Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 20, 1899, Image 1

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Jahrgang 20.
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oln. Vicb., Donnerstag, 20, Jttli 1899
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frmtjöjjitf i'ifsttcriina.
Ivkrdksscrung, anad.
Jm?r wirirr d k Biklksclökr IrprliU.
Trnlfitjlmi.
Berlin, l Jult.
Die Agrarier und Sozialisier fay
ten fort, oaö Bielcselder Telegramm
des itiiiser für ihre Parteizwecke aus
zubeuten. Interessant ist. daß na
Reichsanzeiger" das Telegramm nicht
veröjscntlicht und die offiziöse 'Nord
deutsche Allgeineine Heilung- dasselbe
an einem ganz versteckten Platze unZ
ohne jeden Kommentar gebracht hat.
Dagegen lassen es die übrigen Älättei
- an mehr oder weniger schärfen Jlom
mentaren nicht fehlen. So sagt der
Hamburgischk Korrespondent'"', Die
kaiserliche Kundgebung habe unange--.
nehmes Aufschen gemacht. Sie tonne
nur eine eventuelle Reichstagsauflösung
bedeuten, vorausgesetzt, daß die Meyf
heit des Bundesraths zustimmt, was
indeß zweifelhaft sei.
Die National Zeitung" hat eine
recht spitzfindige und sophistische Intcr
pretation herausgeklügclt. Zunächst
sucht sie die Bedeutung deS Telegramm
dadurch abzuschwächen, daß sif erklärt,
es handele sich lcoiglich um eine private
Kundgebung gnädiger Besinnung.
Dann fährt da Blatt fort: Bielefeld
sei friedlich an Brandenburg gefallen,
als Hauptstadt der Grafschaft ÄavenS
bürg 1614 durch den Berqlcich zu
Tanten, deshalb liege die Deutung nahe,
daß es der unbeugsame Wille des Kai
fers sei. auf friedlichem Wege weile:
ein Mehret des Reiches zu sein. Bon
den Konservativen sei es unvorsichtig
zu behaupten, das Telegramm liezicye
sich auf die Borlage zum Schutze Ar
beitswilliger denn dasselbe sei ebensogut
uf die Kanalvorlage anwendbar.
Die Kölnische Zeitung" bezeichnet
das Telegramm als einen mißglückten
Versuch des Kaisers, auf andere Weise
für die obige Vorlage Stimmung zu
machen, und die demokratische Volks-
zeitung" meint, wenn etwa bei trau
lichem Handelsgeschäfte das Centrum
umfallen" sollte, dann wäre das Ge
setz zum Schutze Arbeitswilliger mehr
ias Produkt innerpolitischer Diploma
tie als ein Sieg unbeugsamer Willens
stärke. Allgemeine Genugthuung hat es her
Frgerufen. daß die hessische Regierung,
dem Druck von Universitäts- und sou
siigen Kreisen nachgebend, den Pro
fessor Schiller doch wieder an der Uni
bersität Gießen angestellt hat. (TieAö
setzung war erfolgt, weil Schiller die
Kessischen Schulverhältnisse kritisirt
hatte.) Eine Anzahl Zeitungen kann es
' sich nicht versagen, darauf hinzuweisen
als Gegenstück zum Schiller'schenFall
daß die heIische Regierung Hrn.
Küchler, einen tjoljen Beamten, welcher
seine richterliche Stellung zu persönli
aiem Gewinn mißbrauchte, lange Zeii
schützte.
Noch immer richten Wolkenbrüche
und Hagelstürme in den verschiedensten
Theilen Deutschlands große Verwü
stungen an. In Hcinersdorf bei Land
berg a. d. Warthe wurden drei Feld
arbeiter vom Blitz erschlagen. Auch in
Dillenburg, Regierungsbezirk Wies
baden, und in Gießen sind mehrere Per
sonen um's Leben gekommen. Infolge
Einschlagens des Blitzes brannten in
den Dörfern Haag und Muschenried in
der Oberpfalz siebzehn, und in dem
Marktflecken Georgenburg im Regie
rungsbezirk Oppeln zehn Gehöfte ab.
In Kassel haben sich sämmtliche
Aerzte geweigert, die Behandlung der
Mitglieder der Orts - Krankenkasse zu
übernehmen, weil die Kasse die Behand
lungssätze herabgesetzt hat.
J Vor einigen Tagen erklärte die
.Kölnische Zeitung" in einem anschci
end offiziös inspirirten Artikel, es sei
nicht anzunehmen, daß es wirklich zu
einem ernsten Zusammenstoße zwischen
Großbritannien und der Südafrika!
schen Republik kommen werde. Heute
kann mitgetheilt werden, daß man n
den hiesigen maßgebenden politischen
Kreisen an der Ansicht festhalt, daß
England und das Transvaal sich nicht
bekriegen werden. Namentlich wird da
rauf hingewiesen. , daß militärische
Sachverständige einen englischen Feld
zug'in Südafrika für ein großes Wag
riß halten.
Der bekannte Komponist und Din
gcnt an der B:rliner Hcfcper, Richarz
Strauß, hat. angeregt durch den Kasse
!ec Gesang - Wettstreit, drei Männer
chöre lomponirt und damit sein künft
lerisches Schaffen auf einem neuen Ge
biete versucht.
Eine döse Slandalgeschichte wird
cus Wiesbaden gemeldet. Dort hat der
Stodtmissionär Iagdsiein, der in den
besten Kreisen verkehrte, sich mit eine,?
Schulmädchen vergangen, und als das
Verbrechen an den Tag zu kommen
diohte, sich aus dein S aube gemacht.
Der Chef des kaiserlichen Civil
kabinetts Dr. von Lucanus wird als
Nachfolger deS verstorbenen Oberpräsi
,i jenle.ii d:r Provinz Brand.nburg Tl.
' i. Achenbacy genannt.
In Düsseldorf fielen bei einer Feld
d'.cnstübunq in Folge der Hitze dreißig
Soldaten aus dem Marsche um und
mußten per Wagen in'Z Lazareih itlt--ttxi
werden.
Wie erinnerlich, rersfentlichte fccs
Vorwärts" vor ein'g?r Zeit Briefe des
Herrn v. Stumm an die Red'.ltion der
.Post". Das sozialdemokialische Blatt
wurde wegen Verlcyung des Gkstge
zum Schutz des geistigen Eigenthums'
unter Anklage gestellt, aber freigespro
chen. da, wie im Erkenntnifz ausgcjühi
wurde, es sich um einfache Prioaioriesi
handele, denen der Schutz des genann
ten Gesetzes nicht zu gute tomme. Nun
mehr wird dem Reichstage eine Novell!
j zu diesem Gesetz zugehen, welche Geld
iiae uno ciiiung ov vujuikuciiu;
auch für die unbefugte Veröffentlichunc
von Privatbriesen festsetzt. Hierzu sagt
der Vorwärts" spitz!?: Tiesei
Stumm - Paragraph" sei ein Aus
ahmegesktz. durch welches Personen,
die unfähig sind. Schriftstücke zu pro
duziren, von dem Aerger und Schrecke
bewahrt werden sollen, welche durch un
liebsame V.'rössntlichungen verursach
werden.
Der preußische Unterrichtsminislei
Lat angeordnet, daß der 150. Geburls
tag Goethe's (23. August) in den Höhe
n Schulen und an den Universitäten
lesonders gefeiert werde.
Oesterreich Ungarn.
Wien. 18. Juli.
. Ueber dem geplanten Gastspiel des
Ensembles des Berliner Theaters in
Raimundthealer dahier steht ein Um
stern. Erst sagte Joses Kainz ab, dann
zog Ella Lehmann ihre Mitwntunc
zurück und jetzt scheinen die Berlinci
Gäste von der Wiener Zensur noch urr
die wirksamsten Stücke ihres Reper
toires gebracht werden zu sollen. Es isi
ihnen nämlich die Erlaubniß, wenig
fiens den dritten und fünften Akt von
Gerhart Hauptmanns Die . Weber'
aufzuführen, verweigert worden, uni
ferner ist die Erlaubniß. Leo Tolstois
naturalistisches Bauerndrama Du
Macht der Finsterniß" aufzuführen,
davon abhängig gemacht, ob dem Herr
Zensor das Stück in der Gcneralproök
lonveniren wird.
Die Sängerin Marie Renard, ein
ausgesprochener Liebling der Wiener,
hat ihre Entlassung aus dem Verband,
der Hofoper verlangt.
Damit das bevirstehende Tschechen
fest nicht in Exzesse ausarte, werden vor
den Wiener Behörden umfassende Vor
sichtsmaßregcln getroffen. In erster Li
nie sollen die Festakte auf geschlossene
Räume beschränkt, und Alles, was
einen, das Deutschthnm herausfordern
den Charakter trägt, soll unterdrückt
werden. So dürfen z. B. die Mitgliedc,
einer, aus Kolin in Böhmen kommen
den Musikkapelle ihre Phantasietrachl
nicht auf dem Fesiplatz anlegen.
W im, IS. Juli,
Es verlauft, daß der amer. G
sandte für Oesterreich - Ungarn. Addi
kon, C. Archer, und die Mitglieder i::
amer. Legation sowie die amer. Con
suln in Oesterreich - Ungarn nachTricf,
reisen werden, um den Ädniiral Dewei,
bei seiner Ankunft dort zu begrüßen,
nglano.
London. 1.. Jttli.
Heute begann in Großbritannien die
Roggenernte. Der Hafer wird in einer
Woche geschnitten werden, der Weizen
in den südöstlichen Theilen am 31. Ju
li. Der Weizen verspricht eine volle
Ernte. Gerste eine mittlere, der 5zafcr
eine schlechte Ernte.
L i v r r p o c l , 18. uli.
In der vergangenen Woche wurde an
Weizen eingeführt aus atlantischenHä
fen 69,000 Centals, aus anderen Hä
fen 33.000 Centals. Mais wurde au
atlantischen Häfen eingeführt 63.00C
Ccntcls.
Frankreich.
Paris. 18. 7uli.
Es verlautet, daß die Regierung be-
absichtigt, nach der voraussichtlichen
Freisprechung Drchfus alle mit diese:
Angelegenheit zusammenhängenden
Streitfragen und etwaigen Prozesse
niederzuschlagen. Dem gegenüber wei
scn Temps" und Debates" daraus
hin, daß ein solches Verfahren jedes
Vertrauen in der Republik zerstören
müsse. Dieser Ansicht sind außer den
Radikalen und Sozialdemokratin auch
viele gemäßigte Republikaner.
Paris. 18. i,!i.
Der berühmte französifche Schau
spieler Et. Gerniain ist gestorben.
elgien.
Brüssel. 18. u,i.
Dem Zuge nach dem Friedhof. w? ein
Stanobild des großen belgischen Sozia?
lisienführers Jean Volders, der vor
zwei Jahren starb, eingeweiht wurde,
hatten sich 5000 Sozialisten ange
schlössen. Di? Deiionstration ging ohnc
irgendlvelchc Ruhestörungen vor sich.
'.'Iracntinle,,.
V ue i', o-.' Aiiree,, 18. Juli.
Der Finanzminister hat vorgeschla
gen, die Steuern auf ausländische Vl,r.
sicherungs-Gesellschaften von 10 auf
Prozent herabzusetzen und die der in
ländischen Gesellschaften von 2 auf Z
Prozent zu erhöhen.
Der hiesige chilenische Gesandte En
rii"c r? Pukruic ist nach zwcila.izef
Krankheit gestorben.
ana?a,
o n t r e a l , 18. Juli,
Die Vertiefung der St, Lorenzkanä
ke, an der seit Jahren gearbeüet wird,
ist beinahe zu Enoe; spätestens bisSep
timber soll ein 14 Fuß tiefer Kanal
Montreal mit dem Ontariosce verbin
den. Bis dahiii waren einige Kanäk
nur 9 Fuß tief und es mußte deshalb
die Schiffss'achl zu Kingston umgcla
den werden, während diese vom Sep
tember an von Port Colborne am An
fange des Wcllandkanals direkt bis
Monneal gehen kann. Kanada hofst
durch diese' und andere Verbesserungen
einen großen Thcil des Celrcidehandels
vom Eriekanal wcgzuzicken.
Schweiz.
Bern. 13. Juli.
Eugen Staub, ein TeutschAmerika.
mr aus Balümorc. ist beim Bergllim
mcn in den Rthätischen Alpen, iinwcit
Pontresina abgestürzt und umgkom
ir.en. ,
s der Bnud,huptftat.
li a f h i :: o n . D. (5.. IS. Juli.
Der deutsche Botschafter. Dr. v.
Hdlleben. stellte heule seinen soeben hiet
angekbmmen.'n Stellvertreter. Herru
Mumm v. Schloartzenstein, dem Prä
sidentln vor. v. Holleben reist heu!
Abend nach New V)ork und von dor!
nach Teutichand. wo er seinen Urauli
verbringt.
Der verfügbare Baarbestano bei
Bundes - Schatzamtes beträgt den'
heute veröffentlichten Ausweise zusolgi
$279,83ß,451, wovon $244,041,021
auf die Goldreserve entfallen.
Hoscntragcr als Levensrettcr.
New Orleans. 18. Juli.
Charles 2. Nockel, der Laufdiener
der Metropolitan Bank, verdankt sein
Leben seinen Hosenträgern. Er wurde
nämlich von dem ausgemusterten Sol
baten Engclhart Bieter mit einem Re
vclver in den Rücken geschossen; die
Klgcl traf den Ledertheil der 5zosen
träger und trieb ihn tief in das Fleisck,
Als ein Arzt das Lederstück aus der
Wunde zog, fiel die Kugel, die das Le
der nicht durchbohrt hatte, mit heraus
Bikber sagt, daß er. bevor tt in den
Krieg zog. dem Rockcl sein Bankbuch
über $805 zum Aufbewahren gab. daß
derselbe aber das Geld erhob und sich
weigert, es ihm zurückzugeben.
Bon dem Mitbewerber ermordet.
C l, ? si e r . Ccnil.. 18. Juli.
Der 24 Jahre alte Harry Chcdwick
von New Britain wurde letzte Nacht
von dem 30 Jahre alten Joseph Hougtz
ermordet, der dann versuchte, sich du,
Hals durchzuschneiden. Chadwick's
Leicche ist noch nicht gefunden und die
Ei!,z,.lheiten der Blutthat sind noch
nicht völlig bekannt.
Chadwick kam am Samstag hierher,
um Frl. Mary Smith zu besuchen, um
deren Hand er sich bewarb. Hougl
wohnte bei öer Smith'schen Familie
und erwies der jungen Dame ebenfallZ
Aufmerksamkeiten. Chadwick verlies)
das Haus der Smiths gesternAbend gc
gen 10 Uhr und dies ist das letzte. Ivas
man von ihm sah oder hörte. ' Heute
Morgen fand man eine Leiter an das
Fenster des Zimmers . gelehnt, das
Hough bewohnt. Auf der Leiter sah
man Blutflecke, und als man das Zini
mer betrat, fand man Hough in seinem
Blut auf dem Be't; er hatte sich eine 5
Zoll lange Wunde am Hals beigebracht.
Sem Zweirad wurde ebenfalls mit
Blut bedeckt gefunden.
Im Ticnste gestorden.
M a s h i n g t o n . D. C.. 18. Juli,
Der General Otis hat dem Kriegs
Amte folgende Todesfälle in seiner Ar
nee gemeldet:
Ruhr Am 8. Juli. James I.
Higgins. Unteroffizier des 13. Jnfan
terie - Regiments. Compagnie H"?
George W. Warrington, Compagni
I" des 1. Regiments von Colorado;
Ernst Weidofs. Compagnie I" des 3.
Infanterie - Regiments. Am 13. Juli:
Ludwig P. Mohlin. Compagnie B"
des 12. Infanterie - Regiments. Am
14, Juli: Harry I. Reisig. Compagnie
M" des 1. Regiments von Colorado.
Zufällig ertrunken Am 24. Juli:
Michael Sullivan. Compagnie M"
des 9. Infanterie - Regiments. Am
4. Juli: George I. Wilson. Com
pagnie E" des 16. Infanterie Regi
ments. Typhus Am 7. Juli: August
Nolte. Compagnie A" des 4. Infan
terie - Regiments.
Nephritis" JohnQuinlan. Ser
geant von der Regiments - Kapelle des
18. Infanterie - Regiments.
Hemiplegia" Am 13. Juli: Wm.
Hodge. Compagnie C" des 14. Infan
terie - Regiments.
An Wunden Am 28. Juni:
Frank A. Duval. Compagnie F" des
1 Regiments von Colorado .an Bord
des Hospital-Schiffes Relief" in Na
gasaki. Der General Brooke inHavana mel
dtte folgende Todesfälle:
In Puerto Principe starb am 14.
Juli der Thicrarzt M. I. Tracy vom
8. Cavallerie - Regiment am gelben
Fieber, und in Santiago starb ain 12.
Juli Frank L. Johnson von der Com
pagnie M" des 5. Infanterie - Re
giments, ebenfalls am gelben Fieber.
evrtruirkc,'.
Seattle. Wash.. 18. Juli.
Der Schuner General Sagglin,"
welcher vom Cook Inlet, Alaska, an
langte, brachte die Nachricht, daß im
Turnagain Arm Anfangs Juni sieben
Männer ertrunken seien, von denen
fünf identifizirt wurden als A. B.
Johnson. Malone. Jll.. Louis Peler
son, Chicago; Chris. Madson. Chi
cago, Porter, California; Hut
chinson. Rockfor'o. Jll. Sie wollten den
Fluß in einem kleinen Boote kreuzen,
doch kenterte das Fahrzeug und alle
Insassen ertrankm.
Bank q sZ'losse.
St. Paul. Minn.,' 18. Juli.
, Tie Gcrr, ania Ba7!l.Capitat $200,
000, wurde durch den Staats-Bank-Prüfer
Pope geschlossen. DieBant wur
de bereits im Januar 1897 einmal gc
schlössen, aber reorganisirt.Man glaub
te, daß das Geschäft gut sei, so daß
der neue Krach große Ueberraschnng
bereitet'
AnölüNö-zikpcfthkN.
foif das Lbrd.'rcau entstanden
! sein je II.
fftne ?lendkrug der Verfassung
auada, gcplant.
Vecil Rhodeö ierr i iidasrika.
Deutschland.
Berlin. 19. Juli.
Des Kaisers Bielefelder Tgramm
).at unter Anderem das Gute gehabt,
daß die Geschichte de Großen Kurfür
slen nun ordentlich durchsludi'.: wird,
um demKaier ad ocuuS"vorzu0emon
slnren, ban dieer große braucbur
hischc He.rsck)tr nicht den undcugsa
men" W.lle,: essen habe. d:n l.n tn
Kaiser zuschreibt. So entdeckt renn
heute die Voliszeitung" aus ihiem
Studium, daß der Große öi'rfürsl
häufig der öffentlichen Meinung ,:ch
gab. Als Beweis dafür füyrt sie den
Fall Paul Gerhardt's an, dec als str:n
gcr Lutheraner und Diakonus der h:e
figen Nikolaitirche gegen das :tt oes
Großen Kurfürsten vom 16. St':n
der 1664, welches eine Union va coit
pelischen Kirchen anstrebte, eiscrie. und
deshalb 1666 vom Kurfürsten abgesetzt
wurde. Auf Bit en der Gemeinde wur
de er vom jturfürsten 1667 wieder in
sein Amt eingesetzt, legte aber bald lei
ne Stelle nieder. Es ist einZeichen dc:
Zeit, daß, während der Vorwärts"
denselben Herrscher kürzlich als einen
der bösesten Machiavellis darstellte, die
demokratische Volkszeitung" ihm Ge-
Innungen vinoizirt, die für einen Herr
ehe, des 17. Jahrhunderts mindestens
Überale genannt werden müssen.
Gegen Fürst Hohenlohe macht der
Reichsbote" einen scharfen Vorstoß,
jindem er behauptet, die innere deut
sche Politik zeige bei dem Greifenalter
es Kanzlers einen bedenklichen libc-ral-katholischcn"
Januskopf. Tu
'.Staatsbürger . Zeitung" geht sogar
noch weiter ur,d sagt. Fürst Hohcnlohc
ierschloere ungeheuer die Durchführung
der Politik des Kaisers. :
Der Pariser Matin" hatte bei Be
Zprechuna der Verhandlungen im Haag
über die englisck)en Dum-Dumgefchosse
die Behauptung ausgestellt, deutscheJr
reguläre hätten 1870 auch Dum-Dum-Kugeln
aind ähnliche Geschosse ange
lwendct. Diese Behauptung isi natiir
lich krasser Unsinn, denn eS sind 1870
weder solche Geschosse verwandt worden
noch gab es deutsche Jrregräre. - Ein
zelne Blätter erinnern daran, daß die
deutsche Presse sich ähnlichen Anklagen
gegenüber, welche Frankreich wegen der
Verwendung der Explosiv-Gcschosse ge
,n:acht wurden, ganz anders benommen
hätte. Als sich Ende der 70er Jabre
herausstellte, daß die kleinen Geschosse
aus den neuen gezogenen Gewehren mit
großer Anfangsgeschwindigkeit auf
nabe Distanzen Wunden erzeugen, wl-
!che denen von Explosiv-Geschossen gleich
Id, wurde ausdrücklich von deutschen
Fachschriftstellern darauf '.',ngew:e,en,
daß sich damit viele Wunoen durch die
sranzosischen Ehassepot-Kug:ln, welche
nan Erplosiv-Geschossen zuschrieb, er
klären ließen. Man hätte eben danials
diese Art Kugelwirkung nicht gekannt
und daher dem Feinde unvcrdientcBor
'würfe gemacht. Dem Matin" frc?'ich
scheinen diese Dinge gänzlich unbekannt
!und es ihm nur darum zu thun zu
sein, seinem Deutschenhaß die Zügel
schießen zu lassen.
! In Greiz verbot die fürstlich reußi
sche Regierung die Gründung eines
Aweigverbandes des Alldeutschen Ber
eines mit der sonderbaren Motiviruncz.
jfcer Perein greife die Jntecri'ät des mit
Deutschland verbünde.i Oesterreichs
an.
Durch eine Benzin-Erplosion ge
tieth in Leipzig die Gummiwaarenfa
brik von Zieger und Wiegand in Brand
und wurde größtentheils ein Raub der
Flammen.
, Auf der preußischen Ostbahn wnr
den bei Guttenfeld zwei Weiber und
einMann unter der Beschuldigung ver
haftet, ein vier Monat? altes'ind aus
dem Fenster des Wagenabthcils cwor
fen zu haben. Der Zug biel? an. doch
I'nnte trotz halbstündigen Suchens daZ
Kind weder todt noch lebendig gefunden
werden. Die Leute befanden sich auf
der Reise von Boston nach Rußland.
Berlin. 19. Juli.
, Wie bekannt, hatte vor einiger Zeit
der Afrikareisende Dr. Karl Peters die
oeutsche Neichspostverwaltunz beschul
digt, bei der Oeffnirng der Postsachen,
d nach London für ihn gesandt wur
den. Beihilfe geleistet zu haben. Die
Reichspostverwaltung strengte daraus
sofort eine Berleumoungsklagc gegen
Peters an. Letzterer hat' jetzt 'ösfeniiich
alle Beschuldigungen gegen die Reichs
post als gänzlich unbegründet zurückgc
nommcn, indem er gleichzeitig sein Bc
dauern über den Jirlhum aussprach.
Die liberalen Blätter greisen den
vreußischen Landwirthschafis - Mini
sier für ein Schreiben an eine Firma in
Odessa. Südrußland, an. locrin die
Zusendung von frischem Fleisch aus
Kußkind untersagt ist. Die betreffende
Firma hatte sich erb?tcn. einen amtlich
beglaubigten deutschen Vieharzt zur
Untersuchung des Fleisches anzustell.'.i
l;nd die ganzen Kosten selber zu decken;
trotzdem würd: das Anerbieien zurück
gewiesen. In Hamburg drol t wie'cr ein g:os;?r
Streik aller Bauhandwerkcr, wenn die
Forderung vin CO Pscnnigcn pro
Stunde nicht bewilligt wird.
Das. soeben veröffentlichte statistische
Jahrbuch der Regierung erqicbt eine
gkwalll.-,e Zunahme dir Hauslhiere im
TeullMn claie Ivanrens der letzten
?unr Satire, it t:it baden (ich um
20jC29 Stück vermehrt, das Hornvieh
um 94,.078. die Schweine um 2.100.
269. Nur der Schafftanö hat avgenom-
men, und zwar um 2.. 22.940 Stuck.
Berlin. 19. jirn.
Die Kaiserin Augusta Victoria ver
renkte sich während eines Ausflugs ncck
t. Bartholoma am Konigsberii den
l'rß.
resierreich.ttnqarn.
T r i e st . 19. Jnli.
Admiral Tewey hat die Einladung
des amerikanischen Gesandten Harns
angenommen, ihm bei seiner Ankunst
ein Bankett zu geben. Alle in Oester-reich-Ungarn
beglaubigten amerikani
schen Consuln sind mit ihren Frauen
zu oie,em vanteik eingeladen.
Der Admiral teleqraphirte. daß die
Olympia" von Colombo auf Ceylon
an. leine Bczieyungen m,t dem Lande
,'nterhalten habe, sodaß eine Quaran
iane nicht nöthig sei. Dennoch mußte
nach den bestehenden Regulativen für
las Einlaufen der Olympia" in den
Hafen eine besondere Erlaubniß einge-
yotk weroen.
Dewey lehnte die dringende Einla-
dung des amerikanjschen Gesandren in
cnltantinopel ab. weil er sich nickt
kräftig genug fühlte den Strapazen
c:e, empfange uano zu vatten. Er
habe vollständige Ruhe und ärztliche
eyanoiuiig normg.
W i e n . 19. Juli.
TerAuffiihrung des naturalistischen
Baucrndramas ?,e ?kacht der Fin
uernisi "vn eo .loiiw womite tn
!L.'.fn cie Tochter deZ Veikassers bei
Das Drama fand Bcifttll. doch wurde
auch gelegentlich qemcht.
In Wien kam es beim-okolftst wie
der einmal zu Schlägercien zwischen
Deutschcn und Tschechen. Die Polii
naim! zablcciche Verbaftunacn vor.
Wien. 19. Juli.
Einer der sensationellsten Mordpro
zesse, die während dieses Jahrhunderts
in Ungarn vorgekommen sind, ist so
eben im Distrikts - Criminalgerichi
von Temesvar zum Abschluß gelangt.
Neun Frauen und drei Manner, Ein
wohner des südungarischen Städtchens
Szeecly, waren angeklagt, ihre Gatten,
bczw. Gattinnen oder Geliebten mit
Arsenik vergiftet zu haben.
Die, Wittwe Marie Nikodem. welch,
schuldig befunden wurde, zwei Gatten
aus der Welt geschafft zu haben, wuroe
zu lebenslänglicher Strafhaft bei schw:
rer Arbeit derurtcheilt, während die an
deren Frauen mit Strafen von 10 bis
13 Jahren davonkamen. Auch derDorf
Apotheker Korim, welcher nachweislich
allen Frauen das Arsenik geliefert
hatte, mit genauer Kenntniß der beab
sichtigten Verwendung, erhielt 15 Jahre
Strafhaft.
Der Ex - Lieutenant Mattachich-Ke-gelvisch,
der frühere Geliebte der Prin
zessin Luise von Koburg hat gegen das,
auf 6 Jahre Strafhaft läutende Urtheil
welches vom Militärgericht über ihn
verhängt wurde, Berufung eingelegt.
Bekanntlich war er angeklagt, die Un
terschrift der Kronti.-inzessin Stephans
von Oesterreich gefälscht zu habei.
n,ili,.
London. 19. Juli.
' Die Nachittagöblätter sprechen !:ch
anläf,lich dcs Protestes der ameri'.ani
scheu Correfponociiten in Manila
sämmtlich abfällig über die Leitung des
Feldzuges auf den Philipvnen aus,
nicht minder enerzisch loird die stetige
llntcrkriickung des wihrcn Thatlestaii
des und der Bericht von Unwahrheiten
getadelt.
Der bekannte amerikanische JoÄy
Tod Sloan wurde wegen Unbotinä'
figliit gegen den Starter bis ,nm ff.
August von den Rennen ausgeschlosse'?.
In Sruthampton erregte heute die
Wc.iinhrt zwischen Britaimia und
Sbamrock großes Aussehen.
Die Wettfahrt begann genau 12
Uhr. Die zu durchfahrende Strecke be
trägt 40 Meilen. Shamrock" siegte
mit 13 Minuten Vorsprung. Sie kam
um 3:46 am Ende der Strecke an. An
Bord der Britannia" war der Prinz
von Wales.
Die Times" greift die Verwaltung
des amerikanischen Kriegsminis'eriumz
unter Alger heftig an. Älger habe nur
parteipolitische Gesichtspunkte im Auge
gehabt. Sein System habe sich durch
mehr als gewöhnliche Corruptheit aus
gezeichnet. Mc5iinley sei offenbar au
ßer Stande sich von diesem Manne zu
befreien.
Ottawa. 19.
Juli.
Der Premierminister Sir Wilfred
Laurier hat im Unterhause den Ent
wurf einer Verfassungsänderung ein
gebracht. Darnach soll eine von dem
Unterhause in zwei aufeinander sol
gcnden Sessionen angenommene und
von dem Senat zweimal abgelehnte
Vorlage Gesetzeskraft erhalten, wenn
se von einer Mehrheit beider zur
Abstimmung zusammengetretener Häu
ser angenommen wird.
Sv.dney. B. C 19. Juli.
Die Dampfbark Diana" ist hier
ton St. Johns. N. F., eingetragen,
lim sich für ihre Nordfahrt zu verpro
vicntiren. Dr.s Schiff wird mit Prof.
William Libbcy und mehreren Proscl
scrcn der Universität Princeton eine
Untersuchung des nördlichen Meeres
vornehmen, vor allem der Tiefscesauna
in der Tiefe on 3000 Fuß. Außer
den Professoren werden sich 14 Slu
deuten vor allem aus Princeton an der
Fcibrt betheiligen. Die Mannschaft
lesteht aus 17 Köpfen. Ti. Provisio
ncn reichen für 1 Jahr. Das Schiff
wird wahrscheinlich am Freitag seine
Reise antreten.
H ta 'itiiut.
Paris.1?.
u'.,.
Der Maiin" Leröisentlichte heute
eine Erklärung de? vielgenannlen
Major Walsin Esierhazn, in der er
mittheilt, daß er das Bordereau auf
Besehj des Obersten Sandh.rr geschrte
len habe. Es sei dasselbe dann Vach
der Wohnung de damaligen deuischen
Militärattaches in Pari?. Oberst von
Sckwartzioppen gesandt, von wo ö
in's Krikasniinistcrium zurückgelanglk.
Der deutsche Militärattache sei aber zu
jener Zeit gar nicht in Paris gewesen
und habe das Vordere nie gesehen.
Dieses sei zu dem Zwecke gefälscht, um
Leweismaterial gegen Drenfus zu er
halten Geheime Agenten des franzö
fischen Krieqsministerums in Berlin,
deren Zeugniß jedoch nicht öfsentlich
gebraucht werden konnte, hätten mit
getheilt, daß im Generalstabe ein Ver
räther sitze und alles habe dahin gedeu
tet. daß Dreyfus dieser Verräther sei.
Esterhazy erklärte zum Schluß, daß
diese Thatsachen allen Kriegsministern
bekannt gewesen seien und daß alle die
Fälschung für nothwendig erachtet hat
:en. Außer dem General Mercier. sei
dieses Verfabren auch von den Gene
rälen Boisdeffre und Gonse gebilligt.
Sie alle hätten gewußt, daß Dreysus
zwar in gesetzwidriger Weise aber auch
ccrecht verurtheilt sei. Durch die eigen:
Aussage Schwarhkoppen's sei DreyfuS
als der Schuldige festgestellt.
Svanien. '
M a d r i d . 19. Ju'i.
Im Senat ereignete sich heute eine
Ccener, als mehrere Abordnungen von
Frauen, deren Verwandte von den Phi
lippinen gefangen gehalten werden, eine
Audienz 'beim Premier Silvelva ver
langten. Die Frauen wurden nach der
Galleric geführt und dann schilderte bet
Graf d'Almenos die Lage der Gefangen
nen ir so düsteren Farben, daß die
Frauen zu wiederholten Malen in lau-
tcä Schluchzen ausbrachcn. Der Graf
scate, die amer. und die span. Regie-
ri ng seien für das Schicksal der Ge-
fc.nger.en verantwortlich.
Der Premier vertheidigt die Regie-
rung und sagte, es fei wahr, daß die
amer. Regierung ich zuer t cer Be
freiung der Gefangenen widersetzt ha
be. daß sie aber jetzt an dein Versuche,
die Frnlassiinq der gefangenen Spa-
nier zu erwirken, mitarbeite. Um die
accenwärtiger, Vechandlungen nicht zu
stören, weigerte sich der Premier, wei-
tere Auskunft zu geben.
amoa.
A p i a. via A u ck l a n d, N. S..
19. Juli.
In einem Kampf, der am 4. Juli bei
Sofata im Suateles - Distrikt statt
fand, wurde ein Malietoa - Häuptling
todtlich verletzt und zwei !1lcataasa-
Häuptlinge und ein Suatele getödtet;
ferner wurden drei weitere Männer
verwendet. Die Besatzungen des briti
schen Kreuzers Tauranqa" und des
deutschen Kreuzers Cormoran" ver
hafteten drei Häuptlinge und brachten
sie neck) Apia, wo sie vor das Oberge
richt gestelll werden.
Die Samoa - Commission wird am
18. Juli nach Washington abreisen, de.
Oberrichter Chamders schon am 14.
Juli. Da er nicht mehr zurückkehren
will hat er dem Präsidenten McKinley
seine Resignation eingesandt, der aber
nicht wünscht, daß er resigmrt." Me
Frage, ob dadurch eine Vakanz der
Oberrichterstelle entsteht, wird nun von
der Commission berathen. Dr. Solf
saat. daß er den Vorsitz im Obergencht
führen werde, wenn Chambers fort ist.
Wenn bestimmt wird, dak keine Va-
lom besteht, wird vielleicht Hunter oder
Mair ernsnnt werden.Chamber's Stel.
le einzunehmen.
Die Commissäre werden viel aetadelt,
weil sie nicht die Rückgabe des von den
Rebellen geplünderten Eigenthums an
ordnet hat. Die Mataafa - AnHanger
rter denAufstandischen sammelnGeld,
um die Köniasfrage durch Anwälte be-
kämpfen zu lassen, und sie sind über-
zerat, daß sie eine Wiederaufnahme des
Verfahrens erlangen werden. Mataa-
sa jedoch ist mit der Abschaffung der
Koniaswurde einverstanden. Seine An-
länger verlangen die Absetzung deZ
Obcrrickters Cbambers und widersetzen
sich der Entscheidung des Obergerichtes.
Tüsafrika.
Precrio. 19. Juli.
Der Volksraad nahm die VerHand-
lungen über die Stimmrechtsvorlage
wieder aus. Präsident Krüger erklärte
im Laufe der Debatte, daß die Bor
schlüge Sir Milners auf der Konferenz
im Bloemfontein zu weit gegangen
feien. Krüger beantrage die Ertheilung
des Bürgerrechts an alle 7 Jahre im
Lande ansässigen Ausländer. Hier
mit werde Großbritannien zufrieden
fein und die ganze Welt werde ein sol
ches Verfahren billigen.
Der Volksraad nahm in gel?eimer
Sikung den Vorschlag an, Auslän-
t'rn nach 7-iahrigem Ausentbalt l,n
ande das Bürgerrecht zu verleihen.
Mcrico.
E n s e n a o a , 19. Juli.
Der 10 Jahre alte Knabe Jesus Gu-
ticrrez, der für die Gattin des früheren
Gouverneurs Renerson arbeitete, wur.
de in knieender Stellung todt aufgefun-
cn; eine Unterst nng ergab, daß das
Genick des Knaben gebrochen war.
FrauRhcrfon wurde sofort tinterMrrd-
rnkfrgc verhaftet. (53 ist bekannt, daß
t ic Frau den Jungen grausam bebau-
V rte tmd es heint. dciß sie ihm kurz vor
nem Tode ein .siundcra lsband an- I
I'gte und ifcn an einem Strick an einen
Baume hing. ' 1
llland-Dcpclchklk.
Tie Ncgirrung wird ttcn. OtiS
nicht zur Ncde stkllcn.
Nege und türme auf de Pht
tlppineu.
Tcr -kik in Brvokly.
?. tti.
N e !v ?) c r k . 19. Juli.
.Tribune" wird von Washina
Der
t.-.t gemeldet: Im ZriegSa.nt bc.tt
man seit länger als einem Monat das
Gefühl, daß Gen. Otis nicht der rechte?
Mann für seinen Platz k. Er Ürfj
f seit Ansang Juni an Nachrichten,
s?l,'en und seif : rosigen Varaui'sagun
gi.n erfüllten sich nicht. Man ist übel"
zeugt, daß der Feldzug ',cn besseren
Verlauf genommen hätte, wenn Gene
ral Merritt im Eommando geblieben
rcare. Man ist hier erstaunt über die
Depesche der Correspondenten, welch:
über die von Otis geübte Censur
Beschwerde führen, da Gen. Otis stets
berichtet hatte, er übe die Censur in
irtl'fpf'pr i'ififi" irnh tri.i nur hcrfiiii:
ten, daß der Feind erfahre. waS er
nicht wissen solle. Man glaubt, daß
die Angelegenheit Anlaß zu einerUnter,
suchunq per Kabel geben wird. Sollte
Otis die Anklagen beskreiten, dürsten
andere hohe Offiziere zu einem Berichte
aufgefordert werden. Von diesen hat
seit Anfang Februar keiner Gelegenheit
erhalten, feine Ansichten über denFeld
zug zu melden, da Gen. Otis ganz
allein Meldungen sandte und zwar
sehr knappe.
Der Washingtoner Korrespondent
des Herald" berichtet, daß ein Mit
glied des Cabinets gesagt habe: Ent
weder Gen. Otis mus gehen oder die,
Correspondenten. Letzteres würde
vom Volke voraussichtlich als die
Rückkehr der alten spanischen Preß
Znebelungs-Methoden angesehen wer
den. Die Entfernung des Gen. Otis
würde eine amtliche Bestätigung seiner
Erfolglosigkeit bedeuten und eineSchä
digung der militärischen Disciplin."
Alle hiesigen Zeitnnqn. mit AuS
nal.mk der Sun", besprechen die Er
klärung der 5orresponde,,ten. Die
Sun" ignorirt dieselbe vollständig,
trordtm ihre beien Vertreter sich un
ter'izlicbkn. Ti 'übrigen jeihngcn
kommen im Wesentlichen zu dem
Schlüsse, daß es Z,!it für McKinley
Imrd. knznschreiten und einen Wechsel
im Eommando auf den Philippinen
rorznnichmen.
Washington, D. E.. 19. Juli.
Im Kiiegsnrnt wuroe erklärt, daß
den Beschwerden der Correspondenten
gar kc ine BeZeiitunz beigelegt werde.
Der Protest wurde dem General Otis
nicht übermittelt nd derselbe wird
nicht aufgefordert werden, eine Auf
klärung zu 0,'dkN.
Außeide," beißt es. da von den
Philippinen se!,r ermuthigende Nach'
richten einliefen und daß die Lage vil
günstiger sei alZ man iin Allgemeinen
aiin'.hme,
Bon dc Pliilippineu.
Washington, D. C.. 19, Juli.
Gen.Otis mcldkie: Manila. 18.Juli,
Fortdauernder heftiger Regen und cy
clonartige Siimne erschweren denVer
Uhr im Hafen. Die Colorado'ec fuh
ren gestern mit dem Transportschiff
Marren" ab; die Soldaten Horn und
Wilder von Comp. G. blieben krank
zurück. 130 Mann verschiedenerTrup
pcntheile fuhren mit. Die Californier
kamen auf der .Sherman" von Negro
an; das Schiff muß Kohlen einneh
men; es erivar'ct das Ansyl'.'c-l des jezl
tcbcnder Teifuns.
Au der Bud,st,auptstat.
Washington. D. C.. 19. Juli.
Der Ad,i,iral Philip. Befehlshabe:
des Brootlyner Flottendauhoses, iele-.
graphirte dem Fioitcnsekreiär Lonz,
daß in jenem Floitenvatlhof eine nächi
liche Feuersbrimst das Vorräthe- und
Kleidermagaziii vernichtete uns einei:
Verlust von ilö,00Ü verursachte.
Der General Ärcote in .yavana hat
folgende Todc-ssallc in seiner Armee ge
meioet: Ouemaoos, .yiisschmieoWilliain..
Neary, Co. Ä, '1. Kavallerie, Typhus,
cm 15. gcstocven. Puerto Principe
Sergeant Wiilliain appin, Co. F, 15.
Infanterie - Rcgimenr. gestorben in.
Liego de Aoila, am 14. an Malaria;
der Rekrut Jot,,, Fitz. 15. Jnsantene
Regimcnt, gqtovt'it am 14. am gelbeil
Fieber.
er Präsident bat folgende PostmeU
stcr - Ernenniingen bekannt gemacht:
In Michigan: West Brauch. Edaö.
C. Cline, Minnesota. Granitc,
Fallt. Theo. H, Eorlcin. In Süd
Carolina: Floren. Joshua E. Wil
scn. In Siid - Talota: Talem,
William. T. Ellic.
Seit dem 10. Jli. an welchem Tag
las Anwerben von Rekruten für dic
neuen Freiwilligen - Regimenter be
gann, sind 2.2H8 Miimi eingestellt wo:
den. Dieselben vettheilen sich auf die
zu bildenden Regimenter wie folgt: 26.
Jnfaitkrie. 34,'.: 27. Infanterie', 430;
28. Infanterie. 3.'.8; 29. Infanterie.
78; 30. Infanterie. 291: 31. Infante
rie, 468; 32. Infanterie. 220; 33. In
fanterie. 57; 34. Infanterie, 97; 35.
Infanterie. 24.
Der verfügbare Baarbestand deZ
Bundes Schc. .'.-, mies b'trägt dem
Leute IcvriiniMuhif n 'suarnuf 5t:fnfa-
!,?278.478,944, iivi on 52! 4. 2S8.0S7
sauf - die Goldreserve entfallen.
uir '
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