istnarcf als Ivstiftcr. 1 r,HIq ten ,.c:i; 1" (Mahnm. Es war. sllC" cd die ")!ütur damals mit wilden iliccixüfun unb wüthen den Stürmen bett T ob des Menschen ljeros im Each'cmvaldk hadc einleiten wollen, ls ob auch sie da welterschiit tcrndk rkiqni anlimbete, das am Morgen bes Juli mit grimmigcr Zeucht dic Herzen fafctc : Bismarck ist nicht mehr! Ich hab, einen Bekannten, einen netten, liebenswürdige!, Mann der ein ebenso junges herziges Frauchen sein eigen nennt und beide sind Bismarck schwarmer engros, cchttc da ich mir jemals den Grund vorstellen konnte. Sie waren gerade im wegrisse, das große Bismarekdild. das in ilirem besten Zimmer den Ehrenplatz einnahm, mit einem Trauerflor zu umwinden, alS ich eintrat. Hast Tu schon gehört." wandte er sich direkt bei meinem Eintreten an mich. daß er unS verlassen hat ?" ..Allerdings. Tu bist ja gerade im Begriffe, Teiner Trauer entsprechenden Ausdrillt z:l geben." ..Bitte, setz' Tich. Tu bleibst natür lich zum Kaffee hier, eine Ausrede." Tamit hatte er meinen Hut und Stock auch schon aus die Seite gelegt. Emma." wandte er sich dann an seine Frau, schütte einen besonders guten Kaffee aus. Tu weißt schon, wie ihn Franz gern trinkt." Nun' ja, ich blieb, zumal ich mich in der Gesellschaft der Beiden immer wohl fühlte. Und im Lause des espraches frug ich ihn denn auch, was ihn eigent lich so zu dem Altreichskanzler hin ziehe. TaS weißt Tu noch nicht ? Tas habe ich Tir noch nicht erzählt?" frug er ganz verwundert. , ..Aber, mein Lieber, dann würde ich Tich doch nicht fragen. Erzähle also'." Gern. Also, es war zur Seit der Kaifcrmanöver im Rheinland?, dort unten im Regierungsbezirk Tüsseldorf, bei revenbroich. 1 Tu kannst Tir das Leben vorstellen und die Aufregung erst, die die Truppen in's Land brach ten, und die Begeisterung, als der alte Kaiser selbst kam, der ehemalige Krön Prinz Friedrich Wilhelm noch, Moltke. Bismarck und wie sie alle heißen. Tie Leute mußte man doch sehen. In mei nein Orte, in dem ich mich damals auf hielt, hatte es sich sehr schnell herum gesprochen, daß Bismarck um dic und die Zeit es war 11 Uhr 5 Minuten die Station passircn werde. Bismarck in eigener Person. Und den großen Staatsmann mußte ich mir anschauen. So dachte ich aber nicht nur allein, so dachten auch andere und als ich gegen 11 Uhr mich dem Bahnsteig näherte, wimmelte cS ordentlich von Menschen. Wollte ich mich cinfach den, letzt. n an schließen, so sah ich so gut wie nichts. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich durch die lebende Mauer hin durchzudrängen. Ich schiebe mich also als Keil in dic Menschcnmasicn hinein, i hier dränge ich einen zur Seite, dort trete ich einem den halben Fuß ab, dort bekam einer einen Rippenstoß. Ich will nicht sagen, daß ich glimpflicher abkam, ich hörte sogar manchen Gro bietn", Lümmel" und dergleichen schöne Wörter des deutschen Aiistands lexikons an meinen Kopf fliegen. Aber ich wollte doch den großen Mann sehen. Durfte ich da Rücksicht nehmen? So iicittc ich mich denn etwa bis zur Mitte durchgearbeitet. Ich schwitzte, es war natürlich im Spätsommer, daß es nur so eine Art hatte. Und nun stand ich zufällig hinter einer jungen Tamc. So viel Anstandsgefühl hatte ich nun doch, um diese nicht mir nichts dir nichts bei Seite zu stoßen, zumal sie auch etwas besser als die anderen Frauen und Mädchen schien. Und wenige Schritte abwärts blickte der Helm eines Schutz mannes Nun beginnt eigentlich erst die Hauptsache. Ich weiß nicht, wie es kam, ich muß von hinten gestoßen worden sein, mit einem ZLorte. ich prallte nicht gerade sanft gegen die Tamc. Sie wandte erstaunt ' ihren Kopf; na. ein Paar Augen hatte daS Mädchen, wundervoll, ich will mich gerade entschuldigen, da schrie sie auf : Ich bin bestohlen." Ich konnte ja nun nicht dafür, daß sie nicht besser Acht gegeben hatte, aber merkwürdiger Weise sahen mich alle auf diesen Ruf sehr sonder dar an, daß es mir erst siedend heiß wurde. Der Schutzmann drängte sich näher. Was ist los ?" meinte er barsch und als ihm die Tame ihr Mißgeschick erklärte, als ihm ein an derer, dem ich vorher mindestens zwei Hühneraugen abgetreten hatte, keck sagte: der Mann da wird's wohl haben, der ist eben so verdächtig gegen das Fräulein gefallen," eine Be hauptung, bei der mir das Herz fast still stand, als auch die Tame selbst dann zugab, das könne gar nicht un möglich sein, da erklärte mich der Mc'nsch einfach für arrctirt und for dcrtc sowohl mich, als die Bcftohlcne. die ich in dcm Momente zu allen Kuckucks wünschte, auf, ihm zu folgcn. Tas ging mir nun doch über den Spaß. Und jeden Augenblick mußte auch der Zug mit dcm Kanzler kom mcn. Abcr allcs Lamcntircn war fruchtlos, ich mußte mit, wollte ich mir nicht auch noch eine Klage wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zuziehen. Und wir drängten uns durch die Menge zurück, was Verhältniß- mößig viel leichler ging als hinein. Was 'jetzt och 'ur Schmeicheleien mein Ohr umschwirrten. itt Nebensache. Ich rv-atft als aus irischer That ertappter Taschendieb kaum mehr ben Blick zu erheben unb die Tame war ebenso ver legen wie ich. Kaum eine Minute von dein Menschengewühl? entfernt, höre ich den Zug heranrotten. höre die brausenden Hochs, die sich immer wieder und immer wieber erneuerten, sehe bie Tücher in ber Lirft wehen, das ist aber auch alles. Ich sah ihn nicht. Auf der Polizei stellte eS sich denn gar bald heraus, baß ich cs bis zum Taschendiebe boch noch nicht gebracht hatte. Ich haltc vor Wuth bersten können. Ta freut man sich aus so was. giebt sich Mühe, um hineinzugelaiigeit und doch alles vergebens. Und meiner schönen Gegnerin standen dic Thräncn ebenfalls in den Augen. Ihr war es gerade so gegangen, ivie mir. während sie noch das drückende Gefühl mit sich herumtragen mußte, einen anständigen Menschen in falschem Verdacht gehabt zu haben. Eigentlich sah sie mit diesem haldverweinten, halb verlegenen Geficht zum Anbeißen hübsch auS. Und da auf einmal erfaßte mich der Humor der Situation. Strafe muß fein." meinte ich und da umschlinge ich sie und gebe ihr vor dem Schutzmanne einen derben Kuß. Sie ist entrüstet, stößt mich ztu rück, fliegt eiligst hinaus und ich ihr nun nach und hole sie ein. Und nun mußte ich versuchen, sie zu versöhnen. Und daß mir das gelungen ist. das siehst Tu ja selbst, denn da' sitzt sie." Sie lächelte stillvergnügt vor sich hin. Jetzt wußte ich'S. So hat Bismarck. ohne es selbst zu ahnen, uns zusammengeführt und wir vereinen ihn seitdem als Begründer unseres Glückes, eben weil wir ihn nicht gesehen haben. Ich möchte wissen, ob es so gegangen wäre, wenn wir ihn gc sehen hättcn " Er schwieg und zündete sich eine neue Zigarre an. Und nachdem er noch ei nigc kräftige Züge gethan, daß der Rauch sich in würzigcm Taste über das Zimmer lagerte, meinte er noch: Wir haben ihn deßhalb oft genug leben lassen. Jetzt ist er dahin. Wir vergessen ihn sicherlich nicht." ittc Prinzipien rkläruttg. JvningS-StaatS-Nuhöpäper. äkroß die Briisch. Ihst Neu York Boro. Mistcr Editcr! Es gcbt Veit, Mister Editer, wo werklich an nix Anneres denke wie an's Esse un Trinke. (Thun Sie notifse, wie riseint ich mich expreß. Mister Editer? So was wie Freue un Saufe" thät ich, als gebildeter Mann, of course nct in dc Mund iicinmc.) E höhcres Streben, was mer feqt Aembischen im gewöhnliche Sens, näm lich Geld zu mache, sonnern die annere Aembischen im rifeinte SenS. so was hen so Leit net. Ich ineen Liebe zur Kunscht un Sinn sür Literädscher un so was. Un ich kann mer net helfe, Mister Editer. trotzdem mir Teitschc des Bolk der Tenkcr sein un dc Name hawwc wegen unserer Liebe zur Kunscht un so weiter, da kann ich es doch lies annerschi leugne, als daß unser hiesige Tcitsch thum nct dcs richtige Tiiig thut bei Kunscht un Literädscher un Seienzcs un espcschclli aach Art. Was ich sag, dcs is, daß mir rcichc Lcit da mit'm gute Beispiel voragchn sollte. Un des thu ich aach. Zum Bcispiel ich uniicr stütz des dcitschc Papier. Ich halt dic Abendausgabe un mei Nachbar (Sie kenne en net, es is awwer aach e Mann, wo was in dic Milch zu brocke hat), der hält dcs Morgcblatt un mir cxchange. Tes Sonntagsblatt brauchc mer net zc kaafc, des gebt uns am Montag ber Tschalli. Ta brauche mer nix bcrfor zu bezahle, crscpt vcrlcicht e Siggar oder en gemischte Trink trictc. Enihan könne Sie bei Vorstehendem sehe, baß ich bie beitsche Zeitung unner stütz. Awwer ich benk, baberfor wör ich doch aach inteitclt zu cencr Konsibe räschcn, vun nieim partickeller Verhält niß zu Jhnc als Ihr Korrcspondcnt un geehrter Mitarbeiter Ihres srcindlichen Blattes gar net zu rebe. Sie thun awwer nir, wie mich ärgere, un Sie sein gege mich un hen kee Konsiderüschen for mich und der gegewürtigc Brief Hot dc gechrtc Zwcck, Jhnc freinblichst mit zutheile, baß bes gcschtappt ivcre muß oder ich schtapp des Päper. Ich will nct hawwc, daß Sic alsfort gcgc dic Trösts kickc. Tie Trösts sein all rett. Uewwerhaupt. was verstehe dann Sie dervon? Wie kann dann e Mann vun Tröst's talkc oder gar drüwwer schreiwe, wann er gar net emol Stack drein Hot. Im Gegentheil, grad dic Tröst's, wo Sie schreiwe es wärn dic verderblichste, dcs sein die allerbeste, die bezahle die größte Tivi dende und des is. lvns die Story ver zählt. Mister Editer. Un üwwerhaupt, wem schabt dann eigentlich e Tröst was? Hen Sie schun emol gehört, daß e Mann dorch en Tröst arm geworn is, wann er uf der richtige Seit dervon is! Ich mccn e Mann, wo was gehakt Hot. Un die Lcit, wo nix hawwc, bei dcne kimmt es enihau nct druff an. Tie sein so wie so poor un ob die noch e Bißle weniger verdiene un e Bißle mehr bezahle müsse, das macht doch nix aus. Thut cs? Na also! Waswolle Sie dann eigent lich mit dem Gekick gege die Trösts, Ich hen im Juckertröst allccnig seit drei Monat zwanzig tausend Tollars ce macht. II it dann will so e hnngerleidi- j ger Schreiwcr hergehit un 'age. e Irott I war net e gutes Ting. Wann Sie schmart wärn. da thäte Sie schun lang en Edilertröst oder so was Aehnlichcs geichtart hawwe und thäte aach Geld mache. Iln da sollte Sie emol sehe. Mister Editer, wann Sie erst emol 0t!t hatte, wie schnell cic bann bes Kicke gegen bie Leit. wo aach was hawwe, usigcwwe thäte. Ich wceß 's boch bei mir selwer. Nämlich srüher. wo ich noch nir aehatt hen des is freilich schun lang her da sein ich aach e Soschellist gewese un wann es die selwiqes Mal schun qeqewwe hält. fdss wär ich sogar e Aenarkist gewese. Hcint, wo ich was hab un zu dic Pra minciite belang, da kann mer natürlich keiner mehr was nachsage. Also. Mister Editer.' jetzt wiüc Sie. ivas ich hawwc will und wozu ich als e Mann, wo Jhnc unncrstützt, intcitelt sein. Also entweder Sie lojje deö Kicke gegen die Trosts un die Korperöschens, wo ich Stack drin hab, bleiwe. oder ich tänzel bie Subschlriptschen un mei Nach bar thut es aach. und dann könne Sie sehe, wo Sie bleiwe. Un Sic wisse, Mistcr Editcr. wann ich was sag. da mcin ich cs aach. Mci Prinzippcl is. daß wann mcr e Prinzippcl Hot. da muß mcr entweder dcrzn schlicke oder mcr muß sich konscqucnt bleiwe, awwer enihan Eins vun die Beide, oder mcr Hot üwwerhaupt kee Prinzippcl. Mit der Hoffnung, daß ich Jmprc scheu gemacht hen mit dein Gegewür tige, sei ich Mit Riqardö . BourS John Ritsch. Esq. Gege dc EiStröst dcrfc Sie kicke so viel Sic wolle, da hen ich kccn Stack drein, un des is aach c Unverschämt heit. was die for Preises tfchardschc. Es is e Audrätsch. Awwer wann ich Stack drein kriege kann, da nemm ich an. dann bezahle muß es sich. Noch emol gours I. R., Esa. ;wci geöffnete Kaisergräber. Nachdem Karl der Große am 18. Januar 814 gestorben war, wurde er in dem von ihm erbauten Münster zu Aachen feierlich beigesetzt. Im Jahre 1000 ließ Otto III. dic Gruft önncn. Tcr Kaiser, mit vollem Herrscherschrnuck angethan, lag nicht im Grabe, sondern saß aufrecht wie ein Lebender auf einem Stuhl. Eine goldene Krone trug er auf dem Haupte, in der Hand ein Szep- ler. Tic Handc waren mit Hand' schuhen bekleidet und durch diese angeb lich die Nägel durchgewachsen. Ueber dem Haupte des Kaisers fand sich eine Marmorplatte angebracht wie ein Bal dachin. Kaiser Otto nahm den Leich nain in Augenschein und ließ ihm neue weiße Kleider anlegen, die Nägel ab- schneiden und das übrige ergänzen. Bon ben Gliedern selbst war' keines durch Verwesung zerstört, mit Aus nähme der Nascnspitzc, die Otto von Gold herstellen ließ. Nachdem er einen Zahn aus dem Munde Karls an sich genommen hatte, entfernte er sich und ließ dic Gruft wicdcr schließen. Später, als Karl vom Papst Paschalis 111. am 27. Juli llßö heilig gesprochen worben worden war, ließ Friedrich 1. Bar barossa die Gruft nochmals öffnen und den Leichnam, mit Ausnahme des Kopfes unb eines Schenkels, in einen silbernen Schrein bergen, der seinen Platz auf dem Altar bes Münsters fanb. Komineilbcn Geschlechtern schwand dic Kuubc von dicsem Vor gang: erst 1843 entdeckte man, daß der Schrein, in dem man dic Rcliquicn dcs heiligen Leopardns vermuthete, bie Ge deine des großen Kaisers enthielt. Ter Kopf und ein Schenkel waren in der Sakristei aufbewahrt und dort Jahr Hunderte hindurch den Fremden gezeigt worden. Wcuigcr bekannt als bie Eröffnung ber Gruft Karls des Großen durch Otto 111. ist hiergegen bie Thatfache, daß auch das Grad Fricbrichs II. zu Palcrmo gcöffnct worden ist, und zwar erst im vorigen Jahrhundert. Auch diesen Kaiser fand man noch in seinem Schmucke ruhcn. Tas Haupt dcs Tod tcn lag auf einem ledernen Kissen, neben ihm der Reichsapfel, ohne reuz und mit Erde gefüllt. Auf bcm Haupte trug der Kaiser eine offene Krone, mit Perlcn und Ebclstcinen geschmückt. Tic Kleidung bestaub in einem leinenen Untergewanb, bas bis auf bie Füße reichte und mit einem Strick umgürtet war. Mit Golbstickerei borbiert, unter ber linken Schulter mit einem rothen Krcuz bcnäht. zcigtc es zugleich aus bcn Aermcln kufische" Buchstabcn in Golb gcstickt. lieber dicscs Gewand war ein hellrothes seidenes Kleid gezogen, mit weiten Aermeln. gleichfalls mit einer goldenen Borde eingefaßt und gegürtet mit einem seidenen, mit Rosen bestickten Gurt. Tas Ganze bedeckte ein Mantel von rother Seide, auch mit kleinen Ad lern und anderen Zicrrathcn bestickt. Vor dcr Brust hielt ihn eine ovale Spange zusammen, die ein großer Amethyst und eine kostbare Perle, um geben von Smaragden schmückten. Die Beine waren mit langen weiten Hosen und mit seidenen Stiefelchen bedeckt, an denen stählerne Sporen angebracht wa rcn. An der linken Seite hing ein Schwert mit einem hölzernen, von Gold draht umwundenen Griff an xjnem Wchrgchcnk von karmoisinroihereide mit eingestickten Zicrrathcn. Tie Hände ruhten unverhüllt kreuzwcis über dcr Brust. Tcn Mittelfinger dcr rechten Hand zierte ein Ring mit einem großen Smaragd. Gestorben war der Kaiser, am I'Z.' Dezember 12.',0 nicht zu Pa-j lermo, sondern zu loronlino in Apu lien, wo er sich noch aus dcm Sterbebett mit Bianca von Lanzin. der Mutter seines Vieblinzssohnes Aan'red. hatte trauen lassen. Saiscr Friedrich uu laus rot. Hoch gewürdigt wurde Klaus Groth vom nachmaligen Kaiser Friedrich. AlS dieser im Sommer 1873 von Föhr her überkam, um in Kiel den Grundstein zum neuen Uuiversitäts-Gedäude zu legen, und er Abends beim Festeren, bei welchem er zwischen dem Rettor nnd dem Prinzen von Noer saß, den nicht geladenen KlanZ Groth nicht att der isttclial), wandte er sich an den Rektor mit der Frage: Wo ist Klaus Groth ? Ich seh' ihn nicht, ist ber nicht hier?" Professor Groth ist krank." rebete sich der Rektor heraus. Tas thut mir leid," sagte darauf der Kronpirnz. Und nun zum Prinzen von Noer gewandt: Sie kennen doch Klaus Groth?" Nein, kaiserliche Hohheit." Tann kennen Sie doch gewiß feinen Ouickborn?" Nein, kaiserliche Hohheit." Was? Ten kennen Sie nicht? Tas wundert mich! Ich bin ja ein martia lisch aussehender Mann, und doch, wenn ich Abends meiner Familie aus dem Ouickborn" vorlese, so lausen mir oft bie Thränen in ben Bart. . . Tas (zum Rektor gewandt) erzählen Sie morgen früh Klaus Groth." Nicht minder würdigte die Kaiserin Friedrich den Tichter; sie gab ihm man cherlei Anredung zu seinen Balladen von Miß Puck und den Zwergen, nachdem sie bereits im Juni 1871 aus Potsdam ein Schreiben an ihn gerichtet hatte, in dem sie zugleich ihre Sympathie für die schöne plattdeutsche Sprache bekundete. Sie rühmt von dieser Sprache, daß sie. wie kaum eine andere, das Leben und Treiben, das Tenken und Empfinden unseres Volles in voller Treue und Na türlichkeit zur Anschanuug zu bringen vermöge. ic hebt dann wieder hervor, daß in dem bunten Wechsel von ernsten und heiteren Bildern, mit denen Groth den Lesern zu fesseln und zu erfreuen vermag, er überall jencs reine sittliche Gefühl zu bewahren wi e, das her im Bewußtsein des Deutschen lebt und das der Tichter vor Allem nicht ungestraft verletzen dune. Ter Brief der dama ligen Kronprinzessin schließt mit den Worten: eo zeigt beM, als ich cs zu sagen vermöchte, dcr Bcifall, dcn Sie weit über die Grcnzcn dcr engeren Heimath hinaus gefunden, wie in der That Ihr Ouickborn" eine Ouellc der Erniichung und Labung ist für leben Sinn und jedes Gemüth. Tic schlich- tcn, kurzen Ausdrücke der plattdeutschen Sprache haben cincn eigenen Zauber und passen für alle Stimmungen. Wie ihre Frische und ihr gesunder Humor uiiwiberstehlich mit sich reißen, so trifft auch ber leise Hauch von Wehmuth, ber in Ihrer Poesie liegt, gerade in's Herz und lockt manche Thräne hervor. Durch die Tiefe des Gefühls unb rührende Einfachheit ber orm prägen sich bie Gedichte bem Gedächtnitz ein." (fhatcau dc Ramsey. Zu Montreal in Canada liegt jenes Gebäude, in welchem die erste Druckerei, die Benjamin Franklin einst gegründet, ihren Platz gefunden hatte. Tasselbe führt den stolzen Namen Ehatcau bc Ramsey, ist aber ein schlichter einstöckiger Bau, der nur dadurch sich vor anderen auszeichnet, daß er cincn vornehm ein fachen Styl aufwcist und äußerst solide auf starken Grundmauern aufgeführt ist und zwar im Jahre 1700. Das Schloß war zuerst Eigenthum des Gcncral de Ramsey, ging 1740 in die Hände der britischen Regierung über und 1775 hatte General Montgomery dort fein Hauptquatier aufgeschlagen. Jetzt befindet es sich im Besitz der Antiguarian Society of Montreal und birgt eine Sammlung vom historischen Reliquien. In der' Südwest - Ecke des großen Kellers hat einst Mcöplet im Auftrage Ben FrauklinS dessen erste Truckerpresse aufgestellt. Von der Presse selbst ist nichts mehr vorhanden, doch die auf ihr gefertigten Drucke haben einen Gold- werth. Nur cm altcr plumper Holztisch ber ebenfalls im Keller sich befindet unb an welchem Franklin manche Stunbe gcar bcitet hat, ist bort noch vorhanbcn unb wird wie eine Reliquie von den Be suchern betrachtet. Diese Ehre wird täglich dem alten, morschen Tische zu Theil. In Philadelphia, hart an dem Bürgersteigc dcr Vierten Straße licgt hinter einem rostigen Thorgitter eine groszc Steinplatte, welche granklins Grab bedeckt. Taraus denndet sich noch deutlich erhalten der Name des großen Mannes. Tausende gehen täg lich an diesem Grabe vorbei: Nicman- dem fällt es ein. hier einen Augenblick zu verweil",!. Weshalb wohl? Der morsche Tilch steht int mystischen Halbdunkel des moderduftenden Kellers, auf Franklins letzter Ruhestätte aber spielen die heiteren Sonnenstrahlen. licrausgcxlaht. Theater - Direktor (zu einer Schau spielerin): Sie ahnen garnicht, mein Fräulein, welchen Antrag ich Ihnen machen will." Schauspielerin: O ja, gewiß einen Heirathsantrag!" ?a eutsckk i?i. Als wir enlflob'n a::S ,eu:'ch!a:!d s Dianen, Durchglüht von jungem W::dcrdra:?g. Um ieemder Länder Pracht ;:: schauen. 3u lauschen tremder Sprache Klang. Da gab zum Segen in die Fern' Tie Heirnalli uns ihr deutsches Lie. Das nun, gleich einem guten Sterne. Mit uns die weite Welt durchzieht. 'ohin auch unsere Wege sabren. Zum Steppeusaum. zum Äeeresport: Wo tmmer wir ein Heim uns küren. Im tie sen Süd', im hoben Nord': Der deutschen Heimath Segensgabe Bon uns'rer Schwelle nimmer flieht, Und als des Herzens schönste Habe Bleibt heilig uns das deutsche Lieb. Es kling um hohe Uriralbtannen. Am blauen Golf, am gelben Strom, Fern in ben Hütten ber Savannen, Unb ferner unter'm Paliuenbom: Es braust aus frohem Zechertreiie. Es jauchzt unb schluchzt mit Mann und Maid Und klagt in heiinathtrauter Weise Von deutscher Lust und deutschem Leid. Und wo es klingt, da bricht ein Blühen Und leuchten auf in weiter Rund': Wie Veilchenbuft unb Rosenglühen Geht's burch bes Herzeus tiefsten Grund. Was längst zerronnen und zerstoben. Was mit der Kindheit von uns schied. Es wird in Träumen neu gewoben. Wenn uns umrauscht das deutsche Lied. Wir schau'n der Heimath grüne Thale, Der Schwalbe Nest am Banerhaus; Wir zieh n im Morgensonnenstrahle Turch's alte Thor zur Stadt hinaus; Wir hören ferner Glocken Klingen Und deutscher Eichenwälder Weh'n; Wir fühlen junges Frühlingsringen Unb erster Liebe Aufersteh'! Und ob auch Früchte viel und Blüthen e Hand auf fremder Erde zieht: Wir wollen hegen doch und hüten Ten Frühlingssproß, bas beutsche Lied. Tas uns zum Segen in die Ferne Tie Muticr-Erdc 'einst bcschied. Und das. glcich einem guten Sterne, Mit uns die weite Welt durchzieht. Eonrad Nies. (sine gewichtige Persönlichkeit. Man erzählt sich in London eine gute Geschichte, bie bie Herzogin von Eon- naught in ihrem lüngsteu Ausenthalt in Aegypien erlebt hat. Nach der Trup penschau, die der Herzog vor Oindur man abgehalten und zu der ihn die Herzogin zu Pferde begleitet hatte, riß plötzlich ihr Tattelnemen. Ta der Schaden an Ort und Stelle nicht aus gebessert werden konnte, machte man, um sie nach ihrem Ouartier zurückzu bringen, aus eine Lafette eine Art Tragstuhl. Auf ihm wurde sie von ägyptischen Kanonieren getragen, die ein ägyptischer Unteroffizier befehligte. der etwas Englisch konnte. Unterwegs sagte die Herzogin zu ihm: Ich hoffe, es wird Ihre Leute nicht so ermüden, mich zu tragen," und war sehr verdutzt über die Antwort: Keineswegs, Ma dame! Sie sind nicht schwerer als die Kanone, die die Leute zu tragen Pflege n." Die besagte Kanone wog ungefähr 1000 Psiind. Angenthmt Botschaft. Zu einem Volksfest in der Nachtbar- schaft arrangirt der Leib Gerstenkorn eine Omnibusfahrt und erzielt damit einen vollgepfropften Wagen. Schon sind gegen Ende des Festes alle Passagiere wieder zur Rückfahrt einge stiegen es vergeht Minute um Mi nute, man wird bereits sehr ungeduldig da erscheint Leib und ruft: ,.E' Au genblickchc, e' Augenblickche noch, meine Herrschaften gleich sind wir fertig!" Aber wieder verstreicht eine Viertel stunde; drohende Gewitterwolken steigen herauf; man läßt endlich in höchstem Unmlith den Händler aus dem Wirths Hause holen. Aber gedulden Sie sich doch noch e' Augenblickche," ruft er, das Geschäft ist ja gleich gemacht!" Neuerdings wartet man; aber wie- derum vergebens. Schon beginnt cs zu regnen. Ter Tumult steigert sich auf s Aeutzerste. Da kommt Leib in freudiger Erre- gung herbeigeeilt. So," ruft er schon von Weitem, jetzt haben wir's, jetzt können die Herrschaften alle aussteigen: Die S ch l in in e l ch e f t n d ver- kauft!" (Fl. Bl.) Salomonisches Urtheil. Anno 1357 wollte ein Bäucrlein in Hildesheim, nachdem es seine Waare auf dem Äcarkte losgeworden war, in einer Garküche einen guten Braten essen. Während dcr Mann aß und trank, ris- en sich draußen seine beiden Esel los und liefen in den Hof eines Apothekers, wo nc zwei jiuvel Wein sanden und austranken. Tie betrunkenen Esel machten einen Höllenlärm. Ter Apothc ker kam hinzu, roch dcn Bratcn und verklagte dasBäuerlein vor demBürger meister. Tas war ein schwieriger Fall; endlich nach langem Hin und Herreden fällte der Brave nachstehenden falomo- nischen Reiterspruch: Ta die Esel ge standen hätten, so sei der Trnnk als ein Ehrentrunk anzusehen ; Hütten sie dazu gesessen, sollt cs ihnen für eine Zeche ge halten wcrdcn!" Fürwahr, aus der guten alten Zeit ein Atisspruch von prächtiger Einfalt! VallgcsxrZch. Haben sich gnädiges Fräulein schon einmal Rosinen in den Kopf gesetzt?" Barfickikigkr Wunsch. Ach. ich möcht' ein Boalein sein Mit zwei leichten -chiringen. Wie wollt' ich mein srodks Lied Früh und spat dann singen! Wie wollt' ich von Ast x Ast Unermüdlich dupien Und zufrieden Abends spat In mein Ncjtchen schlüpien! O, das wäre wunderschon Nur sürcht' ich indessen: Raupen und solch' garstig Zeug Konnt' ich drch nicht freien! .Fl. Bl. !lirmciineniiMidi. Schon will der .ua abtadren da springt ein Panagier in's Rauch- eonpee" Donnerwetter," ruft er am Neuster siebend und alle Zakchen cd- greisend, nun hab' ich keine Eigarre ori mir ininc vigiurc it'ijini, vav halt' ich nicbt ans!. . Schaffner. Kell ner. haben Sie denn keine Zigarren bier?" Alles schüttelt den Kops. Schon pfeift die Lokomotive. Der Reisende ist verzweifelt. Ach, wisien Sie was." sagt da der gute Stations Vorsteher. ..um Ihre Oual zu lindern, kommen Sie hier herüber in's Eoupee für Nichtraucher da dürfen Sie nicht rauchen!" ti i;ltr. Professor: Gar nichts wollt ihr lernen! Ich habe zu meinen Zeiten die Grieche und Romer mit Haut und Haar verschlungen!" Ucttcr Trcst. Bemoostes Haupt zu seinem Kol legen): ..Nur srisch in's Examen und immer Muth! Einmal muß man halt doch diirchfallen!" lrclbstdkwußt. Schwiegervater: , Und kann mich wirtlich ans Sie verlassen?" ich Junger Kaufmann Gewiß! Erhell ten garantnt guten Schwiegersohn, prirnä Oualitat!" Sechs das sic. Kiinstlcrgattin (dic gegen einen neuen Hut baden will): Höre einmal, wenn du zn dcn modernen Meistern gehören willst, darsst Du auch keine so nn moderne Gattin haben!" . Aus citier vcrlheieiimgs Rede. Mcinc Herren Geschworenen! Wenn schon ein gewöhnlicher Strom Men schenleben vernichtet, wenn schon ein elektrischer i-trom bisweilen tödtet nin wie viel weniger dürfen wir uns wundern, wenn ein Stromer sich cn einem Leben vergreift!" Ihtiant. Mutter: Nun. hat Tir der Herr Müller etwas von der Gebirgsreisc mit gebracht?" Tochter (ärgerlich): Ach. ein Sträußchen Edelweiß, bns er für mich mit Lebensgefahr gepflückt haben will . . nb ich hatte mindestens auf etliche Paar Tiroler Handschuhe gerechnet." frcfcswrs Nliliagstisch. Sie: Nun. Mannchen, dic Suppc schmcckt schön?" Er: Kind, schön" ist ein Begriff aus der Aesthetik " Sie: Na, sie schmeckt doch gut?" Er: Gut" ist ein Begriff aus der Ethik.. .." Sie: Na. dann schmeckt sie Hunds miserabel, Tu BegrissSjäger!" Gcdai!kciilcs. Vorsitzender: Ich werde jetzt die Namen ber geladenen Zeugen aufrusen. Diejenigen, welche erschienen sinb, haben mit Ja" zu antworten, die anderen mit Nein". höchste Gutmiilbigkcit. Aber lieber Freund, was sind denn das für runde Löcher in Teiner Stuben thüre?" Tie habe ich aussägen lassen, weil meinem alten Johann das Bücken zum Schlüsselloch schon zu beschwerlich wnrdc." (ScbcirnnigroII. .: Ist cs dcnn wahr, daß Sie eine so bedeutende Erbschaft gemacht haben?" V. (dem Andern geheimnisvoll in s Ohr rannend): Können Sie schwei- gcit r betheuernd): Was das Grab." Y.: Ich auch." Ias Erste. Baronin: Und vergessen Sie nie die Rücksichten, welche Sic Ihrer Stellung in einem feinem Hause schulden." Neues Dienstmädchen: Jawohl, gnädige Frau, jetzt nehme ich mir nur einen Kavalleristen zum Schatz." 5o ist es. Es sind keineswegs blos ungebildete Engländer, die das h nicht ausfprechen," sagte Einer im Lauf einer gelehrten Unterhaltung zu einem sprachkundigen Professor. Auch den gebildetsten Ante rikaner habe ich noch niemals das S in meinem Namen atissprechen hören. "j Wie heißen Sie denn?" fragte der Profeffor gereizt. Johity". lautete dic Antwort. Tuch eine Erklärung. Was glaubcn Sie. warum haben dic Ritter früher ihre Burgen auf die Bcrgc hinauf gebaut?" Sehr einfach weil drunten kein Platz war!"