Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 24, 1899, Image 2

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91 e n n e .
Die zahlreichen telegraphischen Je
richte über den Dreyfus - Prozeß rich
ten jetzt die öffentliche Aufmerksamkeit
aus die französische Stadt Nennes.
Die Stadt ist keine unbedeutende son
lern sie hat nach dem neuesten Census
(;9,2sÖ Einwohner. Unter diesen
Umständen wird der nachstehende in
West Europäischen Blättern veröf
fentlichten Brief gewiß in weiteren
Kreisen Interesse erregen.
Nennes, den 3. August.
Der letzte Akt des Dreyfusdramas
soll nun auf dem Boden der Bretagne,
in den Mauern ihrer alten Hauptstadt
RenneL, feinen Abschluß finden.
Während des Mittelalters geht ihre
Mschichte in der der engeren Heimath
cuf, in den Kämpfen der Herzöge der
Bretagne als Lehnsträger der enqli
schen Krone mit den französischen Kö
nigen, die schließlich mit der Berhei
rathung der Erbtochter des letzten Her
zogs mit König Karl dem Achten von
Frankieich ihr Ende fanden. In neue'
rer Zeit machte Nennes dann erst wie
der von sich reden, als das Feuer der
Revolution von 1789 auch in die von
der Herrschaft der Adelsgeschlechter
bedrückten großen Ctadtqemeinden des
Westens übergriff. Die Renneser
Zvarfen unter Führung Moreaus, des
späteren Generals der Republik, und
Bernadottes, des späteren Königs von
Schweden, diese Herrschaft in ihrer
jCtadt über den Haufen und pflanzten
vn deren Stelle die Fahne bürger
licher Unabhängigkeit auf. Später
jhxii dann die Stadt der Stützpunkt
für die Bewegungen der republikani
Fchen Armee, die unter Kleber die Ben
Deer bekämpfte. Sonst aber ist Nen
es in den Stürmen, die Frankreich in
euester Zeit im Innern oder von au
Hen durchtobten, nicht hervorgetreten.
ljFern und abgelegen von den Brenn
punkten der politischen und anderen
-Kämpfe ist es nicht dazu gekommen,
handelnd darin einzugreifen, und
turch die Mischung mit dem angelsäch
Zischen Blute zu größerer Ruhe und
konservativem Sinne veranlagt, ha
ken die Renneser bislang sich damit
begnüat, den Umwälzungen daheim
lediglich mit dem Wahlzettel als Was
Je in der Hand zu folgen. Wer von
ihnen nach größeren Thaten dürstete,
!at draußen sein Glück versuchen müs
isen. Vielleicht schwebte dem einzigen,
dem es hierbei gelang, eine Zeit lang
idie Blicke Frankreichs und der Welt
auf sich zu lenken, das Beispiel seines
Ischon genannten Mitbürgers Berna
dotte vor Augen, den sein politischer
Ctern auf den Königsthron Schwe
dens hinaufhob, aber sein Stern führ
te ihn anders wohin. Dieser eine aus
Rennes, dessen Name die Weltgeschich
le in allerneuester Zeit verzeichnet, ist
Georges Boulanger; sein Stern en
dete wie bekannt jählings auf dein
Friedhofe von Jxelles.
Rennes hat seinen alten Vorrang
ols Hauptstadt der Bretagne bis heute
behauptet. Das heutige Rennes ist
der Sitz der departementalen Central
behörden der Bretagne in Justiz und
Verwaltung, des Generalkommandos
des 10. Armeecorps mit einer Garni
son von einem Infanterie - Regiment
und zwei Artillerie - Regimentern, ei
er Artillerieschule und 'einem bedeu
tenden Waffenarsenal, sowie auch der
Mittelpunkt des geistigen Lebens der
Bretagne, soweit überhaupt in der
französischen Provinz von einem Mit
telpunkte die Rede sein kann, durch ei
ne Staats - Universität, deren vier
Fakultäten gegen 1200 Studenten
zählen. Mit diesen Spitzen des staat
lichen Lebens vereint es ferner in sei
nen Mauern die oberste geistliche Be
hörde der Provinz in der Person eines
Erzbischofs, dem die andern Bisthü'
wer der Bretagne, Bannes, St.
Brienne und Qüimper. als Suffra
gane unterstehen. Diese Vereinigung
hervorragender sozialer Lebens - Ele
mente bürgerliche Gewalt, Mi
litär, Wissenschaft und Religion
spiegelt sich dem Fremden zunächst in
dem äußeren Bilde der Stadt wieder,
und um so mehr, als daneben das ei
,entliche Hauptelement des sozialen
Lebens der Neuzeit, die schaffende Ar
beit, verhältnißmäßiq zurücktritt. Ren
nes ist weder Handels- noch Industrie
stadt. Der Kanal, der in gerader 21
nie die Stadt durchschneidend einen
kleineren, flach gelegenen Theil von
dem sanft ansteigenden nördlichen
Theile trennt, ist in der Trägheit und
Ruhe seines nur selten von einem
Kahne belebten Daseins das passcndi
Gegenstück zu den Geschäftsstraßen dek
Stadt, deren Stille und Eintönigkeit
nux durch eine den Verkehr mit den
umliegenden Landgemeinden vermit
telnde elektrische Straßenbahn unter
brochen wird.
Tritt man aus dem Bahnhof von
Rennes auf den davorliegcnden Bahn
bofsplatz, so befindet sich gleich an dem
Eingange der engen Seitenstraße
rechts eine Mauer mit zwei schweren,
isernen Thoren, hinter denen in ei
nun. vou . Hoben. Bäumen . beschatteten
Wirten' ein lreUndNes. zweiÜc-Ziae
Wohnbaus liegt. Mauer und 2hct
entziehen es säst ganz den Blicken d7
Neugierigen, die es umlagern. Das ist
das Haus der Frau Godard, der allc.i
Dame, die ihr Besitzthum der Frau
Dreysus und ikirer Familie zur Ber
fügung gestellt bat. Man hat die
Nachricht verbreitet, daß die bcdau
ernswertbe Frau auf ihre Anfragen
um Unterkunft von allen Gastwirthcn
in Rennes eine abschlägige Antwo?
erhalten habe.
Von diesem .Hause führt die en-i;
Seitenstraße in kaum drei Minuten zu
dem Aufenthaltsort, wo Dreyfus oc.
Stunde der Entscheidung entgegen
sieht, dem Militärgefängniß. Es iTJ
dies eine düstere Gcbäudemasse. die
dort, wo die Gebäude nicht selbst an
die Straße treten, von einer ziemlich
hohen Mauer umschlossen ist und ne
ben dem Gefängniß noch das Profi
antamt. das Aushebungsamt und das
Kriegsgericht umfaßt. DaS Provi
antamt liegt mit seiner gegen 80 M.
breiten Frönt an der baumbepflanzten
Hauptstraße, die geradenwegs zum
Bahnhofe führt, der Avenue de la Li
berte. Dahinter, an der Ecke dieser
und der Nebenstraße, liegt das Aus
hebungsamt und auf der Rückseite das
Militärgefängniß. das wieder aus
zwei getrennten Gebäuden besteht, dem
eigentlichen, mehrstöckigen, mit schma
len Zellenfenslern versehenen Gesang
niß für die Aerurtheilten und dem in
seinemAeußeren einem einfachenWohn
Hause gleichenden Untersuchungsge.
fängniß. Dies letztere lehnt sich mit
einer schmalen, fensterlosen Wand nach
der Straße hin an die Umfasfungs
mauer, die drei anderen Seiten aber
sind dem inneren Hofe zugekehrt. Bon
der Straße kann man noch eben über
die Mauer hinweg die Fenster des obe
ren Stockwerks, sieben an der Zahl,
zählen, die ebenso vielen Zellen für
die Untersuchungsgefangenen entspre
chen. Drei von diesen Fenstern sind
kurz vor der Ankunft Dreyfus' mit
braunen, schmalen Latten vernagelt
worden, die jeden Ein- und Ausblick
hindern, aber doch von oben noch Licht
durchfallen lassen. Hinter dem zwei
ten dieser vernagelten Fenster sitzt
Dreyfus. Im Innern ist seine ZNle
freundlicher als sie von außen den
Anschein hat. Sie ist ein Zimmer von
5 M. Länge zu 4z M. Breite. Bevor
die Latten angebracht wurden, sah
man an dem Fenster saubere weiße
Vorhänge. Das Zimmer hat Ossi
ziersausstattung: ein Bett mit gelben
Vorhängen und zwei Matratzen, einen
Tisch mit grüner Decke, zwei Rohr
stühle. einen Sessel. Nur das latten
vernagelte Fenster ist die außergewöhn
liche Zugabe, ebenso wie ein besonderer
Posten unter diesem Fenster im Hofe
des Gefängnisses. Es mag im Jnter.
esse Dreyfus' selbst gelegen haben, ihn
den Blicken der neugierigen Men'e zu
entziehen. Hatten doch Vertreter Pa
riser Blätter es auch schon aus das
gegenüberliegende Wohnhaus eines
Gerbereibesitzers abgesehen, um von
dem Dache aus Dreyfus in feiner Zelle
zu beobachten und vor ihr Objectiv zu
nehmen.
Eine große Frage, womit sich alle
Welt beschäftigt, ist. für wen die dritte
lichtlose Zelle bestimmt ist. Betreffs der
zweiten glaubte man bis heute, fie
werde von dem als Zeugen geladenen
du Paty du Clam bezogen werden;
da aber das Verfahren Hegen ihn ein
gestellt und seine Freilassung verfügt
worden ist. so liegt kein Anlaß mehr
vor, ihn als Zeugen noch einzusperren.
Vielleicht fehlt es aber nicht an Aus
wähl, die zweite und die geheimniß
volle dritte Zelle zu besetzen. Man
flüstert sich verschiedene Namen zu,
aber es ist weiser, der Zukunft nicht
borzugreifen. Vielleicht werden die
Zellen auch gar nicht besetzt werden
und nur in Reserve gehalten, wie so
vieles, das in diesem Handel noch in
der Reserve ist. Wer weiß es? Der
Fragezeichen giebt es noch immer eben
so viele in diesem Drama wie der
Ausrufungszeichcn.
Wir wandern weiter. Der düsteren
Umfassungsmauer folgend, stehen wir
nach wenigen Schritten vor einem klei
nen Gebäude, das die Vorhalle zu
dem rückwärts sich daranschließenden
Hauptgefängniß zu sein scheint. In
dessen die Inschrift und eine Holztafel
neben der Eingangsthür belehren uns.
Es ist das Kriegsgericht des 10. Ar
meekorps. Das Gebäude bildet einen
einzigen Raum, der kaum 40 Personen
Platz bietet, für gewöhnliche Fälle ge
nug. Für die Verhandlunge des
Dreyfusprozesfes hatte es aber nicht
einmal für die Zeugen genügend Raum
geboten, und so hat man sich, ungern,
aber nothgedrungen, für diesen Fall
zur Auswanderung in das Gebäude
des Proviantamts entschlossen, das
einen Saal von 28 Meter Länge ul,d
12 Meter Breite besitzt, so daß gegen
500 Personen darin Platz finden kön
nen. Der Uebelstand ist nur, daß
dieser Saal kaum 2.50 Meter ijoch ist
und dazu noch die Backöfen des Pro
viantamts, die für die Garnison un
ausgesetzt in Betrieb sind, unmittelbar
daran stoßen. Dagegen bietet er den
Vortheil, daß Dreyfus aus seinem Ge
fängniß nur den kleinen inneren Hof
zu durchschreiten braucht, um in den
Sitzungssaal zu gelangen, und so
den Kundgebungen und Krawallen der
Straße entzogen ist. Die Ruhe der
Verhandlungen ist also mit einem
Opfer erkauft, das eigentlich ganz gut
in die Lage paßt. Denn in der Back
ofenhitze dieses Saales werden Richter i
und Publikum sich gleichzeitig eine
treffliche Vorstellung von dem tropi
schen Sonnenbrande machen können,
unter dessen Äluthhitze Dreyfus vier
Jahre in seiner Lehmhütte auf der
Teufelsinsel zugebracht hat, zeitweise
in Eisen gelegt, ohne s l) rühren z
können.
In der GeWerbeausstellung.
A: Warum stehst Du denn stunden
lang vor der großen Dampfmaschine?
Komm' doch mit in die andern Abthci
hingen!" B: Nein, ich bleibe Hiec!
Das ist das Einzige, was meine Frau
nicht gekauft haben will!"
Aus einem chineflsche Nulischiff.
j Als .Kuli" xfeat man bckannilich
. in China. Japan und Indien alle
j sonen der unteren Lolksassen zu de
! zeichnen, die als iv.tu, Tagelöhner,
l Lastträger ihren Unkerhalt verdienen.
I Namentlich sind es aber Leute, die auf,
Grund strenger Ärbeitsoerträge nach
dem Ausland wandern und deren Le
. Handlung sich nicht diel von der ange
lauster Sklaven unterscheidet. Zu al
i len Zeiten wurden solche Arbeiter in
großer Zahl aus Chinz nach allen
Theilen des Indischen Archipels, nach
Lorder- und Hinteririien gesandt.
Diese Leute sind meist schrecklich bru
tale Gesellen; aber das dars uns nicht
verwundern, denn wir wissen, daß sie
selbst roh und brutal behandelt wer
den! Ein englischer Journalist, der von
Hongkong nach Singapore sahren woll
te. war neugierig, zu sehen, wie es auf
einem Kulischiff zugehe, und belegt:
deßhalb einen Platz auf einem Lokal
Kämpfer, der nach Swatow gehen und
dort eine Ladung Kulis aufnehmen
sollte. Es war ein prächtiges sauberes
Schiff. Der Kapitän wunderte sich
nicht wenig, daß ein Europäer eine so
sonderbare Reise unternehme, und hielt
ihn für einen Narren, da er nicht daS
Postschiff oder ein anderes größeres,
direkt nach Singapore gehendes Fahr
zeug benutzte, auf welchem er alle Be
auemlichkeit und eine bessere Ver?fle
gung hätte genießen können. Es aren
noch zwei Offiziere an Bord, bescheidene
junge Burschen.
Man kam in Swatow am frühen
Morgen an; und da die Kulis sich aus
den umgebenden Gegenden noch nicht
hier gesammelt hatten, mußte man bis
zum folgenden Morgen warten. Um
6 Uhr früh begannen sie an Bord zu
kommen: der Engländer wurde durch
ihr gräßliches Geheul aus dem Schlafe
geweckt, und stürzte aus der Kabine in
den Salon. Der Kapitän saß ruhig
mit der Pfeise bei seinem Morgenkaff.'.'
und grinste behaglich.
Haben sie Sie aufgeweckt?" sagte er.
das dachte ich mir schon."
Nun. das genügt, um die Todt,'n
zu erwecken und aufzuschrecken." lautete
die Antwort.
O. das ist noch gar nichts. Warten
Sie nur. bis sie einen frischen fröhli
chen Kampf und Blut fließen sehen;
dann werden Sie erst sagen, daß es le
bendig wird."
Die Kulis schwärmten und tobten an
allen Seiten, liefen nach allen Richtun
gen, kreischten, heulten und sochten um
ihre Plätze und Matten, auf denen sie
ruhen wollten. Außer den paar Fegen,
die sie auf km Leibe hatten, besaßen
sie nichts. Doch nein! Einige hatten
doch noch ein kleines Bündel und eine
lane Schachtel, die ihr Opiumrohr ent
hielt. Es war. als ob man alle Höllen
geister losgelassen hätte; man konnte
sein eigenes Wort nicht hören. Die mei
stcn 'iamen wohl Hunderte von Meilen
aus dem Binnenlande her. und hatten
noch nie bisher ein Schiff oder einen
Europäer gesehen, und standen und
blickten den Fremden stumpfsinnig an.
Sie kamen an die Salonthür, starrten
hinein, bis ein Brüllen des Kapitäns
und ein Sentow" (Geht vorwärts!")
sie wieder in Bewegung brachte.
Als sie beinahe alle an Bord waren,
wurde di: Flagge als Zeichen für den
Konsul aufgezogen, der als Auswan
derungsbeamter fungirt. Er kam mit
seinem Konstabler, einem Dolmetscher
und einem kleinen Mandarin, der den
Taoti oder Gouverneur des Distrikts
repräsentirte, an Bord. Der Konsul
war ein sehr amüsanter Herr und gab
sich das Ansehen einer böchst wichtigen
Persönlichkeit. Er stand oben auf der
Fallreepstreppe, klemmte sein Augen
glas fest, blickte den Kapitän sehr her
ablassend an und sagte: Sind Sie
fertig? wenn Sie es nämlich nicht
sind, so gehe ich wieder. Meine Zeit ist
kostbar." Thatsächlich wollte er Tennis
spielen gehen. Doch der Kapitän be
herrschte die Situation und erwiderte:
O ja. wir sind vollständig fertig für
den Auswanderungsbeamten."
Das Essen für die Kulis wurde ge
nau besichtigt und sür gut befunden
nachdem man sich mit den kontrollircn
den Untcrbeamten verständigt" hatte.
Dann wurden die Kulis alle in das eine
Ende des Schiffes getrieben, gewählt
und ärztlich untersucht. Das Schiss
war überladen, und da es nicht mcbr
als O00 Personen tragen durfte, so
mußten einige wieder an Land aef'W
werden. Sie widersetzten sich und wur
den gestoßen und getreten, aber man
vermochte sie nickt eines Besseren zu be
lehren. Sie boxten sich mit den Beam
ten und mußten mit Gewalt in die Loo
t: gebracht werden. Als das endlich be
wirkt war. wurde das Schiff flott ge
macht. Die Kulis ließen sich bald nieder,
ober als man nach kurzer Zeit durch !.en
Sugarloaf - Paß (Zuckerhut - Paß)
in die offene Tee kam, wurde ein Theil
von ihnen seekrank. Die Ucbrigen wa
rcn froh, ruhen und schlafen zu können.
Am nächsten Tage gab es einen hes
tigen Sturm: die See ging hoch, und
das Schiff wurde bin- und hergeschlcu
dert. Einige der Kulis, welche darauf
bestanden, an Deck zu bleiben, rollten
vollständig Hülflos von einer Seite zur
andern und schlugen sich alle Glieder
wund. Der Kapitän und die Offiziere
ließen sie hinabbrinacn und verbanden
ihre Wunden, was sie aber keineswegs
beifällig aufnahmen. Am dritten Ta
ge. als der Sturm sich qclcat hatte, bc
gannen die Kulis aus den? Zwischendeck
an's Licht zu kommen: sie waren nach
ihrer Seekrankheit und den Unbilden
der Witterung sehr lmnirig, so daß sie
vo'lauf zu tlilln hatten, ibren Magen zu
füllen.
Am nächsten Taae war es sehr beiß.
92 Grad im Schatten, so daß Jeder
auf Deck sein wollte. Wir waren ge
rade beim Lunch im Salon", so fährt
mein Gewährsmann in seiner Schilde
rung" fort, als wir ein schreckliches,
gellendes Geheul und Rufe: Da! Da!"
(Kampf! Kampf!") hörten. Halloh!"
sagte der Kapitän, schon wieder eine
sidele Prügelei. Sie bleiben, wo
Sie sind! Sie werden einen geladenen'
Revolver in meinem Zimmer finden,
den Sie benutzen können, wenn Jemand
Sie zu belästigen versucht." Er zündete
sich seine , Pfeife, i nn, rief seinen. Hund, I
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V -ft4k aV
ttlll!!
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Der Laden dcö
Das Mjtk 5l!cidcrlvaarcttLacr im Staat. Gllllzchattdsclttlhc,
Domestics, Leinen, farbige Waslltlvanrcn, Wafckscide,
Frühjahrs'Attzngc, Kleider- und Wcisjlvaarcn, Gardinen, nslv
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ebenfalls auf Lager gehalten.
Dick Bros.
berühmtes Flaschenbier
für Familiengcbrauch
eine Spezialität.
einen-7vnovna?nveireng77ii?7n miutte
beiher, und ging auf Deck. Es war der
reine Hezensabbath. Zerbrochene Schüs
' sein und Holzkloben flogen nach allen
j Richtungen und einige von den Kerls
! zogen bereits ihre großen, schrecklichen
Messer. Der Kapitän bahnte sich mit
den Ellbogen den Weg, indem er bald
dem einen, bald dem andern der Kuli
einen Stoß in den Rippen versetzte.
Ein verteufelter Bursche, den man erst
kaum kurirt hatte, zielte mit einem zer
brochenen Becken nach ihm. Da sprang
der Hund hervor, warf den Kerl auf
den Rücken und hielt ihn fest. Die bei
den Rädelsführer des Streites wur
. den gefesselt, mit den Köpfen an einan
dergestofzen. bis sie zur Ruhe kamen,
i dann wurde Gericht gehalten. Die
, Prügelei war dadurch entstanden,
j das? ein Mann seine Pfeife am Feuer
! eines Opiumrauchers anstecken wollte,
j Und da dieser es nicht dulden wollte,
i so bildeten sich sofort zwei Parteien,
! die den Streitfall entscheiden mußten.
Die geringfügigsten Dinge verursa
chen die heftigsten Kämpfe,
l Die Reise schien kein Ende nehmen
, zu wollen: ich sehnte mich nach der An
, kunft in Singapore. Mein nächtlicher
Schlaf wurde durch schreckliche Träume
gestört; mir war stets, als würde mir'
die Kehle mit einem jener schrecklichen
Messer durchgeschnitten.
! Die nächste Episode bildete das Ein
sammeln der Billets. Die Offiziere
mußten die Kulis alle nach hinten tret
ben: dann wurden sie einzeln über
Laufplanken gelassen, und Jeder gab
beim Durchpassiren sein Billet ab.
Sie mußten auf irgend eine Weife
in Erfahrung gebracht haben, daß man
am nächsten Tage den Bestimmungs
ort erreicht haben werde. Ieht wurde
es schlimmer als zuvor. Sie Versuchren
eine Prügelei in Scene zu setzen mit
den Offizieren, den Matrosen und so
gar mit den Köchen, die für ihren Ma
gen sorgten; fie warfen das Essen über
Bord, und verlangten frische Zufuhr,
i Bald, daraus aimü wieder loii t&
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acittf Sinuenr. die beüen
wm ww w? ww w wj w -w-v
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- I wt.;
JS 4. . . !
eno nne Mchlerliche 'Schlägerei,
an der nicht weniger als 300 Kulis
sich betheiligten. Erst als das Blut in
Strömen floß und es etwa ein Dutzend
der Rädelsführer zu fesseln gelang,
trat wieder Ruhe ein.
Am siebenten Tage nach der Abreise
von Swatow ankerte man 3 Uhr Mor
gens bei der St. Johns-Jnsel, der
Quarantainestation für Singapore.
Um z 7 Uhr kam der Arzt u. sein Assi
stent zur Besichtigung auf das Schiff.
Glücklicherweise lag kein einziger ver
dächtiger Fall vor und der Arzt, die
Offiziere und der Kapitän zogen sich
in den Salon zurück, um die Einwan
derungspapiere zu prüfen. Endlich
wurde die angenehme Fahrt mit einem
steifen Whiskey beschlossen. Glücklich,
mit heiler Haut davongekommen zu
sein, schwor sich der Engländer, nie
wieder auf einem chinesischen Kulischisf
zu reisen, und man darf ihm glauben,
daß er Wort halten wird.
D i e Schönheiten eines
' SommerAufenthaltes auf dem Lande
schildert eine New Dorkerm folgender
maßen: Es war göttlich! Diese wun
derbare Brise nur schade, daß
man's vor Moskitos kaum aushalten
konnte. Und diese selige, große Ruhe
nach Einbruch der Nacht wenn nui
nicht die ganze Hütte voll von Wanzen
gewesen wäre. Und wie man da im
mer Hunger hat der einzige Fehler
ist, daß man auf zwei Meilen in der
Umgebung Nichts zu essen bekommt.
Und wie wir gerudert haben! Sieh'
nur, ich hab' die Hände völlig blutig
und die Nase und die Arme ganz ver
brannt. Und das herrliche Wetter!
Nur sechs Nächte lang sind wir in un
seren Betten ganz naß geworden vom
Regen, und gestern (Samstag) wurden
wir im Boot vom Sturm überrascht
und glaubten schon, wir seien verloren.
Oh, Papa, we had such fun!..
lMimm
wM$NHsn
mm
rfO Ps.-. 7- ' k' M & l
üTcSirlLsiL'
SlMlmwWmmn
Populäre Waare.
in ävcin,
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lrsf, nfi rf)
tflWOlUy U n
817
Pilscner und Erportbier
Nkeiu - und Moselweine, iran-
festere eignen firfi
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4 IS. I :
cauvuimiajcn Ae,lic wcrocn
k6lN'Nött!6gux-Wnkz.
Bernkasteier Doctor,
irauneberger, Pontet-Ganet,
Langenlolmslieiiiier.
Es sind
viele
aus der Linie, oder
via
Direkte Linie
nach allen'
Punkten des
Westens.
Mnnflro
li yyllw
SZS
ic finden Fische ;n
Wild in -Whoming,
Heilende Wasser in
??knen Tabellen, illisirirte Nücker.
Ich an'
Mi cyl g a n Hak Innerhalb sei
ner Grenzen die größte Kupfermine
der Welt.
Der ergiebig st e Mar
m o r st e i n b r u ch ,n den Ber, :
Staaten ist im Vermont gelegen.
M i n n e a p o l i s hat die lie
ferungsfähigste Mühle auf diesem
Continent.
Detroit. Mich., rühnit
sich des Besitzes der größten Ofenfa
brik der Welt.
Ueber 80.000.00
Gallonen Schnaps werden alljährliH
in diesem Lande destillirt.
4 !1;
Populäre Preist
K". t
ku45 4 6
iOlvl II
Lincoln, Ncb.
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linrfrefffirfi W
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welche erreicht wird
der
Benlvuz - uge
täglich.
den Gebirgsslüsscn
Jdaho
Pamvblete. Rklckirkibunaen. mentt man
E. 83. Slosion. Age,,,.
St. Louis hat die größt
.UUUIUUIII. Illl .UUUl.
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