Freund Camp im Treffen. Humol,s'St Cfi;w von ?ri cfsirnoniHf. .'n Taz Lcdmann, wie geht'?, wie ftcht's. was tctibft Tu?' .'Zag i'ietxr, maS soll ich treiben ? Morgen ist ja der Fustzcdntk. Morgen ist dik Eröffnung Der Hasenjagd. Ich fahre morgen rauZ. da 'nauf nach Ner den; ein Paar Kilometer hinter Wranfec haben wir inen Terrain gepachtet. Großartig, sag' ich Tir. fünftausend Morgen für achthundert Äark, kin Buttkrdrod. nicht wahr? . . . .Na. mach' mir lein Menkenken, die Sache ist im Loth, und morgen schicke ich meinen er sten Hasen." Meyer schüttelte bedachtsam die Oh ren. .Auch Tu. mein -ohn Brutus! SiZie ich Tich kenne, alter Junge, mag Tir die Pflicht, morgen früh um vier Uhr aufzustehen, als die schwerste er. scheinen. Und erst daS Schicken! Weißt Tu bestimmt, dak Teine Knarre nur nach vorne loSgchtk" .Tu alter Quatfchkopp! Tu!" .Tu sprichst ein hartes Wort gelassen aus, aber: Ehe wir auScinandergchen. woll'n wir noch mal zu Siechen gehen. Ta sollst Tu mir am Stammtisch Red' und Antwort stehen!" Lehmann brummte noch was. was wie oller Theatersritzc" klang, in sei nen struppigen Bart; aber er ging mit. Meyer that einen tiefen Trunk und schüttelte wehmüthig den Kopf. WaS hast Tu nur?" Nichts, alter Junge. eS thut mir nur leid, daß Tu auch Modell stehen sollst!" .Ich? Wem denn?1 Ten Witzblättern!! Tie haben schon so lange nichts Neues über Sonntags jager gebracht, daß Tu nun derjenige sein sollst, welcher " Ich bitte Tich. Meyer, lafz die schlechten Witze. Sieh mal: Ich hab' mich zur Ruhe gesetzt. Was Berlin bieten kann, kenne ich. nicht wahr? Was soll man denn da anfangen? Ich gehe also auf die Jagd! Schick' ich was. freue ich mich. Schick' ich Nichts, ist's ebenso gut. Tie Bewegung thut mir gut. macht mir Appetit, und schlick lich findet sich ein Trisolium zum Skat zusamnen." Ha't Tu denn das schon probirt ?" Abu gcwis; doch! Ich laufe ja schon seit Ende August auf die Hühner jagd." .Hm! TaS ist schön, aber die Hühner flattern" nur. der Hase dagegen läuft, und wie ich oft gehört Haie, soll er ei ncn ganz guten Sticbel wegmachen. Wie wird denn das werden? Hm?" Lehmann machte eine wegwerfende Handbewegung. .Kleinigkeit! Lächer lich. Sin halb Tutzcnd will ich morgen mindestens schießen." Tu, Lehmann, sieh Tich vor mit Temcn Worten. Ein halbes Tutzcnd das find sechs Stück; sechs Stück, hörst Tu?! Wetten, daß nicht?" Ach. was wetten! Ich schicke sie. da mit basta." Na. da wollen wir doch wetten, wenn Tu so gewiß bist. Ein Früh, stück, aber anständig, hier für die Tafel runde." Lehmann schlug in die dargebotene Rechte. Topp! Abgemacht!" Am nächsten Morgen um halb 5 Uhr stand Lehmann in voller Jagdaus rüstung auf dem Stettiner Bahnhof. Allmählich fanden sich die Jagdgenof fen ein und eine halbe Stunde später saß man fröhlich scherzend im Eisen bahnwagcn. Es war ein herrlicher Morgen. Im klaren Blau des Himmcls stand die Lerche und sang ihr Morgcnlied. Ueber ihr, wie kleine schwarze Punkte schössen die Schwalben hin und her. Das giebt einen heißen Tag heute," meinte Lohren. der alte Praktiker, und er sollte Recht behalten. Heute wird vorerst nicht auf Huhn geschossen," hatte der Alte als Parole ausgegeben, wir wollen doch, solange sie noch hal ten, ein paar Krumme schicken." Ein paar Krumme hat er gesagt, dachte Lehmann, weshalb nicht ein paar Tutzendf Ta, geraoe, ais er fich's am wenigsten vermuthet, geht links von ihm ein Krummer aus dem Streifen Mohrrüben auf. Erschrocken mehr als erstaunt, sieht Lehmann Freund Lampe in eiliger Flucht davon saufen. Schicken Siedoch! Weshalb schießen Sie nicht?" schreien die Jagdgenossen ihm zu. Mechanisch hebt er die Flinte an den Kopf: Bautz, bautz! Er hat ge schössen, zweimal sogar, aber getroffen? Nein, das hätte höchstens durch Zufall geschehn können. Aber Lehmann," ruft Lohren. sowie der Hase aufgeht, müssen Sie die Knarre an den Kopf reißen und wenn Sie draus find, drücken Sie ab!" Es ist zwölf Uhr geworden; die An deren haben nun jeder schon zwei, drei Hasen geschossen, nur Lehmann noch nicht. Etwas verstimmt liegt er im Grase. Endlich fatzte er sich ein Herz. Meine Herren, wir haben heute schon acht Hasen geschossen...." Ja. wir. Sie noch nicht einen," tönt es ihm entgegen. Lehmann läkt sich nicht entmuthl qen. Meine Herren, es handelt sich um eine Wette." Allgemeine Erwar tung. Ich soll heute sechs Hasen schicken, sonst " , r Sonst? Sonst?" wiederholte fra gend der Ehor. . Sonst muß ich ein Frühstück bei Siechen geben!" Hurrah!" .Stille!" gebietet Lohren. derAlterS Präsident. .Wer ist der Glückliche?" .Mever. mein Freund Meyer." .Meyer mit der genialen Stirnlocke ? Ader Mann Weites, denken cit, wir könnten Freund Meyer durch falsche Ziorspiegclungen um ein Frühstück schädigen ? Nein, mein lauter, daS zahlen 2kl" Ein paar Tage darnach saß eine fröhliche laselrunde Bormittags bei Siechen. Freund Lehmann hatte sich sehr splendid benommen, da man über eingekommen war. ihm die Erlegung von vier Hasen anzudichten. Gerührt nahm er Meyers Glückwunsch zu dem gewaltigen Resultat entgegen und ge duldig faltete er die Brieftasche ausein ander, um die Zeche zu bezahlen. Eigentlich ein bischen viel," dachte er dabei, für vier Hasen, die ich nicht geschossen habe, aber.... das nächste Mal wette ich doch wieder. ES ist doch zu schön, alS guter Schütze so gefeiert zu werden " Als hätte Meyer ihm dik Gedanken vom Gesicht abgelesen! Tcnn schon streckte er ihm die Hand über den Tisch: Alko sür'S nächste Mal. wieder auf sechs, lieber Freund!" Freudig schlug Lehmann ein. So kann man in den Ruf kommen, ein guter, aber vom Pech verfolgter Jäger zu fein! Schrecklicher Verlust. Jhst Neu York. Oktober de zwanzigste d. Mts. Staatszeitungs-Nuhspüper. Neu Z)ork U. S. älrob die Britsch. Mister Editcr! Thun Sie mcr de einzige Gefalle. Mi fter Editcr, un kimme Sie nct bei Akzident in die Näh vun Mei ner Residenz. Es is dünscheroß. Tie Alti is ust'm Warpath. Ich sclwer hen mich zum Tschalli in die Hinnerstud geflucht, A 1 mim cige cmo e un ' U U mach die Thür nor HM I I ii miinn W Hnr, kieper e neue Battcl bringt, wobei er sicl durch drei Schläg an die Thür zu er kenne ze gcwwe Hot. Was passirt is? Mir is eigentlich gar nir pasiirt, awwer der Am. Nämlich es war gestern. Ich war dorch ergend e merkwürdiges Kohnin zident ze Haus, den im Racking-Ehair gesotze un e Treiforenhaldedollariq gar gcraacht, da kimmt die Alti, ufs gedreht, in's Zimmer erei mit ercr Belozitl vun sechzig Meile die tund Ich sag ganz freindlich Hello" und frag, was der Mätter wär. Ter Mütter?" frägt fe. Ta kannst Tu aach noch frage? Natürlich," fegt se un zwar tn eme Tempo vun unge fähr siwwchunnert Wort in der Mmut, natürlich, Dir is ja Alles Eins, Du kümmerst Dich um nix, Du machst Dir keine Sorge, Dir is es ganz Worscht, von Dir aus könne unser Kinner verhungern un Ich kann mich todt gräme, des macht doch Dir nix aus." Dabei s die Alti in en Thräne ström ausgebroche, daß Ich gedenkt hen, es is wenigstens eins vun die Kin- ner gestorde oder die Teimonds sein ge stöhle. Ich hab mich uff's Bitte verlegt, sie sollt mer doch sage, was passirt wär un dann is se feinellt dermtt erausqe kimme, sie hätt uff der Gaß en Toller verlorn, sie mükt em mit dem Hänkert schiff aus ihrem Gcldtüschche crausge- zöge hawwe. In mcmer Gutmüthig keit sag Ich: Tes macht ja nix. Ich geb Ttr en (innere. Jetz is es awwer los gegange: So. des macht nix? Tir macht es verleicht nix, awwcr mir, wo sich jede Pcnny am Mund abspart, macht des sehr viel." Awwcr des müßt wieder eige- bracht wcrn, Hot se gelogt. Te ganze Winter werd emol Abends tel Bier, onnern blos Tea qetrunkc, un die Völlerci an die Sonntag die müßt aach uffhörn. Jede Sonntag en Brate so groß wie for e ganze Kompeni Soldate un dann noch alles mögliche Anne, des könnt se nimmer mache. Un den neue Hut, den könnt sie sich natürlich jetz aach nct anschaffe, dann wann emol Verluste erlitte wern thäte, des thät ja immer an ihr ausgehn, denn daß I ch mich emol eischränke un ihr bchülslich wäre, des thät's ja net gcwwe. Un sie hätt sich so gefreut den Winter uff des Tiäter un die Opcrä und die Konzerts un die Balls un die Parties, awwer da thät jetz nix draus werde un sie könnt de ganze Winter dcrhcim hocke un ihr Lewe elendiglich vertrauern, dann wann des Geld uff die Gaß gcschmisse wern thät, un der Mann that des als ganz gleichgültig betrachte un thät sich gar kein Kummer draus mache un thät die Frau die Sorge alleinig trage lossc, da wär natürlich kei Geld da, wann die Frau, wo vun Morgens bis Abends schafft, sich aach emol e Zerstreuung mache wollt. Un des sag Ich Dir, John," Hot se dann gesagt, Tes gebt mir e War nung. Tu schleppst des Geld aach im mer so los in der Hosetasch rum un Ich seh es schun, daß Te emol des ganze Fortschcn verlierst un dann könne mcr bettle gehn un im Poor hauS ftcrwe, dann denkst Te vcrleicht, Tci Saufbrüder, mit dene Tu des 1?V !- 1 mm viele Geld verspendft, deS heißt, wann Te eS net vorher verlorn un uff die Gaß gefchmisse Host, glaabft Te. daß die was for Tich thun?" Un dann Hot sie gesagt, sie hatt neulich gesche. daß Ich t Fufzig-TollcrBill aus der Weftklafch gezoge hatt. Ob Ich dann glaade thät. daß nct aach des größte Vermöge emol all wern müßt, wann mer jeden Zag e Fukzjg. oder e Hun nert'Toller.Bill vcrlicrn that un Ich sollt doch wenigstens an die K inner denke, wann Ich fchun um sie nix gewwe thät. oder ob Ich deZ verleicht for Recht halte thät. wann die Kin ner fricrn müßte, weil kei Kohle ge f aast wern könne, weil der Batcr die HunnertTollerBillS auf die Gaß werft. Wann sie doch ihrem Kopf gefolgt wär und hätt dcS stiemhicted Fiat an der fünfte Ebene in New Jork gerent. da bräuchte mer doch wenig' stenZ net elendig ze erfriern. Ich hen mich während dem letzte Theil vun der schöne Red immer näher zu der Thür verzöge un bin dann mit eim Satz enaus in die Hall, die Trepp enunner un erüwwcr zum Tschalli, vun wo auS der gcgewärtige Brief an Jhne gerichtet is. Jhne desselke wünschend, sein Ich mit RigardS so lang Yours John Ritsch. Esq. Pi. Es. Meiner Schützung nach werd die Alti noch e Paar Tüg sehr bös sei. Vcr'm nextc Sonntag is cnihau kei Tchüns, daß sie mer des verzeiht, daß sie die Tollcr-Bill der lorn Hot. Pi. Pi. Es. Mei Sohn Freddy is grad gckimme un Hot gesagt, die Tol lerBill wär wieder da. Tie Alti hätt sie gar net mitgenomme gchatt. Jetz werd's wahrscheinlich noch e paar Tüg länger dauern, bis die Alti wieder gut werd. Jetz spielt fe erst recht die ge kränkte Unschuld. Ich denk. Ich werd mich beim Tschalli verbarrikadirn. wie der Guerin in Päritz. John Ritsch. Es. berühmte 2ttänner als pan toffelkeldcn. Aus dem Leben von Berühmtheiten erzählt Edward John Hardy in dem neuen Buch Tas Liebes und Eheleben berühmter Männer" einige amüsante Anekdoten. Ein großer Pantoffelheld war z. B. Tizian. Seine Frau Eäcilia soll eine herrschsüchtige, diktatorische Tame ge- Wesen sein, die nch von ihrem Gatten täglich eine genaue Abrechnung seiner Ausgaben vorlegen ließ. Tcr Künstler mußte allerlei Schliche und Knisie an wenden, wenn er einmal in Gesellschaft guter Freunde ein Gläschen Wein trin- ken wollte. Aber Tizian scheint doch diese Strenge seiner Frau nicht zu schwer empfunden zu haben, denn als sie starb, war er untröstlich und oe trauerte sie aufrichtig. Auch Andrea del Sarto war ein äl)n liches Schicksal zu Theil geworden, Seine Frau verbitterte ihm das Leben durch ihre unvernünftige Eifersucht und vertrieb alle Freunde aus seinem Hause. Ter Herzog von Marlborough ließ sich von seiner Frau in ungeheuerlicher Weife tyrannisiren. Er war das Muster eines Pantoffelhelden. Wäh rend einer seiner Feldzüge schrieb er ihr: Augenblicklich habe ich es mit 60, 000 der besten Soldaten unter der Sonne zu thun, die von den ersten Feldherrn Europas kommandirt wer den, aber ich fürchte sie nicht halb so sehr wie Dich, mein Lieb, wenn Du böse bist !" Nach langer vergeblicher Werbung gelang es dem berühmten Schriftsteller Addison endlich, die verwittwete Gräfin Warwick als Gattin heimzuführen. Aber die edle Dame behandelte ihn so schlecht, daß es im Bolksmunde feiner zeit hieß: Holland House!" so war der Name ihres Wohnutzes vermag trotzdem es so groß ist, Herrn Addison, die Gräfin von Warwick und einen dritten Insassen den Frieden nicht gleichzeitig zu beherbergen, und anläß lich feiner Ernennung zum Staats sekretär schrieb Lady Montague einem Freunde: Ein solcher Posten und die Gräfin zum Weibe, das scheint mir für einen asthmatischen Mann mehr, als er auf die Tauer aushalten kann, und wir werden wohl den Tag erleben, da er gern aus beide verzichtet." Sir Richard Arkwriqht, der Erfinder der Spinnmaschine, trennte sich schließ lich von seiner Frau, weil sie seine Mo delle, die mit seinen Versuchen, das ''Ferpetuum mobile zu erfinden. in engster Verbindung standen, kurz und klein zu schlagen pflegte. James Watt, der Entdecker der Dampfkraft, mußte vor der Sauber- kcitsmanie seiner zweiten Frau mit sei nen Werkzeugen in die Dachstube flüch ten, wo er vor ihrer Rcinigungswuth sicher war. Ihre Schooßhündchen so gar dursten ja nie die Schwelle über treten, ehe sie ihnen die Pfoten abae- wischt hatte. Tage lang kam oft Watt aus feinem Dachstübchen nicht herunter. Er bereitete sich seine bescheidenen Mahl Zeiten selbst und vergaß hier, über sei nen Studien und Versuchen, das häus liche Elend. Vielleicht wurde die Ent deckung der Dampfkraft dadurch nur beschleunigt, daß Mrs. Watt durch ihr unleidliches Benehmen ihren Gat- ten zu dieser unfreiwilligen Verban nung in sein Arbeitszimmer getrieben hat. EZ dürfte indessen wenig Männer geben, deren Leben durch Frauen mehr beeinflußt worden ist, als da, Abraham Lincolns, des Präsidenten der Ber. Staaten. Seine erste Liede wurde ihm durch den Tod entrinnt. Später er regte dann eine andere junge Tame seine Bewunderung, die aber seine Werbung ausschlug. Endlich verlobte er sich mit Miß Mary Zodd. Er mag wohl aber schon ihr böses Temperament frühzeitig geahnt haben, denn der zu künftige Präsident ließ am HochzeitS tage ! die Braut plötzlich im Stich. Wohlmeinende Freunde brachten dann das Paar wieder zusammen, und ein zweiter Hochzeitstag wurde festgesetzt. Als Lincoln sich zur Trauung anklci dcte. wurde er von einem Knaben im Hause gefragt, wohin er denn gehe, und voll Galgenhumor gab er in Vor ahnung dessen, was ihm bevorstand, die treffende Antwort: Ich glaube, in die Hölle!" Lincoln gehorchte seiner Frau mit fast sklavischer Unterwürfig keit; denn er fürchtete ihre böse Zunge und wollte Ruhe im Hause haben. Eines Tages kam ein Mann zu Mrs. Lincoln, um sie wegen ihrer Unhöflich keit gegen seine Nichte zur Rede zu stellen. Sie überschüttete ihn mit einer Fluth von Schimpfworten und wilden Reden, fo daß der Mann sich erschrocken zurückzog und den unglücklichen Ehe mann sofort aufsuchte, um ihm die Ge schichte zu erzählen. Ich bedaure leb haft, dies hören zu müssen." antwortete Lincoln, aber ich muß in aller Offen hcit eine Frage an Sie richten: Könn ten Sie nicht einige Minuten aushal ten, wo das Schicksal fciir bestimmt hat. seit fünfzehn Jahren auszn halten?" Sigarrologie". Sage, wie Tu rauchst, und ein englischer Gelehrter wird Tir sagen, wer Tu bist!" fo muß die neueste Variation dcs alten Satzes lauten. Tie Grundzüge der neuen Wissen schaft" aber find folgende: Ein Mann. der die Eigarre sest zwischen den Zäh- nen behalt, unbekümmert darum, ob sie brennt oder nicht, ist ein zum An griff geneigtes, berechnendes, genaues. um nicht zu sagen, gefährliches Jndi viduum. Ein Mann, der seine Eigarre bedächtig raucht, gerade genug, um sie noch in Brand zu erhalten, der sie oft aus dem Munde nimmt und mit Vergnügen die blauen Rinae be obachtct. die er in die Luft bläst, ist ein zutriedener. gutmüthiger, recht schaffcner Mensch. Wieder ein anderer Typus von Männern ist dieser: sie rauchen mit vielen Unterbrechungen, machen einen Zug und dann lassen sie fte liegen, benehmen sich überhaupt bei dem Geschäft sehr ungeschickt. Solche Leute haben einen unentschiedenen Eharakter und lassen sich leicht durch äußere Verhältnisse bestimmen. Wenn ein Mann nervös an seiner Eiaarre herumbastclt, sie auch ein, wenig zer- vruckt, 10 tann man ihn für einen Gecken, für eitel und frivol halten. Er hält unveränderlich feine Cigarre aus wärts. während ein sinnlicher, flacb köpfiger Mensch seine Cigarre senkrecht in's Gesicht steckt". Wenn jemand die Cigarre kaut und beständig herum- dreht, ist er nervös, aber sehr zäh. Jemand, der feine Cigarre nicht in Brand erhalten kann, ist hochherzig veranlagt. Er hat eine lebhafte Natur, man kann vertraut mit ibm umoeben. er hat eine geläufige Zunge und ist gewöhnlich guter Geschichtenerzähler. ?in höflicher Gläubiger. Es giebt wohl kaum einen höflicheren Gläubiger als den Hindu. Eine Probe mag folgender Brief eines Schuh- machers dieses Vo kcs aeben, der um Bezahlung einer Rechnung im Betrage von 24 Ruvien bittet: ..Dem febr ehrenwcrthen und ehrwürdigen Sahib Ich. der Verfertiaer von Sekuben und Stiefeln, der ich wie der Staub unter den nuken des lehr ebrenwürdiaen bib bin. der mir aeaenüber dastebt wi? Sonne, Mond und Sterne, gegenüber der auf dem niedrigen Boden kriechen den Ameise, der ich ein verächtliches Tina bin. ein Sklave des Sabib. be- gehre demüthig und ängstlich die Be- zayiung einer kleinen chuld von 24 Ruvien. ui einer 3eit da es dem euren werthen Sahib gefallen möge sich in seiner Hoheit herabzulassen, die Aus Zahlung einer so geringen Kleinigkeit, wie die genannte Summe ist, in Er wägung zu ziehen; und ich erflehe, be gehre, erbitte demüthig seine Verzci huna. daß ich ihn mit dieser Scbuld quäle, denn ich weiß nur zu gut, daß er mich mit Pracht. Ehre und Ruhm überschüttet dadurch, daß er mir erlaubt, seinen schönen Fuß mit den Gaben meines Handwerks zu schmücken. Elend, wie ick bin. ntcncicbne ick mick des ehrenwcrthen und verehrungswürdigen Sahib Hund und Sklave" Hoffent lich hat der chrenmerthe und ehrwürdige Sahib sofort nach Emvkana dieses rührenden Ergusses das Geld gesandt, font ti zu fürchten, dafz der Hund und Sklave" soaleick die Klaae bei dem Civilgerichtshos eingereicht hat, um die czaylung feiner Rechnung zu erwir ken: das würde er nämlich trok der in der Epistel an den Tag gelegten Demuth und Höflichkeit unweigerlich thun. wiedergegeben. A. (zu B.. einander lncndl: ..Nun. Tu hast ja auf Deinem Teller Deine chwemsknochen liegen lanen?" B: ,.ü denk t wobl. ick nebme die mit in's Bett, wie Tu!" ?s Mutterauge. An deiner kleinen Wiege steh' ich Und horcke, wie sich'S drinnen regt. In deine kleinen Züge sch' ich Und laufche. wie dein Herze schlägt. Wird eS im Sturm, wird es im Frieden Turch dies bewegte Leben gehn? Tas Schicksal, das dir einst beschicken. Kein Blick der Liede kann es sehn. Und dennoch will ich fest vertrauen. Denn eines gab dir das Geschick: Schon deine Kinderaugen schauen Hinein in helles, volles Glück. Nie fühlt' ich so mit tiefster Wonne Tas selige Beisammensein, Und dies Gefühl wird deine Sonne, Und dieser Segen ist auch dein. Ter gute Engel, der vor Jahren Tie Arme schützend schlang um mich Er wird auch dich dem Heil bewahren, Sein Mutterauge hättet dich. An deiner kleinen Wiege steh' ich Und horche, wie fich's drinnen regt, In deine kleinen Züge sch' ich Und lausche, wie dein Herze schlägt. Karl S t i e l e r. Häuslichkeit. Wenn ich ein junges Mädchen wär'. Mein Erstes wäre das: Ich nähme Strickbaumwolle her Und strickt' ohne Unterlaß. Ich ließe das Pianospiel, Tas nur ist Ohrcntrug, Geklimpert wird ja viel zu viel, Gestrickt, doch nie genug. Wenn ich ein junges Mädchen wär', Mein Zweites wäre das: Ich controllirte etwas mehr , Tie Wäscherin am Faß. Ich stellte, wenn die Waschzeit ist, Romanlectüre ein: Mit spannenden Romanen liest Man nicht die Wüsche rein. Wenn ich ein junges Mädchen wär'. Mein Liebstes wäre das: Ich ging zur Köchin in die Lehr' Und kochte selber 'was! Ter Haussrau ziemt es sicherlich, Wenn sie gut kochen kann. Und könnt' ich dies, bekäme ich Auch sicher einen Mann. Heiteres Ter kleine Emil sollte Sätze mit Berhaltnikwörtern ausschreiben. Da bei fielen am besten aus die Sätze mit den Worten: anstatt, halben, wegen, ungeachtet, gemäß, mittels, längs, ent lang, zufolge, trotz, zuwider, sammt, seit. Tiefe Sätze lauteten: Mein fater fein färdcstall liecht an Stadt Hamborg". Ter Kaiser tahm den könig auf halben wegen entgegen. Ter Tieb iß ungeachtet. Tas Quart ist ein Gemäß. Mittels des Arztes stirb der kranke. Willi Seifert geht noch innerhalb kurzen Hofe. friz Meier glitscht ein ganses End lang. Meine Hose ißt unweit. Tie kremers frau geht immer in samt und feit. Ter böhse schüler ißt den Lehrer schon längs zufolge Trotz zuwider. Sä sch märt m i an. No, Wilmken, wat fühlt di denn?" fragt der Lehrer den kleinen A-b-c-Schüßcn. der heute zum erstenmal die Schule be sucht und seinen betrübten Blick bcstän- big zur. Thüre gehen läßt Mine Modder hct ml versproken, um tein Uhr cene Bottcrbemme te bringen,, awcr ek glöwe, sä schmärt mi an," entgcgnet Wilmken schluchzend, unter schallender Heiterkeit der Klasse. Tyackerays schönste Rede. Folgender Scherz wird von dem Hu- moristcn Thackcray in einer neuen eng lischcn Biographie erzählt. Er war kein öffentlicher Redner, aber er wollte es um jeden Preis sein. Einmal sollte er in einer Versammlung in Manche ster sprechen; es galt Dickens und Bul- wer, die vor ihm gesprochen hatten, auszustechen. Bevor er begann, warf Thackeray dem Vorsitzenden einen Blick zu, der ungefähr besagte: Die Ande ren haben ja ganz gut gesprochen, aber das, was jetzt kommt, wird einfach un übertrefflich fein." Drei Minuten lang ging es wirklich ausgezeichnet. Thacke ray sprach fließend, ohne auch nur einen Moment zu stocken. Tann verließ ihn plötzlich mitten in einem schön ausge arbeiteten Satz sein Gedächtniß; er hielt inne, warf einen Blick komischer Vcr zweiflung aus die Decke dcs Saales und ctzte sich schließlich zögernd nieder. Bis zum Schluß der Versammlung blieb er vollkommen gefaßt auf der Rcdnertri büne sitzen. Kurz vor Schluß erhob er sich und sagte ohne Zeichen von Ver- wirrung: Ich bedaure es aufrichtig, daß Sie ein unglücklicher Zufall daran verhindert hat, eine der schönsten Reden zu hören, die jemals von einem briti schen Redner gehalten wurde." Die Lacher waren aus seiner Seite. l) erschnappt. Heiratsvermittler: Der betreffende Herr meint. Sie wären eigentlich zu alt ur ihn; fünfundzwanzig. . . " Fräulein (entrüstet): Was. fünf- undzwanzig ist schon zu alt?. . . wenn er nun erst die Wahrheit erfährt?" Tes Menschen größte Macht liegt nicht in der Stärke, fondern im Willen. !iuf der ?ekunlZrl'iI'n. Fahrgaft (zum Lokomotivführer, wel cher. trotzdem die Abfahrtszeit schon seit etlichen Minuten verstrichen ist. die Maschine nicht in Bewegung fetzt, dafür aber wie besessen der Tampspfeife schrille, langgezogene Töne entlockt): .Jetzt sagt'S ma nur. weg'n waS fahr' mir denn net? Und weg'n waS pfeift'S es denn so närrisch?" Lokomotivführer: .Ja. mir kinna no net abfahr'n im Wirthshaus sitzt no einer, der a mit will, und weil er si' vcrfamt. drum pfeif' i' ihm!" ,?attk Aildeutunz. Zimmerherr: .Frau Lehmann, Sie sind wohl Mitglied im Thicrfchutz verein?" Wirthin: Ja. wohcr wissen Sie das?" Zimmerherr: Tas habe ich heute Nacht gemerkt." Unbegreiflich. Vater: Und Tu willst richtig die Verlobung rückgängig machen, liebes Hannchen? Tochter: Ja, ich liebe meinen Bräutigam nicht und kann ihn nicht lieben." Vater: Wie, und das ist der einzige Grund?" Ans der schule. In der letzte Klasse einer hannöver schen Volksschule werden den kleinen Mädchen die Anfangsgründe der Rechenkunst beigebracht. Die betrcf sende Lehrerin giebt den kleinen Mäd chen die Rcchcncxempcl, zum besseren Verständniß immer unter Nennung von Acpfcln. Birnen, Pflaumen u. f. w. auf. Plötzlich hebt ein kleines sechs jähriges Fräulein ihren Finger in die Höhe und sagt treuherzig: Tu mußt mich mal was mit Pfannkuchen fragen, die mag ich so gerne." Spekulativ Warum heirathen Sie nicht die reiche alte Erbin Guld?" Sie ist mir noch immer nicht alt genug!" Vom Lrerzierplatz. Unteroffizier: Kerls, wie könnt ihr das Zeitalter der Elektrizität nur durch solche jämmerliche Kniebeugen ent weihen!" keicht gemacht. Lehrer: Bilde mir einen Satz, wo das Wort Kolibri vorkommt!" Schüler: Wenn wir genug Fleisch haben, dann bleibt der Kohl übn'!" Drastischer Stoßseufzer. Pantoffelheld: Ach. ist das mit meiner Frau ein Kreuz! 50 Mal ver liert sie den Tag vor Zorn die Sprache und 100 Mal findet Sie sie wieder. höchste Eile, Portier (der die Zeit verschlafen, in den Wartesaal stürzend): .Meine Herr schaften, es ist die höchste Zeit zum Ein steigen, das Zügl ist grad' hinaus gefahren!" So war's nicht gemeint. Herr: Glauben Sie auch, daß das Nadfahren sür'S Herz gefährlich werden kann?" Junge Tame: Freilich, eine Club- freundin von mir hat sich schon ver lobt!" Durchschaut. Mann: Wie Du nur fo über die Posthalterin schimpfen kannst; sie hat Dich doch während Deiner Krankheit zweimal besucht!" Frau: Gewiß aber da hatte sie jedesmal einen neuen Hut aus!" Ehrgeiz. Landrichter: Steffelbauer, Du hast den Prozeß gewonnen!" Bauer: Ich appcllir'!" Landrichter: Bist Du denn toll?" Bauer: Nein, die Appellationsräth' soll'n au seh n, daß ich recht habe!" Abgewinkt. Ach, Fräulein, ich würde Sie als Ihr Gatte auf den Händen tragen!" Gut, wovon aber wollen Sie mich ernähren?" Ihre Eltern sind a reich?" Sehen Sie, da liegt der Has' im Pfeffer. Papa sagt, ein Mann, der seine Hände fortwährend in den Taschen der Schwiegereltern hat, kann unmög lich seine Frau gleichzeitig aus denscl den tragen." Gutmüthig. Ihre Frau scheint ein sehr gutes Gemüth zu haben?" O ia; die kann kochen und thut s nicht!" Beschränkter Patriotismus. Liddy. schwärmst Du auch für die Marine?" Ja. aber nur für die lcdige!" Moderne ZNuttcrsorgen. Nun, Frau Müller, wie entwickeln sich denn Ihre Kinder?" Ganz gut, nur unser Jüngstes, das vierjährige Lieschen, will gar nicht so recht radeln lernen!" militärisch Kompliment. Leutnant: Gnädigste, glaube, an Ihrer Wiege waren Grazien scktions weise aufmarschirt!"