fV y rK ta'A6tYl7f KKY (vO L 'lLf'lJrl"U rf rwmi WM A iW I I 1 m mmmt Jaßrgang 19. Lincoln, mcK Donnerstag, 13. April 1899 yto. z?. AllöllNlö-cpcschcn. . Ter i'rrjoz von ((onnaiißlit meldkt ilink ?lnsprüchk alS Thronfolger an. Xtm perfiden ldton traut man nicht. Wal der bfiilidjr flaiter über tt Hiiiiejiou Hannover gelugt tiaden soll. Tkutschlank. Berlin. 11. April. . In intcrkssantkr Wkise äußerte sich ein offiziöser Gewährsmann iiver den Zwischenfall von Scmoa und speziell über die zweideutiqe Haltung Eng lands. .Amerika", so begann er. .hat niemals über unseren tte'neralüonsul Rose Klage geführt. Wenn England IviiUich den Argwohn hegte. Deutsch land wolle die Samoa Jnseln annektw ren und Herr Nose handle auf Grund von flehen? Instruktionen, so muh te es im Hinblick auf die freundschaft lichen Aezichungen zwischen Großbri tannien und Deutschland die Sache so fort hier in Berlin zur Sprache brin gen und seine Behauptungen beweisen, was nicht geschehen ist. Wir haben Uu ne Mittel, Samoa gegen den Willen der Wer. Staaten und (Großbritannien zu annektiren. UeberdieS erachten wir uns durch die in Artikel 1 des Berliner Ver träges enthaltend Erklärung der Unab hängigkeit und Neutralität jbfcr Samoa Inseln für gebunden." Die elgenthümlicheHaltung der bri tischen Regierung", fuhr mein Ge währsmann fort, das unmotivirte Schreicnlassen der englischen Presse und daS gleichzeitige Beobachten eines be ängstigenden Stillschweigens machten den Eindruck, als ob England selbst die Absicht hätte, Samoa einzustecken. Prä sident McKinlen's Ausdruck des Bc dauerns über das Bombardement wur de von uns als Beweis der Beitrags treue der Vcr. Staaten freudigst be grüßt, aber was uns smnpathi'sch be rührte, war den Engländern unsympa thisch, weil sie sich sagen mußten, daß der Anstand ihnen eigentlich geböte, eine Lhnlicbe Erllärung abzugeben. Die Ex pcktoratioinn desLondonerStandard" betrachten wir als Giitmichelei und englische Anmaßung. Die Erklärung McKinl'y'ö acht nur die Bcr. Staa ten un? Dcuisckland an, und wir sind überzeugt, daß Amerika betreffs seiner Beziehungen zu Deutschland nicht Lon doner Vorschriften aeccvtiren m$d. Dif Ber. Ctaatm treiben ihre eigene Poli tik und machen die Kreuz- und Quer züge der englischen Politik nicht mit. Im Laufe ttt Verhandlungen wurde es immer klarer, daß Teutsch land und die Ver. Staaten an der Samoa-Akte festhielten, während Eng land zum Vertragsbruch neigte. Der Gedanke, daß auch einmal eine ameri-kanisch-deutsche Mehrheit möglich fei. hat bei Englands Einlenken mitge wirkt. Es erklärte endlich, daß es die Samoa-Akte so l.'.nge als giltig b? trachte, bis sie einstimmig geändert wer den würde. Der springende Punkt ist, daß Allej auf Samoa vor der jüngsten Einigung der Mächte passirte. In diesem Lichte verlieren die Meldungen über die be treffenden Vorgänge ihren alarmiren Zen Cbarakter. Wir wiesen unsereBot schafter in London und Washington an, gegen den Vertragsbruch energisch zu protestiren und Redreß zu verlangen, wenn Adm. Kautz Mcbrheitsbeschlüsse ausführe. Die Konsuln dürfen nicht immer die Rolle der Großmächte spie len. Die Person des Samoa-Königs ist uns schnuppe, wir verlangen jedoch, daß ohne unsere Zustimmung nichts gkchbt. Noch Aeußerungen, die Bot. schafter White in der Audienz dem Kai ser gegenüber machte, halten zweifel los auch die Vereinigten Staaten das Vorgehen von Admiral Kautz für ver tragswidrig." Jn scharfer Weise äußert sich noch immer die deutsche Presse über die Hal tung Englands, und selbst gemäßigte Blätter bezeichnen die dilatorische Täk tik der britischen Regierung als zwei dcutig und unfreundlich gegen Deutsch land. Die Behauptung, daß an der Verzögerung der englischen Antwort nur die Abwesenheit Lord Salisbury's von London schuld sei. wird als ein fadenscheiniger Vorwand ckarakterisirt. der nur die unfreundliche Politik Eng lands verdecken sollte. Die Braunschwciger NeuestenNach richten" behaupten, der Kaiser habe gc äußert, wenn er 1866 mitzureden ge hab: hätte, würde Hannover nicht an ncktirt worden sein. Das Blatt erbie tet sich gleichzeitig, die Quelle für diese Nachricht mit Namen anzugeben, falls die Meldung bcftritten werden sollte. Ter Dialektdichtcr und Schöpfer der neu-plattdeutschen Literatur Klaus Eroih feiert am 24. d. M. seinen 80. Geburtstag und feine Berliner Freun de beabsichtigen in dem Kroll'schenEta blissemcnt ein: würdige Geburtstags feier st veranstalten. Es hat sich auch ein Kvmite gebildet, das das Projekt, ViPrn iHMr in CJiT nV,. !r (.!n.n. sU. vijh4 wi in. vii in innern vc- i ouriöori C!ot ein nimal zu sehen. in vie anc genommen hat. Zu dem Komite erkören unter Andern der Schriftsteller Julius Stinde. der Dich ter. Schriftsteller und Chefredakteur des Kladde,dotsch" Johannes ?ro jan. der Sprachforscher und Sanskri tist Professor Max Müller in Oxford und der Schriftsteller undProsesior der Kunstgeschichte an der Universität Ber- lin Hermann Grimm. Ein Aufruf. zi dem Tkn!,!iülslnd.: beizutragen, wird auch den plattdeutschen Vereinen in d:n Ver. Staaten zugehen. (Klaus Groth. geb. 24. April 1819 zu Heide in Dithmarschen. besuchte das Schullehrersemiiiar zu sondern und erhielt dann in seinem Geburtsorte eine 1 Stellung als Mädchenlehrer. Seine Mußestunden benutzte er zu Philosoph, schen, matvematischen und naturwis scnschafllicheii Studien. 1847 begab er sich zur Wiederherstellung seiner ange xrisfenen Gesundheit nach der Insel Zehmarn. wo er während eines fünf jährigen Aufenthalts die meisten feiner Gedichte verfaßte. 1853 ging Groth ach Kiel, bereiste spater Deutschland und die Schweiz und nahm dann, nach einem zweijährigen Aufenthalt zu Bonn, wo er zumEhrendoktor der Uni dnsität ernannt wurde, feinen Wohn sig in Dresden, von wo er 1857 wie der nach Kiel übersiedelte. Hier habili t'ite er sich 1858 als Dozent für deut sche Sprache und Literatur und wurde 1806 zum Professor ernannt. Seinen Stuf als Dichter begründete er vor al lern durch Quickborn", eine Samm hing von Gedichten in dithmarfcher Mundart, von denen fowobl die tlei r.eren, rein lyrischen wie die romonzen artigen den Ton des Bolksliedes glück lich treffen, und Aertelln". eine Reihe von dithmarsischen Dorfgeschichten, die s.ch durch die einfachste Lebenswahr heil auszeichnen. In der Handhabung der plaitdeutschen Sprache bekundet Groth eine Meisterschaft und Sicher leit. wie vor ihm kein anderer Dialelt- . dichter. Da die Vorzüge seiner Poesien 5 im, Thul vom Material der Sprache unzertrennlich sind, so vermag keine Uebertragung ihren ganzen Zauber wiederzugeben. Eine Sammlung hoch deutscher Gedichte Hundert Blätter" folgte dem Quickborn." Von feinen übrigen Werken in plattdeutscher Sprache verdienen noch Voer de Goern," Kinderrime mit Illustratio nen von L. Richter, und die Dichtung ..?icthgeter-Meister Lamp un sin Doch der" Hervorhebung. In den Briefen über Hochdeutsch und Plattdeutsch" tritt Groth für daS Anrecht des Platt deutschen als deutsche Schriftsprache in die Schranken.Später erschien von ihm ein zweiter Theil des Qnickborn" (Volksleben in plattdeutscher Dichtung dithmarsischer Mundart"), ferner lli min Jungsparadies" und eine Reih? linguistischer Abhandlungen u. d. T.: Ueber Mundarten und mundartige Dichtungen." Ter berühmte Kupferstecher Johann Leonhard Raab ist in München ge storben. In Wiesbaden hat der Bankkasstrer Meyer Selbstmord begangen. G o t h a . 11. 3ijrK. Heute wurde in dem Gothache Land tage eine Erklärung des Herzogs von Eonnaught, tes jüngeren Bruders de legierenden Herzogs, verlebn, in der er sich bereit erllärt, die Regierung des Hrzogtbums zu übernehmen, sollte dies nothwendig iverden. Nacn dem Tode des einzigen Sohnes des regie renden Herzogs, betrocktet sich der Her zog von Connauaht anscheinend als di nächsten Erben. Berlin. 11. April. Seit der Audienz beimKaifer hat der amer. Botschafter.Herr White, mit dem Minister des Auswärtigen. Baron v. Lülow. und dem hiesigen britischenBot fchafter eonserirt. Das Resultat dieser Unterredung hat er nach Washington gekabelt. Auf gute Autorität hin heißt es, daß die Depesche hauptsächlich von dem Wunsche der deutschen Regierung Handelt, oen Berliner Vertrag zu re spektiren und zu dem Vrovisiional-Ab- kommen zurückzukehren, welches die drei Eonsuln getroffen hatten ; ferner, die Ernennung der Commission mög lichst zu beschleunigen, ebenso ihre Ar beit. Ein hober Beamter des Auswärti gen Amtes sagte, für den Baron von Bülow sprechend: Wir haben keine Devesche vom Be fehlshaber des alke" erhalten und glauben nickt an die Geschichte von dem gespannten Verhältniß zwischen dem Befehlshaber des deutschen Kriegsschif fes und dem Admiral Kaun. Wenn es wahr wäre, so hätten wir offiziell da von gehört. nerner haben wir keinerlei Bestä tigung von dem Erlas? der angeblichen Proklamation des Herrn Rose erhalt:. Auf alle Zälle ist das Argument der amer.Presse.Rose sei für die neuerlichen Unruhen verantwortlich, falsch.da seine Proklamation, wenn sie erlassen wurde, erst nach Admiral Kaut,' Voraehen er folgte, welch letzteres hier als eine Ver letzung der Samoa - Akte betrachtet wird. Wenn Admiral Kauk in seiner Proklamation erklärte, das, alle drei Eonsuln ihre Bereitwilligkeit erklärten, die Provision! - Regierung abzuschaf fen, so sagte er eine Unwabrheit, und Herr Rose kann für den Erlaß einer Gegen - Proklamation nickt getadelt werden. Die deutsche Reaieruna ist jedoch über Herrn Rose's 5)andlungen nicht genügend unierricktet und wird daher nicht ohne Weiteres annehmen, daß er durchgängig im Reckt war. Auf alle Zvälle müssen wir weitere Nachrichten abwarten. Ter deutsche Commissär wird in einem oder zwei Tagen ernannt werden. Die Ernennung von C. N. Eliot als britischer Commissär wird als zu sriedenstellend aufaenommen." . Die National Zeitung" sagt über die Haltung des amer. AdmiralsKautz: Deutschland wird durch jedes diplo matische Mittel Genugthuung für das Lenem:en tti Admirals Kaut, in Ver lehei, dVenr. suchen müsienDaZ Bia'.l sagt zu der Nachricht, daß das omer. Staalöamt die Zirönung Üanus' voltiiandig korrekt und im uttiklana mit dem Ber'iner Vertrag finde, wel' cker vorschreibe, da die Entscheidung de Oberrickiers cnd.ul!, sein sll friaende;: Diese An'itt stellt f.anzlich im Widerspruch mit der Besirrniung des Vertraa-, laut weicher d.' Ein stimmigkeit der Vc:tr?::r C:r Mächte unerläßlich ist. Cif;mt.d):: innre Wien. 11. 210:11. In olge der Au-!schr.'i!u.ngen der streikenden Weber in Nachod in Böh inen haben daselbst insgesamml fünf zig Verhaftungen stattgefunden. Die Haussuchungen nach geraubtem Gut dauern fort. Auch in Roth Kosteletz. Kronow und Groß-Speric haben Ar beiterkrawolle stattgefunden. In Brünn in Mähren ist die große Zaumwollqarii-Spinnerci und Webe rei von Himmelreich & Zwicker durch eine gewaltige Feuersbrunst fast gänz- lich zerstört worden. Schweden. Stockholm. 11. April. Die Spannung zwischen den beiden Unii'nsstaJtcn Schweden und Norwe- gen wird immer stärker. Gemeldet wurde bcicits. daß bei der lebten An Wesenheit des Kronprinzen in Ehristia- nie 60 Mitglieder des Storthing eine Einladung pes Kronprinzen zur Tafel unerwidert ließen. Dieser Tage erbat nun der schvtdisck Kriegsminister von seinem norwegischen Kollege die Er laubniß, auch in diesem Jahre einige schwedische Osfizicie zu den norwegi schen Manövern entsenden zu dürfen. Ausfallender Weise wurde die Erlauo niß diesmal nicht niheilt. Die Krorprirzessin leidet an ent zündete Augen. Die Aerzte haben ihr das Lesen verboten. Vizeadmiral Penron, der soeben sein Dienstjubiläum gefeiert hc:t, wird demnächst zuruatri ten. England. London. 11. April. Es ist ein Blaubuch über die Arbeit der Commission erschienen, welcki be- auftragt war, die Rätblichkeit der Wie dereröffnung der indischen Münze zu erwäocn. Das Buch entbält einen Brief des amer. Staats - Sekretärs Hay an den Lord Aldenbam. einen Direktor der Bank von England, datirt den 25. No vember,1898. in welchem Ha sagt, daß das Washingtoner Cabinet es gegen wärtig nicht für rathsam halte, daß die Ber. Staaten die Dovvelwährungs frage wieder aufnehmen in Anbetracht des Charakters der Antwort des briti schen Ministeriums an die Doppelwälz runqs - Commission in 1897. Herr Hay fügte jedoch hinzu, aß das Cabi net ireit sei. die Ratenfraqe in Er wägung zu zieki. Lord Aldenham schlug der Commission vor. daß mit den Wer. Staaten Verhandlungen gepflo- gen werden betreffs der Eröffnung der indischen Münze zur Rate von 22 zu 1, weil er glaubte, daß die Ver. Staaten möglicherweise in der Zukunft selbst wieder dieses Ratenverbältniß einfülz ren werden. Es ist offiziell bekannt gemacht wor den. daß der britische Botschafter in Washington. Sir Julian Pauncefote und der britische Gesandte im Haag, H. Howard, als die britischen Delega ten zu d Abrüstungs - Eonferenz er nannt worden sind. Frankreich. P a r i s . 11. April. Der Mc.jor Esterbazq erklärt die ge- gen ihn turn dem General Roget vor dem Cassationshofe erhobenen Ankla gen für lächerlich. Major Hartmann sei im Irrthum, wenn er behaupte, daß er (Esterhazv) den Manövern bei Mcs sy beigewohnt habe und bei dem Probe schießen mit der 120 Kaliberkanone im Lager von Chalons zugegen gewesen sei. Die an den Präsidenten Faure gc richteten Br'nfe seien ihm diktirt, und die MittKeiluna im Londoner Obfer ver, daß er das Bordcreau geschrieben habe, sei eine läckerliche Erfindung. Figaro meldet, daß es dem Dr. Bra in Poris gelur,c,cn sei, die Krebsmikro be:. zu isol'ren und davon Kulturen anzulegen. Tü'sc M.kroben gehören zur Familie der Askmnzeicn. Figaro meint, daß die Entdeckung des Dr,Bra eine vollständige Heilung des Krebfcs ermöglichen werde. Per,:. Lima. 11. April. Meldungen aus Bolivia über die dort ausgebrochen: Revolution b:sa gen, dciß die Lage bei Oruro, welches dic perationsbasis des Präsidenten Aui.izo ist, verzivcifelt ist. Die revolu tionären Föderalisten machen Fort schritte. Die Banken in der Haupt siad: Sucre sollen sich geweigert baben, der Regierung Alonzos weitere Geld mitte! zu gewähren. aiti. Port au Prinee. 11. April. Ter französische Dampfer Monnbia, der der transctlantischen Gcsc'Ischgkt c,cl ört. ist auf der Höhe von Anso d'Ainault gescheitelt. Passagiere und die Mannschaft wuidcn gerctict. dage gen sind Schiff und Ladung verloren. Der Dampfer hatte einen Tragge halt von 553 Tons, war 237 Fuß lang, 29. Fuß breit. 21 Fuß tief und war 1880 gebaut. Spanien. Modrid. 11. April. Die Königin - Rcgentin hat ein Di kret unterzeichnet, welches einen Credit für die Zahlung der Zinsen der Philip pincnbonds urd deren Einlösung b.',ri!, ligt. Inland-Dcpcschcn. (yktt. Lawtan nahm die Stadt Eanta (nij. Hunderttausend Vian sind sür die Pkilippiuen nöthig. Ter Cuai) 'i'ti. Bon den Philippinen. Manila. 11. April. General Lawtrn hat Santa Cruz, in südöstlichen Ende der Laguna de Bai, genommen. Er trieb die unter dem' Commandg des Chinesen Pao Wah stehenden Insurgenten in die Berge zurück. Die Amerikaner hatten 6 Verwundete, der Feind 68 Todte und 40 Verwundete. Santa Cruz ist die Hauptstadt der Provinz Laguna. eine wichtige Ort schaft mit ca. 15,000 Einwahnern; es war ein starker Punkt der Insurgen ten und wurde bislang noch nicht ange griffen. . Der Kimpf begann an den Vor orten der Stadt; die Amerikaner trie ben den Feind zurück unlj brachten ihn durch eine Flankenbewegung in die Enge, so daß er zurückweichen mußte. Die Fliehenden wurden eine Strecke weit in's Innere des Landes . hinein verfolgt. Dann wurden Um die Stadi herumPosten ausgestellt und dieMann schasten ruhten. Da die Insurgenten sich in den Hau sern veiboraen hatten und von da aus auf die amer. Truvven schössen, so wurde längere Zeit ein richtiger Ein zelkampf dämpft. Daß die Ameri kaner nicht mehr Verluste batten. ist ei ziq und allein dem schlechten Zielen der Filipinos zuzuschreiben. Besonders das aus Stein gebaute Gefängniß war förmlich gefüllt mit Insurgenten, und es bedürfte eines heißen Kampfes, das Nest zu säubern. Eine größere Abthei lung der Filipinos floh nach Norden , aber die Gatlina - Kanonen überschüt teten sie mit einem Haael von Geschos fen bis sie im Walde verschwanden, wo bei Duhende aetödtet wurden. Schließlich wurde eine größere Ab theilung gegen den im Wald verborge nen Feind gesandt, welche denselben zu rückwarf und gegen die Berae trieb. General Lawton bat sein Haupt quartier in dem Palast des Gouver neurs aufgeschlagen. Sort nach der Einnahme der Stadt, wurde eine Wache nach der Kirche gesandt, da die Plün derer sich gewöhnlich zuerst die Kirchen aussuchen. Beinahe die ganze Einwoh nersckaft ist geflohen und nur ein paar chinestfe!' Geschäftsleute haben noch ih re LLntn offen. Auf n nördlich von der Stadt .be findlichen Marschen fand man 40 tod te Filipinos, manche durch die Kartät schen fürchterlich verstümmelt. Gestern wurden zwei unbewaffnete Soldaten des vierten Infanterie- Regiment von den Jnsurgen- t?n aekanaen genommen, aber die Ame rikäner ergriffen beiGeleaenheit dieGe wehre ibrer Wächter, schlugen sie nie der verbargen sich wäbrend der Nacht auf einem Baum und kehrten heute Morgen zu ihrem Regiment zurück. Morgen wird die Ervedition weiter vorwärts drinaen. Sie bat auf Mei len die Telegraphenleitunaen vernich- und dadurch den nluraenien wen lich und östlich die Nackricktenverbin- duna abgeschnitten. Washington. D. C., 11. April. Gen. Otis meldet von Manila, den 10. April: Lawton steht jetzt mit 1500 Mann gegenüber der Laguna Bay Die Truppen sind in bester Verfassung; wenig Krankheiten. Manila. 10. April. Lawton's Com mando nahm Santa Cruz, die Haupt stadt von Laguna de Ban; 6 Verwun- dete; Insurgenten-Truppen vertrieben, ließen 68 Todte ouf dem Felde und viele Verwundete; große Anzahl von Gefangenen. Lawton wird westwärts vordringen. Otis. Manila, 7. April, via Hong k o n g . 11. April. Obgleich täglich Hunderte von Fi lippinos nach ihrer Heimath zurückkeh ren und friedliche Arbeit betreiben und obwohl die Proclamation der Commis sion diese Bewegung fördert, ist doch der Krieg noch lange nicht beendet. Einer der bekanntesten amerikanischen Generäle sagte dieser Tage: Wir wer den 100,000 Soldaten auf den Phi lippinen haben müssen, ehe die Ame rikaner die Inseln unter ihrer Con- trolle haken", und die Mehrheit der Officicre ist derselben Ansicht. Allge- mein halt man große Verstärkungen für nöthig, da die jetzige Zahl der Truppen nicht genügt, um die Insel Luzon zu erobern und zu halten, und man hält es für zweckmäßiger, die ame rikanische Oberhoheit mit einemSchlaze herzustellen, als eine Reihe von Rebel- lionen zu entfesseln. Alle von Gefangenen und besreun- detcn Eingeborener, gemachten Ausfa gen gehen dahin, daß die Mehrheit der Insurgenten gern Frieden machen würde, daß aber die Zahl der profcs sionellcn Revolutionäre groß genug ist, um das Land mit Banden durchzuzie hen und das Geschäft auf Jahre hin- aus zu stören. Einige hochgestellteAme rikaner meinen, daß die Regierung out thun wurde, Aquinaldo und seine Eli- que zu kaufen". Die Auslander in Manila sind der Ansicht, daß die Amerikaner in Bezug auf die Wirkungen der Proelama.'ion zu optimistisch seien; die Eingeborenen wurden nch durch die Versprechungen nickt ködern lassen. . Die Mehrheit - der Freiwilligen mochte bcimkehren; wir ließen n nicht nwerbcn, um gegen Nigger zu kämpfen . ist ein vielgebortes Wort, Sie glauben, daß mit dem Abschluß des Fneoens mit Spanien ilne Ver , lichtungen zu Ende geben und daß sie durch Reguläre abgelöst werde sollten. Während der Regenzeit dürfie das spanische System der Vertheidigung Manila s durch eine Kette von Block haufcrn durchgeführt werden, da weniger Mannschaften erfordert als die Besetzung von Vcrschanzunae. Lieutenant Steunenberg vom Jdaho Regiment, ein Bruder des Gouverneurs von Jdaho. wird vor ein Kriegsgericht gestellt werden, weil er den Maior Fig gins in Gegenwart der Compagnie einen Feigling nannte. Kr dürfte aus dem Dienste entlassen iverden. M anila. 11. April. Der überfällige Dampfer BrutuS der Manila Maritime Company r hier angekommen. Es hieß zuerst, es sei der amer. Bundestransportdampfei Brutus . Nahe Malolos feuerten die J:,su: genten auf eine Späherpatrouille u: verwundeten zwei Soldaten des Kai sas Regiments. Das amer. Kanonenboot Bcnning ton" ist nach Bale an derOstküste aefflh ren, um die dortige span. Garnison von 47 Mann zu holen, welche seit Mai belagert wird. Das Blatt Oceania Espanola". das sruver zu Gunsten der !Zn urqenten Regierung war, räth nun zur Nieder legunq der Waffen und giebt den Fili pinos den Rath, sich in' das Unabän derliche zu fügen. Ter Ouay Prozek Philadelphia. Pa., 11. April. Der wiederholt verschobene Prozcsz gegen Boß" Quay und seinen Sohn Richard nahm vor Richter Biddle sei nen Anfang. Ter Senator war ruhig und gefc,ßt. Der Staat hat emeMcngi Zeugen vorgeladen, darunter herver ragende Bankbeamte, welche mit dei verkrachten People's Bank in Verbin- dung standen. Ter IricdcnS Bertraa. Washington. T. C., 11. April. Das Tausch-Exemvlar des spanisch amerikanischen FriedenZvertrages ist angelangt und befindet sich in den Händen des französischen Botschafters Cambon. welcher dasselbe dem hiesigen Staatsamte überreichen wird. Der Austausch wird morgen Nach mittag um 2 Uhr im Weiße Haus stattfinden. ' Feuer. W i ch i t a . Kas.. 11. April, Früh morgens brannten 10 Gebäude an der Nordc,te der Main Str. nie- der. dari'nier das Postamt. Der Ver lust beträgt ca. $15,000. Lebensmüde. Chicago. 11. April. Entmuthigt durch lange Arbeitslo sigkeit gab gesteri.Morgen der Deutsche Fred. Glawe den Kampf um das Da fein auf und beförderte sich nach jener Gefilden, wc c& kein irdisches Leid giebt. Glawe war ein Schreiner uno etwa 64 Jabre alt. Mit seiner Fanii lie wohnte er in dem Hc.use No. 144 zront Straße und war sein eheliches Leben ein glückliches. Seit Monater, grämte er sich darüber, daß er keim Arbeit erlangen konnte, da die Bau unternehnier jüngeren Leuten den Vor zug aabcn. Ter Greis wurde von Zao zu Tag wortkarger und melancholi. scher. Vor einigen Tagen erklärte ei feinem Sohne, deß ei dies Leben nicht mehr zu tragen liermöge. Gestern Mor gen um 7 Uhr verließ Glawe das Haus und 4 Stunden fväter wurde er von ftii,em Sohne erhängt im Stalle ge funden. Der Unglückliche hatte an ei nem Pferdegcfchirrhalter ein Tau be festigt und sich an diesem aufgeknüpft. Chicago. 11. April. Unglückliche Familienverhältnisse ha ben der erst 22 Jahre alten Frau Hil- debrath Stanley. No. 148 State Str wohnhaft, das Leben verleidet. Um 1 Uhr gcsternMorgcn, als sie in der Be- aleitunq von Anme Stevens, die eben- falls in dem Hause No. 148 State Sir. wohnt, die Madison Straße entlang ging, zog sie plötzlich ein mit Karbol säure gefülltes Fläschchen hervor und trank denJnhalt desselben, ehe sie daran verhandert werden konnte. Man brach te die Unglückliche nach Hause und ries sofort einen Arzt zu 5?ülfe, der mit Er folg die Magenpumpe zur Anwenduno brachte und erklärte, daß die Patientin in wcnigenTagen wieder hergestellt sein werde. i Tuell. C h i c a g o . 11. April. Der Schankwirtb R. I. Lueas. No. 13.501 Howard Ave. wohnhaft, und sein Freund H. Wcstphal begaben sich am Sonntag in einem Boote im Calii mct Flusse auf die Entenjagd. Da sie leine wilde Enten fikiden konnten, schoß Lu','s an der 128. Str. angeblich meh rere dem Schweden Emil Anderson ge hörige weiße Enten. Anderson sah den Vorfall mit c.n, zog seinen Revolver und feuerte einen Schuß auf den Schankwirth ab, der indessen fehlging. Wüib'nd hierüber schoß Lueas seine Flinte ob und jagte Anderson eine Schrotladung in das Gesicht. Die Po lizei wurde benachrichtigt, allein, als dieselbe eintrat, hatte sich der Schieß bold längst ouS dem Staube gemacht und er konnte bisher euch trotz eifriger Nackfvrschungkn noch nicht verhaftet werden. Die Wunden Anderson's sind schmerzhafter, ober nicht gefährlicher Natur . Azlöilttztrjiclchcii. ?!gniualdo will sich nnr mit völ ', liger llllzbyäiigittl'cit der Phi lippiii?!, znirirden grvrn. Die reichdeutscht Presse über die , Vorgänge in Samoa. Jtalieiiisch.sraiijiisijchk Z!krdikk.krungjskstk. Teutschland. Berlin. 12. April. ! Durch die neuesten Post Nachrichten aus Samoa ist das deulfche National gefühl mächtig erregt worden und eine scharfe offizielle Erklärung der Regie rung würde allgemeine Zustimmung finden Alle sind darin einig, daß die Vergewaltigung Deutschlands durch Großbritannien und die Ver. Staaten Genugthuung, erheische, und man ist da her auf die Erklärungen, welcheStaats, sckretär vcn Bülow, wie angekündigt, im Laufe 'dieser Woche im Reichstage abgeben wird, sehr gespannt. In der Tagespreise spiegelt sich die allgemeine Stimmung wieder Die Deutsche Tageszeilung" sagt, es sei endlich an der Zeit, daß die Regierung einen Ton von sich hören lasse. Es sei unmöglich, daß der deutsche Kreuzer Falke den Befehlen des amenkani schen Admirals gehorcht hätte. Der Börsen-Couricr" erklärt, die sträfliche Ueberhebung des Admirals Kautz in volvire eine'grobe Beleidigung der deut- Ichen Flagge und das ,;Berliner Tage blatt" spricht von bodenloser Unver schämtheit der Amerikaner Auf einen groben Klotz gchöre ein grober Keil. Für das jetzige Jmbroglio sei Herbert Bismarck verantwortlich, der seinerZcit in der Berliner Konferenz, welche die Samoa-Akte schuf, den Vorsitz führte i Auch die Berliner Volkszeitung" ist mit dem Berliner Vertrage nicht zu frieden. Sie bezeichnet ihn als eine cißgeburt und erklart, der elbe stam me aus der Diplomatie des alternden Bismarck. Das Blatt wendet sich dann gegen, das chauvinistische Aufbrausen der Konservativen undFeudalen, welche den Patriotismus in Erbpacht genom men zu haben vermeinten, und ruft den Schlempejunkern" zu, nicht zu sehr mit der Plempe zu rasseln. So lange die Mächte bereit seien, Vertragswidriges zu rektifiziren, müsse ruhig Blut be wahrt bleiben. Die Berliner Neuesten Nachrichten" warnen ebenfalls vor einem chauvini stischen Aufbouschen der Situation. Daß letztere nicht ernster geworden, sei nur durch die höchste Vorsicht auf deuti- Icher ieite verhütet worden. Hatte Deutschland eine genügend starke Flot te, so würde überhaupt keine Samoa- Frage aufgetaucht fein. Die freikon- servative Post sagt, das Sabelgeras sel der Urteutschen" und das Hmwei- sen auf Bismarck, unter dem so etwas nicht hätte passiren können," erschwer: der Diplomatie unnothig die Arbeit. Samoa rein deutsch zu machen, sei schon für Bismarck unmöglich gewesen, und heute würde der Altreichskanzler wahrscheinlich der Politik des Herrn vcn Bülow zustimmen. Die Staatsbürqer-Zeitunq" be- trachtet die Einsetzung der Spezial kcmmission als eineNiederlageDeutsch-londs. Die National-Zeitunq" ist der An sicht, daß die gemeinsameProklamation der Eonsuln vom 4. Januar noch ge setzlich in Kraft sei und daß alle Akte, die nachträglich im Widerspruch mit derselben erfolgt feien, ungültig wä ren. Das Blatt anerkennt die freund fehaftliche Haltung der Regierung der Ber. Staaten, sagt aber, daß Admiral Kautz mit dem ganzen Hochmuth eines siegreichen Seehelden und berufenen Schiedsrichters aufgetreten sei, wozu er weder das Mandat noch das Zeug gehabt habe. Ob die Ehre der deutschen Flagge angetastet worden, sei noch un entschieden, da vorläufig nur fremd: Berichte vorlägen, sollte es jedoch der Fe.ll sein, s? könne man das volle Ver trauen zur Regierung haben, daß sie eine entsprechende Genugthuung ver langen werde. Graf Ernst Kasimir. Graf und Ed- ler Herr zur Lippe-Biesterfcld, des Fürstenthums Lippe-Detmold Regent, mit Gemahlin und ältestem Sohne. statteten dem König von Sachsen in Sckloß Strehlen einen Besuch ab. wahrscheinlich um sich beim Könige für dessen Schiedsspruch zu bedanken, der bekanntlich dem Grafen die Nachfolge auf den Thron von Lippe zusprach. Nach Ankunft der Regenten-Familie im Schloß fand Familientafel statt. Die Sache hat keinerlei politische Be deutung. Die Tage des königlichen Schau- spielhauses in München sind gezählt. Wiederholte baupolizeiliche Untersu chunqen des unter Klenze's Leitung 1823 umgebauten Hof- und National- Theaters, das Raum für über 2600 Zuschauer hat. haben ergeben, dß die Fcuersichcrheit des alten Baues keine glänzende ist. Mit Ablauf der Winter- aison soll aus diesem Grunde das Haus geschlossen und einer umfassen- den Renooirung unterzogen werden. Die ehemalige Opernsanqcrin Hen- riette Grosser ist in Berlin gestorben. Der Lekal-Anzeiger" veröffentlicht din Interview mit Dr. Raffel, in wcl- i?m hft TrHpr frtrtf " . iv.yii. Die Entscheidung des Oberrichters h'bamberö zn Gunsttn von Zanu stütü: ch theilwe, e auf die Thatsache. dc.k Mataafa ein Katlwlik ist. itvititrur Tanii ein Pioselyt der englischen Mis Iwual? , 4 T .-- -v.5äb M'ciiapsi ,j: der einzige König, de die Sanitärer riilt.i, werden. Ei ;tt rin lOfclie! I!m'ch!ag in den Ansicht ten s,'w,'bl des .i,:iw is deS Auswär Hmi. Baron von Bülow. als deö Kai se,S eingetrelen." Ein Beamter des Auswärtigen Am te sagte zu re:;, Eorrespondenten der 'Ast' Presse in energischen Ton. daß Deutschland, bevor die Coniniifnon ihr '.'.'.bei! tee.innt, darauf bestehen luiir-, laß die a-,er. und die britische Regierung in i.r.-ioe ibcutnif r W:ise die flagranten Verlefuiigen deS Admirals Kai,, und d,' Napitänö Sturdee des crouieen müss,p. Wenn ein solchej Dksadl'iren nicht stattfinde, so würde Deulsch!", B'theiligung an d?r Eriiünission eine rent Fane sein. Er fügte hinzu: Wenn die Commission mit ihrer Arbeit beginnt, so muß sie einen statuS auo vorfinden, und nicht ,ie Lage, wie sie durch, die rngesetzlichen Hand liingen von Urt'rgeordi'.eten in Sauioa geschossen w.irden." Rock energischer ist ein halbamtlicher Artikel des Huwl-uraer Corresp,',, deuten" welckkr erklärt, daß, ..wenn England und Amerika nicht ans die in Le'iidon und Washington eingelegt.' diplomatischen Einwäl.de horchen, dies' Einwände ve. stärkt werden." DaoBlatt fügt noch hinzu: Deutschland bestellt darauf, deß ee volle Genugthuung für die Zahl der in Samoa verübten Ber letziingen erbält." Während der 1,'tzien zwei Tage nar der Ton der deutschländischen Presse febr biiler. Eine Anfrage im Auswärtigen Amt hat erge'kn, daß wan dort nichts von der anaellichkn Annexion der Tonga Inseln durch die Briten weiß, und daß mau die Nachricht für irrthümlich hält, da, wie bervorgehoben wird, eine Annexion eine grobe Verletzung des englisch - deutschen Abkommens von -1886 wäre. Berlin. 12. April. Dr. Johannes Raffel, der frühere Präsident des MuuieipalratheS von Apia, ist hier angekommen. Er hat be reits mehrere lange Eonferenzen mit Beamten des Auswärtigen Amtes ge habt. Oesterreich'Niigar. Wien. 12. April. Der österreichischen Regierung fängt die Los von Rom - Bewegung" an Kopfschmerzen zu machen. Seitdem vor einigen Tagen Hermann. Wolf mit sei ner Familie öffentlich zum Protestan tismus übergetreten ist, und Schönerer gedroht hat. dasselbe bald und gleich falls öffentlich zu thun, sieht die Regie rung die Sache ernsthafter an. als frii her. wo sie glaubte, daß, wenn die erste Begeisterung, sich gelegt haben würde, die Bewegung wieder einschlafen würde. Zu dem kommt, daß die Bewe gung im Inland? und Auslande ernst haft angesehen wird. Einzelne öster reichische Bischöfe haben Sondergebete zur Rettung der irregeleiteten Seelen angeordnet und den ganzen Apparat der Kirche in Bewegung gesetzt, um nach Möglichkeit solche Üebertritte zu verhindern. Im deutschen Reich, spe ziell Berlin, aber auch an anderen Orten, haben sich angesehene Protestan ten zusammengethan, um die Mittel zu einer planmäßigen geistlichen Beleh rung über die protestantische Lehre für jene österreichischen Landestheile zu sammenzubringen, in denen die Bewe gung nicht aufbreiten könnte. Das hat die österreichische Regierung aufzerüt telt. Sie hat bei den Buchhändlern Schreck, Stehling und Lauenstein, sämmtlich in Wien, alle Schriften. Bücher und Broschüren konfisziren lassen, welche die Los von Rom Bewegung" empfehlen oder glorifizi ren. Zwar werden die Buchhändler gegen diese Konfiskation protestiren, aber die Gesetzparagraphen über die Verletzung der Kultusvcrschristen und der Propaganda gegen die. katholische Religion sind so dehnbare, daß lange Zeit vergehen kann, bis dic gerichtliche Entscheidung erfolgt ist. England. London. 12. April. Es wurde der Versuch gemacht, den irischen Expreßzug zum Entgleisen zn bringen, doch stieß die Lokomotive die auf dem Geleise aufgehäuften Hinoer nisse bei Seite Die Lokomotive wurde etwas beschädigt. Die Passagiere wur- den etwrs durchschüttelt, aber nicht ver letzk. Agoneillc. der divlomatische Aaeni Aguinaldo's. tvelcher in Paris an der Influenza erkrankt ist, hal der Ass. Pr. einen Brief geschrieben, in dem er sagt: Es ist absolut falsch, daß Aguinaldo bereit i t eine Selbstverwaltung zu ae- ceptiren. wie sie die Engländer in In dien eingerichtet haben. Die Philippi nen haben nur ein Ideal, nämlich ad solute Unabhängigkeit, die die einzige Quelle allgemeiner Wohlfahrt ist." ukland. S t. P e t e r s b u : g . 12. April. Es sind 200 Studentinnen der hiess gen Mädchen - Hochschule relcgirt wor den. Dies steht im Zusammenhang mit den Studenten - Unruhen, die vor meh reren Wochen an der hiesigen Universi tät ausbrachen und mit einem Streik endeten, woran auch die Studentinnen theilnahmen. Inscl Malta. Malta. 12. April. Der hier angekommene britischeDam pfer Kingswell" berichtet, daß er an der Küste von Tripolis mit dem griechi schen Küstenfahrer Maria" collidine, wobei das letztere Cckiff mit 45 Pcrso nen unterging. Die Kingswell" erlitt keinerlei Beschädigung.