Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, April 06, 1899, Image 1

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Jahrgang 11).
Lincoln. Mcb., Donnerftag, tt. 'April 1Ö99
Nn.
Aüöillud-Icpcschcn.
Unruhig: Vtivriuiist auf dem
Balkan.
Tät man in Ikulschland über die
m . . - .. "5 ... . .. . I
itiMKici u 9t W Ml V w Vlllll.
Tie dkutchk Rkßierun wir auch dik adgk.
leinten 7000 Hin ii ii fordern.
!
Teutschland.
B e r I i n . 4. April.
Ein offiziöser Gewährsmann sprach
sich lxute über dic Eamoa An,lcgkn
Ijsit folaendkrmakkn aus:
Da Präsident SUtrstinleri durch dkn
l.!esigen Äotschastcr WKite sein Bebau,
krn über das Bombardement hat aus
drücken lassen, klincit die 9JM)itra,,mnn
nehme in Washington an, dafz Adrni
ral Kaufe seine Instruktionen nickt
iiibfrfdjriiten habe, unwahrscheinlich.
Die Zuriklaecke der Waffen c,n die An
liänaer vrn Malietoa 2anu und das
Beschitsien offener Dörfer, das wider
sprach Alles der EamoaAkt! und den,
Völkerrecht. Wir Keaen nur den
Wunsch, das; die drei Machte sich auf
dem Boden der SamoaAkte wieder
zusammenfinden, was. sobald die
neuen Dtlegirten Samoc besucht und
die Verhältniffe geprüft daben, wahr
scheinlich ist.
Die jetzigen Vertreter der Mächte
an jenem lltverlorenen Utunktc", fuhr
mein öiewälirsmann fort, mögen wohl
etwas an ttrökenwalm gelitten, und
vergessen haben, dak Europa undAme
lila eristiren. Aber der Teufel soll
von hier aus diriaircn. wenn Berichte
und Instruktionen verspätet eintreffen
oder ganz verloren gehen. Wir sind
überzeugt, dak die Ber.Staaten sowohl
wie England abgeneigt sind, wegen des
winzigen Samoa sich mit Deutschland
zu überwerfen, umal die dortigen
Wirren lediglich lokaler Natur sind.
Wir glauben jedoch, das, Amerika uns
günstiger gestimmt ist als England,
aber gerade Englond acaeniiber be
sitzen wir die Mittel nir eventuellen
Revanche. Nicht wir. sondern England
suchte eine Besserung der Buchungen
zwischen London und Berlin. Wir
lzaben mit England nickst vereinbart,
wovon wir nicht jeder Zeit zurücktreten
könnten. Ebensowenig ist .Herr Eccil
Rhodcs von uns einaeladen worden,
sondern er e rbat sich den Empfang bei
if Kaiser und an den amtlichen of
fiziellen Stellen.
Semea ist ein Prüfstein für Eng
lands Freundschaft. England und die
Ver. Staaten haben zugesaut. ihre dor
tigen Vertreter anders zu instruiren.
Wenn dies ernstlich geschehen ist. wer
den die Awischenfälle aufboren.
, Die Eommandanten der Kriegs
schiffe in Apia". so schloß der Herr,
müssen das beschämende Gefühl ba
den. dast das Beschiesten offener Dörfer
und das Beschiesten unter einander kein
neues Ruhmesblatt für sie ist. Was
für Folgen können entstehen, wenn
auch wir einen deutschen Admiral hin
schickten, der ebenso nervös würde und
seinerseits die Tanu-Leut: bombar
dirte?" Zum Empfange der Vulgaria hat
ten sich in Hamburg als Vertreter des
Kaisers der General-Inspekteur der
Marine Adniiral Köster. der komman
dirende General des 9. Armee-Eorps
General-Lieutenant v. Massow und ter
preußische Gesandte bei den Hansa
Städten Graf Wolff-Metternich zur
Gracht eingrfur.den. Admiral Köster
hielt on die Offiziere und Mannschaf
ten des Dampfers eine kurze, kernige
Ansprache, in der er sie im Namen des
Kaisers begrüfzte vnd ihnen für ihre
Selbstaufopferung, ihren 5)eldenmnth.
ihr Sklbstvcttrauen und ihre Stand
.dafiigkcit in den vielen Tagen der hoch
sten Gefahr worme Anerkennung zoll
te Zum Schluß, überreichte er den Os
filieren und Mannschaften, die ihnen
allen, einschlicftlich der Stewardeß,
vom Kaiser verlebenen Orden-Aus-Zeichnungen,
darunter dem Kapitän
Schmidt daL Komthur-Kreuz des
Hauscrdens von Hohenzollern.
Tar.n hielten Bürgermeister Dr.
Mönckcbcrq. der Senior der Hambur
ger Eeistlickkeit Superintendent Bchr
und der Rheder Adolf Woermann An
sprachen, worauf Offiziere und Mann
fchaften noch dem Rathhaus und der
Börse geleitet wurden, wo sie von Ver
tretern dn Bürger- und Kaufmann
fchcft ebenfalls mit warm empfundenen
Ansprachen becrükt wurden. Abends
fand ein Bankett statt.
Die Hamburg-Amerika-Linie bat
die Hcimgckehrtcn durch Beförderen
gen und Gratifikationen uöaezeich
nct. So erhielt Kapitän Schmidt eine
Gratifikation tun 15.000 Mark und
der zum Kapitän beförderte 1. Offi
zier KvdK eine solche von 3000 Mark.
Auf speziellen Wunsch des Kaiser?
ließen sich Osl'Z'rre und Mannschaften
in einem Gruppcnbilde Photograph!-rcn.
Wie erinnerlich, hat der Reichstag
bei der Militärvorlage die Forderung
der Erhöhung der Friedenspräsenz
äxl( der ssußtruppen um 700ZMnn
gestrichen, aber in denr viel bespräche
nen Kompromiß seine Bercitwilligkei:
erklärt, di: Fcrierung nochmals rnEr
wägung zu ziehen, falls sich die nach
wei-liche Unmöglichkeit ergeben foll,
mit der jetzigen Präs,nzstärke die ziv::-
alrme lenstzett ausrecht zu eryalien,
Wie nun mit e,ro,r Bestimmtheit der-
lautet, beabsichiiu, die Regierung, be
reits im nächsten Militäretat die hkstri
kl enen 7000 Mann von Neuem zu L:r
lange.
In Dresden weiden große Berit
Teilungen für die Feier des laa, an
tixlcbern vor 5 Ibren ttönig Alberl
bei Düppel die Feuertaufe erkielt, ge
t.csftn. (König Albert, peb. 2!. April
1S2.S, trat im Ichre 18t'i als Lieute
gut in die Arm ein. 18i:i zog er
als Hauplmann der Artillerie unter
dem Reichsoberbeseble des preußischen
Generals von Priüwitz mit den sächsi
scheu Truppen nach Schleswig, Hol
steiii. wo er sich beim Sturme auf die
Düppeler Schanzen. 13. April, hervor
that. Mit dem Ritterkreuze des säch
fischen Militär St. Heinrichordens so
wie mit dem preußischen Orden poui
le merite' belohnt, kehrte er zurück.)
Im baicrischen Brauhzus" inMiin
ckn barst ein mit siedendem Pech ange
füll'er .esse!, wobei die Arbeiter Bcck!?.
Herter. Hepp unv Hummelspach. und
der praktische Arzt Dr. Duster schreck
liche Brandwunden erlitten.
In Bautzen im Königreich Sachsen
ist die Kranz'sche Pulverfabrik durch
eine gewaltige Explosion demolirt wcr
den.' Einer der Fabrik -Angestclltci
Namens Suade blieb todt aus dem
Platze, während drei andere schwer ver
letzt wurden, aber wahrscheinlich mit
dein Leben davonkommen werden.
In Hamburg starb Rudolf Boglcr.
der Gründer der bekannten Annoncen
Firma Hasensirin & Vogler.
Aus Liebeskummer beging dieNovel
listin Frl. Juliane Tery Selbstmord,
indem sie sich von einem Balkon herab
stürzte. Der Lexikograph Sachs in Berlin
hat in voller körperlicher und geistiger
Rüstigkeit seinen 70. Geburtstag ge
feiert. in Pforzbeim in Baden hat der
Fabrikant Blaitner Selbstmord began
gk". Lebte Fürst Bismarck. dessen zwei
ter Nachfolger im Reichskanzleramt,
Fülst Chlodwig v. Hohenlohe - Schil
lingSfürst jüngst in Baden-Baden sei
nen SO. Geburtstag gefeiert hat, noch,
so würde er jetzt das 4. Lebensjahr
vollenden. Er schlummert aber im
Mausoleum zu Friedrichsruh den ewi
gen Schlaf. Trotzdem wurde in der
deutschen Presse des Geburtstages des
entschlafenen Reichssckmieds aUcnt!ic,l
ben gedacht und vielfach offen erklärt,
daß die starke Hand des eisernen Kanz
lers gerade jetzt vielfach schmerzlich ver
mißt' werde.
Die Krcuzz'itling" hat sich veran
laßt gefühlt, wieder ein Mal einen
geharnischten Leitartikel gegen das cill
gemeine und geheime Mahlrecht vom
Stapel zu lassen. Es sind die alten
Gründe, die schon seit Jahren von eon
servativer und auch von nationallibera
ler Seite gegen das geltende Reichs
Wahlrecht i'n's Tressen geführt werden
und erst kürzlich wieder im Herrenhause
vorgebracht wurden.
Der Münchener Bildhauer Joseph
Echteler erhielt kürzlich von dem Für
sten von Reuß ä. L. für künstlerische
Arbeiten den Prosessortitel. Die Füb
runa dieses Titels wurde ihm jedoch
von'der baierischen Regierung verwci
gert und zwar, lrie der Münchener
Polizeidircktor zu verstehen gab, wegen
deö Ursprungs dcZ Titels. Die Sache
wnr ganz dgrngch angethan, zu einem
ernsten diplomatischen Zwischenfall und
zu einem neuen Konflikt zwischen zwei
Bundesstaaten zu führen, da setzte sich
Herr Echteler auf die Bahn und fuhr
nach Greiz, um dem Fürst, persönlich
sein Leid zu klagen. Dieser rieth ihm,
die Staats-Angehörigkeit im Fürsten
thum Reuß-GreizSchleiz und Loben
stein zu erwerben. Herr Echteler that
dies und kann nun unbehelligt denPro
fcssorentitel führen.
Ferner starben: in Dresden der
Wirkliche Geheime Rath Dr. jh,?ol.
Viktor von Strauß und Torney. ter
außer verschiedenen Kirchen-Schrifter:
auch eine Anzahl Romane und Gedichte
veröffentlichte.
Berlin. 4. April.
Der Minister des Aeußeren, Baron
v. Bülow. hat seine Ferien abgekürzt
und ist unerwartet nach Berlin zurück
gekehrt, wo er heute eine längere Eon
ferenz mit dem blitischen Botschafter in
Berlin betreffs der Samoafrage hatte,
Lcstkrrciäi'Ungarn.
Salzburg. 4. April.
In der Todtenkammer des hiesigen
Fricdhoses ist die Leiche eines 12 Jahre
alten Mädchens Namens Affinger ge
funden worden. Eine Untersuchung er
gab, daß das Kind inmitten einer An
zahl der Beerdigung harrender Leichen
geschändet und dann erniordet wurde.
Der Verüöer der grausigen That ist
noch nicht verhaftet worden.
panicn.
Madrid. 4. April.
Der Ministerpräsident Silvela giebt
dic Möglichkeit zu,' daß eine Anzahl
spanischer Offiziere, die sich als Ge
fangene bei den Filipinos befanden,
schließlich, der langen Haft müde, in die
Armee der Filipinos eingetreten seien.
Wenn dies ober der Fall fei, so sei
Niemand anders daran schuld, als die
Amerikaner, welche sich den weiteren
Unterhandlungen bezüglich der Frei
lassung jener Gefangenen widersetzt
hättin.
Nrgentinicn.
BncnosAvres.4. April.
Die britische Negierung steht im Be
griff eine Abtheilung von 1400 Pio
nieren nach Port Stanley auf den
Falklandsinscln zu senden, um diesen
Punkt und andere geeignete Stellen
auf den Inseln zu befestigen.
Am 18. April wird sich Erzbischvf
Casiellano mit 6 argentinischen Bischö
fcn nach Rom begeben, um dort an der
Evnsercnz südafrikanische? Bischöfe
theilzunehmen.
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MM-DcMM.
Tie Jilippilios soll.-u ds ilaui
ps.S in üb: s.'iil.
PrSsunq cr Zstumu vana
Frage durch eine (,niiision.
Allkilki aui tfuba.
i
Bon den Philippinen.
Manila. 4. April.
Wiederholte Versuche, die Stellung
ter Insurgenten ror Mololos zu sin
ei, blieben erfolglos und nnsereTrup
peu habe daher ungestörte Ruhe. Der
Angriff auf die Truppen unter Gene
ral Hall bei Mariguina läßt darauf
schließen, daß der Feind sich nach jener
Richtung zusammenzieht.
Eol. Tci'.bn's Ankunft macht die
battige Vci-öffcntlichunq der von der
Philippinen Eommission entworfenen
Proclamc,!ion wahrscheinlich.
N e w N o r t . 4. April.
Ger.cral-Mcior Westen Merritt er
klärte: Die Nc.ch,r'chten von Manila
lauten bekliedigend. Aguinaldg
scheint nicht ?u wissen. vann er geschla
gen ist. Wem cr gefangen werden
sollte, wird er wie ein Nriegsgefange
ncr behandelt werdcn. Grausame Be
Handlung ist ausgeschlossen. Die Pbl
lippinos sind auf tir.e Fcrtschu,, des
Krieges nicht giiüstet. Wir .rdcn
keine Wiidkrholung unserer mit den
Indianern im Nordwcsten gemachten
Erfahrungen erlcbcn."
M a n i la . 4. April.
Amerikanische Kavallerie nahm wie
der eine Aukundschaftung nördlich von
Malolos vor und stieß zu Kuigua, 5
Meilen nordöstlich von MaloloS. aus
etwa 1000 Filipinos. Ein hitziges Ge
fecht folgte und die Filipinos zogen sich
schließlich zurück.
In den Straßen von Malolos fan
den die Amerikaner zwei schwercKüsten
geschütze vergraben.
Die Leiasen des vor acht Tagen im
Kampfe gefallenen Oberst Egbert, vom
22. Infanterie - Regiment, und des
Lieutenants Grcgg, vom 4. Infanterie
Regiment, werden zur Bestattung nach
den Ver. Staaten gebracht. Sie sind be
reits auf das Transportboot Sher
man" geschafft worden.
General Hale's Truppen hatten wie
der ein Scharmützel mit Filipinos im
San Matco Thal; die Rebellen wur
den, zurückgetrieben.
W a s h i ng t o n ". D. 6.. 4. April.
Das Kriegsamt erhielt die folgende
Depesche: Manila. 3. April. Nach den
gegenwärtigen Anzeichen befindet sich
die Regierung der Insurgenten in ge
fährlicher Lage; die Armee ist besiegt,
entmuthigt und zerstreut. Die Jnsur
genten kehren nach ihren Häusern in
den Städten und Dörfern zwischen hier
und den nördlich von Malolos liegen
den Orten zurück und ersuchen die Ame
rikaner um Schutz. Die Nachrichten von
Visayen Island lauten jeden Tag er
muthiaendcr .Olis.
M a n i l a . 4. April.
(6:20 Nach.) Die Eingeborenen sah
ren fort, nach ihren Heimathsorten zu
rückzukehren. Sie kommen nach den
amerikanischen Linien und Viele veran
lassen ihre Verwandten zur Heimkehr,
da sie sehen, daß die Versprechungen
guter Behandlung erfüllt werden.
General - Major Otis erhielt fol
gende Meldung: Herzlichen Glück
Wunsch zu den ausgezeichneten Leistun
gen der Armee. Dewey."
Brigade General Harrison Gray
Otis fährt heute mit dem Transport
Kämpfer Sherman" nach den Ver.
Staaten ab. Er hält den Aufstand für
niedergeworfen. Sein Nachfolger ist
General Wheaton.
W a s h i n g : o n . D. E., 4. April.
Der General Otis lat dem Kriegs
amt nachträglich noch folgende Verluste
gemeldet:
Am 25. März. Verwundet: 22.
Infanterie - Regiment. Eo. H, Gemei
ner Fritz .Harter. Am 1. April:
1. North Takcta - Regiment, Co. H,
Lieutenant. Dorman Baldwin: Co. D.
Corpora! I. C. Bryon: Gemeiner C.
Morgan; 3. Infanterie - Regiment. 2.
Lieutenant Chauncy B. Humpbrey: 1.
Nebroska - Regiment. Co. D. Capitän
Martin Herwolschcimer.
Tie fanal ifommissio.
W a f b i n g t o n . D. C.. 4. Avril.
Präsident McKinley wird morgen
die Namen der sieben Mitglieder der
neuen Jsthmus-Canaleommission amt
lich bekannt geben; e sind Admiral
Walker, Brigade-General Hains und
Prof. Haupt von derNicarazua-Canal-Mission,
Major Frank M. Symonds
vom Jngenicurcorps, Civil-Jnaenieur
Voight und wahrscheinlich Civil-Jnge-nieur
Morrison von New Jork. Die
Commission wird d.is Pamima-Canal-wie
das Niearzgua-Canal-Projcct prü
fen und soll das Ergebniß d?m näch
sten Eongreß vorgelegt werden. Das
Marineamt wird denHerren einKriegs
fchiff zur Verfügung stellen.
Tie Suche beenvet.
N e w ?) o r k . 4. April.
Das Durchsuchen der Trümmer beü
niedergebrannten WindJcr - Hotel ist
beendet.
Di- Zahl der Todten beträgt nun 45,
dich erden noch eine Anzahl Perso
nen vermißt.
In der Kircl zur himmlischen Rubc
wurde Nachmittags eine Gedäcbtniß
seicr für die bei der Feuersbrunst um
gekom:,,cnen Personen abgehalten.
ÄU5ltt!ld-Acpcschcn.
Tie Königin Argeiilli. von
Spanien will f);i;nll)cii.
riu ülo)9 ?mpfer in 5 ran
geratlien
iSlddedkn in -tkiermark.
Teutschlanv.
Berlin. 5. April.
Trotz der Kälte und der Schnee
stürme der letzten Wochen sind den Ber
linern nun doch noch grüne und nicht
weiße Ostern bescheert wordeir. .'i,
dem schönen, sonnigen Wetter strömte
ganz Berlin nach allen Richtungen der
Windrose hinous in's Freie, ohne sich
dic Festfreude durch die chinesischen und
samoanischen Wirren imHeringsten stö
rcn zu lassen. 1 -
Die konservative Presse beoaucrt. daß
dr Ausblick in dic Zukunft durch die
von dem inneren Feinde, der Sozial
demokratie, drohenden Gefahren ernst
lich getrübt werde. Die BerlincrNcue
sten Nachrichten" beklagen die Aufhe
bunq des Sozialistcngesetzes und rufen
direkt zum Kainpfe gegen den inne
ren Feind auf, der die Religion und
dqs ganze Zlultuilcben zu vernichten
Ersuche.
znÄuf Befehl des Kaisers wird am 5.
April, dem 50. Jahrestage des für die
deutschen Waffen ruhmvollen Gefechts
zwischen den deutschen ltrand-Batte-ricn
von Eckcrnfördc und einem däni
schen Geschwader, auf der Eckernförder
Rhede ein Panzeroeschwader unter dem
Kommando des Vize-Aomirals Thom
scn zusammengezogen werden.
Der Vorwärts" führt in seinen
Spalten Beschwerde darüber, daß der
sczialdcmokratische Agitator Iahn, der
kürzlich zu einer Freiheitsstrafe verur
theilt wurde, im Gefängniß in Sträf
lingskleider gesteckt und zum Wollczu
pfen und Dütenkleben gezwungen wor
den sei.
Dasselbe Blatt behauptet, daß im
1. Quartal dieses Jahres in Deutsch
land 129 Personen wegen Majestäis
beleidigung prozcssirt worden wären
und daß die erkannten Strafen ins
gesammt 38 Jahre Gefängniß betra
gen hätten.
Aus Madrid kommt die interessante
Meldung, cs gehe dort das Gerücht, daß
die Königin-Regentin Maria Christine
dic Regentschaft der Tante des jungen
Königs Alfo -13., -er . Jnfantln
Maria Jsabella Franziska, übergeben
und einen österreichischen Erzherzog
beirathen wolle. Welcher Erzherzog der
Auserkorene ist, sagt das Gerücht nicht.
Dic Königin-Regentin ist selbst öfter
rcichische Erzherzogin und am 21. Juli
18.58 geboren, also 41 Jahre alt. &ie
vermählte sich am 29. November 1879
zu Madrid mit dem damaligen König
Alfons 12.. der am 25. Nov. 1885
starb.
Die erneuten Versuche, welche in letz
ter Zeit gemacht wurden, den großen
Saminctweber-Strei! in Krefeld bei
zulegen, sind wiederum gescheitert. Das
soziale Comite", welches die Vermitt
lerrolle zwischen den Streitern und den
Fabrikanten übernommen hatte, über
zeugte sich nach vielen Bemühungen,
daß eine Einigung nicht zu erzielen sei
und gab die weiteren Vcrmittelunzs
versuche auf.
Auf der Weser bei Bremen ist der
Dampfer des Norddeutschen Lloyd"
Möwe" in Folge der Explosion eines
Oelfasses in Brand gerathm. Man
fürchtet, daß der Dampfer vollständig
verloren ist. Die Möwe" gehörte zu
den kleineren Dampfern des Lloyd
und war hauptsächlich in der Fahrt
zwischen Bremerhaven und England
beschäftigt.
Dic Angestellten der Dreyse'schen
Gewchrfabrik in Sömmerda, Regie
rungsbezirk Erfurt, beabsichtigen dem
Gründer der Fabrik und Erfinder des
Zündnadelgewehrs Nikolaus v. Dreyse
(geb. 20. November 1787, gest. 9. Dez.
1867) ein Denkmal zu setzen.
In Stuttgart starb der Chef des
königlichen Civilkabinets Dr. Freiherr
von Griesing,er und in Mainz der Leza
tionsrath a. D. Graf Heinrich Lux
bürg. Die Berliner Presse widmete der in
Paris verstorbenen Baronin Hirsch
warmempfundene Nachrufe.
In Magdeburg ist ein Denkmal des
Altreichskanzlers enthüllt worden.
Berlin. 5. April.
Dr. von Hamann. der Untersckretär
des Auswärtigen Amtes, wurde heut:
um eine Erklärung betreffs der vom
AdmnalKautz cieaen den deutschenCon
su! in Apia. Herrn Rose, erhobenen Be
schuldigunqen ersucht. Er sagte:
Dies ist Admiral Kauk'Ansichl Die
andere Ansicht ist. daß der ganze Tru
bcl dadurch entstand, dak sich Andere in
die Königswahl einmischten. Wir ha
ben keine offiziellen Nachrichten darü
ber, daß Herr Rose eine Proklamation
erließ. Unparteiisch, wie wir Dr. Ras
scls Fall behandelt haben, kann ich sa
gen. daß wenn Lcrr Rose eine provo
xirende Proklamation erlassen hat. wir
sie dcavouiren werden. Daß Herr Ro
se bei der Zusammenkunft der Consuln
prrtestirte. wissen wir. aber dies ist et
was anderes als eine Proklamation."
Als er tfbn den Strand der Verhand
lunqen betreffs Samoa befragt wurde,
erklärte Dr. Hamann:
Baron v. Bülow sder Minister des
Auswärtigen), hat seinen Urlgub abgc
kürzt und ist nach Berlin zurückgekehrt,
weil er wünscht, die Verbandlungen
selbst zu führen. Er hatte gestern eine
lange Confercni mit dem britischenBot-
schafter rnd heute ccnfcrirte er mit dem
an'kr. Botschafter. ES ist richtig, daß
England sich soioeit aegenDeutschlaiid's
Borschlag, eine aemcinfrfiaftliche Eo,n
Mission nacb Samoa zu scnden, zurüZ
haltend verbielt."
resierreich'U gar.
Wien fi. April.
In der alten Bergstadt Leoben ii,
Steiermark sind, wie erst vor Kur;?:',,
mehrere Erdstöße verspürt word.n.
Taneinark.
Kopenhagen. !. Aril.
Etwa 1000 hiesige Schuhmacker Gk'
sellcn sind an den Streik gegangen, um
eine Lohnerhöhung zu erzwingen.
Bklzte.
Brüssel. 5. April.
Der Versuch, ohne Träkte zu tcle.
phoniren ist hier erfolgreich ausgeführt
wordtn. Worte, die mit normaler
Tonstärke aesprocken wurden, waren
deutlich in der Vorstadt Jrelles. weh
rere Meilen von hier, vernehmbar. Das
angewendete System ist ähnlich demje
nigen, welches beim Telearavhiren ohne
Drähte angewendet wird.
5hina.
Hongkong, 5. April.
Eapitän Franeis 5)cnrn May, der
Vorsteher der Honakonaer Polizei, der,
wie gc stein berichtet wurde, von Chine
scn gefangen genommen wurde, ist un
behelligt hier angekommen.
Eapitän Man berichtet, daß eine An
zahl Schuppen der britischen Vermes
scr niedergebrannt wurden und daß die
Dorfbewohner so herausfordernd wur
den, daß er sich während der Nacht ver
bergen und die Reise nach Hongkong bei
Tage machen mukte.
Es werden Trupp für einen Noth
fall bereit gehalten.
.0aii.
Port au P r i n c e . 5. April.
Die Beziehungen zwischen der Rcpu
bli! Hgyti und der Republik San De
mingo sind äußerst gespannt wegen des
Disputs über den Besitz von Gebiet,
das von beiden Ländern beansprucht
wird. Die beiden Regierungen ziehen
Truppen an den Grenzen zusammen,
und es wird berichtet, daß die Domini
kancr bereits in haytisches Gebiet einge
fallen und Las Cabas besetzt haben,
(shile.
Valparaiso'. 5. April.
Die chilenischen Commissäre zur Bei
legung der Punta de Atacama-Fragi
kamen gestern so spät an, daß die ange
drohte feindliche' Demonstration nicht
stattfinden konnte. Die öffentliche Mei
nung scheint sich allmählich zu beruhi
gen. Präsident Errazgrig wird in we
nigen Tagen eine Rundreise durch di,
nördlichen Provinzen antreten.
Man hat entdeckt, daß Schatzamtsno
ten im Betrage von Zl.000,000 gefälchl
wurden.
Das Goldagio hat eine Höhe von 2
Prozent.
Merico.
T a m p i c o . 5. April.
Tie Wälder bei Tampico stehen mei
lenwcit in Brand, und daseuer scheint
sich immer mehr der Stadt zu nähern.
Es wird befürchtet, dast das Feuer dns
Lager der ..Water - Bierce Oil Com
pany" erreicht, wodurch viele Menschen
leben bedroht würden.
Vuvanischeö.
H a v a n a . 5. April.
Der General Gomez hatte heute eine
lange Unterredung mit dem General
Brooke, betreffs der geplanten Verth.'i
hing der 53,000,000 ohne Mitwirkung
der Gesetzgebung.
In den hiesigen Blättern taucht das
Gerückt wieder auf. daß Gen. Ludlow
demnächst von Havana nach den Phi
lippinen versetzt werden soll und daß
der General Lee an die Svihe von ei
nem der neu zu bildenden vier Departe
ments, vnd zwar des nördlichen, treten
wird.
' Die Neueintheiluna der ?!nsel Cuba
soll so stattfinden, daß die jetzigen sie
ben Militär-Departements in vier ver
einigt wcrden.nämlich in ein nördliches,
mit Pinar del Rio und der Stadt und
Provinz Havana: in ein centrales, mit
Matanzas und Santa Clara: in das
Departement Camaauin. mit Puerto
Principe, und ein südliches, mit San
tiaao. WalilkrawaU.
W i l s h i r e . O.. 5. April.
Während der Town - Wahl gab es
eine schlimme Schlägerei, an welcher
ein Dutzend hervorragender Bürger
theilnahmcn. Messer . Steine und
Knüppel wurden als Waffen benubt ,
und John Ainsworth. ein iungcr Ge
schäftsmann, wurde mit einem Rasir
messcr tödtlich verwundet. Jra Emery
wurde schwer, und verschiedene Andere
leicht verlekt.
Tie Unglüks ?I,ronir.
P i t t s b n r g . Pa.. 5. April.
Nahe Greensbnrg. Pg.. wurden drei
Personen, die das Babnacleise entlang
gingen, von einem östlich gehenden Gü
terzug der Pennsylwania - Bahn über
fahren . wobei zwei aeiödtet und die
dritte lebensgefährlich verletzt wurden.
Die Namen der Umgekommenen sind
Jgmes Bristoll und Jobn Clark; der
Verletzte ist der 25-jährige Jovn Mc
Allister. Millionen Hochzeit.
N e w A o r k . 5. April.
Frl. Virginia Fair und Im. K
Vanderbill jun. feierten ihre Hochzeii
im Hause von Herm. Oelrichs, einei
Schwagers der Braut. Das junge Paai
braucht nicht zu verhungern; er erhall
5.000.000 mit in die Ehe. sie 56.000,'
000. Die Hochzeitsfcier war eine c
glänzende, wie New Jork sie selten sah
Inla-zlepcschcn.
T?k PIillippin:il'Proclamatl0U
w:ird: nun vkrösscntticht.
(sine gemeinsame fommissio
wir die S,uoarage schlichten.
2'jsl jcii. Bikilknndste sagte.
Bon den Pkilippinen.
Manila. 5. April.
Die Philippinen Commission bat
ihre Proclamation an die Eingedorc
nen vcröffenllickt. In derselben wird
gesagt, daß die Ver. Staaten bei der
Uebernahme der Souveränität über die
Inseln das Wohlergehen und Glück
und den Fortschritt des Volkes im
Auge hatte. Ter Präsident werde Frie
den und Ordnung ausreckt erhallen,
Gerechtigkeit üben, das Schulwesen,
Wissenschaften und Ztünste fördern,
den Handel entwickeln, die Verkehrs
rerhältnisse bessern, die 5?ülssquellen
entwickeln und das Volk der Philippi
nen zu höherer Eulturentwickelung
bringen. Diese guten Absichten aber
wurden mieutct und die amerikani
schcn Truppen ohne Ursache angegris
fen und rhne Zweck, denn die Vereinig
ten Staaten würden dem Lande mehr
geben als die Einacborcnen verlangen,
ei frcics Negicrungsshstem, treibte
bcndste Selbstvcrwnltuna unter der
Oberhoheit und dem Schuke der Ber.
Staaten.
Die Proklamation enthält 1500
Worte und wurdc in alle hauptsächli
chen, auf den Inseln gesprochenen Dia
lectc überseht.
Washington. D. C.. 5. April.
Das Herannahen der Reacnzeit in
den Philippincn dürfte auf die Gestal
tung der weiteren militärischen Opera
tionen von ausschlaggebendem Ein
flusse sein. Sckon im vorigen Jahre
machten unsere Truvven diese Zeit in
den Verschanzunaen um Manila durch,
ohne daß damals die Zahl der Erkran
kngen besonders gestiegen wäre. April
und Mai Pflegen noch heiß zu sein und
zum Juni beginnt die Regenzeit.
Nach der allgemeinen Ansicht wird
Gen. Otis den gegenwärtigen Feldzug
vorher zu Ende führen und später
das gewonnene Terrain zu halten su
chen, indem er seine Flanken schützt
und alle Verbindungen aufrcchterhält,
bis die wiederkehrende trockene Jahres
zeit ihm die Fortsehuna des Feldzu
ges ermöglicht.
Manila, 5. April. 4:45 Ncchmitt.
Der General Mae Artkur unter
nahm heute Morgen an der Spitze des
Monto.no - Regiments, des 4. Eaval
lerie - Regiment und zwei Geschützen
der lcicktcn Artillerie, einen Recognos
zirungsmarsch bis zu dem Flusse nörd
lich von Malolos. Es eraab sich, daß
1000 Rcbellen. alle mit Mauser - Ge
wehren bewaffnet, sich für weiteren Wi
verstand rüsten. Es wurden Schüsse
gewechselt und wurden zwei Mann vom
Montana - Regiment verwundet. Zu
einem eigentlichen Treffen kam es nicht.
. Später am Tag zog Mac Arthur
nordwärts . da die Wasserversorgung
bei Malolos ungenügend ist.
Das Comite der Spanier unter der
Führerschaft von Senor Antonio Fu
sei hat mit scinerExpedition wenig Er
folg gehabt, welche zu dem 5?weck orga
nisirt wurde, den vifangenen Spaniern
Geld und Vorräthe iu überbringen.
Die Mitglieder der Ervedition wurden
gezwungen, die Vorrätbe dcnOffizieren
der Filipinos bei Batanaas auszulic
fern. Sie hatten zwar einen Brief von
Aguinaldo im Besitz, welcher die Fili
pinos anwies, die Mission der Expe
dition zu unterstützen, aber der Gene
ral Trias, der die Jnsurocnten-Streit-kräite
in den südlichen Provinzen be
febligt, sowie feine Untergebenen, wei
gerten sich, Aauinaldo's Autorität ar.
zuerkennen. Die Spanier weigerten sich,
sich an's Land zu begeben, da sie ge
warnt waren, daß sie zwecks Erpressung
von Löscgeld gefangen gehalten wür
den. Der frühere spanische Gouverneur
der Insel Mindoro.Maior Rafael Mo
rales, wurde zwecks einer Unterredung
an Bord des Schiffes gebracht. Er war
sc schwach, daß er in Obnmacht fill
und sagte er zum Abschied:
Ich werde Euch nie wiedersehen."
Tie Filipinos glaubten, die Flagge
de? Rothen Kreuzes sei die der Ver.
Staaten.
Es ist in Manila ein aus allen Na
iionalitätcn bestehendes Eomite organi
sirt worden, daß sich mit den Filipino
sührern in Verbindung sehen und um
die Freilassung der Gefangenen im Na
men der Menschlichkeit bitten will.
Die Proklamation bebt folgende
Punkte hervor:
1) Die Obergewalt der Ver. Staaten
muß und wird in jedem Theil der In sel
- Gruppe zur Geltung nebrackt wer
den, und Diejenigen, welcke sich ibr wi
dkisctzen. können kein anderes Ziel cr
reichen, als ihr eigenes Verderben.
2) Ter Bevölkerung wird die größte
sxreiheit und Selbstverwaltung gcwäbrt
werden, die sich mit der Aufrechtcrbal
tung einer weisen, beständigen, wirksa
men und sparsamen Regierung sowie
mit der Erfüllung der internationalen
Verpflichtungen der Ver. Staaten ver
trägt.
3) Die bllracrlickcn Rechte der Fili
pinos werden gewährleistet u. im voll sten
Maße stsckützt waten; R!iigi7nz
sreihcit wird gesickert, ind alle Perso
nen werden in den Auacn des Gesetzes
gleich sein.
4) Ehre. Gerechtigkeit und Freund- j
sast verbieten -At BenuNung deö Bvl
Ui oder der I .'!. welcke es bewohnt.
ii Aii-iUntiiiia. wecken.
5) Es wicd delZkvölkerung eine ehr
licke und ioirksg'iik Eivilrerwaltuna ge
wähilnstk! nerden. in welckxr. soweit ti
irgeno l'u,ili.l! ist. Eingeborene ange
stillt iverden sollen.
tl) T'c Eibi l'una aller Steuern und
ondercrAbgaden wird auf eine gesunde,
läubbältcrise!,? Grundlage gestellt, und
. dic. ehrlich aufaebrackten ösfentlicken
Gelder werden l.nr daiu verwendet
waren, die regclrccklcn und gehörigen
At'tfgaiHm zu dccke,,. welcke dieAusreciit
e. Haltung der Plnlivoinen - Regierung
rerursackt. u. für solche allgkme:iieVc:
h'sie'unge c fordert werden mögen.
Oertliche Gelder loerden nur für ört
liche Zwecke vliwendet werden. Bei fol'
cher Verwaltung ist aniunebmen. das',
bald eine betrgchtlicke Erinäßiqung der
Steuern angängig sein wird.
7) Eine reine, promvie und wirk
sgme Justiz - Verwaltung wird ge
schassen werden.
X) Die Anlegung von Wegen. Eisen
bahnen und sonstigen VerkchrZmilteln
und andere ösfentlicke Arbeiten werden
gefördert werden.
9) Innerer und auswärtiger Hgndel
und Verkehr. Landbau und andere in
drstrielle Zwecke, welcke zur allgemeinen
Entwickelung des Landes dienen, sol
lcn Gegenstände b, ständiger Fürsorge
sein.
10) Wirksgme Vorkehrung wird für
di' Errichtung von Volksschulen getrof
fen werden.
11) Reformen in allen Zweigen der
Ncqicrung und des öffentlickenDiensles
und in allen Eorvorationen. welcke das
aUgkinkincVolkslcbcn berühren, lverden
unverzüglich unternommen werden.
Tie Zamoa ffrage.
Washington. D. C.. 5. April.
Lord Salisburn bat den von
Deutschland voraeschlaqcnen Plan zur
Schlichtung der Samoa-Wirren durch
eine Eommission der drei Mächte im
Prinzip angenommen. Die Einzelhei
ten weiden noch bestimmt werden. Da
die Ver. Staaten ihre Zustimmung be
reits erklärte, dürfte die Commission
demnächst ernannt werden.
Gen. ittrelkenridge spricht.
N e w ?) o r I , r "lil.
General-Inspektor I. E. Vreckcn
ridge, der soeben von Bortorico zurück
kehrte, erklärte: Meiner Ansicht nach
beabsichtigte die Rcgieruna den ameri
kanischen Truppen Lcbensmittcl zu lic
fern, wie sie noch keine Armee eines
anderen Landes sah. Das Roast Becf
in Kannen war durchaus unbrauchbar;
es hatte keinen Näbrwertb. Ich nahm
einige Kannen mit in Gen. Lawton's
Hauptquartier und gab sie den Offi
zieren, welche sie begierig öffneten, aber
in Folge des Geruches fast übel wur
den." '
Die Bevölkerung von Bortorico ist
zufriedener als dic in Cuba. Sie
theilt sich in drei Klassen. Spanier
Freunde, Autonomistcn und Annexio
nisten; und wenn auch die ersten beiden
Gruppen in der Minderheit sind. sc
kann es doch jeden Augenblick zu Un
ruben kcmmen."
Die Uebcrführuna der Leichen unse
rer Soldaten halte ich für einen großen
Fehler. Wir sollten aus Cuba und
Portorico Naiional-Friedböfe einrich
ten, denn es werden noch mehr Ameri
kaner dort sterben. Das Ausgraben
zur Zeit ist abscheulich: die Leichen sind
noch nicht zu Asche geworden; und
doch liegen-sie zu lange in der Erde,
als daß das Hineinschaufeln von einem
Sarg in den andern in befriedigender
Weise vor sich geben könne."
Tie Waftlen.
Chicago. 5. April. "
Eartec H. Hnrison ist von Neu: ,
zum Bürgcrmisicr Chicagos erwählt
worden, und mi: ihm haben auch die
übrigen auf seinem Ticket befindlichen
Candidatcn für die Stadtämter den
Sieg davongetragen. Für Harrison
wurden rtwa 145,0000. für Zina R.
Carter. den republikanischen Candida
tcn. K'5,000, und für John P. Alt
geld, der als unabhängiger Candidat
lief (Municipal-Besitz der Straßenbah
nen u. f. w.) 45.000 Stimmen abgeqe
ben Im Stadtrath werden die De
mvlrgicn n,,ch wc vor die Majorität
bilden.
NockJsland, Jll.. 5. April.
Hier haben die Republikaner mit et
wa 600 Stimmen Mehrheit gesiegt.
Die Demokrat, n haben nur einen AI
der man gewählt.
T e l o i t . Wis.. 5. April.
Ter Republikaner Simon Smiih
wurde sozusagen ohne Opposition als
Lake E! e n c v g . Wis.. 5. April.
Fred Clopool von Cantrall. Jllö..
wurde (.etödict, als er auf dem Bahn
aelcise entlang c ing. Er war ein In
fasse des Oakwood Sanatoriums.
Detroit, Mich., 5. Avril.
Nach den Berichten aus fast allen
Countics in Michiaan beträgt die Plu- .
ralitäi des Ricktcrs Grant für das
OberriÄtcr - Amt in runder Zahl 25.
MX). In Detroit wurde er mit fast
700 llnd im Eointn mit 5000 Stim
men geschlagen.
Wc säumet die Moral.
D e s M o . n e s . Ja.. 5. April.
Die Ministerial Association" (der
Verein der Geistlichen) von DesMoines
hat Beschlüsse angenommen, woran sie
gegen die Errichtung eines Armcepo
sten protcstirt. weil angeblich die Mo
ral der Stadt darunter leiden und den
jungen Mädchen durch die Anwesenheit
dcr Soldaten allcr'.ci Gefahren erwach
sen würden.