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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 28, 1899)
ji113j&a3ILa. ei.Tuiiz. - fx.vr . i,. M iw a üppetitfofigPieit WM, Ina 4 rmf wiUffra. " to CrtM link. Dr.Agft König', Hamburger Tropfe gulir, hti ttUt r(nlt STANDARD GLASS & PAltJT Halter Block, gegenüber dem Oliver Theater. Händler in Slas, Jaröm, Jirnisse, Oele, Bärsten, Spiegeln usw. D, J. Meyer, ef$5ftfer. Hier wird Deutsch ge.sprochko ,rkdt 1880. Dierks Lurnber & Coal Co., 1228 O Zitate. E'iftS Wholosalo and Rctail Acktung für die, welche Pfndcgcschim brauchen. Iraget euren Geschirrr.Händler f&r Pse'degcschtrre Reitsältel usm. aiigefet!H oon Sarpharn ' Bros. Lincoln, Neb. ieimtes Leistungsfähigkeit 500 ,9 Weizenmehl. Futter wird zu 2 Cent per Bushel, in QuantitSten von 20 BufhelS. ge. OJii-KT 1, sI2I3 mahlen. (QflMtä Ml li vy WJH O s T MilMif 1s MlP tP Aliullll&PWi ü gebraut von der ffred. Krng Brewing Co., Omaha, Neb., ist auf der Trans Mississippi und Internationalen Ausstellung die goldene Medaille verliehe worden. Dieser Preis wurde dem Krug'schen S,abinet Br überall anderen wegen der Reinheit, Kraft und feinen Qualität " verliehen. 8. A. KseliskY, fflS , " Fred Krug Brewing Co. Office: 1007 Jackson St., Telephone: !)!o. 42. Si. Wittmann & Co Vt r? i" ,aty "-' -Geschirren, Sätteln, Aummot. Veitschn uTtv. tSc 9&lhmißu sittr ? Pt, Erlign, ; Otn maUm parat prtUch M? Kommt an tt! erzeugt Euch selbst. "W 143-145 südl. 10.2t. incit, v.vk. U. O.WGEMPENHR, Äkjmnlrmeien. (l)elen. $arSenÄla 139 füdl, 10. etxahe, Lineal, Neb. " i i d - Nv - Holz Kohlen, und mmi Barrel pro Tag. das berühmte Frühjahrs. Omaha, Red. t Z'.u ii.innr örr Schuld. Jrri ch irrn Jttn;lT-,tn in ortanl kl Iiot50fn, . fuitict Ivkchtl. .rnuq vat mix Herr Mcwe? ge Wissen, nie wir die? vereinbart hatten, und wir flinke in den Wald, Erdbeere zu pflücken und im E!ra'e zu früh stücken. Du3 war herrlich" Und IvaS geschah dann?' .Tann gingen ein schöner Herr und eine schöne Tarne an unZ vorüber. Tie betrachtete Herr MelveZ so von der Seite, ohne es merken m lassen, und sagte mir. ich möge mich ruhig verhal ten, worauf er, hinter einer dicken Eiche versteckt, aufpaßte, was sie machten. Ter schöne Herr und die schöne Tarne stiegen später in'ihren Wagen und sind in der Richtung nach Berlin losgefah ren. In diesem Augenblick sagte mir Herr Mewcs. ich möge zurückkehren." Und er fügte hinzu, daß er auf der Spur sei?" .Ja, Herr. Er sagte eS mir, daß ich eS Ihnen mittheilen soll. Und dann richtig sagte er noch etwas er fnte er sagte daß er Ihnen telegral. i ren würde, sobald es etwas Neues gäbe " .Aber wohin ging er denn?" .Nach Berlin natürlich" .Das ist wirklich sehr merkwürdig! Und das ist Alles, was Tu weißt, Anton?" .Ja, Herr, Alles. Herr McweS ging seiner Wege, und ich den meinigcn. Ich habe mich unterwegs nicht ausgehalten und bin nun da." Ja. Tu bist ein wackerer Bursche, und um Tich zu belohnen, geb' ich Dir dieses schöne Thalerstück, das Du in Deine Sparbüchse stecken wirst V Anton erging sich in freudigen Dank sagungcn und eilte in die Küche, um der wackeren Haushälterin einen Be richt zu machen, der von seinem ersten gewaltig verschieden war und bei dem er seiner Phantasie ordentlich die Zügel schießen ließ. Ja, ich habe die Ermordeten ge sehen versicherte er. seinen zerzausten Nopf schüttelnd. Ter Alte hatte einen ganz abgeschnittenen Hals und der Alten hing die Zunge so weit heraus und so weiter." Tie von Anton gebrachten Nachrichten hatten Arthur Schöuseld gleichsam elct trisirt. War cö denn möglich? Man füllte den Banditen an den Leib kön neu? Man war ihnen auf der Spur? C !" rief er ans, sobald ich das er wähnte Telegramm erhalte, eile ich zu Herr Mcwes, und wir Beide" Wir Drei, willst Tu sagen," unter brach ihn Walter; denn ich werde niit von der Partie sei. Für den Moment muß ich Ech indessen verlassen." fügte er, ein wenig errathend, hinzu ; doch versprichst Tu mir, mich unverzüglich rufen zu lassen, sobald eine Tcpcsche anlangt." Gewiß," antwortete der Maler mit gutmüthigem Spott; denn ich sehe oollkommen ein. daß Tu in Deiner Eigenschaft als Netter jener wunder, baren Amazone einen Besuch machen mußt, jener gchcimnitzvollcn Tame, von deren Schönheit und Unerschrocken heit Du mir in sehr warmem Tone das kann ich Dir sagen ! wahre Wun derdinge erzählt hast. Also vorwärts, mein Freund, und genieße mit vollen iigcn die Tir bevorstehenden Freuden, ).x welchen Tich kein Telegramm der Welt stören soll !" Ich habe durchaus nicht die Absicht, zu scherzen, lieber Arthur" ' Nun denn, ich verpflichte niich, Tich persönlich zu holen, wenn es erforderlich sein sollte." .Schön; das ist recht." Tamit ging Walter, um für den beabsichtigten Besuch Toilette zu machen. Tie Ungeduld verzehrte ihn. und obschon es noch nicht die für einen Besuch ge eignete Stunde war, machte er sich den noch auf den Weg. Ich werde einen großen Umweg durch den Wald machen," suchte er sich selbst zu beruhigen; und vor dem Schloßthore die vorgeschriebene Besuche stunde abwarten." Inmitten des Gartens sah er Anton feiner harren. Na, was gibt's dein,?" Sie wissen doch. Herr Doktor, die schöne Dame von gestern .Nun?" Sie sagte mir. ich solle heute zu ihr kommen, da sie mir eine große Freude bereiten wolle " Das ist wahr," meinte Walter lächelnd. Herr Anton hat also ein Stelldichein." Darf ich hingehen, Herr Tottor?" Ja. gewiß; doch wirst Tu erst gegen fünf Uhr Nachmittags dort an treten !" Sehr gern, Herr." erwiderte Anton, indem er Kehrt machte, um feiner guten Freundin Amalle in der Küche behilflich zu sein. Walter setzte seinen Weg fort, indem er bei sich sagte : Ter Junge wird sich unbefangener vräscntiren, als ich." 17. Kapitel. Obschon der Schriftsteller einen lan gen Umweg durch den Wald machte, und überdies so langsam wie möglich ging, war es doch noch 'nicht drei Uhr, als er schon vor dem Schloßthore an langte. Er zögerte noch immer, uncnt schlössen, ob er bereits vorsprechen dürfe; faßte dann aber einen Helden wüthigen Entschluß und zog die Thor glocle. Ter Portier öffnete ihm und geleitete ihn durch eine große Allee, vorüber an einem kleinen Teiche, auf welchem zwei herrliche schwarze Schwäne schwammen, dem Schlosse zu. Au dessen Portal übergab er ihn dem entgegentretenden Kammerdiener, der Walters Karte an sich nahm und ihn selbst in ein mit ans erlesenem Geschmack eingerichtetes Ei pfangSzimmcr führte. Ter Schriftsteller hatte darin kaum Umschau gehalten, aU der Diener be reits ziiriidtilirie und ilni mit höflicher Oieberde einlud, i!u zu schien. Sie durchschritten nunmehr ins Schloß i,i seiner ganzen Breite. Auf einer oiienen TerroÜe. die s! ti.UU l. II t.n iiu;,,!..;! i'avlüli'!! sei!.!'.:.:, t'.n-i'v.i 2..:t uns.;.!;, rvn n Slii.v Den dcnge-i tauttie:, Mfci-;"!, s.".; rni Bills uwr in eine: cmaiL'iii'.tcii Schaukel s.".:l . 2ic l"Nk f.uUM ein Buch, in welchem sie c:Li.s;, Moifei, und auf kiu fich im Bni.!'e i! ter H.ind befind liches Gcldiinlicheit stellt, eis trug ein ganz einfaches. Mki Kleid, und das herrliche, mattichwarzt Haar war in schweren Flechten um ihren Scheitel gelegt, aus dem es mittelst einer golde nen Nadel sestgehalleil wurde. Ein wenig bleich, hatte die Schönheit der jungen Frau heute einen sanften, mit den Eharalter, der mit dem der muthi gen, jungen Reiterin von gestern in lebhaftem Kontrast stand. Bei der Meldung deS Tieners hatte sie sich ein wenig emporgerichtet, und als Walter einige Sekunden später in dem Rahmen der exotischen Pflanzen erschien, wo er mit hochpochenbem Her zen, doch in untadelhafter Haltung stehen blieb, streckte sie ihm die Hand mit einer so liebenswürdigen Bewegung und so sreundlich lächelnd entgegen, daß er seine Ruhe völlig schwinden fühlte. Ich habe Sie erwartet," sprach sie. .Gnädige Frau erweisen einem Manne zu viel Ehre, den Ihnen die Vorsehung in den Weg führte, damit er Ihnen einen kleinen Tienst erweisen könnte," erwiderte Walter, indem er sich niederbeugte und einen Kuß auf die zarte, feine Hand der Schlohherrin drückte. Einen kleinen Tienst. dem ich es zu verdanken habe, daß ich noch am Leben bin," entgegnete Frau von Villemor lächelnd. Wir wollen indessen nicht darüber streiten, bis zu welchem Grade ich Ihnen zu Tank verpflichtet bin. Ich bin von Natur aus sehr dankbar ver anlagt, und Ihr Kommen bedeutet daher für mich eine große Freude " Sie wies Walter einen Sitz in ihrer Nähe an und fügte hinzu : , Wissen Sie übrigens. Herr Toktor, daß Sie es nicht dringend hatten, sich meinen Tank zu holen? Ich dachte, Sie bereits Bormittags bei mir zu sehen." Seien Sie überzeugt, gnädigste Frau, daß ich gern schon früher gekom inen wäre, es aber nicht gewagt habe, aus Furcht, Ihnen lästig zu fallen. Teiln ich verging wirtlich vor Unge duld, Nachrichten über Ihr Befinden zu erhalte, zumal ihre Berlcßung an der? Schläfen" Ich kam mit einer schlaflosen Nacht und einem peinigenden Kopfschmerz davon, der sich aber auch bereits gelegt hat. Tock f .ici.cn Sie mir, warum Sie so lange aczöqcrt haben, zu mir zu kommend Es liegt etwas Unerklärliches hierin, das offen gestanden meine weibliche Neuaierde reizt " C, die Sache ist sehr cinsach und wird auch Ihnen sofort erklärlich er scheinen. Frühzeitig verwaist, einer aus verschiedenen Elementen zusammcngc selten Familie angehörend, gegen die ich ankämpfen mußte, sowie ich ein wenig zu Beistände gekommen ge wöhnt, überall Feindseligkeiten und nirgends Schutz oder Wohlwollen anzu treffen, bin ich allmälig der Schnecke vergleichbar geworden, die sich sofort in ihr Haus zurückzieht, sobald sich ihrem winzigen Gehirn neue, ungewohnte Eindrücke darbieten. Ich habe allein, in meinem Haus eingeschlossen, gelebt, den Außendingen Furcht und Bcr achtung zugleich entgegenbringend, und meine Freuden, Leiden, Hoffnungen, all' meine Kundgebungen, die mitunter j sehr geräuschvoll und sehr demonstrativ sind, für meine wenigen Freunde nfcr- - vircnd, die ich von ganzem Herzen liebe, und für die ich bereitwillig Gut und Blut opfere" Es muß alsdann eine hohe Bcfrie ' digung gewähren, zu Ihren Freunden i zu gehören !" sagte Frau von Villemor mit deutlich hervortretendem Jntcressc. Derartige Freundschaften sind ebenso seltene wie kostbare Blüthen. Doch wenn Sie in Ihrer Häuslichkeit auch keine Bc friedigung gefunden, so werden Ihre schriftstellerische Erfolge Ihnen hin reichend Entschädigung geboten haben." Ah, gnädige Frau," sagte der junge Mann mit bittcrem Lächeln; auch diese habe ich theuer genug bezahlt. Wenn Sie wüßten, wie viel Zeit, Ge duld und Hartnäckigkeit es bedürfte, bis ich mein erstes Buch erscheinen las scn und mci 'cii Namen unter den ersten Zeitungsartikel setzen konnte ! Und des. scn ungeachtet wurden mir zahllose Ent täufchungen, schwere Tcmüthigungen, unverdiente Mißerfolge zu theil! Ter. Weg, den ieh gegangen, ist der bitterste und schwierigste, den sich ein Mann erwählen kann. Und daß man dadurch niecht selbst schlecht und verbittert wird, hat man nur der göttlichen Barmherzig seit zu danken." Ich begreife vollkommen, daß der artige Erfahrungen nicizt dazu beitragen konnten, die Ihnen angeborene Mcn- schcnschku, von welcher Sie schon gestern gesprochen, zu mildern. Gegenwärtig sind Sie indessen am Ziele angelangt. Tie Verleger betrachten es für eine Ehre, Ihre Bücher zu drucken, und die Zeitungen nehmen voll Bcrgnügen Ihre Artikel an." 1 Weil ihr Interesse dies erheischt." .Sie haben Bewunderer." Toch noch mehr Neider." Sie sind ein fürchterlicher Misan throp." Nicht im Mindesten, gnädigste Frau, da ich in einem Kreise guter und-treucr Freunde lebe. Ich scheue nur die große Menge" Walter wurde durch das unvcr muthctc Erscheine des erstaunlichsten, lieblichsten und neckischsten Reiters, den man sich vorstellen kann, unterbrochen, der ans einem ganz ungewöhnlichen Reitthiere saß. Man denke sich einen großen, schneeweißen, russische Wind- Hund und aus seinem Rücken ei reizen des, Heines Mädchen", das, mit jeder Hand eines der seidenweichen Cliren des Thieres haltend, mit blutenden Augen, zeizaiiiu Ha.ircn, atemlos voe trinniichire'icev Errtgiuiii, llon von Wulcin mit l;el!'i, melodisch.? Stimme zu rufen bfgiinn : Mama, Ml?,,, ! 6 lu. c r.-:l: gezähmt.! Sieb' .'? ' ;::v wurde l'ler. !'.- ;.. .:, eis r-i B;i:;iu!:en, I.e 'ii i;: !, l l aue. dl!!N :e l: r.:; Cvi: ;:.u.!!n n:l;i. lii: f.tMull nie der Bur. war lic ich ihrem 3üit Ü.i.re l'eri'n'.rr.vrin:.-;!. hatte flut K wacht und war mit der Flüchtigkeit eine? erseluockeuen Bogeis davon gestürmt. Sfincr reizenden Last ledig, verbarrte Musko eine Sekunde taug regungslos, offenbar überrascht durch die unerwartete Wendung der Dinge, worauf er jedenfalls sein Benehmen nach dem seiner ameradin meinte ein richten zn müssen und mit einem Sprunge ihr nachfeptc. Da er oder nicht so geschmeidig und gewandt war. wie die Kleine, vermochte er zwischen den Töpfen. Siyen und sonstigen Ge gcnstänoen. die sich auf der Terrasse be fanden, nicht hindurckzuschlüpfcn, son dern stieß hcflig gegen einen niedlichen Ardeitskorb von Porzellan, der in der Nähe der Hausfrau stand. Das zerdrcch liche Objekt fiel klirrend zu Boden und ging in Scherben. Das nenne ich einen unerwarteten Zwischenfall!" bemerkte Frau von Billemor lächelnd. Fräulein Irene hat dafür gesorgt, sich Ihnen in einer Weise vorzustellen, daß es mir erspart bleiben kann, Ihnen nähere Mittheiln gen über ihren Eharaklcr und ihre Lieb hnbercien zu machen." .Ich versichere Sie. gnädige Iran, daß ich noch nie etwas Schöneres und Reizenderes gesehen habe, als das kleine Genrebild, welches meine Anwesenheit so plojilich zerstört hat !" sagte Walter, indem er die aus dem Korde gefallenen Gegenstände auflas. Unter diesen fand er zn seiner unbeschreiblichen Freude feinen neuesten und seiner Ansicht nach besten Roman vor. .Und nun." fuhr Frau von Bille mor lächelnd fort, wollen wir die Schuldigen erscheinen lassen, und über dieselben zu Gericht sijzcn." .Ich bitte Sie freundlichst, Made vtltcn zu lassen." O, das Tribunal ist ohnehin viel zu wenig streng ; doch muß Ordnung und Gerechtigkeit herrschen. Die Ausgabe ist gar nicht so leicht, wie Sie vielleicht beuten, denn Fräulein Irene weiß sich mit einer Gewandtheit und Schlag sertigteit zu vertheidigen, welche den, lZlcri'chtshof eine Urthcilsiällung mit unter frhr erschwert. Toch werde Sie ja selbst sehen." Und mit etwas erhöbe ner Stimme rief Frau von Billemor: Fräulein Irene, wollen Sie gefälligst hierher kommen?" Mit Muss, Mamachcn?" erwiderte das Kind sofort. Gewiß, mit Musko." Eine Minute später erschien die kleine Irene wieder, ganz roth und verwirrt und mit niedergeschlagenen Auge am Eingänge der Terrasse, diesmal jedoch zu Fupc und den groiicn Ävindpuno, der noch verwirrter und verlegener als seine kleine Gebieterin zu sei schien, am Halsband führend. Mit einem raschen Seitenblicke streifte sie den zer brochenen Korb, und ihre Lippen preß ten sich zusammen, denn sie hatte sofort erkannt, daß durch ihre Wildheit ein empfindlicher Schaden angerichtet wor den sei. Ein zweiter Blick allerdings etwas ärgerlich und feindselig galt Walter, worauf sie sich Frau von Bille mor näherte, das Halsband des Hun des losließ und diesen vor sich hinschob. Weshalb stellen Sie Musko vor sich hin, mein Fräuleins" fragte Frau von Billemor mit mühsam behauptetem Ernst. Weil er der Hauptschuldige ist, Ma machen." Wirklich?" Ganz gewiß. Er hat den Korb um geworfen, nicht ich." Da sehe 'mal einer ! Und wer hat denn Musko, sicherlich ganz gegen sei nen Willen, auf die Terrasse hierher gebracht?" Ich, Mamncheu, ganz gewiß; doch habe ich ihn nicht geheißen, ungeschickt zu sein und sich ungebührlich zu bcneh meit. Ich selbst habe gar nichts umge Morsen." Fräulein Irene darf also wegen dessen, was geschehen ist. nicht getadelt werden?" Was den Korb betrifft, gewiß nicht. Mamachen" Wir wollen diese Punkt also fallen lassen. Hat aber Fräulein Irene recht daran gethan, auf den Rücken Mnsios zu klettern?" Die Kleine machte eine Miene, die offenbar besagen wollte: Das ist ja eben der sittlich? Punkt !" und trat einige Schritte vor, um die Stelle der. Hauptschuldigen einzunehmen. Sie faßte dabei das Halsband des Hundes mit der lint Hand, um mit der rech ten ihre Worte durch wirkungsvolle Gesten zu unterstüßen. Die Sache ist sehr einfach. Mama chen," sprach sie. Tu erinnerst Tich, daß Tu mir neulich gesagt hast, daß, wenn ich acht Jahre alt geworden sei, Tu mir ein kleines Pferd schenken wür dest, damit ich Dich auf Teinen Spa-' zierrittcn begleiten könnte. Tu er inncrstTich doch, nicht wahr?" . Vollkommen." Tu erinnerst Dich auch, nicht wahr, Mütterchen, daß ich Tir sagte, ich möchte mein kleines Pferd sofort habe, um Tir folge, um bei Tir sejn zn kön nen, damit Tir nicht wieder ein solches Unglück zustoße könne, wie gestern" Bei dieser gewandten und schmeichel hasten Argumentation mußte Frau von Billemor Allesaufbieten, um nicht ans zulachcn, sondern um ernst und streng zu blicken. Bleiben wir bei unserem biegen stand, mein Fräulein." Ganz gewiß," fuhr das Heine Mäd chen fort. Tu sagtest mir. es gäbe keine so kleinen Pferde, daß Mädchen von nicht ganz lieben Jahren auf den selben reiten konnte, und daß r acht jährige Mädchen reiten dürfen. Ta sagte ica: .Es müßte eins sein, so groß wie Musio. und ü'lche gibt cs nicht, wies .Nein.' .Und wen Miislei selbst wL'üle.'' Taranf sagtest Tu mir: :i;!o wirb über nia.r lrrileu.' Ni.bt w .;'!?, '.:;.Ki;l)e'!. d.?ss.w.if,t 2;i ..In. das iiMe ich." .?;,!. l beu.t." führ Frnvkeiit t;i.i;u..i:tii- nv.; . . .' : ..':!? ' i;iiü;ii. c: er - . '.' ! Umku i.;iige U.l) ivtlu li.it ihn mit eine:.! Meile gnit'.j ! Bei diikr einleite! teufen E;!:.uu:ni konnten Frau van Billemor und Wal ter nicht mebr an sich U!:in. sondern krache in lautes Lachen ans. wahrend die kleine Irene, die wcbl sah. daß sie gewonnenes cpiel hatte, sich schmei chelnd an il,re Mutter schmiegte und. sie mit ihren tlugen Augen anblickend, fortfuhr: .Oh. eS testete große Mühe, bis ich ihn fo weit brachte ! Wenn Tu wüßtest, wie eigensinnig er ist ! Ich mußte ihn zur Brüstung der Estrade führen, um auf seinen Rücken zu steigen und kaum stieg ich die Stufe empor, als er sich umdrehte und hinter mir herauskam. Endlich blieb er ruhig am Platze, und als ich auf seinem Rücken saß. warf sich der Nichtsnutzige zur Erde und ich fiel herunter. Erst als ich ihn vorhin tüch tig ausschalt, gehorchte er. und so kam ich denn hierher geritten." .So daß Fräulein Irene." sprach jetzt Frau von Billemor, zu den sol gcnde Schlüssen gelangt: Erstens bin ich unschuldig daran, daß Musko den Korb umgeworfen und zerbrochen hat; er allein ist der Schuldige, und was zweitens die Thatsache an betrifft, daß ich aus Muzkos Rücken kletterte, so darf mir"auch das nicht zum Vormurfege macht werden, da mich Mamachen selbst dazu reizte, indem sie unrichtiger Weise behauptete. Musko würde es nicht lei be, und ferner ist als mildernder Um stand hervorzuheben, daß es mir große Mühe kostete, diese? triumphirende Resultat herbeizuführen. Habe ich Recht?" .Gewiß, Mütterchen. Habe ich nicht aber auch Recht?" .Nun denn, mein altkluges Jräu lein" .Verzeihen Sie mir. daß ich in einer fo ernsten Angelegenheit das Wort er greife," sprach Waller lächelnd ; doch möchte ich mir zu bemerken gestatten. daß ein so gewandt, mit solchem Scharf sinn und solcher Logik vertheidigter Fall der vollen Nachsicht des Gerichts hofcZ würdig ist. wie groß auch sonst die chilld des Angeklagten fein möge. Ta diese Schuld aber im vorliegenden Falle durchaus niebt erwiesen ist, so deute ich, da, von Nachnchl überhaupt nicht die Rede sein könnte, zumal die Richter gänzlich entwaffnet sind " Oh, mein Herr, Sie gehen zu weit," sagte die junge Frau mit erheucheltem Ernst. Fräulein Irene war der Tiskussion gefolgt, regungslos an oen Hund ge lehnt, die großen schwarzen Auge vor sich hingerichtet und mit dem Ausluge eines schlauen Lächelns um die vollen frischen Lippen. Wenn der Richter indessen trotz alle dem Bedenken haben sollte," fuhr Wal ter fort, so beantrage ich, daß ans nahmswcisc und in Erwägung der mil dernden Umstände ad? vor Recht ge übt, und die ganze Autlage fallen gelas sen wird." Ties wäre kein korrektes Vorgehen ; doch wenn die Angeklagte nicht selbst dabei beharren, abgeurtheilt zu wer den" Ich beharre nicht dabei," erklärte Irene lebhaft; und Musko auch nicht" So ist Alles vergesse" Bei diesen Worten stieß das Kind einen Freudenschrei aus und siel ihrer Mutter um den Hals, ihr Antlitz mit leidenschaftlichen Küssen bedeckend, lind Frau von Billemor erwiderte diese Lieb kosungen mit derselben Innigkeit ; man merkte, daß sie dieses Kind anbete, und daß dieses braune, eigensinnige Köpf chen all' ihre Liebe, ihre Freuoe aus mache Schnell indessen machte sie den Lieb kosungen ein Ende, indem sie sagte : Nun aber vernünftig sein, Kleine, nnd danke dem Herrn da, dessen Ein Wendungen ein Resultat herbeigeführt haben, 'welches Tich ja zu erfreuen scheint." Irene blickte Walter ein ive'nig un schkWg mit einem unruhig fragenden Blick der großeil Augen an. Jetzt neigte sich aber die junge Frau dem Kinde zu und flüsterte ihm einige Worte in 's Ohr, worauf das Kind sich dem jungen Manne näherte und ihm die klare Stirn darbietend, in den ein schmeichelndstcn Töne sagte: Oh, mein Herr, ich 'danke Ihnen recht sehr Nicht meinethalben, denn däö bedeutet ja nichts, sondern wegen Muttchcu, die mir sagte, daß sie ohne Sie gestern vielleicht gestorben wäre!" Süßes .Uind!" sprach Walter, die reizende leine küssend ; Tcinc Mutter ist glücklich zu schätze, daß sie in Tir einen so entzlckeudcn Engel besitzt" Oh ja," erwiderte Frau von Bitte mor, denn ohne sie" Jetzt streckte Irene den, Gaste die kleine Hand hin und sagte: Wenn cs Ihnen recht ist. wollen wir Freunde sei." Ob es mir recht ist ! Das wäre ja für mich eine ebenso große Ehre wie Freude!" Also abgemacht!" Abgemacht !" Frau von Billcmor.wendcte sich mit den Worten an Walter: Ties ist di? , Stunde, zu welcher wir Beide, Irene ' und ich, unseren Spaziergang durch den Park zu wachen pflege. Wenn Sie uns begleiten wolle, Herr Dok- tvr, so können wir unser ursprüngliches Gespräch fortsetzen, das durch die Reit- Übungen meiner Tochter so plötzlich unterbrochen wurde." Walter verneigte sich, glücklich über diesen Borschlag, welcher ihm gestattete, noch länger in der Nähe dieser anbc- tuiigSwürdigen Frau zu bleiben, deren . Schönheit nnd Anmuth ihn immer mehr ' bezauberten. i Und damit trat man einen Spazier- gang unter großen schattige Bäumen an, in einer so erhabenen Ruhe und Stille, daß sie durch die etwas geräusch volle Oiegeiiirart der Heine Irene und ihres Freundes Mnslo kaum gestört werden lonute. . ' Wenn ich ZU richtig verstanden habe," sprach die junge Freu:,' Jo flüchteten Sie in die' Einfarnb it. weil die ;nt ,a:e a :'.; ü'numusii.uu v.3fl itneiKiü.iu, weil lif J'.'n C "iub.it und :i.e.';th.t:it du ich ,tal'':t ,'iid Trcr.lriM'.cii erwiderte, vj weing t tranlt und N'.nars.bt. haben e tich in sich seil st zurückgezogen und sertan mil Ihrem Vertraue gegeizt. Sie iliet teil recht daran, und ick gebe zu, daß Sie gelitten haben müssen, ehe es so weit mit Ihnen tat. Denken Sie aber nicht, daß Andere oeh mehr alZ Sie unter der Selbstsucht der Welt und ihrer eitersuchtigen Böswilligkeit gelit ten haben können?" .Auf wen belieben gnädige Frau cnjuftkkii? .Jene vor allen, die dank ihrer Ge burt und sonstiger glücklicher Umstände schon von Natur die Stelle einnahmen, welcher Sie zustrebten, und die durch den Haß schlechter Menschen gestürzt wurden ! Sie beschuldigen den EgoiS mus der Mensche., daß er Ihnen so lange den Weg versperrt habe; jene aber, von denen ich spreche, können sich noch weit mehr beklagen, sie können der Welt och mehr fluchen nnd sie mit weit mehr Abscheu und Geringschätzung stielten ! Und wir sprechen hier von den Schmerze der Seele, nicht aber von jenen des Herzens!" Frau von Billemor hatte diese Worte mit einer Bitterkeit gesprochen, die sie gar nicht zu verbergen trachtete und die dem Schriftsteller besagte, daß er da nicht mit einer seiner geistreichen So phistncn antworten dürfe, daß Gefühle, denen auf solche Weise Ausdruck ver liehen wurde, auf Gründe zurückznsüh ren seien, die nicht besprochen werden V1 ' könne. Er begnügte sich also damit, sie zu verberge und zu sagen : Ich habe Unrecht, mich zn beklagen." .Das will ich gar nicht so schroff be. Häupten ; Ihre Misnnthrvpie scheint mir nur gewissermaßen verfrüht, insdcson dere heute, wo Sie bereits alle Schirrn' rigkc'iten überwunden haben." .Mein Gott, gnädige Frau, Sie find jedenfalls eine große Eeelenkcnne rin, und ich sehe ein, daß mein angeb licher Mcnschenhaß nichts weiter war, als übertriebene kleinliche Rachsucht. Sie haben mich über mich selbst ausge klärt. Außerdem leuut man sich selbst niemals se' recht, und cs wird mir durch Ihre Gute i.ar. daß mei:e Haltung a I Byron ebenso anmaßend als hichrr Itch war. Ich will lio alle' ,an!,'h aus geben und mich für den glnellieiisien aller Menschen lullen. " Nach einer Pause kam Frau van Billemor uns Walters neuesten !i!etua zu sprechen, indem sie sagte: In Ihrem letzten .Buche kotumeu wir Frauen übrigens schlecht weg," Walter widersprach ans L'nbeslräf ten, und es entspann sieh eine reget rechte Debatte über die Tendenz des ge nannten Werkes. Tiefe Debatte interes sirte den Schriftsteller in so hohem Grade, daß er es kaum merltc, als der Epaziergang durch den Park beendet, und man wieder um Fuße der großen Terrasse angelangt war. Hier wollte er bereits Abschied neik mcn, als auf der Terrasse ein ctfr Schritt hörbar wurde, und ein Mann in Reisekleidern lebhaft herbcigcsehrittcn kam. In wenigen Sekunden war er unten angelangt. Bei seinem Anblicke hatte Frau von Billemor einen Ruf freudiger Ueber raschung ansgestoßen. Melchior! Mein guter Melchior!" rief auch Irene aus, indem sie dem An kömmling entgegeneilte. Endlich bist Tu hier ! Ach, Mama war schon so ' unruhig und ungeduldig!" Auch Musko war dem Freunde cnt gcgcugccilt und versuchte dessen Hänse zu lecken. Frä von Billemor schob ihn aber zurück und streckte dem Anlönim ling in vertraulicher Begrüßung die Hand entgegen, über die er sich neigte, um sie mit seinen Lippen zu beeüh-'i ren. Nun?" fragte sie mit leiser Stimme ' und schlecht verhehlter Angst. Ist es gelungen.?" ' ..Seien Sie fortan unbesorgt ; es ist geschehen !" .Ach! Gott sei gelobt!" ävau??; dek sich bescheiden zurück gezogen hatte, itül jetzt wieder vor, um Abschied zu nehmcii. bild Fra von Villemor geleitete ihn bis Ztini Schloß thor. Melchior mit Irene ollcitt lassend. Tort angekommen, sprach sie zu ihm: t Ich danke Ihnen, daß Sie gci'om- mcn sind. Abgesehen von dein Vcrgnü gcn, wclches mir Ihr Besuch bereitete, hat er mir auch Glück gebracht, indem die Rückkehr eines mir treu ergebenen FrcundcS und eine sehnlichst erwünschte Nachricht mit ihm zugleich eintraf. Kommen Sie oft wieder, da Sie Freude in mein Hans gebracht haben." Tcr Schriftsteller gab das verlangte Versprechen, ohne sich lange nöthigen zu lassen, und verließ das Schloß, ohne zu wissen, was in seinem armen Geiste vorging. Mit seinen Gedanken beschäf- ; tigt. schritt er dahin, ohne zu merken, j daß er ganz laut dachte und den Ein- ', pfiiidungcn seines Herzens in Worten Ausdruck verlieh: ,pf'einn roillt.'. i (Fortsetzung folgt.) Ueberzeugend. Gast: Kellner, das Beefsteak riecht s, und ist noch dazu so klein, daß es eine Frechheit ist, den Gästen fo was zu die ten." Kellner: ..Entschuldigen der Herr, wenn es größer wäre, würde es ja noch mehr riechen." Der höhere Schliff. .Als wir durch's vorige Dorf ka wen, grüßten die Leute alle, und hier thut'z Keiner. Wie kommt das. Hu. der?" Huber: Ja. Herr, hier sind ' die Leute schon fortgeschritten in der Kultur. Ich bin nämlich auch auö diesem Dorf!" 4 8UGGY WHEELS $6.83 hh.mi;i;ais, muh rm:r, tirprf m 5. iH'lKiM ;i (. i ,'! it. 8 in. o." ' stX - ! 1 11'. r 1 in. Kiir wV " fi T -ll-.x send f.rrai:'le-ii. C'lt 'i n mit ,',,,!."rj to i wHii -nt: IwMMl., Int. vi,e wl.'l vTWit'M ;tir.l wc ti -it r I Uy fr-H' .iit (. . tnK in n ac !;lt (r. hfht (icfi-it '-" Tli ii rat r-Iveht erft Vialinr-. j IHIa.ii t. i -! r1 FtTvt-t, fiCARS-ROEBUK & CO. icCH:CACO, ILU TK kW i W