MW J i ftttt ,,. """"--. . "" ? '41 . ftafe ,,,.. . -2' Jlj-,f ' Jahrgang 19. Lincoln, Neb., Donnerstag, 11. Mai19 No. 51. Auslaud-Dcpcschell. Die Fleichbkschau Borlage aussichtslos. fUeritl Vktrachtunge Sd,r da deutsche Wahlrecht. Zr ritualiftilchk 5"ffgung in England. leutschlond. I B e r l l r . 9. Mai. ' Aus zuverlässiger Quelle wird ge meldet, daß die Kommission des deut schen Reichstagis, welche zur Berathung der Fleischbefckauvorlage niedergesetzt war. die Regierungsvorlage abgelehnt und sich für eine solche Amendirung er klärt hat. dasz die amerikanischen In teressen hierdurch empfindlich geschädigt würden. Tie dusche Regierung wird diesen veränderten Gesetzentwurf vot eussichtlich ablehnen. Was am meisten Einflusz auf dir Kommission ausübte, waren die von ; den Ver. Staaten kommenden Berichte dafz den amer. Truppen in Cuba .ein balsamirtes und giftiges Fleisch" gelie fert wurde. Am schlimmsten ist. das; die amen- ". dirte Vorlage eine Inspektion amer. Fleisches verlangt, daß aber eine solche Inspektion nicht stattfinden kann, ohne den amer. Fleischhandel mit Deutsch ; land zu zerstören. Die amendirte Vor ' . lagt will auch die Einfuhr von Schin- '' ken, frischen und geräucherten Würsten und gehacktem Fleisch verbieten u. ver fügt, daß frisches Fleisch entweder un zertheilt oder in Vierteln eingeführt werden mufz. ny Die amer. Botschaft sowie die deut- Regierung haben aber noch nicht 1 alle Hoffnung aufgegeben, daß bei der Discussion vor der zweiten Lesung der Vorlage die bessere Einsicht der Reichs tagsmitglieder vorherrschen wird. Die neuesten, über Auckland. Neusee land, eingetroffenen Hetzberichte aus Samoa werden in hiesigen amtlichen Kreisen als die letzten Anstrengungen angesehen, das wohlthätige Werk der ' Spezialkommission, die jetzt nach Sa moa unterwegs ist, möglichst zu verei teln, ehe es noch begonnen lat. Diese Hetzereien gehen von den Gegnern der friedlichen 'Wendung der Dinge aus. ' von Leuten, welche alle Ursache haben, die Ankunft der Kommission zu fürch ten. An den maßgebenden Stellen ist ' , man hier überzeugt, dak trotz aller ' Hetzereien die Samoafrage niemals il Weltfrieden gefährden wird. . Als ein Zeichen der eit und der in Folge dieser Hetzereien in Deutschland herrschenden Stimmung erwähne ich, das; ein Geistlicher. Pfarrer Blech, in der Elöinaer Zeitung" einen Artikel veffentlicht, in dem er fagt. unsere , Antwort auf die unerhörten Samoa , Sstorrmnne sollte sein, sofort vierzici Schlachtschiffe auf den Stapel zu setzen, ' In drei Jahren könnten dieselben fix und fertig sein. Dieser jingoistischen Strömung gegenüber mahnen sogar Die Berliner Neuesten Nachrichten ru hig Blut zu behalten und auf dem rea lem. Boden zu bleiben. Mein offiziöser Gewährsmann äu ßerte sich heute über die Samoa-Ange-legenheit folgendermaßen: Was den Brief von Admiral Kautz an seinen . Bruoer anoetrisst, fo kann man nur n,' Wer sich entschuldigt, klagt sich ,anr Der Admiral war von Wash mylon au? angewiefen worden, im Briefschreiben Vorsicht zu beobachten: wie sich nun fein Brief mit der Disn- Plin verträgt, ist eine Sache, welche die Amerikaner allein angeht. Die Meldung. Generalkinjul yose fei angewiesen worden, mit dem ameri kanischen und englischen Konsul eine Proklamation zur Einstelluna der Feindseligkeiten zu erlassen, ist viel, ., fach verdreht worden. Diese Jnstruk- J tion bedeutet weder eine Maßregelung des deutschen GeneralkonsulZ, noch eine Preisgabe des deutschen LIecktsstand- ' - Punktes. Den Letzteren tvahrt ickt le diglich der deutsche Spezialkommissär. s war xntx eigener Vorschlag, den Maraafa-Leuten zu lgen, dai. d'e Mächte , wir der einig sind, um dadurch die. Ruhe wiederherzustellen. Hätten Xoit anders gehandelt, so wurden wl uns dem Verdachte ausgesetzt haceii daß wir die Fortdauer der Wrren , trünfchten." Einige hiesige Blatter fordern die deutschen Firmen und Privatpersonen, die durch die Kämpfe auf Samoa und " auf den Philippinen geschädigt worden ' sind, auf. ihre Forderungen beim Aus- wärtigen Amt anzuzeigen und gleich zeitig' zu veröffentlichen. Die deutsche Regierung wird jedoch die Regierung der Ver. Staaten wegen Schadenersatz nicht drängen, solange die Wirren auf den Philippinen andauern. Sollten einzelne der Geschädigten in eine di kte Nothlage gerathen oder gerathen sein, so steht den deutschen Konsuln ein, Dispositionsfonds zur Verfügung, der inzwischen zur Verwendung kom men kann. ' Der Mat,n veronenuicht r.u 'xtu hxti Interview mit Agoncillo, dem ' Agenten des Filipinos-Führers Agui Vji näldo. Darin betont Äqoncillo noch mals, daß die zurAüt, als er alsAs.ui naldo'S Emissär sich in Washington aufhielt, aufgefangene Tkpeche. roonn die Filipinos aufgefordert' wurden, im Februar den Kampf M erneuern, da " . mit der Bunvessenal den Friedensver trsz nicht bestätige, gefälscht qeivcsen sei. Er sei dann nach jjiomtial cbe trist; nicht weil ihm in Washington , der Boden zu heiß geworden sei. szn '" betn weil iljm die Beföroeruni von Ehiffre-Tepe schen verweigert woidn ski. Tik Meldung der Londoner Dailv SZewS". deß der russische Minister deZ Auswärtigen Graf Murcwjew wegen der Ernennung des Staatsrecktsleh reis Professor Dr. v. Stengel in Mün. chen au einem der deutschen Delegaten zur Abriistungskonfercnz im Haag in Berlin vorstellig geworden sei, ist unbe kli,'ndet. Auf der Konferenz sollen alle Ansichien zur Geltung kommen. Ueberdies fungirt Herr von Stengel nur als Berather des BotschafierZ trafen Münster, welcher der Hauvtver treter Teutschlands auf der Konferenz ist. Auf dem außerordentlichen Ver- bandstag des Postassistenten-Berban- des sind heute die Statuten-Aenderun-gen genehmigt worden, w?lche der Staati'setrctar des Reichspostimtcs n Podbielstl in Anregung gebrawt hatte, um ein besseres Verhältniß jroi chen der Zollbehörde und dem Aervan- de herbkizufühien. da der Kaiser zu- iedene Beamte wünsche'. Herr von Podbielski wird jetzt fünfzig Delegaten empfangen und damit ist der Friede be siegelt. Bei dem Leichenrkgangn.k Simson s ließ sich der Kaiser durch die beiden al testen Söhne des Prinz-Regenten Al- recht ton Braunschweig, die Prinzen Friedrich Heinrich und Joachim Al brecht, vertreten. Reichskanzler Fürst Hobenlvhe war in kleiner Diplomaten uniform, der Vizepräsident des preußi sch?r, SiaatZministeriums Dr. v. Mi uel in vollem Ordensschmuck erschie nen. Unter den Anwesenden bemerkt man ferner den preisen Parlamentarier und Geeriten Tdeodor Momm- en. Licentiat Kirmß hielt eine er- greifende Leichenrede, der er die Worte des Psalmisten: Ich will ihn sätti gen mit lanoem Leben und will ihm zeigen mein Heil" ("Psalm 91, Bers 16), zu Grunde gelegt hatte. Nachdem die Reichstagsabgeordneten 'ich zu Ostern gehörig von den Stra- pa?cn" ihrer pailamentarischenTdätig- keit ausgeruht haben, um dann einicze Wochen wieder in Berlin sich zu amü siren. rüsten sie sich jetzt schon wieder ur die Vfinastfelikn. die wat,Ncveln- lich vom 10. Tla'x bis zum 6. Juni dauern werden. Die .Berliner Neuesten Nachrichten" kommen auf die Debatten im Reichs tage über die Errichtung von Arbeite- kammern zurück und sagen unter e zugnahme auf eine Bemerkung des Herrn v. Kardorff. daß es nur den Teufel durch Beelzebub austreibe.l hieße, wollte man den Sozialdemokra ten durch eine Entziehung des Wahl- rechts beizukommen suchen. Die Folge würde eine Parteiverschiebung nach links sein, indem die Sozialisten mit dem Centrum, Freisinn, den Polen und Dänen stimmen würden. Außerdem würde sich die Zahl der fozialrefcrma torischen Schwärmer, wie Frhr. Heyl v. Herrnsheim, Dr. Hitze und Adolf Stö ckcr, bedenklich vermehren. Eine Besse rung fei nur durch Abschaffung der ge- Heimen Stimmabgabe zu erwarien, ferner dadurch, daß ein gewisser Grad vcnSchulbildung und ein eigenertzaus stand zu Vorbedingungen des Wahl rechts gemacht würden, und endlich da durch, daß den Universitäten, Handels kammern unGewerbekammern eine be sondere Vertretung im Reichstage ein geräumt würde. Auch der Borsen-Couner weist auf den Zerfall der Parteien im Reichstage hin und meint, der verstärkte preußische Volkswirthschaftsrath werde vielleicht dazu bestimmt sein, das deutsche Par- lamcnt zu beerben, vorausgesetzt, daß lekteres sich wirklich entschließen sollt'. Selbstmord zu begehen. (Der oikö Wirthschaftsrath wurde durch Verord nung vom 7,7. Nov. 1880 in Preußen als ein Kollegium von Sachverständig gen eingesetzt, das über wichtig, die In- teressen von Handel, Gewerbe, ano und Forstwirthschaft betreffende Gc setzentwürfe, insbesondere auch über die hierher gehörigen Anträge beim Bun desrath, sein Gutachten abgeben sollte. Er bestand aus 75 Mitgliedern,! von den Ministern des Handels, der öfsent- l chen Arbeiten und der Landwirth schaft. zum Theil auf Vorfchlag der Handelskammern, kaufmännischenKor porationen und landwirtschaftlichen Vereinen, zur Berufung präsentirt wurden. Dem Plan der preußischen R: gicrung. den Volkswirthschaftsarth zu einem deutschen zu erweitern, wider setzte sich der Reichstag, indem er die hierfür geforderten Mittel verweigert.. Der Volkswirthschaftsrath wurde zu letzt im Dezember 1887 zur Begntach tung desAlters- und Jnvaliditäts-Ver, sicherungsgesetzes berufen). Die Berliner Post" greift den evan gelischen Wiener Pfarrer Johanny hef tig an. weil derselbe in Zeitungsarti teln gegen diese Bewegung aufgetreten ist, dieselbe für die frivolste und aus sichtsloseste Agitation erklärte, eine Agitation ,der jede religiöse Basis seh le und die lediglich auf politischen und nationalen Beweggründen beruhe. Anläßlich des Ablebens des Erzbi schofs von Köln, Kardinal PhilippKre mcntz, hat der Kaiser an den Dom probst Dr. Beilage ein Kondolenztele aramm gerichtet. Als Nachfolger dcs Erzbischofs wird der Weihbischof Dr. Schmitz in Köln genannt. In Spandau haben in der Nähe des Bahnhofes, wo sich die Geschützgicßerei und die Artilleriewerkstatt befinden, erdbebenartige Boden Schwankungen stattgefunden, fodaß aus den umliegen den Wohnhäusern die Miether auszie hen. Die Behörden haben eine Unter suchung eingeleitet. Zu Mühlausen im Ober-Elsaß ist die weitbekannte elsässifche Maschinen Fabrik durch eins verheerende Feuers- viuiii tirohtiiiVw in 'üa,t stiegt worden. D?r Umfang des Brandscha dcns ist noch nicht festgestellt, dürfte sich aber weit in die Millionen belaufen. Bei der Löscharbeit Haben nicht wenigcr als acht Feuerwehrleute, welche mit de roiier Tapferkeit die Flammen be kämpslkn. schwere Verletzungen davon getragen. Die Münchener Pclizei.Direktion ist bemüht, den Münchener Arbeitern, die den Maifeiertcg dadurch gefeiert ha den, daß sie blau machten", das Ver gnügen nuchträglich zu ' versalzen. Sie will' nickt weniger als S000 Arbeiiern in Gemäßheit des Artikels 153 deZ Polizei'Strafgesetzes. der vom blauen Montagmachen" handelt. Strafman date zustellen lassen. Anläßlich des Geburtstages des Kronprinzen Wilhelm hatten die Re flierungsgebäude in der Relch'zhauvt ftadt geflaggt. In Etraßburg ist der Generul a. D. von Falkenftein, in München der Anatom Theodor pon Heßling und in Wien der Komponist Eristoph Lescher gestorben. Die Zacken und die Freiberger Mulde sind in starkem Steigen begris fen. ?tsterrcich Ungarn. W i e n , 9. Mai. ' Im Stadttheater zu Graz hat die Los von Äom"-Bewezung zu Heike ren Zwischenfällen Veranlassung acac ben. Als in Anzcngruber's . Kreuzel schreibe!" Altlechner seineAbsicht kund gab, nach Rom zu wallfahren, brach ein Lachsturm aus. und bei Hubes's Worten Laßt mich aus mir Rom" applaudirte das Publikum stürmisch. Frankreich. . P a r i s . 9. Mai. In der Abgeordneten - Kammer stellte der nationalistische Abgeordnete Georges Berry die Frage an die Regi? rung. ob die Resignation des Kriegs Ministers de Freycinet die Folge eines Zerwürfnisses des Ministers mit seinen Colleqen gewesen sei. oder ob de Frey- cinet zurückgetreten sei, weil er nicht mekr länger die Leiter der Armee haben schützen wollen. Ferner wollte Berry wissen, warum Monastier das Porte feuille für öffentliche Arbeiten erhalten habe, da derselbe doch gegen die Ver Weisung des Dreyfus Prozesses von der Cciminclabtheilung des Cassa tionshofes n die vereinigten Abthei lungen desselben gestimmt habe. Der Premier Dupuy erwiederte, daß die von Berry untergelegten Motive nur in seip'r Einbildung beständen. Von einem Zerwürfniß im Kabinett s'i keine Spur vorhanden. Betreffs Mona stiers sagte Dupuy, daß dessen Einen nung nicht im Geringsten andeuten solle, daß die Regierung ihre Stellung zu dem Dreyfus - Fall geändert habe. Der Nationalist Lavy wollte wissen, cb die Mißstimmung im Kabinett nicht die Folge eines scharfen Briefwechsels zwischen de Freycinet und dem Minister des Aeußern. Delcasse, betreffs des Palealogue - Vorfalles sei. Unter greßem Lärm erwiederte. Du puy, daß diese Erklärung erfunden sei. Lavy rief darauf zurück, daß Del casse's Wangen gar nicht im Stan' seien zu errathen, selbst nicht infolge von Backenstreichen. Diesen Worten folgte orokelufreaung u. bedeutender Lärm. Lavy erhielt schließlich eine Rüge vom Vcrsitznden und mit 444 gegen 47 Stimmen wurde zur Tagesordnung überqeqanat".. Nachdem die Abstimmung stattgefun den hatte, trat Delcasse in den Saal und gib eins Erklärung ab. identisch mit der des Premiers Dupuy. Er fügte hinzu, daß es alle seine Selbstausops rung und all seinen Patriotismus ge nomrncn habe, um die Leitung der aus- wartigen G' chafte unter den Umstan den anMren, unter welchen er das Amt übernommen habe. Er glaube, er habe dem Land auf's Beste gedient. Die Erklärung wurde mit Beifall aufge nommen. O r l e a n s . 9. Mai. Heute fan? hier die übliche Jahres feier zum Andenken an Jeanne d'Aic statt. Der Erzbischof Jreland hielt die Festrede. , H a v r e . 9. Mai. Der Kapitän des hier angekommenen transatlantiichen Dampfer's La Ga?' cogne" meldet, daß während der Reise von New fr "l nach hnr ehe der Kessel röhren dcsDampsers barst, wodurch ein Heizer schw'" verbrannt wurde. Ein Hilfs - Maschinist, der dem Manne ; Hülfe eilie, wurde so schwer verletz,, daß er etliche Stunden später starb. Marok.', . Tanger. 9. Mai. Der amer. Kreuzer ..Chicago" ist hier anaekommen, angeblich um gewif sen Schaden:rsatzansprüchen der amer. Regierung gegen die von Marokko Nachdruck zu verleihen. Der Contre Admiral Howison und der amer. Gene ral - Consul Samuel R. Gunners sprachen beim auswärtigen Minister von Marokko vor. rastiien. RiodeJaneiro.9. Mai. Der Bundeskreuzcr Newark erhielt Depeschen vn Washington, in Folge deren er eil'nds nach Süden dampfte. Man vermu.et, daß das amerikanisch, Kriegsschiff nach den Philippinen geht. Peru. Lima. 9. Mai. Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten foroert im Auftrage der Re gierunz zu Angeboten für den Bau ei ner Eisenbahn von Oroyo nach Kerro auf. Die Angebote sind innerhalb 6V Tagen einzureichen. Allölalld-Dcpcschclk. Ueberschwkmmungkn in Teutsch land. I et Malische el dr xl,sch,n äst, scheitert. Russische Arbeiter schleppe, die Picke ein. Deutschland. " Berlin, 10. Mai. Trotz energischer Vorbeugungsmaß regeln breiten sich die von russischen Arbeitern eingeschleppten Pocken aus. Jserlohn. Würzburg und Hannover werden gegenwärtig am meisten von der Seuche heimgesucht. Neue Krank heitsfälle wurden in Quedlinburg, Reitzsch und Neuhaldensleben ange meldet. Bis jetzt sind im Ganzen W Pockenfälle polizeilich gemtldet. In Folge heftiger Regengüsse und durch Schneeschmelzen, namentlich im Riesengebirge. ist in den Flußgebieten der Elbe und Saale, des Bober und der Queis Hochwasser eingetreten. Der bekannte Badeort Tevlitz in Böhmen, an der Biela. einem Nebenfluß der El be. gelegen, und die nicht weit davor, gelegenen Ortschaften Eichwahld und Wistritz stehen unter Wasser. Brücken und Mauern drohen einzustürzen, so daß die Pioniere requirirt worden sind. In Tharandt bei Dresden ist die Brücke über die Wcißeritz fortge schwemmt worden. Besonders schwer hat das Hirsch berger Tbal gelitten, das in seinem nördlichen Theile vom Bober, im süd lichen Theile von der Lomnitz und dem Zacken durchströmt wird. Der am Zacken gelegene Kurort Warmbrunn bei Hirschberg ist überschwemmt und der mit tosendem Ungestüm überStock und Stein dahinbrau?ende Gebirgs ström führt von Hermsdorf aus Fels stücke, Balken und Möbel mit sich. Die Verbindung nach dem Kynast ist völ lig unterbrochen und in Hirschberg steht die Sandvorftadt unter Wasser. Bei Birkicht.Reg.-Bezirk Liegnitz, dro hen die Ufermauern der Lomnitz ein Zustürzen. Aehnlkch lauten die Be richte aus anderen Orten. Das Berliner Kleine Journal" prophezeit von Neuem den Rücktritt des preußischen Ministers des Innern, Frh. von der Recke v. d. Horst in Ver bindung mit der Kirschner-Affaire. Das Blatt sagt, der Minister werde mit Kirschner fallen, falls letzterer thatsächlich nicht bestätigt, aber 'von der Stadtvertretung nochmals zum Oberbürgermeister gewählt werden sollte. Dann würde Herr v. 'd. Recke gehen und der bekannte schneidige" Landrath des Teltower Kreises. Stu benrauch, werde als Regierungskom misscr an die Spitze der Berliner Stadtverwaltung treten. Dem V4ce-Admiral von Diederichs ist ein dreimonatlicher Urlaub bewil liat worden. Auf dem Annenfriedhof in Dresden sind auf den Gräbern der in den Mai Kämpfen des Jahres 1849 Gefallenen dreihundert Tulpenzwiebeln, die erst vor einigen Tagen dort gepflanzt wor den waren, ausgerissen worden. Die Dresdener Arbeiterzeitung" bemerkt dazu, bei der heutigen Hetze gegen die Rebellen" sei eine solche Ruchlosigkeit nicht überraschend. In Groß- und Klein - Rösseln im Saarbrllckener Bergwerksdistrikt ist ein großer Streik ausqebrochen. Zwei- tausendfünfhundert Bergleute haben me Arbeit eingestellt, um eine Lohner höhunq zu erlangen. In Caldern, einem Dorfe von ca. 500 Einwohnern im preußischln.Regie- rungsbezirk Kassel, find die Pfeifer' schen Mühlenanlagen abgebrannt. Pfeifer felbst kam in den Flammen um. In Regensburg feierte heute die fürstlich Thurn und Taxis'sche Familie den 150. Jahrestag der Erhebung des damaligen Grafen Alexander fferdi nand von Thurn und Taris in den Reichsfürstenstand und seine Ernen nung zum . Prinzipolkommissar des Kaisers Franz des Ersten beimReichs tage, was seine Uebersiedelung von Frankfurt a. M. nach Regensburg zur Folae hatte. Anläßlich dieses Jubi läums hat der Prinzregent Luitpold von Bayern den jetzt reglerenden Für sien Albert zum Herzog zu Woerth und Donaustauf ernannt. Herrn von Perfall's dramatisches Märchen Die Krone" hat im König lichen Schausvielhause zu Berlin keinen Erfolg zu erzielen vermocht In Halle a. d. S. ist der Leibnitz- Forscher Carl Gerhardt gestorben. Berlin. 10. Mai. Die deutscheReichsbank hat ihreDis- Zonto - Rate von 4z auf 4 Prozent her- aoge etzt. Die V'i Handlungen zwischen der Re aieruna und den preußischen Parla ment! führern über die Vorlage betreffs Bewilligung von 260 Millionen Mark für die Anleaunq eines Rhein - Elbe- Weser - Canals scheint zu einem neuen Bruch zwischen dem Bund der Land wirtbe und der konservativen Partei zu führen. Agrarische Blätter leschuldi gen die Kl'kservotiven fchon halb und bald, ihre Ueberzeugung in dieser Sa che zu verleugnen und Verrath an ihren Andangern zu begehen. H a m b u r g . 10. Mai, Der bekannte Chicagoer Millionär, Philipp D. Armour, welcher sehr krank hier eintraf, ist wieder von hier abge reist, um den Bade-Kurort Nsuheim aufzusuchen. Seine plötzliche Erkran kung war allerdings nicht, wie cZ erst hieß, durch einen Schlag Anfall ver ursacht worden, sondern bestand viel mehr in einem akuten Anfall Bright' scher Nierenkrankheit. England. Londor. 10. Mai. Im Unterhause wurde heute die Frage gestellt, ob es wahr sei. daß die indische Regierung den Contrakt für deu Bau des Goktick-Viadukts in Bir' ma an ine amer. Firma vergeben habe und daß englrscheFirmen gar nicht aufgefordert wurden, Angebote inzu reichen. Der Staatssekretär für In- dien, Lord George Hamilton, erwi- derte, dak die indische Regierung mit der Vergebung des Kontraktes ganz und gar nichts zu thun geyabt habe. Die Firma - Eisenbahn Gesellschaft habe den Contrakt vergeben; dieselbe habe b englische und 2 amer. Firmen aufgefordert. Angebote ' einzureichen. Vier der Ersteren hätten sich geweigert, zu bieten, und das günstigste englische Angebot habe auf 116,000 Pfd. qelau tet und 3 Jahre Zeit zur Fertigste! lung der Arbeiten verlangt. Das nie drigste amer. Angebot habe dagegen aus nur 60.125 Pfd. gelautet und es sei nur ein Jahr für die Fertigstellung der Arbeiten verlangt worden. Unter diesen Umständen habe die Gesellschaft selbst- verständlich das Angebot der amer. Firma angenommen. Jti,k. Rom. 10. Mai. Der li!eicral Pellour stößt mit sei- nein Versuch, ein neues Ministerium, zu bilden, auf e. roße Schwierigkeiten. Er hat sich mit Saunino (Finanzminister im letzten Crispi'schen Kabiirctt). der llmi len Vupbelstand liefern sollte, überwürfen, da Beide das Portoseuillc des Innern haben wollten. Pellour wirkt jetzt mit Marquis di Visconti- Vcnosia behufs Bildung eines Kabi netts zusammen. Samoa. A p i a , 4. Mai. via Ausland, 10,Mai. Auf der Julel ,st alles ruhig. Bis zur Ankunft der internationalen Com- Mission haben alle Operationen auf hört. Nach der Einstellung der Feindselig leiten besuchte eine Abtheilung brill- scher Sol'dateu das Schlachtfeld von Vailima, wo sie ein amerikanisches Maschinen - Geschütz zur Verlangten, das von den Reoellen erobert worden war. Die Rebellen - Forts bei Lotto- pa und Bailima hatten eine Länge von zwei Meilen, verstärkt durch Schauzun gen und Schützengräben. Es stellte sich heraus, i& m den Graben mehrere Eingeborene durch die Gewalt der er- plvdirenden Geschosse getödtet worden waren, ohne zedoch nur die geringsten Verletzungen erlitten zu haben. Nachdem der Waffenstillstand derem hart worden war. verließen die Rebel len die Forts unter dem Absingen von Kriegsgefängen der Besiegten. Die Gegend wir von britischen und amerikanischen Soldaten auf das Ge naueste nach Blei abgesucht, aus dem die Eingeborenen vielleicht Kugeln gie ßen könnten. Ein britischer Pflanzer, welcher 6 Wochen lang ein Gefangener der Rebel- len war, ist in Apla angekomnien. Seine Erlebnisse während dieser Zeit waren nicht die angenehmsten. Mehr als einmal drohten ihm die Eingebore- nen mit Kopsen. Der Capitan Sturdee von dem bri- tischen Kreuzer Porpoise" hat in Ge sellschaft eines Missionärs die Linien der Rebellen unbehelligt passirt. Sie fanden Alles ruhig in Erwartung der Ankunft der Commission der Vertrags mächte, welche den Frieden wieder her- stellen soll. Der neuernannte Präsident des Mu- nicipal - Rathes von Apia. Dr. Sclf. ist hier angttommen. Er wiro sich blS zur Ankunft der Commission vollstän- big abwartend verhalten. Mit dem Dampfer Mariposa" sind 5 amerikanische Offiziere angekommen, welche dem Kreuzer Philadelphia" zu getheilt wurden. Ein amerikanischer Matrose, der be trunken war. wurde von einem Acari nesoldaten durch einen Revolverschuß verwundet, als er sich seiner Verhaf tung widersetzte. Kanada. Toronto, 10. Mai. In einer Versammlung der hiesigen Geistlichen, griff der farbige Meihodi stenprediger Coleman das Lynchen auf's heftigste an und bat die Geistli chen, ihren Einfluß dagegen geltend zu machen. Ein anderer Geistlicher wies darauf hin, daß dem Lynchen von Ne gern stets infame Schändlichkeiten ge gen Frauen und Kinder vorauögegan' gen seien, die die Mißen mit Wulh und Rachedurst erfüllten. Es wurde schließlich eineRefolution angenommen, in der alle Arten von Schändlichteit: verdammt wurden. Ottawa. Ont.. 10. Mai. Heute wurde über den Fall des Tho- mas Meaqher verhandelt, der in der Nähe von Port Huron verhaftet, an ei- nen Bettpsoflen gebunden und spater in's Gefängniß gebracht war. Der ame rikanische Zollbeamte Avery, welcher die Verhaftung vornahm, wurde aus dem Bundesdienste entlassen und die kanadische Regierung erklärte sich hier mit zufrieden. Später aber stellte Meagher Schadenersatzansprüche. Der Abgeordnete Cowon beantragte, daß die über den Fall gepflogenen VerHand lungen vorgelegt und die kanadische Re gierung die Auslieferung Avery's we gen der Entführung Meaghers von den Ver. Staaten verlang: solle. Der Generalstaatsanwalt erklärte, daß die Aktenstücke beweisen würden, daß die Regierung der Ver. Staaten die Ber Haftung als durchaus ungerechtfertigt angesehen habe. ittura,,kn. A d , l c i d e . 10. Mai. Am 27. April scheiterte dak britische Schiff Loch Sloy, welches am 5 Jan. von Clyde nach Adelaide unv Mel bourne abgefahren war, bei der Kän quruinsel. Fünf Passagiere und 25 Matrosen ertranken. Vier Leute ret teten sich vom Wrack, von iknen irren noch drei im Busch umher. Ts Schiff war 1877 in Glasgow gebaut nd maß 1225 Registertons. Adelaide. 10. Mai. Von den drei Personen von dem ge scheiterten Fahrzeug Loch Sloy," die Nachrichten zufolge im Pusch umher irrten, sind zwei gerettet. Sie erzäh len. daß ihre Gefährte fchon vor vier Tagen am Sterben war und nun ohne Zweifel todt ist. Marokko. T a n g e r , 10. Mai. Tie Schadenersatzansprüche der amer. Regierung gegen die von Marokko sind beglichen worden und der amer. Kreu zer Chicago" hat den Hafen verlassen um seine Reise um Afrika herum fort-zusetzen. AuS der Bundeshauptstadt. Washington. D. C., 10. Mai. Jegliche Hoffnung auf den Wieder- zusammentritt der amcr.-can. Commif sion im August ist aufgegeben worden. Als die Commission sich vertagte, ge schah dies in der Erwartung, daß jede Regierung die Stimmung im Volke in Verbindung mit den Zwecken der Com Mission sondircn werde. Es scheint je doch, daß ma auf leinerSeite gewillt ist, die verlangten Conzcssionen zu ge währen. Dcit dürften alle diesbezüg lichen Verhandlungen ein Ende erreicht haben. Wenn der Admiral Dewey nach den Ver. Staaten zurückkehrt, wird er ein eigenartiges Geschenk erhalten. Es ist dies eine Sammlung von Handschrei ben bekannter Persönlichkeiten, darun ter der Präsident McKinley, alle Cabi nets - Mitglieder, Staats Gouver. neure und Senator?. Das Flottenamt hat die Nachricht erhalten, daß der Bundeskreuzer Charleston" von Hongkong nach Aparri, an der Nordküste von Luzon gelegen abgefahren ist. Den Zweck die ser Fahrt erwähnt - das Kabelgramm nicht. Der Präsident hat folgende Postmei ster - Ernennungen bekannt gemacht: In Illinois: Thomas E. Ballin ger von Chenoa Edmond P. Denton von Hamilton. In Jndiana: Edgar H. Cole von Knightstown? John C. Rovm von OSgcod. In Iowa: Benjamin C. Wise von Ca cade. In Michigan: Edward F. Evarts von Chesaning: Charles Qnick von Lo well; George Weder von Marlette. In Minnesota: John Frisch von St. Charles; B. C. Grober von Zum brota. In Nebraska: John M. Jones von Clay Center; Thomas I. Taylor von Wilber. In Nortb - Dakota: John A. Re gan von Fegenden. Der verfügbare Baar - Bestand des Bundes - Schatzamtes beträgt dem heute vcröfkentlichten Ausweise zufol ge 5262.582.369. wovon 5241.211.577 auf die Goldreserve entfallen. Wurde ermordet S a n t a F e . N. M.. 10. Mai. Ter früher in Sterling. Jll., wohn hafte L0-jährige Fred L. Merrill wur de gestern Abend in geheimnißvoller Weise ermordet. Er wurde in feinem Kosthause mit vier tiefen Wunden im Kopf, die augenscheinlich von einer Axt herrührten, gefunden. Man war zuerst der Ansicht, daß ein Selbstmord vorliege, weil ein Revolver bei der Leiche gefunden wurde. Beim Corcners - Jnquest stellte es sich jedoch heraus, daß der Tod von Axthieben herrührte, und eine Kugel, welche die Kissen und eine Matratze durchbohrt hatte, den Körper gar nicht berührt hatte. Merrill's Schwager. W. E. Locke, ist unter dem Verdacht. denMord begangen zu haben, verhaftet worden. Merrill arbeitete für Locke, der eine Spielhölle hält, und Beide waren, wie es heißt, über Geldsachen in Streit ge rathen. Abgebrochen. Detroit, Mich.. 10. Mai. Die Verhandlungen zwischen der städtischen Commission und Tom L. Johnson, betreffs Ankaufs der Stra ßenbahnen von Seiten der Stadt sind abgebrochen worden. Es verlautet, daß die Eigenthümer der Straßenbahnen sich weigert, einen niedrigeren Preis als Z17,,100.000 zu stellen, während die Commissäre nicht mehr als 515. 500.000 bieten wollten. vr stickt. Philadelphia. Pa.. 10. Mai. John Binz. 23 Jahre alt und seine Lljähnge Frau Henriekta wurden heute Morgen in ihrem Schlafzimmer an Leuchtgas erstickt aufgefunden. Das Paar war erst seit Kurzen verheirakhet. Allem Anschein nach liegt ein Unglücks fall vor. Reuniou der (ionfödcriricn, t?, h a r l e L l o n . S. C.. 10. Mai, Tausende von konfödcrirten Bete ranen und Mitglieder des Ordens der Vetcranensöhne" sind zu der großen jährlichen Reunion hier eingetroffen. Die gesammte Besucher - Zahl dürfte mindestens 30.000 erreichen. U. A. ist auch der Gen. Jos. Wheeler eingctrof-fen. Tte üit tir Warduer. ordner, Adaho. 10. Mai. Nach einer Conser; zwischenBart lett Sinclair.. Gen. Mrniam, Sheriff Zrance und Richter Lindley wurde eine Proklamation erlassen, laut welcher ll? Miven.Arbkitkr vom Lberiff einen Erlaubnißschein zur Arbeit erwirken müssen und die Unternehmer nur solche Arbeiter anstellen dürfen, welche eine solchen Schein besitzen. nicht aesaat. Denver. Udo., 10. Mai. C?uvernei,r Thomas, welcher nieh re Tage adweicnd war, tclegraphirt dem Gen., Adjutanten Corbin. daß daS in, der Denver News" enthaltene In terview m Bezug auf di: Colorado' Freiwilligen, falsch und niederträchtig sei. Er hubt dem betr. Fragesteller nur gesagt, daß er um die Rücksendung M Colorado Regiments ersucht habe und dieses Gesuch wiederholen werd?, und daß es den Freiwilligen gestattet sein solle, da der Krieg mit Spanien zu Ende sei., nach der fteimd zurückzu, kehren, wenn sie dies wünschen. Weiter, erklärte der Gouverneur, habe er nichts gesagt. Uedcrlistei. SantiassodeCuba,10. Mai. Nahe Bayamo wurden der amtt, Zciti'Ngs Corrcspondet Maurice Baldwin und drei Cubaner von 7 Ban diten angegriffen. Maurice verleitete die Banditen durch eine Bewegung zu dem Glauben, daß Truppen im Anzu ge feien. Als er dadurch ihre Aufmerk samkeit einen Augenblick ablenkte, zo gen er und feine Begleiter ihre Revol ver und nahmen die Buschklepper ge fangen. Einer' der Banditen, der sich zur Wehre setzte, erhielt einen Schuß in's Bein. Zwei der Banditen wurden als Leute erkannt, die für die Regie rung an den Straßen arbeiteten, bis diese Arbeiten infolge Geldmangels eingestellt werden mußten. Ttr Streik in Bussalo. Buffalo, 10. Mai. Die Lage an den Docks ist thatsäch lich unverändert. Jedermann wartet mit Ungeduld auf den Bericht des Bi schofs Quigley. dem gestern Abend die Sachlage vorgelegt wurde.. Die mtu ften Vertreter der Lake Carriers As" sockaticn" sind wieder nach Cleveland zurückgekehrt. Es sind 11 weitere Fahrzeuge mit Weizen angekommen. Der Contraktor Conners behauptet, daß 15 Getreide speicher in Betrieb sind und daß an den Docks 500 Mann arbeiten., Lcvcnömüdc. Chicago, 10. Mai.' Fest entschlossen, dieses Jammerthal, zu verl.'ssen. war ein etwa 60 Jahre al ter Greis, der gestern Morgen gegen 2 Uhr in der Nähe der Ashland Avenue und des Diversey Boulevards herum irrte. Dem Polizisten, Joseph Mc Laughlin fiel das sonderbare Gebahren dieses Mannes auf und trat er auf ihn zu, um zu erfahren, was dem Greise fehle. Dieser weigerte sich jedoch, ir gend welche Aussagen zu machen und seinen Namen oder Adresse anzugeben. Der Blaurock brachte jetzt den Mann nach der Sheffield Ave. Polizeistation, aber auch dort lehnte er es ab, Rede und Antwort zu stehen. Schweigend saß er in einem Stuhl und wurde von Minute zu Minute bleicher. Plötzlich litt er an Eruptionen und wurde er nun nach dem Alezianer Brüder Hospital gebracht. Dort wurde von den Aerz ten festgestellt, daß der Greis eine gro ße Dosis Strychnin zu sich genommen hatte und wurde sofort die Magen pumpe angewendet. Der Zustand des lebensmüden Mannes ist aber noch im mer sehr kritisch und ist seine Genesung sehr zweifelhaft. Tingfcst gemacht. Chicago,, 10., Mai. Die Polizei glaubt mit der Verhaf tung von Charles A. Leddy alias I. A. Ritter einen der gewandtesten Fälscher des Landes dingfest gemacht zu haben. Derselbe wurde gestern Abend von dem zur Central - Station gehörigen Ge heimpolizistcn McCarthy verhaftet. Die Gcheimräthe" Hartford und Ticwney von der der Central - Station waren ihm ebenfalls auf der Spur. Der Jndustrieritter hat zahlreiche hiesige Geschäftshäuser und manchen Jllinoiscr Gesetzgeber mit gefälschten Bankanweisungen hineingelegt. Er wurde im Lause des Abends von dem Grundeigcnthums - Händler JameS Borden, Ecke von Morgan- und Hal sted Str., dem er zuerst 575, und dann 550 ablockte, von Otto Freyer. No. 2426 South Park Avenue wohnhaft, den er um 5100 prellte, einem Vertreter der Firma DouglaS & Carter. No. 338 W. Harrison, die durch ihn 575 verlor, einem Repräsentanten der Firma Nel son Morris & Co.. die 5125 an ihn einbüßte, und vielen anderen Personen mit Bestimmtheit identifizirt. Er gab sich gewöhnlich für einen Vertreter der Firma John A. Tolman oder von G. F. Swift & Co. aus. und dadurch ge lang es c,m, das Vertrauen seiner Oper zu gewinnen. Schiffsnachrichtcn. Angekommen: Cherbourg. 9. Mai. Pennsylvania" von New Aork nach Hamburg. Queenstown, 9. Mai. Pavonia" von Boston für Lioer- pool. N e w I o r k. 9. Mai. Furnessia" von Glasgow undMo ville von Amsterdam für Rotterdan. Philadelphia. 9. Mai. Belgenland" von Liverpool. r '