Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, September 07, 1899, Image 2

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txt die beste in der That die einzige wahr
blutreinigende Medizin, Nur von C. L Hood &
Co., in Lowell, Mass.. präparlrt. l;sechsttrfä.
Hnnri' Pillen ind dl pu-
I IWU S f MICH nllt Hood Kars.
tstiaau arhroeu. -Jic Bei allen Urogubten.
Flüssige Luft tt Heilmittel.
In den letzten Wochen sind mehr
fach Nachrichten Verlautbart worden,
die sich auf eine Anwendung der sliif
sigen Luft in der Heilkunde bezogen
und Viel Aufmerksamkeit erregt haben.
Aus einem umfaßreichen Aufsatz don
Dr. Campbell White im New Aorker
.Medical Record" erhält man aller
dingS den Eindruck, das; die flüssig
Luft zu einer recht bedeutsamen Rolle
in der Heilkunde berufen ist. Schon
bor einer ganzen Reihe Von Monaten
begannen die Versuche mit flüssiger
Luft in der Banderbilt Klinik in
New Zyork. Professor Tripler. der es
verstanden hat. fich den Ruhm der
ersten praktischen Erfindung zur
schnellen und billigen Verflüssigung
der Luft 311 wahren, lieferte jener
Klinik zweimal wöchentlich so viel
slüsige Luft, als nur irgend gebraucht
werden konnte. Die flüfige Luft nach
dem Tripler'schen Verfahren kostete
nicht einmal so viel wie eine gleiche
Menge Selterwasser im Einzelver
tauf. Die Temperatur der flüssigen
Luft beträgt etwas unter 190 Grad
E., sie enthält Stickstoff, Sauerstoff
und eine bedeutende Menge Kohlen
oryd. Der Stickstoff ist in demselben
Verhältniß wie in der gasigen Atmo
sphäre dem Sauerstoff überlegen,
nämlich dem Gewichte nach um das
Dreifache, dem Raume nach um das
Vierfache. Die flüssige Luft enthält
keinen Wasserstoff, da dieses Gas sich
erst bei noch erheblich geringeren Tem
peraturen verflüssigt. Die flüssig
keit ist opalfarben und nimmt, wenn
sie filtrirt ist. was einfach mit ge
wohnlichem Zsiltrirpapier geschehen
' kann, einen bläulichen Schein an. wie
ihn die Atmosphäre selbst, aus der
Ferne gesehen, besitzt. In jedem ge
wohnlichen Behälter ist die flüssige
Luft kochend und entwickelt weißen
Dampf, der rasch verschwindet, indem
er zu Boden fält. Man kann die
Hand ohne Gefahr in flüssige Luft
hineinstecken, wenn man sie schnell
wieder herauszieht, und empfindet da
bei nur ein Gefühl des Brennens oder
Kitzelns. wie durch einen elektrischen
Strom.
Wie verhalten sich nun in erster Li
nie bei der Behandlung mit flüssiger
Luft die Keime, die die häufigsten an
steckenden Krankheiten unter den
Menschen veranlassen? Es ist be
konnt, daß Hitze alle Bakterien schon
bei verhältnißmäßig niedrigen Gra
den zerstört, nämlich schon bei einer
Temperatur von 71 Grad. Leider
scheint die Hoffnung, daß die sehr er
Übliche Kälte der flüssigen Luft ei
nen ähnlichen Einfluß besitzen werde,
eine Täuschung gewesen zu sein. Dr.
White hat gemeinschaftlich mit Dr.
Parks verschiedene Keime, darunter
Typhus-, Milzbrand- und Diphthe
ritis Bazillen der Temperatur flüs
siger Luft unterworfen, ohne daß fie
nach einer Stunde irgend eine Becin
trächtiqung ihrer Lebensfähigkeit zeig
ten. Es sollen noch Versuche von län
gcrer Dauer gemacht werden, aber die
beiden fforscher rechnen kaum noch da
rauf, daß die flüssige Luft zur Ab
tödtung von Bakterien wird benutzt
werden können.
Das eigentlich Wichtige ist die
Wirkung der flüsigen Luft bei der
unmittelbaren Berührung mit dem
menschlichen Körper. Es wird dabei
eine Spritze oder ein in die ZZlüssig
keit getauchter Wattebausch' benutzt.
Sobald flüssige Luft auf die Haut
gelangt, wird die getroffene Stelle
blutleer und weiß. Wird die Spritze
nur wenige Sekunden angewandt, fo
kehrt die Farbe schnell zurück, und
es entsteht als Reaktion einige Mi
nuten später ein starker Blutandrang
nach der Hautstelle. In etwas kürze
rer Zeit als einer Minute fortgesetz
tcr Bespritzung wird die Hautstelle
frosthart wie Eis. doch auch dann
kehren die Säfte nach ewiger Seit
wieder zurück, ohne daß die Gewebe
einen Schaden erleiden. Allerdinas
darf eine Körperstelle. die das Ende
eines Gliedes bildet, also zum Bei
spiel eine Zsingerspitze, nicht so lange
mit flüssiger Luft behandelt werden,
da alsdann der Verlust des Gewebes
zu befürchten wäre. Die Behandlung
mit flüssiger Luft verursacht keinen
Schmerz, fondern nur ein leichtes
Brennen, das auch bald aufhört. Die
betreffende Hautstelle wird vollstän
big empfindungslos, ohne zu qesrie
ren. und bietet daher für die Vor
nähme einer Operation die denkbar
günstigsten Bedingungen. Die Kunst,
eine Körperstelle vollkommen unem
pfindlich zu machen, hatte ja bereits
eine hohe Vervollkommnung erreicht,
ober die flüssige Luft leistet noch
mehr als alle bisherigen Mittel, in
dem sie auch das Blut aus dem be
treffenden Körpertheil völlig ver
drängt, fo daß während der Operation
keine Blutung eintritt und die Wunde
in trockenem Zustande verbunden
werden kann.
White hat schon eine Reihe von
kleineren Operationen mit flüssiger
Luft ausgeführt und ausgezeichnete
Vrfolll. , damit tuiüL LUurde der
cetvano nach einigen Tagen adge
nommen. so waren die Wundränder
rein und klar und die Wunde selbst
rhne Eiter. Die Wiederherstellung er
folgte schneller als bei irgend einem
anderen Verfahren. Zuerst benutzte
er die flüssige Luft zur örtlichen Be
Handlung von Geschwüren am Bein,
dann bei Krampfadern und bei ande
ren örtlichen Entzündungen. Die be
bandelten Fälle find bereits so zahl
reich, daß die bestimmte Behauptung
aufgestellt wird, die Heilkunde besitze
gegenwärtig kein Mitte., das so schnell,
so gründlich und mit so geringen
Echmerzen ein Geschwür zu heilen ver
mag als die flüssige Luft. Gewöhnlich
genügen ein bis zwei Anwendungen.
Im frühen Stadium werden GeschwII
re, Brandwunden und Karbunkel sogar
durch eine einmaligeAnwendung durch
aus beseitigt, in vorgeschrittenem Sta
dium muß die Anwendung mehrmals
in Zwischenräumen von 24 Stunden
wiederholt werden. Bei Karbunkeln
läßt der Schmerz nach Anwendung
der flüssigen Luft fosort nach. Bc,
den Operationswunden bildet sich kein
Schorf.
Ferner wurde die flüssige Luft in
zahlreichen Fällen von Hüftweh und
Gürtelrose, in einem Fall von Ner
renschmerz in den Zwischenrippenner
den und von Gesichtsschmerz ange
wandt. In allen diesen Fällen trat
eine dauernde Erleichterung ein, wenn
die flüssige Luft an dem nach dem
Rückenmark gelegenen Ende des er
krankten Nerven aufgespritzt wurde.
Bei der Gürtelrose verschwand der
Ausschlag in 3 bis 5 Tagen. Auch
zwei Fälle von Gesichtsrose wurden
behandelt, und zwar nicht mit einer
Spritze oder einem Wischer, sondern in
dem eine mit flüssiger Luft gefüllte
Glasröhre über die erkrankten Ge
webe hin und hergerollt wurde. Die
Entzündung und die Schmerzen ver
schwanden sofort, jedoch konnte der
weitere Verlauf nicht beobachtet wer
den, da der Kranke nicht mehr in die
Klinik zurückkehrte. Als wirkungslos
erwies fich die flüssige Luft in mehre
ren Fällen von Bartflechte. Sehr er
muthigend sind wiederum die Aussich
ten für die Anwendung flüssiger Luft
bei Hautkrebs (Lupus). Ein sehr
hartnäckiger Lupus an Stirn, Wangen
und Ohren, der bis dahin allen Mit
teln getrotzt hatte, verschwand bei der
Behandlung mit flüssiger Luft in
auffallend kurzer Zeit, und im Zeit
räum von zwei Monaten hat fich noch
keine Neigung zum Rückfall gezeigt, so
daß man wohl von einer vollständigen
Heilung sprechen kann; zwei andere
Fälle derselben Krankheit sind gegen
wältig mit den besten Aussichten in
Behandlung. Mit Bezug auf den ei
gentlichen Krebs, das Carcinom. kann
noch nichts Bestimmtes behauptet wer
den, da es noch an Erfahrung fehlt;
jedoch erwartet man auch hier Günsti
ges. Alle Aerzte, die bisher die flüs.
sige Luft versucht haben, stimmen da
rin überein, daß die Gefahr von Frost
wunden bei vorsichtiger Behandlung
nicht besteht, da solche eher durch eine
geringere, aber feuchte Kälte, als durch
eine intensive trockene Kälte entstehen.
Flüssige Luft fühlt sich durchaus
trocken an.
Der Amerikaner schließt: Wir ge
den uns der Hoffnung hin. in der
flüssigen Luft ein therapeutischesAgens
zu besitzen, das hartnäckige oberflächli
che Verletzungen des Körpers zu heilen
im Stande ist, die bis jetzt allen zur
Verfügung stehenden Mitteln ein'
schließlich des Messers getrotzt haben.
Ich bin auf Grund der bisherigen Er
fahrungen fest davon überzeugt, daß
sie ein spezifisches Mittel ist für die
Heilung solcher Nervenstörungen wie
Gürtelrose, Hüftweh und Neuralgie der
'Zwischenrippen und des Gesichts, in
dem fie sofortige und dauernde Linde
rung schon nach einmaliger Anwendung
oberhalb des Rückenmarkendes des er
krankten Nerven schafft."
Tie hohen Fleischpreise
erregen nicht blos in Chicago und in
New Aork sondern in allen großen
Städten Unzufriedenheit.
Dieser Unzufriedenheit sucht ein
New-Aorker Fleischhändler durch die
folgenden Bemerkungen abzuhelfen:
Er glaube nicht, daß die durch die
Trusts künstlich hervorgerufenenPreis
erhöhungen von Dauer sein würden.
.Die Preiserhöhung rühre daher."
.daß vor fünf oder sechs Jahren die
Viehzüchter im Westen ihr Geschärt
übertrieben hatten, viele davon verkauf
ten ihre Heerden mit Verlust und ga
ben das Geschäft auf. Das Angebot
für Wich nehm: in Folge dessen zu und
als der spanisch amerikanische Krieg
ausbrach, wurde die Nachfrage größer,
aber der Worrath war nicht im gleichen
Maße gestiegen. Wie es beim ameri
kanifchen Farmer oft der Fall ist, fällt
er aus einem Extrem in's andere, kann
er aus einen Theil seiner Produktion
nicht den gehofften Profit ziehen,
fo giebt er fie eben auf. So wurde die
Wiehzüchterci vermindert, aber sobald
sich die Sachlage ändert, würde die
selbe mit Energie wieder aufgenom
men. So kam es auch in Folge des
letzten Krieges.
Der Viehzüchter hat sich wieder
hoffnungsvoll in seine Thätigkeit ge
morsen, und wenn es auch zwei bis drei
Jahre braucht, um Beef" zu produzi
ren, so wird die Zeit doch bald eintre
ten. wo dasselbe mehr als genügend
vorhanden sein wird.
.Die Farmer verkaufen schon keine
Kälber mehr, sondern ziehen den Nach
wuchs zu Beef" auf. und dieser wird
sehr bald auf dem Markte erscheinen.
Die reichen Päcker möoen im Stande
sein, den Schweinemarkt mehr oder
weniger zu controlliren. aber die
Rindviehzüchterei ist ein allzu großer
Industriezweig zu weit über das ganze
Land verbreitet, um von ihren Launen
oder Spekulationen abzuhängen."
Junge Frau (zum Ehemann, der
zum ersten Mal. seit seiner Verhei
rathung. im Wirthshaus war): Was,
jetzt um zehn Uhr kommst Du erst. Du
Bruder Lüderlich!" Mann (starr):
.Großer Gott ... und ich wollte mr
ten Hausschlüssel holen!"
Vtx Arizona Ricker
schreibt in seiner neueskkn Nummer:
Jma Taisq Cook. Postmeisterin in,
Ratgut. Oklahoma, beklagt sich blies
sich bei uns über gewisse Bemerkun
gen. die neulich über alte Jungfern im
.Kicker" gestanden haben sollen. Wir
schließen aus ihren bitterbösen Aeuße,
rungen. daß Jma Daisy Cook ein
Fräulein und zwar ein nicht mehr ganz
junges ist. Wie sie sich unterstehe
kann. unZ Vorstellungen zu machen,
wäre uns ganz unverständlich wenn
sie eben nicht eine giftige alte Jungfer
wäre: denn erstens ist sie nicht Abon
nentin. und zweitens wurde ihr Name
noch nie im .Kicker" genannt. T.'ir
hatten überhaupt keine Ahnung, daß
es drunten in Oklahoma eine Jungfrau
gäbe, die durch ihren komischen Namen
das Renomee einer ausgezeichneten
Köchin für fich in Anspruch nimmt, da
tei aber zu ihrem Unterhalte nichts
Besseres zu thun weiß, als einem bca
ven Manne durch Bekleidung der Post
meisterstellt das Brod zu rauben.
ES ist eine Lüge, daß wir jemals
ehrenrührige Bemerkungen über die al
ten Jungfern gemacht haben. Niemand
ist bei den unverheiratheten älteren La
dies don Giveadam Gulch so beliebt,
als wie der Editor des .Kicker." Hat
denn Miß Jma Daisy Cook nie davon
gehört, daß wir alljährlich ein paar
Wochen vor unserm Geburtstag eine
Notiz in den .Kicker" setzen müssen, deS
Inhalts, daß wir mit gestickten Pantof
sein und anderen Kinkerlitzchen reich
lich versehen sind, um nicht von den al
ten Jungfern förmlich damit über
schüttet zu werden? Wir bilden uns
weder auf unsre Schönheit noch auf
unser Talent etwas in, aber wir sind
überzeugt, daß S keine Jungfrau, alte
oder junge, in ganz Arizona gibt, die
es sich nicht zur Ehre anrechnen würde,
von uns mit einem Heirathsantrage be
glückt zu werden.
Wir wollen nicht heiraihen, weil wir
schon so genug Trubel haben. Aber
wenn wir uns mal wider Erwarten da
zu entschließen sollten, so werden wir
Miß Jma Daisy Cook gewiß nicht
poussiren.
Onkel pafzt auf's Baby auf!
Onkel Tom war der gutmüthigste
alte Junggeselle; eines Tages, als al
le anderen ausgegangen waren, mußte
er auf Baby aufpassen. Zum Scherze
stellte er eine Liste auf, was Baby
Alles in einer Stunde vollbrachte.
Hier ist sie:
1. Baby schrie eine Viertelstunde
lang, ohne Athem zu schöpfen.
2. Zog von feines Onkels Kopf
und aus seinem Schnurrbart Haar ge
nug, um ein Sophakifsen zu stopfen.
3. Bearbeitete die Tapete, fo hoch e
reißen konnte, mit der Feuerzange.
4. Zerbrach eine gläserne Base, in
dem es sich darauf setzte.
5. Verschlang sechs Knöpfe und die
größere Hälfte einer Strähne Garn.
6. Schüttete den Inhalt des Näh
lorbes in den Herd.
7. Versuchte, den Kopf der Katze in
einer Tasse zu zerquetschen, und wurde
bei diesem Versuche jämmerlich zer
kratzt.
8. Zerschlug den Kopf einer feinen
Wachspuppe, die der älteren Schwester
gehörte, indem es mit der Puppe einen
Nagel in einen Spielzeugwagen einzu
schlagen suchte.
9. Fiel von der Sophakante und riß
zwei kostbare Vasen mit vom Paneel
herunter, so daß fie zerbrachen.
10. Zerbrach zwei Fensterscheiben
mit einem Spazierstock, den Onkel ihm
zum Spielen ließ.
11. Fiel in den Kohlenkasten und
verdarb das neue weiße Kleidchen.
12. Zündete einen Teppich an. al?
Onkel hinausgegangen war, um et !
was zu des Kindes Vergnügen aufzu- i
treiben.
13. Kroch unter das Sopha und
weigerte sich, hervorzukommen, wenn
ihm Onkel nicht den Topf mit Eing?
machtem geben wollte.
14. Klemmte sich zwischen die Beine
eines Stuhles, die abgebrochen werden
mußten, damit es heraus konnte.
15. Schüttete einen Topf Milch in
die Morgenschuhe seiner Mutter.
16. Endlich, als es seine Mutter
kommen sah, lief es zur Thür und fiel
die Stufen hinunter, wobei es sich die
Nase blutig schlug und in sein Kleid
ein Loch von einem Quadratfuß Größe
riß.
Und doch ist der Onkel überzeugt,
daß Baby noch mehr leisten kann.
Konditor Meier starrte betrübt
den Haufen Apfcltörtchen auf seinem
Ladentisch an. Das Geschäft war in
den letzten Tagen flau gewesen und
auch die Törtchen drohten alt zu wer
den und ihre Bestimmung zu verfehlen.
Da fiel Herrn Meier ein Plan ein, den
er unverzüglich in's Werk setzte. Er
schickte folgende Anzeige in ein vielgele
festes Blatt:
Aufrichtig genninter Heirathsan
trag. Ein junger Mann von angeneh
niem Aeußern und in den besten Ver
mögensverhältnifsen wünscht die Be
kanntschaft einer Dame zu machen, die
er geeigneten Falls zu seiner Gattin
wählen möchte. Auf Schönheit und
Reichthum wird weniger gesehen als
auf einen guten Charakter und li:
benswürdige Manieren. Junge Da
men, die geneigt sind, ihm ihr Los zu
vertrauen, werden biermit gebeten, sich
Nachmittags drei Uh? beim Konditor
Meier einzusinken und als Erkenn
ungszeichen ein Apfcltörtchen zu essen."
Um halb vier Uhr waren sämmtliche
Apfeltörtchen an den Mann g'bracht.
Als Friedrich Wilhelm der Dritte
von Preußen König geworden war,
und ihm der Kammerdiener beide Flü
gelthüren öffnen wollte, fragte er die
seit: Bin ich denn in der Geschwindig
keit so dick geworden, daß eine Thür
sür mich zu enge ist." Als man ihm
zwei Schüsseln mehr auftragen wollte,
wies er sie zurück mit den Worten:
Ich habe seit meiner Thronbesteigung
weder größeren Appetit noch einen grö
ßercn Magen bekommen!"
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Das größte Klcidcrlvaarcn-Lagcr im Staat. Glalzchandsckuhc,
Domkftics. Leinen, farbige Wasckivaarcn, Wascbscidc,
Sommer - Anzüge. Kleider- nnd Wcijjwaarcn, Gardinen, usw.
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Engroshandlung in Wein, Bier iu
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Lagerräume und Ofsiee:
Nv. 327 337 südl. 8. St , Tel, No.
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zn medizinischen Zwecke. Dic
ebensaus
Bük Bros.
berühmtes Flaschenbier
snr Familiengebrauch
eine Spezialität.
le amerikanische
Mühlen-Jndustrie hat in
der lehtjährigen Ausfuhr einen Tri
umph zu verzeichnen. Während die
Ausfuhr von Weizen (als Getreide) ge
gen das Vorjahr stark abgenommen
hat. weist die Ausfuhr von Weizen
mehl eine starke Zunahme auf. Die
Jahresausfuhr beläuft sich auf rund
28,000,000 fsaß. kommt also ungefähr
80.000.000 Bushels Weizen gleich. Der
Durchschnittspreis des im letzten Jahre
ausgeführten Weizens hat fich auf 74.
77 Cents per Bushel belaufen, ffür den
Weizen in Mehlform stellt sich der
Preis auf 87.67 Cents. Also auf
nahezu 13 Cents mehr, so daß der
durch die Mehlausfuhr erzielte, der hie
sigen Industrie und Arbeit zu Gute
kommende Greinn sich auf mehr als
510,000.000 stellt.
In Sotheby verkaufte man
jüngst eine vortreffliche Sammlung
von Kunstgegenständen und histori
fchen Erinnerungen, die Sammlung
Wright. Neben ander? interessanten
Stücken enthielt die Sammlung ein
Bildnis? Kean's als Huronen-Häupt
ling. Das Bild hat eine merkwürdige
Geschichte. Kean gab im Jahre 182
in Quebec, Canada, eine Reihe von
Vorstellungen. Da man selbst in der
Wildnis; von seinem künstlerischen Ruf
gehört hatte, kamen eines Tages vier
Huronen - Häuptlings nach Quebec,
um den berühmten Schauspieler zu se
ben und zu bejubeln. Kean machte ei
nen unauslöschlichen Eindruck auf die
vier Naturkinder, die noch Europa's
iibertünchte 5)öflichkeit nicht kannten.
Am nächsten Tage ließen sie sich dem
Künstler vorstellen und sprachen ihm
ihren Dank und ihre Bewunderung
aus. Diese Begeisterung für feine
Kunst rührte 5ttan sehr, und er sah
sich veranlaßt, jedem der vier Häupt
linge einen silbernen Trinkbecher zu
schenken. Dafür ernannten die vier
Huronen den Künstler zum Ehren
büraer" ihre,s.StLMnes. Unter den
r? L
(. WWj
Eaxsucolsi,
zu 50 Prozent Rabatt.
Volkes. Popnlärc Waare. .
Dick Bros, berühmtes
in Barrels, Hegsund Flaschen.
Feme Liquenre, die vestr
zöksche nnd spanische Weine,
auf Lager gehalten.
Mmen ,?Attmena?v" wurve zrean vor.
zenem Tage an von den Eingeborenen
Canada's als nationaler Chef geehrt.
Kean fand das Abenteuer sehr hübsch
und war stolz auf feine neue Würde.
Cr ließ sich ein Huronen - Kostüm
schicken und wurde von dem Maler F.
Meyer in diesem Aufputz gemalt. Die
ses Meyer'sche Bild ist jetzt verkauft
worden.
Michel A n g e l o wurde in
Atchison, Kansas. wegen Schnapps
Verkaufes verhaftet. Na, na, ist der
gesunken!
Der MalariaBazil
l u s ist jetzt auch gefunden; nun fehlt
nur noch der Hunger- und Dursterre
ger. Dann kann der Himmel auf Er
den anfangen.
Im Bundes.Schatz
a m t und den Unterschatzämtern liegen
5240.000,000 und in Banken $165.
000,000 in Gold. Eine derartige Ple
thora des weltregierenden Metalls ist
noch nie dagewesen.
B o st o n hat offenbar Heiden
mäßig viel Geld. Für die dortige öf
fentlich Bibliothek fallen noch dieses
Jahr für $500,000 neue Bücher ange
schafft werden. Der gebildetsten
Stadt" würdig.
Einer der Contra!
t o r e n, die im letzten Kriege für die
Armee Rindfleisch geliefert haben, ist
auf Veranlassung seines Partners ver
haftet worden, der behauptet, von ihm
betrogen worden zu sein. So wird je
der dieser Gentlemen vom andern
bei'm richtigen Namen genannt.
In Massachusetts hat
man seit 1893 ein Gesetz, welches den
Städten gestattet. Waldland außer
halb ihrer Grenzen zu erwerben. In
Minnesota will man das auch einfüh
ren. So kommt der deutsche Gemein
dewald auch hier als gemeinnützige
Einrichtung in Aufnahme.
mm
Sfefornska.
Sommer
won.
lAjsfTi Hfl sSiY
UWUU'LxLv n
817
Wilscner und Erportbier
viuetu und Moselweine, fran m
letttere eignen sich vortrefflich M
kalifornischen Weine werden
Rhein- Büideaux-WcinR,
Bernkasteier Doctor,
Brauneberger, Pontet-Ganet,
Langen lolrnslieirner.
Es sind
viele
tu der Linie, oder
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Direkte Linie
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Punkten des
Westens.
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Sie sindcn Fische in den GebirgSslusscn
Wild inWhoming,
Hcllcndc Wasser in Jdaho
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si ) an E. B. Slos,on. genk.
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