fTSOOASSA STAAT - AltZKXaKJt. LtecdX RA Kes in einem Packet irrlM Dr. Aigull Kiig'ß Zalldurger iknllttjcf Mir. tT ir Hiß , rkiltgk, chUiS.J?!. ab die &tit li.tor. unt tzr. STANDARD 6LASS & PAItlT Halter Block, gegenüber dem OUver Theater. HändKr in Klas, Jaröen, Iirnisse, fiele, Bürsten, Spiegeln u,v. TZ. J. Meyer, EeschSstSsüherer. M" Hier wird Deutsch gesprochen ergündtt lierks Lurnber k Coal Co., 1228 O Straße. .Kphon OTholosalo and Rctall Achtung für, die, welche Pfndegeschim brauchen. Fraget euren Geschirrr.HSndler für Pferbegefätue ReitsSttel usw. angefertt'i von WDAQWK E&FOS Lincoln Neb. WWZZW LeiftungSsShigkeit 500 , Weizenmehl. tW Futter wird zu 2 EentS per Bushel, in Quantitäten von 20 Bushels. ge. mahlen. CRETE, NEB. lA X mfin xjyy y wiwk j) TTTstTTst5 f MtPff rnllvJyPly 8. A. KsenskY, r,gSbS Fred Krug Brewing Co. Office 1007 Jacks St., TIeph,e: N. 420. 5ft Wttmsnn Co.. . '7T!!.'t'',mw,j; Geschirren, Sätteln Surnmeten. 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Inmitten unserer Feftlichleiten ercia nete sich ein unai!ei,ehier Zwischen, fall : mein Hatte wurde ach Aon, zum Uönig deschieden. der allem Anscheine nach einen schon wiederhott schlgeschla. geiien Versuch wiederholen. duS heisst, Viviani zur Ännahn tiaex ctille bei der Negierung bewegen wollte, tfs war kaum ein zweiter kür dieselbe geeignet; doch untersagten ihm sein hohes Zart, gejühl, seine über alles Matz erhabene iFhrenhastiglcit, eiueolitische Rolle zu spielen. Tie königliche Einladung kam uns völlig unerwartet, und ks bcdurste ge linde gerechnet ziveier Zage, in die Reise unternehmen zn können. 2ir te. schlössen demzufolge, unsere Käsie um ,wei Tage lauger in Provera zurück, zuhalten uud das Progam, dement sprechend zu verlängern. Ter Fürft nahm die Sache von der heiterste Seite und reiste ob. mir die ein wenig schwierige Ausgabe überlassend, Haus, lrr und Haussran in einer Person zn spielen. 5r wies noch zu, Schluß darauf hin. daß ich ja Aazosf an mei ner Seite hätte. Ta ich meinem Kattc wahrend der Reise jede Unruhe ersparen wollte, litle ich ihm von unserem Besuche im Tia. mantenzimmer noch immer keine Mit theilung gemacht; nach seiner Rückkehr so ,'einte ich würde ich noch immer Zeit haben, ihm die Sache vorzutragen. ls war ja nicht so dringend und zwei Tage sind schnell vorüber. Tiefe Trug, schlüsse beruhigten meinen Geist hin. länglich, und ich dachte nur daran, meU neu' Pflichten als Hausfrau möglichst gut zu entsprechen. Ich hatte die Wahrnehmung gemacht, daß die Haltung und das Benehmen Pierre Nazofss in Allem, was sich auf mich bezog, ebenso rasche als auffallende Beränder'iingen erlitten hatten. Unter dem Borwandc, zu diesen oder jenen Zlnordnungen meine Zustimmung ein mholen, hielt er meine Thür fast un unterbrochen belagert und wurde nicht fertig, mir seine Pläne auseinander, mselien. Tabei verstand er es aus meisterhafte Art, in seineortrSgeWen düngen einzuflechten, welche an mich ge richtete Schmeicheleien waren ; und am Abend des ersten Tages bereits war ich mit der Sache im Reinen: Nazofs machte mir den Hof. Bei dem Gedanken an diese Möglich, seit fühlte ich einen dumpfen Zorn sich meiner bemächtigen. Wahrlich das war eine kecke Bermessenheit nnd ich wollte ihm das auch zum Bewußtsein bringen. Als ich indessen etwas ruhiger über die Sache nachdachte, schwand meine Er regung ein wenig. Würde ich nicht grausam handeln, wenn ich den armen Jungen, wie ihn die Herzogin nannte, demüthigen wollte, zumal er doch nur durch einzelne Worte und unbestimmte Andeutungen seine Gefühle zu verrathen wagte? Und war dies eine Huldigung oder Beleidigung? Mein Gott, wie fürchterlich nachsichtig wir armen Frauen doch gegen diejenigen sind, die uns zn lieben scheinen. Immerhin war mir die Sache in sol chem Maße peinlich, daß ich, allerdings in spöttischem Tone, der Herzogin von O . . . davon Mittheilung machte. Wirklich ! Und was wäre denn wei ter dabei zu verwundern?" gab sie mir lachend zur Antwort. Und wie nehmen Sie die Seufzer unseres schönen Russen auf? Tcnn. was man auch sagen mag, Nazoff ist ei schöner Mann. ' Aergern Sie sich darüber oder viacht es Jhen Spaß? Es ärgert und beleidigt lich. Tu lieber Gott, ist das gar glaub, lich? Hieran erkenne ich wieder die unbezähmbare, wilde Bcrgbewohnerin in unserer reizenden Fürstin Biviani ! Doch ernsthaft gesprochen, meine gute Regine, derlei Dinge dürfen nicht so tragisch genommen werden. Unsere Tat. tik hierbei besteht darin, die Sache nicht zu beachten, den Anbeter sich immer tie fer verwickeln zu lassen nnd ihm beim ersten Angriff eine schmählige Nieder läge zu bereiten." Und da ich keine Antwort gab weil die niir von der Herzogin in Vorschlag gebrachte Taktik wenig nach meinem Ge schmacke ud dabei ziemlich gefährlich erschien fuhr sie als wohlerfahrene Person fort : Oh, ich kann Ihnen sagen, dasz das sehr amüsant ist." Zugegeben," versehte ich; doch mutz man. um derartige Abenteuer aniüsant zu finden, eine Neugierde be sijzen, deren ich mich nicht rühmen kann, nnd um sich geschickt aus der Affaire zu ziehen, eine Geistesgegenwart, deren ich mich gewiß nicht erfreue." Ich sehe, mein liebes Kind," sprach die Herzogin nach einigem Besinnen, daß daswas für andere junge Frauen ein Spiel wäre, für Sie eine ernstliche Verlegenheit bedeutet. Soll ich Ihnen zu Hilfe kommen?" .Oh gewiß!" Nun denn, ich will es unternehmen, Nazoff zu verstehen zu geben, daß er seine Zeit vollkommen verliert, und daß Ihnen seine Mienen und Bemühungen sehr lästig sind." Ich verlasse mich dabei vollkommen auf Ihr Taktgefühl." Meine Liebe für Sie muß wohl sehr groß sein, wenn ich mich einer solchen Aufgabe unterziehe ! Bah! umso schlimmer für Nazoff. Erwarten Sie mich in, einer halben Stunde, meine Theure. Unser Held treibt sich wahr scheinlich hier in der Nähe herum. Ich tvcrde ibm wie mfiillia begeanei, werde ihn litten, mir seinen Arm tu zum '!r!s zn reichen und dort, angesichts der siiUin, friedlichen Wasser, weide ich ihm sein Urtheil verkünden." Und mit entschlossener iberde, einem spöttischen l'äcbthi aus den Lippen ver ließ mich die liebenswürdige Dame. Wie vorausgesagt, war sie zurück, noch bevor die halbe Stunde verflossen war. (H ist eschenen." sprach sie. .Oh. es war weder schwierig, noch nahm es viel Zeit in Anspruch; nur hatte ich den armen Jungen für stärker gelialtrn. Er sleiite sich aniängtich darauf, meine Ruipieiungen und Unischreibungen denn ich war ungelxner verfichtig nicht zn verstehen, doch, als ich mich ein wenig deutlicher ausdrückte, fragte er mich, ob ich aus eigenem Antriebe oder auf Ihr Ansuchen zu ?.erke gehe. .Berstehen Sie mich wohl, Aazosf.' erwiderte ich ihm. ,ich l in ermächtigt worden, sonst ' er unterbrach mich. ja. erhalte die ühnhrit, mich zu unterbrechen, durch ein sehr kurzes .Ah'.' Seine Züge verzerrten sich und vier Sekunden hin durch hatte er ei sehr wildes Aussehen ; der slavische Wolf, der bei allen Bei tretern seiner Rasse vorhanden ist, ließ seine Frai)k sehen. Ich betrachtete ihn stillschweigend, nnd er nahm sofort wieder seine gewohnte Miene an. worauf er uiit tiefer, Trauer sagte: .Ich bitte Sie. Madanie. der Fürstin Biviani sagen zn wollen, daß die Empfindun. en, welche sie bei mir voraussekt. in meinem Herzen nicht vorhanden sind, und dasz ich nichts als der getreueste ihrer Diener bin ' " Und da ich eine abwehrende Be weg g machte, fügte die Herzogin leb. haft hinzu : Täuschen Sie sich nicht. Liebste; Nazoff hat gelogen, indem er niir diese schöne Erklärung gab, bei welcher er genau die klägliche Miene eines in die Falle gerathenen Fuchses machte. Ich weiß nicht, welche Hoff, nungen er auf seine Haltung geseht hatte; doch wird er Ihnen niemals vcr. zeihen, daß Sie ihm dieselben zerstört haben. Ich glaube daher auch, daß Sie fortan einen erbitterten Feind an ihm haben werden, dem Sie aus jeden Fall mit Mißtrauen begegnen müssen." Dies war mir ganz recht, denn das io.ii wenigstens eine klare Situation. Wenn mich Pierre Nazoff als fentimen lal' schmachtender Verehrer beunruhigt hatte, so ließ er mich als erklärter Geg ner ruhig nd gleichgiltig. Ein Feind mehr!" rief ich ans. Das macht also mit meinen beiden würdigen Neffen Ambrosia nnd Luigi drei ! Bah ! Wer befiyt nicht drei Feinde?" Gewiß, Kleine, sehr viele Menschen ! Nur bitte ich Sie, den Fürsten Biviani zu bestimmen, daß er sich der Dienste Pierre Nazoffs so schnell als möglich begibt. Mir hat der Ausdruck seiner Augen durchaus nicht gefallen." Kennen Sie ihn aber nicht zur Ge niige, um mir versichern zu können, daß er sich nicht als ehrloser Mensch zu be nehme vermöchte?" Ach, meine Liebe, Leute solchen Schlages kennt man niemals zur Ge. niige," bemerkte die Herzogin inelaiicho. lisch. Und sein Unglück, die ihn beglei tende Legende?" Ich glaube, daß sich Niemand der Mühe nnterzogen hat, die Geschichte, die er erzählt hat. auf ihre Wahrhaftigkeit zn prüfen. Haben wir denn Zeit, Er kundigungrn einzuziehen, Gerüchte zu untersuchen?" Sie erschrecken mich!" Das ist durchaus nicht meine Ab. ficht ; nnd wozu sich den Kopf mit un nöthigen Sorgen verdrehen? Nazoff hat Ihr Mißfallen erregt; er mag also gehen. Das ist doch sehr einfach" . Gewiß, und ich wünschte, mein Gatte wäre bereits hier." Er muß jetzt bald anlangen. Ein wenig Geduld und beruhigen Sie sich. Man fürchtet sich doch nicht vor einem Nazoff ! Denken wir gar nicht mehr an ihn und kehren wir zu Ihren Gästen zurück. Ich höre da unten laut lachen. Ich wette zehn Louis, daß Jemand Ihren liebenswürdigen Neffe wieder einen lustigen Streich gespielt hat. Sehen wir 'einmal " Die Mittheilungen der Herzogin von O . . . hatten mich thalsächlich erschreckt. Wie? Man wußte nichts Genaues über die Bergangenheit dieses Pierre Nazoff, und er hatte es nur seinem schönen Ge sichte, seinen Talenten, seinen ranke süchtigen Umtrieben z verdanken, daß er sich so gnt in die besten Kreise einzn. schmuggeln verstanden, daß Niemand erstaunt war, ihn daselbst anzutreffen? Aber dann war ja meine erste Regung des Widerwillens gerechtfertigt! Und die Gefühle, die er gezeigt, waren zwei fellos nur erlogen, ein Mittel, um irgend ein Ziel zn erreichen. Und ich Närrin, die ich die ungeheure Unklug heit begangen, ihn von dem Borhan densein desTiamantenzimmerszu über zeugen ! Ich erinnerte mich, auf wie ge wandte Weise er meine letzten Bedenken zerstreut, nd welche Erregung sich auf seinem Gesichte bei dem Anblicke der angehäuften Schätze kundgegeben hatte. All' diese Erwägungen machten mich sehr nachdenklich und unruhig, trotz der Tröstungen der Herzogin, trotz der Hei terkeit, welche ein auf Kosten meiner ewig unzufriedenen Neffen von einigen übermüthige Her ausgeführter Streich hervorrief. Endlich, einige Minuten vor dem Diner langte mein Gatte an, und man kann sich leicht vorstellen, mit welcher Freude feine Ankunft begrüßt wnrdc, die ich nicht einmal so rasch erwartet hatte. Tie Audienz bei dem König war sehr kurz gewesen, d.'NN die kurzen biin digcn Erklärungen meines Gatten hat ten alle Unterhandlungen von vorn herein unmöglich gemacht. Er hatte sich beeilt, nach Hause zu kommen, begleitet von einem guten Freunde, dem er in Rom begegnet war und den er bewogen hatte, für einige Tage unsere Gesell schast zu vermehren. Es war dies ein Franzose, Herr von Bernis, ein Man von hohen Berdien sten, der lange Zeit Generalkonsul in Odessa gewesen. Biviani hatte kaum Zeit, ihn mir vorzustellen, denn er wollte unsere Gäste nicht warten lasse, die bereits versammelt waren. Cn lich in den Speisejaal zu begeben. Ich iand kaum einen Moment, um ihm in' Ohr zu flüstern : Walter, ich habe Dir wich tige Dinge mitzutheilen." .Wirtlich! Sehr wichtige?" .Ja. ja!" .Kann eS einen Aufschub von einer Stunde erleiden. Liebste?" .Wenn es nicht anders möglich ist' .Nun, so warten wir." Schon bot mir Hcir von Bernis den Arm. und ich war gezwungen, mich ausschließlich meinen Hau-srauenpflich tcn zu widme. 28. Kapitel. Sobald ich mich zurückziehen konnte, gab ich meinem Gatten ein Zeichen und suchte meine Gemächer auf. Hier wartete ich eine Viertelstunde, zwanzig Minuten ; doch der Fürst kam nicht. Was ging denn nur in oller Well vor? Tie Ungeduld begann mich zu über mannen, als er endlich anlangte. So fort gewahrte ich die Erregung, die auf seinem Gesicht ausgeprägt lag. .Mein Gott ! Wdler, was ist Tir?" rief ich. ihm entgegeneilend, erschrocken ans. Mir ist nicht; weiter, liebes Kind, als daß mir Herr von Bernis soeben ganz merkwürdige Dinge über Pierre Nazoff mitgetheilt hat." Ueber Pierre Nazoff? Gerade über ihn wollte auch ich ja mit Dir sprechen." Und in kurzen Worten setzte ich ihn von dem in Kenntniß, was sich in seiner Abwesenheit zugetragen. Deine erste Regung, meine theure Regine." sprach mein Gatte, nachdem ich geendet h.itic ; war also wohlberech- tigt, und ich, der ich doch tlüger und vorsichtiger hätte sein sollen, ich ließ mich einfältiger Weise hinter'S Licht führen. Was mir Herr von Bernis mitgetheilt hat. ist wirklich erschrc ckend " Ich vermag nicht zn fassen? ES ist im höchsten Grade merkwür big, mein Kind, wie gut und ver traueiissclig daS Glück macht ! Wenn ich daran denke, von 'eiche, Wohlwol. len ich gegen diesen junge Mann er. füllt war, bin ich ebenso erstaunt wie gedemüthigt. Ich muß Tir Alles mit. theilen, Regine, um mich ein wenig zn erhole, den meine Gedanken find ganz verwirrt, nnd in meinem Kopfe braust es so zu sagen. Stelle Tir nur vor, daß mein Freund Bernis, der ein großer Diplomat ist und sehr kaltblütig urtheilt, ai'f den ersten Blick Pierre Nazoff erkannt hat nnd im höchsten Grade darüber erstaunt war, daß er ihn in meinem Hause auf so vertrau, lichcm Fuße Verkehren sah. Bollständig Herr über sich, ließ cr sich indessen nichts anmerken und sich Nazoff mit dem höflichen Gleichmuth vorstellen, der unter solchen Umständen unumgänglich nöthig ist. Er beobachtete ihn aber wäh rend des ganzen Diners, nnd Nazoff fühlte sich dem Anscheine nach sehr unbehaglich; er war unruhig, erregt. Doch schien er einige Zuversicht au der gleichmüthigen Miene meines Freundes zu schöpfe, und sich offenbar für uncr. kannt z halten. Wie gewöhnlich nahmen wir den Kaffee im kleinen Salon ein, wo mich Bernis in eine Fensternische zog und lächelnd, mit sorgloser Miene zu mir sprach: ,Jch muß Ihnen einige Worte sagen. Fürst, nd dabei muß unsere Unterhal tung vollkommen belanglos erscheinen. Gingen wir hinaus, so würde das viel, leicht ausfallen. Wir wollen dem A. scheine nach über die im Innern Ita licns herrschenden Zustande sprechen, und ich werde Sie darob tadeln, daß Sie die .Ihnen zugedachte politische Rolle abgelehnt haben. In Wahrheit handelt es sich um ganz andere Dinge. Wer ist der junge Mann, den Sie mir vorhin unter dem Namen Pierre Na zoff vorgestellt haben?' . ,Wie ich Ihnen bereits sagte, ein Russe, der Sohn der bekannten Olga Nazoff nnd eines Fürsten von Bessara bien, den die Russen seiner Ländereien beraubten ' .Unmöglich ! Ter Sohn der Olga Nazoff ist vor sechs Jahren gelegentlich eines Anfstandcs in Odessa gctödtct worden. Damals war ich noch dort und habe seinen Leichnam gesehen. Dieser hier ist ein Betrüger.' .Was sagen Sie da?' , Verrathen Sie kein solches Erstau nen ! Ter Mann nähert sich uns, und ich muß über andere Tinge sprechen. Ja, erlauben Sie mir z bemerken, daß ich es von ganzen, Herzen bedauere, daß Sie endgiltig abgelehnt haben. Sie sind ein Freund Unser Mann hat sich bereits wieder entfernt lassen wir also die Politik und kehren wir zu unse rein Thema zurück ' .Toch wenn er nicht der kühne Aben. teurer ist, dessen sagenhafte Heldentha ten mich z feine Gunsten einnahmen, wer ist es denn sonst?' ,Wer eS ist, kann ich Ihnen auch sagen. In dem Jahre, da ich Odessa verließ, wurde ein surchtbares Berbre chen verübt. Ei reicher Geireidehändler aus der Provinz Kuosk hatte am Mee resstrande eine herrliche Wohnung be zogen, wo er sich ernstlich damit befaßte, seine in verschiedenen Unternehmungen angelegten Kapitalien einzuziehen, da cr sich an keinerlei geschäftlichen Opera tionen mehr beteiligen wollte. Ich hatte Gelegenheit, mit diesem Getreide Händler bekannt zn werden, und zwar unter folgenden Umständen. , Tiefer Mann war schon seit langer Zeit verbeirathet mit einer gewissen Sidonie Rodcrich. die in Frankreich ge boren war, aber schon seit Jahren in Rußland lebte. Tie Tarne starb, und in ihrem Testament hatte sie den Wunsch geäußert, in dem kleinen Orte, in welchem sie das Licht der Welt er blickt hatte, zur ewigen Ruhe beigesetzt zu werden. Es mußten nun verschiedene Formalitäten erfüllt werden, damit die Ucberführuug des Leichnams ohne Schwierigkeiten und Anstoß von Stat ten gehen konnte nnd Alerjs Eeveskoij. dies der Name des KnnfmannS, wandte sich an mich, damit ich ihm hierbei be hilslich sei. Ich kam seinem Wunsche so gut als inöalich nach und der Leichnam Xß wl.lkk IN Begleitung einer ziemlich be tia&tüfte,! Geldsumme an den Äaire einer Sl.!dt in der Prrrvnee. deren Name mir bereits entfallen ist. ebgc schickt. .Die Brrstorbkiie hatte einen n ehelichen Sohn von etwas über zwanzig Jabien, Namens Pierre Roderich, hin terlasjen, der weit und breit durch sei? Händel, seine zahllosen Adenteuer nd sein mehr oder minder Anstcb erregen, des Beiiehmen einen schlechten Ruf ge vß und auch schon die Aufmerlfamkeit der russiscken Polizei erregt hatte. Zur Zeit des Tranersalles war der saubere Patron nirgends zn finde. .Drei Monate spater kam er mit einem Mr.le zum Borschein, schien höchst betrübt über den Tod seiner Mutter und fand sich aus dem Konsulat ein. um bei mir Erkundigungen einzuziehen, wobei er die Absicht äußerte, mit dem nächsten Tampser abreisen zn wollen, um sich Persönlich davon zn überzeugen, ob der Leichnam seiner Mutter gebüh rend untergebracht und ob die sran jösischcn Behörden ihrer Pflicht gebüh rend nachgekommen seien. Bei dieser Gelegenheit überraschte mich die große ;fjjnnchf,:i7, wchc'zivlsäicn diesem jM gen Manne und dem Sohne des ent thronten Fürsten von Bessarabien, den! schönen Pierre Nazofs, bestand. Im klebrigen war et sich dieser Achnlichleit wohl bewußt und auch ziemlich stolz auf sie. .Ter nächste Tampfer verließ Odessa ; Pierre Roderich aber besand sich nicht Bord desselben. ,Ta fand man plötzlich eines Mor gcnS den Kaufmann Aicxis Scveskoij erdrosselt in fnnein Bette auf und ent deckte auch, daß der größte Theil seines Vermögens in Gold und Werthpapieren entwendet war. Ter Verdacht richtete sich auf Pierre Roderich. Das Berbre. chen. d.iseii man ihn beschuldigte, war um so ruchloser, als ihm der würdige Kaufmann länger als zwölf Jahre hin durch ein treuer Baier gewesen und mit unerhörter Nachsichtigkeit den nuordent liche Lebenswandel gebulLet hatte, den der junge Mensch führte. Rodcrich wurde verhaftet. .Während sein Prozeß verhandelt wurde, fand dieser Mann, der eine be wunderungswürdige Kraft und Ge schicklichkcit besaß, Mittel, um die Eisen feilster seines Gefängnisses zu durch feilen und so gründlich zn verschwur den, daß die russische Polizei nie wieder eine Spur von ihm fand. Es war ihm leicht geworden, die von ihm geraubten Summe in Sicherheit zu bringe nd dies, mein Fürst, ist die erbauliche Ge schichte, die ich Ihnen ohn.: jeden Zeit Verlust mittheile wollte.' Ich war außer mir, bleich vor Et. rüstung ; feit Monaten also beherbergte ich einen Betrüger unter meinem Dache, ließ ich einen Mörder, einen Räuber an meinem Tische sitzen I .Aber Beweis !' sprach ich erregt ; .täuschen Sie sich nicht? Sind Ihre Erinnerungen zutresfend? Ei Irr thum könnte schreckliche Folgen haben' Herr Von Bernis lächelte. .Sie kennen meinen Charakter und meine in der langjährigen Ausübung wichtiger und heikler Angelegenheiten bethätigte und gereifte Borsicht, er widerte er. .Ich spreche niemals ohne Ucbcrlcgung. Das Individuum, rocl. ches in einer Entfernung von zehn Schritten, in vollem Licht da vor mir steht, ist Pierre Rodcrich, der von den russischen Behörden zum Tode durch Knutenhiebe verurtheilt worden ist. Wahrlich, der Zufall hätte ihm keinen schlechteren Streich spielen können, als daß er ihn mir derart in den Weg führte.' Ein heftiger Zorn bemächtigte sich meiner. Ich wollte den Nichtswürdigen vor der ganzen Gesellschaft beschämen und ihn durch meine Ticnstlcute fest, nehmen lassen, bis die Polizei, die ich benachrichtigen wollte, angelangt sein würde doch Bernis, der mir diese Ab ficht vom Gefichte lesen mochte, hielt mich sanft an: Arme zurück. .Thun Sie, was Ihnen gnt dünkt, Fürst, doch denken Sie ein wenig an den ungeheuren Skandal, der sich aus der Sache ergeben würde. Uebcrlegcn Sie einige Minuten.' Die erste Regung ist fast immer die richtige, und dennoch unterdrückte ich sie. Ich vergegenwärtigte mir den Schrecken, die Aufregung, welche die niir auf den Lippen lauernde Anklage, mitten unter unsere Gäste geschleudert, hervorrufen mußte; und hatte ich nicht die Pflicht, dieselben mit einer derart peinlichen Szene zu verschonen? Außer dem konnte sich dieser Mann zur Wehr setzen und behaupten, daß man ihn ver leumdet hätte. Bei seiner Intelligenz mußte cr auf die Möglichkeit eines sol chen Zwischcnfalls gerechnet haben und bereit sein, wenn nicht schon Beweise seiner Unschuld, so doch scheinbare Widerlegungen einer derartigen Bc schuldigung vorzubringen. Nein, dies war nicht der richtige Weg, welchen ich zn befolgen hatte. Zugleich erinnerte ich mich, daß Tu. Regine, auf mich warte, lest, und mich gewaltsam beherrschend, sagte ich zu Bernis: ,Jch muß zu meiner Frau, lieber Freund. Bleiben Sie im Salon; ich komme in einige Minute zurück und werde Ihnen sodann mittheilen, welchen Entschluß wir gefaßt haben.' Er stimmte mir bei, und nun kennst anch D den Sachverhnlt, liebcöKiid." Ties die Worte meines Gatten. Was gedenkst Tu denn z thun, Walter?" fragte ich erregt. Etwas sehr einfaches. Ich werde mit ihm sofort eine Auseinandersetzung haben, kurz, aber entscheidend, und ihn darauf still, ohne Aufsehen, aus meinem Hanse weise. Es kommt uns nicht zu, die Rolle der Polizei zu übernehmen; mag sich der Elende anderwärts hängen lassen, Tu stimmst mir doch bei?" Ganz gewiß; doch nimm Tich in Acht ! Ich weiß nicht, weshalb doch ich fürchte mich" Mein Gatte spottete ob meiner unge rechtfertigten Befürchtungen ; es konnte ja nichts einfacheres geben, als dieses rasche Borgehen, das keinerlei Umstände erforderte. Ehe eine Stunde vergeht, wird der falsche Nazoff daS Palais ver. lassen hiben;. im wird einen Bor- wand erlinnen. um sein Berschwinden zu erklären und nicht weiter von ihn: sprechen. Und plötzlich abbrechend, ver langte Biviani Nachrichten über Ire,, unser Kind, welches er bei seinem Ab schiede nur flüchtig hatte umarmen kön nen. und das heute sehr srüh hatte . Bett gebracht werden müssen, weil es nicht ganz wohl war. .Sie schläft." erwiderte ich. , Ich möchte sie einen Moment sehen Regine." , Gut; doch darfst Tu sie nicht ouf! wecken." . ' ,T weißt, daß ich die personisizirte Zoül". .-:Uuic7l nur NerauMoiig lcit bin. wo eS sich m eine so kostbare Sache nie den Schlaf des Fräuleins Irene handelt." So komm. Tn häßlicher Spötter !", Und vorsichtig, auf den Fußspitzen schlichen wir in das Hciligthum, in welchem unsere kleine Tochter schlurn werte. Ich zog die ihr Bettchen verhül lenden Borhänge zurück sie schlief ruhig, die kleinen Hände gcsaltct. das loclige Haupt lieblich in die Kissen ge bellet. Wie schön sie ist!" murmelte Biviani. Still !" machte ich. den Finger ans die Lippen legend. Er neigte sich langsam, geräuschlos über das Kind und hauchte einen Kuß ans dessen Stirne. Unvorsichtiger!" Walter antwortete auf diesen Aus ruf mit einer Geste und Miene, die dcntlich besagte: Wie hätte man da widrrstchcn sollcn?" Tu lieber Gott, ich selbst widerstand ja anch nicht, denn während ich an den Kissen etwas ord lt,. nfi r 4 - jtlll, i' i ti.j t t 11 ii'iiin 't f.. v leicht und rasch! einen kleinen Raum dieses angebeteten Gesichtes. Unvorsichtige !" wiederholte der Fürst. Wir lächelten Beide und gingen ebenso vorsichtig aus dcm Jimnicr. wie wir gekommen waren. Nun ist cs mir doppelt peinlich, mich mit den Brutalitäten und Schlech tigkcitcn dcs AlltagölcbenS abzugebcn. Toch muß cs lcidcr sein" Walter !" rief ich noch einmal, ich bitte Tich. sei vorsichtig" Bah! ich habe doch nichts zu siirch teil." Und nur wenig sprechen, damit AlleS rasch zu Ende ist." Zehn Minuten höchstens. Das ist doch nicht z viel verlangt?" , Gewiß nicht." Während wir diese letzten Worte wechselten, waren wir vor dem großen Salon angelangt, in dem sich unsere Gäste befanden uno die unglaublichen Kunststücke eines berühmten Taschen spielers bewunderten. Herr von Bernis, der unweit der Thür stand, knin uns entgegen unk reichte mir den Arm. In wenigen Wor ten hatte ihm Biviani mitgetheilt, zn welchem Entschluß wir gelangt seien. Das wird das Beste sein." stimmte Herr von Bernis bei. Der falsche Na zosf," fügte er hinzu, hat sich seit einer halben Stunde nicht von der Stelle ge rührt. Ich suchte einige belanglose Worte mit ihm zu wechseln und konnte- fi cs ohne jede Schwierigkeit. Er glaubt er sei nicht erkannt worden; denn in Rußland herrscht unter dem Bolkc that sächlich der Glaube, Nazoff sei in Wirk, lichkcit nicht gestorben. Nur wenige Personen haben den Leichnam dcs Un glücklichen gesehen, da sich die russischen Behörden beeilten, ihn verschwinden zu lassen. Pierre Roderich denkt nnn ohne Zweifel, er könne seine Rolle weiter füh ren, selbst mir gegenüber, da er mia für vergeßlich und schlecht unterrichtet hält. Ties mag seine verhültnißmäßige Ruhe erklären." Schön !" erwiderte der Fürst. Ich gehe jetzt. Darauf schritt er auf Rodcrich zu, und schien Widerwillen, seine tiefe Ent rüstung bemei stern o. richtete cr einige Worte an ihn. Tcr Andere verbeugte sich lächelnd, und damit schritten sie der Thür zu. welche aus dem Salon in den Gartcn führte, und entfernten sich durch. . dieselbe. In diesem Moment pochte mein Herz, so ängstlich, schnürte sich meine Kehle derart zusammen, daß ich einen Angcn blick daran dachte, dem Fürsten Melchior nachzuschicken, der einige Schritte, von mir entfernt mit der Herzogin von O . . . plauderte, und ich hätte ihn viel leicht auch angerufen, wenn mich das fl-whl i(Tll ((liftilt h8 fSivrn hnn AWvitS r."jv v iyvi.il vvu ,'11.119, der sich liebenswürdig zu mir neigte. nicht beruhigt hätte. Ei besonders gelungenes Kunststück, wclchcs der Taschcnspicler eben voll bracht hatte, erregte in diesem Momeni ein allgemeines Gelächter. Fünf Minuten verflossen. Der angstvolle Blick, welchen ich auf die Thür richtete, sagte mir nichts; die Auseinandersetzung war osfenbar noch nicht beendet. Und Biviani hatte mir doch versprochen, rasch zu Werke zu gehen nicht viel Worte zn verlieren. Offenbar trachtete der Andere, Einwcn düngen zu erheben. Weitere zwei Minuten. Ich blickte auf meine Uhr. Findcn Sie nicht," unterbrach ich Herrn von Bereis inmitten der begeister ten Schilderung einer orientalischen Nacht, von welcher ich kein Wort ver noninien; findcn Sie nicht. d,'ß eS lange währt, bis dcr Fürst zi.tück kommt?" Durchaus nicht ; sie sind ja erst hinausgegangen " S)srh I Vno.m (Ciö itfrntt 0fj i.'Vllll vi muiii.'wi iAtIV ich bemühte mich, die mich übcrman ncnde Angst zu bemcistern. Als aber die zehn Minuten, welche Biviani als längste Dauer seiner Unter rcdung bezeichnet hatte, vorüber waren, ohne daß mein Gatte zurückgekehrt ' wäre, hielt ich nicht mehr an mir und ' schritt dcr Thür zu. Ich öffnete sie und blickte in die finstere Nacht hinaus, um z lauschen. Zuerst vernahm ich nichts,! dann aber schien eS mir, als hörte ich' auf dem Kics einer entfernten Alices eilige Schritte, wie die eines Menschen, ! der, enti litten will. !