Nebraska Newspapers

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SEARS. ROEEUCK &. CO.. CHICACO
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vrdcitövcrliältiiisse in 91eiu Z)ork.
Nach bfm Berichte des Arbeitskom-niissär-j
für den Staat New 'ork für
IM bctruq die Zhl der Ärbeileror
anisationcn in diesem Staate in 30.
September des Äerichisjalires (R7 mit
171,X!7 Mitgliedern, wovon 7505 oder
ungefähr 4X Prozent grauen; am '.10.
Ceptcmber 1807 waren blos ICO'j Or
ganisationen mit iaS,4s4 Mitgliedern,
worunter 5704 grauen (ca. 'AI Pro
zent) vorhanden, Allgeineinen
scheint sich die Organisation oer Arbei
ter rasch und stetig auszubreiien. Die
organisirten 'Arbeiterinnen gehören bi
gu 80 Prozent der Tabakinvustrie an,
der Rest entfällt auf dieTextilindustri,
das Buchdrnckcrgewerbe und Beschäfti
an Theatern. Ter Bericht gibt,
vllcrdinqs auf Ärund bloßer Schätzung
n, das; ungefähr 10 Prozent der qe
sammton Arbeiterschaft im Staate New
j?)orl orqanisirt sei. Die Arbeitslosig
Zeit hat im Jahre 3 898 geringere Aus
dehnung gehabt als im Vorjahr: dage
Ilkn geht aus den Durchschnittöangaben
,für die wichtigsten Industriezweige her
vor. dafz die Lohnhöhe im BerichtZjahre
um beiläufig 10 Prozent gesunken sein
dürfte. Die jüngst in Amerika seitens
der Arbeiter der wichtigsten Industrien
durchgesetzten Lohnerhöhungen haben
diesen Rückgang von 1898 weniastens
ffchon wettgemacht.
Der zweite Theil des Vcrichtesl des
Arbeitskommissärs beschäftigt sich mit
der Einwanderung und der Riickwir
kung derselben auf die organisirten
Arbeiter. Es wird schätzungsweise an
genommen, dafz von 1783 bis 1819
50,000 Personen in die Ver. Staaten
eingewandert sind, und von 1820 bis
ß0. Juni 1898 landeten in Amerika
der 18.800,000 Einwanderer. Hier
ton entfielen 4,970,000 auf Deutsch
land, 3,800,000 auf Irland. 2,000,000
auf England und Wales, circa 1,200.
1000 auf Schweden und Norwegen und
ca. 1.050.00 auf Britisch Nord
amerika. Nahezu 13,000,000 der 'Ein
wanderer landeten in New Z)o:k. 'In
den letzten fünf Iahren entfielen von
der Einwanderung 24.6 Prozent auf
'gelernte Arbeiter. 12,1 Prozent auf
landwirthschaftlt Arbeiter. 36.6
Prozent auf Taglöhner und 18 Prozent
auf Hausgesinde. Eine schriftliche
Umfrage bei den Gewerkverein:n über
die Wirkungen der Einwanderung lie
ferte die Antworten von 1039 Organi
Nationen mit 175,959 Mitgliedern. Es
äußerten sich 774 Gewerkvereine mit
105,889 Mitgliedern, dafz die Einwan
derung sie nicht berühre, während 205
Vereine mit 70.000 Mitgliedern oder
89,8 Prozent der Gesammtheit über die
Rückwirkung der Einwanderung Klage
führten. Von diesen 205 Gewerkver
einen behaupten 120 mit 80.304 Mit
gliedern, dafz die Einwanderung die
. Löhne drücke: au her in der Glasindus
strie wäre der Wettbewerb der Einwan
derer in sämmtlichen Industriezweigen
zu verspüren: hervorgehoben wird dies
namentlich für das Baugewerbe, die
Eisenindustrie, Textilindustrie, Leder
industrie und das Väckcrgewerbe.
' Der Bericht des New Norker Fabrik
Inspektors für 1893 stellt fest, dafz nicht
weniger als 50 Prozent der Betriebs
unfälle der Unachtsamkeit und Sorcz
losigkcit der Verletzten selbst zuzuschrei
den find. Inspizirt wurden im Bericht
jähre 28.920 Fabriken mit 472.784
Arbeitern und 208,145 Arbeiterinnen,
ferner 3836 Betriebe des Bäckcraewer
des mit 16.832 Beschäftigten und 156
Wergbaugetriebe mit 4674 Arbeitern.
Won dieser Arbeiterschaft verunglückien
1110 Personen: 34 Unqliicksfälle wa
?en tödtlich. 133 schwer und 943 leicht.
ter Fabrikinspektor schlägt vor, es
lle gesetzlich verboten werden, eine un
ter 16 Jahre alte Person an oder bei
einer gefährlichen Maschine zu beschaff
tigcn: die Arbeitszeit der Frauen sol
auf 10 Stunden täglich oder 60 Stun
den wöchentlich beschränkt werden, und
Kefselarbciter und Hci'.er in Fabriken
sollten nur auf Grund ihrer nachge
wicscncn Kompetenz beschäftigt werden
dürfen.
Der Bericht des State Board of
Mediation and Arbitration theilt mit
dafz im Jahre 1898 dem Amte 271
Streiks und Lockouts bekannt wurden,
gegen 243 im Vorjahre. 29 Aus.
stände entfielen auf das New ?wrk.
Konfcktionsgewcrbe. Der bedeutend'
sie Streik war jener der Ziegclarbcitcr
von Havcrstrand, wo über 2000 Arbei
' in zwei Monade lang streikten und die
Ärbcit auf Zusage von Lohii?rhöhut.
gen f!ir die nächste Sanon wieder auf,'
nahmen. Die Streiks in der Kon
fektionsbranchc in New ?)crk Ivieder
lzolcn sich in Folie der niedrigen Löhne
alljährlich? die Arbeiter beadsichtigen
die Err!5tung eines eigenen genossen
schädlichen Betriebes.
Goldene Ketten in zivei Minuten p
reinigen. Man thue die kck in eine
kleine Flasche mit warmem Wasser,
. setze etwas geschabte Seife und Kalk
'Pulver dazu und schüttete die Flasche
eine Minute lang tüchtig. Dann
nimmt man die Keite heraus, wäscht
sie in reinem Wasser und trocknet sie
b. Sie wird dann einen schönen
Glanz zeigen.
Halsweh. Ein vorzügliches Gurgel
Wasser gegen Halsweh ist ein Thee
von Salbeiblä!tern.mit Honig und et
waS Essig vermischt. Man' mub es
täglich mindestens Zwanzig mal oder
Noch öfter lauwarm anwenden.
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(öcmclnmtltlflca.
Blattlöcherpilz des SieinobsteZ.
kine Krankheit der meisten T'nnodst
leiten, welcher die Pflanenpa!hologen
biö jetzt noch wenig Aufmerksamkeit
schenkien. tritt seit einigen Ichren in
manchen GegtNden sehr häufig, und in
diesem Jahre geradezu epidemisch auf.
H ist dies 5Iastero5porium Amrgda
learum Saec.. welchem Pilz Prof. Dr.
!ücib in Äeihcnstcphan die Bezeich
Iiung .'Äat'.löcherpilz des Steinobstes"
gab, da die befallenen Blätter an den
vom Pilz besetzten Stellen durch Aus
fallen der erkrankten Gcwebepartic zu
meist rundliche Löcher, oft bis zu hun
dert an einem Blatt, erhal'en. Die
lkrankheit selbst zeigt folgenden Ver
lauf. Schon bald nach der Vlat!ent
faltung entstelln auf einem Blatt :t
nach Umständen wenige bis viele, sich
bräunlich färbende, ment roth um
säumte Flecken. Das erkrankte Blatt
gewebe vertrocknet allmälig an diesen
Stellen vollständig und fällt zuletzt
ganz heraus. Sind nun ur wenige
solcher Löcher vorhanden, so ist der
Schaden nicht gerade erheblich: es kann
jedoch, wenn zahlreiche Löcher cntstan
den sind, das Blatt geradezu zum Aus,
sterben gebracht werden. So beobachiele
man in diesem Jahre gar käufig. dafz
junge und ältere Kirsch- und Weichsel
bäume schon Anfangs Juni die ver '
gilbten und vertrockneien Blätter mas
scnhaft fallen lieszen. ja fast kahl da
standen. In solchen Fällen mufz die
lllastcroeporium - Krankheit als scbr
gefährlich angesehen werden. Wo diese
Krankheit einmal ist. kann sie ohne
energistl'es Vorgehen nicht leicht wieder
vertrieben werden, da die auf dcn rr
trockneten und herausgcfallcnen Blatt
flecken befindlichen Sporen zunächst
auf dem Boden liegen bleiben, doch
auch ' weiterverbreitet werden. Bis
jetzt Hot Prof. Dr. Weif; den Pilz für
sich allein auf Süfz- und Sauerkir
schcn-, Aprikosen- und Pfirsichbäumen
gefunden: auch auf der Amligdalus
communis. Ob er auf Prunus dome- ,
stica. insitia, spinosa. cerasifera. Pru
nus Padus und Mahaleb sich befindet,
bleibt noch festzustellen. Bemerkt sei
noch, dafz neben den Blättern auch noch
die Früchte und jungen Triebe befallen
werden. Auf der Oberfläche der Früch
t entstehen kreisrunde, abtrocknende
und ausfallende Krusten. Die so be
fallenen Früchte bleiben verkümmert,
reifen nicht und sind natürlich ganz
werthlos. Gegenmafzregeln: In
folg des vorzeitigen Ausfal
lens der erkrankten Stellen
an Blättern und Stengeln
kann von einer direkten Bekämpfung ,
keine Rede sein. Wir sind also wieder
auf Worbeugungsmahregcln angewie
sen. die bei dem sebr frühzeitigen Auf
treten dieses Parasiten sehr früh ange
wendet werden müssen. Au empfehlen
ist das Bespritzen der genannten Stein
obstbäume: 1. im Herbst nach dem
Laubfall. 2. im Frühjahr vor der
Knospenentfaltung. 3. unmittelbar
während und nach der Blattentfaltung
nur mit neutraler Kupfersodabrühe.
Vor dem Spritzen mit nicht neutralen
Kupfermitteln ist zu warnen, da d
fungen Blätter nur zu leicht durch
Aetjen beschädigt würden. , ,
Die Fütterung des grauen und gril
nen Papageis. Bei frifch angekauften
Papageien mufz man mit der Fütter
ung im Anfang ziemlich vorsichtig sein.
Nothwendig wird es. den Händler üttt
die seitherige Fütterung zu befragen.
Vor Allem füttere man den Wogel im
Käfig, in welchem zwei porzellanene
Futternäpfe angebracht sind. Ein
Napf wird zur Hälfte mit abgekochtem
und wieder erkaltetem Wasser gefüllt.
Den anderen versehe man mit einer
Mischung aus gleichen Theilen Spitz
samen. weißer Vogclhirfe und gutem
Hanfsamen. Vielfach wird als Getränk
nur schwarzer Kaffee empfohlen. Das
, ist aber keinesfalls richtig und natur
gemäß, wenn sich auch der ' Vogel
schließlich daran gewöhnt und Ge
schmack daran findet. Abwechselnd
giebt man auch Mais, der halbweich,
ungefähr 20 Minuten lang gekocht
wurde, und zwar ungefähr 10 15
Körner der großen Sorten: auch Son
nenblumenkerne (10 15 Körner) an
fänglich gegeben, erleichtern die An
nähme der Hirse, die er gewöhnlich erst
kennen lernen muß. Hier und da ist
auch ein Stückchen alte Semmel, die im
abgekochten Wasser erweicht und gut
ausgedrückt wurde, anzurathen. Ist
der Wogel sehr gefräßig, dann giebt
man zi! der aufgeweichten Semmel
dann und wann etwa den vierten Theil
eines frischen, hartgekochten Hühner
kies, welches fein zerrieben zugesetzt
wird. Das Futter muß täglich frisch
zubereitet werden und das Wasser gut
abgekocht und wieder gekühlt sein. Das
Wasser darf frisch importirten. jungen
, Papageien anfänglich nur in ganz klei
nen Portionen vorgesetzt werden. Es
dürfte manchmal anacbracht sein, 'statt
desselben nur eingeweichte Semmel zu
geben, überhaupt ist Weichfutter dem
KLr.nerfut!er vorzuziehen, weil die Pa
pageicn das letztere rn nicht annehmen.
' Nach der Ansicht vieler erfahrener
Aerzte ist das Wiegen von bedeutendem
Einfluß auf die große Sterblichkeit
der Säuglinge. Wenn Kinder zuv-el
und zusehr gewiegt oder geschaukelt
werden, so fallen sie in cme Art Be
täubung, Abstumpfung des Nerven
systems deren Folge ein kurzer unru
biger Schlaf ist: si erwachen sie
oft unter Schreien und werden dann
von Ncuem eingewiegt. Das jugend
! lich? Gehirn wird durch vieles Rütteln
und Schütteln zu leicht erschüttert. Aus
diese Weise bekommen di: kleinen We
sen gir keinen festen Schlaf und die
Ruhe der Mutter hat scyr darunter
zu leiden.
Unmusikalisch.
Frau: Mein Husten ist doch zu
scrreckück!" Musiker: Ja, und mir
ist er noch viel schrecklicher wie Dir
Du hustest ja immer um eine ganze
, Sclave zu hoch: ,
Sonntagsjäger (der nichts geschossen
bat, zum Treiber): Es ist doch nicht
denkbar, daß unter den vielen Sihiissen
kein cinnaer Trefffchuß wäre! Trei
ber: Dös glaub' a, gn'ri,' Herr, denn
rni juckt's sakrisch im rechten Haxen. -
Bei Krpp.
Der Eintritt Essens in die Nähe der
Hunderttausendslädie. der sich im
Laufe der letzlen Jahre vollzogen hat.
ist geeignet, die allgemeine Aufmerk
samkeit auf den Antheil zu lenken, den
die Krupp'sche Fabrik an dem Wachs
thum der neuen Großstadt genommen
hat.
Die Gründung des heute weltbe
rühmten Gußstahlwerkes erfolgte im
Jahre 1810 durch dcn Großvaicr deS
heutigen Besitzers; damas zählte Essen
erst gegen 4M) Einwohner. 1832,
nach sechsjähriger Geschäftsführung
Alfred Krupp's, beschäftigte das Wert
nur 10 Arbeiter; eine größere Arbei-
terzahl wurde erst erreicht, wo
von den7119 Bewohnern Essens 9l
Krupp'sck Angestellte waren. Nach
Ueberwindung des Theuerungsjahres
1847 und des Nevolutionsjahres 1848.
über deren Krisis sich Krupp nur durch
Einichmelzung des gesammtcn ererbten
Silberzeuges hinweghelfen konnte, war
die Ausdehnung des Werkes und die
Zahl feiner Arbeiter in ständigem
Wachsthum begriffen. Von Essen'S
17,165 Einwohnern im Jahre 1858
waren 1047 Krupp'sche Arbeiter. 1867
von 40,695:6869. l7 von 54.721:
9414. 1888 von 70.395:13.198. 1898
endlich von 105.528 sogar 23.629!
Letztere Zahl gibt aber nur die im
Stadtkreise Essen w?hnenden Arbeiter
an. hinzu treten noch 1504 im Land
kreise.
Die Gcsammtzahl der Krupp'schen
Arbeiter und Beamten betrug am 1.
Januar 1899: 41.750. von denen auf
die Gußstahlfabrik Essen 25.133, auf
dasGrusonwerk in Magdeburg Buckau
3548. auf die Germaniawerft in Kiel
Gaarden 2726. auf die Hüttenwerke u.
A. 10.344 entfallen. Im Jahre 1850
betrug der Grundbesitz der Firma
Krupp 4,5 Hektar, von denen 0.40
überbaut waren. 1860 16 bezw. 5.
1870 176 bezw. 17. 1880 306 bezw.
38. 1895 352 bezw. 52.
Nur durch unermüdliche Arbeit und
Ausdauer ist es Alfred Krupp gelun
gen, der scheinbar unüberwindlichen
Schwierigkeiten Herr zu werden, die
sich Anfangs der Entwickelung seines
Unternehmens entgegenstellten. 15
Jahre lang erwarb er seiner eigenen
Aussage nach gerade soviel, um den
Arbeitern ihren Lohn auszahlen zu
können: oft konnte er kaum das (da
mals allerdings viel theurere) Brief
porto bestreiten. Erst als Krupp in
den Wettkampf mit der ausländischen
Industrie eintrat, insbesondere durch
seinen ersten bedeutungsvollen Sieg
über die englische Stahlindustrie auf ,
der 1851. Londoner Ausstellung, ver
schaffte er- sich Geltung. Daß kein
Prophet in seinem Vaterlande gilt,
sollte auch Alfred Krupp zunächst noch
erfahren: nicht vom Herrscher Preu
ßens oder eines der großen Nachbar
staaten liefen die ersten größeren Be
stellungen ein, fondern vom Khedive
von Aegypten und vom Bey von Tunis,
zu deren Lobe indeß erwähnt werden
muß, daß sie baar bezahlten! In
dessen auch Preußen bestellte 1855 noch
die ersten Hinterlader bei Krupp; sein
treuester Abnehmer aber war Ruß
land: 1878 gab die russische Negierung
die gesammte neue Ausrüstung für ihre
Feldartillerie. 1800 Geschütze, in Auf
trag. Bis zum Jahre 1895 lieferte
Krupp, der Kanonenkönig", über
30,000 Geschütze.
! Die allgemeine wirthschaftliche Kri
fis, die den Gründerjahren folgte,
konnte Krupp bereits spielend über
winden: eine Anleihe von 30 Millio
nen. die er in dieser Zeit aufzunehmen
genöthigt war, vermochte er in 12 Iah
rcn vollständig zu tilgen. Bereits
früher hatte Krupp mit der Erwerbung '
eigener Kohlenzechen und Eisenstein
gruben begonnen, um sich unabhängig
von Ringen und Syndicaten zu
machen. 1865 erstand er vom preufzi
fchen Bergfiscus die Mülhofener und
die Sayner Hütte, den Oberhammer
und die Horhauser Gruben, 1868 er
warb er sämmtliche Schächte der Zeche
Hannover (die 1896 über 1 B. Cent
ner Kohlen förderten), sowie durch
Pachtvertrag dcn größten Theil der
Förderung von vier dicht bei Essen ge
lcgenen Zechen. 1871 ging die Her
mannshütte bei Neuwied. 1872 die Io
hanneshutte bei Duisburg - Hochfeld
(mit je 4 Hochöfen) in Krupp'schen Be
sitz über. Trotzdem Krupp 1872 schon
414 Eisensteingruben besaß (jetzt über
500), erwarb er in diesem Jahre noch
Antheile an den vorzüglichen Erz
lagern bei Bilbao in Nordspanien zur
Sicherung feiner vollständigen Unab
hängigkeit von den Preisschwankungen
des Eisenmarktcs. Eine Eisenbahn
schafft das Erz von den spanischen
Bergwerken nach der Küste in vier
Krupp'sche Transportdampfer, die es
nach Rotterdam überführen. Die
Krupp'schen Werke verhütten täglich 48
Ecntner aus eigenen Gruben. 1877
wurde der Schießplatz bei Mcppen ein
gerichtet mit einer Schußlinie von 24
Kilometer Länge (derselbe findet sich
eingetragen auf dem Blatt Emden der
Bogcl'schen Karte des Deutschen Rei
ches). 1886 wurde das Stahlwerk von Ast
börer und Eo. in Annen (mit jetzt über
400 Arbeitern) betn Besitzstände der
ftirrna einverleibt. Unter Alfred
Krupps Sohn, dem jetzigen Zcsitzer,
wuroe xb'jz. vö oas viruionwni rw
Luckau bei Magdeburg erworben, 1896
der Betrieb der Schiffs- und Maschi
nenbau-Acticngesellschaft Germania"'
in Berlin und Kiel übernommen. Die
G'rmaniawerft in Kicl wird äugen
blicklich derartig erweitert, daß minde
siens 7000 Arbeiter dort Beschäftigung
finden sollen. 1897 erfolgte der Er
werd der -Hochofenanlage Rheinhauscn.,
nnt einer Tageserzeugung von 230
, Tonnen.
, Diesem Ueber'blick über die äußere
Entwickelung bti größten deuisä'ZN
Industrieunternehmens mögen einige
Angaben über seine heutige Lcistungd
sähiglcit und innere Verwaltung sol
gen. 1895 waren in der Kruppschen
Gußflahlfabrik in Thätigkeit über 3000
verschiedene Werkzeug- und Arbeits
Maschinen und 458 Tamvfmasckincn
mit 36.561 Pferdckräften. Die Län
ge der Transmissionsriemcn betrug 60
Km. Die 5iruppschen Hochofenwerkc
am zllzem eroiJien i?cxiJ in iz zoch
csen im Durcbsckinitt aus 2400 Tonne
Eisenerz rund 1200 Tonnen Roheisen.
1895 90 wurden in allen Betriebe
ter Firma über 1.000.000 TonnenKoh
len und öokö verbraucht (rund 3050
Tonnen am Tag); aus den eigenen e
chen wurden täglich 3500 Tonnen Koh
len gefördert.
Die Gußstahlfabrik hat täglich etwa
M Waggons Adfallnoffe (schlacke,
Ascbe u. s. w.) Der Wasserverbrauch
derselben kommt unqesänr dem der
Stadt Dresden gleich (336,000 Ein
wokmer), der Leuchtgasverbrauch dem
der Stadt Breslau (373.000 Einwod
ner.) Zur Vermittelung des Verkehrs
auf der Gußstahlfabrik dienten 1895
ein normalspuriges Eisenbahnnetz von
r.5 Kilometern und ein schmalspuriges
von 40 Kilometern Geleise (mit zusam
wen 36 Locomotiven und 1300 Wa
grn). Das Telkgraplnnetz der Fabrik
umfaßte 31 Stationen mit 80 Kilome
tern Leitung, das Fernsprechnetz zählt
beute 322 Stationen. Die Krupp'schen
5?ocköfen verhütten jährlich mebr als 5
vEt. der gesammtcn deutschen Eisener
zeuqung ; an der deutscken Roheisen
einfuhr nimmt die Firma mit etwa 10
12 pEt. theil.
Das Krupp'sche Gußstahlwerk ist der
größte Producent de Deutschen Rei
ches und neben dem preußischen Eisen
bahnfiscus auch der größte Eoniument.
Ueber 100.000 Menschen, ungefähr 15
pEt. der Reichsbevötterung. finden
durch dasselbe direct ihren Unterhalt.
Und welche Ttcllung man zu der
modernen Socialbewcqung einnehmen
mag. man kann Krupp nicht das Zeug
niß versagen, daß er bestrebt gewesen
ist. den mannigfachen Uebclständen.
welche das Zusammenströmen großer
Arbeitermassen an einem Puncte im
Gefolge haben muß. zu begegnen.
Trotz des ben dargelegten riesigen An
Wachsens der Stadt Essen hat es eine
eigentliche Wohnungsnoth dort dank
dem Eingreifen Krupps fast nie gege
ben. In den Krupp'schen Arbeiten
lonien wohnen zur Zeit etwa 30,000
Menschen, am meisten in Kronenberg
(8000) und Schederhof (4000). ferner
in Westend. Nordhof, Baumhof oder
Dreilinden. Brandenbusch. Alfreds
Hof. Holsterhausen und in der Jnvali
dencolonie Altenhof. Außer diesen bei
Essen liegenden Arbeitercolonien be
sitzt die Firma noch zahlreiche Wohn
Häusergruppen bei ihren Hütten und
Zechen. Bereits 1891 steckte in den
Krupp'schen Miethwohnungen über 12
Millionen Mark Anlagecapital.
Tie deutsche Tprache afm Hoe des
Türken.Tultau's.
Als interessantes Zeichen des immer
weitere Kreise ziehenden Einflusses der
deutschen Sprache kann nachfolgender
verbürgter Fall dienen. Seit einiger
Zeit weilt in Konstantinopel der auf
einer europäischen Studienreise befind
liche japanische Prinz Konoye, Präsi
dent des Senats mit fünf ihn begleiten
den japanischen Persönlichkeiten. Die
aus St. Petersburg kommende Mission
ist Gast des Sultans und es wurde ihr
einmal eine Audienz und später ein Ga
ladiner im Sternenkiosk zu Theil. Bei
den Begegnungen mit dem Sultan
tauchte aber plötzlich eine unerwartete
Schwierigkeit auf. Der bei den Au
dienzen als Uebersetzer fungirende
Oberzeremonienmeister Munir Pascha
spricht von fremden Sprachen nur das
Französische, während die Japaner kei
ne Ahnung von der Sprache Voltaires
haben. Sie beherrschen nur das Deut
sche und Englische, wobei sie erklärten,
es wäre ihnen am angenehmsten, wenn
sie in der Unterhaltung mit dem Sul
tan sich des ersteren Idioms bedienen
könnten. Im Palais war man einen
Moment in nicht geringer Verlegenheit.
Der Uebersetzerdienst beim Sultan gilt
als eine so hohe Auszeichnung, daß er
Würdenträgern zweiter Kategorie nicht
anvertraut wird und unter den höchsten
bekand sich Niemand, der die deutle
Sprache so inne hatte, um als Interpret
dienen zu können. Man berichtete über
den Stand der Dinge dem Sultan, der
schnell Rath wußte und den in Kon
stantinopel auf Urlaub befindlichen tür
kischen Botschafter in Berlin nach dem
Palaste befahl. So kam es, daß bei der
Audienz und einige Tage später beim
Galaessen die deutsche Sprache ein ver
bindendes Glied zwischen Japan und
der Türkei wurde.
München. 2. August. In
einer Jeinbiiglerei in der Göthestraße
18 goß heute Vormittag die Dienst
magd Maria Abt Petroleum in den
brennenden Apparat des Bügelofens.
Der Apparat erplodirte und die klt'u
der der Abt wurden in Flammen ge
setzt. Die lichterloh Brennende lief
auf die Straße, wo Passanten ihr die
Röcke vom Leibe rissen und die Flam
men erstickten. Das Mädchen hatte
aber bereits schwere Brandwunden am
Oberkörper erlitten, denen es erliegen
dürfte.
S ch o p f h e i m. 30. August.
Heute früh 12 Uhr hat ein Brand in der
Kraft'schen Schuhfabrik Fahrnau die
Leder- uns Material Magazine ein
geäschert. Die Arbeiisräume blieben
unversehrtBetrieb und Versandt erlei
den keine Störung.
Die paar Chinesen,
bis auf Dewey's Schiff vor Manila
treue Dienste geleistet haben, werden
zur Feier des Empfanges der Sieger
nicht an Land kommen dürfen, weil sie
durch das Gesetz ausgeschlossen sind!
Unser Patriotismus wirft hohe Wo
gen, doch höhere wirft unsere engherzige
Intoleranz.
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insL.il uri". Iiuh'v ,"'"' i- hittt p'nt. I, -- rli.-fkovi'O piitpnt mhI, ütronirc-t doulilt ltim a.'tiin. l'i r I
Europäisches.
Dr Emsan M Kscr d tti
Königs von Sachse in Stuttgart hZt sich
H ein aroszirligea Ovation üt In
Xai u. König Älbcit und da nüttm
vcrzi'chk 6ntj;6pjat gestaltn. Die
!av Langte im Schmuck vonl'gzkn
u" Gunlanden. Allkthat pattiotiien
Zk!lag. I Andrang ist ungeheuer.
Im Lchlofzdof fand ein Zzxienstrkich
j Eh'tn de gaise, statt, dei w,lcheu
unier Lk'tuug de Mustknrekiol Plem
ohl n die tausend Mann, tie Sicgi.
meniScapellen des 13. SlMke.olpZ.tlze'l'
nahinen.
6loy der klückendkn Hiße waren die
'.istunzen der Trupp! araoqu bril
lat. o beiß ist da R ktler. tag aui
Milcht auf SKann unZ Mob ",e grrße
,Nas rpZiadc heule ine kiindc f uhcr
, d.nem.en irülde, ai v?raukbelmmt
mir. rur, taust Uiflr.n und unter
,.ck,,e,l,g in rüchleiiCen fcdjctltn gf
l.mq.n.
Eine Aenderung teS !Z!öoerplaiU5
st vihwtndiz gkwor , In Piorz
i) 'ii; grumrt t Typhus (o bedenklich.
3Uji dort brieiis Äe Z'emcngei tinaau
'rn ist und örzlüch Hülse aus Hkidel,
ti'g hiirdmt werken mußte In An
''tadit dieler jjeloirimt unterbleiben
ftt jjcaröoa, welckie in der Umg qcnb
i o:i Pior;h,-!,n stat,kinder sollten. beNV
,v litt ne in viel geringerem MasMbe.
IZ ul'piüiiljlich bestmimt rout, ,,mtx
Im". Htuti 'lautete, daß auch der $.d
wiMpfiof! minister ,hc v. Hammer
,!ein-Lo,ten wegen seincrVass'v'iät in d.r
ertheirizung ver tLaüalvo.lege aus
.in staatsministerimn entlasten wctden
ii, Te Meldung ist. wie ojsizws ver
uckeil wrd. unbeglünvet,
u .Deutsche Agraicorrcspoudkr'z"
kann sich über die Matzrcgetuna der
lindiäkhl'chen Ädgeotdneten noch immcr
nt ht beruhigen. Sie n.nnt das Vorge
be, der Regierung einen Beifaff'.ngs'
br ich und fordert die aqrarischen Abge,
ordneten auf, demzegenüber zur ..ultima
rati. der Budget Verweigerung", zu
greifen. Die ..Rreuz.Ztg". räth mit
großer Entschiedetheit von dergleichen
RachkplSnen ab. Wir wollen eine
monarchische Paitei bleiben", ruft das
feudale Blatt u. Auch die Berliner
Neuesten Nachrichten" wiederholen ibre
Warnung vor jedem weiteren Abirren
von der conservstrvin Tradition. Die
Csnservatioen dürften keine umstürzleri
sche Agitation betreiben, die zur Eanal
rebellion und zum Beamtenstreik führte."
In Verbindung mit der Beamten
Sahregelung wird hiUte noch gemeldet,
daß der stellvertretende Landraty v Ger'
lach sein Amt niedergelegt und taß die
Kreistagsmitglleder von Wohlan in
Schlesien mit ihrem Röcktritt gedroht
haben.
AIS Gegenstück zu einer neulich
veröffentlichen Erzählung, welcher
zuwlge Eier auf dem Versandt
eines der westlichen Countie nach dem
Lagerhauje eine hiesigen Commisstons
ne'chäfies infolge der intensiven Hitze
ausgebrütet worden seien, mag folgende
Erzählung, für deren Wahrheit wir in
dek nicht bürgen, dienen. Ein Herr,
! welcher in einem der ersten Geschäfte
dier thätig, erzählte uns, wie , folgt:
Bsr einigen Tagen war meine Frau
: nicht wenig überrascht, als sie in ihrem
Kochofen ein Zirpen vernahm, das al
; lern Anschein: nach von e,nem Vogel
herrührte. Seim Oeffnen des OsenS
. machte die Frau die Enld.ckung, daß das
! zirp'nde Geräusch von eüem Küchlein
! periührle. ebt erinnerte sie sich, daß
sie vor drei Wochen Eier in den während
d?s Sommers nicht gebrauchten eisernen
Kochofen legte, um dieselben kühl zu
hallen. Sie hotte im Laufe der Zeit
alle bis auf erns hecausgenommen. An
dos letzte hatte sie nicht mehr gedacht.
Die Einwirkung der Atmosphäre und die
Hitze die ein in der Nähe de Kochof'ns
stehender Gnsofen ausströmte, besorgten
os Ausbrüten des Eies, und nach 20
Tagen wir die Henne aus dem Ei ge
krochen. Wer ober in der Zmischerzeit
die Drehung des Eies, wie sie sonst von
k?n Bruthenne besorgt wird, vornahm,
wird nicht angegeren.
Wlarktbsrielii.
Lincoln 14. September
Cashsreise für folgende Ar
sei:
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(Vier
Junge Hühner ,
Eilten
....60?l
00 2 1,
60 2 01
20
....2518
....3540
16 00
oOO 6 50
9 00
9 50
15
.... 15
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6c
..,... 5i
.... 1'
Turkeps
irtrff,:In 8
't per Bushe'
Z Muiwsseln. rcr 9?cnvl
2 OC
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Crsingfn
epiel. Faß.
l' t n c o I n e r K l e ! n
B i e h p r e i s
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Handel?
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, .V 70 3 00
..2 503
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SEND ONE DOLLAR
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im CHE DOLLAR
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tlii Uliluiij. Surtbit'k !- Uvl bvi jnMtf
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scheröier stets vorratlji
Nur einheimische Cigarren sind
hier zu haben.
noertll. lii, t
gerb Boigt, der Metzger, 11 at
liche 9 Straße, kauft jetzt das eigene
Schlachtvieh und können die Farmer ihr
Bich daselbst zu günstigen Preisen los
werden
P Herr Dr. Wente (26 Brommll
Block) hat in seinen prächtig eingericht
ten Räumen cme elektrische Vorrichtur..
anbringen lassen, wie solche kein Zahn,
arzt, westlich von Chicago besitzt. An
Erfahrung und Gewandtheit darf Hen
Wente sich -it den berühmtesten ZalNk
Srzten des Landes messen.
Die Flcischhandlung des bekannten
Netzgenncisters, Herrn Jrd. Vogt,
erfreut sich einer großen Kundschaft. Die
ses findet seinen Krund darin, da man
zu jeder Jahreszeit frisches Fleisch,
schmackhafte, selbstgemachteBrat,. Knack
und Lebcr-Würste, sowie Schinken und
Speckseiten sehr billig und gut ersieh!,
k.iun Spnhet vor und übcrz?ugt Euch
Her Dr. Darton, ne Mt sich durch
grfirbltüifCStubiiim sowohl .mJn- als auch
lin Auslande reiche Äenntnine ais Augena'u
erworben hatund dem eine langjährige Cr
fadrung w 'aeitc steht, emfkieW sich den
d?l'tscd?n 7sNMiIiev iric,'n' vnd lmi?gc'd
1W?OSil,tze
a-wr.wxrTm
SSEC
tünvad9 N V
ANänneritttd Jungen.
welche an nkrröj er Schwäche, Varicocele,
Samen-Schwache, verlorener ManneS
kraft, nachilichen Verlusten und unna
tüllichen Abdüngen leiden, verursacht
durch Iugendsündni, welche, wenn nicht
durch medizinische Behandlung geheilt,
zerstörend auf Geist und Körper wirke,
Seirathet nicllt,
rn, leidend, indem diese Vedächtniß'
schwache. Muthlosigkeit, Lerschämiheit
teeirfliibnit 5!?iiif rnlihmrnm ffftrcf
I
liche Trcinme,' schwarze Ringe um die D
Auge, Piinpem uno ueoruwe in v
sicht und Körper verursachen. Wir so"
nen Sie suchen ; Hauptsächlich alte
probnte Falle; wir verlangen nicht
unseren Rath und geben eine schri'
Garantie, nie lajuntmncn gane
len. Sticht nur werden schwache
wiederhergestellt, sondern alle
und Abganae hören auf. f
Britfmarli für Fragebogen.
G. Öalj' Ap
Dept. A. Dir
Frauen SMisdje f
tai ttnitaf Mittel, da Mf
in jfbfin stalle ötrbritülirt
Schachteln kukire lkdenl '
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