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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 28, 1899)
V. Ali? bewegter Seit. ;..merung an bin 2. üuqüi? HTO vsn , c i g. Kriegserklärung!" Bon Mund z Mnd tönte es wie e-ii schrei. Zw.'! Stunden von der ffreri;e Frank rcichs rief es in in Earnisoiisstadt 1. eine grobe Panik hervor, als plötzlich sämmtliches Militär abzog. Die Regie rungskaffen wurden gleichfalls tiefer ins Land gesandt, nur die Bürger blie Den schutzlos zurück und begannen, sich j i vcrprcviantircn. Man tonnte abge schnitten werden, konnte über Nacht die Stadt voll Fnnjoseii erhalten. Von Mund zu Mund gingen Greuelthaten der TurkoS. der gefürchtctcn afrikaiii schen Truppen, die für Frankreichs vttoire fochten. Vater junger Töchter, Männer holder ttatlinnrn zitterten für diese und berie thcn. wie nian sie verstecken könnte vor den (ewaltthätigen, denen nichts heilig sein sollte. Auch ihr Vater blickte ängstlich in das muthige Besicht. Papa, ich sürchte mich nicht. Am liebsten zöge ich mit hinaus ins Feld gegen die Franzosen. Wenn Du mir einen Revolver giebst, ich will mich schon vertheidigen." Man lstchclic über das Heldenthum der Siebzehnjährigen. ' Es wurde be rathschlagt, im tiefen Keller, das Haus besaß zwei Keller übereinander, sollten auf alle Fälle einige Lagerstätten be reitet werden für die weiblichen Fami licnmitglicdcr. Romantische Schauer schüttelten die ehrsamen Bürgerinnen von T. Mit feuchten Blicken sahen sie dem Abzug der schmucken Truppen zu. die lachend und singend und doch einer ge wissen Feierlichkeit und schwermüthigen Ernstes voll, ihre Garnison verlieben. Voll Begeisterung stieg es empor, das schöne Lied von derAWacht am Rhein". Als die letzten Töne verklungen, lag sie ganz wehrlos, die schöne alte Stadt an der Mosel, in erwartungsvoller Angst denen, was nun kommen werde. Wie eine Gewitterwolke hing es über ihr, die Tod und Verderben zu bringen im Stande war. Ä Die Siebzehnjährige s&d am U?er der Mosel. Gern hätte ste nntgemacht. die Helden angespornt und Verwundete verbunden. ' In all der rührigen Thätigkeit fürs Vaterland die Hände in den schooßj'egcn unmöglich. So traten die Frauen zusammen. Mit ernster Wchmuth sorgten sie für Linnen, Verbandszeug, Charpic zupf ten Kinder in den Schulen, alle arbeite- ten sie für die dranben im Felde. Kommt nach Saarbrücken, damit ich Euch noch einmal sehe, ehe wir nach Frankreich marschiren!" So hieb es im Briefe des Bruders der Sicbzehnjähri gen. der als Reservist mitmarfchiren musste. Wie ein heißer Sehnsuchtsruf drang es in die Herzen der Eltern, der Schwester und der Braut desjenigen, der so flüchtig im Dränge der ersten Bestürzung sich verabschieden mußte von den einen. Aal 31. Juli war es. da fuhren sie ab nach Saarbrücken und nahmen in einem Hotel in St. Johann Woh- nung. Nun warteten sie, bis sein Regiment kommen sollte. Im Hotel in St. Johann wimmelte es von allerlei Kricgsgcstalten. Deut- sche und cngliichc Berichterstatter, be reits in Feldausrüstung, Zeichner für illuirnne Blätter harrten der v,omente, die werth waren, verewigt zu werden. Es war wie Ruhe vor dem nahen Sturme. Die Menschen waren sich näher ge rückt in der Zeit allgemeiner Befürch tung, Beklemmung, Erwartung! Nur wenige Kompagnicen preußischer Infanterie und einige Schwadronen Ulanen hatcn ihre Quartiere in den Schmesterstädten oder bivouakirtcn draußen im freien Felde. , Zil denen, die draußen im Felde lagerten, gehörte auch er, der die Sei nen herbeigerufen, dessen Braut mit sehnsüchtigem Herzen ihn noch ein Mal zu umarmen gedachte, dessen siebzehn- jahrige Scywcstcr mit der Mutter seiner harrte, ihn noch ein Mal zu sehen, ehe er dem Feind entgcgenzog. Der mit der Familie befreundete Oberst gab Urlaub auf 24 Stunden. Nun saß der Bruder inmitten der Frauen, an der wohlbcsetzten Tafel im Hotel. So verging der erste August in traulichem Gespräch an der Wirths tafel. und der zweite brach an, und im wer saß man noch zusammen, es war, als ob man sich nicht von einander trennen könnte. Früh um fünf, hinauf auf die nahe Höhe und ein Blick hinüber ins Lager der Franzosen." So klang es vom Ncbentisch. Es war die Losung, die sie sich gaben, die Herren der Feder, die der harrenden Welt da draußen etwas berichten sollten vom nahen Feind. .Ich komme mit," sprach die Kleine mit lächelndem Gesicht. Ich will die Franzosen sehen, ob sie wirklich so schrecklich sind." Sie waren sofort All: bereit, sie in ihren Schutz zn nehmen. Besonders der Eine, der so herrlich erzählen konnte von allen Landern, der die Welt bereist n.ich allen Richtungen. , ' Wie interessant erschien er ihr. der Welisremden. der Unerfahrenen, wie berückte ste sein sprühender Geist, wie wohl that ibr seine Huldigung, die Huldig-ng cincs zcrcisten ManneS. dcz sie hoch schätzte. Sie sah nickt die Blicke voll Sehi sucht, die der Jüngling neben ihm an sie verschwendete, sie sah nur ihn. der so redegewandt wie kei.i Anderer war. So schritt sie leichtfüßig ihrem Ge schick entgegen. Wenige Stunden Ruhe. Hinauf gingen eS an jenem zweiten August, dein denkwürdigen Tage, in aller Morgenfrühe nach der Höhe dicht hinter Saardrücken. .Ueber die Brücke, welche die Schwe sterftädte verband, durch das Städtchen, die Höhe hinauf. Oden lagerte man sich im Kreis und blickte mit scharfen Gläsern hinab in das Thal, hinü"er nach dem Waldcsrand. der Grenze von Deutschland und Frankreich. In fliegendem Galopp sauften ein- zelne Reiter über die Ebene. Unsere tapferen Ulanen auf Vorposten! Auch drüben vereinzelte Reiter, kleine Truppen, eine besondere Bewegung. Eine Stunde Ruhe. Da, um elf Uhr. Schüsse von der Höhe hinab, welche die Deutschen kaum verlassen hatten. Die Franzosen! Die Franzosen!" So tönte eS voll Entsetzen von einem zum Andern. " Verwirrung, ängstliche Gesichter, Kindergeschrei, Gerassel von vorüber ziehendem Geschütz, weniges Militär, das sich zurückzog auS der Stadt. Ein Bild des beginnenden Krieges! Fort zum Regiment" mit dem Rufe trennte sich der Bräutigam von den Seinen, dessen Urlaub mit der ersten Minute der Gefahr abgelaufen mir. Nun folgten' knatternde Schüsse, schnell aufeinander. Saarbrücken beschossen! Fort, fort zur Bahn!" Um zwölf fährt der Zug." Die Frauen eilten, ihn zu erreichen. Athemlos traten sie unter den Viw du st den sie NaU'r!"lllli itap Bahnhof zu ersteigen Da ein Poltern, ein Krachen, als ob die Welt über ihnen in Trümmer ginge. Die erste Granate war geplatzt, sie hatte über ihnen in den Bahnhof einge- schlagen. Um Gottes willen, der Bahnho wird beschossen, zurück zur Stadt!" gellte es den Reisenden entgegen Unter dem Feuer der Granaten, die zischend über ihre Häupter flogen, um dann mit furchtbarem Getöse zu zer platzen, eilten die Frauen nach der Stadt zurück. Das Hotel lag in grader Schußlinie. Links und rechts die Häuser an der Straße geschlossen, die Fenster verram- nielt. hier und da züngelte eine Flamme aut. wo eine Granate gezündet. Menschenleer die Straßen, die Frauen allein, die dem schützenden Lache des ta thauses zueilten. Mit großen, entsetzten Blicken sah die Siebzehnjährige das Bild des Krieges sich entrollen. Nun war sie plötzlich mitten darin. Im Hotel herrschte Verwirrung, wie überall. Im festen Weinkeller aß zit ternd der Wirth mit feiner weinenden Frau und dem schreckensbleichen Per- ionat. Zwei Granaten hatten im Hause eingeschlagen, in Spcifesaal und Küche, mitten in den riesigen Suppen- lotn. Auch die Wüthigen stiegen hinab in den Keller, die Männer von der Feder unter ihnen, denen daran lag, ihr Le- den tür ihre Blätter zu koniervircn. an welche sie endlich etwas Ernstes zu be- richten hatten: Die Beschießung von Saarbrücken am 2. August 1870." Endlich gegen 3 Uhr hörten die Scküise auf. Viel war verwüstet im Gasthaus, der Hos von Scherben, die Küche demolirt. die Luft mit Daunen gefüllt, die einem Federbett entquollen, in welches eine Granate nch eingcwüylt. Die Franzosen sind in Saarbrücken. sie wagten sich bis auf die Brücke, die st. Johann mit der Stadt verbindet!" brachte man die Botschaft ins Haus. Das deutsche Militär hatte sich der- nünstiger Weise zurückgezogen und den Kampf nicht aufgenommen. Was soll- ten auch die Hand voll Soldaten machen gegen die Uebermacht von drüben! 80.000 Mann sind drüben, eine ganze Armee, aber schlecht ausgerüstet, ohne Proviant, ohne Schuhe, sie sind gekommen, sich Brot und Sckuhmerk zu holen!" Das klang sehr beruhigend. Besser ist eS, wir ziehen uns zurück. damit wir nicht gefangen genommen wcchen: denn damit ist unseren Blät tern nicht gedient." Der Wcltkundlge, der manchen Krieg schon mitgemacht im Dienste der Feder. der entschied so, und gern folgten ihm alle. Die Frauen nahmen sie u.tcr ihren Schutz. So zogen sie zn Fuß noch zwei Sinn- den weiter von der Grenze .fort. Endlich ein Ruheort Die Jäger- freude!" - Ein Wagen wurde requirirt für schwere? Geld nach Dudmeiler. Ein Vkltermaqcn mit trohbündeln. Dar auf all die Knegsgcstalten, die Helden der Feder in ihrer Ausrüstung, die abenteuerlich genug aussah mit Revol oer. Krimmstccher, Dolchen im Gürtel, der Feldflasche und Brotbeutel an der Seite und einem wohlgepackten Tor nister auf dem Rücken, den obligaten Regenmantel gerollt, für alle Fälle ge wappnet. Als ob sie unter Räuder ge rathen waren, faßen die drei Frauen dazwischen. Nach dem schrcckoollen Tage Nacht rast in Dudweilcr in überfülltem Gast Hof. Galant überließen die Herren den Damen ein Zimmer. In das andere theilten sie sich. Ein Massenquarlier unter erschwerten Umständen. Tage vergingen, immer noch keine Bahnverbindung. Truppenzüge auf Truppenzllge; Reiter und gußnolk. Alle Waffengattungen zogen durch Dud weiter und sammelten sich an der nahen Grenze. Freigebig wurden Bier und Cigar rcn im Vorüberziehen ihnen gespendet. Liedesgaben den Helden, die ins Feld zogen! In all der beklemmenden Angst, die über der Menschheit lag, jenem verant mortungsvollen, ungewissen Gefühl von bcSorsteheiiden Schrecknissen traten sich die Herzen rascher näher als gewöhnlich in ruhiger Friedenszeit. i Wenn ich heil aus diesem Krieg komme, dann müssen Sie meine kleine Frau werden, wollen Sie es?" Sie nickte, sie wollte. Er hatte ihr ja so sehr imponirt. vielmehr als alle die Anderen. So rit tcrlich hatte er sie unter seinen speziellen Schutz genommen, daß sie voll Dank bgrkcit zu dem älteren Mann, der ihr ein Ideal" erschien, emporsah. So wurde die Siebzehnjährige seine heim liche Braut. Ungeheure Truppenmassen zogen in der Nacht vom 5. zum (5. August durch Dudmciler. Endlich gegen eine Unsumme Geldes ein Wagen, der die Frauen fortbrachte nach der Hcimath. Die Herren der Feder schlössen sich den Truppen an. Ernstes stand bevor. Die Schlacht von Spichern! Auf ' der Heimalhfahrt hörten Kanonendonner aus der Ferne. Erd erschütternd, mcnschenvernichtend. Ein hrifJX hin.-n-r ff.imht nf.?.-. PWpnnmMf F-' h m m U . tu l Sieg! Sieg!" Und nun die Verwundeten, die armen Verstümmelten, die Todten, die T sende von Todten, hingemäht in wcniAii stunden des Krieges. Voll Schauder gedenkt man der Zeit, in der ein Menschenleben nichts galt. in der Hunderttausende bluteten und starben fürs Vaterland, um den gehei ligten Baugrund zu bilden für Deutsch- lands große Zukunst. Die !Niethssteigernng.' ftine lustige Geschichte von Mar Feöer, Lona trat vor den Spiegel, um zu sehen, ob ihren Augen noch das Weinen anzumerken fei. Sie betupfte die Lider mit kaltem Wasser, und als sie bei noch maliger Prüfung ihr Aussehen sehr zufriedenstellend fand, holte sie aus einem verborgenen Winkel ihres Schrei nes ein Päckchen mit Briefen hervor, das mit einem rothen Bündchen um bunden war. schob es in die Tasche, hängte die Musikmappe auf den Arm und verlieb ihr Zimmer. Zu gleicher Zeit hatte ihr Vater, der reiche Hausbesitzer Wenzel, darüber nachgedacht, wie er die bevorstehende theure Aasereise decken könne, ohne seine schönen Capitalien anzugreifen, und da mar er auf die in unserer Zeit so nahe liegende Idee gekommen, seine Miether zu steigern. Die Miether der Vorder Wohnungen waren schon in den Bor jähren nicht wenig gesteigert worden nun sollten die kleinen Leute in den Hinterhäusern darankommen. Liebe Lona." sagte Wenzel zu seiner Tochter, die Post liet ja auf dem Wege zu Deiner Musitlehrerin. Da kannst Du diese Bliese hier mitnehmen und einschreiben, aber verbummele es ja nicht, denn heute ist der letzte Tcr min, an dem die Steigerung noch zulässig ist." Lona schob die Briefe des Vaters in ihre Musikmappe und ging davon. Ihre Gedanken waren unterwegs keine tröst lichen, und sie mußte sich recht zusam mennehmen, um die aufsteigenden Thränen zu unterdrücken. Es war ja auch eine zu jammervolle Welt. Sie. die hübsche und reiche Hausbesitzcrstoch- ter. hatte ich herabgelassen, einen ein fachen, armen Buchhalter, Namens Karl Liese, zu lieben, sie hatte sogar Liebesbriefe mit ihm gewechselt und sich nut dem ziemlich aussichtslosen Gedan- kcn getragen, ihre Eltern zur Einwil- llgung in die Henath zu bestimmen. und nun gestern hatte sie ihn ganz deutlich im Auöstellungspark cn der Musikkapelle mit einem jungen Mäd chcn vorbeistreichcn sehen, mit dem er Arm in Arm ging und zärtliche Blicke wechselte. Sie hatte ihm darauf ge schrieben: auf dem Wege zu den Musik stunden solle er sie treffen, seine Liebes briefc in Empfang nehmen und ihr die ihrigen zurückgeben. Sie schaute sich nach ihm um und bemerkte jetzt erst, daß sie schon ein be- trächtlicheö Stück am Postamt vorbcigc schritten fei. Das war ärgerlich. Sollte sie die ganze Strecke wieder zu- rllckgchcn? Da traf eS sich denn glück lich, daß sie den Portier des Wenzel fchcn Hauses begegnete. DaS Besorgen der Briefe wäre ohnehin seine Sache gewesen. Ach bitte. lieber schulze." sagte sie ui ihm. gehen Sie doch zur Post und lassen Sie diese Bliese einschreiben." Schulze zog mit den Briefen ab. Wenige Schritte weiter befand sich d.is Denkmal, an welchem sie schon öfter mit Karl zusammengetroffen mar. Und richtig, da stand er auch heute, mit einem mähren Armensünderzestchte. von dem sie keine Schuld ablesen konnte. Mit einer königlich verachtenden Ge beide reichte sie ihm. ohne ein Wort zu sprechen, oie Briefe hin. Ader Lona." stotterte er, Du wirst doch nicht auf einen bloßen Verdacht hin " - Ich glaube, mein Herr," erwiderte sie mit scharfer Stimme, wir sind fertig mit einander und ich bitte, mich nicht länger aufzuhalten.' Aber, Lona. es war wirklich nur ein Mibocrständniß. Die Dame, mit der ich im Ausstellungs-Parke war Schöne Dame," sagte Lona der ächtlich. Lona, ich liebe ja nur Dich allein, und wenn Du mir Deine Liebe ent ziehst nehme ich mir das Leben." Ganz nach Belieben!" Und mein Geist würde Dir keine Ruhe lassen." ' Das wäre mir besonders interessänt. In unserem Parke in Wansee befindet sich eine alte Ruine, und wir haben es längst bedauert, daß dort nicht ein rich tige'r Geist spukt. Diese Ruine dürfen Sie nach Ihrem Tode als Ihre Woh nung betrachten." Ich danke," sagte er matt. Ihr Vater würde mich dock zu sehr stei gern." Er hielt die Briefe in der Hand, die sie ihm übergeben hatte, und zog auch seinerseits langsam ein Päckchen aus der Brusttasche. Wenn Sie's durchaus befehlen, mein Fräulein, muß ich mich fügen, obgleich ich nicht weiß, wie ich diesen Bruch verwinden werde. Für alle Fälle," schloß er, indem er ihr sie Briefe hinreichte und die von ihr dar gebotenen einsteckte, versichere ich Sie aber, daß die Dame, mit der Sie mich im Ausstellungsparke gesehen haben, meine Cousine mar." brauchst eS ja nicht, und die Leute in dem Hinterhaus? " Und nun kommt noch gar Deine Liebesgcschichte da,u! Nachdem Du Dich mit dem Menschen compromitlirt hast, brichst Du nun mit ihm. Dein Ruf ist dahin, und nun kannst Du zu sehen " Ach. Vater." lispelte Lona. ich habe ihm heute Morgen schon geschrie den. daß ich ihm verzeihe und daß ich mit ihm am Denkmal zusammentreffen will." Diesmal will ich aber bei dem Ztclldichein zugegen sein, und wehe ihm. wenn na. wir werden ja sebcn." Was Herr Wenzel gesehen hat. muß ihn doch wohl befriedigt haben, wenig ftcns durste Herr Karl Liese bereits am nächsten sonntaqe sein Bräutchen in seine Arme schließen. (tottt)t und der Tadak. Die Franks. Ztg." hatte eine Er Zahlung gebracht, wonach Goethe ein mal mit dem Großhcrzog Karl August auf einer Bank vor dem Bade Brücke nau gemüthlich und verbotener Weise auS der langen Pfeife geschmaucht haben sollte, bis der König von Bayern erschien, vor dem sie dann die Pfeife hinter sich der steckten. Dazu wird der Leitung geschrieben: Dieses Verstecken märe Beider Art nicht gewesen, nament lich aber rauchte Goethe nicht. Der Tabak mar ihm noch verhaßter als das Brillcntragen undHundegcbell. Tabak rauch nannte er 1820 das sicherste Mittel, ihn zu vertreiben. Zu seinem Freunde Grüner aus Böhmen be merkte er 1822: Man sagt immer, die Lebenszeit ist kurz, allein der Mensch kann viel leisten, wenn er sie recht zu benutzen weiß. Ich habe keinen Tabak gebraucht, nicht Schach gespielt, kurz nichts betrieben, was die Zeit rauben könnte." Auch in feinen Gedichten zählt er Tabak zu den ihm verhaßten Dingen. Karl August war allerdings ein starker Raucher, aber auch er mußte auf sejneS Ministers Abneigung Rück sicht nehmen. Aus demselben 'ffiri Anerfcnnung. 91: .In der l. Etaae mobnt e geistreiches Ehrpaar, der Dr. i und trau Dr." B: Ja. ich höre öfters ihre l auseinanderpltzen'.!' PübfT. Frl. A: Ist es wahr. Lina in einen Schlangenmenschen p und will ihn heiraihcn?" ' Frl. B: Jawohl!" Sie mein konnte sie um den flfinnt wickeln." ioildisiiplin. Leutnant: Na, da kommeri üt. netter Käser, ich will Ihnen tfutj geben!" Kammerzofe: .Fällt mir ein!" Leutnant: Ader da kört sich' dienen und keine Disziplin ha Vater mit? Sohn. Vater: Jetzt sei aber mit den gen Gefrage ruhig. Karl. Da aus die Dauer nachgerade lang Wie ich o alt war wie Du. war weiß Gott kein so großer Esel. Karl: .Du bist aber seitden tüchtig gewachsen. Papa!" Selbstkritik. Weischt scho. Jörg, in Eiern ist d' Maul- und Klaucn-Scuche gebrochen." Dunnerwetter, da do aber froh, daß i nit derheim Summarisch. Sind Sie zufrieden mit der wirtschaftlichen Aufstellung?" Danke; sieben Kühe verlauft Rüben prämiirt, eine Tochter verl Bescheiden. Herr: Warum wählen Sie für jede Jbrer Arbeiten ein an Pseudonym?" Dichter: Ach. ich möchte dem ' gen Berühmtscin entgehen!" Auch eine Arbeit 3'" -f- ein Grue entfernte er sich. unterwegs einen Leichtsinn vermün- schend, der ihn dazu getrieben hatte, mit einem Ladenmädchen seines Ge schäftrs den kleinen Sommerausflug zu unternehmen. Welch em Pech auch, daß gerade an diesem Tage Lona mit ihren Eltern im Aussiellungspark sein mutzte! Lona wiederum machte sich Vor würfe, daß sie ihm vielleicht doch Un- recht gethan habe. Wie, wenn seine Begleiterin im Ausstellungspark wir5 lich seine Cousine gewesen wäre? Frei lich die zärtlichen Blicke , aber vielleicht hatte sie in ihrer Eifersucht auch em wenig zu scharf gesehen. Unglücklicher als je zuvor begab sie sich in die Musikstlinde. An dem folgenden Tage stand der Portier Schulze in Wenzel'S Privat- lomptoir. Na. Schulze." redete der Hausbe- sitzer ihn an. wie haben denn die Hin terhäusler die Micthssteigerung aufge nommen?" Welche Mietbsfteigerung?" vcun, ich yaoe sie ja Alle ge- steigert. Davon weiß ich nichts, im Gegen theil, alle Bewohner des Hinterhauses rühmen Sie. Herr Wenzel, daß Sie der einzige in der ganzen Straße find, der nicht gesteigert hat." Unmöglich." fuhr Wenzel auf. der Postbote wird die Briefe noch nicht ab gegeben haben. Gehen Sie doch noch einmal. Schulze, und erkundigen Sie sich." Ter Portier wurde durch den Post- dotcn abgelöst. Fräulein Lona Wenzel." sagte die ser geschäftsmäßig. Ist gut! Warum werfen Sie nicht in den Briefkasten?" O bitte, es sind vicrundzwanzig Einschreibebriefe an Fräulein Lona Wenzel." Vierundzwan " Das Wort blieb dem Hausbesitzer in der Kehle stecken Endlich ermannte er nch soweit, seine Tochter zu rufen. Uebergchcn wir die nächsten fünf Minuten. Herr Wenzel befand sich mit seiner Tochter allein. Auf dem Tische lagen einige der vierundzwanzig Briefe ge öffnet. Mit dem Menschen hast Du -also Liebesbriefe gewechselt?" Ich liebe ihn doch nun einmal," erwiderte Lona weinerlich. Und wie kommen Deine Briefe wiederum eingeschrieben an Dich zu rück?" Ach. Väterchen, ich fürchte, ich habe gestern in meiner Zerstreutheit etwas Schöne? angerichtet. Di Briefe, die Du mir zum Besorgen gabst, werde ich wohl Karl gegeben haben, und statt ocssen hat Schulze diese Briefe hier zur Post gebracht und einschreiben lassen. Karl ist ein so ordnungsliebender Ge schäftsmann, daß er jeden Brief, den er mir durch einen Voten übersandte, mit meiner vollen Adresse verschen hatte. Schulze hat nun offenbar, da ich ihm die Briefe zum Einschreiben gab, die CouvertS zugeklebt, mit Mar ken versehen und. da er selbst Geschrie benes nur schlecht lesen kann, ohne Weiteres auf die Post befördert." Und auf diese 2Lcise." rief Papa Wenzel händeringend, muß ich ein paar Hundert Mark verlieren." .Ach. lieber, guter Vater. Du wo der Gewährsmann jenes Erzählers die Beiden mit langen Pfeifen gesehen haben wollte, erzählt uns Zahn, wie er die von ihm aufgefundenen pompejani schen Gemälde dem Meister zeigte. Plötzlich stand der Großhcrzog hinter ihm. Er war durch den Garten ge kommen und durch die Hinterthür ein uetreten. zu der er stets den Schlüssel hatte. Karl August hatte eine kurze Meerschaumpfcise in der Hand, aus der er, wo's irgend anging, beständig paffte, aber jetzt ließ er sie ausgehen, denn Goethe verabscheute Tabak." Die Künstler. Ein Pianist, ein Dichter, ein Maler, Die gründeten einen Verein. Nur Der. wer Meister im Fache, Sollt' würdig zum Mitglied sein.' Da kam ein gelbes Herrchen mU ,,sk,k4,l,, Ti., JJHl V4UlfUt1l.i;tullt:UCIU wHUU, Kartoffelgroße Demanten Glänzten auf seinem Rock. Ich bin der Hungcrkünstlcr Moalini. berübmt in der Welt. Ich hungere fünfzehn Wochen, Und meine Kunst bringt Geld. Du Stümper!" riefen die Dreie, Wir weigern Dir Sitz und Rana. Ein echter Künstler hungert, Wie ost sein Leben lang." Feiner Unterschied Karl fällt im Abiturienteneramen durch, wiewohl sein Oheim Vorsitzender der Prüfung mar. Das hätte ich von dem Bengcl nicht gedacht." sagt der Vater. Das hätte ich meinem Bruder nicht zugetraut." sagt die Mutter. stja Rudolf. Du arbeitest Tag über nichts!" Sohn: Nichts? Drehe ich mir nickjede Cigarette selbst?" Zn der Sonlmerfnsche. Städterin: Haben Sie aber sg Hühner: was ist denn das für Rasse?" Bäuerin: Die großen sind Bral?" dkln, die kleinen Backhcndeln!" Selbstbewußt. Richtige Offiziere erkennt inan in Civil!" Ganz sicher. Kam'rad! Bin ft zeugt, wenn ich mich in Kartoffe einnähen ließe, Leute sagten zu doch: Herr Leutnant!" Pech. A: Da bist Du ja endlich: wa lies Du denn so krchtkrZ" . . . B: lathemlos : Ach. seit einer Vk telftunde renne ich hinter dem Omni der. und gerade wie ich ihn einhole, ich zu Hause!" w Lin kannibalischer Humorist. Ein Menschenfresser." dem ci f, . ?S cuiii uuyi wtiji uniu, uut ca Jane? unter ?ursirf ii7f nun fnsncnr v, 1 1,1 M Zettels für den Bubenbesitzer verschnitt den: Bitte, mich nicht weiter zu suek yave mich selbst aufgefressen!" Schlechter l?orzug Gutsherr: ,lr seid ein vaar unver besserliche Trunkenbolde! Ter Toni bat alle Tage an Rausch. . ." Knecht: Ader l i hab in der le ten Woche nur ein' q'habt!" Gutsherr: Jawohl der aber hat acht Tag' gedauert." Gegenbeweis. Baron: Donnerwetter, Johann, ie sind über meinem Rothwein ae- mesen!" Diener: .Ja. der anädiae Kerr meinten doch vor längerer Zelt, der Wein wäre gar nicht zu trmten er ist doch zu trinken!" Der Rolle gcnulß. Schauspieler (im Reftaurantt.Kcll ner, ein Beefsteak, aber ein blutiges; ich spiele heute Richard den Dritten!" Vas HZflicde SchwSblcin (zur Zeit m einem oberbayerisKn kufkkuwrt). Arzt (Bayer): Wenn Du mir nicht gleich die Zunge herzeigst, dann nehm' ich Dich beim Ohrmaschl. Verstehst mich?" Der kleine Schwabe: So? So grob isch mer bei uns dahoim nit mit de Leit! Mutter, gieb mer mal de Hamcr her, daß ich den Doktor auf de Grind' 'nauf haue kann. Sonderbar Welche Zonen behagen Ihnen am Besten?" Hm.Xich war schon überall aber ich kann sagen, sür den Nordpol könnte ich mich erwärmen, dagegen lassen mich Asiens heiße Sandwüstcn kalt." Mißverständniß. Er (zu seiner nicht sehr klugen Fra Was machst Du denn? Was schütt Du denn das Kind so fürchterlich und her?" Sie: Ach, ich hab' ihm vorhin se Mcdiün aeaeben und bab' iekt erst merkt, daß drauf steht: Vor dem brauche zu schütteln. : ft in ne e- e Nichts vom Geschäft. Bei dem Weiubüudler I.rMlt. große Gesellschaft hat, wird als Gctr nur Bier aereickt. Einer der Ci bringt mit nicht mißzuversteheuder lpielung das teprach aus den vorzi lichen Weinkeller des GaKaeb Schleunigst winkt dieser jedoch ab r! stn-... Mi ! ft. I om Worien: ver. meine gm( mir wollen doch lieber , nickt fa simpein!" j Gemächlich. Barbier Ciurn Lebrlino: $r will einen 5iabn aewaen baben. ack versuch's mal. aber ja recht vorsich und langsam halt ja Zeit!" Lifcrsncht. Frau (ihren schlafenden Mann trachtend): Was der Mensch für vergiiügtcS, glückliches Gesicht ma am Ende träumt er nicht einmal l ter nk ste n- ilt n. k . .11 a mir i" Unliebsame Sparsamkeit. -lUtlUl 1s LUU. llll I IUUI JJL II noey einmal lagen, oaiz ich verieywen oerisch bin. Männchen! Heute habe ich von den Slttibärinaen das Sal, K- gethan und es zum salzen der Fleische brühe verbraucht." Ans dcn , Lrinnerunge n Theat r viiktorz. Sonderbar! Während meiner lg gen.Prar.is ist es kein einziges Mal vor gctommen, daß ein Sänger oder eic sandln, um jluk liirer MNesiz-Vrr-stcllung krank gewoiden." g-:8. H" in )t; on ' . ' .1 i