F .J y CV Vc'm tlufräumcn. Slijw vo u li u i tan Ttautif. Reifet Tu. Hermann. Tu bist doch irklich ein Prachtmensch, daß Tu mir im Aufräumen biln't." Natürlich, schmeichle mir nur. Tu hast jetzt Teilten Willen. Tu kleine Schmeichelkatze." .Aber Tchatz. Tu siehst doch ein. diifc es nöthig war. Tönen Kleiderschrank einmal rundlich aufzuräumen. Brauchst Tu den alten Hut noch?" Hm. min'. Ter ist baufällig, der schenke ihn nur." Aber Männchen. Tu bist ja heute so freigebig, das ist nun schon das vierte -tiick. das Tu verschenkst ein Paar Schuhe, ein Paar Beinkleider, eine Weste " Und da hast Tu noch ein Röckchen dazu." sagt Hermann lächelnd und wirst seiner Frau, welche die abgcdani tcn Kleider aus einen Stuhl neben sich gelegt hat. einen schweren Ucbcrzichcr zu. der vor ihr zur Erde fallt. 0 Tu Verschwender! Ter Rock ist für Abends noch ganz gut und schön . warm, den kannst Tu noch tragen." Nein, Minnachcn. daraus wird nichts. das Ting hat nie gepaßt, es war mir immer zu schwer. Also abgedankt ohne Gnade!" Fort mit Schaden," fährt Hermann fort, wahrend er ein Beinkleid, das noch leidlich aussieht, genau betrachtet; eigentlich kann ich das noch tragen, doch da ich einmal in einer Gebclaune bin. leg's zu dem Ucbrigcn." Frau Minna hat innvischcn sammt fische Taschen des alten Uebcrrockcs um gekehrt. Man kann nicht wissen," denkt sie. es kann doch noch Wichtiges darin sein. Hermann ist kein Muster von Ordnungsliebe!" und' steh da. nach einander kommen eine halbe lZi qarre. ein Bleistift und ein weißes Zaschentuch zum Vorschein. Lächelnd neckt sie ihn: So, mein Herr, so sorgen Sie für Ihre Taschen tiicher, es ist wirklich schrecklich!" Sei nur sroh", sagt er lachend, daß Tu es überhaupt gefunden hast. Fiihl noch einmal nach, vielleicht steckt noch mehr darin." Ta noch ein Pfcrdcbahnbillct. und während sie den Rock mit der Hand glatt streicht, da noch etwas Hartes, zwischen Stoff und Futter wie mcxU würdig Hurrah. Minna, ein verborgener Schatz! Vielleicht ein harter Thaler, hol' ihn heraus." ..Ach. ach. was bist Tu doch fiir ein nachlässiger Mann, ein faustgroßes Loch ist in der einen Tasche, ich komme mit der ganzen Hand durch.' Und vor lauter Neugierdc, was wohl noch darin stecken könnte, reißt Du es immer weiter auf, nicht wahr, Frauchen?" Und dabei krieg' ich es nicht heraus, es sitzt ganz unten was es wohl sein mag?" Endlich zieht sie es heraus und Sich," sagte sie, etwas stockend, es . ist ein kleiner Bleisoldat" ein RcitVi. Etwas verbogen war der Meiste Rcitcrsmann: sie fetzte ihn mitten auf den Tisch. Wie kommt das in Deine Tasche. Hermann?" fragte sie zögernd. Ihr Gesicht ist ernst gcwor den blaß und traurig siebt sie aus. als sie leise sagte: ..Ein Bleisoldat von Karlchcn." Er will etwas erwidern, doch das Sprechen scheint ihm schwer zu werden. Er nimmt das Stückchen Spielzeug in die Hand, betrachtet es andächtig und stellt es vorsichtig wieder hin. Doch erst biegt er es mechanisch ein wenig grade, so daß der kleine Rcitcrsmann seinen Arm der Säbel fehlt drohend ausstreckt. Leise seufzend, sagt er mit gepreßter Stimme: ..Ja. ja von ihm!" Beide schweigen. Beide betrachten mit verhaltenem Schmerz den kleinen Gc genstand. Und plötzlich steigt eine Er inncrnng in ihnen auf, und wie durch Nebelschleier sehen sie: Einen Winter tag ein dunkles Schlafzimmer ein Krankenlager, ein Kind, einen Knaben unruhig das ficberglühcnde Köpfchen auf den Kissen hin und her werfen, und ängstlich das Wort Durst" lallen. Vor ihren Augen steht der kleine Bleisoldat nicht mehr allein. Zwei Händchen halten ihn umklammert und lassen den kleinen Rcitcrsmann auf der Bettdecke herumspringcn. Und irnc aus weiter Ferne klingt in ihren Mncn das Hopp! Hopp! von einem heileren Stimmchcn gerufen immer schwacher immer leiser, und dann ertönt ein gellender Husten. Das süße, liebe Gcsichtchen ist verzerrt, die Augen sind groß und starr, die sonst so blassen Wangen blutroth: von kaltem Schweiß befeuchtet, kleben die blonden, seidenen Locken an Stirn und Schläfen. Tann ein heiserer, gurgelnder Laut ein schwachezSeüfz!x und dann nichts mehr. Der bleierne Rcitcrsmann ficht noch , immer mit drohend aufgehobenem Arm auf dem Tisch. Ein Lichtstrahl gleitet darüber hin, vor den Augen der Eltern verschwimmt der silberhelle Schein, weil sie feucht geworden sind bei der Erin ncrung an' diesen düsteren Tag. Sie hatten nicht geahnt, daß ihr Kind so schwer krank sei; an jenem Nachmit tag schien es sogar munterer als vor her. Der Vater war eben vom Comp toir nach Hause gekommen. Er stand mit Ucberzichcr und Hut an dcS Kna den Bettchen und spielte mit ihm mit seinen Bleisoldaten, und dann kam es plötzlich - - so spielte er noch so war er todt. Wie auS einem Traume erwachend, schlagt Frau Minna tief aufseufzend die Augen auf. und mit vor Thränen erstickter stimme sagt sie: .Es war ein so süßer Junge, er wäre jetzt acht Jahre gewesen." Minna drückt ihr Taschentuch an die Augen: Hermann schüttelt den Kopf und preßt die Lippen auf einander, um nicht in lauteS Schluchzen auszu brechen. Hinter ihnen wird leise eine Thür geonuct. und ohne von den Eltern bc merkt zu werden, trippelt ein kleines, dreijährige? Mädchen eilig herein. Ta fühlt sich Minna am Kleide gezogen, und ein schmeichelndes Stimmchcn sagt: Muttie. liebe Muttie. Jka bei Mutlie kommen." Erst erschreckt, dann freudig bewegt, vrcht sich die Mutter um und nimmt das Kind auf den Arm. .Mein Lieb chcn, bist Tu da. wie bist Tu denn nach oben gekommen?" Jka is Tepp auf bekommt." Schatz, süßer Engel, ganz allein bist Tu die Treppe herausgcklettcrt? Aber nicht wieder thun, hörst Tu? Gieb Muttie schnell einen Kuß!" Und das Kind herzend und küssend, denkt sie: Wie ahnlich sieht sie doch unserem todten Liebling." Und Vatie hast Tu wohl nicht mehr lieb," sagt Hermann. Tas Kind läßt sich von MuttersArm hinunterglcitcn und springt auf den Vater zu. Süßer, lieber, duter Vatie." schmeichelt die Kleine und schlügt beide Acrmchen um seinen Hals. C, drück mich nur nicht todt, Tu kleiner Wildfang." lacht der Vater und .stellt sie auf den Tisch. Ter Bleisoldat ist umgefallen und glänzt in der Sonne. Tas Knd greift danach und ruft mit glückstrahlender Miene: Tas ist für Jka. bitte bitte! Tie Eltern sehen einander an. weh muthsvoll und dankbar. Großes Reinigungsfest. Jvnings.TtaatsRuhspäper. äkroß die Britsch. Jhst Neu Ark Boro. Mister Editcr! Ich muß dic gcgewärtige Korrespon denzbricf heint beim Tschalli schreiwe. an ükaunt vun Wege weil mer ze Haus de große Belagerungszustand ditlart worn is unter Vorspiegelung vun Spring'Hausklicning. Tie Alti is als Schrupvfrau verkleidet un prüktißt des Kunststück, gleichzeitig in verschiedene PartS vum Building ze fein un üwwerall die erfreuliche Spure ihrer segensreiche Thätigkeit in Gestalt vun Seifewasser zerückzelossc. Ich muß sage Mistcr Editer, daß ich merklich surpreist bin üwwer de Aemaunt vun Wasscrpäls, wo in unserem Haus cristct. Vun mcim Bcdruhm zum Tciningruhm un dann vum Teilung rühm bis zu der Frontstuhp un die Steps hcn ich fiwwezehn gezählt. Es wcrn wahrschcints noch mehr dagestanne hawwe. awwer siwwczehn is die Rom bcr, wo ich drüwwcr gestolpert sein. Un in jedem vun die Pails war of Course Wasser drein un e Worzclbörscht un e Stückche Seif. Der Hauptsikrct vun dem große Hausklicning scheint nämlich da drin ze bcstchn: es im ganze Haus so unorn lich un dreckig wie möglich aussehe ze mache un möglichst viel Döst ze räse. Tadrin is die'Alti Expert. Des Klic-ning-Fcstiwwcl dauert so ungefähr zwce Woche. Un wann dann Alles geklient is, dann werd de Trcßmäkerin bestellt un es liege dann in dem gekliente Haus in alle Stube Stossstückchen, Rcihfäde, Sims un Sache erum, daß mer seines Lebens nct sicher is. Wann dann die Trcßmäkerin sort is,' dann werd of Course wieder geklient und dann, wann mer endlich denkt, jetzt könnt mer emol des gcklicnte Haus entschoie, da werd gcpaa for auf's Land ze gehn, die Earpcts wcrn ufgcrisse un die ganze Residenz in des höchste State vun Un gcmüthlichkcit gebracht bis fcinelli die Abreis' stattfindet un dann im Herbst, wann die Alti zerückkimmt werd of course dic Sicfen wieder mit eme große Klicning gcopent. Was so e Hausklicning besonners plcssänt macht, des is der stille Vorwurf, als wann ich s verlangt hatt oder enihau, als wann ich d? ganze Schmutz gemacht hätt. Un of course des ganze Hauspersonal vun geheierte Mädche un der Köchin un dem Upstairsgörl bis zu der Assiftcnt-Schruppfrau. wo noch zur Verstärkung vun dem Schruppcorps gchcicrt werd, die ganze Blas vun Wcibslcit fühlt sich verpflichtet, dem Beispiel vun der Alti ze folge un mich mit möglichster Geringschätzung ze be handle. In der Zcit vum Hausklicning sein ich of course nct grad in der größte Horre hcim ze kimme un ich sein aach türfull, als schun geqesse ze hawwe. chentcr daß ich hcim kimm, dann die uppe un die Sauce un die Gemüs', wo in der Hausklicningzcit gekocht wern, hcn alle so en fuspischioß Nebegeschmack nach Seife und Spülwasser. Und dann wann ich heim kimm. dünn werd' ich noch zur Belohnung for alle Tislomfort, wo ich dorchzcmache hcn, mit ncr große Red beglückt üwwer des Subschckt: Wie schön's annere Fraue hawwe un wie schlecht's der Alti geht un wie sie nix Hot wie Trowwcl un Batter un wie müd se is vom Schaffe un wie sie de ncrtc Tag noch viel mehr zu thun hätt. Ich hen mer gestern Abend die Suggestion erlaabt, wann! die Alli so fürchterlich wüd war. war's verleicht t guter Plan, wann se die Aage un i;identclli aach de Mund zu mache un schloie that. Ta iS es awwer losgegange. Mistcr Editer. Also des war der Tank dcrsor. das s,e sich ab schinde that un barter schaffe, wie die gewöhnlichste Schruppnau. daß ihr noch in ihrem eigene Haus un noch derzu mitte in der Nacht der Mund verböte wern that un jetz that sie erst recht rede un wenn se de nerte Zag todt wär vor lauter Müdigkeit, die ganze Nacht that se forttalte un sie möcht emol sehe, ob's noch k Gerechtig icit gewwt that un üpperhaupt. wenn ich des Hauskliening net gleiche that, da thät's ste's erst recht thun, denn sie that nct in eme Schwcinstall wohne, iven wann ich des gleiche thät un vun setz an thät jede Monat großes Haus klicning gemacht wern grad sor Speit. Ich hcn mer erlaubt, die Bemerkung cizcwerse, daß die Alti doch tei Haus klicning halte thät während sie in der Kountri wär. awwer da sein ich erst recht in t Fetttöppche gctrete. Mistcr Editcr. Wann des mei Skicm wär un wann ich mich schun freue thät, daß sie uf 's Land geht, da that se üwwerhaupt de ganze Sommer dir dleiwwe un wann aach ihr Gesundheit drüwwer kaput gehn thät und die K inner trank werde un jede Tag Sonncstich kriege thät, des wär ihr ganz gleich, sie thät hier dleiwwe un mir en Strich dorch die Rechnung mache. Sie könne sich mei Schrecke vorstelle, Mistcr Editcr. bei der Aussicht, daß mei einzige Waküschen. wann die Alti in der Kountri is, aach noch gespoilt wcrn thät. In hen es nor dorch Tiplomessi fertig gebracht, die Sach Widder in dic Rcih zu bringe. Ich hen nämlich heint morge wieder vun der ach angesange un hcn gcfagt, wann ich es recht üwwerlcgc thät, da wär's aach werklich besser, wann die Alti de ommcr hier blciwwe thät, es thät e Bißle viel löschte un der Tschalli hätt gesagt, die Alti thät aach hier blciwwe. Ta hätte Sie awwer die Alti emol hör'n solle, Mistcr Editcr. Was" sagt se, sie sollt mit eme Saluhntieper feiner Frau tompährt wcrn un sollt sich nach der Frau Tschalli richten. Zum Versaufe da hätt ich blcndi Geld, awwer wann cs sich um die Gesund hcit von Frau un K inner handle thät, da müßt gespart wcrcn. Jetz thät se erst recht gehn und zwar nct im Mitte Tschuhn. wie sie vorgehabt hätt, ton ncrn schon im Mai un lvcinlt se nct erst noch die Trcßmäkerin hawwe müßt, weil sie un die Kinncr nix anzcziche hawwe un sie nct wie Vogelscheuche auf der Kountri rumlaafe wolle, na that je schon ncxtc Woch gehn, awwer enihau thät sie so lang blciwwe wie möglich. Ich hen zum Schein noch e Bißle widerfprochc un des Hot se natür lich noch in ihrem Enlschluß besestiqt. Tie Sach ist jetzt gcsettelt, sie geht im Mai. Es war awwcr e narrow Escape, Mistcr Editer, Sie mache e Wett. Ter Schrecke liegt mer noch jetz in alle Knochc. Jhne des Gleiche wünschend bin ich mit Rigards Yours John Ritsch. Esa. Wolle Sie mich verleicht, so lang wie des Hauskliening dauert, emol mit Ihrem freindliche Bchich beehren, Mistcr Editcr? Ich thät versuche. Jline de Aufenthalt so angenehm wie möglich ze mache. Ich glaub owwe uf der Gärrctt könnte mcr noch e trockenes Plätzche sinne, for uns hinzusetze. Was Prinzessinnen lernen ! An deutschen Fürstcnhöfcn findet mau seit den letzten Jahrzehnten was früher als eine Etikettcwidrigkcit ersten Ran ges gegolten hätte , daß manche Prin zcssinncn über dic Gchcimnifle der Küche und des Hauswesens nachdenken. Kai ferin Auguste Victoria hat als Prin zessin zu Schlcswig-Holstcin Unterricht in der Kochkunst genommen und auch für die Kunst des Kleidcrmachcns stets eine große Vorliebe und Wißbegierde gezeigt, so daß sie als Königin und Kaiserin genau die Klcidcrjndcrungcn u. f. w., die in einer eigenen Werkstättc im Schlosse vorgenommen werden, selbst angeben kann. Eroßherzogin Luise von Baden stellte für ihre einzige Tochter. die Prinzessin Victoria, Gemahlin des Kronprinzen von Schweden, den ganz bürgerlichen Grundsatz nst: Die Frau soll im Palast und in der Hütte eine sorgsame Hausfrau und perfectc Köchin fein." Prinzcssin Victoria mußte sich thatsächlich alle Eigenschaften einer Hausfrau aneignen und versteht sich demgemäß auf die Kochkunst ausgc zeichnet. Für cmcn eigenen Beruf bc reiten sich gern die englischen Prin zcssinncn vor, nämlich für den der Krankenpflegerinnen, freilich nur thco retn,ch aus guten Buchern mit eingehen den Abbildungen. Tie Prinzessin von Wales hat sogar regelrecht ein Hand- werk erlernt; die hohe Dame ist eine ganz perfekte Buchdinderin. Auf einer unlängst in London veranstalteten Aus stellung, zu der die geschicktesten Buch- blndcr Englands ihre Beiträge aclic fcrt hatten, wurden verschiedene künst lerisch ausgeführte Einbände einer voll kommen unbckanntcn Miß Matthcws" mit Preisen ausgezeichnet. Hinter die scr Miß Matthcws verbirgt sich die zu künftige Königin von England. Prin zessin Pickn, die nicht nur zur Preis- b?werdung ihre Bucherclnbönde sendet. sondern sich auch eigenhändig die Bücher und Vktte für ihr vaus bindet. Auch ihre Kinder, Töchter sowohl wie Söhne, ließ sie ein Handwerk lernen. Zicrlick Trcchslcrardcitcn im Hauke dcS Prinzen von WaleS stammen von prinzlichen Händen. Tie Königin Mutter von Holland ließ ihre einzige Tochter Wilhclmine. die jetzige Königin. Alles lernen, und wir wollen gern das Geheimniß der rathen, daß die jetzige Königin eine ganz famose Wäscherin ist und in der Feinbügelci Bedeutendes leistet. Tas größte Vcrgnügcn des jungen Prinzeß chens war. sich ihre Spitzcnlücher und Ehemiicttchen selbst zu waschen und zu plätten. Tas Prinzcßchen lernte auch Spitzcntlöppeln, verlor aber bald die Geduld. Wenn ich erst Königin bin. sollen eZ die armen Menschen, die sich fo schwer ihr Brod verdienen, gut haben." sagte das Prinzeßchcn, als es trotz aller Mühe mit der Arbeit gar nicht vor wärts gehen wollte. Nun. vielleicht gelingt es ihr. jetzt ihre Worte wahr zu machen. Am Wiener Hofe wird naturgemäß besonderer Werth auf Sprachkcnntnisse gelegt. Als Kaiscr Franz Jokcph um Prinzessin Elisabeth von Bayern zu Posscnhofen warb, wurden sofort in Oesterreich Lehrer der italienischen, un garischen und böhmischen Sprache für die Prinzcssin cngagirt, und mit Genug thuung tonnte man nach wenigen Mo natcn dem kaiserlichen Bräutigam nach Wien mcldcn, daß die Fortschritte der Braut im Italienischen, Ungarischen und Böhmischen grob seien. Tie Kai scrin-Mutter jedoch ließ der herzoglichen Familie mcldcn, daß dcr Kaiser von Oesterreich auch König von Polen ist, und daß die künstige Kaiserin von Oesterreich auch polnisch und kroatisch kennen müsse. Als Herzog Maximilian darauf scincr Tochter mittheilte, daß er für sie auch einen Lehrer dieser prache werben wolle, rief sie entsetzt aus: Für den Kaiscr reicht mein Herz, aber für so viele Kronländcr wird mein Kopf zu klein." Vierbeinige Nikotinfreunde. Einer dcr erfahrensten Tressircr, die jetzt wieder mit Eircusscn durch unser Land Zlchcn. und gleichzeitig ein Lieb Haber von Taback in allen Gestalten, erzählte jüngst über etliche interessante berufliche Ertahrungcn: Ich habe gefunden, daß beinahe alle wilden Thiere, mit denen ich in meiner Praxis zu thun hatte, eine Vor liebe für den Geruch oder Geschmack von Tabak hatten. Gewohnliche Brauw bärcn liebten den Tabacksrauch dev maßen, daß sie, so oft solcher durch die Gitterstangen ihres Käfigs geblasen wurde, mit unverkennbarem Entzücken ihren Kopf gegen die, am meisten dem Rauch ausqcictztcn Gitterstangen rieben Kürzlich blics ich einem schlafenden Löwen durch ein hohles Stäbchen etwas Schnupftaback ln die Nase, und obwohl er durch den Reiz erwachte und heftig nieste, legte er sich mit auffallend ver gnügtem Gesicht wieder fchlafen. Alle Liegen, Rehe und Hir che, Lamas u. f. w. kauen und fressen Taback und -chnupftaback mit großer Gier, wenn sie Gelegenheit dazu haben. Affcn und Paviane athmen nngemein gern den Rauch von Cigarren ein. Ich habe einmal ein sehr bösartiges Lama da durch zahm und liebenswürdig gemacht, daß ich ihm jeden Tag eine kleine Quantität Schnupftaback zu essen gab. Eines Tages kamen mehrere Blau sacken von einem unserer Kriegsschiffe nach dem Circus, und einer dieser be gann. das Lama zu reizen. Plötzlich spie dieses auf ihn, und sehr erstaunt rief dcr Matrose aus: Holn Moses, dcr Athem dieses Thieres stinkt ja ganz nach Schnupftaback! Kameradcn, dieses Vieh sollten wir als Glücksbringer auf dem Schiff haben." (sine luftige Flaschenpost Gc schichte. Ter Berliner Lokal - Anzeiger" schreibt: Ein Wcinhändlcr und fein Schwager, cin Candidat dcr Technik aus Potsdam, machten im März d. I. eine Dampferfahrt von Biebrich nach Rüdeshcim und warfen verschlossen in eine Flasche ihre Visite - Karten in den Rhein. Der Wcinhändlcr mit der Be mcrkung: Wer diese Originalkartemir zusendet, erhält zwei Flaschen guten Sect 17. M. 1899. An Bord des Tampfers Kaiscr Friedrich"." Ticscr Tage erhielten dic Herren ihre Karten zurück. Auf dcr einen derselben waren folgende Vene zu lesen : Im Bingcr Loch, dem Felsenriff, Wo viele Schiff' zerschellen, Ta sah ich Ihre Flaschen Post Im Strudel wilder Wellen. Um tost, umbraust von weißem Gischt, War öfter sie verschwunden, Bis ich sie hab' herausgefischt Und Ihre Kart gefunden. Draus habe dann ersehen ich, daß Sect die holde Gabe, Doch trinke ich ihn eher nicht. Bis ich ihn wirklich habe. Achtungsvoll M. R.. Wasserbauauf scher. Winkel. Rhcingau." Auf dcr zwcitcn Karte war verzeichnet: Ich hab' in meinem Leben nie, N'en Tropfen Sect gerochen. Trum, lieber Herr, auch holten Sie, Was unten Sie versprochen." (?ie verständige Antwort. Tie peinliche Gewissenhaftigkeit dcr preußischen Oberrcchnungskammcr zu Potsdam ist von jchcr bekannt. So begegnete es dem Kommandeur eines Trainbataillons rn einer Provinzial- hauptstadt. daß die genannte Kammer die amtliche Anfrage an ihn richtete: Weshalb wird für die Katze des Trninpedots täglich für fünf Pfennig Milch verbraucht, wahrend für die Katze des Proviantmagazins für den gleichen Zweck nur drei Pfennig täglich verausgabt werden?" Ter Kommandeur, ein aller Prakli kus, gab sosort folgenden schrisllichen Bescheid: .Tie Katze dcS Proviant magazins nährt sich von Mäusen, welche sich an Mehl und Korn gemästet haben, dic Katze des Traindepots dagegen von solchen, die ihr Leben dürftig von den dortigen Ledervorrätben und dergleichen fristen. Taraus erbcllt der tägliche Ausschlag von zwei Pfennig Milch für dic letztere!" Tiefe Erklärung leuchtete der Ober rcchnungöbchörde in dcr That ein: denn die Milchration der Katze vom Train dcpot wurde nicht geschmälert. Wie theuer ist die Beköstigung der ganzen Menschheit pro lag! Eincm der jüngst erschienenen Hefte dcr bekannten Familienzeitschrift Tas Buch für alle" (Union Teutsche Verlags gdellschaft, Stuttgart) entnchmcn wir folgende interessante Mittheilung: Ein englischer Statistiker hat sich mit dcr Frage beschäftigt, ob irgend cin Mil lionär reich genug sei. sämmtliche Mcn schcn auf der Erde, einen Zag lang zu beköstigen. Tiefer Engländer hat aller dings dabei die in feinem Vaterland? obwaltenden Verhältnisse zu Grunde gelegt und angenommen, der srcund liche Gaftgcbcr gcdenke die Menschheit zu eincm englischen Frühstück, cine'in guten Mittagsmahl und einem Abend brod einzuladen. Er rechnet auf die Person 00 Cts. und bemerkt dabei, daß das, was an den Kindern und halb erwachsenen Leuten erspart würde, den Erwachsenen und starken Essern zu gute käme. Seine Rechnung crgiebt, daß diese Beköstigung der Menschheit sür einen Tag die Summe von 900 Mil lioncn Tollars erfordern ixürde. Selbst unter dcn größtcn amerikanischen Mil lionären giebt es keinen, dcr im Stande wäre, die Rechnung für diese Gasterei zu bezahlen. Mama bleibt immer schön Z Turch's grünumrankte Fenster blickt Tie Tonne in's Gemach ; Großmutter sitzt und nickt und strickt, Sie nickt dcn ganzen Tag. Ihr Haar ward weiß; cs grub dic Zeit Viel tiefe Furchen ein. Zu ihren Füßen tändelnd kniet Ihr jüngstes Enkclcin. Was nickst du dcnn fo immerzu ?" Tie kleine Unschuld spricht, Großmutter! gar nicht schön bist du! Tun Haar gefällt mir nicht Und übcr'm Auge auf der Stirn Tie große Falte da! Es ist Mama viel schöner doch! Wie schön ist doch Mama!" Großmutter sieht dcn Licbling an: Schönhcit vcrgchct bald! Tas Altcr hat's mir angcthan, Und auch Mama wird alt!" Mama ?" Des Kindes Aug' umzicht Ein Hauch von Kümmcrniß O nein! Mama bleibt immer schön! Tas weiß ich ganz gewiß!" Eine ganze Menschheit zu Gaste. Ein englischer Statistiker hat sich mit der Frage beschäftigt, ob irgend ein Millionär reich genug fei, sämmtliche Menschen auf der Erde einen Tg lang zu beköstigen. Ticscr Engländer hat allerdings dabei die in seinem Vater lande obwaltenden Verhältnisse zu Grunde gelegt und angenommen, der freundliche Gastgeber gedenke die Menschheit zu einem englischen Früh stück, einem guten Mittagsmahl und eincm Abendbrot einzuladen. Er rcch nct auf die Person 2.50 Mark und be merkt dabei, daß das, was an dcn Kin dern und halb erwachsenen Leuten er spart würde, dcn Erwachsenen und star kcn Essern zu gute käme. Seine Rech nung ergiebt, daß diese Beköstigung der Menschheit für einen Tag die Summe von 3750 Millionen Mark erfordern würde. Selbst unter den reichsten amerikanischen Milliardären giebt es keinen, der im Stande wäre, die Rcch nung sür dicfe Gasterei zu bezahlen. Sein erstes deutsches Wort. Mark Twain, der acscicrte amcri kanische Humorist, hält sich noch immer trt Snien auf. wo er durcd leine Liebens würdigkeit immer weitere Kreise in dcn Bann semer Versönliedkeit Zicbt. Bor einigen Tagen hielt er zu einem wohl thätigen Zwecke im saate der Wiener Handelskammer einen enaliscken Vor trag, bei welcher Gelegenheit er seinen Zuhörern erklärte, er sei jetzt eifrig be- mum, iicn oas euiicye anzueignen. In diesem Bestreben wäre es ihm auch oelunaen. sich eines Wortes ;u bemäch tigen, das auf ihn kolossalen Eindruck gemacht habe: Penonaleinkommen stcuerschakungslommlNionsmitgiieds ck wollte, es wäre möalich." süate er schalkhaft hinzu, solch' cin Wort auf ,mcincn Grabstein zu bekommen, ich würde in Frieden darunter ruhen." verzweifelter Entschluß. Sie wollen mir also die Wechsel nicht prolongircn?" Auf keinen Fall, Herr Baron." Tann bleibt mir keine Wahl, ich bin zum Aeußcrstcn entschlossen." Um Götteswillen, Herr Baron, Sie werden doch nicht " Es muß sein Geben Sie mir Ihre Tochter, Herr Goldstein." rübling. Ter besorgte Ehemann: Ich bitte ick,, rifcl. ickt. wo alle Vartcien im Hause schon die Fenster öffnen, fing' nicht so laut. Es ist heutzutage schwer, eine passende und nicht zu theuere Woh nung zu bekommen." Aus dcr Schule. Vater: Jetzt sag' mir einmal. Fritz chcn. wer hat denn hcme am meisten in der Schule gewußt ?" Fritz: Ter Herr Lehrer." Elaubvördig, Frau: Sagen Sie. Anna, wie hat dcnn mcin Mann gclcbt. während ich nicht hier war ?" Köchin: Ganz anders war er wie sonst, viel freundlicher und heiterer." Nnterliisscue Gardinenpredigt. Frau (beim Morgenkaffee): Ich habe Tich nun diese Nacht nicht nach Hause kommen hören." Mann: Kann wohl sein; ich hab' Tich allerdings auch nicht gehört." Ein Kunstwerk. Herr: Ah. das ist ja das Portrait des HcrrnWcrncr! Famos, diese Achn lichkeit!" Maler: Sie bcliebcit sich zu irren, das ist seine Schwiegermutter!" Herr: Kolossal, diese Achnlichkeit!" Schwere Nnterlaffung. Gatte: Tu bist so aufgeregt, mein Kind, was fehlt Tir denn ?" Gattin: Ach laß mich! Ta erzählte mir meine Freundin kürzlich ein Ge' hcimniß und ich vergaß cs ganz und nun weiß es schon dic ganze Stadt." Daher. Touristin (auf einer Gcbirgstour): Nein, wie sicher und schlau Ihr Esel ist. Ich Hütte nicht geglaubt, daß solch' ein Thier so verständig sein kann." Führer: Ja, wissen Sie, Fräulein, auf dem ist 3 Wochen lang alle Tage ein Professor geritten!" 3??i,n Arzt. N Stecken Sie die Zunge heraus," sagte ein Arzt einer Patientin, noch etwas weiter, noch ein bischen, noch " Aber, Herr Toktor," rief die Dame aus. glauben Sie dcnn, daß mcine Zunge gar kein Ende hat ?" Erkannt. Professor (zu einem etwas beschränk tcn Prüfungs-Candidaten): Wo haben Sie denn studirt ?" Kandidat: Auf dcr hiesigen Aka dcinic." Professor: Das habe ich mir gleich gedacht, denn Ihre Kenntnisse sind nicht weit her." Einzige verkaufsmöglichkeit. Gcrichtsvorsitzcnder (zum Zeugen, ei nein Gastwirth): Abcr weshalb verab reichten Sie dem Angeklagten ein Glas Bier, wo sie doch sahen, ,daß derselbe beim Betreten Ihres Lokales bereits be trunken war?" Zeuge: Ach, cs war gerade das letzte im Faß." Scharfe Kritik. 31.: Ter Herr Müller .ist doch ein bildhübscher Mann!" B.: O, der ist auch so eitel, daß er am liebsten Spiegeleier ißt!" Schlecht ausgedrückt. Feldwebel (zum Rekruten): Sie sind cin Esel!" Rekrut:. Gut! Ich werde mich aber über den Esel beim Hauptmann be schweren!" , Recht hat er! Herr: Sie sprechen mit mir, als ob ich dcr Bcdicnte wäre!" Diener: Bitte sehr, qcmäß'dcn deut- schen Sprachrcgcln sind Sie auch dcr Bediente!" Sie kennt sich aus. Mann: ..Alle meine freund? he. Häupten. Tu sähest entzückend aus in diesem Hut, wozu willst Tu einen an- deren r Frau: Weil ick nur Dir. nickt aber auch Deinen Freunden gefallen will!" k Neue Bezeichnung. Mama: ..Und Sie wollen ein Ritter sein, wo Sie das Alleinsein meiner Tochter dazu bcnükcn. ibr einen Kuk zu rauben, Sie sind höchstens ein Raub- ritter!" Kindlich naiv. Warum weinst Tu, Kleiner?" Mcin Bruder bat Ferien, und ick nicht." Und warum hast Tu denn keine Ferien V Ich geh' ja noch gar nicht in die Schule!" Ihre Krankheit. Gutsbesitzer: Tas ist drollia. Lcrr Nachbar, so oft ich Sie auch besuche. iicgi ocr ganze ma en voll naner Wäsche." Nachbar: Ja. das ist leider nicht zu ändern, mcine Frau hat die Bleich" sucht!" Auch ein Seichen der kicbe. Nun. und bist Tu mit' Deiner Braut auch schon sehr vertraulich?" s wlü ich meinen! So oft ich neben ihr sitze, nimmt sie meine Uhr aus der Tasche und sieht nach dcr Zeit!"