tSefaljreu zur 5. 2'.;; ao 1iV Xoä Schicksal der glücklich v;eia:iCietf it .Bulaaria". der Möfnimitl)ui tteg reiche Kamps der -chmmaiittichaft ' aeam dir tückischen Elemente dkschastigt no immer bis Ocffentlichkeit. Was daS sagen will, drri volle Wochen lang jede Minute Tod und Untergang vor Auge, gegen slurm und cucn an znkämpfm, ei Spiel der Wogen, das kann nur Derjenige beurtheilen, der selbst einmal dem Tod iiiä '.'luge ge schaut bat. Glücklich hatte ich früher schon meine neuntägige AmerlkafaHrt zurückgelegt. glücklich war ich wieder nach neulich land Zurückgekehrt, wir hatten gut Wet tcr und gute Fahrt gehabt, dein alten Acair wird ti Berdru bereitet haben. daß ich ihm nicht auch huldigte und die (ZrstlingSspclse. und rantopser dar. brachte: da führte mich einige Jahre später mein Psad gen Nordost in die sinnilchcn scheren. 'Zuvor icdoch toll tcn wir Petersburg anlaufen und die Handelsplätze der Ostseeprovinzen Libau, Riga, Reval. Unsere Fahrt begann in Stettin. Preußens erstem Eechaudclsplatz. Die Fahrt versprach besonders intcr- kssant zu werden: machte doch die neu. gebaute Euronia" ihre erste Reise. Stolz lag der machtige Bau am Boll werk, die gelbbraunen Schornsteine leuchteten weit hin durch die zahlreichen Barken und Briggs, die im Hasen lagen: mit sichtlichein Behagen blickte der Kapitän auf die reiche Ladung, die sich tief im Laderaum barg. Zumeist waren es landwirthschaftliche Masdri ncn und Gerathe. die als Ergebnisse deutscher Industrie ihren Weg nach Rußland nahmen. Bom Grosztoppflaggenknopf über den Kreuzmast weg flatterten Wimpel und Flaggen, von leichter Brise bewegt: Kommandobrücke. Bordeck und Kühl waren mit Blumen und Guirlanden geschmückt, und am Strande kamen und gingen Hunderte von Menschen, dem neuen Dampfe vor seiner Erst lingsreise noch einen Abschiedsgruß zu zurufen. Abends um 9 Uhr, so lautete die Echifssordre. hatten wir Passagiere an Bord zu sein, da frühmorgens um 5 Uhr die Anker gelichtet werden sollten. So pünktlich zur Minute fanden wir uns ein. nachdem wir uns im Luft, dichten" die Henkersmahlzeit hatten gut schmecken lassen. Ich sage wir". Die drei Passagiere, die wir nachher zusani mcn unserer Reise machten, ein kuri scher Rittergutsbesitzer, Herr v. K.. ein Kaufmann und meine Person, hatten nämlich unbewußt, daß wir gleichen Zielen zusteuerten in dem düsteren Gambrinustempel gesessen und uns zur Reise gestärkt. ' Natürlich Jeder für sich, bis wir uns dann an Bord wieder fanden. Nun war allerdings der Zwang beseitigt und als uns der lie bcnswürdige Kapitän Emil einlud, während der ersten zwei Tage seine Gäste zu sein, gebot uns gesellschaftliche Pflicht von selbst engsten Familien ' anschluß. Gern hätten wir die einzige mitfahrende Dame in unserem Kreise gehabt, indessen iqar ihr Geist williger als das Fleisch; sie kam an Bord, ruhte die Nacht, wurde aber am nächsten Tage, als sie in das 'Lommer'sche Haff sah', von solcher Wassersucht" ergrif fen, daß sie sich in ihre Gemächer zurück begab und ihr Dasein erst wieder ver lündctc, als ihr gemeldet wurde: .Land!" Dafür nahm das männliche Reise triumvirat die Einladung des Kapitäns um so lieber an, und während dieser, ein alter Jndienfahrer, der mehr als zwanzig Mal mit seinem Segler das Kap der guten Hoffnung umsegelt hatte, sich mit dem neuen Schiffe ver traut machte, benutzten wir die herrliche Maicnnacht, um unsere Ansichten über Schifffahrt im Allgemeinen und Beson deren zu äußern und zu verfechten. Unsere Betrachtungen endeten schließ lich in einer sehr ausführlichen Apolo getik über den Hering. Unser Mer lantilgcfährte machte" nämlich in Heringen. Unser Beider Kenntniß dieses Thieres beschränkte sich zumeist darauf, daß wir seine Nützlichkeit und feine ußcrordentlich heilwirkende Kraft ins besondere nach dem Genuß von Bier rühmten; nun aber wurden wir in das ganze zoologische Mysterium eingeweiht, lernten die verschiedenen Arten und ihre Nährkraft kennen; erfuhren, daß der jungfräuliche Hering ein Matjeshering sei, ein alter Kerl und Bater unzähl barer kleiner Heringe eine Jhle heiße, und viele andere schöne Sachen. Das intercffante Thema hatte unsere Gau nicn so gekitzelt, daß mein Reise gcnoffe sich plötzlich bintenüb.'r legte nd verzweifelt rief: Waffer, Waffer!" Bekanntlich ist aber gerade auf dem Waffer nichts schwerer zu erlangen als Wasser, und so blieb uns nichts übrig, als unser heißes Begehren in Bier und Wein zu stillen. So verlief die Nacht! Die ersten Morgcnsonnengluthen sahen uns noch bei seucht-fröhlicher Arbeit, wir schau ten hinaus auf die See das Meer erglänzte weit hinaus doch halt, keine elegische Stimmung! Wir lagen noch fest verankert, erst gegen 4 Uhr regte es sich an Bord; unser Kapitän war aber nicht zu sprechen für uns. er hatte eine große Aufgabe vor: die Re gulirung der Kompasse; Peil und Steuerkompaß sind das Herz des Schiffes. Wißbegierig schauten wir ihm von ferne zu. ohne zu erfahren, wann die Rcgulirung beendet sei. Da ertönte plötzlich kraftig Kommando: Stopp! 2temborö recht-!" Lang, sam vorwärts!" Tie Schraube peitschte den zischenden Schai!! ur.d langsam glitt die Euronia' ubcr das Waffer hinaus in das Haff. In stiller Be trachtung sahen wir dem majestätischen Schauspiel zu. dami faßten wir uns und wünschten dem Schicr glückliche Fahrt.' Ein Dankcsivort aus fröhlich lächeln dem Munde, ein kräftiger Handcdruck von einer schweren Seemannsfaust, ein aufathmcndcs Gott sei Dank" und dann eine Einladung: Nun, meine Herren, ein Glas Sekt zur Feier!" Die Tauffeier wahrte etwas lange, aber nichts störte ja; die Curonia" fuhr richtigen Kurs. Erst in der zwei ten Nacht incrktc unser Schiffer, wir be fanden uns unmittelbar vor Bornholm. Doch das ficht einen alten Seebären nicht an. nur war Zeit verloren. Neben dem Kompaß trat jetzt das Loth in An Wendung und es wurde ununterbrochen gefühlt". Endlich wa'.en wir wieder im richtigen Fahrwai,er. aber das schöne Wetter wich einem starken Nebel. Zwei Tage und zwei Nachte fuhren wir nur mit halber Kraft und auch diese wurde noch verringert. Sonnabend Morgen hatten wir die Anker gelichtet, späte stens am Montag Nachmittag hätten wir die erste Reisestation, Rußlands bedeutenden Hafenplatz Llbau, erreichen muffen; schon glaubten wir das Ziel zu gewinnen, die -onne kroch ein wenig durch den Nebel, in dunklen Umrissen konnte man den Lcuchtthurm, die Mo- len und die an der Düne lich hinziehen den Häuser erblicken, dann aber stieg der Nebel dichter und dichter und ein undurchdringlicher Schleier umhüllte uns. Tie Lichter wurden aufgesetzt und bei der drohenden Gefahr, auf eine der Sandbänke, welche vor der Küste liegen, geworfen zu werden, ließ der nun doch besorgt gewordene Schiffer stoppen". Laut rasselte der Anker aus den Kettenklüsen zu Grund und ein be ängstigendes Gefühl legte sich auf unsere Gcmüther. Die fröhliche Heiterkeit machte elnem ernsten Tone Platz, und als der Kapitän seinen Südwester an legte und sich am Steuer festbinden ließ, ahnten wir die ganze Gefahr, der wir ausgesetzt waren. Mehrmals hatte er uns aufgefordert, in die Kajüten zu gehen, aber endlich gab er unseren Bor stellungen nach und ließ uns an Deck. Lautlos gingen ivir vom Pordeck nach dem Achterdeck und wieder zurück, dann näherten wir uns der Kommandobrücke und blieben hier sitzen, um den weiteren Gang der Dinge z beobachten. Es sollte unser Aller Glück und Rettung sein! Die verankerte Euronia" drehte sich inzwischen im Kreise, die Wellen peitsch ten mit kurzem, knackendem Ruck an Planken und, Spanten und mun empfand, daß die von Nettelbeck seiner, zeit einmal verächtlich Entenpfiitze" getaufte Ostsee wegen ihres kurzen Wel Anschlages doch ein ganz gefährliches Gewässer ist. Unser Kapitän war sich der Gefahr und seiner schwierigen Auf gäbe voll bewußt; kein Wort kam über seine Lippen, die Hand lag fest an der Kurbel, sein Auge sah in das undurch dringliche Dunkel. Bo verging Stunde auf Stunde, es kam die Nacht und wie der der Tag. Kein Laut war vcrnehm- bar; nur hin und wieder wurde ein kleines Fischerboot tief unter uns vor beigejagt, ein Zufall, wenn die Jr.sas fen wieder die Küste erreichten. Stumm saßen wir Zwei in der Nähe des Kapitäns, eingehüllt in Decken und Tücher, um uns vor dem Meilüftcrl" zu schützen. Unsere Mahlzeiten nahmen wir uns aus dem Speiseraum mit an Bord; wir wären um nichts in der Welt zu bewegen gewesen, hinabzu- gehen. Der Dienstag ging zur Neige, die Nacht brach an und keine Aussicht, daß sich der Nebel zertheilen würde. Die Lage wurde noch unheimlicher, denn unser alter Schiffer ließ die un heimliche Sirene ertönen. Wenn etwas geeignet ist, keine Betorgniß aufkommen zu laffen und die Angst von dem Ge muthern zu nehmen, dann ist es dieses Schiffssignal. Nach Secmannsbrauch und Borschrift muß die Sirene, in Zwischenräumen von 30 Sekunden ih ren ncrvencrschüttcrnden Pfiff ertönen lassen. Unser Kapitän behielt die Schnur in der linken Hand und vor schriftsmüßig ging der Ton hinaus in das All. Nach und nach verlängerten sich die Zwischenräume von einem zum anderen Pfiff, aber die ganze Nacht hin durch bis zum frühen Morgen heulte und brüllte es. Es war Morgens gegen 4 Uhr. Meines Reisegefährten bemächtigte sich plötzlich eine fieberhafte Erregung. Un ruhig richtete er das Ohr nach einer bestimmten Richtung, der auch dann das Auge folgte, dann wieder sah er zum Kapitän hinüber, der ihn ebenso fragend anblickte. Kapitän, haben Sie nichts gehört?" Ja, haben Sie etwas gehört? Mir war's auch so!" Minutenlange Stille, die zur Ewig kcit wurde. Gewiß, Kapktän! Tort dort," und damit wies er nach einer bestimmten Richtung hin. Unser Kapitän lugte aus, aber ehe er noch sprach und sich äußerte, gab er das Kommando: Anker hoch!" Tie Schiffsmannschaft stürzte an den Ankerkrahn und langsam stieg der Anker hoch. Dann richteten sich Aller Blicke auf den Kapitän, der ununterbrochen die -ircne ertönen ließ. Herr v. K. hatte inzwischen weiter beobachtet, seine Unruhe wuchs, haniq warf er die Decke von sieb , fetzte das Fernglas an's Auge und rief dem Ka pitan hastig zu: .Achtung! Kapitän! Wir sind vor loren! Schiff in der Nabe!" Wo ? Wo (" Tort! dort!" so riefen die Stimmen durcheinander: dann schwiegen Beide, die Besorgnis; ladmte ihre Zunge, aber der alte Cskindienfakrer blieb beson nen, für den Augenblick tonnte er wohl zweifeln, dann kam die Kaltblütigkeit wieder. Tort! dort! Sehen Sie nicht den schwarzen Punkt?" Backbord lints!" und mit elenien tarer Wucht. Ruder hart gelegt, flog die Oiinrnia" herum. Einige Minuten später und der fite gende Holländer" hätte uns in der Flanke gepackt und mitten durchgeschnit ten. Tie Wellen schäumten hoch auf: aus dem dichten Nebel löste sich ein dnnkler scharzer Punkt und steuerdordseits hart an suhr, schwer schlagend, ein mächtiger Tampfer. zweimal o gross wie die Euronia". Schneller, als ich es zu schildern vermag, rauschte er an uns vorbei, aber wir hatten doch Zeit, feine Nationalität zu ertennen, am Heck trug er den niederländischen gehonten Löwen der Dynastie Naffau im blauen, mit goldenen Schindeln bestreuten Felde. Tie Gefahr war vorüber, erleichtert athmete Alles auf. Selbstverständlich drehte sich unsere fernere Unterhaltung um unsere wunderbare Rettung, für die der Kapitän offenherzig seinem Passa gier dankte. Hütte er ihn nicht darauf aufmerksam gemacht, daß er neben der Sirene der Euronia" eine andere höre eine Beobachtung, die bei der von einer halben zu einer Minute erfolgen den Wiedergabe nur zu leicht eine Tüu schung hervorrufen kann , so wären wir unrettbar verloren gewesen. Man würde von dem fremden Schiffe wohl kaum je etwas gehört haben. Wenig stens ist es unseren gemeinsamen Be strebungen, als wir seinerzeit unsere Fahrt beendet hatten, trotz inonate langen Suchens in allen Zeitungen und Schiffsnachrichten nicht möglich gewe sen, den Namen des großen Unbetann ten" zu erfahren. Er war gleich uns im Nebel verschlagen worden. Tie Euronia" freilich mit ihrem lebenden iind todten Inventar hatte man schon vermißt, und zwischen Stet- tin und ihren Hafenplätzen hatte der Telegraph eifrig gespielt. Statt ; stündlger Fahrt liefen wir endlich am Tonnerstag Morgen 0 Uhr nach 100 stündiger Fahrt im Hafen von Libau an. Die uns zugedachten Ovationen mußten wir als geschehen annehmen, man hatte uns eine Musikflotille entge gengesandt am Montag Abend, die aber nebst den übrigen Lustbooten unverrich. teter Sache wieder einfahren mußten. Da man die Euronia" allen Ernstes verloren glaubte, unterließ man diese musikalische Reprise. Die Bürgerschaft aber freute sich lebhast unserer Rettung und feierte uns wie kleine Nansens", die Rheder freuten sich noch lebhafter, am meisten aber der Kapitän und die Bersicherungsgesellschaften. Eine Tragödie der wüste Von Udo Brachvogel. Die nachstehende Geschickte ist .,wabr". Daß sie es ist, ist das Entsetzliche an ihr. Das Bersöhnliche daran ist, daß sie sich so nur vor 25 Jahren ereignen konnte. . Ein heißer, wolkenloser Sommertag. Aus einem aann Abarund tief- blauen Azures strömt die grimmige Sonne ibre alles versengenden und Bündeln uud Garben auf die Wüste von Süd-Arizona aus. Kein Hauch, kein leisestes Reaen in der Lust. Kein Grün, kein ärmlichstes Lebeu aus der Erde. In der pohe alles erstickend, in der Tiefe alles erstickt. Jetzt erscheint auf dem Kamm der nach Westen zu den Horizont abschlie ßenden, wie gelbliches Silber flimmern den Sanddüne eine Gruppe. Sie kommt näher. Männer auf.Pferden, Männer, ihre Pferde hinter sich am Zaum herziehend, voran eine Hand voll Männer zu Fuß. Indianer, etwa 20 bis 23 an der Zahl. In der Mitte der den Zug zu Fuß eröffnenden Gruppe befindet sich ein Weißer. Die Rothhäute man möchte sie die rothen Teufel nennen sehen fürchter. lich in ihren rothen Farben aus. Ob gleich ihre Gesichter unter den sie kreuz und quer bedeckenden Streifen und Klexen von Roth und Grün etwas Starres. Uebewegliches haben, sind es doch die Gesichter von menschlichen Wolfe,:. Und wer hinter dieser Unbe Möglichkeit lauert und sich zum Sprung rüstet, ist die lechzende Erwartung der schlimmsten, weil- wie bei einem Thier zur inftinktiv-abgeklärten Methode ge wordenen Grausamkeit. Frische Skalpe hängen von dem Gürtel zweier oder dreier von ihnen herunter. Der weiße Mann trägt die staub bedeckte, zerriffene Uniform eines Ofsi ziers' der Ber. Staaten-Armee, eines Kapitäns. Seine Arme sind weit hinter dem Rücken zurückgezogen. Und dort wie der an den Ellbogen mit Lederriemen zusamniknaeschnürt. die scharf in Z Fleisch schneiden. Um den Hals liegt ihm eine ?ueea Hansscklinge. wie einem Thier. Einer der Indianer halt das Ende derselben Tes weißen Mannes (esicht ist mit Blut bedeckt. Es ist bereits ausgetrock net. Nur in der Mitte der geronnenen braunen Kruste befindet sich ein frisch quellendes rothes Rinnsel. Es erhalt seine rieselnde Nahrung aus einer drei ten Kopswunde, deren dickste Tropfen auf den gelben Boden niederfallen, wo sie im ersten Augenblick wie rothe Fläminchen aufleuchten, um schon im nächsten zu erloschen. Ein Ruck an der Schlinge, und der weiße Mann hält in feinem erschöpften Gange es war mehr ein Borantau mein als ein Bornaachen iimc. Wie erschöpft r auch ist. die Muskeln seines Gesichts find straff angezogen, die Zahne fest übereinander gebissen Sie kalten auf dein ebenen Grunde einer weiten, inuldenartigen Bertiefung in der Pfad und spurenlosen Wüste. Bier Holzpflöcke werden in den Grund getrieben. Lange Pflöcke, die oben schließlich nur zwei Fuß aus dem Sande herausstchen, svdaß sie ein Odlong bilden. Ein Oblonq acht bei vier Fuß. Jetzt werden des Gefangenen Arme aufgebunden. -ie fallen, als gehörten sie gar nicht zu seinem Körper, wie todt an den beiden Seiten desselben herunter. Im nächsten Augenblick ist er gepackt und der Länge des Oblongs nach zwischen die vier Holzpflöcke mit dem Rücken auf den Boden gelegt Arm und Bein erst so gestreckt, daß iedes auf den nächsten Holzpflock weist werden jetzt mit Riemen an dein nach- sten Pflock be e stiqt. Und nun wird jeder dieier Riemen angezogen, o sest und so stramm an gezogen, bis er nicht fester angezogen werden kann, und bis der Mann, ein schiefes menschliches Kreuz, so fest da- liegt, daß er. mit Ausnahme des Kopfes, auch nicht den geringsten Theil seines Körpers rühren kann. Ein mensch- liches Kreuz, aus dessen schutzlosem Kopf zwei Augen in die Höhe empor starren, von der nicht blos eine Sonne, sondern ein ganzes Firmament von Sonnen ganze Höllen von Gluthen herniederregnen läßt! Nun wird ein Stück Leinwand wie eine Decke über vier Holzpflöcke ge- spannt und sorglich an ihnen befestigt. Um den Mann zu beschützen? Geduld! Tie Indianer beugten sich nieder und schöpfen mit den hohlen Händen von dem feinen trockenen Sande in die Decke, welche sich unter dieser Last mehr und mehr nach unten zu ausbaucht gerade über dem Gesicht des Mannes am tiefsten ausbaucht. Und nun zieht einer sein Messer aus dem Gürtel und kriecht mit demselben in der Hand unter die 'hinunter bauchende Decke zu dem Gefangenen. Jetzt hat die Messerspitze ein kleines, ganz kleines Loch in die Decke gemacht gerade groß genug, um immer ein paar Sandkörner auf einmal durchrin nen zu laffen und gerade dort, wo die Sandlast in der Decke am tiefsten herunterhängt, gerade in des Mannes Gesicht hineinhängt. Um dem Manne Luft zu machen? Geduld! Der Indianer, der es gethan, ist jetzt unter der Decke wieder hervorge krochen. Nun erhebt er sich ohne Eile, ohne einen Blick auf sein Werk oder sein Opfer zuwerfen, verschwindet er ge rüuschlos über den Rücken der nächsten Sanddüne. Tie Anderen folgen ihm ebenso geräuschlos. Auch nicht der leiseste Zweifel, nicht die leiseste Frage, ob es gelungen, spricht aus ihren Mie nen. Sie wissen, es ist gelungen und entfernen sich lautlos dem Führer nach. Nur die beiden Wüstengeier beginnen mit weiteren Jlügelschlügen, um etwas niedriger zu flügen. Der Mann liegt unter der Decke mit einem aufwärts gerichteten Gesicht, ge rade unter dem zu rinnen beginnenden Sande. Er hat die ersten ihm auf das Gesicht fallenden Körner mit einer Kopfbe wegung abgeschüttelt. Er denkt an seine Frau daheim. Seine geliebte, junge Frau. Sandkorn füllt um Sandkorn. Wieder schüttelt er die Körner ab. Nun denkt er an seine Kinder. Es sind ihrer zwei. Das jüngste ist eben drei Jahre geworden. Mehr und mehr Sand fällt. Er wirft den Kopf abwehrend und abschüttelnd hin und her. Und nun denkt er an den Ueberfall von heute früh. Wie die rothen Teufel auf einmal, und als es am wenigsten zu vermuthen war, wie aus dem Wüstensande emporwachsend, um sie herum waren, und wie er, der Letzte hinter seinen Leuten, eben gleich diesen zur unvermeidlichen Flucht ausholend, den Schlag auf den Kopf erhielt, der ihn vom Pferde riß: und wie er mit schwindendem Bewußtsein in einer blen denden Bision von rothen und weißen Streifen mit einem ganzen Himmel voll Sterne darüber zurücksank. Leise und langsam rinnt der Sand und so gleichmäßig, als ob die Parzen selber die einzelnen Körner abzählten. Zwei seiner Leute, die gleich ihm in einer Stunde das Fort erreicht zu haben hofften, hat er während des Ueberfalls todt von den Pferden fallen sehen oh, wie er sie beneidet! Tie Fliegen, das einzige, aber um so intensivere Leben der Wüste, haben den Weg unter die Decke, auf sein Ge stcht gesunden. Sie gesellen sich mit ihren seinen, kitzelnden Beinen zu dem salleliden Sande und vermehren seine Ovalen. Schon werden die Bewegungen sei nes Kopfe? schwächer. Schn bat der von seinem Gesicht abgeschüttelte und herunterrinnende. sich zi: beiden Seiten desselben aushüusende Sand die Ohren erreicht. Mechanisch rollt, schiebt und zuckt er mit dem Kopf. schnaubt, zittert und zuckt er mit den Nüstern, den Lippen den Augenlidern und den StirnmuS kein. An feinen Hand und Fußban den zu rucken und zu reißen, bat er langst aufgegeben. Jetzt geht der Sand über feine Ohre hinweg. Tie Sandanhäufung auf beiden Seiten des Kopfe? ist so hoch, daß er ihn kaum noch dazwischen bewegen kann. Zwei Kiffen, weich wie Flaun, und unerbittlich, nachgiebig zugleich wie Granit. Schon haben seine mechanisch iam pfenden. auf und nieder zuckenden, hin und herflatternden Lippen und Nüstern die größte Schwierigkeit, das gelbe Mord Gerinne von Mund und Nase fortzuhalten. Nun wird sein Kopf unbeweglich. Ter Sand bedeckt den Hals. Bald hat er die Seitenwinkel der Augen erreicht. Tie Fliegen mache sich die noch freien -teilen der geronnenen Blulfläcke mit dem noch halb feuchten Wundrinnsel darin streitig. Keine Kopfbewegung mehr. Kaum noch ein verlorenes Flickern und Flackern der Stirne und GesichtSmuskeln. Jetzt verschwindet mit einem letzten krampfhasten Jrruchtaufzucken der np peil der Mund unter dem sich leise, mit fast zärtlicher Weichheit über alles fort schiebenden Sande. Jetzt hat er die Nasenlöcher erreicht, letzt füllt er sie aus, und letzt jetzt ist das qanze edel geschnittene. trotzige Gesicht wie in einen einzigen gelben andabquß gehüllt. Und immer noch tnckelt und dribbelt der and. und schon ist' auch die letzt erkennbare Kontur aus dem Sandhau fen verschwunden, welcher rund und weich, wie ein von liebender Mutter- Hand glatt gestrichener Schlummerpfühl nur noch ein paar Haarbreiten weiter zu wachsen hat, bis er zu der Höhe der Decke emporgewachsen sein und die kleine mörderische Oeffnunq erreicht und ver schloffen haben wird, welche das Meffer des Apache-HäuptlingZ dort so kunst voll und fein angebracht hat. Die junge, schöne Kapltänsfrau da heim im Osten erzählt ihren aushorchen den Kindern von Pa's" Heldenthaten als Jndianer-Fighter". Sie hat keine bec, daß sie Wittwe ist, und daß ihr stolzer Jndianerkärnpfer" für immer ausgekämpft hat, und wie ausge kämpft hat, da draußen im Wüsten fand von Arizona! ?in ergötzlicher Vorfall am Bahn Hofsschalter. Folgender Vorfall ereignete sich vor iirzern an dem Bahnhofsschalter in Horde: Kommt da ein Mann vom Lande zum Bahnhof und verlangt mit olgenden Worten eme Fahrkarte: Ä: He, ein Bullet! B: Wohin? A: Dat sind mine Saken. B: Nun, Sie müffen mir doch sa gen, wo te hinsayren wollen: A: Ja, dat wör schön, leben ob die Nase binnen, wo eck henföhren wull! Vollst Tu mi kein Bullet gewen? B: Nein, erst sagen Sie mir qesäl ligst. wohin, sonst kann ich Ihnen kein Billet geben. A: Donnerloh, dann beholl Dien Bullet, dann go eck to Faute. Sprach s und ging zu Fun von des Abends 10 bis des anderen Morgens um 5 Uhr, ehe er in feinem HeimatS örtchen ankam. Ächt Wie ist'S möglich da: Ter Fürstlich Leininqen'sche Biblio- thetar Dr. Krebs hat den Urtert des Thüringer Bolksliedes ..Ach! wie ist's möglich dann" gefunden, und zwar in einer Liederhaiidschrift der Straßburger Universitätsbibliothek. Diese Hand- christ tragt den Titel: Weltliche Lieder, nach Belieben in dem Register aufzusuchen, 1709". Abweichend von dem jetzt gesungenen Text lautet die erste Strophe in dem Urtert: Wie ist's möglich dann, daß ich dich laffen kann! hab dich von herzen lieb, das glaub du mir. Du hast das herze mein, so sehr genommen ein, daß ich kein andern, mehr lieben kann so sehr." Annonce. Drei flinke Schreiber werden zum Abschreiben meiner Zcugniffe auf einige Tage gesucht. Amalie Maicr, Köchin. Selbsterkenntnis. Ta ha! irgend ein SchafSkopf feinen Hut dagelaffen statt meinem und merk würdigerweise mir paßt er ganz genau." $jljrtt Tame (bei Tisch): Aber ich weide doch nickt den Ehrenplatz an der Tafel einnehmen?" Hausherr: Wo immer Sie sitzen, meine Gnadigste, dort ist der Eliten v platz!" r !l,n (nie Antwort ich! perle!!. Käuferin: Tie Fische sind, wie ich sebe. todt!" Berkauscrin: Naturlich! Die Gna dige kaust doch das Rindfleisch auch nich, lcdendig!" Gut erklärt. Söhnchen: Papa, was ist das, das chwert des TamokleS?" Papa: So ungefähr dasselbe, wie das Ei des Eoluindus." rchmeiiellurt. Friseur iznm Lchrjungcn. der eine, Kunden die Haare schneidet): Wie hast Tu denn schon wieder die Haare geschnitten. Tu Lümmel! Der Herr schaut jetzt ans wie ein geschorenes Schaaf!" ssioichiiieichelt. Dame (aus einem Farmbofe): ..Welch' herrliches Rindvieh!" Farmer: ..Sehr schmcichelhast. Ma dame, aber kein Wunder, denn ich bin ja unter dem Rindvieh sozusagen auf gewachsen!" Aufklärliiig. Gattin: Da liest man und Hort man immer von moderner Frauen bcwegung." Was mag denn eigentlich darunter verstanden werden?" Gälte: Nichts Anderes als Raofah. ren." Treffend. Neffe (zu feinem Freunde): Tu hast keinen Begriff, was für scharfe Bcmer kungcn meine Tante stets auf meine bittenden, höflichen Briefe hat!" Freund: Ja, mein Lieber, eine ausgequetschte Eitrone wird steis etwas, scharf sein!" Gultt tllittel. EminilfniermiHi- Urr ' ' f ' 7 ncte Gesundheit hat meine Frau nur meinem yausarzt zu verbanten!" B: So ist der, o geschickt" Kommcrzienratli: ..Nein, aber fn grob, daß meine Frau sich nicht traut, krank zu werden!" lNisjtrauisch. Hkirathsvermittlcr: .. . .50.000 Mark ist eine schöne Mitgift! Hier ist die Photographie der Tarne!" eirathslustiger (erschrocken über die große Häßlichkeit): Tas Bild ist doch hoffentlich nicht auch v och geschmeichelt!' Rinöliche Naivität. Lehrerin (die den Kindern vom Dornröschen" enüblt): ..Womit bat also der Prinz das Tornröscben auf geweckt? Was gab er dem Dornrös chcn? (Mariechen schweigt.) Nun. Mariechen, er gab ihm doch dasselbe, womit Dich Morgens Deine Mutt beim Erwachen begrüßt! .. Was gab er ihm also? Manechen: ..Einen Löffel Leber. thrän!" Line ungeratkene Tochter. Barbier: ..... Was für ein Unglück ich mit meiner Emma hab'! Verliebt sich das Mädchen in einen Menschen der 9 r: i r . k" . ... sieg selvsi raffn: perhängniszvoll zitirt. Sie: Erinnern Sie sich nicht der schönen Stelle aus Scbiller's Gfnif? " Herr Müller, wo das Walten der Haus srau ,o unuoerireffiicy geschildert wird?" ..Natürlich. anädiae?kran. aamMri, lich: Wehe, wenn sie losgelassen!" Immer Lolöit. Wissen Herr Lieutenant schon. Ge Heimraths Jüngste hat sich verheira thet'tt" -chneldlges Mädel sechs Bordermüdchen übersprungen." Der kauf der Welt. Kolporteur: Ich hab' hier ein wun derschönes Eonverfationslexikon." Herr Schlaumeier: Ich brauch' keins!" Kolporteur: Aber, ich bitt' Sie. jeder Mensch gebraucht ein Eonversa tionsLerikon. Wie, in aller Welt, wollen Sie z. B. ausfinden, wie viel Einwohner Madagaskar bat, oder die Entfernung des Mondes von der Erde, oder das Datum der ersten Kabel-legung?" Herr Schlaumeier: Da schreib' ich an den Briefkasten" irqend einer Zei tung. Denken Sie. ich bin ein Esel?" Und er schmiß ihn hinaus. Widerspruch. Logiswirthin (Besitzerin eines Hau scs. in dessen Erker ein armer Student wohnt): Haben Sie schon den Kaffee erkalten?" Student: Ihr Fräulein Tochter bat sich herabgelassen, zu mir hcraufzu kommen." Kühne Bebaiiptuiig. (Kathcderblüthe.) ., . . So ist begrün dete Aussicht vorhanden, daß uns wei tcre Bcroollkommnungen der Teleskope schließlich auch die ungezählte Millionen von Meilen entfernten Himmelskörper in greifbare Nahe rücken werden." Zminer Zuritt. Zldvokat: Tu scheinst gar nicht ,u hören, was ich sage. Einilie?" Braut: Berzeih. lieber Otto, ich war eben in Gedanken ganz wo anders. " Advokat: eo? Tann weise mir Dein Alibi nach!" r