem neue Planet. Alio waS iS der Differenz? Ich bin nor begierig uff deS nexte Sonntagspüper. Ta werd's ja drein ftchn. wie die Sache werklich war. Einstweile so lang wünschend YourS John Ritsch. Esq. Ich qlaab. es is dock noch die alte Welt. Ter Tfchalli Hot mer e Bill ge schickt for de Weltunnergangsabend. Er Hot nämlich seimige Abend kein Check ncmme wolle, peil der ja in der annere Welt doch net gut gcwese wär! Awwer dem Tschalli sei Bill pruve mir ganz genau, daß die Welt net unner gegange is, denn so unverschämt könnt uff keim annere Planete beschummelt wern, wie der Tschalli des gethan Hot. Noch emol Jours Der Obige. Esq. Juckele sperr Am 7. April dieses Jahres ist zwischen Preußen und Württemberg der StaatSoertrag abgeschlossen morden, über die Aufhebung der Flößerei auf dem Neckar oberhalb der Enzmündung und auf der Glatt. Bis spätestens 3t. Dezember 1.00 (bis zur Herstellung einer Straße von Glatt nach Neckar hausen, die bis dahin vollendet sein muß) sollen durch Verfügung des Ministeriums des Innern die BestiiNl mungen dieses Vertrages in Kraft treten In Württemberg sind die Tage der Flößerei gezählt, und hier und dort haben festliche Veranstaltungen und Abschiedskundgebungen gezeigt, daß manchem Schwaden etwas fehlen wird, wenn die klaren Schwarzwaldflüsse keine Flöze" mehr auf ihren Rücken tragen und die kraftvolle Zunft der Flößer aus dem Leben der hcimath lichen Thäler verschwindet. Es ist ein Stück Poene des Flußlebens". Bis in's 14. Jahrhundert gehen die urkundlichen Abmachungen zurück, die den Betrieb der Langholzflößerei auf dem Neckar bezeugen, und wie rege stets das Interesse des Volkes für das Leben und Treiben der Flößer war, das mag manch-r halb legendenhafte Bericht über ihre Gewohnheiten beweisen. Wird doch vielfach Grozes erzählt von der unge schininkten Kraft und Derbheit ihrer Rede und von der ungebrochenen Leistungsfähigkeit in der Vertilgung von nahrhafter Speise und belebendem Trank. So weiß ein Liebling des schwäbi chcn Volks. Wilhelm Hauff. in einem seiner schönsten Märchen Das kalte Herz" Manches zu erzählen von den Floßhcrrcn und Flößern; und in dem gewaltigen Holländermichel hat er ene Gestalt geschaffen, die in vielen ihrer Eigenschaften die charakteristischen Züge der Flößcrnatur an sich trägt. 1 Besonders aber hat seit alter Zeit die akademische Jugend T ü b i n g e n s zu den Männern des Floßes sich hingezogen gefühlt und in Tübingen wird es mancher schmerzlich vermissen, wenn kein Floß mehr mit seinem Jockele den Neckar hinunter gleitet. Wer erinnert sich nicht gerne daran, aus der eigenen Studienzeit. wie ein endloser Vormittag erfreulich unterbrochen wurde durch ein helles Jockele spe-ac-ae-aer. Erst ist's nur ein vereinzelter Ruf. Bald öffnet sich ein Fenster um's andere, lauter und lauter klingt's, mächtig ertönt vom Hölderlinsthurm die Glocke, an den Fenstern werden Kanonensticfel ge schwenkt, und unter hundcrtstimmigem Gesang gleitet der Floß dahin. Die Flößer, halb erfreut und halb geärgert, geben durch kräftiges Wort und unmiß verständliche Gederde ihren Gefühlen Ausdruck, und auf der Neckarbrücke hat sich schon ein dichter Kreis versammelt, um auch von hier aus das Jockele sperr!" ertönen zu lasten. Die Jockele" sind für Tübingen und Studenten eine schier unversiegliche Quelle heiterer Geschichten gewesen. Von bestimmten Personen weiß man zu erzählen, daß ihnen die Jockele ganz besonders witzig und derb heimgezahlt haben; namentlich hatte sie .es dabei auf Erscheinungen abgesehen, die durch besondere Jugendlichkeit auffielen. Auf eine Wiedergabe der Begrüßung? formeln, die vom Floß nach den Studentenbuden herauf laut ertönten, müssen wir verzichten, da verwöhntere Ohren dieser Sorte von Provinzialis men nicht gewachsen wären. Als einzige Stilprobe mag erwähnt werden, daß einst ein besonders scharf blickender Jockele einem Musensohn, der in einem selbst für Tübingen ungewöhnlichen Grad an Geldschwulitäten laborirte, zurief: Wenn no Tei Portmanneh so groß wär wie Tei Maul!" Auch an Zwischcnfällen ernsterer Art hat es nicht gefehlt. Eines Abends hatte ein Floß in Tübingen selbst an gelegt und blieb ohne Aufsicht; die Jockele mögen das Bedürfniß gefühlt haben, ihre Wasserstiefel unter einen behaglichen Wirthstisch zu strecken und im Schatten einer Tübinger Besen wirthschaft sich am einheimischen Rothen zu ergötzen. Eine Schaar übermüthiger Studenten machte sich daran, das Floß loszubinden; es setzte sich in Bewegung, zerschellte zum Theil an der Neckar brücke, löste sich in seine einzelnen Glieder auf und richtete da und dort Zerstörungen an. Es bedürfte tage langer Arbeit, um es in seiner früheren schlanken Schönheit wieder erstehen zu lassen. Den Vätern der talentvollen Söhne, denen eine sehr stattliche Rech- nung präsentirt wurde, hatte man gerne da? oben erwähnte .Portmanneh gewünscht. ES ilt ein uralter Gebrauch, da die Anwobner von Klüften und die vor überfahrenden Schiffer und Flößer durch gegenseitigen Zurus einanoer neacn. eeii die tlnivcrsität in Tübingen besteht, war es jedenfalls in erster Linie die Freude am Ulk und an der Neckerei, die da? Erscheinen eines Floßes für die Studenten zu einem freudigen Ercigniß machte. Ergiebige Erwähnung nnoct das Zockele sverr!" auS Anlaß des 200 jährigen Jubiläums der Universität im Safire 1C.77. Wie das XaiAe kverr" so bezicht sich auch das Hau a!" auf die Handhabung der Sperrvorrichtunq. die sich auf dem letzten Gcstöhr des Flosses besindet. Deutscher ünstlerfreimutft in England. Ter vor 4 Jahren verstorbene qe niale Komponist und Geiger Ludwig bptchr hatte 1820 mit seiner Frau To rette, der berühmten Harfenvirtuosin, eine Kunstreise nach England unter- nommen. Bald sah er sich auf allen Konzcrtprogrammen der Saison ngu riren. konnte sich aber nie entschließen. auch in Privatgesellichaften aufzutreten. da in der englischen Gesellschaft" die Künstler unwürdig behandelt zu werden pflegten und gleich nach ihrem Vortrage oieGeselllchaftsräume vcrlai en mußten Endlich waren pohr und Frau auch zu den Brüdern des Königs, deren einer eine Prinzessin von Meiningen zur Ge mahlin hatte, gebeten worden, und dieseAufforderung konnte das Ehepaar nicht wohl ablehnen. Als sie im Pa lais erschienen, wollte der Diener ihnen das Wartezimmer der übrigen Musiker öffnen; Spohr übergab seinem Tol- mctscher den Geigenkasten und schritt. Frau Dorctte am Arm. sogleich die Treppe hinauf. Als der am Eingange des Empfangszimmers wachehaltende Tlencr zögerte, dem Namen ..Svobr" die Thür zu öffnen, machte der Künstler Miene, dies selbst zu thun, worauf ihm der Diener eiligst zuvorkam und seinen Namen laut in den Salon hineinrief Die Herzogin, deutscher Sitte einae denk, erhob sich sofort und führte Frau Torette zum Tamenkrcise. Auch der Herzog stellte Ludwig Spohr mit freundlichen Worten den Herren vom Hose vor, und als die fervirenden xxe ner den bürgerlichen Gast ignorirten, gab er ihnen einen Wink, auch ihm zu prascntlren. Im Verlauf des Konzerts ließ der Haushosmelster dann die Künstler ein- zcln nach dem Programm Heraufrufen Sie erschienen mit, Notenblatt od?r In strument und grüßten mit einer tiefen Verbeugung, die aber nur von der Her zogin erwidert wurde. Spohr selbst erzählt in einem Briefe über den wci- teren Verlauf des Abends wie folgt: Ich ärgerte mich sehr über diese Entwürdigung der Kunst und nocl mehr über Künstler, die sich solche Be Handlung gefallen ließen. ' und hatt, große Luft, gar nicht zu spielen. Ali daher die Reihe an mich kam, zögerte ich avstchttich so lange, bis der Herzog. wahrscheinlich auf einen Wink feiner Gemahlin, mich selbst zum Spielen aufforderte. Nun erst ließ ich durch einen Diener mein Violinkästchen her aufholen und begann dann, ohne eine Verbeugung zu machen. Alle diese Um stände mochten die Aufmerksamkeit der Gesellschaft erregt haben; denn es herrschte während meines Vertrages eine große Stille im Saal, während doch vorher die Unterhaltung keinen Augenblick gestockt hatte. Als ich ge endet hatte, applaudirte das herzogliche Paar, und die Gäste stimmten ein. was beides bisher nicht geschehen war. Bald darauf schloß das Konzert, und die Musiker zogen sich zurück. Hatte es nun schon Sensation erregt, daß wir uns der Gesellschaft angeschlossen, so steigerte sich diese noch um vieles, als man sah. daß auch wir zum Essen dablieben und bei demselben von dem herzoglichen Paar mit großer Auszeichnung behan delt wurden." So ward Spohrs wohlberechtigtcs Selbstgefühl das Zeichen zum Durch bruch einer würdigen Aufnahme wahrer Künstler auch in dem Lande, das bis dahin es gewagt hatte, solche mit b zahlten Dienstboten aus gleiche Stufe zu stellen. ' Ueber .Hochzeitsgebräuche bei den Buren wird der Schles. Ztg. geschrieben: Ter Bur pflegt frühzeitig zu heirathen. Hat der junge Mann das zwanzigste Lebens jähr erreicht, so sucht er sich eine Frau, sofern nicht schon seine' Eltern eine solche für ihn ausgewählt haben. Hält er unter den Töchtern der nächstgelege nen Bauernhöfe Umschau, so bemüht er sich vor Allem in Erfahrung zu briii gen, wie viel Schafe, Pferde und Rin der ein jedes der jungen Mädchen seiner Nachbarschaft bei einer Eheschließung als Mitgift erhält. Hat der junge Mann aber eine Wahl getroffen, so reitet er auf einem reich ausgeschirrten Pferde nach dem Hofe des' von ihm auserkorenen Mädchens. Tort wird er von den Eltern des Mädchens und von demselben sehr steif und förmlich empfangen, obwohl man weiß, welche Ursache den jungen Mann hergeführt hat. Der Ton wird auch nicht herz licher, sobald der junge Mann sein An- iegen äußert und Erhörung findet. Buch wenn der Bräutigam ein paar Tage später wiederkommen soll, wird! er gerade so kühl empfangen wie am ersten Tage. Ganz geschäftsmäßig wird nun die Beschaffung der Aussteuer de prochen und der Hochzeitstag festgesetzt. Auch ein wenig aufmerksamer Beobach ter wird finden, daß der Bräutigam sich mehr um die Schafe, Rinder und Pferde, die er als Mitgift erhält, küm mert. als um die Braut. Die Hochzeit findet gewöhnlich an einem Sonntage statt. Dann erscheinen Dutzende von Wagen und zahlreiche Reiter im Kirch oorfe". Der Bräutigam trifft mit sei ner Familie und Verwandtschaft, die Braut mit ihren Eltern und Auge hörigen ein. Bei der Trauung erscheint die Braut in einem kostbaren Braut- kleide, das auch die wohlhabenstcn Buren ans besondern Leihhäusern, die mit diesem Ausleihen gute Geschäfte er zielen, entnehmen. Ist die Trauung vorüber, so wird von der jungen Frau das blendende Costüm abgelegt und der Verleiherin zurückerstattet. Sehr oft kommt es vor, daß im sogenannten Kirchdorfe an einem Sonntag gleich ein halbes oder ganzes Tutzcnd Trauun- gen unmittelbar hintereinander statt finden. Ter Geistliche bleibt dann -j.-.t-. ..f.-.. CM!... fi f. .- l-.a ununicrorocucn ain .'inui ncmn, ois das letzte Paar verbunden ist. An solchen Sonntagen werden meist auch Märkte im Kirchdorf abgehalten und die Eltern, welche schon erwachsene. aber noch ledige Kinder haben, verein baren bei diesen Gelegenheiten alle? Nähere". Auf den Hochzeitsschmüusen wird außerordentlich viel gegessen und getrunken, da die Buren sprichwörtlich guten Appetit besitzen. Bei Hochzeiten und Familienfesten werden Freunde und Bekannte tagelang aufs reichlichste bewirthet Woher das Posthorn stammt Wem fällt es heute auf, daß die Postillone ein Blasinstrument bei sich führen? Wer kümmert sich um den Ursprung dieses infolge der Gewohnheit scheinbar ganz natürlichen Umstandes? Daß die Post das Horn von den Fleischern entlehnthat, das wissen wohl nur wenige. Diese interessante That fache erklärt sich folgendermaßen: In jenen alten Zeiten, wo noch das Faust recht blühte, wo viele Ritter 'zugleich Wegelagerer und traßenrauber waren. in jenen Zeiten, wo in Teutschland wie in anderen Ländern, das Post mesen noch eine unbekannte Sache war, gab man den Fleischern, welche im Lande oft meilenweit umherstreiften um Vieh einzukaufen, nicht Zelten Briefe oder andere Bestellungen mit Tenn nur die größeren Städte hatten bestimmte Boten, die von Zeit zu Zeit nach gewissen Orten abgingen, aber erst nach geraumer Zeit zurückkehrten. Ob die Fleischer aus der Briefbestellung nach und nach ein Monopol gemacht, ob ne sich derselben aus bloßer Gefäl liqkeit, also unentgeltlich, oder gegen eine Entschädigung unterzogen, davon nndet man nichts in den Urkunden nur so viel erhellt aus diesen, daß sie, wo nicht die einzigen, doch die vorzüg lichsten Briefbesteller waren. Aber die Landstraßen waren unsicher. Wer konnte den Raubrittern willkommener sein, als ein wohlhabender Fleischer mit seinen Hammeln oder Rindern k Mit Beute beladen, zog der Räuber gegen Abend wieder in seine Burg ein. um die Nacht beim vollen Humpen zu verschweigen. Bei Nacht war man also sicherer. Tie Nacht, die keines Men schen Freund sein soll, war damals icdenfalls die Freundin der Reisenden, wenigstens der Fleischer. Und daher bedurften sie eines Blaslnstrmentes zu Signalen, wenn sie des. Nachts in die verschlossenen Städte wollten, oder wenn sie sich mühten, die schlaftrunke nen Wirthe der Torfherbergen zu wecken. Sehr natürlich wählte man ein Instrument mit weithin gellenden Tone, ein schmetterndes Horn, und eines gleichen, als zu ähnlichen Zwecken am geeigneften, bedienten sich dann später auch die Postillone. Llus der englischen Hundewelt. Eine vornehme Tame der Londoner Gesellschaft ist die Erfinderin einer neuen, höchst originellen Profession" für Lieolingshunde. Sie hat die Mühe nicht gescheut, ihren diversen Foxterriers diese Hunderasse liebt sie besonders Unterricht im S ch l e p p e n t r a g e n zu ertheilen. Es er regte geradezu Sensation, als sich die Lady dieser Tage mit einem der so ab gerichteten Geschöpfe auf der Straße zeigte, und der kleine Vierfüßler mit ungemein klugem Ausdruck in seinem Hundegesichtchen und unverkennbarem Stolz das ihm übertragene Amt aus füllte. Sobald das Thier bemerkte, daß seine Herrin im Begriff war, die Straße zu kreuzen, erfaßte es niit seinen Zähnen vorsichtig den Saum der ele ganten Seidenrobe an zwei oder drei Stellen, und mit erhobenem Kopf, so daß kein Stückchen des Stosses den Boden mehr berührte, trottete der vier beinige Schleppenträger mehr neben der Dame als hinter ihr. Nachdem sie das gegenüberliegende Trottoir erreicht hatten, ließ Bobby das Gewand wieder fallen und blickte zu der Marquise auf, als wollte er fragen, ob er seine Sache gut gemacht. Ein Lächcll und Kopf nicken der schönen Herrin belohnte den seltsamen kleinen Pagen reich, wie man an feiner durch lebhaftes Schwanz wedeln zum Ausdruck gebrachten Freude erkennen konnte. :A lew in otT friedlich. (ffin(1titr 6nt v,ettid,ge Aa,iieradrch Ich bawe Snne Gaddin, 'Ne Berle von 'ner Frau: Bezweifelt'S ooch de Millern. Ich weeß eS ganS genau. Bloß nen kleenen Mangel. Aen' nS'gen hat fe nur: Se is a' bischen lebhast. Se redt in ner Tour. Ooch siewen Techter haw' ich. Tie gleichfalls Berlen sin'; Will mer mir widersprechen. Ten zeig' ich, wer ich bin! Tie bilden nach der Mudder In heechsten Grade sich: Aen' Rosenmund hat jede. Bloß Halden gann se'n nich'. Un' jede von den siewen Hat ooch än' lleenen Hund; Gommt denen was derquere. Gleich effnekl se den Mund. Te erschte hat 'ne Wachdel, Te zweet än' Babagei. Zwee Techder schlagen Fliege! Un' drei f5ig' derbei. So haw' ich siebzehn Wesen In meiner Heislichgeit, Barforsch un' unermiedlich Vertreib' se mir die Zeit. Un' ich, ich lieb' se alle. Un' alle liem se mich: Ich lewe still un' friedlich. Bloß nur gereischlos nich'. Edwin B 0 r m a n n. Rette Gäste. In TareS-Salaam wurde neulich das Lager, m dem sich die nach Jrmga, Jlimatinde und Wmpapua bestimm ten deutschen Unteroffiziere Großmann, Zabn und Schmidt befanden, von einem Löwen überfallen. Ter Löwe kam bis an's Laaerficr. erfaßte einen der dort schlafenden schwarzen Träger und schleppte ihn fort. Durch das Ge schrei des Unglücklichen wurden die Posten und die anderen Askaris aus mectsam und feuerten auf die Bestie Der Löwe ließ den Schwarzen fallen und verickwand in der Tunkelbelt. Gegen Tagesanbruch aber kam er zu rück, wurde jedoch von den Askaris an geschossen und verschwand. Aehnliche Ueberfälle von Ansiedelungen der Ein geborenen durch Löwen wurden in letz ter Zeit von mehreren Stellen nahe der Küste gemeldet. Auch der Mllstonö station im Slmbaiithal. das nur oder 4 Kilometer von Dar-cs-Salaam entfernt ist. machte eine der Bestien unlängst einen unerbetcnen Besuch Diesmal war es ein Leopard, der be kanntlich weitaus gefährlicher und blut gieriger ist als der Löwe. Der Leo pard drang in die Hürde ein. zerriß 2 Kälber und 4 Ziegen und war fort ehe man daran denken konnte, ihn an. zügreifen Altägyptischeö Porzellan. Ter Prometheus" schreibt: Tie Frage, ob die alten Aegypter das Por zcllan oder ein ähnliches keramisches Produtt gekannt haben, ist wiederholt aufgetaucht, da man mehr als einmal in den Gräbern Gefäße und Statuet ten aus halb durchscheinender Brand- masse gefunden hat. Brongniart m seiner Keramik" und andere Sachver ständige waren aber bei der Meinung geblieben, daß es sich hierbei durchweg um Erzeugnisse chinesischer Herkunft handle. Unter einer Anzahl neu ge fundener Stücke, die durch Hrn. v. Mor gan übermittelt wurden, fand nun H. L. Chatelier ein aus einem Grabe von Sakkara bei Memphis stammendes Bruchstück einer Statuette, die sicher aus Porzellan besteht und in Altägyp ten fabrizirt wurde, denn sie ist mit Inschriften und Hieroglyphen versehen. Tie Masse ist hart, blaßblau, durch scheinend und in ihrer chemischen Zu sammenfetzung durchaus verschieden von alt-chinesischem Porzellan. Sie ent spricht der eines durch Kupfer blau ge färbten Weich-Porzellans, das für Ge fäße wohl nicht elastisch genug wäre, aber für Stutuetten vollkommen aus reichte Die Mauleselin als Theaterzu schauer. In Vcrolavecchia bei Brescia veran- staltete jüngst ein Tilettantenverein eine Theatcraufführung. Kurz vor Beginn der Vorstellung kam ein Müller an die Theaterkasse und verlangte zwei Cin trittskarten, eine für sich und eine für seine Begleiterin. Nachdem er den Be trag bezahlt hatte, entfernte er sich, um feine Begleiterin zu holen, und kehrte bald darauf mit einer Maulcsclin zu- rück. Ter Billeteur wollte ihn nicht mit dem Vieh" passircn lassen, aber der Mann erklärte, daß er die Einlaß karte für seine Begleiterin, eben lene Maulcsclin, bezahlt und infolge dessen ein heiliges Recht habe, mit derselben in s Theater zu gehen. Ehe der Bllle tcur noch ein Wort erwidern konnte, hatte dcr Müller die Eselin bestiegen und ritt unter dem Jubel des Publi kums in's Parterre, von wo er erst durch die bewaffnete Macht entfernt werden konnte. Sergeant (bei der Schießübung): Nicht wahr, wenn die Scheibe ein Knödel wär' und das Gewehr eine Gabel, da würdet ihr Kerls allemal treffen!" Snn mßsi. Bauerfrau: .Wie. Du willst Tir t neue Hose machen lassen? Tie alte ist doch noch gut!" .Gut. wo ich kaum noch ein Zündhölzchen d'ran anstreichen lann!" Ier Reibe nch. Student A: Kannst Tu mir fünf Mark leihen?" tudent B: Hm, ich habe Dir 1a erst vor sechs Wochen auSgeholfen!" Student A: timint aanq genau; Tu bist aber wieder an der Reihe!" Der ?chlcik't'f. Herr (zu einem Jungen auf der Straße, der in jeder Hand einen Eimer Wasser trägt): Nun, mein Sohn, wird Tir denn das nicht zu schwer?" Knabe: Bewahre! Ich wechsle öfter mit den Eimern." Saiotv5cplätifcr. Sehen Sie, Gnädigste, die Frauen wissen, daß wir Literaten sie wie Bücher behandeln. Sie wollen alle gelesen werden." Glauben Sie nicht, Herr Toktor, daß dabei sehr viel aufgeschnitten wird?" bedenklich. Wie der Kellner Xovcrl es in dem Weinschank ausbält, ist mir ein Räth- sel." Ja, wieso denn; er hat dort eine gute Stelle." Aber bedenke doch, dcr arme Kerl soll Alles im Kopf haben, was die Gäste irinken." Rücksichtsvoll. Buchhalter: Ich bitte heute Nach mittag um 'Urlaub; wir machen eine Landpartie mit Tamcn." Chef: Wird nicht gewährt, 's könnte Ihr Unglück sein; denn bei solch' einer Gelegenheit habe ich meine Frau kennen gelernt." Auch eine Reklame, Ein Hausirer wird von einem Kauf mann derart unsanft hinausgeworfen, daß er auf der Straße liegen bleibt. Passanten sammeln sich an, der Haust rer erholt sich und bietet den Umstehen den feine Waare an. Es mährte nicht lange, fo hatten ihm dieselben auS Mitleid feine ganze Waare abgekauft. Als die ganze Szene vorüber war, geht der Hausirer zum Kaufmann zurück und meint: Ich werde morgen wieder kommen, wollen Sie nicht so gut sein und wieder so eine hübsche Reklame für mich machen?" Vann allerdings. , Herr: Ist die Dame auch aus an ständiger Familie?" Heiratsvermittler: Natürlich; dcr Vater ist ja Tanz- und Anstand lehrer!" Erkannt. Er: Heut'. Weiberl. hab' ich mich in einem Lebensversicherung aufnehmen lassen." Sie: Natürlich. Tu denkst halt immer nur an Deine eigene Person." Immer derselbe. Major (das Mannschafts -Zimmer verlassend): Adieu. Füsiliere!" Einjähriger Hirsch: Adieu, Herr Major: beehren Sie uns recht bald wieder!" Boskafi. Unteroffizier (zu einem einjährigen Literaten): Einjähriger, machen Sie nicht ein Gesicht, als sollten Sie gegen einen Feind vorgehen, der sich hinter Papierkörben verschanzt hat!" Entweder oder. Wittwe (zu ihrem Zimmerherrn): Jetzt wohnen Sie schon feit sechs Wochen bei mir, wenn Sie sich nicht bis zum ersten erklären wollen, dann kündige ich Ihre Wohnung." So machen sie's. Arzt (zum kranken Kollegen): Aber warum willst Du durchaus nicht nach dieser neuen Methode behandelt sein?" Patient: Weißt Tu, im Vertrauen gesagt, diese Methode ist von mir selber!" Es bleibt beim alten. Wirthin: Was wünschen Sie denn als Zubrot zum Frühstück?" Neu zugezogener Studio: Was hatte denn mein Vorgänger?" Wirthschaften: Ach, denken Sie, der atz alle Morgen einen sauren Häring!" Spekulativ. Der Buchhändler A. giebt eine Schrift heraus: Wie können ältere Tamcn sich jünger machen." Zu seinem Ver- drutz bleibt ihm fast die ganze Auflage, jahrelang unverkauft liegen, so daß er sie schllenlich zu klncm Spottpreise sei- nein Konkurrenten B. verkauft. Ter läßt die alten Umschläge herunterreißen. und auf die neuen als Titel drucken: Wie können junge Damen noch jünger werden." In kurzer Zeit ist die ganze Auflage verlauft. Begegnung beim Zahnarzt. Wie. Sie fechten alle Leute an und lassen sich ein Gebiß um 25 Dollar machen?" Aber, bester Freund, ich muß doch etwas haben, um am Hungertuch nagen zu können."