tTZfiKASKA STAAT
. -ciii
Ans der altcuQctmatlj
Vrandenburz.
1 Berlin, uf bem Gftauffeeüfcct
angk bt dem Bahnhofe Werneuchea
ttmrben dieser Zage die Pferde Sei auf
dem Wege nach Berlin begriffenen
Fuhrwerkj des öigenthümerj itteu
inafn aus reudenberq von der Loro
knottve eine dorübersahrenden ugeZ
rfaht und getödtet. X Wagenführer
Hatte die Warnungssiqnale der Loko
Motive nicht beachtet. Die Ehefrau Neu
Manns ist anscheinend schwer, der ohn
leicht verlebt.
propinj Hannover.
Hannover. Zödtlich verunglückt
i hier der Oberarzt der Militärreit
schule Dr. Neusing, ör stürzte bei ei'
jhern Uebungsaalovp. erlitt einen G;
f ickbruch und fand den Tod. Dr Reu
mg. der nur ein Alter von 34 Iahren
erreicht hat und unverheirathet war,
var früher Assistent des Professors
beyden in Berlin, (Sr gab seine hiesige
Thätigkeit auf. weil er zu anderthalo
Nähren Festungshaft verurtheilt wor
den war. da er einen Gegner im Duell
'getödtet hatte.
, Papenburg. In der Nähe
von Oberlängen im Kreise Aschendorf
ist bei fallendem Wasser der Damm
ebrochen. Alle Niederungen stehen in
folge dessen unter Wasser.
Provinz lzeffen-Nassau.
' Frankfurt. Bor einigen 2a
pkrl ereignete sich in Bockenheim vor dem
Üause kleine Seestrafze I beim Aus
graben eine? Kanalschachtes ein grofzes
Unglück, das. wie es scheint, durch nicht
Genügende Mafznahmen seitens des be
treffenden Bauunternehmers hervorge
rufen ist und be.i dem seit kurzer Zeit
der zweite fall wieder einige Ar
lOiter daS Leben einbüfzten. Die Aus-'
arabungsarbeiten wurden zum An.
schluft an den Kanal vorgenommen.
Der Schacht, den nur noch eine dünne
Wand zum Kanal trennte, hatte etwa
L Meter im Quadrat. Die Sohle lag
schon tiefer als der Kanal und weiter
war auch ter Schacht, entgegen der
Vorschrift, nicht abgesprieht. Plötzlich
löste sich ein schwerer Stein neben dem
Kanal los und stürzte in die Grube,
und in diesem Augenblicke ergoh sich
auch schon der Inhalt der Grube über
die dort schaffenden fünf Arbeiter, die
durch die ausströmenden Gase auqen
blicklich bewufztlos waren. Das Ner
tungswerk war äufzerst schwierig. Der
Trambahnbedienstete Schüßler. der in
dem Nebenhause wohnte und zu Hilfe
eilen wollte, stürzte in die Grube und
konnte nur als Leiche hervorgebracht
werden, ferner sind todt aus der Gru
be hervorgeholt lvorden: Gg. Christ,
verheirathet und Vater von vier Kin
dern. aus Egelsbach, und ft. Raab aus
Neuglashiitten. In bewußtlosem Zu
stände wurden in das katholische
Schwesternhaus gebracht die Arbeiter
Hch. Müller aus Niederthalbach. Konr.
Rüster aus Egelsbach und Karl Pfister
aus Bockenheim, in der Mühlgasse
wohnhaft. Ihr Zustand ist derart, daß
man auch für das Leben des einen oder
anderen fürchtet. An den Rettungsar
beiten betheiligte sich auch die freiwilli
ge Feuerwehr in Bockenheim. Bon der
frankfurter Feuerwehr wurde ein Net
tungsioaqen nach der Unglücksstelle qe
fdjiVt. Beim Eintreffen waren die
Opfer schon geborgen. Man stellte noch
Wiederbelebungsversuche an, die jedoch
nur theilweise von Erfolg waren. Der
Bauunternehmer ffischer aus Bocken
heim wurde sofort verhaftet.
Provinz Pommern.
' Stettin. Eine Familie von sieben
Personen ist bei einem Brandunglllck
ums Leben gekommen. Es gibt hier
immer noch Gebäude, in denen sich
Über dem Dachboden noch Aufbaue be
finden, die bewohnt sind; so auch in
dem Haufe Mauerstraße 3. Dieser
Tage entstand in diesem Hause auf
bisher nicht festgestellte Weise Feuer.
Ms die Feuerwehr gerufen wurde, war
das Treppenhaus des hohen Gebäudes
vollständig mit Rauch erfüllt. Die
Treppen konnten nicht zur Rettung be
nutzt werden. Gellende Hülferufe er
tönten auS den obern Stockwerken,
doch gelang es der Feuerwehr, die Be
drängten auf der Drehleiter zu retten.
Zu spät erfuhren die Löschmannschaf
4en, daß sich in dem obenerwähnten
Aufbau noch Menschen befanden. Als
die Feuerwehr das Zimmer öffnete,
fand sie den dort wohnhaften Hand
KarmbNlkaspieler Ulrich mit feiner
Frau und fünf Kindern erstickt. Die
ganze Familie war anscheinend im
Schlafe von dem Rauch überrascht
worden; denn die Fenster waren ge
Schlossen und die Leichen lagen auf den
Lagerstätten. Am 8. December vo
rigen Jahres entstand unter ähnlichen
Umständen ein Brand in dem Neben
hause Mauerstraße 4. Auch damals
waren mehrere Menschenleben in Ge
fahr und wurden nur durch die ent
schlössen? That des Oberfeuerwehr
mannes Witte gerettet, dem dafür spä
ter die Rettungsmedaille überreicht
wurde.
Provinz Posen.
1 G ii st r o w. Der Knecht Paul Rie
del aus Zlotkopo, der am 12. Februar
ein 17 Jahre altes Dienstmädchen ei
ncs Bauern im Dorfe Pernek durch
Erwürgen ermordete, wurde dieser Ta
qe vom hiesigen Schwurgerichte zum
Tode verurtheilt. Die Ermordete und
der Mörder hatten auf einem Hofe ge
dient. Provinz Ostpreußen.
M e m e l. Dieser Tage ist das mit
Hzringsl,',dung vom Haugsund nach
Memel bestimmte norwegische Segel
schiff Septima" gestrandet und völ
lig zertrümmert worden. Der Capi
tän wurde qerettet, die aus 3 Mann be
thende Besatzung ist ertrunken.
Rheinprovinz.
Trier. Die kaum begonnene Ba
dezett hat in -er Mosel schon zwei
Opfer gefordert. Der Bäckergeselle E.
' Nnab wurde im Wasser plötzlich un
wohl und klammerte sich in der Ber
zweiflung des Ertrinkens an den mit
ihm badenden Schneidergesellen Scha
fer. Beide geriethen in ein Bagger
loch und ertranken.
Bonn. Die in Niehl bei Köln
aufgefundene Leiche eines . iunaen.
Wanne, oie In einem Sack steckte, ist
die eines hiesigen Bewohners, der seit
einiger Z.it vermißt wurde. Es liegt
nicht, wie angenommen worden ist, ein
Verbrechen vor. vielmehr bat der 2t
bensmüde sich selbst den Sack umgk
bunden und sich dann in den Rhein
gestürzt. Die Verletzung am Kopfe
dürfte von Steinen im Strome her
rühren.
D ü r e n. Erben des verstorbenen
Gebeimraths Leopold Hoesch schenkten
der Stadt eine viertel Million Mark
zum Bau eines monumentalen Mu
seums.
Barmen. Die Eanalisation der
Stadt Barmen erfordert einen Ko
stenaufwond von 7 Millionen Mark.
An jährlichen Ausgaben erwachsen der
Stadt durch Verzinsung und Tilgung
dieses Betrages zu 5 Procent 3tr7,
000 Mark, durch Unterhaltung. Rei
niqung und Spülen der Eanäle 52,50(1
Mark sowie durch den Antheil der
Stadt Barmen an den mit Elberfcld
vorzunehmenden Klärungs - Anlagen
120,000 M., zusammen 540,000 M.
Die Stadtverordneten beschlossen. 2s3
von diesem Betrage durch Canalbau
kosten Beiträge und Eanalbenu
tzungsgebühren wieder einzuziehen.
Bezüglich der Canalbaukosten Bei
träge wurde es den Anliegern freige
stellt, ob sie einen einmaligen Beitrag
von 3 M. für jedes Meter Frontlänge
oder eine jährliche Rente von 1,80 M.
pro Meter Front bezahlen wollen. An
Eanalgebühren wird 1 Procent des
Gebäudesteuer Nutzungswerthz er
hoben. Aachen In Eornelymünster
tödtetr ein angeblich irrsinniger Gras
mäher einen älteren Mann beim Gras
mähen mit der Sense.
S ch w e h i n g e n. Vor einiger
Zeit wurde die Leiche des Schneiders
Stapf, eines Sohnes des Bahnwarts
Stapf, auf dem Bahngelcise zwischen
Rheinau und Brühl verstümmelt auf
gefunden. Man nahm damals an.
daß der junge Mann auf dem Heim
weg zum elterlichen Hause durch einen
Zug überfahren und getödtet worden
fei. Nun hat sich aber herausgestellt,
daß bei der Leiche die Summe von 100
Mark di Stapf eingesteckt, nicht mehr
gefunden tvorden wär. Es wird da
her ein Verbrechen vermuthet, zu des
sen Verdeckung die Thäter den Körper
der Ausgeplünderten auf die Schienen
warfen. Es wurde die Leiche auf
Anordnung des Staatsanwalts wie
der ausgegraben und ein genauer Be
fund festgestellt.
Provinz Schlesien.
O p p e l n. Ein Brand, dem ein
Menschenleben zum Opfer gefallen ist.
brach in der böhmischen Weberkolonie
Friedcichsgrätz aus. Es brannte das
alte aus Holz aufgeführte Dorf-Ge-fängn'ß,
Mafurek genannt. Am Abend
vorher war von der Ortspolizei ein
muthmaßlicher Dieb eingefangcn und
über Nacht dort gefangen gehalten
worden. Als man früh Morgens den
Brand bemerkte und die Thür spreng
te. fiel nur noch der entsetzlich ver
brannte Körper des Unglücklichen l)er
aus. Ueber die Entstehungsursache deS
Feuers ist nichts bekannt! Ebenso we
nig hat man über die Person des Ver
unglückten etwas in Erfahrung brin
gen können.
G log au. Der in Hochkirch ver
storbene frühere Centrumsabgeordnete
Pfarrer Dr. Paul Majunke setzte
sämmtliche Armen der Parochie Hoch
kirch als Universalerben ein.
Provinz Schleswig Holstein.
Kiel. Bei der Insel Fehmarn
sind vier deutsche Fischerboote geken
tert. Bisher ist ein Boot angetrieben
worden. Sämmtliche Fischer werden
vermißt und sind zweifellos umqe-
! kommen. Der Großrheder Consul
Horn in Schleswig ist plötzlich gestor
ben. Provinz westfalesi.
R h e i n e. Dieser Tage entgleiste
auf der Strecke Rheine - Emden zwi
schen Rheine - Salzbergen ein Güter
zug von etwa 100 Aren. Dem Zug
führer, der sich auf der Maschine be
fand, wvrde der Kopf vom Rumpfe
gerissen, während der Locomotivführer
und der Heizer auf wunderbare Weise
gerettet wurden; der Heizer wurde oh
ne Schaden zu nehmen von der Ma
schine geschleudert und der Locomo
tivführer kam trotz der Zertrümme
rung der Maschine mit dem Schrecken
davon. 1", Wagen sind stark beschä
digt. Wodurch das Unglück entstan
den ist, konnte noch nicht festgestellt
werden. Der starke Güterzug fuhr
über eine Strecke, die in weiter Aus-
i dehnuna durch Legung neuer Schwel-
len ausgcveNert wird. Die Embet
tung der Schienen war frei. Die
Strecke bleibt voraussichtlich einen
Tag gesperrt. Der Personenverkehr
wird durch Umsteigen aufrecht erhal
ten. Münster. Durch ein Schaden
feuer wurden zwischen der Gas- und
Fryewendistraße mehrere Hinterhauser
und Lagerschuppen eingeäschert. Die
benachbarten Gebäude waren stark ge
fährdet; die Schultz'sche Maschinen
fabrik war bereits von den Flammen
ergriffen worden; indeß gelang es,
dem Element rasch beizukommen, so,
daß der Betrieb in keiner Weise gestört
wird.
Bielefeld. Kürzlich hielt hier
auf dem Johannisberg der Westfäli-
fche Bacier - Zlleroano leinen neun
zehnten Vcrbandstag ab. Betreffs der
Umwandlung bezw. Neubildung der
Innungen wurde mitgetheilt, daß die
selben gcößtentheils in Zwangs - In
nungen umgewandelt worden find.
I Stattgegeben wurde der Antrag Bo
1 chum, die Conditoren in die betreffen
'den Bäcker - Innungen des Verbandes
mit aufzunehmen. Die Versammlung
war auch dafür, den Bundesrath zu
ersuchen, die Verordnung bezüglich des
Maximal - Arbeitstages aufzuheben,
bezw. einen 81stündigen wöchentlichen
Arbeitstvrnus oder eine tägliche un
unterbrochene Ruhezeit von 8 resp. 10
Stunden einzuführen. Die Innung
; zu Hamm hatte den Antrag gestellt:
Du Verbandstag wolle beschließen,
auf dem Central - Verbandstag in
Magdeburg zu beantragen, dak die
Staats Regierung den Vrodverkauf
in den Spezereiläden und auf den
Märkten gesetzlich verbietet." Diese
Angelegenheit zu regeln, wurde dem
Zentral - iüerbandstag in Magdeburg
überlassen.
Sachsen.
I Irfersgrün. Zwei Töchter
, chen des Gutsbesitzers Stark im Alter
von 4 und 6 Jahren fielen in den
Ortsteich und konnten nur all Leichen
den schwergeprüften Eltern in'S Haui
gebracht werden.
I Untermarxqrün. Erstochen
I wurde auf der Plauen - Oelnitzer
Straße der ledige Klempnergesel'.e
Heinrich Riemenkasten. welcher hier in
Arbeit stand. Der Ermordete, wel
chem jedenfalls aus Eifersucht
mehrere Messerstiche in den Unterleib
beigebracht worden waren, hat sich
verblutet. Unter dem Verdacht des
Mordes wurden der Fabrikarbeiter
Karl Tietzsch aus Oelsnitz gebürtig,
und der Tienstknecht Joseph Oertel
aus Eschenbach verhaftet und dem Ge
fangniß in Oelsnitz eingeliefert.
I G o h l i s b. Strehla. Der seit
einigen Monaten erkrankte Handar
beiter Naumann versuchte seine Frau
mit einem Rasirmesser zu todten. Auf
die Hülferufe der entsetzten Frau wur
de sie von Hausbewohnern befreit.
Naumann brachte sich hierauf selbst
erhebliche Verletzbnqen bei und fand
noch Gelegenheit, sich zu erhängen.
Die schwer verletzte Frau, welche ent
setzliche Wunden erhalten hat. und
buchstäblich im Blute schwamm, hofft
man am Leben zu erhalten. Nau
mann war erst seit einem Jahre ver
heirathet. Man nimmt an. daß er
die That in einem Anfall von Irrfin??
begangen hat.
Freie Städte.
Hamburg. Der Zimmermann
Pieper ist in der Königstraße on ei
nem Bau in die Tiefe gestürzt und so
schwer verletzt worden, daß er nach
kurzer Zeit verstarb.
Der Zimmerqeselle Offen stürzte in
einem Neubau in Eppendorf aus der
zweiten Etage in die Tiefe und trug
so schwere Verletzungen davon, daß er
nach kurzer Zeit verstarb.
Bremen. Einem Hcrzschlage er
lag im 69. Lebensjahre Dr. med. Otto
Th. Hoetzn. .Aus dem Hannoverschen
gebürtig, hat er seit Mitte der sechzi
ger Jahre hier gewohnt und durch sei
ne umfassende Bildung, seinen regen
Antheil an allen geistigen, namentlich
literarischen Bestrebungen, wie auch
durch seine eigenen Dichtungen, einen
großen Freundeskreis gefunden. Im
Buchhandel erschienen von ihm Äe
Dichtungen Wichmann, der Kreuz
fahrn" und Eine Pilgerfahrt". In
seinem medizinischen Beruf hatte er
eine weitreichende Praxis; außerdem
war er Gerichtsarzt.
Großherzogthum lzefsen
Mainz. Dieser Tage wurde ein
durch sechs Messerstiche schwerverwun
deter Soldat des 87. Ms. Regiments
auf der Straßenbrücke bewußtlos auf
gefunden und nach dem Lazareth ver
bracht.
Bayern.
München. Vor einigen Tagen
wurde der Fleischwaarenfabrikant
Winter hl einer Hiesigen Bade-Anstast
in Folge angeblichen Versagens des
Dampfhahnes derartig verbrüht, daß
er den erlittenen Brandwunden erlag.
M e r i n g. Dieser Tage ist das
Nebengebäude des Taver Niedermaier,
vollständig niedergebrannt.
O e t t i y g e n. Der hier wohn
hafte Taglöhlier Meier hatte während
seiner Inhaftirung im Gefängniß zu
Donauwörth das Unglück, daß er von
dem Gefängnißwärter, der ihn aufge
fordert hatte, die Schießscheibe zu hal
ten, mit dem Flobertstutzen in den klei
nen Finger der rechten Hand geschossen
wurde. Anfangs wollte er, um den
Gefängnißwärter zu schonen, den Un
fall verschweigen. Erst nach drei Ta
gen machte er Meldung davon und
wurde dann ins Krankenhaus ge
schafft, da Blutvergiftung eingetreten
war. Der Verletzte wollte zunächst
eine Amputation nicht vornehmen las
sen, weßhalb die Blutvergiftung im
mer weitere Fortschritte machte. Als
er sich endlich zur Amputation, wobei
ihm der rechte Arm in der Nähe des
Cchulteraelenkes abgenommen wurde,
herbeigelassen hatte, war es leider zu
spät. Nach entsetzlichen Schmerzen
verstarb er.
Lindau. Die Arbeiten an d?r
Wodenseegürtelbahn schreiten nunmehr
auch auf dem bayerischen Gebiete rasch
vorwärts. Gegenwärtig ist man mt
dem Abliefen des Dammes beschäf
tigt, was bereits von der Grenze bis
in die Nähe von Hoyren geschehen ist.
Der Bahndamm selbst ist an den durch
Senkungen berüchtigten Stellen jetzt
ziemlich zur Ruhe gekommen. Sollte
j dieselbe eine dauernde sein, so müßte
, die Hoffnung, die Bahn heuer noch zu
eröffnen, da auch das dieser Tage ein
treffende Eisenbahnbataillon seine
Arbeiten schnell ausgeführt haben
wird, doch noch nicht ganz aufgegeben
werden.
Württemberg.
U l m. In das Untersuchunqsqe-
fangniß wurde das unter der Anklage
des Giftmordes stehende Ehepaar
Sträble von Eislingen eingeliefert.
, Ein in der gleichen Sache Verhafteter,
der Wereinsdiener Rau vonGöppingen,
hat nach feiner anfangs Mai erfolgten
Verhaftung Selbstmord durch Erhän
gen begangen. Rau hatte der Frau
Strähle Gift gegeben, damit sie fein
bei ihr in Pflege befindliches Kind,
für das er alimentationspflichtig war,
aus der Welt schaffe. Die Sache wur
de indeß ruchbar und Rau verhaftet,
während es den Strähle gelang, zu
entfliehen; sie wurden kürzlich an der
Schweizer Grenze verhaftet. Wäh
rend das Kind des Rau den verbreche
rischcn Anschlägen entging, erkrank
ten und starb ein Kind der Strähle so
wie die Schwiegermutter derselben
unter verdächtigen Umständen und die
vorgenommene Obduktion der Leichen
ergab als Todesursache auch Vergif
tung. H e i l b r o n n. Während bei dem
Mord an der Lehrerin Frieda Hilbert
anfänglich verschiedene Anzeichen dar-
aus hinwielen. IwB es PS "um eins
Lustmord handelt, lasse jetzt die qe
richtlichen Erhebungen die Ihat als
Raubmord erscheinen. Dem Strolch
war in dem elterlichen Hause der ju
endlichen Lehrerin, wo er am Vor
mittag gebettelt hatte, zur Kenntniß
gekommen, daß die Dame Nachmit
tags nach Heilbronn reisen wolle, um
Einkäufe zu machen. Auf dem Weg
von Schluchtern nach der eine Viertel
stunde entfernten Station Großgar
tach hatte ihr der Mordbube ansgelan
ert und. als fein Verlangen nach Geld
unerfüllt blieb, den tödtlichen Stich
versetzt. An dem Versuch, sein Opfer
zu berauben, wurde er von den herbet
geeilten Bauersleuten verhindert und
nach heftiger Gegenwehr verhaftet. In
seinen Aeußerungen bekundet der Ver
brecher eine große Rohheit der Gesin
nung. Auch zeigte er nicht die min
beste Reue. Seiue Verweisung vor
die demnächst beginnende Schwurge
richtsperiode ist wahrscheinlich.
Baden.
' B a h l i n q e n. Der 62 Jahre alte
Landwirth und Gemeinderath I. G.
W. wurde von seiner um halb 11 Uhr
vom Felde heimkehrenden Frau auf
dem Speicher erhängt gefunden.
I D u r l a ch. Dieser Tage erfolgte
im Keller der neuerbauien Wirthschaft
zum Meyerhof" eine Gasexplosion,
durch welche Installateur Manschott
und der Pächter der Wirthschaft. Frie
briet) Forschner, nicht unerheblich ver
letzt wurden.
M ü h l b u r g. Vor einigen Ta'
gen ereignete sich im nahen Maxau ein
schwerer llnglucksfall. In dem gro
ßen Schiffe Duisburg", das vor An
ter im Rheinhafen liegt, wollte ein
Matrose, um das Herdfeuer besser zum
Brennen zu bringen, aus einer Kanne,
! die nur wenig Petroleum enthielt, zu
gießen. Im selben Moment explodirtc
mit lautem Knall das Gefäß un'Z
stand der Matrose in hellen Flammen:
zugleich fing der untere Schiffsraum
an zu brennen. Der bedauernwerthe
junge Mann sprang sofort aus das
Deck und stürzt sich in den Rhein,
tauchte als guter Schwimmer einige
Mal ganz unter rd suchte unter
gräßlichen Schmerzen das Land vi
gewinnen, was ihm auch glücklich ge
lang. Hätte er diese Geistesgegenwart
nicht sofort gehabt, wäre eine Rettung
i nicht mehr möglich gewesen. Der
i Schiffsbrand würde in kurzer Zeit ge
' löscht: der Schaden ist nicht unbe
trächtlich. Glücklicherweise ging so
fort ein Personenzug nach Karlsruhe,
'. in den man den Verunglückten, dessen
' beide Füße schwer verbrannt sind und
! die man sofort mit Leinöl bestrichen
verbrachte: der Schiffsbesitzer bracht?
den Matrosen selber rn das Spital.
Mannheim. Ein großer Brand
in der Schwarzwaldgemeinde St.
Peter äscherte 24 Wohnhäuser,
nahezu das ganze Dorf ein. Nur das
Kloster und die Kirche stehen noch und
beherbergen alle Obdachlosen.
Elsaß-Lothringcn.
Groß-Moheure. Der 18
jährige Bergmann Dietrich hatte' sich
in der Nähe der allen Grube der Firma
Wendel in einer Entfernung von ca.
50 Metern von der Schießstelle auf
ein Stück Eisenerz gesetzt, um sein
Frühstück zu sich zu sich zu nehmen.
Da krachte plötzlich ein Sprengschuß
und gleichzeitig zerschmetterte eiu
Stück Eisenerz dem Bergmann den
Schädel. Noch lebend, aber bewußt
los, wurde Dietrich von einem Fuhr
mann aufgefunden und in's Spital
verbracht, wo er jedoch sofort starb.
Diedenhofen. Auf de:
Karlshütte hat sich ein schwerer Un
glücksfall ereignet, indem der Fahr
stuhl, der die Erze dem Hochofen zu
führt, mit einer Last von 1200 Cent
nern in die Tiefe stürzte, wobei d:ä
Arbeiter sehr schwer, einer davon tödt
lich, verwundet wurden.
Oesterreich.
Rudolfswerth. Dieser Taae
sollte der Zigeuner Simon Held wegen
Raubmords hingerichtet weroen. Tcr
Scharfrichter war bereit. Als m De
linquent dem Priester gebeichtet hat:?,
machte letzterer dem Gerichte von der
Leichte Mittheilung, die jedenfalls sich
kr Bedeutsames enthielt, denn sofort
trat der Gerichtshof zusammen und be
! schloß, nachdem der Verurtheilte vor
! dem Untersuchungsrichter seine Leichte
! wiederholt hatte, die Einstellung der
Hinrichtung und berichtete an den ober
Iren Gerichtshof zu Wien. Der Zigeu
ncr wurde wieder in Ketten gclcgt und
!n's Gefängniß zurückgeführt. Del
Scharfrichter blieb jedoch in Rudolfs
kvcrth. Das Justiz - Ministerium bei
fügte jedoch telegraphisch du Abreisc
des Scharfrichter's und gab dem h.esi
gen Gerichte bekannt, daß nach Para-,
giaph 403 der Strafprozeßordnung, in:
welchem es heißt, daß eine Hinrituua,
unbedingt am nächsten Morgcn :uch:
vcr Verkündigung des Todesurtheils
ju erfolgen habe, die Todesstrafe i.icht
liehr vollzogen werden könne.
M e r a n. Gärtzlich abgebrannt ist
das aus 141 Häusern bestehende Dorf
Tabland im Vintschgau, samm Kirche.
G r a z. In der Umgegend von
Straßburg befindet sich die Bevölke
rung seit einigen Tagen in größter
Aufregung. In einer der letzten Nächte
ging der Jager Pirker durch den Wald,
als ihm plötzlich ein Individuum ent
gegenkam, welches gegen ihn einen Re
öolverschuß abfeuerte und ihn in die
linke Brustseite traf. Der Jäger riß
sein Gewehr von der Schulter, und der
t Attentäter zog sich zurück. Das Ge
wehr des Jagers war nicht geladen.
Trotz seiner Verwundung lud es Pir
ker und sendete dem fliehenden Unbe
kannten einen Schuß nach. Nun nah
ten zwei andere Männer, denen 'Pir
ker eben erzählen wollte, was ihm ge
schehen sei, als Beide Revolver hervor
zogen und sie gegen Pirker abschössen.
Das eine Proseciil drang in der Nähe
des rechten Ohres in den Kopf, das an
dcre verletzte den Jäger am Mund. Da
in Folge der Schüsse Leute herbeieil
ten, entwichen die drei Angreifer in
den Wald. Pirker befindet sich schwer
verletz! im Grazer Krankenhause. Die
Untersuchung ist bereits im Zuge.
Wien. Die Stadt Ottensheim
bei Lin ist total niederaebrannt. Drei
malm
SpezicUc Brauds"
Wirthe vom Inner
sind ergebenst eingeladen,
Mdl. l. Straße,
Personen sind in den FlaiTien umge
kommen. Durch den großen Brand
im Schwarzwalddorf Sankt Peter
sind dreihundert Menschen obdachlos
geworden. Auch die Ursula Kapelle
ist niedergebrannt. In Wien wurde
ein angeblicher Lord Hamilton", der
schon seit längerer Zeit in einem dor
tigen Hotel wohnte, von der Polizei,
verhaftet, da man es mit einem Hoch
stapler zu thun zu haben glaubt.
Prag. Dieser Tage intervenirte
eine Kommission des Prager Magi
strats unter' Führung des Kirchen
amtdirektors auf Grund einer Anzeige
welche besagte, daß der Kirchendiener
und Todtengräber Josef Prybar im
Dorfe Chabcru bei Karolinenthal seit
vielen Jahrcn mit den Todtengebeinen
des Friedhofes Handel treibe und die
selben regelmäßig einer benachbarten
Spodiumfabrik liefere. Der 68
Jahre alte Todtengräber mußte die
Schlüssel abliefern und wurde vom
Dienste suspendirt, nachdem ein ein
gehendes Verhör mit ihm vorgenom
men war. Die Kommission fand im
Glockenthurm des Friedhofes einen
großen Sack mit Gebeinen, unter denen
sich ein Stück von einem bleiernenKru
zifix befand, wie es den Todten in die
Hand gelegt wird.
kureniburg.
Wasserbillig. Wie gefährlich
es ist. wenn leichtlebige Burschen,
kaum den Kinderschuhen entwachsen,
mit Waffen umgehen, beweist wieder
folgender tragischer Borfall. Dieser
Tage lud der 13 - jährige Dominik
Schock. Sohn des Handelsmannes,
seinen Freunds den 16 Jahre alten
Joh. Kin,mel, Sohn des Schreiners,
ein. mit ihm auf die Mosel baden zu
gehen. Unterwegs zog Schock einen
scharf qelc denen Revolver aus der Ta
sche uid versuchte denselben abzuschie
ßen. Die Patrone versagte. Er pro
birte cin zweites Mal und hatte un
achtsamem Weise die Waffe dem Kim
mel zugewendet. Auf einmal krachte
der Sdnr, und Kimmel war getroffen.
Die itugt? war demselben in den Leib
gedrungen und hatte die Eingeweiden
durchbohrt. Sem Zustand ist lebens
gefäb'lich Der jugendliche Thäter
wurde b'c zur Ankunft des Gerichtes
in Verwahr gehalten.
Schweiz.
Basel. In der Zeitschrift Die
Denkmalpflege" lesen wir: Die alte
Rheinbrücke in Basel, neben dem Mün
ster i;nb dem Rathhause das bedeu
tendste geschichtliche Baudenkmal der
Rheinstadt, soll abgebrochen werden.
Die Brücke wurde im Jahre 1292 er
baut und bat während der 600 Jahre
ihres Bestehens manchen Schicksals
schlag erduldet. Sie hat ihr ursprüng
liches Gepräge bis auf den heutigen
Tag bewahrt und bildet mit dem Mün
ster und den umliegenden Gebäuden
ein köstlich, dem Einheimischen an
das Herz gewachsene und von dem
Fremden geschätztes Stadtbild. Jetzt
soll sie baufällig sein und dem großen
Verkehre, den sie zu vermitteln hat.
nicht mehr genügen. Trotz einer Ein
gäbe ','vn fünf verschiedenen Vereinen
und Gesellschaften, die warm für die
Erhaltung der Brücke eintraten, wur
de der Ar trag der Regierung auf deren
Neuerstellung im Großen Rathe leider
zum Beschluß erhoben, allerdings un
ter der Bedingung, daß die neue Brü
ge möglichst die Formen der alten auf
weise und cm gleichen Platze errichtet
werde. Basel wird dadurch um ein
außerordentlich werthvolles Baudcnk
mal ärmer, das der einsichtige Theil
der Einwohnerschaft mit schmerzlichem
Empfinden zu Grunde gehen sieht."
Ein Gerichtshof in Süd
arolina hat entschieden, daß ein
(inrnd Eigenthum ist und nicht unge
straft gestohlen werden kann.
Als Ex - Sprecher Reed
kürzlich gefragt wurde, was seiner
Neinung nach die wichtigste Tages
rage vor dem amerikanischen Volke sei,
'oll er geantwortet haben: Wie man
jcn Zweirädern noch ausweichen kann."
C ä p t ' n" Fred P a b st
, u s Milwaukee hat sich vor ocr in
Chicago in Sitzung befindlichen Nahr
iingsmittel - Commission des Bundes
senats zu Gunsten der Bier - ''.spck
tion ausgesprochen, da durch dieselbe
dem ehrlichen Brauer und dem clnli
jhe Consumentcn Schutz ocwährt
toerde.
Q
""V
M
s??
tIr
Brewisig ss':
Flaschenbier:
des Staates, welche Omaha eintn Besuch abstatten,
unsere Brauerei in Augenschein zn nehmen.
S
en Clark
Grace.
Reisen Sie ach
Chicago oder dem Osten!
Der durchgehende Expreözug uach
Lolorado, Kansas,?!kbraska
via Omaha
und der
ßh-cago Fpretz von Kans Sily
Im Berein mit Pvllman Schlaiwagen,
freie Stuhlwagen, die besten Speisemag
gons in der Welt sind mit
Bnssct se.Rauch.Waggous
ausgestattet die mit den neuesten Zeit
schrifien und Buchern versehen find.
Reisen Sienach
Colorado und dem Westen
Probirt den .Colorado Flyer
Schnell. Eß' und Säilafmagen. Ver
läßt Omaha 6-40 Nachm; Kansas Ci
ty f :30 Nachm; St Joseph 4:50 Nacbm
Ankunft in Denver und Colorado
Springs am nächsten Morgen.
John Sebastian,
G. P. A., Chicago.
E W Thompson. A G P A
Topeka. Kan
oder: Frank H. Barnes. C. T. & 21
Lincvln. Nib.
Es ist ein
Bergnügen
eine Reise zu macheu
wenn uian die rechts Linie benutzt,'
Die
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