Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 23, 1899, Image 2

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    STA A'i - XNZE10RX&. L- v
Teutsche Zvachfamkeit.
Die 3u:san dirkeö Landes faltn
toiederholt den svrren Nctioislen und
Nonforten den VewkiZ Geliefert, oasj ie
10) jojuiaaen nit auf wn Jtcpf pu
tn zu lassen fcrauitn. ref!ei Zu
amniffitjalten und tncrjH'x Vluftie
rn baden -Wund gewirkt, wo de
fcotei weiswkdeln und Leisetreterei
iit f aVflfanbe nur zu größerer Zrech
txil anspornte. Hui dem (Ärunde auch
ist die Protest Bewegung in tftjicaqo
durchouk nicht überflüssig, wie gewisse
tveisk Veuie un weismachen möchten,
kluch die Putschen von AlleghenN
Icunty und anderen Zhetten West
Pennsylvanien'i haben nunmehr er
fahren, dcis Einigkeit auch die stärksten
fckgnet zum strecken der Wafs?n
zwingen kann. Das Muckerthum des
Qtaotes hatte nämlich im Verein inil
ten Nativiften eine Bill ausgeheckt,
tvelche da yan.ie gesellige Leben tti
DeulschthumS in Pennsylvania be
drohte und die beste Aussicht von der
Welt hatte, von der Legislatur zum
besetz erhoben zu werden. Die Ilses;
eegel brachte da gesammte Teutsch
ihum von Pittsburg und Umgegend
uf die Beine und ein Äusschufi sammt
licbkr deutscher Äereine von Allegheny
Vcunty nahm es auf sich, zunächst mit
Senator Mag, dem Aater der Bill,
straklur zu sprechen, ehe zu drastische
ren Maßregeln gegriffen würde. Die
ser sah denn auch ein. das; seine er
man fellow citizens" in vollein rnst
waren und versprach, die Borlage der
rt abzuändern, dafz die deutschen Ber
kine und andere respektable ttlubs von
den Bestimmungen derselben nicht he
Zroffen würden, oder, falls dies nicht
möglich fei, sie ganz fallen zu lassen.
Das Ergebniß der Konferenz wurde
von den deutschen Bereinen deareisli
ixx Weise mit großer Genugthuung
begrüßt, doch wurde, um einer Ueber
kumpelunq durch die feinde vorzubcu
nen, einstimmig beschlossen, in der Agi
iation gegen die Bill nicht nachzulas
sen und das betreffende Comite einst
Iwilen in Kraft zu belassen.
In ganz Pennshlvanien hat die
beutsckx Bcweguiig in Allegheny Coun
t?, Äufsehen erregt. Die Dunkelniän
ner haben sich, dadurch bewogen gefühlt,
ihren ärtlichleitbeweisen sür die
kieken deutschen Mitbürger etwas vor
wichtiger zu sein, während die Deutschen
zthiladclpliiaS und anderer Städte des
Staats dadurch Muth erhalten haben,
mit ihren Vertretern in der Legsslatur
iliiick sprach zu nehmen, damit die
ClublizenS - Borlage ohne ffchl abge
than werde. (?s ist auch wohl kaum da
ran zu zweifeln, daß die demokratischen
Gesetzgeber im Verein mit ihren live
ral gesinnten republikanischen Holle
zen dieselbe abmurksen werden.
2ic Bewohner der Philippinen.
Wie wurden doch die Spanier von
nsercr Gelben Presse der unver
aünftigsten Tyrannei beschuldigt, weil
sie den guten, unschuldigen Tagalen
icht die Freiheit gewähren wollten!
Keine Einwendung wurde dagegen
.ngenoinmen, sondern die Spanier wa
ren, nach der Behauptung unserer Sen
iationszeitungen, die Teufel, und die
fil'jnos die' Engel.
- Seitdem sind nur wenige Monate
ln's Land gegangen, aber wie hat sich
das Urtheil unserer Gelben Presse ae
ändert! So schreibt der gestrige Globe De
mocrat":
" Amerikanische Beobachtung der
tvrhner der Philippinen - Inseln ist
kit genug gediehen, um einige ernste
Schattenseiten in ihrem Charakter auf
Sidecken. So haben sie die tollsten
deen vom Verkehr mit anderen Nassen
nd Nationen. Sie trachteten uns die
Souveränität über sie gewaltsam zu
nehmen. Ohne auf den vollständigen
Lbschluß dcsFricdensvertrages zu war
len oder unsere Absichten durch höfliche
Konferenz zu ermitteln, schickten sie
Iire Soldaten gegen unsere Linien, um
ins zu bulldozen. Unter solchen Um
tonden kommt es aber immer zum
Nampfe. Da wir nun selbst unter die
er Provokation geduldig blieben, gnf
en die Filipinos uns an. Als sie
dann zuructactrieben wurden, der-
chworen sie sich, die Stadt Manila
niederzubrennen und zu plündern. Das
sind nicht die Handlunaen eines Volkes,
welches eine republikanische Verfassung
oder eine Regierung irgend eines Cha
rokters sich geben kann. Sie bekunden
vielmehr eine böswillige lUnverschäm'
heit und Rücksichtslosigkeit, für welche
vur ein einziges Heilmittel ezistirt. Und
dies Heilmittel wird jetzt von Ger:.
Otis. Een. Lawton und Dewey's Ka
ncncnbooten angewendet".
Wie man sieht, fängt es in den Kö
dfen unserer englisch amerikanischen
College zu tagen an. Aber es m;tb
noch besser kommen.!
53. Bryan bat einer jungen Da
me abgeschlagen, sie zu küssen. Ver
rnuthlich hatte das Fräulein Gold im
Mund'.'
Der Präsident will zur Friedens
ronfkienz im Haag einige Delegaten
schicken, hat sich aber noch nicht ent
schlössen, wen. Wahrscheinlich wird,
wie der Cbicago'er Record" sich aus
der Bundeshauptstadt melden läßt, die
Wahl auf Capt. A. T. Mahan von der
Ver. Staaten Marine und Hrn. Ale
Zander Graham Bell fallen.
Schwere Zeiten.
Erster Reisender: Ich bin vier Wo
chen auf der Tour und habe im Ganzen
fünf Aufträge bekommen.
Zweiter Reisender: Das ist gar
nichts; ich bin schon sechs Wochen auf
der Tour und habe bloß einen einziaen
Auftrag erhalten von meinem Chef,
ach Ha'.ise zu lommen.
Die Studenten der Northwestern
Universität zu Eoanston (einer Vor
stadt vonChicago), an welcher die deut
sehe Sprache und Literatur schon lange
mit lobenswerthem Eifer gepflegt
wird, haben für das Straßburqer
GötheDenkmal 5190 gesammelt und
dem betr. Comite überwiesen.
Zum Qbslba.
Toll das Land im Ob'tgzrten beae.
leitet werken, ohne daß irgend iceia.i
Pflanzen auf temsellen gebaut wer,
den? Oder kann man zioisn den
Baumreihcn Kulturfslaiien bauen i
Falls das Land nur bearbeitet, nicht
ater mit Pflanzen bebaut wird, in
welcher Weife soll diese Bearbeitung
siatlfindeni Soll sich die Bearbeitung
über die ganze warme Jahreszeit ver
breiten? Die Antwort auf diese und
andere Fragen, kann in einem Lande
len solcher dederleiicen Ausdchn
l.ng. wie dem unsrem, nickt für alle
Ätgtnden dieselbe sein. Es m'iji
nothwendig Rücksicht genommen wer
den auf die Beschaffenheit des stli
mos. des Bodens, der örtlichen Aer
bältnisse u. s. w. Die Grundsätze,
welche dem erfolgreichen Obstbau zu
Grunde liegen, sind überall dieselben.
Eine Kenntniß derselben wird unZ
daher in jeder Gegend das richtige
, nerraoren treuen lauen.
Auf verschiedenen landwirtschaftli
chen Stationen unseres Landes ka
I inen Versuche und Untersuchungen
! üt Ausführung, deren Ergebnisse
üns eine große Äu:bcu!e von Beleiz
, rung liefern.
I Auf der Cornell Station im Staate
New ?)ork machte man die Beobachtung,
I daß die Wurzeln eines 5 bis 6 Jahre
ölten Baumes eine größereAusdehnunci
haben als die Krone. So erstreckten
sich die Wurzeln eines Apfclbaumes
auf fruchtbarem, bearbeitetem Boden
auf eine Entfernung von 8 Fuß vom
Stamme, während die Krone desselben
Baumes nur einen Durchmesser von
8 Fuß halte. Bei eiiin anderen
iüpfelbauinc. der im Grase stand, hatte
die Baumkrone einen Durchmesser von
nur 6 Fuß. während die Wurzeln siä,
bis zu einer Entfernung von 10 Fuß
vom Stamme erstreckten. Ein Birn
bäum im Grase hatte 21 Fuß lange
Wurzeln, während der Durchmesser
der Krone nur 7 Fuß betrug. Die
Wurzeln eines 'Apfelbaumes, der seit
der Zeit, in der er gepflanzt wurde,
fortwährend im Grase stand, befanden
sich dicht unter der Oberfläche des Erd
bodens, während die Wurzeln solcher
Bäume, die in Boden standen, der be
oibeitet wurde, nirgends weniger cls
8 Zoll von der Erdoberfläche entfernt
waren.
Aus den angeführtenThatsachen geht
hervor, daß, wenn der Boden in Obst
gärten überhaupt bearbeitet werden
soll, solches von der Zeit der Anpflanz
ung an geschehen muß, da anderenfalls
die Wurzeln sich so sehr der Oberflä
che des Bodens nähern, daß sie durch
das Pflügen und Eullivircn beschädigt
werden. Die erwähnten Wahrnehmun
i)en führen ferner zu dem Schlüsse,
daß um dey ganzen Vortheil der Bo
tenbearbeitung zu erlangen, dieselbe
sich über den ganzen Raum erstrecken
muh, der zwischen den Bäumen sich oe
findet.
Auf der Nebraska'er Station wu?
den Bersuche angestellt, deren Zweck
darin bestand, den Einfluß der Boden
bearbeitung auf das Wachsthum der
Bäume, die Entwickelung der Früchte
,'nd den Wassergehalt des Bodens fest
zustellen.
Ein Obstgarten wurde in drei Ab
Iheilungen getheilt. Der Boden der er
sten Äbtheilung wurde regelmäßig
mit dem Cultivator bearbeitet. Der
Loden der zweiten Abtheilung blieb
unbearbeitet in Gras und Unkraut
liegen. Dasselbe war bei der dritten
Abtheilung der Fall, nur lieh man
hier durch Schweine das Gras ab
weiden. Es stellte sich heraus, daß die Bau
me der ersten Abtheilung, in welcher
der Boden bearbeitet wurde, bedeu
tcnd weniger unier den Einflüssen der
Dürre und der heißen Winde zu leiden
hatten, als die Bäume der andere.!
beiden Abtheilungen. Das Laub der
LZäume der ersten Abtheilung hatte ei
ne gesunde Farbe. Die Blätter nahmen
während der Zeit der heißen Winde
keine gelbe Farbe an, auch fielen sie
nicht vorzeitig von den Zweigen, wie
sclches bei den Blättern der anderen
beiden Abtheilungen der Fall war.
Die Aepfel auf den Bäumen der ersten
Abtheilung waren durchschnittlich 17
Prozent schwerer von Gewicht, als die
t er zweiten Abtheilung, und 14 Pro
zcnt schwerer, als die der dritten Ab
theilung. Auf der Cornell Station im Staate
New Jork wurde ein Theil eines Obst
gartens während des Sommers regel
mäßig mit dem Cultivator bearbeitet,
während der Rest mit Felderbsen be
Hufs Gründüngung bestellt wurde.
Im 5)erbste betrug die Bodenfeuchtig
kcit bei einer Tiefe von 12 Fuß in dem
Theile des Obstgartens, der mit Erb
scn bepflanzt war, zwischen 8 und !)j
Prozent, während sie in dem cultivir
ten Theile des Obstgartens in derscl
ben Tiefe nahezu 13 Prozent betrug.
Mehr noch, in dem kultivirten Theile
des Obstgartens verbreitete sich di?
Feuchtigkeit bis zu innerhalb 2 Zoll
von der Oberfläche des Bodens, wäb
rcnd auf dem mit Erbsen bebautem
Theile die Ackerkrumme außerordentlich
trocken war. Der Baumwuchs war
weniger kräftig, die Blätter hatten
weniger gesunde Farbe auf dem mit
Erbsen bepflanzten Theile des Obst
cartens, als auf dem kultivirten
Theile desselben. Die Blätter an d?n
Pfirsichbäumcn auf dem bearbeiteten
Boden waren und blieben frisch,
während die auf dem mit Erbsen be
stellten Theile deS Obstgartens gelb
wurden und vorzeitig abfielen. In
ähnlicher Weise verhielt es sich mit
Aprikosen-, Birnen- und Pflaumen,
bäumen.
Auch von den Beamten der Califor
nia'er Station wurden Versuche an
stellt zur Erforschung der Wirkung der
Bodenbearbeitung auf das Wachsthum
und die Fruchtbarkeit der Bäume. Ei
Theil eines mit Aprikosen bestellter,
Feldes wurde wiederholt mit demKul
tivator einige Zoll tief bearbeitet, wäb
und der Rest des Feldes nicht bearbci
tet wurde. Der Boden ist von Natur
locker. Auf demjenigen Theile desFcl
des, das bearbeitet wurde, entwickelten
die Zweige der Bäume im Laufe des
Sommers einen Holzwuchs von über
3 Fuß, während derselbe auf dem un
bearbeiteten Theile des Feldes nickt
Mltx .1 Zoll detruz. iie 'ri:5k de:
Baume Iti deatoene:-! Fes w:t
Utnitend besser ai die des unte
arbe'elcn Theiles des Feldes. D?
durZischriittli.re FeZiaicit in ieii
c deren ii Zoll des be.irdeiieien Theilen
bttrua 0 1-4 Prozent, während sie auf
i dem unbearbei!e:en Theile weniger als
4 1-4 Prozent betrug.
I Zu bemerken ist, daß das Jahr, in
welchem der Versuch angestellt wurde.
ein trockenes war.
j Auch auf der Illinoiser Station
wurden Bersuche anatellt. Im Iah
, 1890 wurden 3 Reiben Ben DaviS
' und 3 Rciln Grimes 'Golden Aepfel
bäume gepflanzt. Die Entfernung
Mischen den Bäumen betrug 15 Fug
nach allen Richtungen. Der in dieser
Wrise angelegte Obstgarten wurde in
vier gleicke Theile getheilt. Der erste
Theil wurde regelmäßig mit dem Kul
tivator bearbeitet, der zweite The.l
wurde mit Hafer, der dritte mit Klee
ünd der vierte mit Bluegras bestellt.
, Diese Art der Bestellung wurde nach
' dem Pflanzen regelmäßig fortgesetzt.
Die Bäume auf dem mif Gras bestell
ten Theile blieben aufsallend hinter de
nen. die auf dem bearbeiteten Boden
standen, zurück. Sowohl in Bezug auf
die Höhe, als auch auf den Umfang
des Stammes und den Blätterwuchz.
So war, um ein Beispiel anzuführen,
der Durchmesser des Stammes der Ben
Davis Bäume 1 Fuß oberhalb des
Erdbodens durchschnittlich doppelt o
groß auf dem bearbeiteten als auf dem
mit Gras bestellten Boden. Ein ähnli
cher Unterschied bestand in der Höle
der Bäume. Die Bäume auf dem be
arbeiteten Theile waren um fast 8 Fuß
höher, als die auf den im Grasrasen
stehenden. Die Krone hatte bei den
ersteren einen Durchmesser von durch
scknittlich II, bei den anderen von
8 Fuß.
Die Bäume auf dem in Klee einge
säeten Theile waren den kultivirten
im Wachsthum die nächsten. Danach
kanicn die auf dem mit Hafer alljäkr
lich bestellten Theile des Obstgartens.
l?ine Untersuchung des Wurzelwuch
ses der verschiedenen Bäume der besäe
ten Theile ergab, daß derjenige der
Bäume im kultivirten Boden be
deutend kräftiger war. Besonders un
günstig zeigte sich der Wurzelwuchs auf
dem mit Gras, dann auf dem mit Ha
ser bestellten Theile des Obstgartens.
Auf dem mit dem Cultivator bestell
ten Theile war der Wurzelwuchs ein
dichter, die Wurzeln drangen ziemlich
tief in den Boden, während sie auf den
mit Hafer und Gras bestellten Theilen
verhältnißmäßig flach und ungleich
bcrbrcitct im Boden lagen.
cgen Ende Oktober 1897 enthielt
ber mit dem Cultivator bearbeitete
Theil des Gartens bis zur Tiefe von
11 Zoll 12 Prozent Feuchtigkeit,
während der in Klee eingesäete Theil
10 Prozent, der Rest 8 Prozent Feuch
tigkeit enthielt.
Gcincillllüikiges.
i
k'relz.
Joseph Medill.
Herr Joseph Medill, der langjährige
Redakteur der Chicago Tribune" ist
Donnerstag Morgen in einem Hotel
zu San Antonio, Tex., einer Herz
krankheit erlegen.
Er war als Sohn fchottisch-irischer
Eltern am 6. April 1823 in Maine ge
boren. Im Jahre 1832 zogen seine
Eltern nach einer Farm in der Nähe
von Ptassillon. O., wo er seine Jugend
verbrachte und die öffentliche Schule
besuchte. Später widmete er sich ju
ristischen Studien und wurde im Iah
re 184S zur Rechtspraxis zugelassen,
die er zu New Philadelphia. O., aus
übte.
Im Jahre 1849 gründete er den
Coshocton Republican": 1852 sie
reite er nach Clcveland über, wo er den
heute noch bestehenden Cleveland Lea
der" in's Leben rief.
Diese Zeitung verkaufte Medill in
1854 und ging nach Chicago. Mit I.
C. Bauqhan und Dr. C. H. Rah von
Galcna kaufte er die seit, acht Jahren
dort bestehende Tribune", die 1200
Abonnenten hatte.. Als Chefredakteur
dieses Blattes befürwortete er die Can
didatur Lincoln's für das Präsiden
tenamt. Im Jahre 1869 war der Ber
storbene Mitglied der konstituirenden
Convention von Illinois und nach dem
großen Feuer wurde er zum Mayor
von Chicago gewählt.
Im September 1875 resianirte er
als Mavor und trat eine ausgedehnte
Reise durch Europa an. In Folge qe
sckwächter Gesundkeit mukte Herr Me
dill in den letzten Jabren die ibatsäch
liche Leitung der Zeitung jüngeren
Händen überlassen.
Gouverneur Roosevelt von New Aork
wehrte mit Geschick einen Kuß ab, den
ihm ein liebenswürdiges junges Mäö
chen aus Patriotismus" appliziren
wollte. Das ist ein Beweis dafür,
daß Roosevelt ein vernünftiger Mann
ist oder , daß ihn Frau Roosevelt
sehr out erzogen hat.
Schön und schwungvoll sagt Hans
Heilmann in der Breslauer Zeitung"
von vette Guilbert: Dam? und
Clowneß .steht sie da. Flagellantin und
Mochistin, wie ein Succubus, der
wollüstig mit Bipern geißelt." Aller
dings ein recht unerfreulicher Succu
bus!
Gemüthlich.
Richter: Sie find wegen Bagabun
direns festgenommen worden, wie ha
ben Sie Ihre Nächte durchgebracht?"
Strolch: Danke scheen Herr Rich
ter. für die gitige Nachfrage, von hier
und da ä bissel Mpdricken abgesähn.
hab 'ch immer ganz scheen geschlafen!"
Unsere Jungen.
Franz: Mutter, heute traf ich bein,
Nachhausegehen aus der Schule eine
Dame, die mir bekannt vorkam und
von der ich doch nicht wußte, ob ich sie
wirklich kenn. Da habe ich jedenfalls,
um höflich zu sein, den Hut gezogen."
Mutter: Und hat sie wieder qe
grüßt?" . t
Franz: Nein, ich hab' mir ja nichts
davon merken lassen, daß ich grüße,
sondern so gethan, als ob ich mir bloß
'mal den Kopf kratze."
Praktisck Verwerthung eines fri
schen SchweineschinkenS. Eine frische
Schweiskcule, die man an vielen Or
len reckt billig kaufen kann, giebt bei
praktischer Eintbeilung eine yanze An
zahl trefflicher Mittagsgerichte. so daß
i!r Kauf während der kühlen Jahres
zeit, wo man daö Fleisch unbesorgt
einige Zeit, ohne Furcht, daß es ver
derben könnte, aufbewahren kann,
sparsamen Hausfrauen mit Recht em
pfohlen werden kann. Am besten ist
es, den Schinken om Freitag zu kau
sen. damit man am Sonntag einen qe
rade richtig abgelegenen Braten hat.
Am Einkaufstage löst man Schwarten
und Beinknochen bis zur richtigen
Keule ab. kocht sie weicht, schneidet sie
in grobe Würfel und klärt die Brühe,
der man darauf Essig, etwas Fleisch
ertrakt und Gewürz zusetzt, um sie mit
den Flcischwürseln zu vermischen und
in eine Form zu füllen. Die so erhal
tene Sülze giebt ein treffliches Abend
gericht, sie ivird einfach mit Oel und
Mostrich oder mit Remouladensauce
gekocht. Die sogenann'e Kugel"
der Keule wird ausgelöst und vom Fett
befreit, sie giebt mit einem Kohl- oder
Rübengemüse gekocht und mit kleinen
Salzkartoffeln, die in Butter und Pe
tersilie geschwenkt werden, ein gutes
Sonnabendmittagsqericht. Alles
überflüssige Fett wird mit Aepfeln
und einer Zwiebel zu trefflichem
Schmalz ausgebraten, dessen Berwen
dung jeder Hausfrau zur Genüge be
kannt ist.' Bon dem nun übrig ge
bliebenen Keulenstück wird ein genü
gend großer Braten abgeschnitten, am
besten' eignet sich hierzu die obere
Hälfte des frischen Schinkens, während
die untere Hälfte treffliche Schnitzel
oder Koteletten giebt. Das letztere
Stück legt man auf Eis oder bestreicht
; eS mit Karnolin und hangt es an e,
j nen luftigen oder kühlen Ort. Am
! Sonntag wird der Braten in passen
' der Pfanne mit kleinen rohen Kariös
! feln. geschälten Zwiebeln und Ap'el
! vierteln in halb Schmalz, halb Butter
! im Ofen gebraten, mit den verschiede
! nen Zuthaten umkränzt angerichtet
, und sein mit aufgelöstem Liebiqschcm
; Fleischertrakt, etwas Maismehl und
! Rothwein verkochter Bratcnsatz dane
j bcn gereicht. Am Montag nimmt
man der Abwechslung halber ein
Rindfleisch- oder Kalbfleischgericht.
am Dienstag wird die Hälfte des zu
rückgeblicbenen frischen Fleisches zu
Koteletten oder Schnitzeln verwandt,
I zu denen man Kartoffelsalat reicht.
, während man am Miitwoch-dic andere
Hälfte zu Klops mit Mostrichsame
verbraucht, deren Reste für ein Abend,
brot zerschnitten, im Wasserbade er
wärmt und mit Bratkartoffeln serviert
werden. Die Reste des Sonntags
bratens endlich geben, mit Zwiebel
farce bestrichen, zwischen zwei Speck
scheiden gelegt und aufgebraten eine
gute Beilage zu Rothkraut am Don
nerstag, die ausgekochten Knochen end
lich mit Mehlschwitze und Fleischer
trakt zu sämiger Suppe verkocht, mit
Reis und Wurzelgemüse als Einlege
j eine Suppe am Freitag, nach der man
eine beliebige Mehlspeise reicht. Man
! hat auf diese Weise trotz der einen
, Fleischsorte doch genügend Abwechs-
lung.
I
I Zur Behandlung unseres Kellerob
, stes. Während des Winters soll das
Obst dunkel, trocken und von der Luft
' abgeschlossen liegen. Ein frostfreie:
' Bodenraum ist hierzu am geeignetesten
ein trockener und dunkler Keller hinge
! gen in den meisten Fällen am bequeni'
i sten und sichersten. Man hüte sich, das
Obst in unmittelbarer Nähe von Kar
1 toffeln und anderem Gemüse zu brin
j gen. Zur Aufnahme des Obstes dienen
I Holzgestelle, deren aus Latten herge
, stellte Lagerböden in gegenfeitigenEnt
fernungen von etwa 10 Zoll übercin'
ander liegen. Man bedecke die Böden
mit Stroh oder Heu, und lege die
Früchte einzeln darauf, mit dem Stiele
nach oben. Bei trockener und warmer
Witterung wird gelüftet, wobei daZ
, Eindringen des Lichtes nach Mögliche
i seit verhütet werden muß. Häufige?
Durchsehen und Auslesen der schadhaft
ten Früchte darf während des Wintcrö
nicht versäumt werden.
! Weihe Schleier werden in blutwar
mem Seifenwasser gewaschen, leicht
ausgerungen, dann in kaltem Brun
nenwasser gespült, geblaut, gestärkt,
dann zwischen den Händen halb trocken
geklopft, endlich aber zum Lollstäiidi-
I gen Trocknen ausgesiebt. Sckwarie
I Schleier taucht man in warme- Was
ser, in welchem Ochsengalle ausgelöst
ist. und spült sie dann fall nach. Um
sie zu steifen, zieht man sie durch Qwm
miwasser. klopft sie zwischen den Hän-
; den halb trocken, und stellt sie dc'.'.n
auf.
Verblichene Handschriften cufzn
frischen. Ein Fließpapier wird mit ei
ner Auflösung von Eisciiviiriol ge
tränkt und auf die verblichene Sielte
gelegt; sie wird vollkommen deutlich.
Lampendochte vor Verkohlung zu
bewahren. Man lege den Dochi ia Es
sig und trockne ihn hierauf, er fetzt
dann keine Kohle an.
, Sauerkraut, das Nationalgericht
, Deutschlands, schmeckt auf feine Art
bereitet mit Schinken. Auster ode:
1 w iv n...if ; a
tfslian, aiicr zclqioeuiicyen. ines
Dichters Worte, der wahrscheinlich die
ses Nationalgericht sehr schätzte, hei
ßen:
Unser edles Sauerkraut.
Wir wollens nicht vergessen.
Ein Deutscher hat's zuer,t gebaut.
D'rum ist's ein deutsches Essen."
ch
Eouragirte Motten.
Jetzt hatte ich doch eine geladene
Pistole in meinen Kleiderkasten gelegt
und trotzdem sind die Motten in meine
Kleider gekommen."
ch ch ch
Uebcrtrumpft.
Der kleine Baron: Du, wir stehen
im Gotha'schen Kalender!"
Professors Else: Wir im Konser
sationslexikon das ist diel dicker!"
j sonn'.asaaer zun engkiz-rüenen
Treiben: cdutien 3 ie do,1 wenig
stens, damit die Andklkn d.'ren. daz
ich auch etnxis getroffen ha!"
ch ch ch
i Sehr fürsorglich.
I Was? Du bii! Mitalied der Ge
sellfckiasl für Gefangnißwesen gcwor
den?"
Man kann nie wissen, wie man'S
noch gebrauchen kann!"
ch ch ch
Kasernhofblüthe.
Unteroffizier: Müller, lassen Ei,
sich um alles in der Welt im Zoolog
schen Garten nie vor dem Rbinoceros
sehen; das Thier verklagt Sie sofort
wegen unlauteren Wettbewerbes!
ch ch ch
Unglaublich.
Sonntagsjäger: Ich will ja alle!
gerne glauben, meine Herren aber
daß es Völker gegeben haben soll, die
nur von der Jagd leben, daß ist doch
undenkbar!"
ch ch
Fidele Jagd.
Jäger: Donnerwetter, nach jedem
Säuifz überschlagen sich die Hasen und
lausen davon!" Treiber: O,
die machen nur aus Freude einen Pur
zelbaum. weil s' nicht 'troffen find!"
Ein Idealist.
Weißt De, Schmuhl. wenn man
mit 'Dir von Geschäften spricht, ist Tei
drittes Wort de Pleite." Nu. wa
rum soll ich mer nich wiegen in t schee
nen Wahn?"
In der Oper.
Zuhörer (zum Sitznachbar): Wie
gefält Ihnen dieses wunderbare Ada
gio?" Sitznachbar (Börsianer): Das
ist mir qleichgiltig, mich kümmert nur
das Goldagio."
ch
Unfreiwillige Wahrheit.
Mir ist sehr übel zu Muthe. Glau
ben Sie. daß ich sterben werde. Herr
Doktor?" Aber, gnädige Frau, das
ist das Letzte, was Ihnen auf Erden
passiren kann!"
ch ch ch
Zeitgemäße Erklärung.
Was ist ein Erdbeben?" Ein
Erdbeben ist eine Erschütterung der
Erdschicht, welche mit einer Detonation
beginnt und mit einem Wohlthätig
teilsvazar aufhört:
ch ch ch
Scherzfrage.
Was ist der Unterschied zwischen ei
nein acceptirten und einem abgewiese
nen Freier in England? Der Eine
verläßt die Miß und der Andere ver
mißt die Küß'!"
ch ch ch
Zeitgemäße Entfckruldigung.
Chef (zum Kommis, der ganz abge
hetzt zwei Stunden zu spät in's Ge
schäft kommt): Aber wo bleiben Sie
denn so lange? Sie haben doch ein
Motorad zur Verfügung!" Kommis:
Das ist es ja eben! Die Abstellvorrich
tung versagte, absteigen konnte ich im
Laufe nicht, und so mußte ich zwe'
Stunden in der Stadt herumradel,
bis das Benzin aufgebraucht war!"
ch ch ch
Neugier.
A.: Wie sind Sie denn mit Ihrer
Wirthin zufrieden?" 58.: Ach, sie
ist soweit eine ganz nette Frau, wenn
sie nur nicht so schrecklich neugierig wä
re!" 21.: Wieso?" B.: Fort
während fragt sie mich, wann ich ihr
die Miethe bezahlen werde!"
ch ch
Abkühlung.
Backfisch: Ach wie herrlich ist die
ser Spaziergang durch die herbstlich
Natur!. .Welch geheimnißvolles Flü
stern!. . . .Wenn ich die Sprache dieser
herrlichen Eiche verstehen könnte, waS
würde sie mir Wohl sagen?" Profes
sor: Mein liebes Fräulein," würde
sie sagen, entschuldigen Sie ich bin
eine Buche!"
ch
Schlagender Beweis.
Ihre Nachlässigkeit nimmt immer
mehr zu, Johanna. Seh'n Sie mal
den Staub, der auf allen Möbeln la-
gert. Der ,st ja seit einem halben
Jahre nicht abgewischt!" Johanna
(sehr würdevoll): Nun dann kann ich
doch ganz gewiß nicht dafür. Gnädige
Frau weiß recht wohl,' daß ich erst seit
einem Vierteljahr die Ehre habe, in Jh
ren Diensten zu stehen."
ch ch
Verrechnet. .
Chef: Herr Buchhalter. Sie sind
jetzt seit einigen Tagen ja auffallend
zerstreut und verrechnen sich immer."
Buchhalter: Verzeihen Sie. Herr
Prinzipal, aber die Liebe macht köpf
los. O. wenn ich hoffen dürfte, daß
ich die Hand Ihrer Fräulein Toch
ter" Chef: Sehen Sie. da verrech
nen Sie sich schon wieder."
ch ch ch
Unerwartete Wendung.
Frau: Gott, Lewy, der Kassierer
ist mit unserer Sarah durchgegangen,"
Lewy: Und die Kasse?"
Frau: Hat er auch mitgenom
men." Lewy: Gott der Gerechte, wie der
Mann sorgt für die Sarabl"
Kein "Ferfissf
151 bcdaif kiiiies Zti!v!llusi'?, um baS Heuer in einem
Jewel Oken oder Range im Gange zu hallen. Qi gikdk '
kein Verlust in e'zunzi!eial. kc, Wärmveiinst, tV,n
Zlrdkiievtilust mit einem Jeel Oseu der Range, flau
ci ball die meifl Hier mit der Ivfiiiafien Aeueruna. weil
die Jewkl wissenschaftlich ccnflruiil find, dieselben sind
tij Wbauerbatl, weil t vorn bcten 2'laleiial und nach der be
len rl gebaut lnv.
beste Zufriedenheit eihalt
man von Jemel Oefen nnd
, l' .. . W Ii tt ir
I i JlllllltS, I" in yi
ijll frinft tl gut gebaut sind.
rtragn ven aauirr
Jewtl Oefen und Range
und beachiet die Hanvell
marke.
SVj
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i?
Lr' S33tSj,
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