14 .13 A. iVj lAlf AniÄHlSH kww., i xvv 1 i i STANDARD 6LASS & PAINT Haltt, Block, g,genübr dem Ottvtt Thzater. Handln In Hlas, Jaröeu, Jirnisse, Oele, Biirstcn, Spiegeln usw. II. .1 . TU eyer, flM8ffre. Hier wird Deutsch ge.sprochen ir,at Diorks Lurnbcr & Coal Co., 1228 2 träfe. w" iftVÄ Wholosalo and Rctall Achtung für die. welche Pftldegeschirre ' brauchen. Fraget euren Geschirrr.HZndler sitr Pfe'dtgeschtrrt ReitsSttel usw. ongefetii;: von intern WQS, Lincoln Neb. GEÖfffflS Leistungsfähigkeit wtizenmehl. Zff- Futter ird zu 2 Ernt per Bushel, in Quantitäten von SO Bushel. ge. mahlen. CIt ETE, IVEIJ. MM pv sJ Wecket o L. A. KseM Fred Krug Breving Co. Clfl: 1007 Jackion St., Telephti o. 420. 3ü, Mttmsnn & Co.. t-y?r.H. -Geschirren, Sätteln, flttttnrnftnt Vettschn, sw. Ct i&tmpm f-rt xnmxk, rleU,, , Ans n k,rtn xRk4 M. KJT omt wtk aierznip Cu4 selbst, -m 143-145 Ml. l v.St. tnl. ü. C. WeEMPEN iR. iiiw R5nm2lrmeien. (Z)elen. $ar . 130 skdl. 10. rHf, intol, Rt. 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Meine Ausregung und Unruhe entging ihnen nicht, und sie fragten mich nach der Ursache derselben. .Oh, eS ist nichts nur ein kleiner Aerger mein (Hatte hat feine Untera redung mit " (Hu Echrei, den Melchior ausge floszen. unterbrach mich uud dann er tönte seine mächtige Stimme: ,3 Hilfe! Licht herbei'. Zu Hilfe!' Ich stürzte hinaus, wie von Furien gepeitscht. Herr von Bernis erfaszte einen Armleuchter mit brennenden Ker zen und folgte mir. Hinter uns drängte sich eine erschrockene Menge. Ich fand Melchior inmitten der Allee knien; mit seinen Armen hielt er einen leblosen, unbeweglichen Körper um schluugen. Tie düstere Szene war bereits durch zahlreiche Kerzen und Fackeln erhellt. Teutlich unterschied ich das Antlig mei' es satten, welches sehr bleich war und einen Ausdruck des Schmerzes und der Entrüstung trug. (Sin Etilet stak bis an's Heft in seiner Brust; seine Klei düng war von einer blutigen Hand durchwühlt worden. All' dies sah ich auf den ersten Blick mit Alles umfassen der Klarheit. Ich riß das Stilet her aus, warf es weit fort und betastete mit der Hand die Herzgegend. Kein Pochen war mehr zu fühlen. .Allmächtiger (öott schrie ich auf, .Walter! Mein Walter!" und warf mich schluchzend über den theuren Tod ten. Doch mit einem Male fegte ein Hauch deZ Zornes, ein leidenschaftliches Ber langen nach Rache meine Klagen hin weg. und mit vorgestreckten Handen richtete ich mich emvor : Ich will, daß man sich des Elenden bemächtige, der ihn gemordet hat ; ich will es. hört Ihr? Razoff, den der Fürst auS dem Hause sagen wollte, Nazosf, der Betrüger, Räuber und Mörder ! (i? kann noch nicht weit ge kommen sein; eilet, durchsuchet das Schloß ! (Sin Bermögen demjenigen, der ihn zur Stelle bringt, lebend oder todt " Bei diesen Worten, diesem Berspre chen ftobenahlreicke Diener nach allen Richtungen davon. Plötzlich zuckte ein Gedanke durch mein Hirn. Wenn der lSlende, der Per nichte, seinen Wohlthäter ermordet hatte, so hatte nicht der beleidigte Stolz, die verletzte Ehre ihm die Waffe in die Hand gedrückt. Solche Männer begehen kein unnützes Verbrechen. Ter Zweck desselben konnte also nur ein Tiebstahl gewesen sein ! Der Elende wußte, daß der Fürst ständig den Schlüssel zum Diamantenzimmer bei sich trug. Seit jenem verhängnißvollen Tage, wo ich dasselbe habe sehen lassen, lauerte er auf eine günstige Gelegenheit, nd als er sich entdeckt sah, hatte er mit uner hörter Verwegenheit zugestoßen, hatte er mit einem Dolchstoß dieses von Güte übersließende Herz durchbohrt, hatte der Verruchte mit blutiger Hand die Kleider seines Opfers durchwühlt und sich des Schlüssels bemächtigt, um in das Schloß zu eilen und so viel wie möglich von den kostbare Steinen an sich zu eh men. All' diese Gedanken zogen in Sekun denschnelle durch mein Gehirn und er wiesen sich als zutreffend : der bewußte Schlüssel befand sich nicht mehr auf der blutigen Brust des Fürsten. .Melchior!" schrie ich; der Bandit hat gemordet', um zu rauben. Rasch, eile Tu wirst ihn im Tiamantenzim mer antreffen." .Ich habe meinen Revolver." sagte Melchior einfach und eilte davon. Inzwischen hatte man eine Chaise longue aus dem Salon herbeigeschafft und den Körper des Fürsten darauf gelegt. Die Herzogin und mehrere meiner Freundinnen umringten mich und such ten mich hinwegzubringen. Bon einer unbegreiflichen Erregung aufrecht er halten, drängte ich sie indessen von mir, und die erkaltende Hand meines Gatten in die meinige nehmend, folgte ich auf recht den Trägern, die langsam dem großen Saale zuschritten, welcher von blendendem Kerzenschimmer wieder strahlte und in welchem vor wenigen Minuten noch fröhliches Lachen und Scherzen erschallt war.' Hier befahl ich zu halten. Ich weiß nicht, welche Gedanken an eine sofortige unmittelbare Rache durch mein vom Fieber durchglühtes Gehirn nisten. Ich hegte die sichere Hoffnung, daß Viel chior, der so stark und muthig war, den Mörder niederwerfen, sich seiner be Nächtigen nnd ihn hierher vor mich, vor den Leichnam feines Opfers führen w'irde. Und dann ein ungeheurer Zorn, ein wahnsinniger Haß erfüllten mich. Plötzlich ertönten mehrere Schüsse. 'erschreckend, lang rollend, durch die tiefe Stille darauf Schreien. Rufen und Geräusch einer athemlosen Berfol guiig über Treppen, durch Säle und dann nichts uiehr. Wieder herrschte die vorige, bange traurige Stille. Jetzt ging eine Thür ans und herein kam langsam, auf einen Diener gestützt, ber unglückliche Melchior. .Er ist mir entkommen sprach er leisen, zagenden Tones. .Sie sind verwnndet," rief die Her loqln aus. ,m ist inÄS-denke ich' Wd mit gros-er Ännreni'.nnz siilr er koik. Zo wi, Sie es gesagt, fand i,h i!:n oben in einem geheimen Zimmer vor einer wunderbaren Sammlung ron Diamanten. Er war erst eben eingetre teil offenbar hatte er Diel Zeit damit verloren, einen falschen Schrank, dessen Splitter auf der Erde lagen, hinweg zuschaif.-n. Mit einem Satz warf ich mich auf ihn wir stürzten zur Erde. Und ich hielt ihn seft trotz seiner wütben den Gegenwehr. Auf mein Eirschrei kamen die Tienftleute näher, und im nächste Augenblick mußte sie uns er reicht haben. Razosf war sich seiner ge führlichen Situation deutlich bewußt und er hörte onf, sich j ir Wehre z setzen. .Laß ob v?n mir.' flebte er. .Sieh, ich bade nicht genommen.' Ich antwortete nicht. So laß mir wenigstens die Freiheit meiner Har.de, damit ich mir den Tod geben kann.' Ich schwieg noch immer. .Melchior-, ich fleh, Dich an. todte mich.' Und ii'dem er sich den Augenblick meines Zögerns zu Nutze machte, be sreite er sei rechtes Handgelenk, welches ich gefaßt hielt, und zog blitzschnell eine verborgene Wasse hervor. In demselben Augenblick ertönte ein Schuß und ich fühlte in der linken Seite eine ledhaf te Schmerz: der Elende hatte aus nächster Nähe eine Kugel auf mich ab gefeuert. Ich war einer Ohnmacht nahe, und meine Schwäche benutzend, riß er fich los. schleuderte mich mit einer heftigen Aiislrengnn'g zurück und entfloh. Verzweifelt od meiner Uge schicklichkeit und Unklugheit richtete ich mich empor und versuchte, ihm z sol ge. Zweifellos würde man ihm den Weg versperren, und thatsächlich erschie neu in diesem Moment die Diener an der Thiir des BibliotheksaaleZ. Doch schon in der nächsten Sekunde war er bei ihnen uud indem er sie durch zwei auf's Gerathewohl abgegebene Schüsse erschreckte, durchbrach er ihre Reihen. O, dieser Mensch ist ein Dämon ! Mit Blitzesschnelle hatte x. den Wartesaal erreicht und stürmte jetzt über die Trep pen hinab. Ich langte ans dem oberste Absatz a. als er gerade im , Vestibüle verschwinde wollte und gab Jener. Nur einen einzige Schuß. Ich ver nahm einen dumpfen Fall, einen wil den Fluch meine Kugel hatte getros seii; doch leider nicht genügend, denn in Fuße der Treppe fanden wir nur blutige Spuren vor. Der Elende".st war verschwunden. Doch kann er nicht weit gekommen sein ei verwundeter Mensch kau nicht entfliehen man ver folgt ihn bereits und wird ihn sicher lich einhole, sich feiner bemächtige" Melchior, vom Blutverlust erschöpft, schwankte, und man mußte ihn stützen, damit er nicht umsinke. Herr von Ber is, der nicht hatte ahnen können, daß es z einer solchen Katastrophe komme würde, wen er uns über die Identität des Pierre Nazofs aufklärte, beeilte sich, meine glückliche Milchbruder in sein Zimmer zu bringe und eine Arzt hole zu lassen. Ich war neben dem Leichnam meines Gatte niedergesunken, und die Lippen auf seine erkaltete Hand gepreßt, betete und wartete ich. Langsam in beängstigender Stille verstrichen die Minute. Auf dem Tep pich kniend, beteten unsere Gäste. Ein fürchterlicher Anblick das. welchen die Vorsehung für den Schluß all' der Fest lichkeiten, Zerstreuungen und Vergnü gnngen aufgespart hatte. , Die Tienstleute kehrten nicht zurück. Ter Elende sollte also entkommen? Ter Himmel würde mir die Rache versagen? Und ich wartete v?ll wilder Hart uäckigteit, wollte nicht glauben, daß eine so grausame Ungerechtigkeit mög lich wäre! Niemand wagte mich zu stören, Niemand diesem furchtbare Warten ei Ende zu machen, oder auch nur ei Wort zu sprechen ! Inmitten dieser schmerzliche Versun kenheit glaubte ich eine fremde Stimme zu vernehmen, die zögernd einige Worte sprach. i Es war ein junger Fischer vom Strande, der mit den Herren Ambrosio nnd Luigi sprechen wollte, da er ihnen, wie er sagte, ein wichtiges Papier über geben müsse. In Abwesenheit der in allen Nich hinge des Parkes und der Gärten zer streuten Dienerschaft, war dieser Mann bis zu uns gelangt, ohne Jemandem zu begegnen. Der Anblick, der sich ihm beim Eintritt in diesen Trauerraum darbot, erschreckte ihn, derart, daß er einige Minuten kcin Worthcrvorzubrin ge vermochte. Die beiden '.Namen, die er nannte, übten auf meine betäubte Sinne eine Wirkung aus, welche mich aiiS meiner Verfuntcnhc'.t aufrüttelte. Tie Ren nung der beiden Personen, die mich haß ten. in einem solchen Augenblick, mußte rin neuerliches Unglück bedeuten. Ambrosia und Luigi hatten sich dem jungen Fischer genähert. .Was gibt's?" fragte der Erstere mit verhaltener Stimme. Nichts weiter Erccllenza, als daß lin Herr für eine Moment in dem kiasthofe vorsprach, welchen ich mit meiner . Mutter in Pasfoano inne habe" .Und weiter?" Er hieß mich Licht anzünden, schrieb ztwas in sein Roiizbnch, riß das Blatt heraus und sagte: .Willst Tu ei Goldstück verdienen?' .Ei. gewiß.' ,So trage dies in'S Palais zu Provera und übergib cS den Herren Amdrosio uud Luigi. Kennst Tu sie?' .Gewiß, Excellenza.' .Hier hast Tu das Gold stück und eile, so sehr Tu kannst. Wenn Tu reihtzcitig anlaugst, wird man Dich auch dort belohnen.' Ich lief, was ich konnte und hier ist daS Papier." Langsam hatte ich mich emporgerich et. Tcr Mann, um den rs sich da han dcltc, war daran konnte nicht gczwci felt werden Pierre Roderich. Er war also entkommen. Ich sollte den Kelch der Leiden bis zur Hefe leeren Ambrosio hatte sich des Briefes bc uiächtigt und durchlas ihn gierige Blickes. Luigi las über seine Schulter hinweg Ei bös-williges Feuer ent zündete sich in ihren Augen, ihre perga mentartilZ::'. dictier vrnenten sich zu einer itdiiiiüct Grimasse, ui:d z ,Nea txx Zeit lleren sie teil rLbrliidxr Freute eine Lucius la Uelcuaschunj vernehmen. .Armer Fürst !' .UnIückti.ber Walter!' Und walirend sie sich i diesen beuch lerilchen Ausrufungen ergingen, warfen sie mir haßerfüllte Blicke zu. Aller Aigen waren auf fix gerichtet. Ich glaube." sprach Ambrosio. .daß diese überraschenden Miklizeilun gen Pierre Nazosss viel zu wichtig sind, als daß wir dieselben für uns behalten dürsten Zumal uns der Schreiber des Briefes ermächtigt, von dem Inhalte desselben die glänzende Verfammlung hier in Kenntniß zu setzen' Und mit zitternder Hast, als be fürchte er von' Iemandkin in seinem schmählichen Beginnen gestört z wer den. las Ambrosio mit seiner schrillen Stimme Nachstehendes vor: .Ich bin von Gewissensbissen gepei nigt. Das Trarna dieser Nacht hat mich tief erschüttert, uud ich bitte Gott und die Menschen um Verzeihung für den Antheil, welchen ich an demselben genommen. Im Begriffe, für alle Zeiten zu ver schwinden, will ich die ganze volle Wahrheit ojfenbaren. Mag ein jeder sein Theil der Verantwortlichkeit tra gen. Tie Ermordung des Fürsten Vivian: war schon seit langer Zeit vereinbart. Er begann z altern, und man wollte sei ungeheures Vermöge unbehindert genieße. Der Ungar Melchior, diese der Fürstin Viviani sklavisch ergebene Seele, hat ihn mit seinem Stilet ersto chen die Waffe gehört ihm. wie man sich überzeugen wird. Ich sollte mich der im Diamanten ziinmer aufgehäuften Schätze bemäch tigcn und fliehen, belade mit dem Ber dachte be Raube und Meuchelmordes. Nach Ablauf einer entsprechenden Zeit sollte mir die Fürstin Viviani folgen. Die Reue entreißt iir diese furchtbaren Geständnisse. Ich habe nur den einen Wunsch, die stolze Regine möge in ihrem Herzen lange bewahren das An denken ihres Pierre Nazoff." .Die Polizei muß auf der Stelle be achrichtigt werden, um die Schuldigen z verhaften," rief Luigi. Tcr Elende vollendete nicht. Turch den ungeheuren Schrecken förmlich ge lahmt, hatte ich die Empörung meines ganzen Seins nur durch unbestimmte Geste anzudeuten vermocht. Toch als die kreischende Stimme AmbrosioS nicht mehr vernehmbar ward, trat eine Re aktion ein. Funkelnden AugeS und mit hoch erhobener Hand schritt ich rasch auf die beiden Schulten zu. Elende, nichtswürdige Lumpen!" rief ich. Schon berührte ich sie, schon streifte meine Finger ihre fahlen, verzerrten Gesichter, als ich mich wie von einem raschen Wirbel erfaßt fühlte, der Boden unter meinen Füßen wich, und ich mit einem lauten Aufschrei zur Erde stürzte. Wie hinter einem grauen Schleier sah ich noch, daß Herr von Bernis sich zwi schcn mich und jene dräuenden Gestalten warf und wie seine kräftige Faust zwei mal auf ihre nichtswürdigen Gesichter niederfiel. 29. Kapitel. Ich lebte für meine Tochter uud duldete für sie. Die nichtswürdigen Neffen meines Gatten rächte sich in der Weise, das; sie die schmählichen Verleumdungen Rode richs, des falschen Pierre Nazosf, zur Kenntniß der Behörde brachten. Toch schon eine oberflächliche Untersuchung ergab die Haltlosigkeit derselbe. Ei einziges Tctail entsprach allerdings der Wahrheit. Mein armer Walter wurde mit einer Melchior gehörenden Waffe gemordet, welche der Mörder, entwendet hatte, in die Nachforschungen der Be Horden auf eine falsche Sp'.ü z leiten. Älles Uebrige ergab sich auch für die Behörde schnell als eine Anhäufung ter schändlichsten Beschuldigungen, die aller, selbst der leiseste Beweise ent Kehrte. Leider war diese Rache ds Banditen nicht ganz ohnmächtig. Absurd und jeglicher thatsächliche Begründung ent bchreiid, bot sie dennoch der Verlernn bng genügende Spielraum. Am brosio und Luigi unternähme es, auf dieser Grundlage lustig weiterzubauen, und sie bedienten sich hierzu aller Mit tcl, die Memmen und Schurken zn Ge böte stehen. Mit einer Hartnäckigkeit und einem Eifer, welchem weder meine Unempfindlichkcit noch meine Ver chtnng Abbruch thu konnte, wieder holte sie i Ekaiidaldlütter ohne Uiiterlaß die ungeheuerlichsten Verlernn düngen, und befaßten sich mit kaltem, berechnendem Grimm damit, einem scheußlichen Märchen Glauben zn ver schaffen einem Märchen, in welchem ich die Rolle einer Frau spielte, die den Gatten durch einen Tiencr ermorden läßt. Trotz meiner Einsamkeit denn die vornehmen und geräuschvollen Gäste von Provera hatten nicht gesäumt, einem Hanse den Rücken zn wende, welches vom Unglück heimgesucht war gelangten mitunter einige dieser schmäh lichen Verleumdungen zn meiner Kennt uiß. Was sollte ich thun, wie mich ver thcidigcn? War dies nicht z deinüthi gcnd. zu unwürdig? Ich weinte im Stillen und küßte mein Kind. Bald auch erschien mir das Palais zu Provcra zu groß, zu feierlich, und ich beschloß, mich mit icincm Kummer nach Villemor. inmitten meiner gclicb ten Berge z begeben. Tort verbrachte ich zwei volle Jahre in stiller Einsamkeit, im Alleinsein mit meiner Irene. Zweimal stieß ich in den Zeitungen auf den verhaßten Mmcn Rodcrich. Einmal anläßlich eines in Wie an dem österreichische General Frcudcnfeld begangene Mordes, und sechs Monate später bei Gelegenheit eines lit bcwass iictcr Hand ausgeführten kühnen Rau bcs auf der Landstraße zwischen Berlin und Potsdam. Tcr Bandit fuhr in feinen Schand thaten fort, und ich begann zu fürchte, daß er sich rs c der Sphe t.:r ra:!yii Twie einüben Iinn:e. um ri; s.ltt'i ireinrä S.1,l:'Hi z er t rechen rnd sich rcici.'.ijci zu be.iäch ti.;;n. ter i! noch immer locke mußte. Darum och wellte ich rMl .eben. baß Me!.tior und Iokaun das Haus rerließe. und darum auch liatie ich die Ticasch.ist durch einige ergebene Man ner verstaitt: durch zwei Verwandte meines Milchbruders. die aus Ungarn stimmten, uud jwei .ackere junge Leute, die i: Villemor geberen waren, die ich habe heranwachsen geseh n and zn denen ich volles Vertrauen h itie. Dieser Meinen Armee dedurste ti, um mich einigermaßen zu lmi!)i,,ci. Eine einzige Person kam iii meiner Zurückgrzogenheit zu mir: die Herzogin von O . . .. die mich regelmäßig ein mal jährlich besuchte. Bei ihrem letzten Besuche traf sie mich sehr unruhig an. Ein Meiner Punk! hatte sich im linke Auge meiner Toch ter gebildet, und obscho daS Uebel weder gefährlich noch schmerzhaft war. und die Kleine nicht im Geringsten darunter li!t. war ich doch im höchsten Grade besorgt. Tie Herzogin überredete mich, ich sollte nach Berlin gehe und berühmte Spezialisten zu Rathe ziehen. Sie bot mir Aiisenthc.lt in ihrem Palais an und sicherte mir die größte Ruhe und Abge fchiedcnhcit während meiner dortigen Anwesenheit zu. Ich willigte ein, und wir reisten ab. begleitet von Melchior und den beiden neuen ungarischen Timern. Schon die erste Konsultation be ruhigte mich vollkommen über die Augen Jreues. Ter kleine Punkt würde bei entsprechender Behandlung binnen acht Tage verschwunden sein ; jegliche Be fürchtring wäre vollkommen usgeschlos sen. Tie Herzogin war immer etwas leicht fertig angelegt gewesen, und als sie mich mit sich geschleppt, hatte sie ganz vcrgcj sen mir mitzutheilen, daß man nur aus ihre Rückkehr wartete, um eine große Maskenball abzuhalten, der bereits lange vorher angekündigt worden. Tie Herzogin machte nun unerhörte Anstrengungen, um mich zn bestimmen, daß ich. und wenn auch nur für eine Stunde, für zehn Minuten nur. in ihren Salons erschiene. Seit zwei und einem halben Jahre lcbte ich in klöster licher Abgeschiedenheit, ich hätte kein Recht mehr, mich lebend zn begraben ; gewiß hätte ich zahllose Gründe, die Welt z verachten, doch müsse ich dessen ungeachtet noch mitunter mit ihr in Berührung kommen, die Zukunft inci ner Tochter erfordere dies und dann wäre der Versuch ganz und gar nicht gewagt, da ich ja maskirt, unerkannt inmitten einer Menge Leute erscheinen würde und was dergleichen Argumente mehr waren. Für sie, die Weltdame der neuen Schule, bcdcutctc Leben gesellschaftliche Bewegung, und sie war der Ansicht, daß, wenn sie mich zivänge, in den Wirbel des Lebens zurückzukehren, sie mich dadurch gleichzeitig dem Schmerz, meinen traurigen Gedanken und Er iunernngen, entreißen würde. Sie drang so lange in mich, bis ich ermüdet das Versprechen gab, mich für einen Augenblick einzufiiiden insge heim allerdings entschlossen, dies Ver sprechen zu umgehen. Es sollte mir Nicht gelingen. Tie Herzogin kam per sönlich, um mich zu holen, und zog mich halb mit Gewalt mit sich. Melchior solgte uns. Es war ei glänzendes, höchst vor nchmcS Fest, dessen Pracht eindrnckslos r mir vorüberzlitt. Berühmte Kunst ler und Künstlerinnen, darunter die Lucca, entzückten die Gäste durch ihre zollendeten Vorträge. Tas Konzert war zn Ende, und schon .'oollte ich mich zurückziehen, als die Herzogin auf den sonderbaren Einfall gcrieth, mich um den Vortrag jenes Lamento zu bitte, welches Melchior für meine Stimme geschrieben nd das auf sie einen unvergeßlichen Eindruck gemacht hatte, als ich es in unserem Palais zu Provcra gesungen. Ich war beinahe empört über dieses Ansinnen, von welchem sie indessen durchaus nicht ablassen wollte. Tie Musik verleihe eher dem Schmerze als der Freude Ausdruck, behauptete sie. Tie Meinung Melchiors wurde eingeholt, und er. der Kluge, der Ucberlcgcnde, unterstützte daS befremd liche Verlangen der Herzogin. Und schon hatte er sich an den Flügel gesetzt und entschlossen die einleitenden Akkorde des Lamento angeschlagen. Ein Schauer ging durch die Menge. Ich er' hob iuich und sang, ohne meine Maske abzulegen. Tie Wirkung war eine staunens- werthe. Als die letzten Töne gleich ' einem niiK aus der Mislerwelt ver hallt waren, herrschte einen Moment lang eine lautlose Stille; dann erhob sich ein brausender Beifallssturm. Mit einem Male wiederholte inmitten der Menge eine Tenorstimme ironisch die letzten Takte. Und diese Stimme icl) erkannte sie genau, war die des Ban diten, des Raubmörders Rodcrich ! Er hatte sich hier zweifellos durch einen nencn Betrug eingcschlichcn nd verfolgte mich nach wie vor mit seinem unersättlichen Haß. O, ich für meine Person fürchtete den Elenden nicht; was er mir Schlechtes zufügen konnte, hatte er mir bereits zugefügt ich fürch tcte nur noch für Irene; denn ein Un gehener wie er, war im Stande, sich für die Eltern an den Kindern zu rächen. Von Melchior unterstützt, verließ ich rasch den Salon und eilte in das Zim mer meiner Tochter. Sie schlief ruhig und sanft in ihrem Bcttchen. Was küm inerte mich alles Weitere? Toch die Furcht vor einer drohenden Gefahr regte ohne Unterlaß meine Ge danken aus. und aller Bemühungen der Herzogin lingcachtct, verließ ich am näch sten Tag Berlin, in nach Villemor zu rückzukchrc. Ich hatte mir gelobt, der Versuchung niemals wieder nachzugeben und weiterhin in strengster Zurück gezvgenhcit zu leben. Tiefem Gclvbniß bin ich bis zum heutigen Tage treu gc blieben und i:ic(;r ten je gcnclit, dcni' sclbc treu z bleiben. In Villcmcr aber f::id ich keine Ruhe mehr. Wen der Elcnre irgend eine Ll:r'tns!:c!ch v.ini uiii .'laute und vu,U, wo tx unz zu linden habe, so konnie er mit rcßtcr Sicher lx it (eine schändlich',! Pläne zur Ausuibruua bringe., und. oll' unserer Vorsicht' nn'ßregkli, linge.ichtet. uns überrasihen. Und diese Furcht ahm cllmälig eine solche Ausdehnung an. daß ich Villen, zu verlosten beschloß. Ich wollt, eine lange Reise uiiternehmen. um allen Nachsorschungen ein Ende z machen und über eine andere Grenze nach Deutschland ziiiücklehren, um unsrr Dasein in der Tiefe eines abgelegenen, unbekannten Verstecks z verbergen. Ich fubrte diese Reise thatsächlich auS und bemühte mich dabei, jede Spur zu verwischen, indem ich bald falsche Na men aiinahin. bald Verkleidungen an legte, mit einem Worte in einer Weise zu Werke ging, wie eZ die von der Poli zci verfolgte Ucbclthätcr z thun pjlc s.c. Nach einer sechewöchentliche Irrfahrt nach allen Richtungen kaufte ich unweit Berti ei Meines Landgut. Dort ließ ich mich in aller Stille nieder, und acht zchi Mmiate hindurch störte kein Hauch der Außenwelt die Ruhe unseres Heims. Für Irene besaß ich einen kleinen dich ten. abgelegenen Park, und der nahe Wald diente unS für ufere Spazier gange. Ich ließ mich nicht mehr Fürstin Viviani, sondern Fra von Villemor nennen, da dieser Na nie bescheiden war und meiner gegenwärtigen Situation besser entsprach. ES war a einem klaren, kalten De zemberlagc, und dichter Schnee bedeckte U.I .it. ....x l!.. . x i.i'ai.... UHU (Tim. VV4 I'IUIUUC lllll Irene in einem große, illnstrirten Album, und etivas abseits sitzend arbei tete Melchior Gaeri an der Orchestrirung eines große lyrischen Werkes, welches nach seiner Vollendung an der Berliner Oper zur Ausführung gelangen sollte. . Da wurde plötzlich an die Außenthür gepocht; ein Ereignig in acht Uhr Abends im Dezember. Ein großer russischer Windhund Na meng Musko. der IrencS bester Freund war, stieß ei zorniges Geheul aus. Melchior klickte von seiner Arbeit auf. und da er die Unruhe in meinen Augen las so schickte er Znno hinaus, damit er nachsähe, was draußen vor ginge. Zano kam mit der Meldung zurück, daß ein Mann einige Worte von höch ster Wichtigkeit mit Frau von Villemor zn sprechen wünsche und sei er über zeugt, daß ich bcim Anblick seiner Karle Ich schüttelte verneinend den Kopf, während Melchior gereizt durch die Ab sondcrlichkcit dieses Besuchs mich um die Erlaubniß bat, nachzusehen, welcher Name auf dieser Karte stehe, die eine solche Milcht besitzen sollte. .Bei Gott!" rief er aus. .Pierre Nazoff !' Der verruchte Name wirkte wie ein Blitzstrahl auf mich. Pierre Nazoff im .rsit" t,io.,,.ö (Siiiitä I vvvu iitvinw ty iivw Welchen Schlag halte daS unersätt liche Schicksal mir neuerdings zugedacht? Und von Entsetzen erfaßt, schloß ieV Irene in meine Arme, während ich die 9ortc ansstieß: Wenn er kommt, soll er fcstgenom men werden !" Damit flüchtete ich mich in mein Zimmer, wo ich mein ganzes Personal um mich versammelte und Melchior und seine:: beiden treuen Ungarn die' Sorge Überließ, mit dem Banditen fer tig zu werden. Ach. wenn ich doch nicht über das Kino hätte wachen müssen, wenn mir doch die entsetzte Mutterliebe! nicht die Hände gebunden hätte, wenn ich doch meinen persönlichen Neigungen hätte Folge leisten dürfen ! j Bildete aber nicht gerade diese miitter' liche Schwache die Stärke des Banditen? Er hntte uirl.ie iif.'ujiüiiigeii, meine Angst durchblickt, dank seiner inferna lischen Gcschicklichlcil mein friedliches Versteck entdeckt, und er kam nun voll unerhörter Kühnheit daher, um mir einen Handel vorzuschlagen ! t Elend und aller Hilfsmittel bar, von den Behörden verfolgt, . verlangte er hunderttausend Mark, um nach Amerika zu gehen und für immer zu verschwin den, wofür er als Gegenleistung eine Erklärung anbot, in welcher er sich siir den alleinigen Möroer des Fürsten Viviani ausgab und sich formell ver pflichtete, niemals etwas gegen mich oder die Meinigen zn unternehmen. Melchior unterbreitete mir diesen Vorschlag nicht einmal. Hatte der Bandit bei seinem schmäh lichen Vorgehen auf meine Schwäche und meinen Schrecken gerechnet, so hatte er andererseits die Energie Melchiors außer Acht gelassen, und dieser Irr thuin sollte ihm vcrhängnißvoll werde. Als er die Bedingungen dieses Hau dcls vorgelegt hatte, welcher ihm als letztes Rcttinigsmittcl in einer ganz ver zweifelten Lage erschienen war, machte Melchior ei Zeichen, und seine beiden Landsleute sprangen hinzu. Se stürz ten sich auf den Mörder, warfen ihn nieder und machten ihn Widerstands unfähig, bevor er sich noch seiner Was sen . hätte bedienen können. .Geknebelt und gefesselt wurde er in ein Seiten gemach gebracht, welches ganz gut als Gefängniß dienen konnte, und nachdem einer der beiden Ungarn seinen Posten vor der wohlvcrschlosscncn Thür be zogen, kam Mclchior z mir, um mir Bcricht zn erstatten. Tcr Bandit bcfand sich in unsere Händen, entwaffnet, be siegt. Ich war Herrin über sein Schick sal. Mein erster Gedanke war der der Er barmungslosigkcit. Er hat getödtct und verdient den Tod. Sein Tod würde meinen ewigen Schrecknissen ein Ende bereiten, meine Zukunft glätte, mir Ruhe und Zuversicht wiedergebe. Tas Beste würde also sein, die Be Horden zn benachrichtigen I Würde man uns aber Glauben schenken? War es zur Genüge erwiesen, daß die Ber brechen, welche Roderich zuletzt verübt, thatsächlich ihm zur Last gelegt werden konnten? In Rußland unter dem Na men Pierre Rodcrich, in Italic als Pierre Nazosf zum Tode verurtheilt, würde er den Behörden nicht nachweise können, daß zwischen ihm und diesen beiden Männern keinerlei Zusammen hang bestehe? Und wenn man ihm die Freiheit wiedergäbe?