Hrnv rnr rr vatü - Ais Zincm.
Ausdrr altengeltttatli
Vrandenburz.
' 8 e x 1 I n. An Leuchtza txilxii ift j
der OHährige Nachtwächter Kunkel. I
liftrafc Z. &t trat Abendi feinen
Dienst an und war anscheinend nicht
ganz nüchtern. In diesem Zustand der
absäumte er ei. die Gasslamme in sei
nem Aufenthaltkraum anzuzünden, !
nachdem er den Hahn ausgedreht hatte.
Die Leiche bei vermieten Kolpor
teuri Karl Iagow aui der Oranienstr.
25 ist in der Nähe der Schleuse an der
Cuvrystrake geborgen worden. Ja
Roro war durch jahrelange Entbehrn
gen zu dem verzweifelten Entschluiz ge
trieben morden, seinem Leben freiwil
lig ein Ende zu bereiten.
Provinz Hannover.
' Hannover. Die hiesige Slli,
ier'sche Buchdrucker, in deren Verlage
auch das .Hannover'sche Tageblatt" er
scheint, feierte da ssest ihres 150iächri
gen Bestehens. Bon dem jetzigen In
haber. Hermann Schlüter, ist für dal
gesammte Geschäftspersonal aus diesem
Anlas, eine JnvalidevpensionS Zu
schufzkasse gegründet worden.
Von der Straßenbahn überfahren
und getödtet wurde der 4jährige Sohn
des Arbeiters Müller. Teisterstraße 82
wohnhaft.
H e l S t o r f. Vom Blitz erschlagen
wurde während eines Eewitters auf
freiem fselde bei der Arbeit der Haus
schlächter und Landwirth Oehlerking.
K i r ch w e i h e. Dienstknecht
Friedrich Schierenbeck hat 50 Jahre
lang in der Warnken'schen Familie
kierselbst treu gedient. Der König der
tfef) ihm die silberne Medaille für treue
Dienste, die ihm der Superintendent
lückwünschend überreichte.
Provinz heffen'Naffau.
' Wiesbaden. Laut Meldung
des .Rhein. Kur." vom oberen Wester
wald sind auf der Grube Steimel bei
Eiferseld am 20. d. M. fünf Gruben
arbeiter durch abstürzende Eisfteine
verschüttet worden. Vier der Dcrun
glückten waren alsbald todt; dem fünf
ten wurden die Beine derart cinge
klemmt, daß er inzwischen wohl nur
durch Sprengen eines fselsblocks auS
seiner schrecklichen Lage hat befreit wer
den können.
Provinz Pommern.
Z U l l ch o w. Ein Buchhalter einer
hiesigen ffirma wurde durch junge Bur
schen, die den Zaun des Grundstücks er
stiegen hatten, mit Steinen nach ihm
warfen und ihn neckten, derartig in
Zorn versetzt, daß er mit einem halben
Mauerstein nach ihnen warf. Der Stein
traf den 15jährigen Mat Hase so un
glücklich an den Hinterkopf, daß er be
sinnungslos umfiel und bald der Tod
eintrat.
Krampas'Safznitz. Beim
Ausammensturz eines Gerüstes auf ei
nem Neubau verunglückten die Zimmer
leute Böttcher, Zorn und Dörp. Die
beiden ersten erlagen nach kurzer Zeit
im Krankenhause ihren Verletzungen.
Provinz Posen.
' Kr o t o s ch i n. In der Forst von
LöBorin fand zwischen dem Waldwär
ter Harlak und dem Wilderer Spychala
ein Nenkontre statt, in dessen Verlaus
der Wilderer getödtet wurde. Der 2etz
tere fetzte seiner Verhaftung von Sei
ten des Waldwärters Widerstand cnt
gegen, und es kam zwischen Beiden zu
einem Ringen, bei dem sich die beiden
Läufe des Gewehres des Waldwärters
von selbst entluden. Der zweite der
Schüsse tödtete den Wilderer.
P o l s k i e. Der 24 Jahre alte
Sohn des Schiffers Schötike wagte sich
zu weit vom Lande fort in die See., um
Krabben zu suchen, die die Leute zum
Lachsfange gebrauchen. Hierbei ist er
von den Wellen mitgerissen worden
und hat so seinen Tod gefunden.
M r o t s ch e n. Durch Erhängen
machte der Schuhmacher Albert Steffen
seinem Leben ein Ende.
Provinz Ostpreußen.
' Allen st ein. Dieser Tage wurde
in der Nähe der Stadt das Fuhrwerk
einer Jagdgesellschaft beim Passiren
des Bahndammes von einem Zuge er
faßt, wodurch drei Personen getödtet
wurden.
Nordenburg. Beim Einschüt
ten des Futters wurde der Sohn des
Ortsarmen Salomon von einem Pferde
erschlagen.
T h e u e r n i tz. Nachts brach hier
. VFeuer aus. In kurzer Zeit standen 13
Gebäude, darunter 6 Wohnhäuser, in
Brand, die sämmtlich eingeäschert wur
den. Eine alte Frau fand in den Flam
wen den Tod.
Provinz lvestpreußen.
' Marienwerder. Beim Boot
fahren auf dem Schwarzwasser wurde
in der Nähe von Schwetz ein Kahn, in
dem sich ein Lehrling und vier Kinder
befanden, in den Schleufenstrudel gezo
gen. Der Lehrling und zwei Kinder
ertranken.
i G r. L u n a u. Im Hauptgraben
ertrank die 5 Jahre alte Tochter deS
Einwohners Rohrbeck.
Rhcivprovinz.
Koblenz. Der Kanonier Han
sen vom hiesigen Feld Artillerie-Re
giment 23 fiel beim Fahren von dem
Protzkcksten. Das Rad der Kanone
ging über den Kopf des Mannes; der
Verunglückte starb bald darauf im
Lazareth. Der Rangirmeister Ger
res aus Heddesdorf wurde in Neuwied
zwischen den Puffern zerdrückt und
starb im Krankenhaus.
Aachen. Ein schwerer Unglücks
fall trug sich in der Waggonfabrik von
Gooszens Hierselbst zu. Der Ausläufer
der Fabrik, ein Mann von 50 Jahren,
ging auS unbekannten Gründen über
t an die Fabrik sich anschließende
Gartenmauer seines Prinzipals, trat
fehl und fiel auf daS Glasdach eineZ
Sommerhäuschens, welches durchbrach.
Eine der dicken Glasscheiben drang dem
Manne oberhalb der rechten Hüfie
schräg in die Seite und riß ihm die Le
ber und den rechten Lungenflügel auf.
Rettung war nicht möglich; auf dem
Transport zum Spital starb der Aus
laufer unter großen Schmerzen.
D.uijburg. Dieser Taae er
carigie !t.u auf semer ürdetll stelle in
der Tabakfabrik von C. und W. öar
stanjen an der Thürklinke des Aborti
der kaum sech, zehnjährige Arleiter
Hoxpe aui dem Vororte Dtifferen. Tat
Motiv zu der unseligen That ist ur.de
kannt.
Duisburg. Ter amerikanische
Unternehmer Master Caspar, der dem
Besitzer des hiesigen Sportsplützes.
Herrn Wallhäuser, mit einer Indianer
karawane durchging, ohne die Platzmie
the und die Transportkosten bezahlt zu
haben, ist nunmehr in einem hiesigen
Hotel ermittelt worden. AIS man ihm
mit Verhaftung drohte, erklärte er sich
bereit, an den Geschädigten eine Abfin
dungsfumme von mehreren tausend
Mark zu zahlen, womit die Geschichte
vorläufig erledigt ist.
Saarbrücken. Die Anhand
lungen der Arbeitervertreter der Pri
vatgrube Spittel mit der Gruben- und
Kreisdirektion haben leider eine öini
gung nicht erzielt. Die Grubenleilung
theilte den Bergleuten durch Anschlag
mit. daß die drei Hauptforderungen,
Schichtdauer, Lohnfrage und Maßrege
lung. eingehend geprüft worden seien.
Bezüglich der Schichtdauer könne das
gewünschte Zugeständniß nicht gegeben
werden, da nach den vorgenommenen
Versuchen bei Schichtkürzung die För
derung eine derart geringe sei. daß der
Weiterbau der Grube, deren Betrieb
auch im Interesse der Arbeiter liege,
in Frage gestellt wäre. In der Lohn
frage sollen die Einheitspreise so be
messen werden, daß ein guter Hauer
täglich ein Normallohn von 4 M. er
zielen kann. Maßregelung werden
nicht vorgenommen. Als freiwilliges
Geschenk für die Pension älterer Berg
leute zahlt die Grubenverwaltung vom
1. Juli 1899 1j Prozent der Löhne
(jährlich über 10.000 M.) in die Arbei
terpensionscasse; auch will sie den
Knappschaftssatzungen eine Bestim
mung zusetzen, daß jeder Arbeiter nach
ununterbrochener 30jähriger Dienstzeit
und nach Erreichung des 55. Lebens
fahres auch bei volle Arbeitsfähigkeit
pensionirt werden kann. Weitere Zu
geständnisfe erklärt die Leitung bei der
Lage der Grubenverhältnifse für un
möglich. Wer am Montag die Arbeit
nicht aufnimmt, gilt als abgelegt. Im
übrigen ist im Ausstandsgebict alles
ruhig. Volle Anerkennung in den wei
testen Kreisen zollt' man der Reaie
rungsbehörde von Forbach, die von An
fang an sehr bemüht war, ihrerseits zu
einer Einigung alles Mögliche beizu
tragen.
Provinz Sachsen.
Erfurt. Auf entsetzliche Weise
kam vor einigen Tagen auf dem Perfo
nenbahnhof zu Erfurt der 66jährige
Weichensteller Weise um's Leben: Eine
Maschine stieß den Wasserleitung
krähn um. Dieser zerschmetterte den
Kopf des Beamten, so daß der Tod so
fort eintrat.
Weißenfels. Der Kultusmi
nister hat entschieden, daß das Lehrer
seminar, welches anfangs von hier der
legt werden follte, in Weißenfels der
bleibt.
Zu dem Doppelselbstmord der
Schwestern Jda und Klara Nitzsche,
Mädchen im Alter von 13 und 15 Iah
ren. die sich in der Saale ertränkten, ist
noch zu erwähnen, daß die jüngere
Schwester sich einer Unredlichkeit in
dem Geschäft, in dem beide als Ver
käuferinnen angestellt waren, schuldig
gemacht hatte. Klara Nitzsche erhielt
darauf ihre Entlassung. Diese nahm
das Mädchen sich so zu Herzen, daß
es beschloß, aus dem Leben zu scheiden.
Auch die ältere Schwester, die von jeder
schuld frei war, fühlte fich in ihrem
hrgefühl verletzt und ging mit in den
Tod.
W e t t i n. Beim Spielen mit Zünd
hölzern setzte das sechsjährige Kind des
Schneiders Lohrenz seine Kleider in
Brand. Das Kind erlitt solch' schwere
Brandwunden, daß es nach wenigen
Stunden verschied.
Provinz Schlesien.
K a t t o w i tz. In der Georg
Grube sind unlängst ein Oberhäuer,
und dessen Bruder, ein Häuer, erstickt.
Die Ursache ist. wie der Kattow. Ztg."
mitgetheilt wird, auf schlechte Wetter
zurückzuführen. Dem genannten Wlatt
wird darüber noch berichtet: Als am
ersten Pfingstfeiertage die beiden Brii
der. der Oberhäuer und Häuer Ließ
auf Georg - Grube auf ihrem Revier
gange waren, schlugen denselben
Brandwetter entgegen. Der Häuer
Lieh folgte seinem älteren Bruder, dem
Oberhäuer, in einer Entfernung von
20 Meter. Als Letzterem die Lampe
auslöschte, und er die Gefahr merkte,
rief er feinem Bruder zu, sich zurückzu
ziehen. Doch ereilte ihn auch alsbald
das Brandwetter, und er konnte nur
als Leiche yn das Tageslicht gebracht
werden. Beide Brüder waren verhei
rathet und Wäter dn je drei Kindern.
G ö r l i tz. Auf dem Jahrmarkt
in Wistichenau raste ein fcheugeworde
nes Pferd mit dem Wagen ins Men
schengewühl, wodurch ein Mann ge
tödtet. vier schwer und mehrere leicht
verletzt wurden.
Provinz öchleswig'holstein.
Kiel. Eine tollkühne Fahrt un-
rnnfimn fiirilirfi hrr't Knnkn, i.
1 stellten aus mehreren Balken ein Floß
her und segelten bei steifem Nordwest
auf den Kriegshafen hinaus. Bald
war daS Fahrzug weit abgetrieben;
plötzlich barst es auseinander, und die
verwegenen Seefahrer stürzten inZ
Meer. Sie klammerten sich an den
Balken fest und trieben auf dem eisig
' kalten Wasser umher. Da passirte der
' neue Dampfer Admiral v. Änorr" die
Unfallstclle und es gelang dem ffüh
rer. die fast erstarrten Schiffbrüchigen
zu retten. Die Versuche im Kriegs
Hafen, die Telegraph ohne Draht der
Marine dienstbar zu machen, haben
eine Unterbrechung erfahren, da das
Torpedoversuchsschiff Friedrich Karl"
Havarie am Kessel erlitten hat und ei
ner Reparatur bedarf. Inzwischen
werden ähnliche Versuche bei Kuxhaven
zwischen dem Leuchthurm und der Ku
gelbaake vorgenommen,
i Provinz U?estfalen.
! Dortmund. In der Nacht zum
10. September v. I. bemerkte der
Wäckter Rütber. der den Obstaartcn
1
eines BraukrelSksitzerZ zu hüten Hai;,
' aus den Pflasmenbäumen Odstdiede.
(rr gab. um die Leute zu verscheuch:,
; einen Schreckschuß ab. traf aber den auf
einem Baume sitzenden Bergmann
. Lünninghaus derart, daß er gl:ch
nachher starb. DaS Schwurgericht ver
' ultheilte den Rüther dieserhalb wegen
. fahrlässiger Tödtung zu sechs Mona
, ten Gefängniß. Die Geschworenen er
, suchten aber den Vertheidiger, ein Gna
dengesuch einzureihen. Dieses ist von
Erfolg gewesen; Rüther. der noch un
txscholten, Besitzer deS Eisernen Kreu
'zeS und sonstiger Auszeichnungen ist,
wurde von Sr. Majestät beanadiat:
die Strafe ist in 14 Tage Hast umze j
wandelt. I
I B o r b e ck. Im Hause des Kauf '
I manns Amberge an der Gasanstalt :r
eignete sich kürzlich ein schweres Un
glück. Die Ehefrau Brado hatte ihr 3
Jahre altes Kind in's Bett gelegt. a'.Z
plötzlich das letztere in Brand gmetb. I
Wie das Feuer entstanden ist, wird j
kaum ermittelt werden können. Der !
, Hauseigenthümer, welcher sich all: er ,
denkliche Muh gab, konnte das Kind .
' nur schwer verbrannt aus dem Zimmer
holen und dann in Gemeinschaft mit
mehreren anderen Männern das Feuer"
loschen. Das Kind mußte sofort dem
, rankenhause zugeführt werden, wo es
bald den erlittenen Brandwunden er
lag.
Everswinkel. Bei einem Ee
Witter wurde dieser Tage der 21 Jabre
alte Theod. Schürmann gent. Loer
mann aus der Bauerschaft Müssingen
bei Everswinkel avf der Chaussee zwi
schert Klauenberg und Rseflrup-Evers
Winkel mit zwei Pferden vom Blitz er
schlagen. Derselbe hatte Schutz uner
einer Tanne gesucht und hatte sich an
die Pferde angelehnt. So wurde er
mit den Pferden, welche ebenfalls so
fort todt blieben, erschlagen, während
der Knecht, der kaum 4 Schritte ent
fcrnt stand, verschont wurde.
I Langendreer. Der Radfh
rer August Heokewald aus Lütgendort
mund, der am Himmelfahrtstagc auf
der hiesigen Hauptstraße mit einem an
deren Radfahrer zusammenstieß un
schwer verletzt wurde, ist seinen
, Leiden erlegen. Er hatte außer sonfti
? in Verletzungen eine starke Gehirner
chütterung davongetragen.
I Haltern. Umfassende Alter
tbumsfunde sind, wie man aus
Osnabrück schreibt, an der Lippe ge
macht worden, und zwar in d:r Nähe
von Haltern, woselbst bereits in frühe
, ren Jahren mit Erfolg Ausgrabungen
' veranstaltet wurden. In diesem Falle
hat man äußerst ergiebige Fundstellen
angetroffen und nicht weniger all 200
Gräber und Hünenbetten. Urnenfried
Höfe, Hügelgräber und auch ein Kastell
gefunden, von denen erstere eine Fülle
iulturhistorisch interessanter Gegen
stände, Bronzen, Waffen, Geräthe ent
! hielten. Diese neuesten Lippefunde
werden auf eine lange Periode zurück
' geführt, die sich von etwa 1000 v.
!hr. bis in die fränkische Zeit erstreckt;
ie sind durchaus noch nicht als abze
chlossen zu betrachten und errczen ds
Interesse weitester Kreise.
I Dortmund. Ein 11 Jahre al
ter Schulknabe stieg in Westcrhold auf
einen Buchenbaum, auf dem sich ein
Vogelnest befand. Der Knabe stürzte
herab und erlitt einen Schädcldruch.
Im Krankenhause, wohin er gebracht
wurde, ist der Knabe gestorben,
Sachsen.
I Zittau. Bei einem durch Scheu
werden der Pferde hervorgerufenen
Wagenunfall wurde der Gutsbesitze?
Prefcher in Niederolbersdorf getödtet,
seine Frau erlitt schwere Verlegungen,
, denen sie erlegen ist, und seine beiden
Töchter wurden leicht verletzt.
' C h e m n i tz. Der Handschuhs Sri
kant Lange aus Burgstädt ist mit Hn
' ierlasfung von 100.000 Mark Schul
den verschwunden. Ueber sein Vermö
gen ist das Konkursverfahren eröffnet.
! Braunschroeig .
Ä ll n d h e i m. Die Leiche des hier
ertrunken aufgefundenen Maschinen
schlossers Riedel wurde nach Braun
schweig, wo derselbe wohnhaft war,
transportirt.
Kl. V a h l b e r g. Durch ein
stürzendes Erdreich wurden die in der
Sandgrube des Landwirths Lange
lüddecke beschäftigten Arbeiter A. We
gener und Herm. Ehlers verschllitet.
Der Ackermann ,Fritz Nalop. weiche:
zufällig mit Gespann in der Nähe war.
konnte Ehlers noch lebend, wc,un auch
schwer verletzt, hervorgraben; wahrend
Nalop dann mit seinem Gespann den
Dorfe zueitte, um Hülfe zu holen, gin
gen die Pferde durch und übei,fuhreii
drei Kinder, welche jedoch glücklicher
weise nicht schwer verletzt wurden. W?
gener konnte leider nur als L.iche ge
borgen werden.
Großherzogthum Hessen
G r o ß - G e r a u. Das EkZepaar
Wolf Sommerfeld in Dornheim feierte
das fünfundsechzigjährige Ehejubilä
um. Der Jubilar ist 90, seine Gattin
85 Jahre alt. '
G r o fz - U m st a d t. Auf eine
50jährrge Menstzeit zurückblicken kann
der Feldschütze Johannes Jttmann. In
Anerkennung seiner allzeit treuen und
gewissenhaften Dienstführung hat der
hiesige Stadtvorstand dem Jubilar
ein Ehrengeschenk von 100 Mark au
der Stadtkasse überweisen lassen.
St a st e l. Im Alter von 104 Jahren
starb d,r Großvater des hiesigen Ho
teliers Linke. Der Verstorbene war nie
in seinem Leben krank und bis zum
letzten Augenblick rüstig und heiter.
A r h e i l i g e n. Der von hier ver
schwundene Peter Germann wurde in
der Nähe von Groß - Umstadt in einem
Graben völlig entkräftet, dem Tode
nahe, gefunden. In daS Krankenhaus
nach Groß Umstadt gebracht, starb er
alsbald: die Leiche wurde von der Ver
waltung des Krankenhauses, da man
die Heimath des Verstorbenen nicht er
Mitteln konnte, der Anatomie in Gie
ßen überwiesen. Die Angehörigen da
hier erhielten noch zeitig Nachricht hier
von und ließen die Leiche hierher brin
gen und auf hiesigem lFriedhof beerdi
gen. Bayern.
., ArnZbruck. Der Gcrbereibe
sitzer ?os. Mhr war mll sctnem 'ein
zigen. 27 Jahre alten Sihne in der
Werkstätte beschäftigt. Äls der Vater
da Lokal auf kurze Zeit derließ.
scheint der schon seit Jat. ren an Epi
lepsie leidende Sohn von i'mem Anfall
überrascht worden zu fein; er stürzte
kopfüber in einen Bottich, di: mit
Wasser und Gerberlode gefüllt war.
Die Mutter, die zufällig in die Werk
statt kam. sah nur noch die Flj et
dem Behälter heraushängen. Äls man
den Armen heraurzoz. tvar tz derci'.j
eine Leie,.
Regensburg. Wegen Zwei
lampfes wurden die beiden Regie
rungsaccessisten Haase und Heß zu je
drei Monaten, der Bierbrauereibe
sitzer Berqmüller, auf dessen Boden
das Säbelduell ausgefochten wurde, zu
24 Tagen Festung verurtheilt.
Gessertshausen. Bei dem
unlängst der unsere Gegend durch
ziehenden ziemlich heftigen Gewitter,
schlug der Blitz in den großen Stadel
des Bauern Josef Stuhler in Diet
kirch und zündet, sofort. Im Nu stand
der mit Stroh gedeckte Stadel in hel
len fflammen. DaS heftige Feuer
machte nahezu jede Rettung der in
demselben gewesenen Baumannsfahr
nisse etc. unmöglich. ZS verbrannten
die meisten Wagen. Pflüge. Cggen. eine
neue Dreschmaschine, eine fast neue
Chaise. Heuiechen u. s. w. Der auf
gespeicherte groß Vorrath an Heu und
Stroh gab dem Feuer reichliche Nah
runq. das insbesondere auch die in
nächster Nähe sich befindlichen großen
Holzstöße umzüngelte. ' Der Thätig
keit der Feuerwehren, von denen meh
rere aus der Nachbarschaft am Brand
platz erschienen, gelang es indessen, be
sagte Holzbeugen zu retten. War auch
daS in ziemlicher Entfernung stehende,
ganz massive Wohnhaus und Stallge
bäude weniger gefährdet, so war gleich
wohl die Hitze so groß, daß davon die
Fensterscheiben zersprangen und die
Mauern Nisse bekamen. Herr Stuh
ler war glücklicher Weise versichert.
DaS nämliche Gewitter brachte beinahe
trotz der frühen Jahreszeit der Ge
meinde Hagelschaden. Es sielen bereits
ziemlich Hagelkörner. DaS Hageln
dauerte jedoch zum Glücke nicht lange,
und größerer Schaden wurde nicht ver
ursacht.
Württemberg.
S t ut t g a r.t. Die Königin von
Württemberg hat Pfingstsonntag den
15jährigen Drehergehilfen Karl
Frohnmüller empfangen, um ihm zur
Anerkennung des von ihm bewiesenen
außergewöhnlichen Opfermuthes ihr
Bild und ein ansehnliches Geldgeschenk
zu überreichen. Wie seiner Zeit mitge
theilt, hat sich frohnmüller ein große
res Stück Haut vom Körper abziehen
lasen, um das Lrben seiner Schwester
zu retten: die lstztere war in ein Äesäß
siedenden Malzes gefallen und 'hatte
sich dabei derart verbrüht, daß nach
ärztlichem Ausspruche nur durch Auf
legen der Haut eines anderen Menschen
auf die verbrühten Körperstellen ihre
Rettung möglich war. Der junge Bru
der war d einzige, der sich zu dem
schweren Opfer bereit fand. Seine
Schwester und er selbst sind jetzt wieder
glücklich hergestellt.
In Bühl bei Aarberg fiel der Tele
Phonarbeiter Lauber von Viel von ei
ner Stange herab; er starb im Spi
tal zu Viel.
Baden.
K o n st a n z. Dieser Tage entstand
in Radolfzell ein großes Schadenfzuer,
das neun Häuser und das Spital be
schädigte. H a r d h e i m. In dem Filial
Rütschdorf wnrde die Familie des
Landwirths Bohrer in tiefe Trauer
versetzt. Dr Geschwister, zwei Kna
ben und ein Mädchen im Alter von 15,
10 und 6 Jshren vergnügten sich in ei
nem Zuber 'auf einem Weiher. Der
Zuber kippte um, und das Unglück war
geschehen. Drei Leichen auf einmal in
einer Familie!
P f u l l e n d o r f. Aus Sohl
schreibt man dem Pf. Anz: In dem
ganz nahe von hier gelegenen Oertchen
L. träumte es dem Hofbauer B., fein
Haus stehe in hellen Flammen. Nasch
sprang er im Schlafe auf, öffnete das
Fenster und sprang zwei Steckwerke
hoch hinunter in den Hof. Zum Glück
erlitt- er gar keine Verletzungen: er
erwachte erst, als er auf dem Boden
saß. Jetzt wurde ihm die Sache klar.
Aergerlich über den unnöthigen Luft
sprung, blickte er hinauf zu dem ofse
nen Fenster, zu dem er wieder so gern
hineingestiegen wäre, wenn's nur zu
erreichen gewesen wäre. In seiner Be
drängniß rief er dem Knechte, der rasch
natürlich auch nur mit dem Hemde
bekleidet zu Hülfe eilte. Bald war
eine Leiter angelegt und flugs ging's
aufwärts, wieder zum Fenster hinein.
Unterdessen war auch die Frau er
wacht, die nicht wenig erschrack, als ihr
Mann, der kurz vorher noch fest an
ihrer Seite geschlafen hatte, auf diesem
ungewöhnlichen Wege sein Schlasge
mach aufsuchte. Bald war sie aufge
klärt, und da 'die Sache so gut abgelau
fen war, konnte sie sich eines Lächelns
nicht erwehren und sagte schließlich:
Es ist doch giut, daß Du so lange Beine
hast, man ist doch bälder auf dem Bo
den!" Oesterreich.
I u n s b r.u ck. Der Gemeinderati
schloß fich der Petition derStädte Bo
zen und Meran an. den Landtag wegen
der wclschtiroler AutonMie-Bestrebün-gen
vollinhaltlich an und wählte den
Advocaten, Dr. Wenin (deutsch-natio-nal)
zum ersten Wice-Bürgemeister wie
der. B o z e n. 'Dn Gemeinderath von
Salurn, dem südlichsten deutschen Po
sten in Südtirol, beschloß einstimmig,
sich der Petition der Städte Bozen und
Meran in der Autonomiefrage anzu
schließen.
R e k a w i n k e l. Kürzlich fanden
einige Knaben in Rekawinkel außer
halb des Tunnels, nächst Bierbach, im
Walde die Leiche eines Mannes. Es
war ein ziemlich elegant gekleideter
Mann im Alter von etwa 24 Jahren,
welchem bei den Knien die Füße ampu
tirt worden waren und der Stelzfüße
hatte. Neben der Leiche lagen zwei
Krücken, sowie ein sechsläufiger Revol
der. aus welchem alle Patronen abae
ürnak
d
" j
'M
W'MsF ii
WA'A??
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SMiifl Nri,,5ä"
rj" " v
Wirthe vom Inner
sind rgbenst eingeladen,
Mdl. Slraßc.
feuert' waren.'" Schüsse hätte der
Unglückliche sich in den Bauch und de
letzten in die Schläfe gejagt. Der
Selbstmord dürfte schon vor einiger
Zeit ausgeführt worden fein. Am 15.
Mai kam der Mann um 2 Uhr Nach
mittags mit einem Zuge aus Wien in
Rekawinkel an. Die Bediensteten der
Station Rekawinkel behaupten, der
Selbstmörder sei ein Mann, welcher
fich am 9. Februar 1896 zwischen
Preßbaum und Rekawinkel unter einen
Zug warf, wodurch ihm beide Mße ab
getrennt wurden. Cr dürfte ein Wie
rier gewesen sein.
I a ß b e r e n Y. Der Gendarmerie
Corporal Stephan Farkas trat vor ei
nigen Tagen Mittags in angeheitertem
Zustande in das Lokal eines Kauf
mannes. wo er nach einem Wortwechsel
mit dem Geschäftsinhaber den Säbel
zog und fast die ganze Geschäftsein
richtung zertrümmerte.. Hierauf rann
tt der Gendarm mit gezücktem Säbel
auf die Straße und warf sich auf den
gerade die Stelle passirenden Schau
spieldirector Julius A'ranyosfy und ei
nen Schauspieler Namens Batori und
verwundete beide Passanten an den Ar
men. Aranyosfy flüchtete sich dann in
seine Wohnung, allein' der rabiate
Gendarm setzte ihm nach, worauf Ära
nhossy aus Nothwehr eine Azt ergriff
und dem Attentäter einen derart hefti
gen Hieb auf den Kopf versetzt:, daß
der Gendarm 'blutüberströmt zusam
menstürzte. Nach einigen Minuten
raffte sich Farkas abermals aus und die
herbeieilende Polizei und eine Gendar
meriepatrouille hatten große Mühe,
den rasenden Gendarmen zu bändigen.
Die Behörden haben eine strenge Unter
suchung eingeleitet.
Schweiz.
Bern. In Seleute (Jura) schlug
der Blitz in eine Remise, in der sich die
Feuerspritze befand und zwar in einem
Augenblicke, als ein Fritz Plüß mit
seiner Familie dort Schutz gesucht hat
te. Plüß blieb todt auf dem Platze.
Frau und Kinder kamen mit dem
Schrecken davon.
Der Mai ist der Monat, in welchem
die Oeffnung der Alpenpässe beginnt.
Doch dauert es bis in die Mitte des
Juni hinein, bevor alle Bergpoststra
ßen dem Wagenverkehr erschlossen sind.
Der Maloja und Ofenpaß machen ge
wöhnlich den Anfang. ffurka und
Grimsel bilden den Beschluß. Der
durch die Post vermittelte Personen
verkehr über die Paßstraßen hat sich
im abgelaufenen Jahre, wie wir einer
Statistik des Poftdepartements entneh
men, abermals vermehrt; es wurden
1893 im Ganzen 163.123 Reisende
(9869 mehr als 1897) befördert. Die
Personenfrequenz der Bergposter,
macht rund ein Achtel der Gesammt
frequenz der Personenpost aus; der
Ertrag der Passagier- und Gepäck
taxen der Paßposten nähert sich der
Hälfte der Gesammteinnahmen aus
dem Personenpostverkehr und beziffert
sich auf 915.845 Francs. Den stärk
sten Verkehr unter den Alpenpässen
wies der Maloja- und Engadinpaß
(Chiavenna-Nauders) auf mit 32.575
Reisenden; als zweiter folgte der
Schyn und Julier (Rute Chur-iLenz-Samaden
und Thufis - Samaden)
mit 24.495; die dritte Stelle nimmt
der Albula -(Thusis-iSt. Moritz und
Chur-LenzPontresina) mit 18,322
ein; der Oberalppaß Reichenau - Gö
schenen) als vierter verzeichnet 17,579
Personen; ihm reihew sich an der
Flüeln (Davos - Sckuls) mit 11,642.
der Bernhardin (Bellinzona - Splü
gen) mit 10.907, die Furkaroute mit
10,104. der Bernina (Samaden-Tira-no)
Splügenpaß Simplon u. s. w.
weisen eine , Frequenz unter 10,000 auf.
Der Personenpostverkehr über die
Grimsel zählte 4577 Reisende. Die
schwächste Frequenz mit 1184 Personen
verzeichnet die Lukmanier-Route (Di
sentis-Biasca).
Alaska paßt schon seimm
ganzen Wesen nach am besten zu den
Ver. Stalten. Es besitzt nämlich
Gold und sonstige werthvolle Metalle
in Hülle und Fülle; doch leider schützen
sie nicht vor Hunger. Es hat reiche
Kohlenlager und doch müssen dort so
viele Menschen erfrieren. Cs hat die
gewaltigsten Naturwunder und male
rischsten Land Scenerie'n aufzuwei
sen und doch wird man dort zu Tode
gelangweilt. Mit einem Wort: es ist
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