U w 'ff -I r!cbuiffc eine Tauchers. Von A rcd H o d. Di, schlimmsten Gcsahrcn. denen ein Zauber bei seiner schweren Berufs, arbeit ausgesetzt ist. sind ganz anderer Art. als wir gemeinhin anzunehmen vsteaen. tf soll nicht in Zweifel ge zogen werden, dak ein Taucher hier und da in tropischen Gewässern einen großen gefährlichen Bewohner des Bieercs. einem seltsamen 5eethier. einem Haifisch oder dergleichen begegnet und vielleicht in der höchsten Gefahr nur durch irgend einen glücklichen Um stand dem Tode entrinnt: sicher aber sind eS in der Regel andere minder romantische (5'kignisse. welche das Leben der kühnen Taucher gefährden. Wenig stens sprechen dafür die Erfahrungen eines Mannes, welcher kürzlich in der Londoner Zeitschrift YhambcrS' Jour nal" über seine (Zrlcbniffe unter Waffer berichtete. Beim Mauern unter Wasser in den Hafcnanlagcn von P. wurde ihm beim Herablassen des CtcinmatcrialZ infolge AbstürzcnS eines piranitblockcs ein Bein arg zerquetscht. Er hatte gerade noch so viel Zeit, das Signal zu geben da mit er hochgczogen werde; dann wurde er oynmaaitig vor cenmen. ms er wieder erwachte, lag er auf dem oben errichteten Baugerüst, von dem Taucher Helm befreit. Tie Gehilfen gössen ihm Wasser über das Gesicht. Aber dieser Fall verlief noch verhültnibmäbig glücklich, denn schon nach 6 Wochen konnte sich der Patient wieder von sei ncm Lager erheben. Man glaubt im Allgemeinen, daß durch Zerreißen des Luftschlauches Wasser in den Helm eindringen und so den Taucher gefährden kann. Tas ist jedoch nicht der Fall; denn, das Zufluß Ventil am Helm ist so eingerichtet. daß es sich bei einer Beschädigung des Schlauches sofort schließen wurde, so daß kein Wasser eindringen kann. Ter Taucher kann jedoch unter Umständen aus vuttmangct er naen; arbeitet er jedoch frei" d. h. mit offenem Was fer über sich so hat er noch genügen den Luftvorrath, bis er an die Ober fläche gelangt. Natürlich muß er so fort den Genossen sein Zeichen geben, was ein Taucher wohl schwerlich unter laffcn wird. Arbeitet er aber in einem gesunkenen Schiff, so liegt die Sache natürlich weit schlimmer: doch vcrwcn dct man heute so große Sorgfalt auf die Tanchcrapparate. daß ein Zerreißen des Luftschlauches kaum in Betracht kommt. Eine ernstere und weit häusi gere Gefahr, die unabhängig von der Qualität des Apparates ist. 'bildet das Verwirren oder Verstopfen der Luft röhre: einer solchen Gefahr ist unser Gewährsmann mit knapper Noth ent rönnen. Laffcn wir ihn selbst dieses interessante Erlcbniß in seiner schlich tcn. aber recht anschaulichen Weise er zählen: An den großen inneren Thoren zwischen dem Tock von B. und der in diese hineinführenden schleuse war etwas in Unordnung, und ich war be auftragt, die Sache zu untersuchen und den Schaden zu beseitigen. Tiese Schleuscnthore sind natürlich von schwerer, massiver Construction und von großem Gewicht. Tenn, indem sie von beiden Seiten auf einander zu gehen und in der Mitte der Schleuse zusammenschließen, muffen sie der Ge walt des Tockwaffcrs beim Hinein oder Hcrausschleufcn eines Schiffes Stand halten. Man hat die Thorflügcl so stark construirt. daß ihr oberer Bord breit genug ist. um die bekannten Fuß brücken zu b'lden. die überall bei den Docks zum Unbcrschreitcn schmaler Was scrftraßcn dienen. Bei meiner Arbeit hatte ich gefunden, daß sie darum nicht schließen konnten, weil ein eisernes Thürband am Grunde des einen Thor flügcls gelockert war; und dieses fehler hafte Band wegzubringen und durch ein neues zu ersetzen, war ich seit eini gen Tagen beschäftigt. Als die Arbeit vollbracht war. wollte ich gern sehen oder fühlen denn ein Sehen war entschieden unmöglich, da sichz wischen mir und dem Lichte über 20 Fuß schmutziges Tockwaffcr befand wie mein Werk die Probe des normalen Schlicßcns bestand. Ich hatte, bevor ich zu diesem Versuch in die Tiefe stieg, ein Zeichen verabredet, in welchem Moment die Thore geschloffen werden sollten. Da Alles in Ordnung war, gab ich das verabredete Zeichen und fühlte nach wenigen Augenblicken, daß sich das Thor, auf dem meine Hand ruhte, langsam bewegte. Es währte jedoch nicht lange, so mußte ich bcmer kcn, daß ich einen großen Fehler began gen hatte; denn sobald sich die riesigen Waffen in Bewegung gesetzt hatten, wurde ich durch den in der schmalen Schleuse entstehenden Wirbel langsam emporgehoben und unwiderstehlich zu dem Bercinigungspunktc hingezogen. Tenn obwohl ein Taucher nebst feiner Ausrüstung mehrere Ccntncr wiegt, ist es durchaus nicht schwer, ihn aus dem Gleichgewicht zu dringen. Ich machte verzweifelte Anstrengungen, mich außen am Thore festzuhalten, um nicht zwi schcn diese gewaltigen Flügel getrieben und todtgequctscht zu werden. Es ge lang mir jedoch nicht, mich irgendwo festzuklammern, und ich wurde in die sich schnell verengende Spalte hinein, aber auch glücklicherweise durch diese hindurchgetricbcn. Man kann sich vor stellen, wie mir zu Muthe war. da ich beim Turchgleitcn ein Bein gegen jedes Thorcnde anschlagen fühlte. Ich be glückwünschte mich schon, daß ich dem Tode wieder einmal glücklich entronnen war. als mir plötzlich einfiel, daß der Lustschlauch sich noch zwischen den sich schließenden Thorflügcln an meiner Seite befand. Tas bedeutete einen nicht minder fürchterlichen Tod ein langsames Sterben. Tenn durch den plattgedrückten Schlauch wäre ich ge fangen gewesen, bis mich der Luftman gcl erstickt hätte. Hätte ich ein Mcffcr gehabt, so hätte ich die Leine und den Luftschlauch zerschnitten, meine Ge Wichte abgestreift und mich darauf ver laffcn. hinaufgetrieben zu werden. Ich hatte jedoch einen Hammer bei mir, der mittels eines am Stiel befestigten Rie mens an meinem Handgelenk hing. Schnell entschlossen ergriff ich ihn und stieß ihn zwischen die sich jetzt fast be rührenden Thorflügel. Es war der letzte entscheidende Moment. Der Luftstrom kam unverändert; der Ham merkopf hatte das Schließen des Tho res verhindert und meine schwache Ber bindung mit der lebenden Welt da oben wieder hergestellt. Ehe ich noch Zeit fand, zu überlegen, was nun geschehen müßte wenn ich überhaupt etwas zu thun vermochte -r fühlte ich den Hammer sich in seiner Lage lockern und die Thore öffneten sich wieder. Und jetzt wurde ich wieder von dem Strom hindurchgetragen. in entgegengesetzter Richtung nach dem Punkte, wo ich mich zuvor befand. Ich gab schleunigst das Zeichen zum Auf holen und stieg bald nach unserem Boote empor. Als ich später über die Sachlage nachdachte, sah ich ein, daß ich das Signal zum Aufholen hätte geben kön neu, als meine Füße den Boden vcrlo ren. Aber alle Gedanken waren darauf gerichtet, mich vor dem Zerquetschen zwischen den schrecklichen Schlcuscntho ren zu schützen. Es war ein äußerst glücklicher Umstand, daß meine Beglci ter, als sie bemerkten, daß etwas nicht in Ordnung sei, nicht dem natürlichen Impulse gefolgt waren, mich aufzuho lcn. Denn hätten sie dies gethan, so hätten sie mich sicher wieder in den Strudel zurückgezogen, dem ich so knapp entgangen war." kogirbesuch. Jvnings-Ttaats-Nuhspäper, äkroß die Britsch. Ihst Neu York Boro. Mister Editer! Ich hcn mich in meim Lewc noch nct so geschämt, wie die letzte Täg. Yes Sör, Mistcr 'Editer, ich sein merklich äfchämt vun meiner Zitti, Eroß-Neu York un vun die Jnhäbitänts, kom menli kallcd Neu Yorkers. Ich fühl so billig wie dreißig Cents. Nämlich, ich hen Wislitters vum Weste. Es sein Riläschens vun mir. Tie Riläschcn schipp is zwar ziemlich distänt, awwcr fe kann net gcleugent wern. Tie Riläschens konsiste aus ihm un ihr un eme Bubche, wo awwer nct mit gckimme is, fonnern blos in eme vor wurfsvolle Ton gege mich gemcntschcnt werd, for mir ze pruve, wie mci Buwe dcrgcge nixnutzig - un dumm un zerick gebliwwe sein. Sie sein aus Gooseville, Wis., die Riläschens. Am Samstag sein se äreivt un zwar in dem Käräktcr als Loschirbesuch. Glci, wie se aus gesticge sein, hen fe komminzt. mir Vor würs ze mache, bikohs weil die Nciägärä Falls so e großes Tisäppointmcnt ze ihne gewcfe sei. Ich glaab. Mistcr Editer, die Leit hen sich vorgestellt, daß, for sie ze Vliese, so ungefähr siwwe Achtel vun die Kontents vum ätläntik un passifik Oschiän kombeint üwwcr en Berg dreimal die Höh vum Mont Blänk (des is e hunncrttausend Kjubikfuß hoher Mountän rn dcr tirolischc Schwciz) erunncrfalle sollte, un dann wärn se, glaab ich, noch net gesätisfeit gcwcse. Tes war awwer noch gar nix. Alles in Neu York thut die Leit net sätisfcie. Ich hen des richtige Ting bei ihne ge than un hcn se enüwwer nach Neu York gcnumme un hen se an die Wolkckratzer enuffgucke losse un hen gedenkt, da wern se Respekt vor unsere Büldings kriege. Se hen awwer gesagt, sie hätte sich die Büldings viel höher vorgestellt. Was denke Sie davo, Mister Editer? Bei dene derheim in Gänsville is es Kot tädsch vun annerthalb Stories schun e Prachtbau un da sein die Picpels noch nct emol mit siwwcnezwanzig Storics sätisfcit. Ich glaab. wann mcr dene e Bülding vun zweehunncrt Stories mit eme Eiffclthurm an jeden Corner uf'm Tache zeige that, da thäte se noch sage: Tes hätte mer uns awwcr höhcr vor- gestellt. Tcs größte Tisäppointmcnt for die Riläschens vun der West war die Brooklyn Britsch. Se hen gesagt, wann die Neu Yorker nix Anneres uffzcwcisc hätte, da sollte se sich heimgeige losse. Ich glaab nämlich, se hcn gedenkt, die Britsch wär vun Brooklyn nach Ham bürg oder Breme gebaut mit eme Top pclRaceTräk un erer viergcleisigc Eiscbahn mit ParlorCars un alle madern Jmpruvments. Ich hcn dcm Hcrrn Vetter die Hospi täliti vun mein Haus pruve wolle un hen en zum Tschalli gcnumme, wo ich em die sämmtliche anwesende Prami nente derzu mteriust hcn. Ta is dcr Mann aus die Tisappointments gar nct erausgcllmme. Er bot nämlich ae denkt, jcdcr Mensch in Neu York' hätt schun vun ihm gehört und gclcsc, weil er emol in Gänsville (erer Willüdsch vun drcizehnhunnert Jnhäbitans) inde pcndcnt for Road-Kommischener gclaafe is. Er hat fimwczchn Wollzs gckricgt biseits feiner eigene.) Ucmwer Alles, was die Leit hier sehe, ticke sie. Tie fünfte Ebene desonners war die größte Enttäuschung for sie. 2ie sage, dcswcge wär'n se tce tausend Meile gcträwwcl't. so Häuser zu sehe, wo aach blos auZ Stein warn. Tes könnte sie in ihrem Eountq aach sehe. Tes Eountq-Kohrthaus wär aach aus ctcin. Und dann schimpfe se ümwcr die Leit hier, weil die uff dcr Gatz an ene vordcilaafe. ohne Hom d'ye do" oder Schöner Tag hcint" oder Ziem lich viel Witterung" oder sunst e geist reiche Rimark ze Pässe. Of course macht mich des Alles chcap fühle, awwer ich hen mer gedacht, wann es die Leit hier so schlecht gefällt, da thäte fe uns vcrleicht des Vergnüge mache, bald wieder abzcreise. Tiesmal hen ich awwer e Tisappointment ge hatt. Ter Herr Vetter Hot mer nüm lich hcint anvertraut, länger als End vum Siptcmber oder Anfangs Oktober könnte er unter keine Sirkumstänzcs hier blciwwe. Wann Sie des rechte Ting bei mir thun wolle. Mistcr Editer. da setze Sie was enei. daß die schwarze Blattern, des gelbe Fieber un noch e Paar anncre farbige Epidemics hier krassirn thäte. Ihne des Nämliche wünschend, sein ich Mit beste Rigards So lang Yours John R i t s ch, Esq. Ueber AdklinePatti, die jetzige Baronin Eederström, erzäh lcn die "Annales politiques et lit teratres" folgende Anekdote. Tie Neuvermählten befanden sich eben auf der Hochzeitsreise und hatten bei ihrer Abreise von Eraig-y-Nos nur die ein zige Adreffe Postlagernd Cannes" hin tcrlaffen, auch waren sie seit mehr als acht Tagen ohne alle Nachricht von ih ren Freunden. Gleich nach ihrer An kunft in Cannes eilte die noch immer jugendlich lcdhafte Patti, ohne auf die Begleitung ihrcs Gattcn zu wartcn, aus dem Hotel zur Post. Hinter dem Schalter stand ein junger Mann von wenig einnehmendem Acußcren. Ha bcn Sie Briefe unter der Adreffe der Baronin Adeline von Eederström Patti?" fragte ihn die Tiva. Eine Unmenge," lautete die mürri- sche Antwort, sei einer Woche laufen nur solche ein." Tann bitte, geben Sie sie mir!" und verlangend streckte die Patti beide Hände dem Beamten entgegen, der dcm Fnchkastcn cin umfangrcichcs Packet entnommen hatte. Können Sie mir eine Adreffe oder sonst etwas Schriftliches zum Ausweis vorzeigen?" fragte dieser jetzt. , Nein! ja doch, meine Visiten- karte, hier ist sie!" Tie genügt mir nicht, Jeder kann sich die Visitenkarte eines Anderen der schaffen. Haben Sie sonst nichts ?" Nein." Dann muffen Sie eben später wie verkommen." Da lagen nun aber zwei besonders heiß ersehnte Briefe, die die Patti eben erkannt hatte und die sie durchaus so- fort haben wollte. Hören Sie, mein Herr," sagte sie in schmollendem Tone zum Beamten, schauen Sie mich doch genau an, ich bin Adelina Patti, die Sängerin; ge- miß haben Sie fchon Photographien von mir gesehen; das ist nur schlechter Wille von Ihnen." Nein, ich handle nur nach der Vor- fchrift." und mit diesen Worten schloß dcr Unerbittliche das Schalterfcnstcr. nahm die Briefe und legte sie wieder in den Fachkasten. Ter Tiva traten vor Verdruß die Thränen in die Augen, aber sie mußte sich in's Unvermeidliche fügen. Schon wollte sie fortgehen, als ihr cin rettender Gedanke kam. Es war noch früh am Morgen, das Bureau fast leer, weder Beamte noch Publikum zu schcn, nur ein alter Mann schrieb in einer Ecke des Bureaus. Tas traf sich prächtig. Und mit ihrer immer gleich wunderbaren Stimme begann sie die Romanze: "Une voix aimable et tendre " Im selben Augenblick wurden alle inneren Thüren des Bu- reaus aufgerissen und drei bis vier Be amte stürzten erstaunt herein. Ter alte Mann aber klatschte in die Hände und rief begeistert: Adclina! So kann nur die Patti singen!" Nun," rief diese dcm mürrischen Beamten zu, sind Sic jetzt zufrieden! Habe ich einen guten Ausweis ge funden?" und lachend zeigte sie auf ihre Kehle. Jetzt geben Sie mir schnell die Briefe, denn es kommen schon Leute!" Triumphircnd trug Adelina ihre Brief schaften von danncn. Ein KatzkN'Jmporttur. Als es im Nordwcstcn von Amerika noch kcine Straßen, viel weniger Eisen- bahnen gab, war es oft mit den aller größten Schwierigkeiten verknüpft, nach dort befindlichen Mincn-Tistrikten oder sonst bewohnten Punkten zu gelangen und namentlich, Waaren u. s. w. dahin zu schaffen. Einstmals hatte ein Bergmann nach dcm nördlichen Jdaho, wo zur Zeit viele edle Metalle gefunden wurden, in ein dort errichtetes größere? Minenlager eine Katze mitgebracht. Kaum hatten die am Platze ctablirjcn Kaufleute, Ge wcrbetreibcndcn und auch andere Leute, deren Vorräthe ungcmein von Ratten und Mäuscn belmqcfucht wurden, dies ausfindig gemacht, als eine wahre Jagd nach dem Thier angestellt wurde; Jeder- mann wollte dasselbe haben, um sich von den nagenden Unholden zu befreien. Man bot dem glücklichen Besitzer Geld über Geld, bis schließlich der Inhaber einer Restauration das Kleinod für fünfzig Tollars erstand. Der Vertäu fcr. welcher sich während seines Aufent Haltes durch schwere Arbeit einige hun dcrt TollarS erübrigt hatte, kam nach diesem profitabel Geschäft auf den Ge danken, Katzen en gros zu importiren und sie hier, sowie in den Nachbar Camps womöglich eben so dortheilhaft abzusetzen. Zu dcm Behuf begab er sich einige hundert englische Meilen nach Süden zu in eine Gegend, die damals schon ziemlich besiedelt war. Tasclbst schaffte er sich für seine Baarschaft einen großen Wagen und sechs Maulthiere an und setzte sich alsdann in den Besitz von gegen dreihundert Katz'n, die ihm nur geringe Auslagen verursachten, da ihm ein großer Theil derselben sogar unent zeitlich überlassen wurde. Ter Wagen hatte ein Obergcstcll. das ähnlich wie ein HühnerhauS eingerichtet war. in welchem die miauende Gesellschaft in mehreren Etagen über einander saß. Als die Ladung vollzählig war. machte sich der spekulative Mann auf den Weg. Ter erste Theil dcr Rcise verlief ganz glücklich, und über die Hälfte der Tour war schon zurückgelegt, da fingen größere Terrainhinderniffe an. sich dcm Transport entgcgenzu stellen. Eincs Tages fuhr unser Spekulant an einem schönen Berge entlang, der an und für sich gar nicht so gefährlich ausschaute, aber den Ucbelstand besaß, daß die großen Steine, auf denen man sich fortbewegen mußte, ungemcin glatt waren. Nichts Böscs ahnend ging dcr Führer ncben seinem Gespann einher, selbstgefällig schon den enormen Vor theil berechnend, der ihm aus seiner lebenden Waare erwachsen mußte, als plötzlich dcr Wagen seitwärts rutschte und in dicser Bewegung auch nicht eher nachließ, bis ihn das vcrhältnißmäßig hohe Gestell zum Umkippen gebracht. Infolge des heftigen Sturzes zerbrach der improvisirte Zwinger, und die ge sammte Menagerie nahm Reißaus in die Berge, nicht achtend auf das Locken und Rufen des ganz verblüfften Mannes, dcffcn erträumte Schätze mit einem Schlage in alle Winde zcr stoben. Tic Katzen befanden sich in dcr Frci hcit äußerst wohl und vermehrten sich bald ungeheuer. Seitdem hat es Jdaho nicht mehr an Katzen gefehlt, und es bedürfte keines spekulativen Jmpov tcurs" mehr. Der geprellte Dieb. Tie Summe von 40.000 Mark, die der achtzehnjährige Hausdiener Willy Lange in Berlin vor einigen Monaten dcr Verlagsbuchhandlung von Brucr unterschlagen hatte, ist zum größten Theile aufgefunden worden und war im Gruncwald bei Berlin. Tas B T." meldet darüber: Lange blieb s. Zt sowohl bei dcr Voruntcrfueyung, wie auch bei der Hauptvcrhandlung bei dcr Behauptung, daß ihm das Geld auf dcm Kreuzbcrge gestohlen worden sei, während er auf einer Bank sich nicdcr gclaffcn habe. Tiefe Ausrede begegnete sowohl bei dcr Kriminalpolizci. wie auch vor Gericht berechtigten Zweifeln: es wurde vielmehr angenommen, daß Lange die irgendwo versteckte Summe nach Erlangung seiner Freiheit erheben und damit in's Ausland gehen wolle. Alle Hinweise darauf, daß er nach Ver- bußunq dcr ihm gerichtlich zuerkannten Gefängnißstrafe von fünf Jahren unter steter Bewachung dcr Gchcimpolizci stehen würde und daher sich des verun treutcn Geldes nicht werde erfreuen können, prallten an dcr Entschlossenheit des Tesraudantcn ab, weshalb die Kriminalpolizei ihre Zuflucht zur List nahm. Neben der Zelle des Jnhaftir ten wurde Jemand einquartirt, der es sich zur Aufgabe machte, das Vertrauen des Lange zu gewinnen, um deffcn chlichenauf die Spur zu kommen. Er renommirte von seinen als Einbre cher. Wegelagerer u. s. w. verübten Thaten und wiegte dadurch den Lange derart in Sicherheit, daß dieser schon wenige Tage nach angeknüpfter Be kanntschaft sich zu dem Gcständnitz her bcllicß, daß er das veruntreute Papier- gcld in Seltcrsflaschcn im Gruncwald vergraben habe. Bei nächster sich dar bietender Gelegenheit erklärte ihm aber der Zcllcnnachbar. daß diese Eingra bung eine große Tummhei sei, denn während dcr fünfjährigen Gefängniß strafe werde sicher das Papicrgcld in den Flaschen vermodern und werthlos werden. Lange schien das auch einzu sehen, denn beim nächsten Spaziergang auf dcm Gcfüngnißhofe wußte er sei nem Vcrtrautcn einen Zettel zuzustecken, der nicht nur eine genaue Zeichnung über die Stelle, an dcr die Geldsumme vergraben war, sondern auch die An Weisung enthielt, das Gcld zu erheben und den größten Theil an einen in Brüffel lebenden Bruder des Lange zu senden, während der verbleibende -iwa dcm Absender zufallen sollte. Tie hier- auf von dcr KrlMlnalpolizcl ange teil ten Recherchen förderten thatsächlich an dcr in der Zeichnung markirtcn Stelle zwei Scltersflaschcn mit annähcrnd 30.000 Mark Inhalt zu Tage. Man hofft, auch noch dcm Rcst auf dic pur zu kommen. Bäume und Hände schüttelt man am liebsten, wenn sie voll sind. jur eschicht, er Apotdekkn. Bei den Griechen und Römern ftan den die .Apotheken- in einem sehr schlechten Rus?: der Dichter Horaz'z. B. stellt die .Saldenköchc- mit Gauklern und Bettlern auf eine Stufe. Im Orient wußte man die Kraft der Apo thcken besser zu schätzen, schon im frühen Alterthum beschäftigte man sich dort mit pharmazcutischcn Studien. Als Gcburt-ftätte dcr eigentlichen Apotheke gilt Bagdad. Turch die Araber wur den diese Apotheken nach Europa, zu nächst nach Spanien, verpflanzt. Von dort gelangten sie nach Italien. Hier erlebten sie eine Glanzperiode, in dcr mit kostbaren, mit Blumen bemalten Vasen, wie sie noch heute das Museum von Florenz bewahrt, ein großer Luxus getrieben wurde. Tamals bildeten dic Apothcker eine eigene Zunft, die Ban ner und Wappen führte. In Teutsch land führen die ältesten Erwähnungen von Apotheken nicht über die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts hinaus. Im Lahre 1258 wird z. B. ein Gerardus ApothccariuS" in Lübeck erwähnt, dcr, wie öfter, ein Geistlicher zu sein scheint. Ter Ausdruck Apotheke" bezeichnete in Süd und Westdeutschland bis zum 14. Jahrhundert etwa dasselbe wie Kramladen; so wird im Jahre 1301 ein 1 Tuchladen eine Apothcka" ge nannt, und 1290 findet sich ein Be rictfi, daß sich in einem Hause 21 Apo thcken befänden. Taß auch jene Apo thekcn untcr Aufsicht der Aerzte standen, wird aus Uln, (1436) gemeldet. Von Einzelheiten ist aus jcnerZcit noch erwäh ncnöwerth, daß dcm Berliner Apothe ker 1488 das Privileg ertheilt wurde, daß außer ihm Niemand in der Stadt mit Konfekt oder gefärbtem Wachs han dein dürfe; andererseits wurde 1048 dcm Apothcker zu Stcndal die Per pflichtung auferlegt, zu jedem Neujahr den beiden Bürgermeister Marzipan und Zucker zu liefern. Tie Wirkung der Musik aus die Thiere schildert Gambicr-Bolton in der Revue Parisicnne". Nicht jeder hatte wie der Verfaffer Gelegenheit, in den afrikani schcn Wüstcn zu beobachtcn, wie der Löwe durch mächtiges Brüllen Antwort giebt auf das dumpfe Rollen des Ton ncrs. Aber in den Zoologischen Gär tcn kann man den Eindruck wahrnch men, wclchen Musik auf die Thiere ausübt. Tie Wirkung der Töne auf die Vierfüßler ist ebenso verschieden wie auf die Menschen. Manche werden zur Wuth gereizt und stoßen Laute dcr Ver zwciflung aus. Andere lauschen den Klängen der Musik ruhig und heiter. Einige Thiere verhalten sich ganz ver ständnißlos. Tie Trompete und die Baßpfcife versetzen die Thiere in Wuth; dagegen errcgcn die Töne dcr Flöte und der Hodoe kaum ihr Interesse. Ter Tiger schätzt nur liebliche und sanfte Weisen. Sobald solche Melo diecn zu ihm dringen, fängt er an. ununterbrochen zu qöhncn und sich be- haglich nach Katzcnart zu dehnen und zu strecken. Mitunter drückt er den Rücken und die Flanken an das Gitter. feines Gefängnisses, um beflcr hören zu können. Ter Pavian hörte mit trau rigcr Miene einem gepfiffenen Liebchen zu, währcnd cin anderer das Kinn hängen ließ und sich krampfhaft an den Wärter anklammerte. Dabei schnitt er gar ängstliche Gesichter. Nicht den ge ringsten Eindruck macht die Musik auf das Zebra, . und auch dcr Elcphant blcibt unempfindlich bei den Tönen aus einer anderen Welt. Am Stammtisch Ich sage Ihnen, meine Herren, über die Schlauheit meiner Diana geht gar nichts; laffen Sie sich erzählen, was das kluge Thier kürzlich gethan hat. Rcgcl mäßig am Ersten, ' wenn ich meinen Gehalt in Empfang genommen habe, erhält Diana von mir eine ganze Wurst. Vor einiger Zeit, es war so ungefähr um den Zwanzigsten herum, stehe ich einmal in meinem Zimmer und reiße von dem Kalender ein Blättchcn ab. Ta mir dcr Hund dabei zuficht, hebe ich die übrigen Blättchcn bis zum Ersten ein wenig empor und fpreche zu ocm Thicr: Sich 'mal. Diana, jctzt be kommst Tu bald wieder deine Wurst." Darauf gehe ich in mein Schlafzimmer, um mich umzukleiden; wie ich wieder herauskomme. was sehe ich am Kalender prangt dcr Erste dcr Hund hatte inzwischen die übrigen Blättchen heruntergerissen und gefressen. frem kaune. Frau Laune sitzt am fürstlichen Tisch, Sie stochert munsch m Braten und ma. Sie trinkt süßen Wein mit saurem Gcicht. Und wer mit ihr trinkt, dem schmeckt es nicht, Es ist die schlechte Laune. Frau Laune sitzt am ärmlichen Tisch, Tas Brod ist trocken, das Waffcr ist rich. Abcr sie scherzt und lacht und ihr Auge alänn. Und fröhlich wird mit ihr, wem sie kredenzt, Das ist dic gute Laune. Vor dcm Amtsgericht. Amtmann: Sind Sie crhcira thct?" Landstrcichcrin (vcrschümt): Ncin; ich bin noch zu haben!" Unrtrfcvrtn. Kunde: Sie in'eriren. daß Sie das Fabrikat zu Originalprciscn verkaufen und verlangen gleichwohl das Doppelte dafür!' Verkäufer: Nun. ist das etwa nicht originell?" Anzüglich. Arzt (zur Gattin seines verstorbenen Patienten): Man kann nur sagen. Ihr Gatte ist cin Opser seines Berufes geworden!" Frau: Sie meinen wohl Ihres Be ruses. Herr Toktor?!" Gut erklärt. Möchte- wiffen, warum man sagt, es wäre Jemand angeheitert, wenn er nichts anderes als betrunken ist." Nun, heiter muß dcr Bctrunkcne doch untcr allcn Umstünden sein, da alles um ihn her tanzt !" Ihre Ansicht. Klein Lcnchcn (in dcr Zeitung lcscnd): Mama, hicr in der Zeitung steht: In der Stadt herrscht seitdem Panik." Tas ist wohl wieder ein ganz neuer König, der Panik?" Tin neues Dersmaß. Rentier Goldstamm hat einen gclchr tcn Schwiegersohn, der ihm erzählt, baß er griechische Tichter ins Platt deutsche und zwar in fünffüßige Jam bcn überträgt. Bald darauf wird Goldstamm von einem Bekannten ge fragt: Was macht eigentlich Ihr Schwiegersohn?" Er erwidert: Was wird er machen? Er macht fünf platt füßige Iamben." in feiner Junge. Herr (zu einem 10jährigcn Jungen): Was seh' ich. Arthur. Du rauchst?!" Arthur: Ja, abcr nur importirte Cigarren." Nlißverständniß. Auguste, ich sehe so oft einen Sol baten bei Tir in der Küche; das kann gefährlich werden." Ach nein, gnädige Frau, er legt ja seinen Säbel immer gleich ab." Bezeichnend. Ncumann: Ich sage Ihnen, die Frau zankt sich mit sämmtlichen Haus bewohnern." Altmann: Ja, sic ist ein wahres Hausfricdensbrechmittcl." U?ohl möglich. Albert: Unser Thurmwächter bläst ja heute so tragisch, was mag er nur haben?" Bernhard: Na, vielleicht liebt er unter seinem Stande." Bestätigung. Ist Haarfärbcn wirklich so gefahr lich. wie man sagt?" Und ob! Im vorigen Jahre färbte sich mein Onkel das S)aat. und sckon drei Wochen später war er mit einer uvinwe mit vier Kindern verheirathet." Mbne Behauptung. Nordpolforschcr (erzählend): . . .Da hockten wir nun auf dem Eise; immer kälter wurde es. und noch immer war nichts von unseren Gefährten zu sehen wir saßen wie auf Kohlen!" Neues Wort. In einem öffentlichen Tanzlokal, wo für jeden Tanz 5 Cents cinkassirt wer den, fragte ein älterer Herr einen jun gen Mann: Warum tanzen Sie denn nicht?" Mir fehlt dcr ncrvus drchrum"." vor Gericht. Richter: Sie. Herr Pascheles, Sie haben jctzt die Gcrichtskosten zu bcstrei ten." Paschclcs: Ja. bestreitcn will ich sie sehr gern, Herr Richter, aber bezahlen thu' ich sie nix." Kindermund. Karlchcn: Deine Schwester ist ver- liebt, nicht wahr?" Ella: Wer sagt dcnn das?" Karlchcn: Niemand!" Ella: Na, woher weißt Du es denn?" Karlchcn: Wenn dcr Briefträger kNngelt, macht sie selbst auf !" Bedenkliche Berichtigung. Erster Schauspieler; Ich habe ac- hört, Sie sollen bei Ihrem Gastspiel in dem Stadttheatcr als Narziß" vom Publikum ausgepfiffcn worden sein?" Zweiter Schauspieler: Unsinn! Ver- läumdung! 's war ja gar kein Publi kum da!" N)eibliche Reize. Grenadier A.: Also vorgestern hatte Deine Köchin bei der Begrüßung nur eine Blutwurst in der rechten, und gestern hielt sic in jcdcr Hand eine?" renovier .: Jawohl, die enttal- tct immer mehr Liebreiz." 5onntags-AfpelI. ..Krause!" ..Herr Feldwebel!" ff? ist vor die Front.) Krause, heut' ist onntagr ;su Bctedl. Lcrr 5cld- wcbel!" Heut' Nachmittag gehen wir Beide in dcn zoologischcn Garten!" vergnügt : ,,u Beiebl. 5crr Feld webel!" Gestern habe ich Sie nämlich Rhinoceros geschimpft, und das möchte icy ocm guten yicr doch ,n Ihrer Ge gcnwart adbittcn!"