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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Nov. 16, 1899)
ttäsr Jahrgang 20. Lincoln, Neb., Donnerstag, U November 1W No. Z. MK,d Nt ) ''Oty. . lril3. A A mmm WWMV Allöland-Dcpcschcn. ttämp'e um LalyZmith. Skandal im östcrrcichischrn Reichs Rat. ..U.i Kafelnnk na) jopaii. NIVIV, : t Deutschland. Bcrlin. 14. Nov. ! l?g wird gkmeldkt. daß die A:,s sprach Zwilchen beiden Monarchen zeigte, dah über alle schwebenden psli lifchen Fragen vollständige Harmonie ,. derrschte. und zwar auch betreffs der Nothwendigkeit strikter Neutralität in der Transvaal -Asfäre. um den Krieg in Südafrika zu lotalisiren. Keinerlei formelle Abmachunsten sind getroffen worden. DaS allseitig umworbene Deutschland bleibt in der Befolgung seiner Politik unabhängig, so difj je derzeit ein freies Operiren möglich ist. w Die Post" fegt bei Kommenlirune; der Rede Lord Saliöbury beim Lon doner Lordmanors-Aanke!t: Niemand ist zu einer Einmischung in die süd afrikanischen Wirren geneigt, aber Lord Salisbury hat Unrecht, wenn er sich auf die neueste Geschichte beruft, um eine Intervention fremder Mäch'e für ausgeschlossen au erklären. Di: Geschichte ?,rgt vielmehr, da 1348 49 England und Rußland zu Gunsten Dänemark'S interrenirten. 1859 Na poleon der Tritt' in Italien dem sieg reichen Destcrre.w en gegentrat, 1866 der französische Botschafter in Berlin, Graf Benclcüi, im preufzischcn Haupt aucrticr zu Ni'olöderg allerdings ver spätet zu int.'rvcniren sucht:. 1870 verschiedene Intervention-Projekte auf lauchten iiüd 1878 die britische Flotte vcr Kcnstcintinopcl den Nüssen ein Halt zurief." WaZ ferner", fährt das Blatt fort, die Bcrsicherunq Lord Salisbury's .anbetrifft. England bringe Südafrika eine gute ilegieruna., so ist es nur noch fraglich, ob der jkrieg den von Eng land erwarteten günstigen Ausgang nimmt. Und vielleicht sind die Buren auch im Stande, die gleiche Aufgabe bezüglich der Zukunft Südafrika's zu übernehmen und durchzuführen." Großes Gaudium erregen hier di: Kapriolen der französischen Presse, die das Geschrei erhebt, Frankreich habe in der europäischen Politik nicht mehr mitzureden und fei in der letzten Zeit vollständig an die Wand gedrückt tvorden. Die eitlen Franzosen," sa C'gen hiesige Blätter, geberden sich ge ,radezu kindisch. Während sie sich ohne Grund einbilden, allseitig als .quan tite negligeable" (d. h. als eine Größe, die' so unbedeutend ist. dasj sie nicht in Rechnung gestellt zu werden braucht) behandelt zu werden, zeigen sie nur, daß mit launenhaften Leuten Weltpo litik zu treiben unmöglich ist." Die Chancen des 'neuen Flotten Planes bessern sich immer mehr, wenn gleich die Ccntrumspresse noch von Wikinger-Politik" redet und der Vorwärts" erklärt, die Erwerbung Samoa's beweise, daß so etwas, das von Politikern der ganzen Welt als ei ne bedeutsame That betrachtet werde ouch ohne neue Kriegsgeschwader mög lich sei. Von der offiziösen Presse, sowie sei tens der Freunde einer Verstärkung der Marine wird andauernd zu Gun sten des neuen Flottenplanes gearbei tct. So bat der Präsident der deut schen Kolonialgcsellschaft. Herzog Jo hann Albrecht, Regent des Großhcr zogthums Mccklcnburg-Schwerin, ki nen Aufruf zur Bildung eines Flot tenwerbungsfonds erlassen und der Floticnverein überschwemmt ganz Deutschland mit Flugblättern. Außer der Flottenverstärkung wer den den Reichstag und zwar von j "teuern das Fleischbeschaugesetz und die Arbeitswilligenvorlage beschäfti jen. Die Chancen der letzteren haben sich nicht gebessert, zumal es heißt, daß der Centrumsführer Dr. Lieber das Einbringen eines Substituts wahr scheinlich unterlassen wird. Das Fleischbeschaugesetz, das be kanntlich für die handelspolitische Ziehungen Deutschlands zu den Ver. Staaten von großer Bedeutung ist, steht vor der zweiten Lesung. In sei ner jetzigen Form gefällt es der ameri kanischen Regierung nicht, und wenn das Verbot des Imports von Würsten und Fleischkonscrven nicht fallen ge lassen wird, dürften die Ver. Staaten zu Repressalien schreiten und ein Zoll krieg könnte die Folge sein. Endlich werden auch die am 31. Ja nuar 1903 ablaufenden Handelsver träge in dieser oder jener Form wie der zur Sprache gebracht werden und sicherlich von Neuem zu lebhaften De hatten Anlaß geben. Die Vorarbeiten für die Erneuerung der Verträge sind noch nicht abgeschlossen. Die Mittellandkanal-Vorlage wird dem preußischen Landtage in' der be reits angekündigten erweiterten Form, . d. h. unter Berücksichtigung der von den östlichen Provinzen beanspruchten Kompensationen wahrscheinlich im Fe bruar zugehen. Allgemein aufgefallen ist. daß der Kaiser den Präsidenten des Abgeord netenhauses. von Kroecher. zur Hof Jagd in Setzlingen eingeladen hat, ob gleich derselbe gegen die Kanalvrlage gestimmt hat. Allerdings ist Herr von Kroecher ganz in der Nähe von Letz lingen begütert und deshalb konnte man ihn nicht gut schneiden". Hartnäckig erhält sich das Gerücht, daß die Taie des Fürsten Hohenloh? als Reichskanzler gezählt sind und das; der dkutsck-..- Botschafter in Wien Gras Philipp .zu Eulerverg sür den Reiche , laiizlerposten inAussicht genommen sei. So behauptet die ,Ttsatsdürgtr-Z:'.. tunq". die Rundreise tti Grafen z Eulenberg an die deutschen Bundes röfe stehe mit dem Nanzlerwech'el i Verbindung, während allerdingSE !.'. Richter i seiner Freisinnigen Ztv die Ansicht k!uespr!cht. daß es sich b,. dieser Reise viclleicht darum handeii, für den neuen Flottenplan Stimmui.a zu machen. Vielleicht sind beide Lo arten richtig, denn sie sind ja leicht zu vereinigen. Fürst Hohenlohe ist bei dieser Flotten Affaire offensichtlich Übergängen worden. Er hat osfenbai nicht nur von der bekannten Hambur ger Rede des Kaisers vorher keine Kenntniß erhalten, sondern der Kai ser hat auch über seinen Kopf weg mit Admiral Tirpitz und dem Staatssekre tär Grafen Bülow über den Flotten plan ccnferirt. Erst nachdem dies ge schchen. ward Admiral Tirpitz zum Fürsten Hohenlohe nach Baden-Baden gesandt, um in derselben Angelegenheit mit ihm zu konferiren. Die private Natur des kaiserlichen Besuches mag noch sehr betonr werden, selbst der Kaiser sei ohnmächtig gegen über der englischen Ausbeutung seines Besuches zu politischen Zacken. Und der Reichsbote" schreibt: Ge rade die treuesten Unterthanen des Kaisers würden für den Aufschub dr Reise Gott auf den Knieen danken.Hr. von Bülow ist dem Reichstage, der ge rade jetzt zusammentritt, so nöthig wie Bismarck. Der Opposition sofort schlagfertig entgegenzutreten, ist dem Fürsten Hol,nlch: allein unmöglich." Aus meiner ofsiciösen Quelle ersah re ich Folgendes: Der Kaiser wird den Grasen Bülow wahrscheinlich mit nehmen, wenn auch bis jetzt noch kein diesbezüglicher Befehl vorliegt. Ti? Königin Viktoria hat den Kaiser be reits vcr Mcnaten gebeten, ihr Gele genheit zu geben. Herrn von Bülorv kennen zu lernen. Der kaiserliche Be such bleibt Familienbesuch, auch wenn Herrn von Bülow's freundliches Ge ficht in Windsor erscheint." Prinz Heinrich von Preußen, der. wie bereits bekannt, aus Ostasien nach Deutschland zurückkehrt, wird die Heimreise von Hongkong via San Francisco und New Äork vahrschei?r lich im Januar antreten. Eine urkomische Szene ereignete sich beim Eintreffen des Zaren auf dem Bahnhof in Potsdam. Der 11 Wag gon des russischen Hofzuges enthielt zwei holländische Kühe, damit die Töchterchen des Zarenpaares, die 4 jährige Großfürstin Liga, die 2-jäh-rige Großfürstin Tatjana und das im Juli d. I. geborene Baby stets frisch: Milch hätten. Als nun der Zar und die Zaritza dem Zuge entstiegen waren und der Kaiser gerade den Zaren um armte, ertönte in diesem Momente feierlicher Begrüßung plötzlich zur all gemeinen Ueberraschung ein kräftiges, langgezoges Mu u u h", das unter dem beiderseitigen Gefolge ein: nicht zurückhaltende, aber natürlich versteckte Heiterkeit erregte. Dem vom hannoverchen Landes konsistorium wegen seiner gegen da lutherische Bekenntniß angeblich ver stoßenden Lehre abgefetzten Pastor Weingart in Osnabrück wurde bei seiner Ankunft auf dem dortigenBahn Hof ein tausendfaches Hurrah ausge bracht. Eine große Volksmenge gelei tete den streitbaren Gottesmann bis zu ferner Wohnung, wo das markige Lu therlied Eine feste Burg ist unser Gott" angestimmt weurde. (Pastor Weingart hatte sich gegen die Bestre bungen des orthcdoren protestantischen Kirchenrcgiments in Hannover, des scn geistiger Leiter der Oberkosistorial rath Dr. Uhlhorn ist, aufgelehnt und war für eine freiheitlich: Gesinnung eingetreten. Es wurde darauf das Dis iipliinarverfahren gegen ihn eingelei tet und er erhielt von der Synode ei ncn Verweis. .Hierauf ging die Sacht on die Appellinstanz, das Landeskon sistorium.) In Bischheim im Niederelfaß sind die Handlungsreisenden Dubois, Jac qucs und Lohr unter dem Verdacht der Spionage verhaftet worden. O e st e r r eich. Wien. 14. Nov. Im österreichischen Abgeordneten Hause ist es wieder zu turbulenten Szenen gekommen. Die Tschechen wa ren es. die den Skandal herbeiführ tcn, indem sie dem Ministerpräsiden ten Grafen Clary und dem Minister des Innern von Koerber Abzug!" zu riefen und gegen die Ministerbank an stürmten. Es wäre wahrscheinlich zur Mißhandlung der Minister gekommen, wenn nicht die liberalen Parteien, de nen sich uch die Deutsch-Clerikalen anschlössen, sich dazwischen geworfen hätten. Zwischen den Abgeordneten Brzcznowsky (Jungischeche) und Ro rachcr kam es zu einer regelrechten Prügelei. Wien. 14. Nov. Die Baronesse Ulrike von Levetzow, der Goethe seine Triologie widmete, ist gestorben. C o l u m b i e n. Colon. 14. Nov. Es wird gemeldet, daß die Aufstän dischen am 9. November im Departe ment Bolivar geschlagen wurden. Zum Beweise, daß die Revolution beendet ist, verließ am 11. d. ein bewaffneter Flußdampfer Carthagcna mit der Post für Bogota. China. Peking. 14. Nov. Ao-Tschu-Fu, an der Mündung des Tontlingsces. wurde dem auswärtigen Handel geöffnet. In der fremden feindlichen Provinz Huanam ist tit'i der erste Hasen. 'ui l England. n Lcndcn. 14. Nid. rn Knegsmin'.iterillin wird ver sichert, daß man dort die Depeschen aus Eüdasrika genau so gebe, wie sie einliefen. Geriichtweise verlautet, daß d Freunde der Buren in der Cavkolonie die Eisenbahnen zerstören, um dem englischen Vormärsche Schwierigkeiten x bereiten. Man erwartet, daß die Bauern in dieser Woche große Anstrengungen ma chen werden. Ladysmith. Kimberley und Mafeking in die Hände zu be kommen, bevor d'e englischen Verstär kungen dort ankommen. Der schwächste Punkt ist Kimberley. wo von Regu lärcn nur ein Bataillon des North Lancashire Regiments steht. Nachdem Ladysmith nunmehr durch eine Reihe Erdirerke geschützt ist, glau ben die Optimisten, daß die Buren es überhaupt nicht einnehmen können, aber seine Lage im Kessel und die 46 Meilen entfernten Hügelketten bleiben immer bedenklich. Die Zeitungen sind über die mage ren Depeschen, welche ihnen die strenge englische Censur durchläßk, sehr erbit tert. Bis zuverlässige Postnachrichten nach Verlauf mehrerer Wochen eintref fen. ist das Interesse an den früheren Vorgängen erlösen. Heute wurde im Krieqsministcrium folgende Depesche vom General Buller bekannt gemacht: Capstadt. 12. Nov., Nachts. Oberst Vaden-Powell hat von Mafeking folgenden, vom 30. Oktober datirten Bericht gesandt: Hier ist Alles wohl. Der Feind hat offenbar keine Lust, anzugreifen. Die Eisenbahn 12 Meilcn nördlich von hier wurde von den Buren zerstört, die uns umschlie ßen lind bombardieren, aber damit nur geringen Schaden anrichten. Am 31. Oktober meldete derselbe: Der Feind versuchte heute einen Angriff auf Can non Copje und die südwestliche Seite der Stadt, der tapser trotz unseres Granatfcuers ausgeführt wurde. Wir verloren fünf Todte und fünf Ver wundete. Unter ersteren waren drei Hauptleute , ein Feldwebel und zwei Soldaten, unter letzteren fünf Unter offiziere und Soldaten, sämmilich von der britischen südafrikanischen Polizei. Ein früherer Bericht vom 25. Oktober von Baden-Powell meldete von fortge setzten Kämpfen mit den belagernden Buren, in denen die Engländer sechs Todte und neun Verwundete zugeste hen. Die Buren lagen damals zwei Meilen vrn der Stadt entfernt. Das britische Transportschiff Ha warten Castle segelte von Capstadt nach Durban. Von Durban wird unter dem 9 Nov. gemeldet: Eingeborene Boten haben nach hier die Nachricht gebracht daß die Buren Donnerstag Morgen bor Ladysmith geschlagen wurden; die Geschütze der Buren wurden zum Schweigen gebracht. Der Kampf bau erte 4 Stunden. Einzelheiten fehlen." Der gleichzeitige Angriff der Bu ren auf die 3 von ihnen belagerten Städte beweist, daß sie von der An kunft der englischen Verstärkungen wohl unterrichtet sind. Das Transportschiff Oriental" ist in Capstadt mit 75 Offizieren und 1218 Mann angekommen. Von Shanghai wird gemeldet, daß die Streitigkeiten zwischen Rußland und Japan sich durch die Weigerung Japans verschärft haben. Ruhland eine Station im koreanischen Hafen Mas sampo zu gewähren. London. 14. Nov. Hier glaubt man, daß sich die allge meine Lage der britischen Streitkräfte in Natal ganz wesentlich gebessert habe. In den letzten 48 Stunden sind wieder nahezu 8,000 Mann britischer Truppen in Südafrika angekommen, und Mitte dieser Woche werden wieder 7,000 dort eintreffen. Diese Truppen werden wahrscheinlich so schnell ivie möglich nach Estcourt gebrockt werden, und alsdann würde ein allgemein Angriff von General Jouberi's Sirel macht auf Ladysmith äusrst riskant sein, da dieselbe bald zwischen zwei Feuern sein würde. Freilich inag sich das Vorrücken von Estcvü:t einiger maßen verzögern, da die Kavallene und Artillerie-Division des Gci'erals Mcthuelen erst später in Esicourt zu erwarten ist. Oberst Schiel, der, in britischer Ge fangenschaft befindliche hutscheTrans-vaal-Kommandant, soll zugegeben haben, daß der Buren-Kriegsplaii"ials dessen Urheber er allgemein gilr) jetzt fehlgeschlagen sei. Die Nachmittags-Blätter commen tiren fleißig die bevorstehende Reise des deutschen Kaisers nach England und die besseren Beziehungen zwischen DleMschland nd Großbritannien. Sie sind der Ansicht, daß das letzte hauptsächlich auf Rechnunz der freund schaftlichen Beziehungen zwischen Eng land und den Vcr. Staaten zu setzen ist, woraus Deutschland den Schluß gezogen habe, daß Colonial- und Han delskstrebungen keine Aussicht auf Erfolg haben können Angesichts der Feindschaft zweier englisch sprechender Völker. Eine Depesche aus Capstadt an das Kriegsamt meldete die Ankunft des Truppen - Schisses Armenian" dort, mit 3 Vatterken Artillerie und einen: Munitions - Train? ferner die An kunft des Truppen - Schiffes Nubia" mit den Scots Guards und einem bal ben Bataillon des Northamptonshire Regimentes. Dies bringt die Anzahl der angelanaten Berstärkungs - Truv pcn auf 12.802 Mann, von welche.: etwa 6000 Kereits auf dem Wege nach Durban sind. Morgen sind in Cap- jtadt 9 Truppen Schiffe mit 11,00.) Mann fällig. Ein von den Philippinen 'zurückze kehrter Flotien Offizier wurde in Betreff der dortigen Lage interviewt, rnd äußerte sich recht pessimistisch über die auf den Inseln herrschenden Zu stände. Seiner Ansicht nach werden dort mehr Fluß .Kanonenboot ge braucht; auch meint er. daß der Gene ral Otis in der Leitung der Campagne zu sparsam sei. Den amerikanischen Solvaten zollte er hohes Lob für ibr: überraschende Intelligenz und Selbst vertrauen". Sonst sei der amerikani fch Soldat aber nicht besonders tüch tig; es fehle ihm die Beweglichkeit. Anstatt in großen Massen zusammen zu campiren und mit eingemachten Le rensmitteln genährt zu werden, sollen sie in kleinen Trupp verstreut lagern und versuchen, von den Erzeugnissen des Landes zu leben. Auch fehle es ihnen an gesunder Bewegung. Abgc. sehen von einem clegentlichen Fuß ballspiele habe er nichts anderes zu thun als zu trinken. In einer Rede, die der Schatzamts kanzler Sir Michael Hicks-Beach in Bristol hielt, sagte er u. A.: DerKrieg in Südafrika hat beide Conventionen mit dem Transvaal vernichtet. Wir müssen dort eine reine und ehrliche R? gierung auf d:r Basis gleichen Rechtes und auf etwas mehr dauerhaftem als Papier bietet, schaffen. Dies in Be tracht gezogen sollten wir soviel Selbst regicrung gewähren, als es in Süd afrika möglich ist. Niemand wünscht, daß dieses große Land permanent von Downing Street aus soll regiert wer den." Süd - Afrika. Pretoria. 6. Nov. Nach Standard und Diggers News sollte heute eine neue Abtheilung Bu ren und Freiivillige nach dem Kriegs schauplatze abgehen. General Jan H. M. Kock. der Bruder des bei Elands laaqte gefallenen Burengenerals, führt das Commando. Alle Neutralen, welche nicht freiwil lig in's Feld gerückt sind, werden zum Polizeidienst herangezogen. Bedeutende Geldstrafen und bei fortgesetzter Wei gcrung Verweisung aus dem Lande trifft die Zuwiderhandelnden. Der bei Ladysmith mit den irischen Füsiliervr gefangene Feldkaplan Ma thews ist hier angekommen. Der Kriegsminister ließ ihn zwei Tage nach feiner Ankunft laufen. Der Caplan sagt, daß für die Gefangenen gut ge sorgt würde. - Laurenco Marques. Delagoa bay, 9. Nov. Hier ist der französische Dampfer Cordoba angekommen. 70 Meilen au ßerhalb des Hafens wurde das Schiff von dem britischen Kreuzer 3. Klasse Magicienne zum Beilegen aufgesor dert'. Der Dampfer kam erst dem Be fehle nach, als der Engländer einen Warnungsschuß abgab. Nachdem da; Schiff durchsucht war. wurde die Wei terreise gestattet. Queenstown, Kap-Colonie, 14. Nov. Der Buren-Befehlshaber und meh- rere unbewaffnete Burghers besuchten gestern Burghersdorp. Bei Dordrecht ist nichts von den Buren zu sehen. Die holländischen Einwohner von Aliwal North haben einen Protest an den Premier Schreiner gegen die Ent- blößung des Platzes von Truppen ge sandt. Die dortigen holländischen Po lizisten haben die Buren verlassen. (Soll wohl heißen, sind zu den Bu rcn desertirt".) Durban. Natal. 14. Nov. Es heißt, daß ein: Botschaft per Taubenpost vom General White in Ladysmith eingetroffen ist, welche Glückwünsche zum Geburtstage des Prinzen von Wales enthält. Die De pesche wurde nach London weiter ge sandt. Spanien. Madrid. 14. Nov. Die Fabrikanten von Palma, Insel Majorka. haben in einer Versamm lung beschlossen, solange keine Steuern mehr zu zahlen, bis den Balkaren Inseln finanzielle Autonomie gewährt wird. Canada. St. Johns, N. F.. 14. Nov. In den Nachwahlen die in den St. Johns und Fortune Bay-Divisionen stattfanden, erlitt die Regierungspar tei eine Niederlage. Die Liberalen ha ben in der St. Johns - Division 433 und in der Fortune Bay - Division 117 Stimmen Mehrheit aufzuweisen. Die Regierung ist also dieses Jahr schon in drei Wahlen unterlegen. Schießaffaire. Bcattyville. Ky.. 14.- Nov. Während Louis Spicer und Julius Angel, beides angesehene Bürger die fes County's sich auf dem Heimweg be fanden, geriethen sie aus noch unbe kannten Ursachen in Streit, der damit endete, daß Beide ihre Revolver zogen. Beide liegen nun auf den Tod dar'nie der. Es soll zwischen ihnen, die Nach barn sind, schon länqere Zeit kein gu tes Einvernehmen geherrscht haben.' Explosion. Fremont. Ohio. 14. Nov. Bei Jibsonburg in diesem County erplodirtc ein scg. Nitroglycerinwagen. Der Fuhrmann, Ben Card, sowiedie Pferde und der Wagen wurden in Atome zerrissen. In der Ortschaft soll durch die Ett'losion beträchtlicherScha den angerichtet worden sein, doch fehlen nähere Nachrichten AuSland-zZcptschcn. Jcdkr Tkp.'sch?:lV?rhr mit Im (5ap vcrlot.n. Eröffnung vcs italienische Parlaments. Ht Blitte'mrer Häst ptstveidächliz. Deutschland. Berlin. 15. Nov. Wie offiziös verlautet, hatte der Zar während feines Aufenthaltes in Pots dam eine lange Unterredung mit dein Staatssekretär des Auswärtigen von Bülow und nahm bei dieser Gelegen heit Anlaß, den Grafen zum Abschluß des Samoa-Abkommens in herzlicher Weise zu beglückwünschen. Dieser Glückwunsch kann als symptomatisch für den Charakter des Zarcnbesuches angesehen werden. Auch heißt es jetzt, daß die Rundreise des deutschen Botschafters in Wien. Grafen Philipp zu Eulenburg, den Zweck habe, die süddeutschen Sou veräne über die Tragweite des Zaren besuchs zu informiren. sowie ausdrück lich zu versichern, daß die Reise des Kaisers nach England ohne jede poli tische Bedeutung und rein privater Na tur sei. Der Vossischen Zeitung" kommt die Rundreise des Grafen Eulenburg sehr seltsam vor. Sie bezweifelt, daß ein von seinem Posten abwesenderBotschaf ter die ihm obliegenden Aufgaben er füllen kann, und erklärt, daß eine den Bischöfen in Partibus" der römischen Hierarchie entsprechende Einrichtung in der deutschen Diplomatie nicht wün schenswerth sei. Von der durch die Blätter gegange nen Meldung, der Oberkommi,sar der am nördlichen Eingang derStraße von Malcikka gelegenen britischen Insel Penang (auch Prince of Wales-Jnsel genannt). Mitchell, habe einem deut schen Postdampfer den Geschlltzsalut verweigert, ist hier nichts bekannt. Kei nesfall's würde der Zwischenfall von irgend welcher politischen Bedeutung sein. Die Berliner Kellnerverbände prvte stiren dagegen, daß der Pächter d's Reichstagsr'eftaurants, Schaurte, sei nen Kellnern das Tragen eines Schnurrbarts verboten hat. Der Vorwärts" nimmt sich der bedauerns werthen Ganymcde an und spricht die Erwartung aus, daß der Reichstag dem Versuche, sein fieim auf dieselbe Stuft mit den Restaurants zu stellen, wo Harmlose" verkehren, energisch entgegentreten werde. Die hiesigen Blätter machen sich über die Prophezeiung Dr. Falb's, daß die W?lt untergehen werde, weidlich lustig. Obwohl der Direktor der Berliner Sternwrte. Dr. Wilhelm Förster. so spötteln sie neulich Dr. Falb ün Reichsanzeiger" amtlich verspottete, erfüllten die jetzigen Regenstürme ängstliche Gemüther doch mit Bangen Manche suchten sich allerdings damit zu trösten, daß die Pariser Ästrologin Stell in einem Interview erklärt ha be, die Katastro,l,e werde sich nur aus Amerika erstrecken. In Hagen im Regierungsbezirk Arnsberg. dem langjährigen Wahlkreis des bekannten freisinnigen Landtags und Reichstagsabgeordncten Eugen Richter wurte hute das 25-jährigeJu-biläum Richter's als Mitglied des deutschen Reichstags für Hagen ge feiert. Es sand ein großes Bankett statt, bei dem der Jubilar und diePar tei in zahlreichen Reden gefeiert wur den. Das Berliner Anarchistenblatt Neues Leben" wurde konfiszirt, weil es anläßlich des Jahrestages der 5,in richtung der Chicaqo'er Anarchisten (11. November 1887) letztere glorisi zirte. In Hamburg hat bei kaltem Wetter und Mondschein ein Gewitter stattgc funden. Berlin. 15. Nov. Das Reichs-Gesundheitsamt hält gegenwärtig Konferenzen ab. um Vor-beugungs-Maßnahmen gegen Beulen pest und sonstige gefürchtete Seuchen zu erörtern. Der Reichstag trat heute wieder in Sitzung. Der Präsident. Graf von Ballstrem. bewillkommte die Mit glieder. Nach den üblichen Formali täten erfolgte Vertagung. Holland. Im Haag. 15. Nov. Die holländische Regierung wird besorgt wegen der zahlreichen anti britischen Demonstrationen im Lande. Sie wird Dr. Leyd's, der übrigens infolge des plötzlichen Ablebens seines Bruders sehr niedergedrückt ist, ersuchen, fernerhin keine Dantschreiben mehr an holländische Comites zu sen den. lvelche den Buren freundliche Re solutionen passirt haben. Die hollän dischen Behörden scheinen zu fürchten, daß dies von England als eine Ver lctzung der Neutralität betrachtet wer den wird. Die Erklärung der portugiesischen Regierung, die Beulenpest fei in Lou rcnzo Marquez ausgebrochen, irritirt die Freunde der Buren. Dieselben be Häupten, es handle sich um einen schlauen Schachzug der Briten, um ei nen Vorwand zu erhalten, die aus dem Transvaal kommende Correspon denz zu lontrolliren. O e st e r r e i ch. Tviesi, 15. 7?ov. Jnsolg: eines Falles von Bculerpcst en Bord eines türkischen Dampfers, der tödtlich verlief, sind jet alleSckiff: aus Häfen des Millelmeeres der Oua raniäne unierwor'en. England. London. 15. Nov Eine Depesche aus Capstadt vom 10. d. Mts. berichtet, daß Staatsfe irctär Reitz (Transvaal) den General White aufgefordert habe, den angeb liehen Spion Nathan Marks sofort frei zu geben. Die Buren würden für ihn eventuell 6 gefangene englische Of fiziere erschießen. General Buller soll geantwortet haben, daß er berechtigt sei. den Mann so lange zurückzubal tcn. bis er einen befriedigenden Auf fchluß über seine Persönlichkeit gege den habe. Hier beschäftigt sich alle Welt mit dem in wenigen Tagen bevorstehend,'?. Besuche dcs deutschen Kaisers, desscn bedeutender Einfluß auf die Weltbe gedenheiten immer mehr anerkanrt wird. Natürlich suchen die meisten englischen Blätter diesen Besuch als einen Beweis hinzustellen, daß die beiden Staaten verbündet seien. In jedem Falle wird der Empfang des Kaisers so gehalten werden, daß der äußere Prunk die Welt über die poli tische Inhaltslosigkeit des Besuches täuschen soll. Die gesammte englische Presse giebt sich jetzt den Anschein, ols ob England und Deutschland stetö ein .Herz l'.iio eine Seele gewesen feien. Die Adrnilalitüt hat den Tamvfcr Majestic" von der White-Star-Lini: als Transportschiff gechartert. Der Dampfer irird sofort nach seiner Rück kehr von New ?)crk mit Truppen nach Südafrika abgehe. Ter Dampfer wird morgen in New ')ork erwartet. Es wird amtlich gemeldet, daß das Truppenschisf Britannic" in Cap stadt und die Transportschiffe Bis more Castle" und Aorkshirc" in Dur ban angekommen sind. Liverpool, 15 Nov. In dem Hclzhofe von H. A. Quay le & Söhne brach ein Feuer aus, das auch die Creosotfabrik von G. R. Eys mons in Brand fetzte. Eine Anzahl Ausstattungsstücke für die Truppen schisse wurde vernichtet. Ter Schaden beläuft sich auf 5500.000. Äeder im Kriegs- noch im Kolo l.icnministerium ist etwas von der Forderung des Staatssekretärs Reitz betreffs eines gewissen Nathan Marks bekannt. Marks soll nach einer Mel duig aus Capstadt nach Ladysmith nach der Belagerung gekommens.'in,um den Buren übcr die Lage der Gnglän der zu berichten. Obwohl man hier in amtlichen Kreisen der Geschichte kei ncn Glauben hinrißt, verlangen doch schon jetzt mehrere Jinqoblätter. daß Präsident Krüger und alle Mitglieder des Ezekutionsausschusses gehenkt werden, wenn dieDrohung Reitz's aus geführt werde. Gestern kam die Armenian"' mit Feldgeschützen am Cap an, und zwar mehrere Tage vor ihrer fahrplanmäßi gen Ankunft. Erst mit der Ankunft von Geschützen können die Engländer an den Entsatz von Ladysmith den ken. Die Erzählung des Caplan Matthew daß sich die Briten bereits nach gering siigigem Verluste ergeben hätten, hat unliebsames Aufselzen gemacht. In der Capstadt werden jetzt auch alle amtlichen Depeschen der Vertreter der auswärtigen Mächte angehalten, cb diese nun Chiffredepeschcn sind oder nicht. Ausgenommen sind allein De peschcn an den Gouverneur des por tugicsischkn Ostafrika. Die Eastern Telegraph Co. hat soeben angekündigt, daß auf Befehl des Generalpostmeisters der Capkolonie jetzt gar keine amtlichen Depeschen via Capstadt befördert wür d'N. London. 15. Nov. Spezial . Depeschen aus Manila rüeldcn. daß bei GeneralWheatons An güff auf das Städtchen Salinda, wel ches hartnäckig von den Insurgenten verth idigt wurde.7Amerikaner qetödtet rnd 15 verwundet wurden. Nach ei nem heftigen Feuer erstürmte die ame rilanische Streitmacht dieSchanMerke, in denen man 70 todte Philippiner fand. Gen. Sir Charles Warrrn ist zum Befehlshaber der 5. Infanterie - Di Vision ernannt und nach dem Cap beor dert worden. London. 15. Nov. Es ist offiziell bekannt gemacht wor den. daß dasTruppenschiff Oricntal", das London am 20. Oktober verließ, von Capstadt nach Durban weiter ge fahren ist. und daß der Dampfer Ca risbrook Castle" mit dem Kavallerie Brigadestab und Flottenmannschaften an Bord in Capstadt angekommen ist. Italien. Rom. 15. Nov. Heute wurde das Parlament in dem Senatssaale in der Palaz.za Madama vom Könige persönlich eröffnet. Mit Ausnahme des Herzogs der Abruzzen war die ganze königliche Familie an wesend, ebenso alle Minister und Hof bcamtcn. Ter König sprach in der Thronrede die Hoffnung aus, daß das Haus seine Arbeiten ernstlich wieder aufnehmen und die Vorlagen erledigen werde, welche in der letzten Session unerledigt geblieben seien. Vor allem sei es nothwendig, das; das Budget U willigt werde. Die Thronrede kündigte sodann eine Vorlage an. welche die Milderung der Steuergeseße zum Zweck habe. ' Tie bcmerkcnswenhc wirthschasilich: Besc- rrnz wurde lenui. Irinn. Die Be ziehungen Jt -!,' iu allen Mächten seien auszkikichncl. Nach keiner Seite tlin drohe dem Köiiigeciche irgend eine Gefahr. Der König spielt: sodann auf die Theilnahme Italiens an der Frie dknskonsennz im Haag an und sagte zum Schluß: Die bc?orstcbcnde Feier des heiligen Jahres wird uns die Gele cenheit bieicn. den Beweis zu liesern. daß wir die Verpflichtungen zu respek tiren verstehen, welche wir übernommen haben, als wir nach Rom kamen." Die Eröffnung fc.nd im Senat statt, weil die Teputirtenkammer ungesund ist. Die vom Palais nach dem Senat führenden Straßen waren von Trup pen besetzt. Die kgl. Familie wurde von der Volksnieng? auf der Straße und von den Teputirten im Senat herzlich begrüßt. Frankreich. Paris. 15. Nov. Oberstlieutenant Picquart hat an den Premierminister Waldcck Rousseau ein Schreiben gerichtet, in dem er um eine gerichtliche Untersuch ung des Verfahrens des General Gon se und des Herrn Gribelin vom Ar chivbureau bittet. Die Untersuchunz steht mit dem Dreyfussalle in Verbin dung. Paris. 15. Nov. Heute wurde die Sitzung der Abge rrdnetinkammcr eröffnet. Der Präsi dent Deschanel verlas zahlreiche Ge suche von Abaeordueleii um dieErlaub r.iß, die Reaiern.ig intcrpelliren zu dürfen. Der Premier Waldcck Rous seau ersuchte darum, daß alle Juki pellaticnen bctresjs der allgcmeincnPo litik der Regierung zusammen erörtert würden. Dieser Vorschlag wurde an genommen und Dcrys Cochin, Mit glied der Rechten, eröffnete die Debatte indem er der Regierung den Vorwurf machte, sie habe den Sozialisten durch die Ernennung Millerands zum Han dels - Minister di: Thür zur Macht geöffnet. Der Sozialist Zevaies for derte die Regierung auf. die Umtriebe der Militär- und klerikalen Partei zu unterdrücken, u. v,rlang!e er die Tren nung von Kirche und Staat. Der Antisemit Lasies griff die Re gierung wegen derMaßregeln an.die sie gegen eine Anzahl Armee - Offiziere ergriffen hat , was ihm einen Ord nungsruf eintrug. Lasies ließ sich aber nicht im Redn anfbalten sondern rief, Ungehorsam gegen eine solche Regie rung sei eine Pflicht. Die Kammer t'hm dann cin Tadelsvotum für La sies an. Dann bestieg der Kriegsmi nister Gallifet die Tribüne, um sich ge gen die erhobenenBcleidigungen zu ver theidiqen. Paul de Cassaanac von der Rechten erklärte, die Begnadigung Treyfus' sei eine Schmach und oriff die Regierung cn. weil sie die Armee nicht besser in Schutz nahm. Dann folgte Vertagung bis zum Tonnerstag. Der Senat hielt nur eine kurze Sit zunq ab und vertagte sich dann sine die", um die Verhandlungen gegen die der Verschwörung gegen die Republik Angeklagten weiter zu führen. Süd - Afrika. Pictcrmaritzburg. 10. Nov. Es wird cmllich bekannt gegeben, daß die Beschießung von Ladysmith mit schwerem Belagerungsgeschütz und auf große Entfernung unausgesetzt fortdauert. Die letzte Nachricht von Ladysmith kam durch die Linien der Buren am 6. November, als es General French gelang zu entkommen. Schon zu je ner Zeit kostet: der Laib Brod 3 Schilling (75 Cents .) Hopetown. 10. Nov. Von Kimberley wird gemeldet, daß die Buren am 7. November Kimberley von 3 Seiten beschossen. Die Beschieß ung habe aber nur geringen Schaden angerichtet. T Aar, 15. Nov. Die Kauskraft des Geldes ist sehr bedeutend gefallen. Soeben hat ein Mann für zwei Ponnies und einen zweirädrigen Karren 120 Pfund Ster ling bezahlt und erklärte sich bereit. 15 Pfund Sterling Futtergeld monat lich im Voraus zu bezahlen. Brod wird mit vier Pence per Pfund be zahlt. Fleisch ist um 200 Prozent theurer als in Kapstadt. Frankreich. Paris, 15. Nov. Eine Anzahl amerikanischer Mor monen reisten hier durch. Sie hatten etwa 50 Schweizer-Mädchen bei sich, die sie kürzlich zur Lehre der Heiligen vom jüngsten Tage" bekehrt hatten. Dieses kleine Regiment zukünftiger Mormoncn-Weiber wurde hier, ver muthlich. um Aufmerksamkeit zu ver-i meiden, getheilt. Ein Theil trat die Reise nach den Ver. Staaten über Holland, ein anderer über England und wieder andere über Belgien an. Vier der Apostel blieben hier zurück. Vermuthlich wollen sie Bekehrungs versuche unter der weiblichen Landbe völlerung Frankreichs machen. Rußland. Moskau. 15. Nov. Eine von einer Brieftaube über brachte Botschaft ist in Archangelsk von dem Herzog der Abruzzen, einem Neffcn des Königs von Italien, der auf die Sucke nach dem Nordpol ge gangen ist, eingetroffen. Dieselbe mel det, daß die Erpcdition bis zum 81. Grad nördlicher Breite vorgedrungen ist und daß sich an Bord des Polar stein" Alles wohl befindet.