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Tslä wird unser Taschengeld sein. lrelelxS uns einige Tage vor ?iolh schufen wird,- fagic er. Lange und Lander bcimichtiiitcn sich gierig der ichöncn !!?cin;ijttcirislucke und der kostbaren Banknoten des im glücklichen Stech und licf.cn sie sofort in den Tiefen ihrer Taschen verschwinden. .Was diese Dinger betrifft," snlir Rrdericb, auf die Obligationen und sonstigen Wcrthpiipiere deutend, fort; ,io werden wir dieselben so rasch als möglich in Baargrlo umsehen. Tiefe Operation fallt rechtmäßig unserem Freunde Fanoer zu, den ich zum Vn Walter unserer Gesellschaft ernenne; er wird diese Papiere verwerthen können, ohne Aussehen zu errege. Tic Sache ist der Mühe wohl werth, denn die Papiere sind wenigstens sechzig- oder achzigtausend Aark hoch zu schüfe. Wir besinden uns also im Besitze des (Grundkapitals und können unsere Ope rationell ii (Prosen deginnen." Sollten wir nicht auch die übrigen Räume des Hauses durchsuchen und uns aller Wertsachen bemächtigen, die fich och musinden?" fragte Lange. ,.?ns wäre ebenso nuvlos wie thö richt." ,.We--hall'?" Nnl',los. weil wir nur sehr wenig finden, IM-; des Mitnehme werth wäre, lind dann müssen wir es ns zum Prinzip machen, nur Baargeld oder leicht gegen solches umzusetzende Werthpapiere an uns zu nehmen. Seht Ihr das ei,,?" Pvllkommcn." Ta Alles beendet ist," nahm Lange das (Gespräch von Nenein auf, so wollen wir keine Minute verlieren." Wirt, so ist's recht" Haben wir nicht noch Zeit, uns ein warmes Nachtessen zu bereiten?" fragte Zander, der einen ttorb voll vier ent deckt hatte. Nein," erwiderte Lioderich, essen wir nur, um wieder zu Kräften z iom men ; morgen werden wir wählerischer sein können." In diesem Falle möchte ich nur schnell drei oder vier Flaschen Brannt wein entdecken," sagte Lange. Und nachdem er eine Laterne, die auf dem Kamin stand, angezündet, begab er sich in die anstoßende Trinkstube. Als er zwei Minuten später ans der selben znrücklchite, hatten sich die ande reu Zwei bereits vor dem Tisckie nieder gelassen, wo sie dein in dem Porralbc schrank aufgefundenen Mundvonath tapfer zusprachen. Tns ist Alles, was ich gesunden habe," sagte Lange. Ter Keller ist versperrt und die Thür mit einer eiser neu Oneistange verwahrt. (5s wäre zu inständliel,, diese zn entfernen." Tabci stellte er eine Flasche, in wel cher sich ei Restchen Rothwein befand, eine andere mit Branntwein nd noch eine drille mit Madeira gefüllt, a.:f den Tisch. .Außerdem habe ich einen für mich und Fauder sehr werthvollen Fund gemacht," sügte er hinzu. Was denn?" fragte der Kleine, m't beiden Backen kauend. Tiefe zwei Ueberröcke einen große ren und einen kleineren. Ta hast Tn den kleineren für Tich; der größere wird für mich gut sein. Außerdem diese Schuhe und Beinkleider." TaS trifft sich gnt, meiner Treu !" Ihr werdet aber so vernünftig sein, die Dinger sofort ach (Zurer Ankunft in Berlin zu vernichten." (Zlewisz. das werden wir thun." In weni-er denn zehn Minuten war die Mahlzeit beendet, und die drei Räu der verließen in aller (ile die Schänke. Sie schlugen die Richtung nach der Landstraße ein und lenkten ihre Schritte nach dem Bahnhofe von F. Ter Crilzug muß um zwölf Uhr vierzig Minuten im Bahnhofe einlau fen," sagte Roderich. Wir müssen den Zug besteigen, ohne daß uns Jemand bemerkt; sonst wird die Polizei Zweifel los in Erfahrung bringe, daß in der Nacht des Verbrechens in F. drei In- dividuen Karten nach Berlin gelöst haben. Wer weiß, ob der Bahnhof in Folge Eurer Flucht nicht überwacht wird? All' dies ist gefährlich, und darum thut Vorsicht noth." Alle Wetter, was sollen wir aber thun?" Wir müssen die Hecke überklettern, den Schienenstrang entlang schleichen und uns hinter einem Waggon ver stecken." Diesen Weisungen wurde ohne son- derliche Schwierigkeiten entsprochen, und die drei Räuber versteckte sich in einiger Entfernung vom Bahnhofe, in dem -chaffnerwagen eines dort stehen- den Eiüterzuges. Etwa zehn Minuten später langte der Eilzug an, und in dem Augenblicke, da er wieder abgehen wollte, erkletterten die drei Mörder den Zugang zn einem leeren Waggon und stahlen sich geräuschlos in das Innere desselben, wo sie sich unter den Sitzen verbargen. Der Streich war gelungen, sie befanden fich in Sicherheit. Etwa zwei Stunden nach der Ent fernnng der Mörder weckte die durch dringende und immer mehr zunehmende Kälte die Mutter Betta aus ihrer Be wußtlosigkeit. Es währte lange bis sie sich wieder im Vollbesitze ihrer Sinne befand. Die dumpfe Betäubung, welche auf ihr lastete, wollte nicht weichen. Weshalb befand sie fich eingehüllt in den Fallen dieses schweren Mantels? Es gelang ihr nicht, ihre Gedanken zu sammeln ; den wirren Ideen, welche ihr Hirn bewegten, eine Gestalt, eine bestimmte Richwng zn geben. Endlich kehrten . ihre Kräfte emi l!:d. v;c..:ru: ' .;: c::',rt;::;u Plo''.!ich irr c'.: !co.:!?le Durch d.!' - in o :v Alles t'd'::dv:!dci :i:!e, Icr aV.: Fileni ihrcz vr.cnc- Ivü :"zchk. ,.Hc!:ia! W rn ycMi'i. ein aln.k r:i:.;ijs , :-.Mre '." V.:". -J'.,l':i-, Ic :.: ci:-c;:t -Slic.vl. ch: die t.t,:c1l!.lc;i Ereignis'e dieses ?lb.-::s in ihr :-v:it, nO eine Be-furch:-.'z t:?'';-'.: s.ch is;r schtc'f ni-d gebi.!.".i'.b i::.?. Hi:r si! ü.-l .-:.:-a:.r !:::...:;. i-.ll.-icht !'::cc:: ':: (.::D cri.!r M" ?!'.! n rid'tuc sie sich tvil aufgeregt ci-Iht, stritt die Thüre zn und r:!!:" sie o'fn.'N. Doch i''derich hatte 'ic le'tig !-:;'e'c! l.tgc:?, ünd d-.?? me, schu .:.! c Wei!) veri'-oä-tc erst nach !zn ger Mühe, sie aüizu::!ache. Als die Tbur ausging, drang ein Windstoß berein, der die alte, gedrech liebe Freu in ci:;c 'Weite seiner Schnec koiüchcn biitlte. Die Ksrridsrtbür mußte demnach offen stellen. Dies bestätigte ihre schlimmste Befürchtungen. Taumelnd, doch raschen Schrittes be gab sie fich uach dem Zimmer ihrer Hcdwig !" murmelte sie, bevor sie in dasselbe !r,t. Keine Antwort. iedwig !" wiederholte sie lauter. Wieder leine Anfvvrt. Mein Gott!" schrie sie nun ans. Hedwia, mein Kind, antworte." Sie nies; die Tbür auf und trat in das Zimmer, lli, durchdringliche Tnn kelheit herrfckzte liier, Mutter Betta aber fchritt gerade auf das Rubclager zu und streckte die zitternden Hunde aus. Das Bett nw kalt, nicht berührt. Ab!" stöhnte die Unglückliche voll wabnsinnigen Schreckens. Ein tiampfbasteS Beben schüttelte ihren Körper vom Kopf bis zu den Füßen. Tann richtete fie sich voll Bei' zweislnng empör, um nicht der Wucht dieses unendlichen Schmerzes zn unter liegen. Nein, das war ich! möglich ! Ihre Tochter, ihre theure Hcdivig. ibr ein ziges Gut. ilire einzige Liebe ! Sie mußte unverzüglich suchen, Licht machen Liiit ! Dieses Wort durchzuckte ihren Geist gleich einem feurigen Pfeil. Ja, sie erinnerte sich hatte sie den nicht ein Licht im Wolmzimmcr, in dem Raume, wo sieh Stech eingeschlossen halte, brennen sehen? Es brannte ge miß noch immer. Sie schritt dem Wohnzimmer zu. Dabei stieß sie gegen jeden Gegenstand, der sieh auf ihrem Wege befand und taumelte gegen die Wände ; doch schritt sie immer weiter mit ausgestreckten Hän den und gesenilem Haupte. Sie trat in das Gemach, ohne zu bc merken, daß die Thür in Trümmern ans der tfrfcc lag. Sie strebte nur dem Lichte zu. Was noch an Empfindung, an Leben in ihr vorhanden war, ton zentrirte fich in dem einzigen Gedanken : Hedwig, meine geliebte Tochter!" , Die Lampe war in der That auf dem Tische geblieben, und beim Verlassen des Hanfes hatten die Banditen nicht daran gedacht, sie auszulöschen. Hastig trat Mutter Betta näher. Doch wie vom Schlage gerührt, blieb sie mit einem Male stehen. Sie hatte den Leichnam ihres Gatten bemerkt. Das Lampenlicht siel voll auf fein violettes, verzerrtes, eiskaltes Gesicht. Mutter Betta stieß einen fürchter lichen Schrei ans, schlug mit beiden Armen durch die Luft und schmetterte, mit dem Gesicht zn Boden gekehrt, in dumpfem Fall nieder. Kein Zin'ci, ging onrch ihren erstarr ten Körper, lein Seufzer trat über die für ewig geschlossenen Lippen. Sie war tost. . Kap itel. In einem stillen Thale, unweit des Städtchens L bürg, liegt ein aller liebstes, kleine?, mit Ephen umspönne nes Häuschen, welches, dank der zahl losen Rosci, die in seinem Garten blühen, in der Umgebung den Namen das ..Rosenhans" führt. Der Bewohner und Eigenthümer desselben, Walter Kampf, I)in darin einen geräumigen Spcisesaal, ein Arbcits-und ein Schlaf ziminer innc, während die übrigen Raume der Frau Amalie überlassen sind, einer guten, alten Person, die ganz auszeichnete Vorzüge besitzt, zwar auch ein wenig zänkisch, aber ganz l,cw! eine vortreffliche Kochin ist. Herr Walter Kampf hat soeben sein Mittagessen beendet, und während ihm seine ehrwürdige Wirthschaften eine Tasse Kaffee cingießt, dreht er sich mit flinken Fingern eine Eigarrette. Mit seiner hohen Stirne, den blauen Auge, dem blonden Schiinrrbarte, dem dichte Haupthaar, dem spöttische Lächeln der Lippe und dem leuchtenden Blick ist Walter ein schöner, gewinnen der, junger Mann, dessen Name in der Schriftstellerwclt nicht unbekannt ist. Fra Amalie betet ihren jungen Ge bictcr an ; sie ist seit mehr als zwanzig Jahren im Hanse und Kampf hat die Dreißig ncch nicht erreicht. Sie behan delt ihn wie ein verzärteltes Kind und thnt sich auch keinerlei Zwang an, um ihn auszuschcltcn und ihm Vorstclluu ge z machen, wo es noth thnt. Na," sagt sie mit einem Anfing von Spott, nachdem sie die Tasse des jungen Mannes bis zum Ueberflicßen mit Kaf fec gefüllt hatte. Na, jetzt ist er aber, ßuie Sie ihn wünschen: schwarz wie Tinte und dick wie Sirup !" Sehr gut, meine liebe Amalie, sehr gut; so hab' ich ihn gern." Tu lieber Gott! Trinkt denn ein dernünftiqer Mensch solchen Kaffee? Und noch dazu ohne Zucker !" Meine gute Amalie," fuhr Walter lächelnd fort; ich setze gar keinen Ehr geiz darein, vernünftigen Menschen zu gleichen." Das will ich Ihnen gerne glanben Wenn es Ihnen nur nicht schädlich wird!" Ach Gott, einer solchen Lappalie wegen ! Ich trinke ja nur zwei Tassen täalich!" , , ,!. , .,c ,.1 ,r ?.b: g:: d:.':i 2 1: !.:'. ,:i s ie: -vu if, i :::..: '. i. : Ht r 'ti.:::- '.'.'.:,;c.!s c. ::n-.-.f ich - t ? ,! t r.c, r. 6:5 n:r e.' :! a!:-: :; , c:;::.Ccr, cieden it. rjcil a y.i ihl tcu: K.f.Uün ! ' . . 7 jö'i'ch? Dichter :! ..;::; t!.'.M Ait, d.-,; ei !. lii.ii'N cic !uj -neu nicht fbc::jc er ..;-b---" D,,r..i: ist g.'.r i.icht zn tt:'.;n, U'it ich I !:::::! le.7c.scn werde. Die icc ,i".i.i vi Sie fich sebr un ehr.-. '. -t:.i c:: .zudrücken h lieben, den:! er r..:: einer der größten Schritt' stcüec unseres I.-Krbi.ndelts. ist mit vierzi.', I .ihren s,en:rben. ireil er täglich suüf Ta'icu K.ii'ce trank, das i't wahr. .Vch d-, nur z'"ei Tei'n trinkt, d.is Lcif.t a:;:::;:;.:::u:!;:l wc::iger, h.'.de ein Recht, audcribalbüial langer zn leben. Nn:: rebnen Sie: vierzig i'.r.d vierzig macht achtng, noch die Halste dazu, das beißt zwanzig, ergibt rund hundert ! Ich werde alse erst mit !".;n dert Jahren sterben. Ist dies klar und mathematisch richtig?" Ach v,n, mich können Sie mit Ihren schonen Werten nicht bethoren." Nachdem Walter die schwarze Brühe, die er sich als e,iifcc verabreichen ließ, zu Ende geschlurft hatte, warf er feine Serviette hin und stand aus, indem er die große Arie aus der Jüdin" zn sin gen begann. Der junge Mann besaß eine schmetternde Stimme, und wenn er zu fingen auinia, klirrte die Fenster fcheiben im Zimmer. Großer Gott !" rief Amalie uns und streckte die Arme zum Himmel empor. Nun fangen Sie schon wieder an !" Walter brach kurz ab und sagte: Sie lieben offenbar nicht die Musik von H.ilevii. Soll ich Ihnen also etwas von Mcperbecr. Rossini oder Goirnod vorsingen?" Das ist ja doch immer dasselbe." Dasselbe?" Gewiß, denn wenn Sie Ihrem Singen auch all' die heidnischen Namen geben, die Sie da soeben anführten, so kommt doch Alles auf dasselbe hinaus." Ach du lieber Himmel, so gering schätzend denlen Sie über meine Be fahignng als Sanger, Frau Amalie? Wohlan, ich werde Ihnen niemals wie der etwas vorsingen." Daran winden Sie sehr Ilng thun." Ich danke siir das Kompliment." Was Sie aber nicht hindern wird, nach fünf Minuten von Neuem zu be ginnen." Mag fein; doch werden Sie mich nicht hören, da ich in den Wald gehe, um dort nach Herzenslust zu groblen." Nehmen Sie sich in Acht; die Ler chen werden Sie auslachen." Du seh' einer ! Amalie wird c,eisi reich." Ach, man könnte es Ihnen wohl gleichthun, Herr Büchermacher. wenn man fich nur die Mühe geben wollte, " erwiderte Anzalie mit einer ironischen Verbeugung. Alle Weiter, ich to.ige je, gar nicht, den Kampf aufzunehmen. Auf Wie dersehen, ich rette mich." Und Walter pfiff seinem Hunde TvraS. Doch im Begriffe, das Zimmer zn verlassen, wandte er sich noch einmal an der Schwelle nm. Beiläufig." sagte er. was gibt es denn heute zum Abendbrod?" Können Sie vielleicht gar nicht Ihre Promenade machen, ohne zu wissen, was Sie bei der Rückkehr essen werden ?" Blitz, die Küche ist eine ernste Sache ! Ei Großer des Alterthums, dessen Namen ich Ihren nicht nenne, sonst spotten Sie noch über ihn wie Über Bai zae, hat gesagt: man muß leben, um zu essen, nicht essen, um zn leben. Auf Wiedersehen !" Und damit ging er endlich, während fich die Wirthschaften der Thür näherte, um ihm nachzublicken. Die braven Leute in L bürg haben vielleicht Recht, wenn sie sagen, daß er ein wenig eigensinnig ist." murmelte sie, doch ist er so hübsch, so gut, und so heiter! Ach, es wäre wirklich schade, wen er unglücklich fei würde !" AIs Waller Kampf den an feinem Hause vorüberführenden Weg betreten hatte, mußte er sich rasch an die Wand drücken, da ein Pferd in gestrecktem Galopp dahergesprengt kam. Auf dem Pferde saß eine schlanke, elegante, kühne Amazone. Ei wenig vornübergebeugt, die Zügel i der kleinen, fein beHand schuhten Faust haltend, jagte sie mit Sturmeseile daher, mit Stimme und Gerte den Gang ihres Reitthieres, eines feurigen Vollblulrappens. beschien nigend. Das Ganze glitt rasch wie ein Blitz, wie eine Vision vorüber, so daß Walter kaum Zeit hatte, zwei flammende schwarze Mgen hinter dem Gazeschleier des Hntes zu unterscheiden. Ein herrliches Weib," murmelte er vor sich hin. während er ihr bewun dernd nachblickte. Auch sie halte sich wie neiigierig um gedreht, so daß sich ihre Blicke kreuzten. Tann aber versetzte sie ihrem Pferde einen sausenden Schlag mit der Reit gerte und verschwand um die Biegung deö Weges. Walter Kampf war ganz nachdenklich geworden. Ein Lächeln spielte um seine Lippen. Ah. so!" sagte er sich; ich wußte gar nicht, daß ich eine so schöne Nach barin habe. Uebrigens," sagte er mit spöttischer Geberde hinzu ; wenn sie es lange in dieser 'Weise treibt, so wird sie sich unfehlbar das Genick brechen. Was übrigens recht schade wäre," be schloß er seine Betrachtungen und setzte seinen täglichen Spaziergang fort. Gleich alle jungen Schriftstellern arbeitete Walter Kampf meist des Abends; d,s Morgens nur wenig und Nachmittags gar nicht. Diese Methode ist vielleicht anfechtbar. Walter aber befand sich s.hr wohl bei diesem System, da es ihm für seine lange träume rischen Promenaden die besten Stunden des Tages frei behielt. Insbesondere waren ihm die Spazieigänge des Nach mittags lieb und werth. Dabei war fein Geist fortwährend in Thätigkeit, und wenn er des Abends heiikbrte. :.c. . ;c . -: ::.:,::;i:.Mi:n,p:;::i! ::;.; er 1 l.-s die ."cda ,..r 5 zu :'.;;:. i::D fie i:!ecr das P. pici gleiten 1 ,. -tc über l',,::e er l.iac Zeit, tich feinem g,:i.b:en binnen zu ubclt.'ei'.. Ncch war er kaum ans einem lieinen ' fchiangclnde'i P' ade eine bal.'e Stunde Walde bclumgcfirjchcn. als rr plötz lich einen schärfen Schrei, wie ihn S.nei; tnd l'.ebcrrafchung erpressen, vernahm und gleich darauf den nregel imiüigen Huffchlag eines rafch naher kommenden Pferdes borte. Sofort dachte Walrr an die kühne Amazone, deren Vi'ion an ihm vorüber gezogen war. als er sein Haus verlassen hatte. Ich we,'-!e ja." m;;rx.'l!c er. ..daß sie sich schließlich den Hals brechen würde." Was war geschehen? Hatte das Pferd feine Reiterin abge worfen oder galapl irte es mit derselbe uaufhaltfam auf dem abschüssigen Pfade dahin ! Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Kaum zweihundert Schrille entfernt, bei einer Biegung, welche der Weg be schrieb, sah Waller einen flüchtigen Schallen vorübergleiten. Die Amazone befand sich noch im Sattel. Teufel !" sprach der junge Mann zn sich; sie werden Beide in die Tiese stürzen !" Er hatte keine Zeit, länger über die kritische Situation nachzudenken ; denn das Pserd tain mit erschreckender Schnel ligkeit naher. Regungslos, in der Mitte des Weges stehend, wartete Walter Kamps. Sei Ttzras hatte fich neben ihn ge stellt und blickte zn feinem Gebieter empor, als wollte er ihn nach dem Einlud? dieses plötzlichen AnhaltenS und dieses angstvollen Wartens fragen. Plötzlich sprang der Hnnd, anS Leides traften bellend, vor. Ueberrascht durch das Erscheinen dcS scheu gewordenen Pferdes gab er seine Unzufriedenheit und seinen Zorn kund. Sein unerwartetes Gebe! beschien nigte die Katastrophe. Das Pferd bäumte fich boch auf und. gedrängt durch den abschüssigen Pfad und die eigene Schnelligkeit, warf eö sich nach rechts und links. Die unglückliche R'eiterin. deren Wil lenslrast gebrochen zn sein schien, ver mochte der Heftigkeit dieser wiederholten Stöße nicht zn widerstehen, und ihre Hände ließe den Sattelknopf kos, wel chen sie krampfhaft umllammert ge hallen. Waller war sich über die Situation rasch im Klaren. Anfänglich halle er den Gedanken gehabt, sich dem Pferde entgegen zuwerfen, wodurch das Unglück nur ein noch größeres geworden wäre. Das Manöver des Hundes aber hatte dem Ganzen eine andere Wendung gegeben. Walter hatte sich gesagt, dass die Rci terin unfehlbar zu Boden geschlendert werden müsse, schnell war er zur Seite gesprungen und hatte sie glücklicher Weise in seinen Armen aufgefangen, gerade in dem Augenblick, da sie sich auf den Steine des Pfades zerschmel tert haben würde. Von TyraS verfolgt, war das Pferd wie ein Pfeil weilergaloppirl. Plötzlich strauchelte es, und 'ehe es noch festen Fuß zn fassen vermocht hatte, war es seitwärts in einen von jungem Gehölz bestandenen Abgrund gestürzt. Die Bewegung Walters war eine so wenig vermittelte, so wenig überlegte gewesen, daß er selbst strauchelte, als'er die süße, kostbare Last in seine Arme auffing. Er fiel hark auf seine Knie, hatte aber wenigstens die schöne Reiterin vor einem schweren Falle bewahrt. Himmel!" rief er dabei ans, nun befinde ich mich selbst in einer unver fälschten Romansitnation. Wirklich, nun ist die Reihe an mir ! Wir wollen aber 'mal sehen, ob ich mich ebenso gnt aus der Sache ziehen ian, wie irgend einer meiner jungen Helden!" Dieser anscheinend spottenden Worte ungeachtet, war Waller ganz außer ordentlich bewegt. Ei fonderbarer Eharakler, ein Gemisch von Gefühlstiefe und oberflächlichem Skeptizismus. Niemals floß ihm der Spott leichter und ätzender von den Lippen, als wen er in Herz und Seele am tiefsten be wegt war. Er hatte sich rasch erhoben, und nun ließ er die jnnge Frau, die das Bewußt sein verloren hate, am Fnße einer Eiche, auf einer Moosanschwcllnng nicderglcitcn. Dabei sagte er zu sich: Und nun trachten wir unsere Rolle als Lebensretter in würdevoller Weise durchzuführen " 7. Kapitel. Sie war anßcrordcnlich schön, diese unkluge Reiterin, welche Walter Kampf durch sein thatkräftiges Handeln vor einem sicheren Tode bewahrt halle. Eine etwas zn strenge Schönheit, zn majestätisch vielleicht, doch so anniuthig und liebreizend, daß der erste kalte Ein druck alsbald schwand, um einer ans richtigen Bewunderung Platz zu machen. Sie 'war brünett, doch von so zarter, feiner Nuance, daß die blauen Augen und die rosigen Wangen in harmo nischer Weise die dunklere Farbe hoben. Herrlich gebant, von tadellosen For men, hätte sie auch Andere verwirrt. als Walter, der seine achtnndzwanzig Jahre in einer einsamen, zuriickgezoge nen Lebensweise verbracht halle. Teufel !" murmelte er. sie ist ohn mächtig nach allen Regeln der Kunst. Und ich scheine alle Ernstes den Kopf zu verliere. Himmel, ist sie schön ! Nie, im Leben habe ich ein so schönes Wesen gesehen; nein, gewiß nicht! Doch ebenso gewiß ist es, daß sie von selbst so bald nicht zum Bewußtsein er wachen wird; ich muß ihr also dabei ein wenig zu Hilse kommen. Doch auf welche Weise? Ich sinde mich da gar nicht znrecht. Sollte sie irgendwie be schädigt sein? Himmel, da sehe ich Blut" Tie lekteiz Worte wäre?. d.nt junoen V.'iJinie let kein 3 blies eines dlinuen BluNNenens nilfchtnpft, welcher unter der dickte scinrarzen Haaimasse der Unbekannten bcrvorzusikcr begann. Fiirchisan, und mit zitternder Havk sbob Walker die seidenen Flechten znrüci. Aber lviwaris doch. Du Einfalls pintcl !" Uno nachdem er sich mit diesem schmei ckelbasten Kosenamen bedacht hatte, wurde er muthiger. Er kniete behirnaui nieder und beb voll unendlicher Sorgfalt den leblosen Kopf der jungen Frau empor. Eine eite desselben war ganz feucht ur.b diese Feuehtiglcit färbte des junge Mannes Finger roth. Er hatte die Wunde alsbald entdeckt, ic v.'ar rlw.i drei oder vier (Zentimeter lang und zwei breit, und zog fich ge rade oberhalb der Stirne von links nach rechts, a einer Stelle bin, wo die Haare ai:t wenig'tcn dickn waren. C Heilbar war die Wunde das Resultat eines befugen Slopes, da die Haut mehr gedrückt als gerifstn schien. .Ul legreife." sagte Walter, der sich nler feine Eindrucke Rechenschaft zn geben gewohnt war, sie beging die Uiillughcit. am Rand dieser kleine unebene Straße dahin zu gaioppircn, unnhcrlegt, ohne vor sich hinzublickcn. ('in iicsliuiigendcr Zweig traf sie an der Stirn und erzeugte diese Verletzung, indem er sie zugleich des Hutes beraubte, dessen (Gazeschleier, vo den Nadel fest gehalten, in den Haaren zurückblieb. Vor Schmerz und lleberraschuiig fließ sie den Sbrei ans. welchen ich ver nonnnen habe. Das Pferd erschrak und beschleunigte seinen ohnebin fchon-D raschen Lauf noch mehr. Unfähig, das Thier z bändigen, halb betäubt durch den empfangenen Schlag, hielt fie sich, so gut es anging, am Sallellnopf fest, bis der Sturz cnvlgte, und ich sie in meinen Arme anssaiigen konnte. So muß fich die Sache zugetragen haben." Und Walter betrachtete i fortwäh rciid zunehmender Rathlosiglcit die junge Frau, die Halb in feinen Armen lag.' Donnerwetter, ich weiß ja, daß sie sich bedeutend bester suhlen würde, wen sie freier athmen konnte. Sie muß ja ersticken in dem enge Kleid und Mieder." Einen Moment verharrte er nach deutlich und verwirrt. Eine T. nuuug, welche die Kehle der jungen au erfaßte und ihr den Athem wie in einem schmerzlichen Röcheln benahm, ward die uumillel bare Veranlassung, daß Walters zart fiihlenCe Bedenken schwanden. Und mit dem linken Arm den wider standslos daliegenden Körper empor richtend, vsfuete er die untersten Knöpfe an der Taille der schönen huinäch tigen. Nun nahm er sein Taschenmesser vor und spaltete mit einem einzigen Schnillc die seine blaue iccidc des Kor stts, ohne auch nur hinzusehen. Endlich, gottlob!" rief er aus. Doch nun suchen uir rase!) nach etwas 'Wasser." Er Hatte nicht lange zn suchen, Ihtji das von einem Bache durchschnitte Terrain war reich an Graben, welche zn dieser Jahreszeit stets mit frischem, kaltem Wasser gefüllt waren. Waller schöpfte seinen Hut bis an den Rand voll und kehrte damit in eiligem Lauf zurück, da der nicht ge tingend dachte Filz die Flüssigkeit durch sickern ließ. Langsam, voll nirndlichca Sorgsalt, deren er sich niemals für fähig gehalten hätte, befeuchtete r die Stirne der Be wnßtlofen, nachdem er unter ihren Kopf vorerst ein breites Kissen weichen Moo ses geschoben hatte. Die erste furchtsame Anwendung deö lallen Wassers hatte keinerlei Wirkung, end so ließ Walter die eisige Flüssigleil aus einer immer mehr zunehmenden Hohe in kurzen raschen Pausen ans das Gesicht der jnn gen Frau niedersallni. So redliche Anstrengungen mit so diel gutem Willen gepaart waren ein günstiges Refultai wohl werth. Ein leichter Schauer ging durch den Körper der jungen Frau, ein rosiger Schimmer verdrängte die Blässe ihres Gesichtes, und plötzlich schlug sie die Augen auf. Ter junge Schriftsteller, der voll iheilnehntettder Spannung über sie ge neigt stand, empfing voll und ganz die seit klaren Blick, der anfänglich ei wenig erstaunt und ungewiß war, doch mit jeder Sekunde mächtiger und ans- drucksvoller wurde. ' Plötzlich aber gewahrte sie die Un ordttnng ihrer Toilette. Sie richtete sich mit klar hervortretender Entrüstung empor, und mit einer heftigen Geberde ordnete sie, so gut es eben anging, ihre Kleidung, wahrend sie dem Unglück lichen Walter einen zornerfüllten Blick zuwarf. Der junge Mann ließ mit erschrocke ner Bewegung seinen noch halb mit Wasser gefüllten Hnt fallen, ohne doch vor lauter Verlegenheit ein Wort über die Lippen zu bringen. In Folge dieses unschuldig naiven Benehmens blickte die junge Frau ihren Ritter mit einem solchen Lächeln an. daß er fich wie in Sonnenschein ge badet fühlte. Dieses Lächeln war klar und leuchtend, ein wenig erstaunt und furchtsam zwar, doch 'freundlich wie eine Liebkesung. und voll warmer Dankbarkeit. Walter fühlte sich beruhigt, ein Strahl der Frende brach ans seinen Augen, und voll zutraulichen Eifers fragte er: Wie befinden Sie sich, gnädige Fran? Bereitet Ihnen die Verletzung am Kopfe Schmerzen ? Sie thaten einen schweren Fall, und es wäre fast ei Wunder " Sie richtete sich mit Anstrengung rin ,. wenig ans dem Mooslager empor, ans welchem fie ruhte, und versetzte aber malS lächelnd: Ich glaube, daß fich dieses Wunder zugetragen hat." Und sich noch mehr emporrichtend, streckte sie Walter die Hand entgegen und sagte: Ich danke Ihnen I Sie haben mir das Leben ge-rettet!"