Königin Dells". 'ü'nfljingipn'8 fofancitt Tquare an hiiiori dj(n tfrinnttungm ich. Lasayette Sauare in Washington, im Herzen dcZ Beamten Viertels der Ttsdt. hieß ursprünglich Präsident; Equare. jetzt könnte man eS (labinei Part" nennen, denn dort haben im Lauf der Zeiten die Familien der Ml niftcr von 17 Präsidenten gewohnt. An der Nordostccke steht ein grobes, quadratförmigeS ttcbäude. jetzt das Hauptquartier des (5osmoS (Hab; über dem Eingänge besindct sich eine bron jene Tafel mit der Aufschrift: Ties HauS war von 1837 bis 18-10 das Heim der Frau Tolly Payne Ma dison. Zjittwe James Madison'S, deS vierten Präsidenten der Per. Staaten. " Von 18011817, während welcher Periode Madison erft Staatssekretär und dann Präsident war, war auch Königin Tolly". wie man die schöne feingcbildcte und lebensfrohe Frau nannte, die tonangebende Tame der Washingtoner Gesellschaft. Um 13 Jahre jünger als ihr ernster gesetzter Mann, sonnte sie sich gerne im Glänze ihrer Stellung: dabei war s die musterhafte Hausfrau und Wirthin. Tame des Weißen Hauses war sie in der schwere,? Zeit des zweiten Krieges mit England und mubte bei dem Einzug der Briten in die Hauptstadt flüchten. Es war an einem Tage des August 1814, als Frau Madison ein Tiner für 40 wüste bereitete, als sie eine eilig mit Bleistift hingeworfene Notiz von ihrem Gatten erhielt. Er meldete ihr, dab die Engländer sich bei Bladsburg be fänden, und ricth ihr zu schleuniger Flucht. Rasch bcionncn, lieb Frau Toll die werthvollstcn Staatspapiere, ihre Silbersachcn und daS schnell aus dem Rahmen actrennte tuartsche Portrait Washington's in eine Kutsche bringen und jagte davon. Zur rechten Zeit, denn gleich darauf trafen die eng lischcn Offiziere im Weißen Hause ein, liehen von den Ticnern das fertige Bankett und Weine auftragen, um, nachdem sie sich gütlich gethan, das Haus anzuzünden. Ein paar Tage darauf trafen Herr und Frau Madison wicder ein, lrniKteit aber anderswo lln tcrkunft suchen, bis das Weiße Haus wieder reparnt war. Im Jahre 1817. nachdem Madison's zweiter Amtstermin abgelaufen war, zog das Ehepaar nach dem stillen Montpellier. Ba.. wohl zum Leidwesen der bisher gefeierten Frau. Toch sie blieb die liebevolle Gattin noch 20, Jahre, bis Madison 1836 starb. Nun wurde der Wittwe die Einsamkeit un erträglich und ein Jahr darauf traf die bereits tiähriae. aber immer noch an sehnliche Frau mit einem Tienergefolge und ihrer hübschen Nichte Anna Payne in Washington ein, um ihr Heim in der Mansion einzurichten, die jetzt der Lotos JElub mne hat. Zum Kopfhängen war sie nicht ge schaffen, die Empfangsabende der alten Tamcn wurden berühmt und die her vorraacndsten Staatsmänner und Tv plomatcn waren ihre Gäste. Wie ein Mündel der Nation wurde sie von der ' Regierung betrachtet, der Kongreß hatte ihr nahezu $00,000 für Madi fern's Berichte über die Bcrfaffnngs Konvention bezahlt und man gestattete, ihr daS Recht auf einen ettz in beiden Käufern des Kongrcncs. eine seltene Auszeichnung. Als sie am 12. Juli 1849 im Alter von 78 Jahren starb, wurde ihr Bcgräbnin eines der historv schcn Ereignisse der Stadt Washington Tas Haus bezog später Kapitän Charles Wittes, der dadurch berühmt wurde, daß er während des Burgerkkic acs auf der Höhe von Cuba den endi schcn Tampfcr Jen!" anhielt und die beiden Gesandten" der konsodcrirten Regierung. M. Mason und John Slidcll, nebst deren Sekretären zu Gefangenen machte, was beinahe zum Kriege mit England führte. Xie Ge fangencn mutzten wieder frei gegeben werden. Noch andere historische Häuser stehen in der Nähe: dem Arlington Hotel gc hören jetzt zwei Bauten an, die einst die Senatoren Charles Sumncr und Po mcroy bewohnten: das Haus neben dem Hotel an der 11. Straßen Seite gehörte feiner Zeit der britischen Gesandtschaft und in ihm 'hat Sir Bulwcr Lutton Lucile" geschrieben. In dein schönen alten Haus an H und Connecticut Straße wohnte Tanicl Webster in den besten Jahren seines Lebens, gegenüber befindet sich das Haus, das hinterem ander von Henry Clan, Bize Präsident PanBurcn. Staats-Sekretär E. Living ston, Bizc-Präsidcnt S. M. Tollas, Senator Judah P. Benjamin und Gen. Bcaln, dem intimen Freund General Grant's, bewohnt worden ist. In der Nähe ist auch die Residenz des Vizepräsidenten Hobart und daneben das Lafayctte Square Opera House. An Stelle des Letzteren stand bis vor zwei Jahren ein Haus, das eine mit Blut befleckte Geschichte hinter sich hatte. Tort lebte Calhoun. als er Jacki'on's PizcPräsidcnt war, wie Henry Clay, während seiner Amtszeit als Staats Sekretär unter Adams. Tann wurde auS dem Gebäude das Heim des Wafh ington Clur. auf dessen Stufen der spätere General Tanicl E. Sicklcs den Verführer seiner jungen Frau, den Kongrßmann Keu schob. Tann wurde' es das Wohnhaus des Staats. Sekretärs Seward, dem John Wilkcs Booth. der Mörder Lincoln'S, und seine Verbündeten den Tod geschworen hat! tcn. Seward lag krank im Bette, als der Morddube Payne eindrang und dem greisen Kranken eine fast töbtliche Wunde beibrachte. Und schließlich machte James G. Llaine da HauZ zu seinem Heim: diel Familienunglück und politische Enttäuschungen suchten ihn beim, bis sein mudeS Herz schließ' lich brach. ist Lafayette -quare reich an historischen Erinnerungen. Die Bürgschaft. ES war im Juli 1805. Schmerzlich hatte die Königin Luise den erst vor wenigen Wochen erfolgten Heimgang -chillers betrauert. Er war ihr Licblingsdichtcr. dessen ideales. großherziges Empfinden in ihrem edlen Herzen den stärksten 'Wiederhall fand. So hatte die Königin dem Prinzen Wilhelm, vielleicht als Nachfeier, die Bürgschaft von Schiller zu lernen auf gegeben. In der Frühe eines reizen den Sommermorgcns schlenderte Prinz Wilhelm deklamirend durch die schat tlgcn Gänge des Charlottenburger chlofzparks. seitwärts, aus einem duftenden Blumenbeet, erhob sich bei seinem Nahen ein kleiner Gärtner bursche mit rosigen Wangen und keuch tendcn Augen. Guten Morgen. Jühlke." rief ihm der Prinz freundlich zu. Lassen Sie einmal Ihre Blumen und kommen Sie her zu mir. Jühlke eilte zum Prinzen, während et sich die Hände an der grünen Schürze säuberte. Kennen Sie dieses Gedicht ?" fragte der Prinz. Ach, die Bürg schaft," rief Jühlke. wie verklärt. Ich kann es auch auswendig." Wahrhaf tig." rief der Prinz entzückt, dann müssen Sie mir das Gedicht mal vov sagen." Sie waren in diesem Gespräch zur Lieblingsbant der Königin gekommen. Es war dies eine große, halbrunde. aus Stein, gemeißelte Bank, zu welcher breite Stufen führten, und in deren Mitte auf einem Sockel eine schön qe formte Vase stand. Obwohl dieselbe nur von Thon ausgeführt war, fiel sie doch dem Beschauer sofort in die Augen, namentlich durch das eingebrannte wohlgctroffene Reliefbild des Königs Friedrich Wilhelm 111. Tcr junge Jühlke rüstete sich hier zur Deklamation, indem er sein krummes Gärtncrmesscr aufklappte und wie einen Tolch in die grüne Schürze steckte. Mit Begeisterung sagte der kleine Bursche das schöne Gedicht aus. Prinz mi Helm war ganz entzückt von dieser neuen Art, das Gedicht zu sprechen O, könnte ich es auch so. wie würden Alle staunen und sich verwundern." Versuchen Sie es nur, Sie werden das ebenso treffen," versetzte Jühlke. Und nun ging's los mit dem Dekla miren. Bei den Worten: Tie Stadt vom Tyrannen befreien," stieß auch der Prinz, wie ihm von Jühlke , gezeigt war. wüthend mit dem Messer in die Luft. Tadel traf er aber unalück lichcrweise die Licblingsvase der Köni am; so daß sie zerbrach und die Scher den umherflogen. Bestürzt ließ der Prinz das Messer fallen. Gleich darauf erschien die Königin Luise, welche voller Wehmuth die Scherben betrachtete Wer hat das gethan?" fragte die Königin. Wie ein paar arme Sünder standen der Prinz und Jühlke da. Tcr Letztere fühlte in diesem Augenblick. wie Prinz Wilhelm leise den Arm drückte. Mit raschem Entschluß trat der Gärtner vor und stotterte: Ich, Majestät!" Tu?" fragte verwundert die Königin. Tann erzählte Jühlke den Hergang. Ich mochte das Ge dicht nun auch von Tir hören. Also tritt näher und sprich es so. wie Tu es gelernt hast," befahl die Königin. Rasch hob der Gärtnerbursche das Messer vom Boden auf und begann. Anfangs verlegen, dann aber hinge rissen von den herrlichen Versen sprach der. junge Gärtner mit einer Kraft des Ausdrucks, der die Königin mit Stau nen folgte. Auch der Prinz folgte dem Vortrag der Schiller'schcn Dichtung mit dem ganzen Feuer der Jugend. Er durchlebte förmlich alle die Schrecknisse, welche der Freund, der sich für den Freund geopfert, durchkämpfen mußte. Thränen stürzten aus seinen Augen, und als Jühlke in die Worte ausbrach: Ich bin es, für' den er gcbürgct," eilte der Prinz auf ihn zu und schluch zend nahm er ihn in die Arme. Thrä nen rannen bei diesem Anblick der Königin über die Wangen. Tann eilte er zu feiner Mutter, sah sie mit den thräncnreichen Augen an und sagte: Verzeih mir. liebe Mutter, ich habe die Vase zerschlagen!" Tie Königin zog den Sohn an ihr Herz, streichelte ihm das schöne blonde Haar aus der Stirn und bedeckte ihn mit Küssen. Als ich Dich ansah, Wilhelm, da wußte ich auch, wer die Vase zerschlagen hat. Aber ich wollte sehen, ob Tu den Muth der Grausam seit haben würdest, einen Unschuldigen für Tich leiden zu lassen. Gott sei Tank. Tein Herz ist gut! Teine Ge sinnung, wenn auch noch schwankend, gerecht und ehrenhaft und Tein Gemüth weich und fromm. Möge der Himmel Tich segnen!" Prinz Wilhelm küßte dankend der Mutter die Hand und wollte sich nun zu Jühlke wenden, der es aber für schicklich gehalten hätte, bei dieser der traulichen Familienscene heimlich zu verschwinden. Tie Königin errieth des Prinzen Ge danken. Gcbe nun m Teinem klci nen Freunde und sage ihm. daß ich für ihn sorgen werde, und Xu deweiie ihm, daß die Freundschaft kein leerer Wahn ist!" ?in prilschen. AuS Ancona wird berichtet: Auch in Italien finden viele Leute Gefallen da ran, ihre Mitmenschen in den April zu schicken, und besonders hakten die Zci tunaen darauf, ihren Lesern am I.April einen, Bären aufzubinden. Tcn origi nellsten Scherz dieser Art veranstalteten aber dieses Jahr einige Spaßvögelin Ancona, Freunde und Jcchgenosscn eincS sehr hohen städtischen Beamten. Sie hatten am Abend deS 31. Marz mit ihrem Freunde in einer Weinstube einige Flaschen geleert und waren alle angeheitert, am meisten der in Rede stehende Beamte. Wie sie auf dem Nach hauseweg den Marktplatz überschritten, kam der würdigt Herr sogar bedenklich in'S Wanken, und man mußte einen Wagen nehmen, um ihn ungefährdet nach seiner Junggefellcnwohnung zu bringen. Während dieser Fahrt kam den Genossen des im tiestcn Schlummer lieaendcn Herrn ein wahrhaft teuflischer Gedanke. Sie sagten dem Kutscher, ihr Freund habe daS Bein gebrochen, und veranlaßten ihn. den Betrunkenen mit in'S Schlafzimmer hinaufzutragen Oben legten sie das rechte Bein ihres Freundes in einen kunstgerechten Gyp verband und hießen den Tiener am Bette Wache halten, denn fein Herr habe das Bein gebrochen. Es sei aber soweit schon alles wieder in Ordnung. nur dürfe sich der Kranke absolut nicht bewegen. Am nächsten Vormittag werde der Arzt wiederkommen. Tann gingen die Spaßvögel nach Hause, um ibren Rausch ebenfalls auszu chlascn Sie hatten natürlich gedacht, der Scherz werde nur im engsten Freundeskreise bt sannt werden. Ader der Troschkcn kutschcr begab sich Abends auf die Redak tionen der städtischen Blätter und er ,äblte dort mit den üblichen Uebcrtrci bungcn. wie der in Rede stehende hohe städtische Beamte auf dem Marktplatze zu Fall gekommen sei. einen doppelten Beinbruch erlitten habe und bcsinnungs los im Wagen nach Hause transportirt werden mußte. Von den Redaktionen aus wurde die erschütternde Nachricht nach Bologna und anderen großen Städten telcqraphirt, und ehe noch da Opfer des Aprilscherzes seinen Rausch ausgcschlafen hatte, war schon in der ganzen Romagna fein doppelter Min bruch bekannt. Erst gegen 9 Uhr wachte er auf. Er hatte furchtbaren Kopfschmerz, und als ihm nun fein Tiener die Geschichte von dem Beinbruch erzählte und er sein rechtes Schienbein im Eypsvcrband erblickte, fing ihn außer dem Kopf auch die Bruchstelle furchtbar zu schmerzen an. und er seufzte und stöhnte und verfluchte das Laster des Weintrinkens. Um Gotteswillen be wegen Sie sich nicht." bat ihn der Tie ner. sechzig Tage lang müssen Sie ganz still liegen. Tcr Arzt hat es mir auf die Seele gebunden. Mittag spricht er wieder vor." Es l t nur ein Glück." tröstete sich der Kranke, daß auch der Toktor mit bei unfetcr Gesell schaft war. Wer weiß, was sonst aui mir geworden -wäre." So blieb der arme Herr bis zur Mittagsstunde steif und unbeweglich in seinem vtm liegen. Inzwischen liefen von auswärts telcgra phischc Anfragen über das Befinden des Verunglückten ein, und halb Ancona sprach im Häuft des allgemein beliebten Beamten vor. Tie brieflichen Wünsche für rasche Besserung belicfcn sich um die Mittagszeit schon auf über hundert. Endlich fanden sich auch die vier Zech- genossen des Verunglückten zusammen am Krankenbett ein. Ter Toktor löste den Verband. Madonna!" rief er aus das nenn' ich ein Wunder! Tas Bein ist schon geheilt! So etwas erlebt man nur am 1. April." Ter eingebildete Kranke gerieth zunächst in furchtbare Wuth, tröstete sich aber dann bei dem Gedanken, daß sein Bein heil sei, und lachte mit ganz Ancona über den gclun gcnen Scherz. Eindruck unserer Tchriftspraie. Unsere Schriftsprache ist für die meisten Neger im Innern Afrikas ein Räthsel und ein Gegenstand der Be wundcrung. Sie können es sich nicht erklären, wie man mit Hülfe der Schrift Bestellungen in weit entfernten Lan dein machen und sich mit andern durch einen Brief verständigen kann. Ein Missionar vom Lukullaflutz erzählt hierüber Folgendes: Schon der aller unvollkommenste Versuch, ihnen diese Kunst der Weißen verständlich zu ma chen, erregt ihre höchste Verwunderung. Ich stellte einen meiner schwarzen Kna den in weiter Entfernung von mir auf. Tarauf sagte ich zu dem Häupt ling: das was er mir sage, wisse so gleich auch jener Knabe, obwohl er es nicht höre; er möge mir zum Beispiel feinen Namen sagen. Ich schrieb die sen ans ein Blatt Papier und schickte den Häuptling mit demselben zu dem Knaben; ein Dutzend neugieriger Ne ger begleiteten ihn, um sich von der Wahrheit zu überzeugen. Mit ge spanntcster Erwartung horchten sie, als der Knabe laut das Wort und den Namen des Häuptlings verkündete. Dieser schüttelte den Kopf und be trachtete das Blatt Papier von allen Seiten, von oben und unten; zuletzt fragte er, ob das Blatt ihm gleich sehe. Dieser Vorgang hatte bald ein allgemeines Hin- und Herlaufen zur vlgr, ikvcr D(i cajii'aicii uuv i'cii Namen eincS keiner Verwandten oder eines BaumcS oder Thieres an: dabei flüsterten sie mir denselben ganz leise ins uyr, damit es ja der w?il meint stehende Knabe nickt hören möge: und jedesmal, so oft dieser dann den Namen laut las, riefen sie den Ausdruck ihrer Verwunderung mamami, mamami" einander zu. Achnlich verhält eS sich mit ihren Vorstellungen von der Schule. Ein Ncgervatcr brachte feinen Sohn zu den Missionaren, damit sie ihn unterrichten möchten. Nach vierzehn Tagen kam der Vater wieder und rief verwundert: Ihr habt meinen oyn fett vierzcyn iaatn und seine fxiut ist nocki immer so schwarz wie vorher?" Nur mit Müde konnten ihm die Millionäre begreiflich machen, baß es ihnen unmogncy in, eine schwarze Haut in eine weiße zu ver wandeln. Nach weiteren vierzehn Ta gen kam der Vater wicder. um feinen ohn zu prüfen. -age mir, mein Zobn." svrack er zu dem Knaben, da du gelehrt bist, wird eS bald regnen?" er ttnaven tonnte dicie tfrage na,ur lich nicht beantworten. Ter Vater fragte weiter: Ich habe letzte Woche meinen Speer verloren; weifzt du. wer ikn aefnnden bat?" Noch niedrere solcher Fragen folgten, und dann schüttelte der arme 'Wilde enttäufcht den ttops: der Unterricht der Missionare tauge nichts, und nahm seinen Sprößling wieder mit sich fort. Turch'S Fenfter. Präsident Arthur war ein feiner. jovialer Herr, ein großer Freund von guter Gesellschaft und guter Mahlzeit, Oft gab er größere Gesellschaften, noch öfter naturlich wurde er eingeladen. Wenn ihm dieses selbst viel Per gnügen bereitete, so waren seine vier Tiener, wie der Polizist du jour doch durchaus entgegengesetzter Ansicht. Tie ner bei vornehmen Herren beschränken ihre Thätigkeit im Allgemeinen auf dal, Dekorum, auf die würdevolle Miene, mit der sie die Besucher ihres Herrn möglichst abweisend empfangen, im Uebriqcn sind ne gewöhnlich gründ faul und ganz besonders unangenehm, wenn sie in ihrer Bequemlichkeit gestört werden. Dasselbe war auch mit den Ushers deS Präsidenten Arthur der Fall, der rücksichtslos genug war, aus den Gesellschaften manchmal recht spät nach Hause zu kommen, ohne auf die Nerven der Herren Lakaien Ruckficht zu nehmen. Dagegen wandten sie das einfache Mittel an, sich schlafen zu legen und erst aufzuspringen, wenn die Equipage des Präsidenten über das Pflaster rollte und der Kutscher mit der Peitsche knallte. Tas ging drei Jahre ganz gut: im letzten vierten Jahre aber kam der Präsident einst um halb drei Uhr Nachts von einem Tiner zurück, wel ches der Gouverneur des Soldaten heims ihm zu Ehren gegeben, gerade als ein gewaltiger Schneefall eingesetzt hatte. So fuhr die Equipage geräuschlos vor das Weiße Haus. Kein Mcnfch öffnete. Ter Präsident stieg aus und klingelte. Nichts rührte sich und die Schneeflocken peitschten ihm ins Ge sicht. Kurz entschlossen kletterte er durch ein Parterrenfenster in 3 Zimmer und fand die Lakaien behaglich chnarchend Ta ließ er sich vom Kutscher eine Pferdedecke reichen und deckte die Kerle zu. Auch' davon erwachten sie nicht sie mußten wohl ein Tränkchen gcnom mcn haben, oder zwei, oder mehr, das man gewöhnlich mit dem Namen Whi key bezeichnet. Nicht wenig erschraken sie. als sie endlich am Morgen erwachten. Ihnen stieg ein Licht auf. daß ihre Pränden tenlakaienzeit ganz plötzlich abgelaufen sein dürfte. Sie irrten sich. Als sie reuevoll in das Zimmer des Präsidenten traten1, sagte er: Es ist wahrhaftig etwas starker Tabak, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten bei Nacht und Nebel durch' Fenster in feine Woh nung klettern muß. Na laßt Euch das nicht noch einmal einfallen!" Sonderbarer Gedenktag. Einen sonderbaren Gedenktag feier ten letzthin die Clowns, Acrobaten und Seiltänzer England's, nämlich den Jahrestag des Todes des Kunstrei- tcrs" Giuseppe Grimaldi, der im vori gen Jahrhundert viel von sich reden machte, weniger durch feine Verren kungs Künstücke. als durch seine Furcht vor der Zahl 14. Grimaldi war. der Post" zufolge, der abergläu bischste aller Acrobaten. Ta er sich am 14. eines Monats verheirathet und mit feiner Frau kein Glück gehabt hatte, redete er sich ein, daß ihm jeden Monat am 14. ein Unglück bevorstehe. Des- halb legte er sich während dieses Un glückstagcs unwiderruflich in's Bett, selbst wenn er sich dadurch, wie es oft geschah, einen bedeutenden Gewinn ent gehen lassen mußte. Am 14. war Gri maldi immer fieberkrank, und Niemand konnte zu ihm gelangen. Seltsamer Weise starb der Clown auch an einem 14., nämlich am 14. Februar; man darf als sicher annehmen, das ihn die Furcht gctödtet hat und nicht die ganz unbedeutende Krankheit, an der er da mals litt. Bei seinem Tode fand man in seinem Zimmer ein Schreiben, in dem er anordnete, daß man , seiner Leiche den Kopf abschneiden solle, da er sich vor dem Lebendigbegrabenwerden fürchtete. Seit jener Zeit pflanzte sich die merkwürdige Geschichte Grimaldi'S von Seiltänzergeneraiion zu Seiltän zergeneration fort, und jedes Jahr am 14. Februar versammeln sich die Kunst reiter England'S und leeren einigt Fla schen zur Erinnerung an Giuseppe Gri maldi. m m ein einsän. Es war spät, sehr spät geworden, als ein sonst wackerer Mann und Bürger die Stufen zu seiner Hauöthüre em porklettcrte und nach längcrem Suchen auch glücklich das Schlüsselloch fand. Mühsam kletterte er die Treppe empor, horchte und fand, daß die theure Gattin fest fchlicf. AlleS schien gut. Er zog sich einen Schuh auS und hatte den an deren auch beinahe ab. als rr in Folge der Anstrengung oder deS schweren Kopfes fast von dem niedrigen Stuhl fiel. Im nächsten Augenblicke erfcholl die stimme der Theuren: Aber um Gotteswillcn. warum stehst Tu jetzt schon auf?" Er sah sich gerettet; sie hatte augenscheinlich keine Ahnung, daß er eben erst heimgekommen war. eS galt, das Mißverständlich auszunutzen! Ja wcilzt Tu meine Liebe." vernehme er mit so deutlicher Sprechweise, als ihm möglich war. ich konnte nicht schlafen. und da dachte ich. ich wollte aufstehen und ein paar Mal um den Block gehen! Und mit gewaltiger Anstrengung zog sich der Acrmste wieder die schuhe an und kletterte die Treppe hinab und zum Haufe hinaus. Wie er später verflch erte. war s der schlimmste Spazicrgang den er je in seinem Leben hatte machen müssen! Ein Feind von Komplimenten war der alte Grobberzoa von Mccklen durg.Schwcrin, Friedrich Franz I., der Schwiegervater der Schwester Kaiser Wilbc m's 1.. Vrinzeliin Alcrandrme. Er war ein echter Mccklcnburaer von altem Schrot und Korn, dessen Typus Onkel Bräsig Fritz Reuter unsterblich gemacht hat. Am 21. Mai 1822 fand die L,ocbzcit des Erbaroßberzogs in Berlin statt. Nach der Trauung stellte der mecklenburaisäie Minincr v. Bern storff dem Großherzog den Erzieher des preußischen Kronprinzen, Ancillon, den Mieren Mm, tcr der auswärtigen Än gelegenheiten, vor. Ancillon sagte: Ich habe schon meine persönliche Aufwar tung machen wollen, zu meinem Be dauern aber Eure Könialiche Kobei nicht zu Hause getroffen."' Wohl war ich zu Hause, aber ich habe mich ver leugnen lassen. Tas ist nicht zum Aus kalten mit dem ewiacn Aufwarten Ihr Berliner seid voller Komplimente; es ist. als ob aanz Berlin mir auf dem Halse läge. Sie sollen ein gelehrter und auter Mann sein. Besuchen Sie mich in Ludwigslust und bleiben Sie so lanae. wie es ?lbnen gefallt. Aber verschonen Sie mich mit Ihren Kom plimcnten!" Tas war deutsch, und deutlich. Ginge ihr zu langsam. Ein Tresdener Blatt theilt folgendes Vorkommniß aus Kaitz mit: Kamen da einige Bauernfrauen, die ihren Weg über den ichuioerg nach der (&:di zu nehmen im Begriff standen, während nnr innen Zwei Svazicraänaer langsam ihres Weges dahin wandelten. Plötzlich ruf eine der Bauernfrauen: Was is das für e Gclatsche, mir ham gccne Zeit, so langsam zu gehn!" Plötzlich drehte sich die den Herrn begleitende Tame um. machte vor den Bauern frauen eine tiefe Verbeugung und ließ sie mit dem Ausruf: Bitte?" pafsircn. Tie Spaziergänger waren Prinz Georg, Bruder des Königs von Sachsen, und seine Gemahlin. Prinzeß Mathilde, die unsern Ort zu einem Nachmittagsaus- flug gewählt hatten. , Kindermund. ' Anläßlich der Aufführung des napo leonischen Stückes Ter König von Rom" in Paris erinnert der Gaulois" daran, daß Josephine den Knaben ih res ehemaligen Gatten nur einmal ge sehen hat. ' Schon lange war es ihr heißer Wunsch gewesen, das Kind zu sprechen, und endlich brachte es Napo leon selbst nach Malmaison. Ter Kleine, der damals erst drei Jahre alt war, faßte zu Josephine eine große Reigang und sagte: Ich liebe Tich. Tu bist gut. Du mußt mit uns nach Paris kommen und in den Tu'lerien wohnen." Den Kaiser rührten diese Worte sehr. Er machte aber eiligst der Scene ein Ende, indem er erklärte: Wir müssen fort, fort, sage der Tame Adieu." Auf der Treibjagd. Sonntagsjäger: Was nützt es euch Hasen, wenn ihr mir auch jetzt davon laust beim Wlldhandlcr erwisch ich euch doch!" ' ! Einfach. Wn3 tttfiificrt mir nun diiniit mir die rückständige Miethe vom Studenten Spund hereinbekommen?" Gatte: Die anderen Parteien tci- gern wir, Alte." Er kennt itzn. Student: Möchten Sie mir noch ei- nen Anzug auf Abzahlung machen, Meister?" Schneidermeister: Nein, die Hälfte müssen Sie wenigstens anzahlen." Student: Warum denn lieber Mei- ster. Sie kennen mich doch." Schneidermeister: Eben deshalb." Ein Ungelun. A: .Ist eS wahr. Fräulein Eulalia war schon viermal verlobt?" B: Ja. einen Bräutigam hat ne sich versungen. einen vertanzt, einen verdichtet und den letzten verkocht!" N'ütbend. .Jakob, mir scheint. Dein Karo ist wüthend, er mag kein Wasser saufen." .Höre. HanS. wenn daS ein sicheres Zeichen ist. dann bist Du der wüthendste Hund den eS giebt!" Mütterlicher SMb. Braut: .Ich wcib wahrhaftig nicht. waS ich meinem Bräutigam zum Ge burtstag schenken soll, er that schon Alles." Mutter: Sjicke ihm ein Hausschlüs seltäschchen. den Hausschlüssel brauchst Tu ihm deswegen ja doch nicht zu ge den, wenn Ihr verheirathet seid!" Vernbigknd. Gattin: Glaubst Tu. Georg, daß wir 'ne ruhige Reise haben werden ?" Gatte: Vollkommen ruhig, mein Herz. Ich habe mit dem Kapitän ge sprechen, und er sagte mir. er wäre bis jetzt noch nicht ein einziges Mal ertrun kcn. 'obwohl er die Strecke schon seit dreißig Jahren befählt." liebenswüröig. Chef: Mir scheint, dort wo ein an derer seine fünf Sinne hat, haben Sie fünf Unsinne!" verblümt. Ist Teine Braut hübsch ? Am liebsten küsse ich sie brieflich!" Mißverständlich. Braut: Hast Tu Papa schon AlleS gestanden ?" Bräutigam: Alles noch nicht, vor läufig blos zehntausend Tollars!" , Köchinnen-5tclz. Freundin: Hilft Teine Madam manchmal auch beim Kochen ?" Köchin: 'Ja, ab und zu blamirt sie sich vor mir." Bcshaft. Sonntagsjäger: Vergangene Woche schoß ich dreißig Hasen, die ich alle ver kauft habe!" Bcknntcr: So, so, da sind Sie wohl Wiederverkäufe! ?" , Schlechter Kunde. Herr: ,'Jst der kunstliebende Ren tier eigentlich ein guter Kunde von Ihnen?" Antiquitäten Händler: Bewahre! Ter Mensch handelt mir ja immer von jeder Antiquität ein paar hundert Jahre ab!" i Erster Gedanke. Arzt: . . . . Für Ihren angegriffenen Hals wäre entschieden feuchte Wärme gut!" Studiosus: Sie meinen also, ich soll das Bicrtrinken lassen und mich an den Grog halten?!" VOk so Manches die Menschen färbt. Ter Schreck färbt die Menschen weiß, der Aerger schwarz, der Neid gelb, die Angst grün, die Kälte blau, der Zorn roth, der Stock braun und das Alter weiß. probat. Wie machen Sie's nur, daß Sie je der Zeit so guter Laune find ?" Ja, wissen Sie, ich habe mein Bett so gegen die Wand gestellt, daß ich nie mit dem linken Fuß zuerst heraus kann." !l?arnung. Vater (leise zur klavicrspiclenden Tochter): Bertha, jetzt hör' auf! Ich sehe in dem Gcsichte Deines Bräu tigams schon die Verlobungsauflöfung zucken!" Stoßseufzer. .Alter Herr (zum Zuchthäusler): Was erscheint Ihnen denn im Gefäng nißlcben als das Entsetzlichste ?" Zuchthäusler: Die Besucher!" Die Gänseleber. Geflügelhändler: Wie hat Ihnen die Ganfclcbcr geschmeckt, die ich Ihnen gestern geschickt ?" Junge Hausfrau: Ausgezeichnet. Schicken Sie uns heute wicder eine: aber sie muß von derselben Gans sein." Avancement. Kamerad: Na. hast Du in der Gunst Deiner Karoline schon Fortschritte gemacht ?" Grenadier: Und ob! Vorgestern noch gab sie mir een klcencs Leber blümchen heut' schon eene große Le berwurst." Fatale Wirkung. . Deine Frau, lieber Freund, ist al lerdings etwas häßlich dafür soll sie steinreich fein!" Ach, weißt Tu. Jeder, der ihr Bild sieht, will mich sofort anpumpen!" Erkannt. Kstchin Cm her ffhciicfnnimfr mr Frau: Ach. gnädige Frau, es fehlt eine Äcenge Vraien. da muen ymaut in oie peiiciammer germycn rnnr Frau: Wenn ich nur einmal her auskriegcn könnte, von welcher Com pa'gnie die Mäuse sind." v -G