tincoln's dunkelste stunde i tnumitftiU und hi tw'rtK twn f.mnle " tticm. tBir tiUngitiit ipaiD durch eiJnaj Das lasen wir. erzählte Lincoln' auch schon langst verstorbener Rrieg Sekretär tfbiimi i'i. Stauten gern fei nen Zuhörern, im April ISO.", als unser ermordeter Präsident aus der Bahre lag. dewcint von einer Nation, im Witzblatt London Punch", das bisher nur Hohn und 5 polt für nie ren tblen Voifiimlffcr qehabt hatte. Roch mehr. daZ Blatt gab zu. da der verhöhnte Lincoln ein geborener Fürst her Uffiiiilbeit aewesen sei. und nahn. in dein ihm gewidmeten Wedicht auch Bezug auf den immer treffenden 'Witz des Todte. Und gerade Ties. fuhr Staiitoit fort, ihn, den feinfühligen, edlen Menschen als Humorist oder gar als Wißbold in den Schriften portrütirt zu sehen, be reitete mir immer den tiefsten Schmerz. Weiiige wissen, wie sein grosieö Herz blutete, wahrend er das schiff der Nation durch die schwersten Stürme lenkte, er sollte nicht einmal den Lohn haben; wie Moses sah er sein erstrebtes Ziel leuchtend austauchen, um an der Schwelle niederzusinken. Ich weife, welch' dunkle Stunden Lincoln durchmachte. Stunden, in denen er oft verzweifelte und sich den Tod wiinschte. Ich will nicht reden von sei ner Sterbestunde, die wenigstens machte der Himmel ihm leicht, nachdem ihn die Kugel deS Mörders I. W. Bgbth in der' Loge des Ford'schen Theaters in Washington getroffen, blieb Lincoln besinnungslos, bis der Tod ihm die Augen für immer zudrückte. Während des Krieges war Lincoln ein sehr schwer geprüfter Mann. Namentlich in der ersten Zeit, als die Befehlshaber der Potomac-Armee. wie Mclellan, McTowell. Burnside und Pope, eine Niederlage nach der anderen erlitten,, abtreten mußten und die Zeitungen ein gewaltiges Geschrei ge gen die Unfähigkeit der Regierung er hoben. Wie oft flüchtete sich damals der gequälte Lincoln aus dem tkxekutiv Gebäude in meine kleine Office, um eine Viertelstunde mit mir allein zu sein. Er dachte daran, zu refigniren. damit die Nation einen Passenderen mahle, .sannibal Äamlin von Maine. ein guter, aber durchaus nicht überaus genialer Mann, würde sein Nachfolger gewesen fein, denn er war lce-Prai dcnt;er. vernünftig genug, vereinigte sich mit uns in dem Bemühen, Lincoln Muth zuzusprechen. Als General Hooker das Kommando über die Potomac Armee übernahm, war Lincoln von den größten Hoff nungen beseelt und erwartete einen großen Sieg, als Hooker zur Schlacht von tzhancellorsville zog. So aufge regt war der Präsident, daß er kaum Antwort auf Fragen geben konnte. Die Schlackt dauerte bekanntlich drei Tage; an den beiden ersten Tagen schien Alles für uns gut zu gehen und Lincotn war hocherfreut, dann kam am dritten Tage der hinkende Bote nach und die Tcpesem ließen eine Niederlage vor ahnen. Während dieses ganzen Tages war ' Piiunln einer der unalücklick ten Men schen. Er aß nichts und sprach außer mir zu Niemand. Ter Abend kam und mit ihm ein heftiger Regen, der wüh rend der ganzen Nacht andauerte. Um 7 Uhr Abends hatte der aufgeregte Präsident mich verlassen, aber mit der strengen Weisung, sobald eine wichtige Tcpesche eintreffe, sollte ich ihm Mel dung machen. Eine Stunde später traf eine' Tepesche vagen Inhalts von Hooker ein, aber ich lief damit sofort nach dem Weißen Hans". Lincoln schritt in seinem Zimmer auf und ab, es lag ein so tiefer Schmerz in seinem Gesicht ausgeprägt, daß mir fast die Sprache versagte. Er riß mir die Tepesche aus der Hand und überflog dieselbe, dann erhellte sich sein Gesicht und er sagte: Stanton, noch können wir hoffen' Auf mein ernstes Zu reden begab er sich mit mir nach der Office des Kriegsdepartements, dort wollte er bleiben, bis Genaueres von Hooker eingetroffen war. Fünf Sinn den. die längsten und elendesten meines Lebens, verstrichen, dann kam eine Tepesche, welche Hooker's Rückzug mel. bete. Als Lincoln dieselbe gelesen hatte, streckte er beide Arme empor und rief: Mein Gott! Stanton, unsere Sache ist verloren. Wir sind ruinirt. und wie viele Menschenleben sind um sonst geopfert! Mein Gott. Stanton, dies ist mehr, als ich ertragen kann!" Traurig blickte ich ihn, der so große Hoffnnng'auf den Sieg unserer tapse ren Truppen hatte, an und umsonst sprach ich ihm Muth ein; immer düsterer wurde sein Gesicht und immer mehr umflorte sich sein Blick. Mit dein Antlitz eines Sterbenden, die &Mre mrmen am Der Stirne. fr nnr mir: er sekte seinen Hut auf und begann wieder schweigend auf und ab zu gehen. Tann kehrteer sich zu mir und sagte.rnonoton: Wenn ich inor- geil ri i h 11 t nur Steile Dill, a iaen S ic nicht nach mir. Stanten, erlauben Sie mirt Niemand, nncn u norcn. Wieder geschlagen! Und so viele unserer braven Mitbürger getödtet! O. Stan- ton wn m,rd das uoit aaen k l'?n wandte er sich der Thüre zu. aber ich trat ihm in den Weg. Es war etwas in dem Gesicht des Präsidenten, das mir sagte, er dürse jetzt nicht allein gelassen werden. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: Herr Präsident, auch ich fühle, daß ich lieber sterben als leben möchte. Ader würde es mannlich, würde eS ehrbar oder muthig sein, wenn wir Beide die Ersten sind, die die Flucht ergreifen? Ich habe eine Idee. Sie bleiben heute Nacht hier. Legen Sie iich auf jenes Sopha nieder und gönnen Sie sich einige Stunden Schlaf. Morgen wird ein Schiff bereit liegen, das uns zur Front bringen wird, fo daß wir selbst die Armee inipiziren können. Herr Prasi deut, wir dürfen jetzt nicht desertiren. das Land braucht un3." TaS half: Lincoln willigte sofort in den Plan, spater hat er mir gesagt, er sei in jenein Augenblick entschlossen ge wesen, von mir direkt nach dem Poto- mac-River zu gehen und in das Waiier zu springen, wie so mancher Unglück liche, doch nicht halb so gequält wie er. vor ihm gethan. Es war die dunkelste Stunde im Leben Abraham Lincoln's. Dampflieizung. Größer Neu o r k , November de zweite d. Mts. Mister Editer! Tie Alti Hot es dorchgesetzt. Mer sein wieder emol ge muvt. Mei Alti Hot jede Tag neue Feh- ler an unserm Haus diskovert nn mich glücklich so lang ge datiert, bis Ich nach gegewwe un e stiem hieted Flät , an der füft Ebene gcrent hen. Ich hen aus gefiggert. daß Ich siwwe geoarnphisck)k Meile(englifche vum Tschavi entfernt bin. Ich wollt. Ich wär noch weiter vun dem Flät ent fernt. Tes Flät is nämlich e Kegel bahn mit Partischens drin un hinnc un vorne Fenster. Zimmer sein plenti drin, des heutf, wann rner en Ver schlag, wo grad groß genug is, daß rner drin aufrecht stehn kann, e Zim mer kaue will. Richtige Thüre sein im ganze Flät net. sonnn blos Sleidinq-Toors. wo uff Rollschlitt- schers laafe. Tie Rooms sein näm lich mit der Exseptschcn vum Parlor un vum Tcinlnq-Room all so klean, daß mer kei Thür drin uttmache kann Un da derfor hen Ich mei schönes Haus drüwwe in Jhst Neu ?)ork uff gemwc müsse, wo mei Gaul en bessere stall gehatt Hot, wie Ich je e Woh nung, blos damit mer an der süft Ebene wohne. Un des schönste is daß an der ganze tra . da wo Ich wohn. mitten zwanzig Blacks oder mehr, kei Werthöhaus is. Un des will steilische Straß sein. Mister Editer! Unser Förnitscher Hot of Course net die Hälft dervon Platz in den ivliit. Tes macht awwer nix ans. Tie Alti diskovert jede Tag neue Förnitscher. wo sie noch absclut hawwe muß. Un derlei derf Ich üwwer die Wohnung beileib nix sage. Mei Alti finn't Alles wunnerschö. Wann Ich üwwer ergend was an der Wohnung kick, da fegt s' blos: Awwer bedenk doch. John, rner hawwe ja Stieinhiet! Mer spare ja so viel alleinig an die Kohle! Tes heißt, die Stiemhiet hen mer bis setz blos an zwei Täq oder drei gehatt. Tie Tüq. wo mer eigemnvt sein, da war's eklich kalt draujze. Ta hen mer in dem stiernhieted Flät ganz schön gefröre Ta is die Stiemhiet net in Oberäschen qewese. Terfor hen mer die Priwi ledsch aehatt. im Tschimmi-Piece Güs ze brenne, wodorch der Kamin recht schö warm geworn is, awwer des Zim rner net. Tie Alti Hot deS, of courfe. net zuqeqewa'e, daß rner in dem stiem hieted Flät gefrorn hawwe wie die Schneider. Awwer letzte Woch. da war doch emol so e ganz warmer Tag. Da is es losgcqange! Ich lieg nämlich Morchens im Bett un denk an nix Tummes un schlaf. Bumms! Ta kracht's! Was war des? E Erdbebe? E Kännonfchatt? E Ex- ploschen? Weltunnergang? Während rner uns besinne, was es gewese sein könnt, kirnrnt der zweite Schlag, noch fürchterlicher wie der erste. Tann e dumpfes Rolle, dann e ganze Masse kleinere chlüq. e förch terliches Zittern un Bebe geht dorch's Haus die Stiemhiet is angetörnt worn. Es is doch wunnerschön," Hot die Alti gesagt, wann mer sich so gar nix Um die Heizung zu kümmern braucht und keen Trowwel mit Oefe un Förnis Hot. John. Tu besser stehst emol un und guckst, was den Rüdiäter so zittern macht." Ter Rüdiäter Hot nämlich werklich die krummbeinige Kränk gehätt un ge schüttelt un geschält, als wann des Haus am Eistürze wär. Verleicht muß rner e Bißle Dampf ablöste." segt die Alti. Ich dreh also an fo eme Rüdche, wo an dem Radiä. ter is. Tsch'chscht! Da geht der Stiem eraus un verbrüht mer mei ganze Hand. Die Alti tschumpt aach ans'm Bett und dreht an eine anncre Rüdche oder Schräubche un kriegt aach ihre Hand verbrüht. Tabei is des Gepol ter in dem Rädiäter un in die Pfeife als noch schlimmer geworn un der Dampf Hot sich in Waffer verwandelt un Hot mei siwwehunnert Toller-Brüssels-Karpet üwwerschwemmt. Un je mehr mir. ich un die Alti. an die Rüdcher un Schrüubcher gedreht hawwe. desto mehr Wasser is erausgekimme, un dabei war t Hitz im Haus, daß mer beinah ohnmächtig geworn sein. Un dabei is des Krache un Donnern in die Pfeife unaufhörlich fortgegange. Ich hen mich so schnell wie möglich angezoge un sein ohne Breitest fort gegange. Wie ich Abends heim ge 'iinrne fein, war die Hitz so förchter lich. daß mer bei offene enfter hen schlafe müsse. Ich hen die ganze Nacht geträumt. Ich war in der Boeren- schlacht vun (iilenvoe un Elands Laagte. Ter Kanonendonner un des Knattere vun de Boerenflinte is nüm lich vun dein Rädiäter täuschend nach geinacht worn. Un der Stiem, wo bei die Välevs erausgekimme is un sich in Waffer verwandelt un de Parlor üwwerschwemmt bot, der Hot des Blut- bad markirt. Tie Alti Hot gesagt. des war nor ansang. All die Leut hätte ihr gesagt, stiemhiet des wär des Beste, was es gebt, wann rner erst dran gewöhnt is. Zum Glück Hot unser Verzweiflung net lang gedauert. Denn wie es kalt geworn is, da Hot unser Stiemheizung natürlich gestreikt. Tie annere In- hübitünts vum Haus hen mer gesagt, so wär's de ganze Winter. Un sage derft mer nix. sunst thät rner sich de Zorn vun de Tschänitorleit zuziehe un dann wär's schun besser, mer wäre nie geboren als m der Ungnad vun die Tschänitorleit fortlewe ze müne. Tiefes wünscht Jhne mit Rigards Aonrs John Ritsch. Esq., vun der füft Ebene. Ter König von ?)vetot. Tcn kleinen Miniatur-Staaten Mo naco und San Marino ähnlich, eristirte bis zum Jahre 1081 in der Normandie ein Königreich Avetot; der Erbe der letzten Tunastie dieses Reiches" lebt augenblicklich-lii der Perlon eines Rua den Eiernde d'Albon, als König von Yvetot Elaudius III., in Paris. Noch ein Prätendent mehr! Aber Elaudius III. ist friedlich gesinnt; er denkt nicht daran, Frankreich den Krieg zu er klären und sein Erbtheil zurückzufor- dern. Er lebt der Schule und den Spielen, wird einst dem Lande, das sein Königreich anncktirt hat, dienen, und nichts erinnert an die einstige Würde, als die geschichtliche Ueberliefe runq und das alte Wappen. Man er zählt, daß das Königreich Nvetot zur Zeit Wilhelms des Eroberers gegründet ,e,n soll. Ein Ritter mit Namen Ans- fred. der zugleich ein großer Spaß macher war, wurde wegen seiner Tapferkeit und seiner heiteren Laune vom Herzog Wilhelm, der nun nach der Schlacht bei Hastings 100t englischer König geworden war. sehr ausgezeich net. Aufgefordert, sich ein Lehn zu wühl-n oder sonst eine Gnade zu erbit ten, erwiderte Ansfred: Ich habe einen Ehrgeiz, den Ihr nicht befriedigen könnt." Ter König fühlte sich durch diese Antwort verletzt und bestand nun darauf, Ansfreds Wunich zu erfahren Tiefer erwiderte: Ich möchte ein Kö nig werden wie Ihr. Ta ich aber das Wasser so über alle Meisen Haffe und nur den Wein liebe, so möchte ich ein Königreich, das kein Wasser hat. Nur diese Tlnge, die doch unmöglich sind könnten mich befriedigen." Man lachte in des Königs Umgebung sehr über diese Antwort, doch der König beaus tragte den Kanzler der Normandie. zu erforschen, ob es in diesem Lande ein Gebiet ohne Wasser gäbe; es wurde richtig ein solches gefunden und Ans fred feierlich zum König von Z)vetot" gekrönt. Man faßte am Hofe König Wilhelms die Angelegenheit als Scherz auf, doch Ansfred baute sich ein Schloß auf feinem Gebiet, legte Weinberge,, und bald entstand in der Nähe des Schlosses ein Torf. König Wilhelm aber bestand darauf, daß keine Versuche gemacht würden, Wasser zu finden. Tas Königreich Yvetot vererbte sich auf Ansfreds Nachkommen, und die fran zösischen Könige ließen es aus einem Gefühl der Großmuth bestehen. König Martin von Yvetot (um 14) vergaß ein wenig die Kleinheit seines Reiches, schuf sich eine bewaffnete Macht und be suchte mit großem Pomp seinen lieben Vetter" König Karl VI. von Frank- reich. Und der liebe Vetter" erwiderte den Besuch. Leider aber brachte er einen solchen Troß von Rittern und Pferden mit, daß sie auf König Mar tins Schlössern kaum Unterkunft fan- den. Und als sie wieder abzogen, war König Martin durch den Besuch feines lieben Vetters" ruinirt. In Paris lachte man darüber, König Martin aber ging ernstlich mit dem 'Gedanken um, sein Land zu verkaufen. Ta ein Advokat. Pierre de Billaines. das meiste vor. ,o wurde die er 14! Kon a von Avctot. Hiermit begann die neue Ty nastie des Landes. König Ludwig XIV. dachte weniger großmüthig wie seine Vorfahren. Er war bekanntlich für Abrnndung der Grenzen, für re- imion. Und bei einer solchen Abrun dung wurde im Jahre 1081 das Königreich Yvctot verschluckt. Söahrsagcr gegen Wahrsager. ln den hirnincr nfirmt lz si!- u ' n" v"v,i vwit- rsll Tacon Afimirnftriitnr h, Gf, .. K'Vil iHUl'U war. lebte in Havana ein berühmter inager. oer jich eines ungeheuren Ansehens und ebenso ungeheuren Zu laufes erfreute und über die Gemüther von Hoch und Niedrig einen mächtigen Einfluß ausübte. Tenn der Aber alaube ist in kirsn, Pntihi ;? !. j, ' vuiiui "H wiim- wurzelt. Dieser Wahrsager stand im Dienste der Sklavenhändler und der für sie arbeitenden" Schiffs Kapitäne. zu deren l'iunsten er feinen ganzen Einfluß aufbot. Wenn die Matrosen im Be griff standen, sich für ein Schiff anmer den zu lassen, so pflegten sie die land läufige Mode mitzumachen und sich von dem berühmten weisen Manne die Kar ten legen zu lassen. Ter Seher rielh ihnen allemal, sich an den nach Afrika aufbrechenden Sklaven-Erpcditionen zu beiheiligen, und wiesiagte ihnen für den Fall großen Gewinn und eine glück llcher Heimkehr. TieZ Vorgehen er muthigte die Leute so. daß sie sich in hellen Hausen den Kapitänen der Sklavenschine zur Verfügung stellten. wahrend die Kauffahrer die größte Müde hatten, die zur Ausrüstung ihrer schiffe nöthige Mannschaft zusammen zn bekommen. Diese letzteren klagten schließlich ihre Noth dem General Tacon. Ter General ließ den Wahrsager zu sich entbieten. Der folgte dem Rufe nicht wenig geschmeichelt, denn er bildete sich ein. der gefürchtet? Machthaber wolle gleichfalls seine Kunst in Anspruch nch inen. Wirklich redete derselbe ihn auch n: Sie können ja wohl in die Zu kunft sehen und kommende Ereignisse vorhersagen?" Ja, .Excellenz," war die Zuversicht liche Antwort des Betrügers, der sein gewohntes prophetisches Air annahm und seinen Gesichtszügen einen ernsten. weitschauenden Ausdruck gab. Tabei mischte und ordnete er seine Karten aus geheimnifzvolle Weise. Nun," erkundigte sich Zaeon, als er mit seinen Verbreitungen fertig zu sein schien, was sagen Ihre Karten?" Ter Wahrsager betrachtete gedanken voll die Karten und fing dann langsam an, ihr Verdikt abzulesen, ste sagen Eure Excellenz ist außerordenlich beliebt in allen Klassen der Bevölkerung, und Ihr Horoskop stellt Ihnen eine qlan zende Zukunft in Aussicht, voller Macht. Ehre und Glück." Er zögerte einen Augenblick. Tas Auge der Ex cellenz ruhte gar zu düster auf ihm. Machen Sie Ihre Geschichte kurz," drängte Tacon. Es warten noch andere Geschäfte auf mich." Weiter offenbaren mir die Karten im Augenblick nichts," erklärte der Seher. Nun schön," sagte Tacon. Jetzt geben Sie mir einmal Ihre Karten. Ich verstehe mich nämlich auch ein wenig auf's Wahrsagen. Tabei mischte und legte er die Karten vor dem ge- spannt dareinschauender Schwarzkünst ler. Mir verrathen sie nun ganz etwas anderes. Ich sehe aus ihnen, daß sie in weniger als einer Stunde in Morro Eastle Steine brechen und bei dieser nützlichen Beschäftigung volle zwei Jahre bleiben werden. Tainit befahl er dein wachthabenden Posten, den Mann auszuführen und ihn dem Kommandanten von Morro Eastle auszuliefern, der ihn auf zwei Jahre zu harter Zwangsarbeit ein schließen möge. Es ergab sich, daß der General ein besserer Wahrsager gewesen war als der Kartenleger; denn was er in der Zukunft gelesen hatte, traf wirk- lich ein. Die erste Lokomotive. Am 7. Oktober 1829, also vor etwa 7 Jahren, war es, daß die schnelle Lokomotive tephenfons im Wett kämpfe mit noch drei anderen Systemen zuerst den Tarnpf mit Erfolg in da Transportwesen einführte. Wie sein grojzer Vorgänger es nut der stehenden Maschine gethan hatte, so gab Stephen son die Lokomotivmaschine dem Zeit geistc als fertiges Werkzeug in die Hand. Erst seit jenem denkwürdigen Tage beginnt die Geschichte der Eisen- bahn. George Stephenson (ItSl ge boren) war einfacher Maschinenwärter in Killinworth. Er brachte seine reif- lich jlberlegten Plane mit dem Gelde eines reichen und edlen Lords zur Aus führung. Bei der geschichtlichen Ent- Wicklung der ältesten Tainpffuhrwerke tritt uns zuerst die abenteuerliche Ge- statt von Richard Treonlhlck entgegen. der mit seinen Straßenlokoinotiven im Jahre 183 das Staunen der Bevölke rung Londons hervorrief und 1804 den ersten Kohlenzug mit der ersten durch Dampf getriebenen, auf Radern beweg- lichen Maschine die Steigungen der Merthtzr - Tydvill Bahn in Süd Wales eniporschleppte. Tie Räder der Maschine Tronthicks waren ivundcr licherweise außerhalb der Schienen laufflachen mit Nägeln beschlagen, deren Köpfe in das Holz der Lang schwellenbahn angriffen. Tie Kuriosi tät wurde konsequent bei allen Ber suchen von Lokomotivkonstruktionen in der nächsten Zeit beibehalten. Erst W. Blachett, der voll Eifer die Tampf Maschine ans der Spurbahn dienstbar zn machen suchte, gelang es 1814, durch ein einfaches Experiment in roher Form nachzuweisen, daß die Reibung zwischen Radkranz und Schiene für das Aus üben der Zugkraft genüge. Tamit löste sich denn auch der Alpdruck, der bis da hin auf der Entwickelung der Lokomo tivkonstruktion geruht hatte. Es kam der 7. Oktober 1829, und auf der Linie bei Rainhill gelang es dem großen Tenker zuerst, den fertigen Dampf wagen in die Geschichte der Menschheit einzuführen. Tcr Rhumesprung. Unweit der Landstraße, welche von Tuderstadt nach Herzberg im Harz führt, ungefähr eine Birte'lstunde hin- ter dem Torfe Rhumspringe liegt die Rbumcquelle oder, wie dieselbe im Volksmundc beißt: Ter Rhume- prung", eine der größten Ouellen Deutschlands. Ein kleiner Abstecher von der Ehauffee führt den Wanderer an einen nur ungefähr 2" Schritt im Umfang meffenden, ringsherum mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Zeich, der, ohne sichtbaren Zufluß, einen nur wenige Meter breiten, aber stark strömenden Bach abfließen läßt, welcher in einer Entfernung von etwa :'. Schritt bereits eine große Papier- fabrik und etwas weiter hin die zu der selben gehörende Holzschleiferei mit den nöthigen Wasserkräften versieht. Ta ein Zufluß zu dein Teiche, wie gesagt, nicht bemerkbar ist. erscheinen die star ten abfließenden Wasserinassen rüthsel- haft. Allein bei näherer Betrachtung fallen zwei Stellen des Teiches durch ihre kreisrunden Bewegungen auf. Ties sind zwei größere Quellen. Tas Wasser einer dritten kleineren wird nach der in der Nähe befindlichen gro ßen Jorellenziichterei abgeleitet. Tiefe drei Quellen sollen in der Sekunde ;.10 Quart, also täglich 300,000 bin. oder :! Millionen Eimer Wasser geben, und durch ihre ungeheure Was scriiicnge sind die genannten Werke in stand gesetzt, fast ohne Gesüllc von dem abfließenden Bache getrieben zu werden. Der abfließende Bach der- breitert sich dann allmählich und wird die Rhume genannt; diese berührt in ihrem weiteren Laufe die Ortschaften Gieboldehause. Bilshausen, Eatlen bürg und Northcim und giebt zahlrci chen Mühlen und anderen industriellen Werken die nöthige Walserkraft. Un weit der Stadt Northeim niündet sie in die Leine, die nun flößbar wird. tie Reste eines alten Pfahldorfes sind nach einer Mittheilung des Eng lish Mechanic" bei Tandlemecre an der ostenqlischen Küste entdeckt worden. Als zur Zeit der Ebbe noch ein besonders günstiger Wind die Fluthen des Meeres soweit von der Küste zurücktrieb, wie es seit langer Zeit nicht mehr heobachtet worden war, fand sich auf dem blonqe legten Meeresgrunde eine große Reihe von alten Holzpfeuern uno rohbe hauenen Baumstämmen, die nur als tützen alter Häuser gedeutet werden konnten. Man hatte also ein Pfahl baudorf aus vorhistorischer Zeit ent deckt, wie übrigens ein anderes in der nächsten Umgebung bereits bekannt ge- wesen ist. Tie Pfahlrostc wareu zum großen Theile noch in ihrer Ursprung lichen Lage, und die Balken zeigten viel fach Spuren der Bearbeitung mit Werkzeugen und eine gegenseitige Ver bindiing durch Zapfen und Fugen Ta sich selbstverständlich nicht anneh men laßt, daß die Pfahlbauten zur Lebenszeit ihrer einstigen ZBewohner so tief im Meere elb t gestanden haben, so muß das Meer an dieser Küste seit den letzten Jahrtausenden vorgeschritten sein. Zur Parade mit dem königlichen Sonderzug. Ein Veteran von Leonberg in Würt- tcmberg, der im 6. Jagerbataillon 187071 tapfer mitgekämpft, hatte sich unlängst mit seiner Frau von Hause ausgemacht, um die hundert jährige Jubiläumsfeier seines Regi- ments in lllm mitzufeiern. Toch ver paßten sie leider in Stuttgart den ersten Zug nach Ulm. Betrübt standen sie auf dem Stuttgarter Bahnhöfe, immer wieder fragend, ob denn kein Zug mehr nach Ulm gehe, dafz sie znr Parade noch recht kämen. Ta fuhr der Sonderzug für den König in die Halle ein. Die Frau faßte sich ein Herz und wandte sich an einen herantretenden Offizier mit der Frage, ob sie nicht mit nach Ulm genommen werden könnten. Der Adjutant hieß die Frau warten, und als der König kam, trug er ihm das Anliegen der zwei verspäteten Festgäste vor. Ter König lachte und gab die ijrlaiivnltz, daß ie im Dienerschaft wagen mitfahren könnten. So gelangte das Vcterancn-Ehcpaar in rascher Fahrt noch rechtzeitig nach Ulm, und die über glückliche Frau erzählte in der ganzen Stadt von ihrer Fahrt im königlichen sonderzuge. Brauchbare Vhemänner. Unsere Tarnen sollten sich ihre Män- ner nur aus dein Per onal eines pezialitüten - Theaters heraussuchen. Wie schön wäre zum Beispiel für eine Frau: Ein Schlangenmensch den kann sie um den Finger wickeln. Ein Negcrkomiker dem kann sie am besten etwas weiß machen. Ein Excentrique-Elown der geht auf die tollsten Ideen ein. Ein Herkules der kann selbst die schwerste Frau auf den Händen tragen. Ein Thierbändiger der vertreibt ihr Gnllen und Mucken. Ein Wett-Taucher der geht für sie in's Wasser. Ein Zwergmensch über den ist sie er- haben. Ein Tegcnschlucker der muß alles hinunterschlucken. Ein Mimiler da hat sie alle Tage einen Audern. Ein Velocipedist mit dem führt sie gut. Ein Schlangenbeschwörer wenn sie eine glstige Schwiegermutter hat. Tis.bzesfrZch. frerr: Bei der Stranenbabn wer den jetzt so viele Unglück?sallc dadurch herbeigeführt, datz nicht zur rechten Zeit angeoalten wird. Altjüngferliche Nachbarin ninwill kürlichj: Ach. wem sagen Sie das!" üiigegankn. Sie: 7 hast mir auch vor der Hochzeit versprochen, daß Tu mich stet? in Ehren halten würdest, und da chande niemals mein Haupt bedecken werde." Er: Hab' ich auch treulich gehal- ten." ?i" So! ?as ist den dieser drei Jahre alte Hut anders als Schande?" Schlechter Iviiz. A: Weißt Tu. wer die größten Feinschmecker sind?" B: Nein." A: Nun, die Kellner, die lassen fast alle Eoteletts stehen!" Angebracht. Ein Tichter entdeckt, daß man ihm seine sämmtlichen Manuslripte gestohlen hat. Einen Augenblick will er dein Tiebe nachstürzen dann aber faßt er sich und seufzt: Endlich!" Falsch rcrstaiide. .eiratbSvermittler: ..TaS Mädcken. welches ich Ihnen empfehlen möchte, ist vor allen Tingcn sehr häuslich." Herr: Häuslich? Tas ist mir aller dings sehr lieb. Je mehr Häuser, desto be ler." IFciMichc Rechnung. Wie alt ist die Frau Miller eigent lich?" Tie gute Freundin: Tie ist eine Vierzigerin, die man für dreißig Jahre alt halten könnte, und die sich darum als iieuiiundzwauzigjährig aus giebt." Zurechtweisung. In einem Geschäft gerathen zwei junge Leute aneinander und traktiren sich mit Injurien. Hierüber vorn Ehef zur Rede gestellt, entschuldigen sie sich damit, daß sie in Wuth gerathen seien. Ehef: Tas muß ich mir verbitten; Sie haben nicht in Wuth zu gerathen, dazu bin ich da!" Peters Aufenthalt. Herr: Warum kommst Tu so spät nach Hause heute?" Peter: Verzeihen Sie, Herr, es hat unterwegs einen Aufenthalt gegeben." Herr: Ja? Und was für einen?" Peter: Es waren Händel auf der Straße." Herr: So, bist Du auch darein ver wickelt worden?" Peter: Wer. ich? Mich verwickeln lassen? Mich soll einer verwickeln? Links und rechts hab' ich sie hinter die Ohren geschlagen." !?aUgcspröch. Herr: Ich bin Ehef eines Aus-kunfts-Bureans!" Backfisch: Ach, da haben Sic's ja bequem, wenn Sie 'mal Auskunft über sich haben wollen!" !Ia ja! Herr Leutnant, Ihr Neugeborenes ist ein Junge. Leutnant: Na ja! Lieb' Vaterland, magst ruhig sein!" Vom Tiercicrplah. Unteroffizier: Kerl. Sie machen beim Exerzieren ja solch' eine Unglück liche Figur wie'n Eskimo in der Sa hara!" Im Thran. Frau (zu dem spät heimkehrenden Mann): Aber Antoii, Du wackelst ja!" Mann (lallend): Na, da leg' mir doch, 'was unter den Fuß!" Boshaft. Gattin: Wir werden die Frau Re gistrator in unser Kaffeekränzchen auf- nehmen." Gatte: Sie hat ihren Probeklatsch also bestanden?" Rathcderblütbe. Professor: Vom hygienischen siaiiopunir aus oeiraaiei, uai aucli die idealste Kuhmilch ihre zwei Seiten, so lange sie nicht gekocht ist." Gute Freundinnen. Hausfrau (die zwei Freundinnen zu in Besuch hat): Ach, wenn doch die Eine endlich gehen würde, ich habe der Anderen über sie fo viel zu sagen!" Ein freudiges Lreigniß. Na, Kinderchen, wo geht ihr denn hin?" Zum Onkel Bcoritz gkatuliren." Ah, der hat wohl Geburtstag?" Nein, er hat Pleite gemacht." Grod. Gast: Wissen Sie, Herr Wirth, das Hundefutter, das Sie meinem Karo gebracht haben, ist bester wie mein Ragout!" Wirth: Na, da tauschen sie doch mit Ihrem Hund! delmiith. Sie: Ach, Adolf, Schreckliches ist geschehen Papa hat falsch spelulirt und Alles verloren!" Bräutigam: Tann, liebe Anna, will ich Dich nicht auch noch ihm rauben!"