Ein kritischer Tag. Don Zhcodor rtopee. .Und das sage ich Tir, mcin Junge, inirft Tu Tflfrn nit ver'ekt. bann m,i Tir k,in, Hf Anuna auf das Rad! tl UU - T I, I ick in Teinem Alter war. saß ich längst in der Secunba! Mir ist's nicht so leicht geworden wir itr, aver sreinaz. i, bähe in Teinem Alter schon gemußt. daß man arbeiten muß. um im Leben vorwärts zu kommen', x oyn. ocm diese Worte galten, eine hoch ausgcschos sene. schmächtige Gestalt war eben im Begriff gewesen, mit einem gewaltigen Stoß Bücher unter dem Arm. das Zim mcr zu verlassen, um nach der -chule zu chen. - Tie in strengem Ton gesprochenen mnrtf he 9(sltfrs bannten ibn an die Stelle, wo er sich just befand. Er hatte schon die Thüre geöffnet, leise schloß er sie wieder und mit seiner noch knaben haft, unsicheren Stimme sagte er: Ich thu meine Schuldigkeit, Vater, ich ar bcite mehr, als mancher andere, und . . . und... Tu thust mir Unrecht!" , Ter K.inileiratb svrana von seinem Stuhle auf. mit großen Augen starrte er seinen Sohn an. Was Wie ! Xu willst Deinem Vater widersprechen?" Mit großen, hastigen Schritten ging er im Zimmer auf und ab. Zuweilen blieb er stehen und warf einen flammen den Blick auf den ..Jungen", der noch immer wie angewurzelt stand. Ter an strenge Subordination gewöhnte Beamte hielt auch in seiner Familie auf eine ei fenharte Disziplin. Ich thue Tir also Unrecht?" Er lachte laut und zornig auf. Soll ich Tir vielleicht Abbitte leisten? Ja. das ist unser berühmtes fm de fiöclc! Faullenzen und dann noch den von Gott gesetzten Autoritäten über den Mund fahren!" Tas schmale Gesicht des Sohnes zeigte Leichenblaße, aus der fest unter den Arm gepreßten Bücherreihe löste sich ein Buch und siel polternd zur Erde. Tie Mutter, welche noch am Frühstückstisch saß und mit bangem Herzen der Szene beiwohnte, schrie in leisem Schreck auf. Ich bin kein Faullenzer. Vater." kam es bescheiden, aber bestimmt über die blutleeren Lippen des Sohnes, mir ward das Lernen schwer, besonders die Mathematik..." Schweig!" donnerte jetzt der Kanz leirath. Dann ging er mit großen Schritten auf seinen Sohn zu. nahm ihn am Arme und führte ihn schweigend zum Fenster. Muß Dir mal ins Gesicht sehen, mein Junge, die Angst vor der Vcr fctzung scheint Dich.. ." Er verschluckte die übrigen Worte, schob seine große, weiße Hand unter das Kinn feines Soh nes und starrte mit dem strengsten Aus druck, dessen seine Augen fähig waren, in das junge, schmale Knabenuntlitz. Merkwürdig! 'Der Blick des Sohnes schlug sich nicht niederwärts; nur die blutdurchströmten Aederchen feiner Au gen und die zuckenden Lippen verriethen die große, seelische Erregung, in der er sich befand. Es mochte aber noch etwas anderes in den blassen Zügen des Kna ben zu lesen sein; denn der Kanzleirath zog seine Hand langsam zurück, der schränkte die Hände auf dem Rücken und begann seinen Gang durchs Zimmer wie der aufzunehmen. Alfred darf jetzt wohl gehen?" be merkte die Mutter, er kommt sonst zu spät in die Schule." Geb!" . Adieu", sagte der Sohn an der ? fm. Tnck nur die Mutter nickte ihm zu. und ihr Blick voll zärtlicher Liebe trifft das Herz ihres Kindes wie ein Sonnenstrahl. Qnmn hiittp sich die Tbür aesckloffen hri stritt der Kanzleirath auf den Tisch zu. an dem seine Gattin saß, schob die Hände in die Rocktaschen des Jaqueis und fragte: Nun, was meinst Tu zu dieser Frechheit?" Komm, setz Dich, Du bist sehr er regt." erwiderte die Mutter, einen Stuhl heranziehend. Tn ttr Kanzleiratb sckte sich nickt. er umklammerte nur die Stuhllehne mit zorniger Kraft und rief: Erregt? Empört bin ich! Aber so ist hns Geschleckt von heutzutage ! Undank- barkeit. Auflehnung gegen die väterliche Gemalt, er weist mich zurück. er reklin- zirt mich, dieses firnd von sunszcyn Jay r?n ..." Alfred ist am achten Januar sechzehn Safire geworden. Fritz." wandte die Mutter mit sanfter Stimme ein. Ueb rigens muß ich Dir sagen. Alfred ist fleißig, auch seine Lehrer geben ihm das Zeugniß, wie Du weißt." Mütter nehmen immer die Partei ungerathener Kinder," brauste der Kanz leirath auf. Zwei Jahre in der Ober tertia, und noch keine Gewißheit, ob er versetzt wird!" Alfred ist sehr mittelmäßig begabt das weißt Du. Zwingen wir ihn doch nicht zu einer Carriöre, für die seine Kräfte nicht ausreichen. Sieh ihn dir mal an. wie er aussieht von dem vielen Stubenhocken!" Hab ich ihm nicht versprochen, ein Rad zu kaufen, wenn er versetzt wird? Tann kann er hinaus in die freie Natur, und in ein paar Wochen hat er die ro then Backen wieder. Du siehst, ich bin zu jedem Opfer bereit und nun. . . Ich thue ihm Unrecht!" sagt der Bengel. Es ist zum rasend werden." . Mit dem Vorwurs, da er ein fraui lenzer ist, hast Du ihm auch Unrecht ge than, Friedrich. .So? Du auch? So ist's recht! Faul- lenzen, faullnizcn.. . er weiß, was ich damit meine! Er sollte die Worte seines Vaters nickt auf die Goldwaage legen! Aber ich sehe, eine Aussprache mit Tir hat keinen Zweck, ich rege mich nur noch m.'hr auf. Ich muß ins Bureau." Noch acht Tage fehlten bis zum Ver. sckunastermin. Auf der kleinen Familie laa eS wie ein Gewitterbann. Ter Vater blieb schweigsam, der Tobn sah mit immer wachsender Bangigkeit dem Tage des Schulschluffes entgegen, und die Mutter weinte heimlich manche Thräne. Einigemal versuchte sie. das Gespräch wieder auf das Gebiet zu lenken, auf dem es so schwere, ungelöste Fragen gab; der Vater aber wich beständig die scn Bemerkungen aus. Er mußte sich die Sache selbst sehr zu Herzen genom men haben, denn er befand sich viel allein in seiner Stube, und sein Gesicht sah verhärmt aus. Tem Sohne gegen, über er war das einzige Kind, das sie besaßen war er wohl wortkarg, aber nicht unfreundlich; die Worte der Mutter hatten doch wohl eine weiche Stelle seines Vaterherzcns getroffen. Je näher der Tag kam, desto stiller wurde er, es lag etwas in seinem Ge- bahren, was das Mitleid feiner Gattin wachrief. Am Abende vor der Verletzung traf sie ihn in seiner Stube, wie er. den Kopf in seine Hand gestützt, vor sich binstarrtc. auf den leeren Schreibtisch. Er schreckte auf. wie aus tiefem Nach- sinnen. Warum gehst Tu so leite, Alane!" Sie wußte nicht, wie es über sie kam. aber ihr Herz wallte über, sie mußte ihm ein freundliches Wort sagen. Sie legte die Hand auf seine Schulter und beugte z zu ihm hinab. Tu hast etwas auf dem Herzen. Fritz. Tlch druckt noch etwas anderes. als das ! Sprich doch emmal ein Wort ! Das ist nicht zu ertragen, so wie wir jetzt miteinander leben, wir drei." Da hatte er zu ihr aufgeblickt und. was er sonst selten that, er legte wie in einer Anwandlung von Zärtlichkeit seine Hand auf ihre Finger, die sich auf die Kante des Schreibtisches stütz ten. Na ja, sieh mal, Du mußt doch selbst eingestehen, es ist unser einziges Kind, der Alfred, und ihr grauen habt dafür weniger Verständniß aber meinst Du denn, daß es eine Kleinig- kcit.ist. alle leine Lieblmgsmünsche so einsargen zu müffen? In dem Jungen wollte ich noch einmal selbst leben, er- reichen, was ich nicht erreichen konnte. . und nun alles hin, der ganze schöne, stolze Bau bricht zusammen.'. . .wahr schcinlich wenigstens! Die Möglichkeit ist ja wohl noch vorhanden, glaube ich. meinst Du nicht auch ? Morgen wird sich ja alles entscheiden ! Aber sei so gut, Marie, uud laß mich jetzt allein. . und was neulich anbetrifft eine Un verschämtheit war es doch von dem Jungen! Bitte, sprich nicht, hörst Du? Ich bin m einer Stimmung, in oer Tu mich schonen mußt." Und wortlos hatte sie sich entfernt. Endlich, endlich war der Tag da. Die Stunden des Vormittags dehn ten sich für die Mutter zu Ewigkeiten aus. Mittags kam ihr Mann aus dem Bureau, jede seiner Bewegungen, sein Gesicht verriethen die Aufregung, in der er sich befand. Tas Dienst mädchen richtete den Mittagstisch her. Man wartete nur noch auf das Ein treffen des Sohnes. Endlich wurde die Entreeklingel ge zogen, kurz und leise. Das war er. Nur einen kurzen, forschenden Blick warf der Kanzleirath in das ernste, blasse Gesicht des Eintretenden, dann wußte er, daß die letzte Hoffnung dahin war. Ohne ein Wort zü sprechen, überreichte ihm sein Sohn das Zeug nißheft. Der Vater las aufmerksam Note für Note; es dauerte länger, als er wohl zum Lesen gebraucht hätte Dann gab er es dem Wartenden zurück. ohne jede Bemerkung, fetzte sich an den Schreibtisch und forderte die Hausfrau aus. das Ellen austragen zu lauen. Es wurde nicht viel gesprochen. Aber gerade die Schweigsamkeit des Vaters lastete schwer aus dem Sohne. Jeder war froh, als das Mahl beendigt war, Zieh Dich an. Alfred, wir wollen einen Spaziergang machen!" sagte der Kanzleirath. Mutter und Sohn wech- selten einen bedeutungsvollen Blick. - Nach wenigen Minuten gingen Vater und Sohn die Treppe hinab. Im Hausflur stand em Dlenftmann, war tend, neben einem prächtigen Zweirade, das ihm augenscheinlich zu einstweiliger Obhut anvertraut war. Der Kanzleirath blieb stehen und reichte dem Dienstmann ein Geldstück. Es mochte reichlich ausgefallen sein. denn dieser dankte sehr aufmerksam. lehnte das Rad an die Wand und ent- fernte sich. Na. wie ge fällt Tn's?" sagte der Kanzleirath zu seinem Sohn. Dieser starrte seinem Bater in 3 Ge sicht,, als ob er eine Erscheinung sähe. Dann blickte er auf das blitzende, gra- ziöse Vehikel und wieder auf seinen Bater, aus denen Augen ein Strahl warmer Vaterfreude bricht. Das. ...das. ...Rad....?" Aber der Sohn vermag die Frage nicht aus zusprechen. Es dringt etwas tief aus dem Herzen herauf, überwältigend, es schießt ihm heiß in die Augen, große Thränen rinnen langsam über die blaffen Wangen. Na. na." sagte der Vater und legt seine Hand auf die Sckulter des Soh nes. macht Tir das Ting wirklich so viel Freude?" Ter aber schüttelt verneinend den Kopf. .Es ist nicht wegen deö Rades, Pa ter." kommt es in abgeriucnen Lauten über seine Lippen, aber daß Tu ich bin doch " j. .Laß das Vergangene ruhen, mein Junge! Tein Fleiß ist in Deinem Zeug niß anerkannt worden, ich denke. Tu wirst auch auf andere Weise ein tüch tiger Mensch werden. waS?" Ter Sohn antwortete nicht. Er suchte die Hand des Vaters. Und dieser reichte sie ibm, und einen Augen blick halten sie sich fest mit warmem Drucke. In diesem Augenblicke wurden sie Freunde für das ganze Leben. Der letzte Schritt. Skizze von Iran; jiurzlshelm. Mit einem wüsten Brummschadcl wachte der Lieutenant von Schellhausen auf und starrte verwundert in das blin kende Sonnenlicht, das voll zum Fcn ster hcreinströmte. Zunächst war es ihm unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen, nur das sah er ein, daß ihm etwas höchst unbehaglich zu Muthe war. Schnell sprang er ans dem Bette und tauchte seinen Kopf tief in das Waschbecken. Ha. das kühlt." rief er aus. und dann klingelte er den Burschen, er solle ihm schnell eine starke Taue Kaffee brauen, worauf er sich langsam daran machte, seine Toilette zu vervollständi- gen. Allmälig kehrte ihm auch das Be- wußtsein zurück und die Gedanken wa ren gar nicht danach angethan, seine griesgrämige Laune zu verbessern. Sein Johann schien das sofort zu bemerken, denn es brachte ihn gar nicht aus dem seelischen Gleichgewichte, als ihm sein Herr bei der denkbar ungünstigsten Gelegenheit einen Stiefel an den Kopf warf. Ist der Zangenberg noch nicht dage- weien? " r4, :.. t. .... n,vA), umin uui viiin vsiuuur. Und-" Hab' ich ihn herunteraeworfen, als er nicht gehen wollte. Hat er gesagt, er käme nach 11 Uhr wieder." 'S ist gut. Abtreten!" Himmel, woher sollte er bis 11 Uhr 3000 Mark beschaffen; denn so viel war er dem Wucherer schuldig. Und eigentlich konnte er es dem Manne nicht verdenken, wenn er keine Geduld mehr haben, sich sogar an das Regiment wenden wollte. Er hatte ihn lange ge nug hingehalten. Aber was thun? Sein Kredit war längst er chöpft, das Vermögen seiner Eltern hatte er langst durchgebracht. Und wenn Zangenberg feme Drohungen ausführte, pah, dann gab es noch das Letzte, um der Schande nicht mehr direkt in's Auge sehen zu mliffen: Tie Kugel. In verflossener Nacht hatte er ge spielt. r hoffte, sich so vielleicht zu ret ten. Aber auch das war vergeblich. Im Gegentheil hatte er eine ncueSchuld gemacht. Eine Ehrenschuld, die er eben falls nicht einlösen kann. Er nimmt den Revolver zur Hand. Wie der Lauf in dem funkelnden Son nengolde blitzt! Tann wirft er sich aufs Sopha. Was soll er eigentlich noch herumlaufen? Geld erhält'ei doch nirgends. Ob seinen Tod Jemand bedauern wird? Er bezweifelt's. Seine Eltern sind todt. Geschwister hat er nie ge habt. Höchstens werden seine Kamera den sagen: Schade um ihn, er war ein schneidiger, treuer Kamerad." Und doch, Marie vielleicht, jenes arme kleine Mädchen, das ihn so lieb hatte. Er hatte das Mädchen wirklich gerne, das hübsche muntere Ding. Und wie sie an ih mhing! Tie hätte ihn am Ende zu einem tüchtigen Menschen machen kön nen, hätte sie ihn nur früher kennen gelernt. Vielleicht auch Kommerzien raths Lore, die eine schiefe Schulter hatte und bisher trotz ihres Reichthums mcht unter die Haube gebracht werden konnte. Denn alle Männer fürchteten sich vor ihr und ihrer bösen Zunge. Und unbarmherzig rückte der Uhr zeiger weiter und in seinem Schädel hämmert's und tost's, als hätte Krupp eine Werkstätie hineingebaut. Und die lachende Sonne! Ach, noch einmal muß er hinaus, nach emmal muß er die fri sche Luft genießen Draußen begegnet ihm Mimi, die Opernsängenn, die ihn ob seiner Gala zu dem Wege muß er sich in Para- deuniform werfen verwundert ansieht. Ach, auch die hat manchen Goldfuchs von ihm im Ehampagner davongetra gen. Hätte er jetzt das Geld, er wäre gerettet. Und wie sich seine Gedanken drehen und wirbeln. Er athmet weit auf, athmet die köstliche Luft mit vol lem Behagen ein. Ta fällt's ihm ein, von Marie muß er doch Abschied neh men. Er trifft sie auch glücklich zu Hause. Wie sie sich freut ! Nein, er kann ihr wirklich nicht sagen, daß sie sich jetzt auf ewig trennen müßten. Wohl merkt sie, daß ihm etwas fehlt. sie fragt ihn, sie quält ihn, sie küßt ihn. Nein, er scheidet mit einem Auf Wie versehen." Er hätte gar nicht geglaubt, daß es ihm so schwer fällt, auch das Mädchen lassen zu müssen. Da. da läuft ihm Zanqenberg gerade in die Arme. Ein Ausweichen ist un-I möglich. Ter hatte ibm jetzt nicht kom men brauchen. Natürlich redet er idn sofort an. Tas alte Lied. Ader er laßt sich noch beruhigen bis heute Abend Tann muß es aber bestimmt sein. Herr Lieutenant. So. Auch das wäre noch üderstan den. Vom Kirchthurm schlägt es II. Mehrere Kameraden kreuzen seinen Weg. Wenn die wüßten, was in ihm vorgeht! Auch die werden ihn bei ihren fidelen Abenden missen. Und das alles geht zu Ende, und nur das. trostlose Nichts bleibt. Er greift nach seiner Eigarrentasche. Gerade noch ein Stück drinnen. Mit einer gewinen Andacht brennt er sie an. saugt den Rauch ein. Es dürfte mahl die letzte sein. Tann zählt er seine Baarschast. Sie reicht zu einem opu lenten Frühstück sogar. Gut, auch das muß er sich noch leisten. Wenn nur jetzt schon alles vorüber wäre! Noch schwankt er. Giebt es denn gar keinen Ausweg? Keinen? Sosehr er sich aber auch anstrengt und fein Ge Hirn martert, es bleibt ihm nur der letzte Schritt. Noch einmal regt er seine stolze Ge statt, noch einmal denkt er an Marie. In weitem Bogen fliegt der Rest der Eigarre weg. Und dann geht er schnurstracks zum Kommerzien rath und hält um Lore's Hand an. Alutterl. Humoreske von Wilhelm Herbert. Ter Jagdgehülfe Hans galt bei dein Herrn Grafen ein großes Stück. Er war ein famoser Jäger immer zu schwanken und schnurren lgeleat dabei eine goldtreue Seele. Hans," sagte der Graf, morgen Abend will ich auf den Rchdock pir fchen un Silberhölzl Tu weißt schon sorg', daß mir kein altes Weib in den Weg kommt!" Zu Befehl, Herr Graf!" lachte der Hans und trollte sich vom Schlosse in's Torf hinunter. Unterwegs ließ er die alten Weiber durch seinen Kopf passiren: Er schmun zelte vergnügt vor sich hin, wie er sich ausdachte, daß er sie alle mit Lügen und Listen morgen Abend'auseinanoer- sprengen wollte. Plötzlich blieb er stehen und stutzte. Sapperlot! Sein Mutterl! An fein Mutterl hatte er noch gar nicht ge dacht. Aber nein! 's Mutterl is ja kein altes Weib!" murmelte er vor sich hin. Und doch, wie er an. die tausend Falten in ihrem guten Gesicht dachte und an den gebeugten Rücken, auf dem ihr die Jahre hockten, da war's ihm schier bedenklich geworden. Fur'eln Klnd. für einen Sobn blieb ja 's Mutterl "ewig 'jung aber für einen Jäger gar einen Grafen! Ein alt's Weib ist's ja net." brummte er. aber ein alt's Weiberl halt doch!" Er kraute sich hinter den Ohren. Eine harte Nuß das! Schlau mußte er's anfangen ganz schlau; denn merken durfte 's Mutterl nichts davon er hatt' sie ewig ge kränkt! Ja, Herrendienst ist schwer! Er seufzte tief auf, schaute seine Joppe an und brummte: Thust mir leid. Joppl! Wirst es für den reinen Muthwillen halten: aber 's geht net anders! ' Dann zog er die Joppe aus. hängte sie über einen Zaunstock am Weg und riß und zerrte uud gab nicht nach, bis sie unten im Arm einen Mordstriangel von einem 'ocy hatte. Befriedigt sah er fein Werk an. hing die Joppe über die Schulter und ging yeim. i-cyau, Neunen, fegte er. einen Mordstriangel hab' ich in das Jöppl 'reingerissen hängen bin ich 'blie ben! Wirst's mir's wohl morgen Abend flicken müssen! Gleich flick ich's heut' gleich!" sagte sie geschäftig. Er stutzte. Na. na." wehrte er dann und fuhr schnell in die Joppe hinem, morgen. Da brauch ich's net da zieh ich den alten Jauker an. weil ich mich draußen in's Holz legen und auf den Grafen warten muß. der den Rehbock an- purschl!" So. so. auf den Grafen mußt war ten morgen Abend! Und genau da muß ich das Jöppl flicken! Und der Triangel schaut aus, als wär er mit Flelsj hmemgemacht! Holla," dachte sich das schlaue Mutterl. mich lügst net an! Da steckt was Anderes dahinter!" Und sie studirte sich's auch bald aus, was es war. Sicher hatte ihn die Reitbauerntochtcr Louise, das hoffärtige Ding, auf ihre Seite gebracht und für morgen Abend in's Silberhölzl bestellt aber wart' nur, da kommt noch ein Drittes reiß dir nur 's Jöppl zusammen 's Mutterl weiß doch, wie sie d'ran ist! Gelt, ülcutterl." sagte er am andern Abend, wie die Schatten länger wur den. ich muß jetzt fort wegen dem Grafen, weißt' jetzt flickst mir mein Jöppl?" O Tu falscher Tropf Du! Aber wart' ein bißt! Mußt schon früher auf stehen, wenn Du ein altes Mutterl betrügen willst. Schnell hat sie die Hornbrille her- unter, horcht Und wartet noch eine Weile und lauft dann dem Wald zu, dort versteckt sie sich und lauert, bis die Lie?l kommt. Lange dauert's nichts rührt sich Ta auf einmal horte man so einen vorlichtigcn schritt. Ada da i't sie! Wart'. Tu stiehl' mir meinen Bu den! neu springt da? Mutterl au? den Weg hinaus. Aber da stehen alle zwei paff! Tann aber fangt sie zu lachen und fast gleich damit zu weinen an vor Gluck. Ter gute Bub ! Also wirtlich nicht gelogen: Grüß Gott. Herr Graf!" ruft sie und knirt. ..Grüß Gott! Wie mich das freut!" .Mich auch!" sagt der Graf, macht ein Gesicht, als hätt' er einen ganzen volzdirndaum vcrfchluckt. und ver schwindet. Capra," denkt der Hans, wie er's erfahrt, der Rehbock hin s Jöppl hin und dem Herrn Grafen sein Humor bin 's ist halt doch was dran: Ein Bißl ein altes Weid ist's Mutterl halt doch!" Zyür müde Augen. Viele Leute, die gezwungen sind, mehrere Stunden hintereinander zu schreiben, zu lesen oder sich mit irgend einer muhlamen Handarbeit zu bcschüf tigeu. klagen darüber, daß ihre Augen ermüden unö zu schmerzen anfangen Ein französischer Schriftsteller, dem es ähnlich erging, hat letzt, wie da Dresdner Journal schreibt, ein ein faches Mittel gefunden, um schwache Augen während andauernder Arbeit frisch zu erhalten. Als er. wie es häufig vorkam, einmal eine halbe Nacht durchsitzen mußte, um einen bestellten Artikel am andern Morgen abliefern zu können, drohten seine schon den ganzen Tag angespannt gewesenen Sehwerk- zeuge völlig den Treust zu versagen Mit größter Mühe arbeitete er weiter. kaum noch im Stande, zu sehen, was er schrieb. Da fiel fein müder Blick plötzlich auf ein paar Streifen und Läppchen bunten Seidenzeuges, das feine iyxau zur Herstellung einer Mo saikdecke brauchte und auf feinem chrelbtliche liegen gelassen hatte. Un willkürlich blieben seine Augen einige Sekunden an den lebhaft gefärbten Flecken haften, und als sie dann zur Arbeit zurückkehrten, machte er die Wahrnehmung, daß sie bedeutend we niger ermüdet schienen. Jetzt findet man auf dem Pult des Mannes stets einen mit buntem Papier streifenwelie beklebten Ständer, der dicht neben dem Tintenfaß seinen Platz hat, so daß der Arbeitende bei jedem Eintauchen der Feder seinen Blick auf den leuchtenden Farben ruhen lallen kann, eitdem will der Schriftsteller keine Ermüdung seiner Augen mehr verspürt haben. Wahr Heimath. Was ist die Heimath? Ist's die Scholle. D'rauk deines Vaters Haus gebaut?" Ist s jener Ort. wo du die Sonne. Tas Licht der Welt zuerst erschaut? O nein, o nein, das ist sie nimmer. Nicht ist's die Heimath, heiß geliebt; Du wirst nur da die Heimath finden, Wo's gleichgesinnt Herzen giebt ! Tie Heimath ist. wo man dich gerne Erscheinen, ungern scheiden sieht. Sie ist's, ob auch in weiter Ferne Tie Mutter sang das Wiegenlied ! praktische Wissenschaft. Ihr Sohn wird als Arzt Spezialist, nicht wahr?" Jawohl, für Nasenkrankheiten!" Sapperlot, wird der 'mal die Mäd- chen an 'der Nase rumzuführen ver- stehen!" Wiedergegeben. Schloßfräulein (zum Schäfer): Ihre Tochter sollte sich mit Lesen beschäftigen, damit sie nicht o dumm bleibt." Schäfer: Ja. ich Hab's ihr auch schon gesagt, daß sie ja doch kein gnädi- ges Fräulein ist. Lin Optimist. Fräulein: Sie wären wahrlich der Letzte, den ich lieben könnte!" Junger wann: Wirnicy: Ach Sie sind zu gütig, daß Sie nach mir keinen Anderen lieben wollen!" Strolchkumsr. Schutzmann (zu einem auf der Erde liegenden betrunkenen Strolch): Stehen Sie osort aus!" Strolch: Nee, det thu ick nich, det wäre ja ein Aufstand der Polizei jejen- über." Nachsichtig. Papa: Nun, Hänschen, bist Du mit Deinen Geburtstagsgeschenken zufrie- den?" Das fünfjährige Hänschen: Gott, man muß schon bei den schlechten Zeiten!" Frauen ogif. Gatte: Aber Kind, ich habe im Momente kein Geld für eine so kostbare Sommertoilette, ich muß die Staats steuer bezahlen." Gattin. So? Welcher Staat steht Dir näher?" Tie Folgen sind gewöhnlich die Früchte des Nichtfolgens. Wer nicht aufstehen will, dem nützt kein Wecker. Betrachtung. TaS Regenwetter ist wie ein Titot tant. der deklamiren will: Entweder fangt's gar nicht an. oder es hört gar nicht auf. Kein l?erstänniz, Vater (zum Musiklebrer): Wozu bringen Sie meiner Tochter Noten zum vierhaudigen Spiel, ist sie denn ein Ane. der da mit vier Händen spielt!" Gffcnberzig. Hausfrau (zum Tienstmadcheit. die einen Zag vorder im Tbeater gewefens: Wie gefiel Ihnen denn die Liebes szene?" Tienstmädchkn: Großartig, ich bade bedauert, daß ich nur das Zusehen hatte." ifofoniii. Gründer: ..Herr Baron. eS wird ein neues Bankinstitut begründet, möchten Sie nicht einige Anteilscheine neh men?" Baron: Nein, nein, der Schein trügt, daher natürlich auch die Scheine." 5ti.tf-lw. Michel: Mir scheint. HanS. Tu bist bös auf mich!" Hans: Gewiß. Tu stichelst ja im mer. gestern hast mir sogar eine Ohr feige gegeben." Redensart. Professor: ..Tas ist Alles leeres Gerede, ich liebe bei allen Tingen den Kern!" Herr: Tann ist nütJhn: gut Kirschen essen. Herr Profeuor!" Unter Dienstboten, Marie. Tu warst im Theater, nun, was hat es dort gegeben?" Hübsch war's, zum Schluß ist eine Gräfin gestorben." Hab' mir's gleich denkt, wie ich di'e vielen Kränz ins Theater bringen sah, daß es eine Leiche ist!" ?cbr einfach. Bäuerin (zu ihrem aus der Stadt heimkehrenden Sohn): Na, Michel, was ist Dir denn am liebsten?" Michel: A Bier!" Bäuerin: Jessas, na, was trinkst denn nachher drauf?" Michel: A Schnaps." Lcdenkliche Anhänglichkeit. iJm Zuchthaus.) Fremder: Sind denn Ihre Gefangenen mitunter auch anhänglich?" Gcfangenwärtcr: Die meisten kom men wieder!" Seltenheit. Karlchen: Papa, was ist denn die seltenste Münze auf der Welt?" Papa (traurig): Der Zehntausend Tollarschein!" Bescheiden. Herr Lieutenant, warum lächeln Sie stets, wenn Sie auf der Straße gehen?" Hm. ist schon so meine Gewohnheit, bin halt immer freundlich und liebcus würdig." Loshaft. Erster Freund: Fräulein Richter ist doch eine reizende junge,, Dame, dabei sehr begabt, malt auch'schr schön." Zweiter Freund: Malen? Meinst Tu, ihr Gesicht?" Ausrede. Madame: Minna, wer ist denn der Soldat da in der Küche?" Köchin: Mein Bruder, Madame!" Madame: Na, die letzte Köchin hat ja aber behauptet, es wäre ihr Bruder." Köchin: Ja, Madame, dann war sie jedenfalls meine Schwester." Offenherzig. Frau (zu ihrer Köchin): Es freut mich, Anna, daß man Sie bei mir falsch angeschwärzt hat, die Leute, wo Sie früher in Stellung waren, sagten, Sie wären grob, indeß merke ich das nicht!" Köchin: Na, ich bin ja erst seit acht Tagen da!" Im ptiysikalischen Rolleg. Professor (in einem Vortraa über Galvanismus): Und was denken Sie, meine verren. wurde wodl acscheben. wenn Sie in einer Hand Gold, in der anderen Hand ein Stück Silber bät- ten?" Ein Hörer: Ich würde mich oan, kolossal freuen." Lin treuer Viener, Herr (zum Diener) : Friedrich, wenn Du mir heilig und theuer versprichst, mich nicht mehr zu betrügen, erhältst Du monatlich 10 Mark Zulage." Nach längerer Uebcrlequnq spricht Friedrich achselzuckcnd: Für 10 Mark geht's wahrhaftig nicht; da habe ich gar zu viel Schaden." Billiges verlangen. Jongleur: So, meine Herrschaften. jetzt kommt der große Riesensaltomor- tale! Nun bitt' ich mir aber aus, daß was auf'n Teller kommt; denn wenn ich mir zu Ihrem Vergnügen den HalS breche, dann will ich wenigstens auch etwas davon haben." Man haßt vielleicht Niemand so sehr als einen aufrichtigen Freund.