J :icr? und Süd, Ja. der Krieg ztrifchen Norden und SuDa ist ich an Erinncrunga." sagte da alle k:icral sinnend, ci-.ie meiner inlcuffiWtejicn :nll ich er zählen.' Wir waren nach der Ueberzabe von Vickstura, als ÄaiN'riabc der fci nannten litt (5lad Flotte zugetheilt worden, zwöls mit starten 5ichcndal!cn bekleideten, kleinen iSlufcdiinirfcm, die den Mississippi auf und ad fuhren. Eines ZazeS erhielten vier Kompagnien Befelil. den Fluß hinab zu fahren bis zu vtodncy. dort ausjusteicn. nach Fort Gibson zu marichiren und dort die versiegelten Crdrcs einzusehen. Man kann sich unser Erstaunen beuten, als die versiegelten Bcschle uns anwiesen. 50 Der aristokratischen jungen Tamcn dcr Stadt gefangen zu nehmen und nach Vufsburg zu bringen. Toch wir waren Soldaten und mußten gc horchen; mit Führern versehen zogen wir von HauS zu Haus und wiesen die jungen Ladies an. sich innerhalb zwei stunden im Hauptquartier zu melden, im anderen Falle würden die Wohn Häuser ihrer Eltern niedergebrannt werden, selbstverständlich rief dies die grof.te Entrüstung hervor, nicht nur vergossen die schönen selbst bittere Thränen, auch die männlichen Ver wandten knirschten in ohnmächtiger Wuth die Zähne, aber das Ultimatum" mußte akzcptirt werden. Tas (5nd resultat war, daß nach Ablauf dcr 2 Stunden aus den 50 schöncn (ücsan gencn sich 49 eingestellt halten, aber mit Augen, aus denen tiefster Hafz und Verachtung strahlten, während wir den männlichen Begleitern ansehen konnten, daß sie am liebsten uns das Messer in den Leib gestoßen Hütten. Für die ein zig Fehlende wurde um Frist ersucht, mehrere dcr jungen Tamcn erboten sich, sie aufzusuchen und ihr zuzureden, sich in das Unvermeidliche zu sügcn. Sie kam denn auch, aber den Blick, den sie uns zuwarf, habe ich nie vergessen, sie blickt mich manchmal jetzt noch an. denn sie ist heute meine Frau und "the only woman I ever lovocl". Unsere unliebe Aufgabe war noch nicht gelöst, die Schwierigkeiten began nen erst. Viic sollten wir unseren Raub nach dem 20 Mcilen entfernten Rodney dringen über Straßen, die sich infolge der Kriegsverhcerungen und Vernachlässigungen im greulichsten Zu stand befanden? Alle guten Pferde befanden sich, wie alle guten Männer auch, bei dcr Armee und was einst an Kutschen und Wagcn vorhandcn gewesen war, befand nch in dcn letzten Stadien der Auslösung. So blieb uns nichts weiter übrig, als alle lendenlahmen Gäule zu sammeln, sie mit Aaergcschirr zu belasten und vor die verkrüppelten Wagen zu spannen Unsere armen Opfer stiegen ein '.:nd der Zug setzte sich in Bewegung, oft genug spannten wir Soldaten uns selber vor und zogen mehr als die Pferde. er numor verließ uns elo t in dieser traurigen Situation nicht; Ihr dürft nicht vergessen, daß wir lin Jahre 1 803 noch junge Leute waren, jener Krieg wurde von Mannern ausge kämpft, die durchschnittlich nur 23 Jahre alt waren. Nun, wir legten den Marsch oder die Fahrt nach Rodney unter Thränen und Lachen zurück, traf uns doch hin und wieder aus den ver aräuiten Augen ein dankbarer Blick, wenn wir dcn Gefangenen" eine tlcine Gefälligkeit erweisen tonnten, wenn es auch nur ein Trunk frischen Wasser war. Wir schämten uns ordentlich dcr Rolle, welche wir spielen mußten und fragten uns erzürnt, warum solche Grausamkeit an hübschen und wehrlosen Mädchen verübt wurde. In Biasburg, wohin wir wieder von Rodney per Schiff fuhren, erfuhren wir dcn Grund, nachdem die Tamen gegen ihr Wort, in der Stadt bleiben zu wollen, auf freien Fuß gesetzt worden waren. Tie meisten hatten Freunde in der Stadt, die sie aufnahmen, für die, übrigen wurde passendes Quartier gefunden. Ter Grund der Expedition war nun dcr folgende: bei dcn Zügen dcr (icrn födcrirt'cn waren einige Lchrerinnen aus dem Norden in Xie Hände des Feindes gefallen und unverschämter Weise gezwungen worden, .in dcn La gcrn für die Soldaten zu waschen und zu flicken. Teshalb mußten die jungen Tamcn von uns geholt wcrdcn, um die Südlichen zu zwingen, ihre weiblichen Gefangenen gegen sie auszutauschen. Mit dem Austausch ging es freilich langsam, aber inzwischen hatten unsere Gefangenen es sich ganz heimisch werden lasten, auf unseren QsfizierZbällcn waren sie die flottesten Tänzerinnen, und unser Lieblingslicd "When this cruel war is ver" sangen sie mit Gefühl mit, denn wir sehnten uns ja, Nord und Süd. so sehr nach dem gol denen Frieden. So keimte auch die Liebe bei uns jungen Menschen auf, ich speziell war heimlich entbrannt für No. 50", wie wir sie nannten, den kleinen Trotzkopf, der zuletzt hatte geholt werden müssen. Als der Abschied kam, als die Gefangenen nach Hause dursten, ward manches Mädchenauge wicdcr fcucht, aber nicht mehr in Haß und Zorn, wie damals. So konnte ich mir ein Herz nehmen und meine Schöne fragen, ob ich sie dereinst bei ihren Ber wandten besuchen dürfte. ""VVhen this cruel war is ver," antwortete sie leise. Aber bitte, nicht wicdcr ge sangen nehmen und fortführen.'' Glück erfüllt versprach ich es auch und habe niein Wort nicht gehalten. Tenn meine Gefangen? wurde sie wicdcr. freiwillig und furS ganze Leben. Und noch zwei Kameraden wurden die Gatten ihrer einstmaligen Kriegsgefangenen. Es war eben bestimmt im Rath über dcn Sternen. Nord und Sud sollte sich wie der verlohnen." )ctzt wird's Ernst. Jrnings-staals-NuhLpaper. atroß die Britsch. )hst Neu floi! Boro. Mister Editcr'. Also, es iZ gezettelt! Mcr gehn nach Juropp. Ich un die Alti und die sämmtliche Kinncr. Awwer net nach Schörmeni. ' Nach -chörmcni kann jeder fckcnhändige Teulschmen gehe. Mir wolle wo hi. wo es fteilisch is. Mcr sein nor noch net ganz drüwwcr einig, was for e Kauntri mer auspicke. Tie Alte möcht nach Jngland. weil fie zur Quien pri?entcd wcrn will. Tie Maud will nach Frans. Ich glaad, sie Hot sich unbekannter Weis dorch die Piltschcrs in die Päpcrs in dcn Mister Läbori, wo dem Treyfus sein Loicr is. verliebt. Jctz ich for mein Theil möcht in ergcnd e Kauntri, wo es die beste Kunstschütz gebt. Ich hcn mich erkun digt un die Lcit hcn mcr gesagt, Jtelli wär die Kauntri sor so was. Es Hot nach dcrzu e gebildeter Mann sei wolle, wo mcr deZ gesagt Hot. Jctz bitt ich Ihne, Mister Editcr, so e Tummhcit! For des Bißle belle figure, scll 'cm to you chcapa," wo die Tägos mache, da braucht mcr doch nct nach Jtclli ze gehn. Tes kann mcr hicr billiger hawwe. Un biscits. was nütze mcr die ganze Kunstschätz, wenn die geröste Kartoffel un die Backhädcl und die Fisch un Karmenadel in Cd gcbackc wcrn? Tann wär da noch Spain. Awwer Sie kätfche mich nct, dahin ze gehn, wo die Späniards doch wisse, war for en prominente Part ich im letzte War ge nomme hcn. Ich trau dem Landfriede noch nct recht, Mister Editer. Well, mer gehen emol enihau zcerst nach London, dann nach Päris. Un dann watsch ich de Jmpcrer. Ter Hot Erpiricnz in Trämwle un wo dcr higcht, da gehn mcr auch. Nach Juropp gehn mer mol enihau un des Weitere wird sich sinne. Ich sein zu disgöstcd mit dcr Kauntri hicr, als daß ich noch hier bleibe könnt. Wcll, wenn es so weit timmt in dem freie Land, daß en Prominenter sogar Schlag kriege kann vun ganz gewöhnliche sekenhändige Farmer, dann is es Zeit, daß mcr die Kauntri quitt. Tie Familie is hie un is büssj mit die Priperäschens for unsern Tripp. Mir wolle die Leit in Juropp cmol zeige, was Steil heißt. Passe Sie Achtung, Mister Editcr, mcr wern en Hitt mache. Es werd überall heiße: Ta klmmc die reiche Amerikaner." Eigentlich soll das Goverment was derzu gcwe, daß ich die Juneited Stäts drüwwe in Juropp riprcscnt, awwer die spende ja alles Geld for Niggcrs zu feite un da bleibt for nothwendige Sache nix mehr übrig. -Well, was geb Ich drum? Gott sei Tank könne mir's noch stände, mitaus des Govcr mcnt. Wer hcn eigentlich schun die Woch fort gewollt, awwer es geht nct. Tie Miffcs Ritsch un die Maud wcrn nct fertig mit die Trcsses un ich werd nct fertig mit de Abschied. Es wcrn näm lich jede Tag zwei ofsischell Abschied vun mir gefeiert! un beim Tschalli is kontinuos Abschied Pcrformenz. Ter Tschalli weiß noch net, was er thun soll, während daß ich fort bin. Wah schcints werd er.de Schapp ganz zu mache. Bifcits dcm Abschied nemme fein ich etz aach noch buNl mit Aedmeis vun Frents anzehörn, wie ich's drauße an- stelle muß, un mit Aufträg ze notiren vun Verwandte un Frents ze besuche un Sache for mci Frcnts eriiwwerze- schmuggle. Nach eme konsörvetif Esti mät that ich ebaut drei Earloads voll Trunks brauche, wann ich Alles mit bringe wollt, was meine Frents wolle. Nexte Woch qcht's awwcr los for schür! Mcr fahrn of course erster Klaß ctümtljra. Well, Ich muß ictz klohsc, ich sein ze büssi mit Priperäschens. Also einstweile so lang wünschend ein Ich Mit beste Rigards Yours John Ritsch, Esq. Sein Sie so gut, im Briefkaste unncr I. R. Esq. zu beantworte, was mcr am beste nach Juropp enaus schmuggle kann. Ich will mci Erpcnscs damit mache, Sache enaus ze schmuggle. Tes fair, is es net ? Elaabe Sie, wann Ich nach Börlin gehn thät, daß der Jmpcrer mich in weite thät. in's kaiserliche Schloß als Loschirbcsuch ze kimme, oder denke Sie, er thät sich uf de Beleidigte enausspiele, weil Ich em als emol in die juropiün Ballidix geprüft hen. daß Ich da mehr dervon versteh wie er, un Fon gemacht hen üwwer sei Poems un Songs, wo er gemacht Hot? Ich hoff, er werd doch en Spaß verstchn ? Thun Sie mcr aach im Bricskaschte vun jeder Zitti des bcstc Hotel un zwei oder drei Plätz nenne, wo mer was Gutes kriegt un wo die Praminente sein. Tann will Ich hawwe. daß Sie an die Präsident Makünlei for mich schreiwwe, er soll mer Letter of Jntcr duktschen schicke an, unser Ambässctors in alle Kauntrics vun Juropp un par tikulain noch an de Zar vun Ruschä. wo Ich hcn Hint gewe, wie man Anar kists triste muß. un an die Cuien vun Holland (des is t Fäworit vun mir) un an de Jw.percr vun Cstiiä. Viel leicht tont incr's richte, daß Ich in jeder kapitkcl Zitti bei unserm Arnbäf sei wohn. Tes that enihau die Hotcl-Erpen''cz fast und Ich thät 's dann mit di Ambüncters all rigt mache, bei daß ich die ,Tri::ks un die Sigarn bezahl, wann mcr au-gehn. TcZ is auch fair, is es nct ? Plics thun 2ie aach dem Mayor un dcm Gouverneur en Hint gcwwe. am Pier ze sei. wenn ich adfahr. Ich schick Jhnc dann aus Juropp Kadel-Korrcipondenzes bei Wcicr uff dcm neumodische drahtlose Tclcgräff. Zuerst geh Ich nach London. In großer Horn Yours I. R. Esq. Ttt lichter der Marseillaise. Rougct de l'Jsle. der Tichter dcr Marseillaise, dcr am 10. Mai 1 7o0 in Laus le Saulnicr(Tcpt. Jura) geboren war. ist auf dcm Fricdhofe dcs lädt chcns Ehaisy le Roi. wo er am 26. Juni 1830 starb, begraben. Tie Stätte, wo die Gebeine des National sängcrS dcr Franzosen ruhen, ist durch einen morschen Holzzaun von anderen Vergessenen" geschieden. Ein zcitge schwärztcs Holzkreuz, auf dem dcr Name nur noch schwer zu lesen ist. bezeichnet ste. Unkraut und ungepflegter Rasen wuchern aus dem Grabhügel. Ter 03. Todestag dcs .ichtcrs hatte einige vaterländisch gesinnte Männer zu einem Eomltc vereinigt, um diesem bedauer lichcn Zustande ein Ende zu machen und dcn irdischen Ucbcrrestcn Elaude Joseph Rougct de l'Jsle's eine wür digcre Behausung zu geben, was um so nothwcnoigcr scheint, als er auf einem Platz unweit des FriedhofS in Ehaisy seit drei Jahren sein Tcntmal hat. sein jetziges Grab entspricht vollkom men den mehr alS ärmlichen Verhält nissen. unter denen der Tichter dcs bt rühmten Freihcits- und Revolution? liebes dcr Franzosen starb, nachdem er seinen Lebensabend in der bedrängtcstcn Lage, selbst im schuldqefünqnine er bracht hatte. Rougct de l'Jsle. seines politischen Zeichens Royallst, dichtete die Marseillaise, die während dcr großen Revolution -oidatcn und Volk zur wildesten Begeisterung entflammte, in der Nacht vom 25. auf den 20. April 1702 nach der Kriegserklärung gegen Prcuszcn und Oesterreich in -tranburg, wohin er im Mai 1791 als Ingenieur hauptmann gekommen war. Tie Me lodie wurde dem Eingang von Grison's Oratorium, Esther" (nach Racine) entnommen und mit dem Tcxt als "Ciiant cle puerre pour l'arme' du Knm in traszburq gedruckt. Eine weitere Verbreitung erhielt die Mav seillaise erst, seit sie am 25. Juni 1792 in Marseille auf einem Parteifest der Jakobiner gesungen wurde. Südfran zösische Freiwillige brachten sie mit nach Paris, wo sie das Lied bei ihrem Em zuge (30. Juli) anstimmten. Beim Sturm auf die Tuilerien, am 10. Au gust 1792, wurde es ebenfalls gesungen und von da ab unter dem Namen Ehant des Marseillais" oder Mar- seillaise volksthümlich. Heiteres aus der Theaterwelt. Gelegentlich der Erörterung der alten zrage, oo oer aiauipieier, wenn er seine Rolle spielt, wirklich innerlich er regt sei oder sein müsse, gab, wie die M. Allg. Ztg." schreibt, einst Eremi eux, ein bekannter französischer Rechts Anwalt, im Kreise seiner Freunde fol- gende Erinnerung aus seincm Leben zum Besten: Als ich noch junger Ad- vokat in Nimcs war. kam mein Freund, dcr berühmte Schauspieler Talma, dort hin, um mich sprechen zu hören. Nach meinem Plaidoycr war ich wie in Schweiß gebadet, und Talma fragte mich verwundert, ob denn meine Er regung eine wahre, innerlich cmpfun dcnc sci. Ta erwiderte ich: Nun, Sie werden wohl schon oft in diesem Falle gewesen sein!" O, nie in meinem Leben," lautete die Antwort. Sie wollen mir doch nicht weis machen, daß Sie kalt blcibcn, während Sie durch das Feuer und die Leiden- lazasnicyicn yres Äpicicö das ganze Haus mit sortrciszcn k O doch! morgen werde ich Ihnen den Beweis liefern. Am anderen Tage wurde Racine's Andromache" gegeben," fährt Eremi- eux fort, und ich nahm eine Proscc-niums-Logc. Talma trat als Orcst auf: cs kommt die Scene, wo Orcst, das Opfer der Erinnyen. in den Zu stand höchster Raserei gcräth. Allen Zuschauern läust's kalt übcr dcn Rücken, so naturwahr und ergreifend spielte Talma, aber wiederholt rief er mir, während er feine Verse rczitirtc, schlechte Witze zu, die mir allerdings deutlich bewiesen, daß er nicht im Mindesten die Aufregung selbst empfand, in die er die Zuschauer in so hohcm Grade zu versetzen verstand. Und es ist gut so." sagte er nach der Vorstellung zu mir, denn wo kämen wir Schauspieler hin. wenn wir z. B. als Oreft wirklich die Schlangen über unscrcm Haupte zün geln sähen, wenn wirklich die Eifersucht des Othello in unseren Eingeweiden wühlte? Tas würde uns nach kurzer Frist aufreiben." Zur Hühner'Psnckologie. Ter Zoologe Ihorndike hat eine Reihe lehrreicher Versuche mit jungen Kukcn gemacht, die wieder einmal zeigen, daß man auch an den allerbcZanntesten Thieren, die sich dauernd in der Umgc dung des Menschen bcsinden, noch immer Neues beobachten kann. Tie Absicht des Forschers richtete sich besonders darauf, die instinktive Muskclbewegung und die Erregbarkeit dcr jungen Hühner feftzu stellen. Er setzte ein vier Tage alte? Hühnchen auf eine Stange, die sich in einem die Größe des Thieres achtmal übersteigenden Abstände über dem Boden befand, und veranlaßte eS. herunter zu springen. Obgleich dcr junge Vogel noch keinerlei Erfahrung oder elterliche Be lehrung mit Bezug darauf, wie er sich bei dcm Sprunge zu verhalten hatte, empfangen haben konnte, kam er doch ohne jede Verletzung auf dem Boden an. In gewisser Hinsicht sind die Küken sogar ihrer Mutter überlegen. Eine ausge wachsen? Henne schwimmt, wenn fie in einen Teich gcworscn wird, planlos herum und sindct nicht ' hcraus. das Kücklcin aber schlägt sosort die Richtung nach dcm Ufcr ein. In den ersten vier bis sünf Tagen haben die jungen Hüh ner keine Furcht vor fremdartigen Ge genständen oder vor Tönen und er schrecken nicht beim Anblick eines Men schcn oder beim Schrei eines Falken. Später vcrhaltcn sie sich verschieden gc gcn Tingc. die ihre Angst erregen. Tas eine Hühnchen läuft, wenn es durch einen lauten Ton erschreckt wird, so schnell wie möglich fort, ein anderes ver kriecht sich, ein drittes stößt einen Angst schrei aus, andere aber lassen sich über Haupt nicht davon beeinflussen. Ter In stinkt bringt also nicht immer dieselbe Wirkung zu Stande, und auch bei dcn Hühnern gibt es schon in den ersten Altersstufen Individualitäten. Tersrofze Elephant" itt todt. Aus Indien kommt eine Nachricht die Rudyard Kipling den Stoff zu einer seiner wunderbaren Erzählungen liefern könnte. Tas furchtbare Thier Asiens, der König der Tschungcln. der Heros zahlloser Jagden,, dcr Kampfelephant des Maharadscha von Bahrampur, dcr gigantische unbesiegbare Ehand Murat, ist gestorben. Alle Blätter Indien's widmen ihm lange Nekrologe. In die sein Augenblicke' kläfft, schreit, pfeift, heult und brüllt man sich's in dcn Ur wäldcrn von Ncpal bis Assam zu: Ter große Elephant ist todt! Tenn Ehant Murat war bei den Thieren des Waldes ebenso bekannt wie bei dcn Bcwohncrn der Städtc. Wcnn er im Frühjahre sein Tournee" in dcn Wäldern der Regierung machte, ergriffen die kühn stcn Ehampions unter den Bestien die Flucht. Seine Siege sind nicht zu zählen. Und plötzlich ist er gestorben. Bis hierher weist die Geschichte nichts Außerordentliches auf. Tas Wunder bare kommt erst. Genau eine Woche nach dem Tode Chand Murat's starb seine treue Lebensgefährtin Lachmania 95 Jahre lang hat sie in selbstloser Gattenliebe täglich ungeheuere Bürden Nahrungsmittel von den Feldern heim gebracht, um den Appetit des kolossalen Ehegcmals zu stillen. Während lh Herr und Gebieter im Schatten der Bäume seinen Körper langsam hin uno ycrwlcgle und sicy mit einem Baumzwcig Kühlung zufächelte, maje statisch wie ein Unsterblicher, legte die holde Lachmania ihm die Nahrung vor die Füße und aß selbst erst, wcnn er mit dcm lcckcrcn Mahle fertig war. Lach mania war so glücklich mit Ehand Murat, daß sie ihr Glück nicht überleben wollte. Ohne trank gewesen zu sein, verschied sie plötzlich. Woher der ?lusdruckBinscnwahr heit"? Ter berühmte im achtundsiebenzig- sten Lebensjahre stehende Heidelberger Professor der Medizin Adolf Kuszmaul erklärt dies in feinen kürzlich erschiene nen Jugcndcrinnerungcn" in dem Ab schnitt über seine einstige Heidelberger Studienzeit so: Tas Pfeifenrauchcn erzeugte in Heidelberg auch einen bc- sonderen Handelszweig, dcn Binsen Handel. Tie Pfeifen wurden durch Binsen gereinigt; das waren die lan gcn, steifen Halme einer hohen Gras- art, die auf dcn Berghaldcn um Heidel- crg in Menge wuchs. Ten Handel damit betrieb ein Mensch von krctinen- astcm Ausschen, aber spckuurcndem :inn. Er sammelte und trocknete die Halme, band sie zu Büscheln und ver kaufte sie dcn Pfeifenrauchern. Er reiste sogar mit sciner Waare und war auf vielen Universitäten als Heidelberger Binsenbub" bekannt. Ta er sich beicliräntter stellte, als er war, galt er bei den Studenten für das Urbild geistiger Beschränktheit, und man nannte Binsenwahrheiten" solche, die sogar der Binsenbub" verstand. Ter Ausdruck ist aus dcr Studentensprache in die Schriftsprache übergegangen." Ter ipfel der Zerstreutheit. Ter Kapellmeister Bcnda in Gotha war oft ungcmcin zcrstrcut. Scine Frau mußte für alles sorgen, was die Hauswirthschaft betraf, doch fiel es ihm zuwcilcn ein, seine Frau an etwas dieser Art erinnern zu wollen. Sie starb, und Benda war zunächst ganz trostlos, doch beruhigte ihn sejne Musik bald wieder. Er saß eben bci einer Eomposition in seinem Zimmer als es ihm einfiel, daß etwas bei dcn Anordnungcn zum Bc gräbniß vergessen sein könnte. Er sprang auf und rief in das Ncbcnzim- mer. wo die Leiche aufgebahrt lag: Liebes Lcttchen. es ist doch alles wobl bestellt und angeordnet, was das Lei chenbegängnis; betrifft ?" Tem Baierland Amerika. Zreit Utkk,i,a dc dlkazzik 3,jit'drti Sjticnal 4:tcf. i titiiir; ii l Liebliches Vaterland. Jetzt unser Hcimathland. Amerika! Tich. dcr Verfolgten Port. Ter Untcrdrückien Hort, Zu ihrem Zufluchtsort Gott auscrfah! Land freier Tenkcr. Tu. Tir jauchzt mein Herge zu! Tu bist so hchr! Hoch Teine Berge ftch'n. Frei Teine Ströme gehn. Stolz Teine Banner wch'n Von Mcer zu Meer! Auf. Brüder, dies Lied. Taß cs gen Himmel zieht Mit mächt'gcm Trang! Kommt. Menschen, kommt zu Häuf'! Ihr Felsen, stehet auf! Ihr Ströme, singt im Lauf Ten Freihcitssang! Land edler Freiheit, Tu. In Tir sand Mancher Ruh' Nach Sturm und Nacht! In Tir leb' fort und fort Tes freien Mannes Wort. Zichnd von Ort zu Ort In seiner Macht! Wm. Argow. Ter Traum der Jugend ! Tu träumst den Traum dcr Jugend, Mein herzig, liebes Kind, Ach, wüßtest Tu. wie Träume leicht vergänglich sind. Sie schwinden ost am Morgen Tes Glückes schnell dabin. Mit ihnen flieht dcr Fricdc. Ter frohe, stille Sinn. Tann ist die Welt, ob sie auch lacht, Tir öd' und frcudcnlccr. Tu freuest Tich dcr Jugend dann So harmlos, Kind nicht mchr. Tann strahlen Teine Augen Nicht mehr so hell und klar Toch bleibt der Traum der Jugend Tcin schönster immerdar. Rich. Fischer. Tein und mein. Tcr Ostasiatische Lloyd theilt unter andern japanischen Wcishcitssätzcn auch die nachfolgende Unterscheidung mit Ein alter Lehrer hat die Menschen in vier Arten eingetheilt: Tie erste Art sagt: Was mein ist, ist mein, und w! dein ist, ist auch mein." Tie zweite Art sagt: Was mein ist. ist mein, und was dein ist. ist dein." Tie dritte Art sagt: Was mein ist, ist dein, voraus gesktzi. oaz, was dein ist, auch mein ist." Tie vierte Art sagt: Was mein ist, ist dein." Zur ersten Art gehören alle Schurken und Ticbe. Zur zweiten alle die, welche am liebsten zuerst für sich selber sorgen, und den Andern nicht zu nahe treten wollen; zur dritten Art die, welche sich auf gegenseitige Freund schast und Tienstbereltschaft verlassen und zur vierten die, welche etwas für den Nächsten opfern wollen, ohne dabei an Wledervcrgcltung zu denken. ' Alterthumsfunde an der Lippe. Umfassende Alcrthumsfunde sind m,e man aus !,snaorua scyreivi, an der Lippe gemacht worden, und zwar in der Nahe von Haltern, woselbst bc reits in früheren Jahren mit Erfolg Äiisgravungen veranstaltet wurden. In diesem Fall hat man äußerst aus gicpige Fundstellen angetroffen und nicht weniger als 200 Gräber und Hünenbctten, Urncnfricdhöfc, Hügel- graver uno aucy cin Kastcll gcfundcn, von denen erstere eine Fülle kultur- historisch interessanter Gegenstände. Bronzen, Waffen, Gcrathe enthielten Tiese ncuestcn Lippcfunde wcrdcn auf eine lange Periode zuruckaesudrt. die sich- von etwa 1000 v. Ehr. bis in die fränkische Zeit erstreckt; fie sind durch- ai,s noch nicht als adqcschlo sen zu be- trachten und erregen das Interesse weiiesicr reise. MißrcrstZndnis;. Unteroffizier (instruirend) : Hubcr, was genient der Unterofmier in dcr ziompagniec" Soldat: Bessere Menage als dcr EZemcine, Herr llntcrosmier." Unteroffizier: Unsinn! Er genießt die Ehre, des Kaisers Rock zu tragen." Die Schwätzerin. Jungc Frau: Meine innere Stimme agt mir. . Gatte: Um Gottes willen, eine innere Stimme hast Tu auch noch?" !Nctivirt. Richter: Angeklagter, wie kamen sie dazu. Ihrem Meister die Hand- Werkszeuge an den Kopf zu werfen?" Angeklagter Geselle : Ich kam mit hm wegen der Arbeit in Streit, und da sagte er. es müsse Alles nach seinem Kopfe gehen." Galant. ,Sie dichten also auch, anüdiac Frau?" Jawohl! Hicltcn Sie mich etwa für zu dumm dazu?" O, im Gegentheil, sür zu klug." ' Zweideutig, Besuch (Radfahrer, dcr eine sehr langweilige Geschichte t'ic'chichte scheint Sie zu intcressircn. Soll erzählt); .Tie nicht besonders ich weiter er- zahlen C Hausherr: Fahren Sie fort! Tin zutmütkig Mensch. Paffant (der von einem Radsahrer übcrsahrcn wurde): Tas ist bereits das dritte Mal. daß Sie mich über sahrcn! Wenn das noch einmal vor kommt, dann werde ich ungemütlich!" ITiibning der 5tnk bvt. Regisseur (zu einigen Statisten): Nach rechts, hab' ich gesagt, nach rechts! Was ist denn da für ein ver wünscht El'cl?" Ein Statist (bc lcidigt): Nann. Sie denken wohl. Sie haben Ihre Schauspiclcr vor sich." Im I?ctel ii Point " z Köln. Gast (eich dem Tienstpcrsonal viel zu schaffen gemacht hat): Sie, Oberkellner! Was ist denn das da auf meiner Rechnung vier Mark für zwei Karaffen Wasser? Tas ist ja uiivcr schämt! In keinem Hotel dcr Welt be zahlt man für Waffer." Oberkellner (die Faust in der Tasche): Sie vcrgcsscn, mein Herr, daß das kölnisches Wasser war!" In der Grdinationsstunde. Arzt: Sie warten schon lange hicr ?" Patient: Ueber eine Stunde. Herr Tottor." Arzt: Warum haben Sie nicht gc läutet ? Sie schcn ja die Glocke da?" Patient: Ich hab' Angst g'habt. Herr Toktor. Sie schlafen g'rad und die Glock' weckt Ihnen am End' auf." Durch die Vlume. Tiener: Ein Herr war, hier, der nach Ihnen fragte. Herr Baron." Baron: Hat er seine Karte hiergc lassen?" Tiener: Nein, sie war quittirt." hübsch gesagt. Erst jetzt bemerke ich, mein Fräu lein, daß Sie keinen Stuhl haben, ich werde gleich einen bringen, Sie schauen bereits so abgestanden aus?" Zarter wink. Gestatten Sie mir, verehrtes Fräu lein, diese Blumen auf Ihren Pfad zu streuen." Ach. Herr Graf, von Ihnen sch' ich es beinahe lieber, wcnn Sie mir Steine" in den Weg legten." An den Alpen. A. : Wie armselig kommt man sich doch diese himmlisch großartigen Natur gegenüber vor!" B. : Armselig? Erlauben Sie 'mal, ich habe 0000 Tollars Reisegeld bei mir!" Lin echter Spitzbube.' Erster Gauner: Ter Gerichtsvöll zicher hat Tir also vorgestern Deine Uhr gepfändet?" Zweiter Gauner: Ja. und gestern Nacht habe ich sie mir wieder von ihm geholt und scine eigene dazu." kctztcs Mittel. A.: Ich könnte heute die aan Welt umbringen, wenn ich nur ein paffendes Mordinstrument zur Hand hätte." B.: Ein Mordiiistrument? Haft Tu denn Tein Clavier auch versetzt?" Die Hauptsache. Sich 'mal, Hulda, ist dcr Herr Toktor, dcr dort führt, nicht sehr hübsch?!" Na. so halbwegs." Was sinkest Tu denn nicht hübsch an ihm?" ,Taß er vcrhcirathct ist." Stichhaltig. Freund: Wenn Sie dcn Patienten doch nicht retten können, weshalb neh men Sie dann noch eine Operation vor?" Arzt: Wegen der hundert Tollars, die ich dafür kriege." Boshafte Frage. Haben Sie schon gehört? Ich bin im Theater zu einer dcr Hauptrollen in dem neuen Schwank ..Tie Schöne und die Häßliche" engagirt!" Kollegin: Ich gratulirc, apropos. wer spielt denn die Schöne?" Schrcckliä'cr Gedanke. Studiosus Pumpwik: ..Wo willst Tu denn hin, Spund?" :pund: Ich geh' zu Wolf & Mül ler, neuen Anzug bestellen." Pumpwik: Was bci Wolf Ä: Mitt ler? Aber Mensch, Tu wirst Tir doch nicht gleich zwei Gläubiger auf den Hals hetzen." Dankbarer Aubörcr. Mag Jemand auch einen noch so gewisse herzlich fragen schlechten Witz machen, eine Klasse von Frauen lacht doch darüber." Und zwar wer. wenn ich darsk" Alle, die gute Zähne besitzen." vcnlnglücktes Lsmpliment. Ach, Fräulein, wie sanft und her zensgut Sie sind! Gewiß Sie sind noch aus dcr gutcn alten Zeit!" 4- vri xr