Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 26, 1899, Image 6
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Ter Pogcl sträubte zuerst seine Fe dern. schlug mit den Llüacln. wetzte den Cchnadel; begann dann aber mit einem Male einen Saß herzusagen, den, ihm Anton mit unsäglicher Mühe bei gebracht hatte, und welcher lautete: .l.iiuten Zag. Irene, wie befinden Sie sich, gnädiges Fräulein?" Ucderrafcht, als wollte sie ihren Ohren nicht Elaubcn schenken, blickte die Kleine den Star an, der sich nach ßctlianer Arbeit ruhig mit dem Schna bel die Federn glättete. Auf die weitere Aufforderung AntonZ sagte der ogel seinen Satz immer wie der niit einer scheinbar ganz unermüd lichen Bereitwilligkeit. Nun klatschte Irene bereits in die Hände und bemächtigte sich strahlend or Freude des Vogels. Ter arme Musko war vergessen. An diesem Tage verließ Walter Kampf das Schloß in heller Verzweif lung. Tie Wirklichkeit blieb, ach. fo weit hinter seinen Träumen zurück. In seiner Phantasie hatte er sich schon über gar viele Hindernisse hinweggesetzt, und nun erschien Frau von Billcmor, die gestern, ach jeder Richtung hin. lic bmswürd'.g und beinahe entgegenkom mend gewesen, dein Schriftsteller heute kalt und voller Geringschätzung. Er litt schwer darunter, schmollte wie ein Kind und schwor, daß man ihn im Schlosse nicht wieder sehen solle. Am nächsten Tage blieb er auch wirk lich seinem (Gelöbnisse getreu; doch am zweitnächstcn entspann sich schon ein er bittcrtcr Kampf zwischen seinem Willen und dem dringenden Bcrlangen, Frau von Villcmor zu sehen, mit ihr selbst nur über ganz gleichgiltigc Tinge zu sprechen, um nur in ihrer Nähe zu ath nicii. Schcn war sein Wille im Bc griffe, eine schmähliche Niederlage zu er leiden, alsdieSchlofjherrin von L bürg in der Begleitung Melchiors ans der Schwelle des Rosenhäuschens" erschien. Bci ihrem Anblick verlor Walter den Kopf, er wurde roth, wie ein bei einem Fehler ertappt's Kind, und wußte nicht, was er sagen sollte, als ihm Frau von Billcmor sein gestriges Fortbleiben zum Vorwurf machte. Doch verflog diese Verlegenheit gar bald, und das Herz von Freude erfüllt, führte er seinen schönen East durch seine kleine Besitzung. Man fand Arthur Schönfeld in sei nein Atelier, das bereits vollständig ein gerichtet war. Er selbst war dabei, die feinen, zarten Kcfichtszüge seiner Hed wig auf die Leinwand zu bannen. Tie sanfte, blonde Schönheit des Mädchens, der keusche, jungfräuliche Ausdruck ihrer großen, blauen Augen, gefielen Frau von Billemor ganz ungemein; die Ar bcit des Malers aber forderte geradezu ihre Begeisterung heraus, und sie bat ihn, auch ihr Porträt anfertigen zu wollen. Arthur nahm mit Tank an, und der Tag für den Beginn der Sitzungen wurde bestimmt. Die Sitzungen werden nicht sehr zahlreich sein können," sagte Frau von Billcmor; denn in weniger denn vier zehn Tagcn werden wir L bürg viel leicht für immer verlassen.' Tiefe Worte trafen den Schriftsteller wie ein Tonnerschlag. Er erbleichte tödtlich und seine Hand suchte eine Stütze auf der Lehne eines Fautcuils. Frau von Billemor entging die Wir kung nicht, welche die Kunde ihrer Ab reise auf den jungen Mann ausübte, und ein trauriges Lächeln spielte um ihre Lippen. Ich werde wenigstens mit dem Be 'vnßtsein abreisen.' sprach sie, indem sie ihm die Hand reichte, einen Freund bier zurückzulassen, der zuweilen an die thörichte Amazone des L burger Wal des denken wird." 0, gnädige Frau, ich werde Sie niemals vergessen " Niemals? Tas ist viel behauptet; glauben Sie an die Ewigkeit der Er innerung?' Und ohne jede Ziererei nahm sie den Arm des jungen Mannes. Sie ließ Melchior bci dem Maler im Gespräche über die in den italienischen Museen angehäuften Meisterwerke zurück und führte Walter aus dem Atelier in's Freie. In kaum wahrnehmbaren Ueber gängcn begann sie von sich selbst, von ihren Gefühlen und über die Zukunft zu sprechen. Sie gab ihm zu verstehen, daß eine große Katastrophe ihr Leben zerstört habe, daß ihr Herz todt sei, daß für sie kein Glück mehr möglich sei, und daß sie Allem entsagt habe, was nicht mit ihren mütterlichen Gefühlen zusani rncnhänge. Dagegen stehe ihr Herz der Freundschaft offen und sie schlug Wal ter offen und freimüthig vor, mit ein ander Freundschaft zu schließen. Seuf zcnd willigte er in. Doch waren feine Anstrengungen, seinen Schmerz zu ver bergen, vergebliche; und Frau von Billcmor meinte zu erkennen, das; sie hier tief und wahr geliebt iserde. Tics betrübte sie in demselben Maße, als es sie im tiefsten Innern rührte. Dennoch aber verhehlte sie sorgsam ihre Empfin düngen und begann über Melchior, ihren einzigen Freund mit Ausnahme Walters zu sprechen. Er wäre ein alter, alter Bekannter von ihr. ein Milchbru der, dessen treue und rechtliche Seele nur Anhänglichkeit und Ergebenheit für sie kenne. In schwierigen und traurigen Lagen ihres Lebens wäre Melchior ihre einzige Stütze, ihr einziger Beschützer gewesen, und sie hege eine ewige, nie erlöschende Dankbarkeit für ihn. Er be schaftige sich unausgesetzt mit ihren In tercsscn, verwaltete ihr Vermögen und hätte soeben erst auch den Ankauf einer bedcutcudcn Besitzung bewerkstelligt, welche ehemals das Eigenthum ihrer Familie im südlichen Italien gewesen. Und dorthin, unweit des Meerbusens von Neapel, an die blauen Gestade des mittclländischcn Meeres würde sie gehen, wenn sie L bürg verlassen habe. Gc winnrnre fast innigen ToncZ fügte sie hinzu : Bieü.iZt werden Sie mir eine? Tages I n Freude bereiten, meine (,jast sreündschast in Anspruch zu nehmen, die Ihnen zu gewähren mich glücklich machen würde !" .Ja. vielleicht' erwiderte er mit leiser stimme. Bon jenem Tage an fand sich Frau von Billemor regelmäßig im Rosen Häuschen" ein. Sie schloß sich innig an Hebwig an, und es gewährte einen lieb lichen Anblick, die beiden vornehmen Frauengestallen neben einander durch den sonnendurchstrahlten Garten schrei Ich zu sehen. Walter litt. Bleich, fieberhaft, erregt, kraft und willenlos, halte er seine iro nische Ader gänzlich eingebüßt. Er sprach nur wenig und begnügte sich, traurig zu lächeln, wenn Mcwes durch spöttische oder theilnehmcnde Bcmcr hingen ihn aus der dumpfen Betau bung reißen wollte, die ihn immer mehr in ihre Bande schlug. Frau von Billcmor entgingen die Bcrwüstungen nicht, welche die Leiden schaft anrichtete, deren Grund und Ur sache sie wenn auch schuldlos war. und sie bot AllcS auf, um durch öorte und Haltung dem Uebel zu steuern. Doch waren ihre Bemühungen vcrgc bens. Aber auch sie selbst fühlte sich fonder bar bewegt durch diese tiefe, uncrschüt terliche Liebe, und es bedürfte ihrer ganzen Energie, um Walters Anbetung von sich z weisen. Häufig war auch ihr Herz von geheimen und schweren Kämpfen heimgesucht, und dann lag in ihren gvoßcn träumerischen Augen ein intcnsivcr Ausdruck von Muthlosig kcit und Bitterkeit. Tabci schien es ihr an jener Kraft zu mangeln, deren sie bedurft hätte, um einer auösichtöloscn Situation ei Ende zu bereiten, und so kam sie bis zum letz ten Tage in das Roscnhäiischcn." Ja, sie verzögerte ihre Abreise sogar um vicrundzwanzig Stunden, um der lirch lichen Trauung Arthurs und HcdwigS beizuwohnen, welche in einer stillen Abendstunde in der Kirche zu L bürg stattfand. Frau von Billcmor bctcte lange, inbrünstig, und als sie gleich hinter dem neuvermählten Paare die Kirche Verließ, schwankte sie und war derart bewegt, daz sie sich schwer auf den Arm des Schriftstellers stützen mußte, der selbst nahe daran war, den Muth zu verlieren. , Bei der Heimkehr ging man über das freie Feld, in den flimmernden far bciircichcn Schatten der Dämmerung. Strahlend in ihrem jungen Glück, fchic ncn Arthur und Hcdwig von der sinken den Sonne wie von einem goldenen Glorienschein übergössen. Frau von Billcmor blieb inmitten des Weges stehen und murmelte in einem Ton', in welchem bange Bcr zweislung und sehnendes Verlangen mit einander stritten. Mein Gott ! Mein Gott, sollte es noch Glück auf Erden geben?" Ja, gnädige Frau, es gibt noch Glück auf Erden!" erwiderte Walter ernst. Sie blickte ihn an ; seine Augen stan den voll Thränen. Oh!" fahr sie fort; für eine gc brochcne, vom Unglück hcimgcsuchte Existenz gibt eS kcincnWicdcrbcginn " Schen Sie diese beiden jungen Leute ; Sie kennen ihre Schicksale. Das Unglück hat sich an ihre Fersen geheftet, und dennoch würde ich mein Herzblut Tropfen um Tropfen hingeben, um der selben seligen Empfindung theilhaftig zu werde, von welchen sie heute erfüllt sind. Oh, gnädige Frau, wenn Sie wüßten " Lassen Sie kein Wort über Ihre Lippen treten, mein Freund, das E'e nachher nicht mehr zurückziehen können," unterbrach sie ihn sanft. Später werde ich es Ihnen vielleicht gestatten, wenn Ihnen erst die furchtbaren Ereignisse bekannt sein werden, welche mein Leben enthält, und wenn Sie dann über mich in aller Ruhe nachgedacht haben wer den. Bevor ich dieses Land verlasse, sende ich Ihnen meine Aufzeichnungen, die wahr und ehrlich find. Lesen Sie dieselben und denken Sie drei Monate nach. Wenn Sie mich alsdann ver urtheilen, fo verbrennen Sie die Blüt ter, die sie heute Abend erhalten wer den, und vergessen Sie mich. Sind Sie aber der Ansicht, daß ich meine Rechte nicht überschritten habe, so kommen Sie. Ich werde alsdann bereit sein, Sie anzuhören." Und durch Blick und Gebärde die Ein Wendungen abschneidend, zu welchen Walter den Mund öffnen wollte, sprach sie nur noch die Worte: .Leben S'e wohl !" dann entfernte sie sich m,. schnellen Schritten, die Hand vor den Augen, um ihre Thränen zu verbergen. 22. Kapitel. Neginen Aufzeiclinungcn. (Auszug.) Vorwort. Tie Welt hat mich vcrurthcilt. Öd Skeptizismus, Ränkespiel oder Neid hierbei den Löwcnantheil haben, bleibt sich gleich ; ich füge mich voll Re signation darein. Um den nachthciligcn Gerüchten, welche schlechte Menschen gegen mich ausgestreut haben, ein Ende! zu bereiten, müßte ich zu viele Geheim nisse enthüllen, die wir theuer sind, zu viele Schmerzen preisgeben, die mir noch theurer sind. Darum werde ich Schweigen beobachten. Ich will fortan unbekannt und in Einsamkeit lcbcn und Gott bitten, er möge die Finsterniß des Vergessen immer dichter um mich her ziehen und meine Freunde und meine Feinde die furchtbare Vergangenheit der gesscn lassen, welche schlechte Menschen mir bereitet haben. Für die Ruhe meines Gewissens und behufs Feststellung der Wahrheit, will ich aber eine vollständigen und umfas senden Bericht all' der Ereignisse nieder legen, welche mich meines Glückes bc raubt und mein Lcbcn zerstört haben. Während der langen Jahre der Einsam kcit und Sammlung, die der Kata strophe folgten, inmitten nicincr Gebete und Thränen, habe ich diese Blätter geschrieben. Sie enthalten meine ganze listen; A k nichts beschönigt. r.iaiiz gemildert. Mein innigster Wunsch ist. diest Beichte möge für alle Ziiu-n unhljnr; bleiben. Es ist so ant wir s.cwiß. baß ich sie während der Dauer ikiucS Lebens Niemandem, wer rs auch si, anvertraue!, weide; es sc! denn, voliiz unvorhergesehkiie Umstände von höchster Wichtigkeit träten dazwischen. Nach meinem Tode wird meiner geliebten Tochter, meiner einzigen Freude hienic den. meiner angebeteten Irene. die Mis sion zufallen, diese letztem Spuren einer fluchwürdigen Vergangenheit zu ver nichtcn. wenn ich es nicht bereits gethan habe. Möge mir der Allmächtige verzeihen. gleichwie ich jenen verzeihe, um derct willen ich leiden mußte! Reg ine v. Billemor. Der Tod meiner Butter. Es war am 28. Juni 185i), an jenem mir ewig unveraeßlichen Tage, als meine Mutter in Berücksichtigung des Prächtigen Wetters beschloß, ich solle sie auf ihrer Fahrt, meinem aus der Fremde heimkehrenden Vater entgegen, begleiten. Ich war damals vier Jahre alt und schon eine sehr geräuschvolle und rechthaberische kleine Person. Am frühen Morgen hatte man mir verspro chcn, ich würde im Wagen fahren, und während des ganzen Tages war ich nicht müde geworden, zu fragen, wann es endlich lcsgchcn werde. Und als eS endlich so weit war. traf es sich, daß meine gute und treue Amme Main, die mich auf Schritt und Tritt beglci tcte, krank wurde und nicht mit uns kommen konnte. Um mich, die ich darüber untröstlich war, zu beruhigen, hieß meine Mutter eine Kammerfrau. Namens Thcrcse. sich zur Fahrt ankleiden und beauftragte sie mit den Obliegenheiten Mainas, worauf wir in einem offenen Landauer das Schloß verließen. Unser alter För ster, den ich nur unter dem Namen Jo hann kenne lenkte selbst die Pferde, da Herr von Billcmor ausdrücklich verboten hatte, daß sich, wenn meine Mutter ausführe. Andere dieser Aufgabe unter zögen. Auf einem erhöhten Punkte der Land schaft angelangt, ließ meine Mutter halten, stieg aus dem Wagen, und, indem sie sich aus einer Moosbank nie derlicß, nahm sie mich auf ihre Knie, und beobachtete dabei mit ihrem Fern glase das sich nntcr ihr hinziehende Thal. In einer halben Stunde späte stcnS sollte Papachcn Bruno," wie ich ihn zu nennen beliebte, mit seinem Reiscwage anlangen. Unser alter Johann hatte sich die Ge leqcnhcit zu Nutze gemacht, um drei Waldarbeiter hicrherzu bestellen, damit er ihnen in dein Gehölz die Bäume be zeichne, welche vor Eintritt der rauhen Jahreszeit gefallt werden sollten. Tie Männer lagen in Rufweite ihrer Be fchäftigung ob. Plötzlich Iah man eine schwarze Rauch Wolke sich aus dem Thale erheben. Größer und gewaltiger wurden von Minute zu Minute die emporsteigenden Aauchmaslen, während sich zu gleicher Zeit ein durchdringender Brandgeruch bemerkbar machte. Tann erschien inmitten der Abend dänir.icrnng, die sich allmälig herab senkte, ei immer mehr znnchmender röthlichcr Schein, dessen Schimmer die Felswände in einen blutigen Schein hüllte. Großer Gott !" rief meine Mutter aus; das ist Feuer, Feuer !" Damit stand sie auf, und mich den Armen der Kammerfrau übergebend, fügte sie hinzu : Bleiben Sie hier und lassen Sie Rcgine nicht von sich ; ich will einmal nachsehen,, wo es sein kann !" Nach -dielen ULortcn schritt meine Mutter einer Stelle zu. an der sich der Boden jäh hinabsenkte, und von der aus man in das Thal hinabblickcn konnte. Thatsächlich wüthete dort unten eine große Feuersbrunst, welche die Baulich keitcn eines unserem Schloß benachbar ten Gutshofcs in Asche legte und die Borräthe an Heu und Hafer, welche von Armeelieferanten in den Scheunen dort selbst aufgespeichert waren, verzehrte. Das offenbar von Berbrecherhand an verschiedenen Stellen zu gleicher Zeit angelegte Feuer nahm mit rasender Schnelligkeit zu und dehnte sich in unabsehbarer Weite aus. Schon schlu gen die Flammen von allen Seiten empor und stiegen blutroth in die Höhe. Zuweilen schien sie ein Windstoß auf den eigenen Herd zurückzudrängen, und dann schössen ungeheure Rauchsäulen empor, um im nächsten Augenblick neuerdings den Flamnicn Platz zu machen. Jetzt war das ganze Thal von dem furchtbaren Lichtschein? erfüllt und deutlich nahm man die umherliegenden Dörfer, die Baumgruppcn, die einzcl nen Hütten, Bäche und Wiesen wahr, und ein natürlicher Wasscrfall. welcher sich an einer Felswand befand, schien zu flüssigem Feuer geworden zu sein. Es war ein schauerlich schöner An blick voll Schrecken und Großartigkell, ror welchem meine Mutter zitternd und bewundernd verharrte, ohne ein Wort zu sprechen. Bon einer unwiderstehlichen Nengicr getrieben, näherte sich die Kammerfrau, deren Obhut ich anvertraut war. dem Rande des Abgrundes, um gleichfalls Ursache und Schauplatz des gigantischen Flammenspicls z schcn. Stumm vor saunender Bewunderung starrte sie vor jich hin. Ter blendende Schimmer schien sie förmlich zu lwpnotisircn, und sie vergaß für einen Augenblick das Kind, welches sie an der Hand hielt. Tics genügte, damit das Unglück, welches wie ei Raubthier auf seine Beute lauert, über uns hereinbrach. Ob in Folge meiner angeborenen Un geduld, ob angelockt durch das sürchtcr liche Schauspiel, oder ob durch das unabwendbare Schicksal gedrängt gc nug, ich entriß meine Hand jener The rescnS und rannte blindlings mit der ganzen Schnelligkeit meiner kleinen Beine dem Abgrunde zu. In diesem Augenblick stürzten die Dächer der brennenden Gebäude unter einem unermeßlichen Regen aufschießen der Flammcngarben zusammen, die sich 'cueich. em)'oLitde und rmasum (YSiß Vi Uü?i!i irrbi::!t)i n. be'üi ' ti.nd:i:it uis d.r coniuiü&ia am hiütii .'.'.::. Ich L:iuie gerade h'i dem siA jah ti:nilfii;t.iidsii Anle cn. meine Fuße veiwiif.'ltcii sich in naiwt tu Renten Wmj.ln eil' tics wurde erst spater festgestellt und ich rollte ans dein ab schuliigkn Picke binab. Ein sürä:Ierlichcr Schrei durchschnitt dir Lust. Meine arme Mutt.-r h!tie mich fallen seben. Wie von Sinnen, mit einem über' menschlichen Sprung stiir;te sie nach vorne, um mich zu saisen. Doch. kZ ge lang ihr nicht, mich zu erreiche,,; sie strauchelte, schlug schwer aus den Felsen nieder und rollte dc Abhang herab In der nächsten Sekunde verschwan den wir Beide in der gähnenden Tiefe, welche die Feuersbrunst rothleuchtend wie den Schlund eines Hochofens er scheinen ließ. Tie entsetzliche Katastrcphe war mit solcher Schnelligkeit, so unvorhergesehen erfolgt, daß die ainmclsrau eine Augenblick wie gelähmt dastand. Erst nach vielen Sekunden begann sie in gellenden Tönen um Hilse z rufen. Unser Förster und seine Gedilfen. die noch immer t,n Walke bcichasligt waren, wo sie des FcncrS erst später als wir ge wahr wurden, vernahmen das Geschrei und eilten herbei. o tchnell es ihnen möalich war. Sie fanden die unglückliche Thcrese am Rande des Abgrundes aus den Knien, mit gen Himmel gestreckten Hän den liegen, wobei sie iit einer Stimme, die bereits rauh und schrill geworden war. stets dieselben Worte aussließ: Zu Hilse ! Fräulein ! Madame ! Hier l Hier '. Mein Gott und Herr '.-Zu H'lse '." Es währte eine volle Minute, bis die Männer, welche der Feuerschein blendete und das Geschrei momentan verwirrte, sich über die Situation einigermaßen klar wurden. Johann war der Erste, der seine Be soimenhcit zurückgewann. Er stürzte nach dcr Stelle, aus welche Thcrese hartnäckig hindeutete, und neigte sich über den Abgrund. Ein wenig unterhalb dcr Etclle, von welcher ich abgestürzt war. wuchs ein Busch aus der Felsenwand hervor. Des scn Sträucher hielten mich in meinem Sturze aus und waren auch genügend stark, um die Last meines kleinen Kör perS eine Weile zu trage. Halb bc täubt durch den Sturz, und von den ffelkenkanten' und Dornen blutig gc kratzt, lag ich da. regungslos, durch ein Wunder von einem sürchterlichcn Tode gerettet. Auf den ersten Blick hatte mich Johann wahrgenommen. Als eutschlos sencr Mann streckte er sich auf den Boden hin und, indem cr fich mit einer Hand an eine große Wurzel klammerte, erfaßte cr mit dcr anderen meine Klei der, dabei mit dem halben Leibe in 's Leere hinausragend. Langsam, vor sichtig befreite cr mich von dein mich umfaßt haltenden Gestrüpp und hob mich zu sich empor. Einer der Wald arbeitet nahm mich ihm ab und trug mich weit weg von dem Schauplatz des Berderbcns. Und wieder neigte sich dcr wackcrc Mann über den Fclsrand hinaus und durchforschte angstcrfülltcn Blickes die Tiefe, die das Feuer noch immer mit blutigrothem Scheine erfüllte. Nach einigen Sekunden sprach er kläg lichen Tones: O gütiger Heiland ! Ich sehe sie. Arme gnädige Frau ! -Seht Ihr sie auch?" Sechzig Fuß unter ihnen, auf dem äußersten Rande eines sich längs der Felswand hinziehenden Borsprungcs. erblickten sie mit ihren durch Schmerz und Schreck verdunkelten Augen in einer großen Blutlache eine menschliche Gestalt, und sie wußten, daß hier ein Zweifel nicht möglich sei, daß dort unten nur dcr durch den furchtbaren Sturz fast zur Unkenntlichkeit vcrstüin mclte Leichnam ihrer jungen, gütige Herrin, der angcbctcnc Gattin ihres Gebieters, liegen könne. Ihr wißt." sagte Johann, daß dcr Herr Graf in kaum zwanzig Minuten hier sein wird. Und wenn wir die Grä sin hier lassen, so springt er ihr sofort nach; daran ist kaum zu zweifeln" Was sollen wir thun?" fragten die Anderen furchtsam. .Wir müssen sie heraufholen." Das ist unmöglich." Alles ist möglich, wenn man will. Hört mich gut an. In unserer Forst lzütte sind Stricke vorhanden, die Ihr unverzüglich holen müßt. Ihr werdet sie mir dann fest um den Leib schlingen und mich hinablassen. Ta Ihr mich an diesem steilen Abhang sogar zu Dreien nicht heraufziehen könnt, so werde ich eine weniger abschüssige Stelle wählen. Keine Einwendungen ! Frisch an's Werk!" Und leiser fügte er hinzu: Gott gebe, daß wir nicht mehr hier sind, wenn Herr von Billemor an kommt." Einer dcr Arbeiter hatte sich bereits entfernt, um die Seile zu holen. Tie Forsthütte befand sich ganz in dcr Nähe ; immerhin währte es fünf Minuten, bis er zurückkehrte, und inzwischen bemüh ten sich die Anderen, Johann von sei ncm Vorhaben abzubringen, indem sie ihm die damit verbundenen Gefahren mit den grellsten Farben ausmalten. Schweigt!" erwiderte Johann auf alle Einwürfe. In fünfzehn Minute muß Alles geschehen sein, wenn Ihr nicht wollt, daß ich statt einen Todten deren zwei heraufschaffen soll." Und indem er so sprach, band er sich bereits das Seil zweimal um den Leib und befahl den drei Männern, das Ende des Strickes fest in die Hände zu nehmen. Ter Abstieg begann an einer weniger abschüssigen Stelle. Muthig ließ sich dcr Wackere hinabgleiten und dumpf tönten seine Weisungen aus dcr Tiefe empor. Endlich konimandirte er Halt, und die Anderen begriffen, daß er angelangt sei. Sehen konnten sie ihn nicht, da sie etwas entfernt vom Rande standen und den Körper weit zuriickgencigt hielten, um den nöthigen Widerstand entfalten zu können ; dagegen vernahmen sie sein Schlucht, das iiiufii unacläbr bc sagte, wklcher Anblick sich ibm In der Tkie dar bot. Und nun hinauf !" nVf seine Stimme. Mehr ach links! Hallet das eil immer gescannt." Damit nabni der Ausstieg feinen ?5 sang, und langsam zogen die Arbeiter den getreuen Diener mit seiner trau rigen Last in die Hohe, bis sein Kopf endlich oberhalb des Randes erschien und sie i! i, ersaßten und ganz auf den feiten Boden ziehen konnten. Einige Sekunde verharrte Johann sprach und regnngclos. offenbar aus' Höchste erschöpft. Er icu das Haupt der t'iräsiu an seine Brust gedrückt, ihr langes Haar hing bis zur Erde hinab. Als er endlich zu sprechen vermochte, sagte er: Holt meinen großen Mantel." Er wartete, obne den Körper seiner Herrin los zu lassen, und als man sei nein Befehle nachgekommen, hüllte er den Leichnam in dc Mantel. lind .n." befahl er; brcchteinige Baumzweige ad. damit wir eine Art Tragbahre zurccht machen und endlich von hier fortkommen ; doch beeilt Euch, den der Herr Graf muß jeden Moment anlangen." Seinen Befehlen wurde unverzüglich Folge geleistet. Meine Mutter ich er fuhr dies in späteren Jahren Alles so genau aus Johanns treuen Schildcrun gen wurde auf ein Laublagcr gebettet, zwei der Arbeiter erfaßten die Endflan gen und langsam setzte sich dcr traurige Zug in Bewegung. Tu bleibst aus dcr Landstraße zu rück," sagte Johann zu dem dritten Arbeiter. Wenn dcr Herr Graf an. kommt, so wirst Tn ihm sagen, die Frau Gräfin fei des FcuerS wegen in das Schloß zurückgekehrt. Seine Pferde werden erniildet fein und die einigen, die ausgeruht sind, nicht einholen kön ncn. Im Schlosse werden wir weiter sehe. Vielleicht wird uns Gott zu Hilfe kommen." Tan rief er Thcrcse an. die noch immer wie betäubt im Grase saß und mich auf ihren Knien hielt, unfähig, einen klaren Gedanken zu sass?. worauf dcr traurige Zug i dcr inzwischen gänzlich hcreingcbrochcncn Nacht dahin schritt. Johann schritt voran, unruhig, er rcgt und sich von Zeit z Zcit uinwcn dcnd, ui dc Gg dcr Leute durch einen kurzen Zuruf zu beschleunigen. Toch waren wir kaum zehn Minuten vorwärtsgeschritten, als er mit einem Male stehen blieb und einen dumpfe Laut dcr Verzweiflung vernehmen ließ. Allmächtiger Gott !" Was gibt's denn?" fragten die Arbeiter, gleichfalls stehen bleibend. Wir sind verloren ! Ta koninit der Herr Gras!" In dcr That vernahm man auf dem Pfade einen raschen Schritt, und die hohe Gestalt meines Vaters hob sich von Schritt z Schritt dcullichcr von dem dunklen Hintcrcirunde ab. Scin bloßes Erscheinen lähmie diese Leute, die soeben mit bewunderungswürdigem Heroismus eine fast unmögliche That vollbracht hatten. i, Graf Villcmor war dcr stusi,'len, unbeweglichen Gruppe bis aus zchif Schritte nahe gekommen, ohne etwas zu bemerken. Jetzt erst erkannte er Johann, der inmitten des Pfades stand. Sie sind es?" sragte er. ,Wa njiin ie oenn ijietr Ter treue Diener zögerte eine Se. künde; dann machte er einen Versuch zu lügen. Wir gehen, Herr Graf. Wir gehen " Indem Sie aus einem Flecke stehen bleiben? Ist die Gräfin mit Euch?" Nein, Herr Graf, nein " .Wo ist sie?" Sie ging nach Hause, Herr Graf, denn sie fürchtete sich vor dem Feuer." Ohne Euch? Tas nimmt mich Wunder. Ter Landancr sieht ja noch unten, und dic Pferde sind angcbunden Johann, Sie ver'hcimti.tt mir etwas." Ich versichere Ihnen. Herr Graf Mein Vater, dcr während des Spre chens immer näher gekommen war und jetzt beinahe Johann berührte, machte eine Bewegung, um den Alten bci Seite z schieben, doch dcr getreue Timer, dcr seinem Gebieter bis jetzt immer aus den Wink gehorcht hatte, rührte sich nicht. OK !" rief dcr Graf aus ; ..was solZ das heißen? Tu belügst mich, Johann, ein Unglück hat sich ereignet ! Slfcich. Ich will es. Tie Gräfin" .Also gut. Ich will es Ihnen sagen. Tie Gräfin fühlt sich ein wenig unwohl." Toch mn Vater hörte nicht mehr auf ihn. Er stieß einen lauten Schrei aus, und Johann mit unwiderstehlicher Gewalt bci Scite stvßcnd, stürzte er vor und bcfand sich damit sofort dem Arbei tcr gegenüber, der sich am Kopfende der Bahre bcfand, auf wclchcr die Todte ruhte. Ter Graf begann sich an das unter den Bäumen herrschende Tunkcl zu gewöhnen und bemerkte sofort den improvisirten Tragkorb. Was tragt Ihr da? Was tragt Ihr da?" Und da ihm Niemand antwortete, strich er mit den zitternden Händen über den Mantel, unter demselben die Umrisse einer menschlichen Gestalt erken nend. Bon einer sürchterlichcn Ahnung erfaßt, klammcrtcn sich seine Finger an das rauhe Tuch, welches von einer war men, schlüpfrigen Feuchtigkeit getränkt schien. Und dumpfen Tones murmelte er: Blut ! Blut ! Blut !' rthiimi tiinr feinrm fsicfiicfcr nifnTdt , 1.,.,.... iv. ...... und suchte ihn von seinem Vorhaben abzulenken. Herr Gras, lieber Herr Gras!" flehte er mit vor Thränen erfckter Stimme. Ich bitte Sie suchen Sie nicht zu erfahren kehren wir in' Schloß zurück. Tort werde ich Ihnen mtua k,,, o uvvii 4 BU66Y WHEELS $6.90 , HIHH Rillt. SARTK V8 IMTKYr, Urt 4 1 hvlirht 3 st. 4 In., S st. 8 In. or tt 1 Spok. 1 1-1 or 1 1 In. , Vor any other Btaxetiaendforctalomie. Cwt this Ml. oni Isndwnd to wlth UM IiOl.l.tH, atA ' Im whelwantKiand wewlll end th.o by frelicht C O. U. 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