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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Aug. 3, 1899)
Ein SccnumtsfinS. ZUt von A. Hklman I Berlin .Wimmel' war der alten Mutter TiemS ihr Jung. ZÜicht der richtige , nr::i, die richtigen Tlewslobne hatten al: schon frübieiiia ihre Ruder gestreckt. nacheinander. . der Letzte, Wimmels Bater. vor einem Jahr bei der großen Springfluth. Tief unten in der See lagen die drei Brüder, aber zu ihrem Gcdächtnih standen drei weiße Holz kreuze auf dem Ceemannsfrieddos hin ter der Tüne. Rechts und links und zu Häupten zweier Grashügel ragten sie empor, darunter' Wimniels'S junge Mutter und sein Großvater, der auch Schiffer gewesen war. ihie langen cklummer Kielten. DaZ war der Ort. zu dem Mtter Tiews täglich, wenn sie das Glieder reißen nicht gar zu arg plagte und der Sturm nicht gar zu toll pfiff, hinaus humpelte. Stundenlang konnte sie dort fitzen, das Strickzeug mit dem tosen rothen Kinderstrumpf für den Enkelsohn in den wellen Hünben. Tie Nadeln klirrten leise aneinander, und die großen, schweren Holzschuhe an den sonnver brannten Fußchen WimmelS, der in sei nein überlangen Parchentkittcl zwischen all den Hügeln herumstolperte, klappten dumpf. Er machte Jagd auf die gelben Buttervögcl, die sich spärlich im Grase sonnten, und seine hellen, braunen Augen glühten vor Begierde, sie einzu sanaen. Und dann wurde er dieiesSviels Mde und sammelte klebrige, schwarze Nachtlchnecken, die sich an die Hügel ringsher geklammert hatten, um gleich nachher seine Beute wieder auszusetzen. Er veranstaltete einen Wcttlauf zwischen ihnen, die allerträgsten feuerte er mit einem Ginsleroulch unter Tchreun und Drohungen zur Eile an sehr vergeb lich natürlich. Ja, er wußte sich die Zeit prächtig zu vertreiben, der letzte Ticws, der zwei jährige Wimmel, dort draußen auf dem Scemannskirchhof zwischen den Grab stütten. Seine Eltern hätten gewiß eine helle Freude gehabt, sein kindliches Spiel zu belauschen, das ihn ganz er füllte weit, weit mehr als die alte Mutter Ticws, die ein jedes Mal den Kopf schüttelte, wenn sie zu dem kleinen Schreier hinüberblickte. Den groß ziehen ein sauer Stück für ne olle, kranke Frau," besagte ihr Schütteln. Darin konnte ihr niemand Unrecht ge den, ihre Verantwortlichkeit war groß. Doppelt groß durch das Versprechen, das sie Wimmels Mutter gegeben hatte! Und sie hörte wieder diesen Augen- duck, in dem sie des Kindes überschau mende Lust und Lebenskraft mit Kum mer gewahr wurde, die matte, flehende Stimme der jungen Frau ganz deut- lich Mein Jung soll lein schlffer werden, nee, Mutter, nee und dann ihre eigene Antwort: Was ich dazu thun kann, das will ich wohl thun schlak du man ietet!" Das hatte die Schwiegertochter dann auch gethan für immer und jetzt mußte sie wachen und wachen! Wenn kdcn Tiew'schen Tickkopf nicht Hütte, bei Jung da, dann hätte sie sich gewiß keine Gedanken gemacht aber so der sollte einmal still sikcn. Veckdrabt ziehen oder vielleicht gar sticheln, eine via)X nach der anderen das wurde dem nicht anstehen, der würde ihr den Gefallen nickt tbun ..Krabbe, unnütze, wirst wohl das Schütteln an dein Großvater sein Kreuz lassen! Horst nicht. Wilm r Ich heiß Wimmel...." Du bist Wilbclm getauft." Und ich heiß doch Wimmel!" Dabei blitzte er die Alte mit seinen hellbraunen Augen verwegen an na, da mach einer was! Der und nachgiebig! Mutter Ticws stöhnte und faltete die Hände kopfschüttelnd über dem Strickstrumpf, aam trauria wurde sie. Sie börte es nicht, daß der Wind umgeschlagen war uno oas große Waer ncy zu regen oe qann, lauter und lauter. Aber der Leine Wimmel batte scharfe Obren. Er kam auf feine Großmutter zugestürzt und rief ganz aufgeregt: Horch, Mutter, da brüllt die große ischcck all wieder muh, muh!" Sie wird bunaria sein!" Na, da will ich ihr wat hintragen mein Buschen hier!" Unterstehst dich, wat gehen dir c l r i . . .', . . . r ' srcmoe ran lyre u an? Pierge bliebcn!" Sie riß dem Kleinen den stachlichen Ginsterbusch fort. Einen Augenblick verzog Wimmel den Mund dann aber hüpfte er zu dem jetzt abseits liegenden Busch und verschwand mit ihm zwischen den Grabkreuzen. Die Alte blickte ihm nach. Hm, ja. inem Zweijährigen konnte man noch weismachen, eine Kuh brüllte, während in Wahrheit das Meer toste und dran detc! Noch hatte der Jung das große Waffer nicht zu sehen bekommen, und so lange es anging, sollte er davon bleiben aber wie lange mochte das noch fein? Sie, die alte lahme Frau tonnte ihn doch nicht einsperren wie ei nen Hund, damit er ihr nicht davon liefe? Grundgütiger Himmel, welche Sorge und ewige Angst hatte sie sich mit diesem Versprechen aufgehalst! Das Richtigste wäre es gewiß, sie zöge mit Wimmel in die Stadt bald schon! Da gab es nur einen einzigen schmalen Wassergraben so träge, schwarz und stinkend der konnte niemand locken! Aber diese Stadt brr! wo die Menschen so unfreundlich waren, einem nicht mal einen guten Tag boten .diese Häuser ohne ein Fleckchen Garten- Vcr 5toi11l1lff1sKMll ' -ryy w Jahrgang 20. Beilage zum Nebraska Ztaats-?lnzeiger. No. 11. land, düster und bock: dieser wüste Larm auf der Gasse, von dem die Diele noch in der Nackt bebte Kort leben in rniii sen, es war Höllenstrafe, keiner konnte das von ihr fordern, selbst die todte ckmieaertackter nickt, der sie so aut gewesen war wie einer rech ten Tochter. Und wer sollte dann wohl auch hier ihre Grüber be soraen. das Unkraut ausrotten, be gießen und frische Hcidckrautkränze ausyangen. wenn oie auen gar zu struppig wurden? Es war nicht daran in denken, dak sie tortzoa nein, nein hier wollte sie sterben, nk hier mnkte es der liunae lernen. lich nach ihrem Willen zu richten aam aenau. okne Widerrede was Großmutter befahl, mußte ihm Gesetz ein! ..Gleich kommst hierher. Junge, und letzt dich still an meine Seit. Hast ge- nug rabatzt." Wenn dn mir en Musfladen giebst oder ein Schmierbrod, will ich wohl kommen sonst spiel ich besser." Auf'n Kirchhof essen? Schäm dich was! Na, nun wisch dich mal die schwarzen Händ' an mein' Schürz' ab, und dann gehen wir es ist wohl Mit tag nach dein' Magen." Die Alte rollte ihren Strumpf zu sammcn. Fest, fest faßte sie den Enkel söhn hei der Hand. Mutter, das thut mich ja weh!" Meinst?" Noch hielt sie ihn er sollte ihre Macht spüren, dieser Tiew' che Tick- köpf, der spüren. Ter arme Jung hat's schlimm," sagten die Nachbarsfrauen unter sich. die Tiew che wird alle jiaqe wunoer lichcr!" Und wenn sie bei Mutter Tiews zu einem Töpfchen Eichonen brühe vorsprachen, dann fuhren sie Wimmel sanft durch den lackskovs und guckten ihn recht mitleidsvoll dazu an aver sagtn thaten sie nichts wel ter. Und das Kind hätte auch ihr Be dauern nicht verstanden. Es fühlte sich ganz behaglich bei der alten Frau, die ihm reichlich zu essen gab; und die Torfstrabe zu laufen, wie' andere Kin- der, machte ihm keine Sorge daran war et gewöhnt. Der Kirchhof hinter der Düne, der fandige, schmale Gemuft garten mit dem Kartoffelfeld und sei uen Stachelbeersträuchern hinter dem Häuschen, die grüne anl im Hose, auf die man ganz vorsichtig klettern mukte. damit sie nickt umscklua. dann der hohe Müllhaufen, von dessen Spitze man über die dichte Tornhecke sah, die das Gehöft umschloß, der viereckige Lolzbrunnen mit dem Eisenschwenacl. nur geschaffen, um sich daran in die Hohe zu ziehen, konnte man der solchen Spielplätzen noch bedauert werden? Und dann der Sckuvven. in dem Großvaters hohe Stiefel standen, die so seltsam rochen viele Paare neben einander und erst das lange Holz hirni Miee" batte es Grokmntter ne nannt, eine Bank war darin befestigt und zwei furchtbar schwere Stangen, nickt in scklevven. .laaen auer darüber. In die Wiege zu steigen war nicht leicht nie vnte aerieio ,eoe?mal auner nen. wenn Wimmel so behaglich darin saß und sich mühte, die schweren Stangen i beben aber nirgends sonst sak r. l a . v. :. v:.r (rn:... siaj 5 10 gui ois gcraoe in uiqei iege, und so oft es ging, stahl sich der Kleine zu seinem liebsten Spielzeug. Wenn auck Krokmutter bernack sckimvfte. daraus machte er sich wenig! Ter Tlew sche Tlckkops war er geblieben, trotz aller Schelte und Strenge; und trnkdxm ibm iekt sein Narckentröckcken verlängert worden war. weil er so in Die Hone scyojz. 311 oyanni muroc er schon drei Jahre alt, der Junge. Und aerade am ?!obannistaae war es, gerade an seinem Geburtstage und das Märchen der Alten trug die Schuld!.. .. Sehr beiß war es an diesem Juni t.iii in her rnihfrpn Ktnke, ßirnkrniit ter hatte sich mitten in die Thüre auf ihren iffnrhttiiM aefeht. Da war sie ..f.... v.-,-..- , 5"' I " eingenickt, ganz wider ihre Gewöhn- hell, vor lyr aus ocr i-a)melle sag Wimmel, nur sein Hemdchen trug er in der Sonnengluth. Er war äugen- blicklich sehr beschäftigt, andächtig kaute er an einem großen Apfel. Das war sein letzter. Drei hatte Mutter fri,nS dipsen Moraen bock oben vom Küchenspind gelangt ihr GeKurts- r. r 1 w L. tags Mschenr. uno oer ieine oaire sofort in alle drei hineingebissen, zum dicken, daß er von iekt ab der Eigenthümer sei. Soeben verspeiste er noch das Kernhaus des letzten Apfels, t&ntö n& er nickt nnih einen ficfnm! UVkf V. ..M7 ..Mf Vllktll V. . Hfiir Krakmutter hätte er iekt nickt bitten können, sie Hätte doch nicht ge fifirt Es war eigentlich gut. daß sie schlief, so konnte er endlich einmal ungestört in der Holzwiege sitzen. Er huschte zum Schuppen, der war verschlossen. Mit finsterem Gesicht rüttelte er am Lattenzaun, einmal zweimal nichts zu machen! Ver drießlich wollte Wimmel eben wieder zur Schwelle zurückkehren, da die Kuh brüllt! Heidi! jetzt gab's Beschäf tigung! Derweil Großmutter schlief und er hörte sie ganz laut schnarchen war's die beste Gelegenheit, die Scheck einmal von nah zu betrachten. Wie lange hatte er sich das schon ge wünscht!.... Ob sich das Thier wohl streicheln ließ? Cd es auch einen run den. weißen Fleck zwischen den Hörnern batte. wie Vriewe's Braune? Und was mußte das für eine große, große Kuh sein, oie so furchtbar schreien konnte. oft vie ganze Nacht hintereinander! Sckon stand der neugierige .iunae auf seinen bloßen Füßen in dem kurzen. weißen Hemdchen an der Gartenhecke. Noch einmal lauschte er vielleicht daß Großmutter.... aber nein! Und iekt gradaus, vorwärts, schnell, schnell schnell! Muh, muh!" schritt das er regte Kind Hu hu!" antwortete es von ferne. Keiner, der den balbnackten Glückt ling in der schmalen Torfstraße anhält Mittaa ist es ia und nieder druckende Warme. Doch Wimmel fühlt sie nicht, geraden Wegs saust er dahin, jetzt muß er bald die Kuh treffen, weit kann lyr Mioeplatz nicht sein Hu, UI l0Ni es ilim von neuem entaeaen Hinter ihm verschwindet die letzte Fischer yutre uno iekt. ictzt was ist das? Es glänzt, funkelt, zischt, tost. brüllt, bebt ich. senkt kick, so weit er nur sehen kann Einen Augenblick macht den Kleinen die schäumende, ausende, unendliche Glücke starr nur einen Augenblick dann ein Auf jauchzen, ein Freudenschrei, wie ihn oie,e zunge Brust noch nie gethan! Mit ausgestreckten Armen und sprühenden Augen hinunter, binab mm Meere! Wimmels weißes Hemdchen flatterte im Winde, die kleine Gestalt stemmt sich mit aller Kraft an. um sich aufrecht zu halten, die Wellen spritzten ihm in's Gesicht, netzen die braunen Füßchen er achtet es nicht er lacht, jubelt, hüpft, klatscht in die Hände und brüllt mit den an das Ufer schlagenden Wellen um die Wette Immer kühner wird das Kind es ahnt ja nichts von der Tücke des Wassers wo in aller Welt steckt nur seine Kuh. die überall blöckt? Nach rechts und links wendet er sich. Ganz in seiner Nähe schaukelt etwas. Ist es denn möglich, hier eine Lol!wieoe genau solche, wie sie im Schuppen sleyk k lin Mann darin ein großer, ein ganz richtiger Mann! Hin zu ihm, der muß ihn hineinheben, mitnehmen, er muß weiter waten die kleinen ;e. über die Sckultern scklaaen Weibe Schaumkämme. Und ickt eine große Welle schlüpft heran, packt das Kind, träat es vorwärts es kreischt entsetzt auf taucht unter empor ,Na. ia. allwicder einer! Das Kraiiii- zeug, lnsanilgte! Cll lasen bat den Schrei oebört. Mit feinen hohen Wasserstiefeln setzt er über Bord seines Fischerbootes und greift nach dem aufgeblähten Hemdchen. er tropfende Junge wird in die Höhe gerissen. Je. je,, der Tiews ihrer! Wird doch nicht am End schon aus sind? Je, je!" - . Hin und her biegt er Wimmel's schlaffe, runoe Aermchen und trägt ihn an das Ufer. Seine gestrickte Wolljacke reiizi oer alle vom rave. reibt den klei nen Körper damit aus der Lederhose zerrt er oie Flasche mit Korn ..Klasen. Klas. um svrrnnUS willen, hast ihn?" Zwei .Frauen 'kom- men kreischend die Böschung herunter gelaufen eine dritte, alte mit hängendem, dünnem 5Zovs binkend. zammcrnd : Und ich hab' die Schuld an fein Unglück ich allein lcv. Traumlu e. ick was batt' ick zu schlafen, was hatt' ich? Wimmel. mein Jung . mein nz ger, lieber, guter, kleiner Jung deine olle Krnk- mutter ist bei dich!" Mutter Ticws ,turzt sich über das bleiche Gesichtchcn. Ter letzte, der fünfte Tiews. beut an seinem Geburtstag ich sollt ihm nicht groß bringen ich sollt keine Freud nicht mehr haben auf die, Welt!" Oll Klasen und die Tranen blicken einander verstört an. Und plötzlich das Kind schlägt die Auacn aus! Ganz verwundert schaut es von einem zum anoern und dann steigt blitz schnell die Erinnerung an das Ge schchene auf. ,Mutter. nu brauchst mick aber beut Abend nicht mehr zu waschen!" klingt es ganz treuherzig von den noch blassen, kleinen Lippen. Weshalb sie aus einmal alle n lachen? Wimmel kann es gar nicht be areifen. Großmutter rollen Uaar irnci dicke Thränen über die hageren Backen, und Oll Klasen schlägt dröhnend auf die Lederhose. Der Jung, so 'ne Kröt. fo'ne Blitzkröt!" ganz blau wird er im Gesicht vor Kichern, und schließlich muß er husten der Alte. Tat is en echter Tiews," saat? ,r als er sich wieder erholt hat und nimmt oen Jungen aus seine starken Arme, um in nach Hause zu tragen. Ein echter Tiews, ein echter," wie derholt die Alte und starrt in die sich bäumenden Wellen. Wiedergewonnen und doch verlo ren." token die Wasser dort und sie versteht, die Alte nur zu gut! langsam, langsam keucht sie dem kleinen Zuge nach. Ter Wind pfeift hinter ihr her. TZanae Stunden. Erzählung von Konrad Gehler. Bor drei Jahren suchte ich Erholung in einem kleinen Thüringer Kurorte, gelegen zwischen freundlichen Buchen und würzigen Nadelwäldern. Unter den Personen, die ich dort antraf, be fanden sich auch der Dr. med. Berndt uno ein . ,raule n .;rma Gärtner ersterer ein ernster Gelebrter mit nack. denklichem Blick, lektcre eine r?i,?nk Blondine, mit Augen, deren lichtes Biau oem des Himmels erfolgreich oniurrenz maaite. Sie war d e ?nck ter eines Rcgicrunasratbes und ver mögend und natürlich von den jungen ycrren oer Msellschast allseitig umwor oen. ? oer Doktor Dielt tick Maie den zurück. Es war an einem sonniaen ?nnn tagsmorgen. als ein großer' Theil der urgasie einen Ausflug in s Gebirge unternahm. Irma, der Doktor uiid ich betheiligtcn uns an der Partie. Unter den Theilnchmcrn herrschte die sromlchsle Stimmung, die jungen Tamen sanaen. pflückten Blumen nnd suchten Beeren. An einem murmelnden Bachiem vereinigten sich die nach Gefal ien vernreulen Gruppen zum Picknick, wobei Scherz und Wein nickt oesvart muroen. Ich pilgerte in Kesellsckast n Irmas Mutter den Waldpfad dahin, vor uns ging rma mit einer Freundin hinter uns folgten einige Damen und Herren in bunter Reihe, darunter war Ä)r. Berndt. Da hörten wir ?lrma rufen: . Ack welch' prächtige Himbeeren!" Sie blieb stehen plötzlich schrie sie auf und zog oie vano schnell zurück. ,.O die häßliche Scklanae fip hat mich gebissen!" Um des Himmels willen," rief der Doktor. ..es ist eine Kreuzotter." Irma wurde blaß wie die Birken neoen ihr. ihre Mutter jammerte, alles lammene sich aus dem Platze in großer Beslurzung. Mein 'Kind es ist verloren! stöhnte die Mutter. Nein, nein," rief der Doktor. Und im Dranae des Augenblicks alle Scke vergessend, trat er hastig an das schöne Manchen yeran. erfaßte ihre Hand und führte den gebissenen Finger an seine Lippen, um das Gift aus der unfchein- varen Wunde zu saugen. Herr Doktor, , Sie werden doch Nicht Was, gnädiges Fräulein?" Sich selbst " ..Fürchten Sie nichts. Das Gift iil nur schädlich, wenn es mit dem Blut in Berührung kommt." Nachdem der Doktor die Wunde ausl gesaugt hatte, zog er ein Messer aus der 2 ssie und eue .ttma nur abnte. was er beabsichtigte, stieß er es mebrere Male kräftig in die Wunde hinein, so daß oiese yesllg zu vluten begann. ..Himmel, was machen Sie?" fragte die Regierungsrathln. ..?!ch lasse die Wunde tücktia bluten das ist das Beste, was ick tbun kann Hätte ich irgend noch etwas hierzu Taugliches, würde ich sie noch ausätzen und ausbrennen. Hat Niemand einen ftaden oder etwas .wirn bei fick?" wandte er sich an die Umstehenden. Mein Häkelgarn." rief Irma, eine moue weiszen Garns hervorziehend Können Sie es brauchen?" ..Gewiß, sehr ant." Er griff eil- fertig nach der Rolle und wickelte den aoen fest ooeryalv der Wunde um den Finger und weiter oben noch einmal um den Arm. ..So iekt ist nnv geschehen, was unter diesen Umständen gescheyen kann nun rasch nach der Mühle, dort werden wir weitere Mittel finden." Sofort brach die Gesellschaft ans. Irma am Arme ihrer Mutter. So erreichten wir die Mühle. Irma warf sich todesmatt aus das Sofa. Rasch. Branntwein. Wein. Rum Eognac, was Sie haben!" rief der Arzt der Wirthin zu. Bald stand ein Gläschen Rum as dem Tische. Mehr, mehr, drängte er. bringen Sie eine Flasche Wein trinken Sie, Fraulein " Ich kann nicht." stöhnte ?irma Trinken Sie, Ihr Leben hangt da von ab " Trink, um Gotteswillen. Irma." flehte ihre Mutter. Es wird besser fein, das Fräulein begiedt sich sofort auf ein Zimmer." fuhr der Arzt fort. Es werden mehrere .age vergehen, bis sie wieder vollkom men wohlauf ist " Aber sie ist gerettet. Herr Doktor, nicht wahr?" sagte die Reoierunas. räthin. deren Blick verzweiflungsvoll an oen Kippen ves Arztes hing. Ich hoffe es," erwiderte er ernst. 'as oeikt. wenn Sie alle meine Mak regeln befolgen, gnädiges Fräulein Printen 'Sie schnell " Irma trank mit arokem Wider streben. Tann verließ sie. aus seinen Arm gestützt,' die Gaststube und gegab ,iq in oas für sie bestimmte Gemach. Der Toktor bestand darauf, dak si, nnck ein ias Wein m ,ck nebmen mnkte worauf lyre Sinne zu schwinden be aannen. Inzwischen schickte der Arzt einen iiooien nach oer Apotheke des Kur orts. um sich die notbwendiaen TOcki kamente, Verbandstoffe und Jnstru mente senden zu lassen. Vorlaufig ist weiter nichts zu thun," sagte er, als er wieder nach oben kam. Die Patientin ist ourch oie Wirkung des Alkohols be wutztlos, das ist die Hauptsache. Tod und Leben liegen nun in der Hand des &u)iaai2. Sie wollen uns verlassen?" Nein, ,ch werde bleiben, bis alle Ge ahr beseitigt ist." n tödtlicker Svannnn Yierninn w v r r oeno uno oie Nacht. Obwohl Doktor ernoi ,,e onngend ermähnte, schloß die besorgte Mutter kein 9l,n i Theilnehmer an der gestörten Wald- parne waren spät am Nachmittag auf gebrochen, schon früb am andern 9W mittag stellten sich jedoch bereits einige urgu,ie wieoer ein, um sich nach dem ennoen oes Opfers zu erkundigen. Endlich erwackte die WnKenHn mu ' ? ' ""Mll l 11 lauoerem opfe und äußerst schwach. uver gene en, wie der Toktor frend in aufrief. Die von einer Giftschlange vkoi encn ver vuren nur nipmn nn w... r-.-rir. . . r.i . . o uen ,on,iigen Nachwirkungen des AI 10001. 7Zel gilt es mir nn hi in. tretende Entkräktuna 1 fiiWmihm Anfangs glaubte rma nnck selben Tage aufstehen und nach der luoi geyen zu können. Aber sie täuschte sich. Noch drei qualvolle Tage und Nächte hielt sie ibi- nffh i w Mühle fest. Doktor Berndt kam alle Morgen heraus, um nach ihr zu sehen, am vierten Tage erklärte er sie außer aller Gefahr und völlig transportfähig. Freilich." fetzte er hinzu, werden die cymerzen woyl nicht sofort gänzlich schwinden, sondern nnck einine Q,m . i- ',, . ' ""'8' O" yimen aoer was will das k?kpn gegen oie Vefahr. der Sie glücklich ent uuiiuca Iino: - Dankbar drückte ihm hie !ol ! "7"' v xVilV JWU Vl( UIIU .... J..'i-f:j(. . 1. . jiuiuiuui iuui II IN nna iv2 brechen. Der 9?ettr d?s PoiWä . " ' " vtvurj lyitl uuii viii von Vluno an ein intimer freund der ftnirnii w , w --- -- U-......V U9itiuiius raths, und daß ich's nur s m ei" Jahr später schon Irma's glücklicher Gatte. Die bannen fftnnS i 0..,, . '""1H Hl UCl ujcurne vergaszen beide edoch niemals ,-t, i l 1 l L. V r, , .... ' mu luicpen uno öreuoe zugleich dach ten sie daran zurück. 9Wkfw , c. . n vcitt reianin doch ihr huihorf;;,,. ms,,., " 7 vviv.VHUm! Gluck! Denn Wer weik rck hr hetä.;. dene Doktor ohne die Dazwischenkunft r6v OiAtiAil.. p . . , oHcuauuei ma)i schwelgend den vuiuuyiup geraumi yane! die ihm bei dem Unglück vielleicht nrch lästiger, als unter anderen Verhältnissen scheinen konnten. Tadcr möge er ihm als einem alter. Freunde und Bewun derer gestatten, zur Hebung dieser -chwicrlakeiken das Seiniae keimt, gen. und zu diesem Zwecke übersende er ihm beiliegenden Eheck von 2.',.0,Xt Fr. Der General möge ihm die Freude thun, sich dieses Ebecks uir Erleickteruna f.'inrr materiellen Lage zu bedienen. Darauf nun antwortete General Galliset in einem überaus charakteristischen Schrei den. welches für die merkwürdige Art soldatischer Ethik, wie sie dieser Hau degcn verstand, bezeichnend ist. Er leugne nicht, schrieb General Galliset daß ersich in recht mißlichen Gcldver hältninen momentan befände ,mk bedanke sich herzlichst für den Freund- icyaflsvcweis des Grafen Zichg. der ihm bei feinem jetzigen Unglück doppelt wohlgethan bade. Aber wie es ,k,n echten Soldaten gehe, so waren ihm sinanzieue alamitaten nicht nur in der Gefangenschaft, sondern auch in der Freiheit, nicht nur in Kricas-. sondern auch in Fricdenszciten ein gewohntes rlevnig. r müsse den Eheck mit Tank zurücksenden und könnte davon kein. Gebrauch machen. Tenn so oft er auch mit Geld in Unfrieden gelebt und zur Aufnahme von Anleihen gezwungen gewesen fei. von Anleihen, von denen er nicht gewußt habe, wann und wie er si. zurückzahlen könnte, so habe er sie noch niemals von reunoen genommen. Die nähme man nur von Leuten, welche sich mit Geldgeschäften befassen und benen schuldig zu bleiben. Einem viel leichter 1,1, al einem persönlichen Freund. Xtt Thier, und Pftaz,nreichthum ves tropischen Amerika. Der Prometbeus" bericktet? Nrn. fessor Eugen Warminq aus Kopenha- gen. der drei Jahre in Lagoa Santa iBrasiliens aewobnt und eine ara von ca. 150 Quadratkilometer botanisch durchforscht bat. fand auf ihr mehr a& 26,000 Gefäßpflanzen, was im Ver gieicycn zur Ausdehnung der durchforsch ten Fläche eine außcrordentlick nrnk. Zahl ist. denn Dänemark mit nakn, 39,000 Quadratkilometern beherrscht nur etwa halb so viel Gefäßpflanzen, Schweden und Norwegen zusamnien Mit 773.000 Qiiadratkilnmkt,rn hnUen kaun, zwei Drittel dieser Artenzahl. In ven Tropen feylen , eben die Wälder und Heiden mit einförmiacr Neaeta- tion in denen dieselbe Art in nnn- rer Vervielfältigung vorkommt.' z. B. Kiefern. Fichten, Tannen, Buchen. Heidekräuter u. f. w. die nur eine sehr kleine Anzahl anderer ffi?,,'ii?hflm unter sich aufkommen lassen. Dagegen gicoi es vier zahlreiche Arten, von denen jede nur in geringer Jndividuenzahl neben einander wackst. Axknlick wrk, es sich mit den Thieren. Wallace zählte in oer umgeoung von Para mehr als 700 Schmetterlinge (Tagfalter) während in ganz Deutschland nur etwa 1 50 und ins den Britischen Inseln nur 04 Arten von Tagfaltern gezahlt werden. Diese Viel heit der Jnsektenarten läßt sich vielleicht auf den Reicktbun, an nerMinh Futterpflanzen zurückführen, während der Grund, warum die Gewächse der Tropen weniger in geschlossenen Massen auftreten, schwerer in erklären ist Wnrh Warming dürfte die feit Jahrtausenden gleicymajzlg gebliebene Temperatur eine der Ursachen dieses Reicktbum spin Auch das Fehlen der auslesenden Macht oe Miniers gehört jedenfalls unter diese den Formenreichtum begünsti genden Umstünde. "er, autfet über das Schul denmachen. Von dem iekiaen srnzsis, !., Ti fr. ' " 1 "0" miifiU.. . .. 1 m . f . . . . ' ' ynierui allifet wird folgende tih iri:fji. m . , . ' " ii uiuiuiicriiinmp ittMrtmit, ..sui ro'n-.c.i . -' -n- ujuuu. wuuirei war IN sfrnnffurt ,, , , " u- IIUUJ UCl Schlacht von Sedan als Gefangener Irtv t 1 . - f t r j- , ' " i ; - ; 0 e'a" Nch in ziemlich bedrängter Laae imS !. , " rt-r "iv v iv -"lUUJUUJl hiervon drana bald in hie rvffui;; y - -wM!v,UiUU.U fcte kam auch zu den Ohren des unaa- r,I k rc w . ? "i1"' yiu,i viiiuno icyy. welcher den General vom Hofe Napoleoirs HI her gut kannte, für den Unserer, tv Zöfischen Soldaten hohe Sympathieen ,27 eni,cyioen war. ihn nicht länger unter sinnniion gz,.-.. ' ! 5 ., (jlvHl UJlUlt- "S.fi'te eiben ZU lassen. Graf Zichy schickte also an den gefangenen General u tyte.oen in weichem er Folgendes .c Uiioe von dem Unglück welches den General netm sJ ...i e ttv,"'Hl, tl UUtU zu seinen Ohren gedrungen, und für tk nalftönmiiiliiA CV 1. r . , 1 Huuiui .llpserieir, mit welcher sich der General aescklan KK tZi .,, ;c, p . ,'7 . 3 1"- WVUUIC " bm feine aufrichtige Bewunderung u. Er habe leider auch in M, nchrnM 1-?- " . wncial momentan in utiiicii peiuniaren Schwierigkeiten sei, Der radelnde Affe. Der bekannte ..Affenvrosessnr" (Knmer hat von einer Forschungsreife in Afrika einen sehr intelligenten Affen nach Eng land gebracht, der gegenwärtig im Bellevue-Garten zu Manchester beher berat wird. ..Konsul" dis der des Vierhänders ist ein ausgezeich- neier ikravfayrer. Tie ersten Unterrichts stunden wurden ibni ans emen roirnk gegeben; als feine Lehrzeit beendigt war. vertraute man ihm ein Zweirad an', dessen er sick iekt hedient 1; ! n ti . ' ' .- " Mensch. Der eiaenart ine W,ihf,ifirI.r fährt natürlich nur innerhalb einer Einfriedigung, aber er könnte sich eben sogut auf die Straßen hinauswagen, ohne mit der Volhei in Konflikt m nem then. denn das Publikum wäre stets von jeinem 'Aayen unterrichtet, da er fort während die Glocke in Benwm ftit Tas scheint ibm soaar bei der M,ihiVri den größten Spatz zu machen; ohne die Glocke hat das Zweirad für ihn keinen Werth. Gretr, der berühmte Komponist, stieß aus Ver sehen eine Scheibe ein, ging in den Laden, in welchem er den tcknd? her. ursacht Hatte, und wollte die Scheibe bezahlen. Ter Kaufmann hatte nicht genug kleines Geld, ihm herauszu geben, und wollte sick entfernen um von einem Nachbar Münze zu holen. Marien sie," sagte der Komponist, den Gang will ich bnen eriwnren indem ich die Rechnung nlntt Mit diesen Worten stieß 'er noch eine Scheibe ein und entfernte sich dann lachend. Im Restaurant. Gast: ..Kellner! Das ist dnck k.i Kalbsbraten. das ist ia um, einer nHen , . ....... Kuh!" Kellner: Toch, es ist Kalbsbraten." Gast: ..Dann inusz hie ffnk her schon recht kindisch geworden fein."