fi0ttlrttf Pas Sjufbau. 90 H, ' 0 II I i 5. z r i d K e , 1. Im Salon wann nach dem Tincr nur bis riDJJjt'fittii zusammen: dir fttofaheni, dir Zank, Vater und Mutier und die Hcriin des Hauses, die Urgroßmutter. Tie ganze Kindcrschaar. die Kleinen und die Haldcnvachscncn. waren zu kinem Picknick aus ein Nach bargut gebeten worden. iii war gegen Irnlb 1 Uhr und die biroßmutter war bei ihrer Partie Be sique mit dem Schwiegersohn, dem Önlel Alfred, dem Ossizier. Tie alte Dame gewann und darum war sie guter Laune und neckte ihren Partner mit sei nem schlechten Spiel. .NW und KW nicht ! ',oo. ..au5! Ich habe gewonnen, mein Bester Run bitte her, mit den fünfzig Pfenni gen," fügte sie lächelnd hinzu und schob die Brille auf die Stirn hinauf. Toch kaum hatte sie mit Sprechen aufgehört, da dcriiahm man ein biepol ter im Hausflur, dann klang es auf der Treppe wie sehr eilige Schritte von vie len Mensche. Plötzlich wurde die Thür heftig aufgerinen und die ganze in derschaar stürzte herein. Eh! Großmutter! Großmutter! Es ist wahr! (H ist wahr!" .Oh! Onkel Alfred! Gr hat Ein brielle und Ieannc beim Namen ge rufen!" .Und Hunde bellen!" Und Schlangen zischen!" ,Ach und der Finger! Ter Zinger!" Der schreckliche Finger an der Wand!" .Ja, aber was ist denn passirt? Was wollt ihr denn? Was soll denn das heißen?" klang es einstimmig von allen Erwachsenen. .Tas Spukhaus!" riefen a tempo sämmtliche Kinder. .Ha, ha! kleine Hasenfüße!" Georg, Du auch? Ein großer Junge von 13 Jahren, Tu hast Dich auch g'e-! sürchtet V .Ach Vater! Wenn Tu wüßtest wir haben gehört " .Ta, ta. ta wenn ich was wüßte Wenn ich waö gehört hätte ? Dein Sput.. ..Tein Oieist!" .Er hat uns alle bei Namen ge rufen " .Und der Finger! Ter feurige Fin cer!" .Und das Pfeifen!.. .." .Und...." .Und und und Dumm heiten!" .Aber es ist wahr, Onkel Alfred." Ja wirklich, Großmama." Ich will heute Abend nicht allein in meinem Zimmer bleiben," fagteJeanne, ein reizender, kleiner Blondkopf, und kroch ängstlich in möglichste Nahe der Mutter. Oh! ich auch nicht," meinte a brielle, ihre Eousine. .Nun! Nun! Aber was ist denn Pas Fiert," sagte der Oberst plötzlich ernst, da er sah, wie blaß sein Jüngster, sein Georg, aussah. Nun." fuhr er fort, und der Dummkopf der Justin, was hat er denn gemacht ?" Ter ist davongelaufen!" Davongelaufen! der große Schlingel davongelaufen! Ei, das ist stark, da ivolien wir doch mal ein kleines Verhör anstellen! Davonge laufen! Wirklich toll!" Und damit stand der Oberst auf, drückte auf den Knopf der elektrischen Klinkel und gleich darauf erschien der Diener. Franz," befahl der Oberst, Justin soll sofort hereinkommen." Einige Minuten vergingen, während man die Liebkosungen der Mutter und Tante hörte, die die leinen und Klein ften zu beruhigen suchten. Aha. da ist er ja!" sagte der Oberst, als ein Mann, dessen Gesicht so weiß wie Mehl war, in der Livre eines Die ners in's Zimmer kam. Zu Befehl. Herr Oberst." Wie es scheint." fuhr ihm der Oberst an. bist Tu wie ein Hasenfuß davon gelaufen " Herr Oberst, weil . . . . " Ach was weil weil Tu ein Hasenfuß bist! Tu sollst uns jetzt sa aen, was passirt ist, und warum all die Kinder in solcher Angst und Auf- regung sind Wo bist Tu mit ihnen gewesen ?" Ich kann nichts dafür, Herr Oberst, der junge Herr Georg haben gewollt, daß ich mit dem Break vorm SpukhauS anhalte." Nun! und dann?" Dann haben sie alle nachsehen wol len. ab man wirklich, wie behauptet wird. Zauberer darin hörte, und . . . . " Gut ! weiter und.dann? " .Ja, Herr Oberst, es sind Zauberer dort!" Schafskopf!" .Aber Herr Oberst. ... !" .Ach was! Das ist nichts zu abern Herr Oberst" Nun wird es bald, kommst Tu bald weiter mit Tcincr Er zählung'." .Ich weiß nicht r?cht. was dann gc- schehen ich habe Fräulein Ieannc und Gabriele schreien hören. Ta bin ich von meinem Kutschbock heruntcrge klettert, um nachzusehen, was passirt sei und dann habe ich den Fin- ger gesehen " Ja, den Finger," fiel hier Georg ein. In Flammen!" Ja, in Flammen und voll Blut!" setzte Justin den Bericht erregt fort, .und dann bat eine Stimme gerufen: i-,,,,,,,, .volla. .ru tut. va vin ou: vm, ancr unge, komm doch (in bischen naher. Und die Stimme war dicht an meinem Ohr.- Ter Oberst zuckle mit den Schultern. Es ist wahr, Papa!" Ja, Onkel Alfred, wirklich!" Schön, schön! Nun weiter, Ju stin!" Aber Herr Oberst, weiter weiß ich nichts. . . .nachher" Bin Tu ausgerisse, was ?" Mit uns. ..Ihr! Ihr! Potz Kuckuck. Ihr seid Kinder! Aber der lange Schlingel da, ein früherer Soldat! Konntest Tu nicht Tcine Peitsche nehmen, und den Stiel auf dem Kopf des verwünschten Spaßvogels zerklopfen, der nun fast seit einem Jahr diese dummen Streiche ausführt? Mach, daß Tu heraus kommst, sonst gerathe ich in Zorn!" Nun Kinder!" fuhr er zu diesen gewandt fort, morgen will ich mit Euch hin und " Oh, Bater, ich komm nicht mit. . ." Ich auch nicht. Onkel!" Nein, nein, ich auch nicht . . . . " .o: Denn nicht! xann werde ich allein hingehen und Euch den Spuk mitbringen, und zwar am Schlafitchcn Müßte ja doch mit dem Teufel zugehen, wcnns anders sein sollte!" Tas Spukhaus war ein einzelnes Gebäude, das an der Landstraße zwi schen zwei Dörfern lag. Im Jahre 100 war dort ein verbrechen verüb worden, und seitdem hatte Niemand mehr das Haus bewohnen wollen. Es zerfiel und diente nur zum Unterschlupf, wenn inal Reisende oder Jäger von. Unwetter überrascht wurden. Das war so vielleicht während zehn Jahre gewesen, bis Peter Ledru, der Schäfer des Schlosses, dort ein Aben teuer erlebte, das die ganze Umgegend, mehrere Meilen in der Nunde, in die größte Aufregung versetzte. An einem Hcrbstabend hatte Peter Ledru auch gegen den Regen in der alten Baracke Schutz gesucht. Er fand einige Bund Stroh auf den Dielen, streckte sich aus und schlief ein. Plötz lich aber erwachte er von einein Hüllen- spcktakel. Bon allen Selten des Zim mcrs, von der Decke, vom Fußboden, von den Wänden, dicht an seinen Ohren, über seinem Kopf, überall schreit es, pfeift und heult es, Hunde bellen, Katzen miauen, und dazwischen hört er Beschwörungsformeln und ein Durcheinander menschlicher Stimmen. Peter Ledru sitzt aufrecht auf dem Stroh, vor Furcht wie gelähmt, die Augen fchreckensstarr geöffnet, der Angstschweiß tritt ihm auf die Stirn, und einen Augenblick glaubt er zu träumen. Aber bald merkt er, daß er in dem Schreckcnshaus ist doch woher kommt der Lärm? Er starrt in's Dämmerlicht des Raumes, sieht absolut nichts, das Zimmer ist leer. Plötzlich, während die Gedanken immer toller wirbeln, ruft eine Grabes stimme: Holla! Peter! Peter Ledru, drehe Dich doch um und geh Deiner Wege, ich zeige Dir ja die Richtung. . , Leb' wollt!" Mechanisch wendet der Schäfer sich um, und an der gegenüberliegenden Wand bemerkt der Schäfer einen Fin gcr, der wie .Blut und Feuer zugleich glüht und nach der Thür zeigt. Er hatte noch die Kraft, sich auf zuraffen und zn fliehen. Am nächsten Tage wollten der Fri scur, der für einen Schlaukopf galt. und der Schmied, der eine Art Hcrku lcs war, dem Abeuteuer, das der Schä fer überall im Torfe erzählte, auf den Grund kommen. Gegen neun Uhr lachten sie sich auf den Weg, aber schon nach ganz kurzer Zeit waren sie fas- tungölos, erregt und entsetzt wieder im Torf gewesen, denn sie hatten den Höl- Icnlarm, dabei Grabesstimmen gehört, die beide beim Namen rufen, und hat tcn auch den rothglühenden Finger gesehen, alles grade so, wie es der Schäfer erlebt. Bon dem Tage an ging keiner mehr in der Dunkelheit bei dem Gehöft vor über, das nun in der ganzen Umgegend das spukhaus genannt wurde. kraft, seines Muthes, wird der Ossizie unruhig, er sahrt sich über die Stirn als wenn er einen dosen Traum ver lagen wolle, und wiedervott immer wieder: .Nein, wirklich! Das ist doch toll, ist doch toll! Tom, alter Junge, such! such!" In demselben Moment wurde eS still: Dan:: erscholl ein spöttisches, gel lendcs Lachen dicht an seinem Ohre Hi, hi. hi!" nnd eine nörgelnde Stimme äfft ihm nach: Tom, alter Jnngc! komm, so, mach' schön so, nun such ! such!" Das ist toll, ist doch wirtlich toll!" bcyarrte der Offizier. Ader jetzt war er ruhig, das Blut ebbte wieder ganz In eine Hand nahm er Ter Oberst sprang von seinem klci- neu Jagdwagcn, schlang die Zügel des Pferdes um einen Baum, vnrr seinem Hund Tom, der in ein Rübcnfcld galoppirt war, und mit elastischen schritten, noch die Cigarre im Mund, ging er auf das Spukhaus zu. Aha! Nun wollen mir n,al der Sache auf den Grund konnnen, sagte er, indem er nber die Schwelle Ichritt. Aber kaum im Zimmer angelangt, fängt es von allen Seiten zugleich an zu toben, zu schreien, zu pfeifen und das Zimmer scheint von einer ganzen cyaar .cuseicyen, unncylvarer Musi- lantcn crsuut zu fein. Nanu! das ist ein bischen stark," sagt der Offizier und hält seine Blend latcrne in die Höbe, um damit in die dunklen Ecken des Zimmers zu leuch teil. Ab?r nichts ist zu sehen, nichts, absolut nichts, alles ist leer. Und doch spricht jetzt ganz deutlich Jemand zu ihm. bald unmittelbar in seiner Nähe, bald aus der Ecke des Zim mers, als wenn der Sprecher mit einem Sprung dorthin gelangt war. Tie Stimme erzählt ihm von den Feld- zügen. die er , mitgemacht, von den Wunden, die er erhalten, spricht von seiner Frau, von den Kindern. Trotz des Gcfübls seiner Mannes- regelmäßig. die Laterne, in die andere den Revol ver, und mit dem Griff desselben klopste er an alle Wände, und dabei sagte er unausgesetzt dein Hund sein: Such such!" aber nichts, absolut nichts. Nur dicht an seinen Ohren ist immer das spöttische, gellende Lachen und das infame: Such, Tom, Ton, such! Der Hund war sichtbar unruhig: mit erhobenem Schwanz witterte er vor sich hin, er spurte rechts und links. End- lich blieb er stehen, mitten im Zimmer, noo ocn icopr und Deine, ais wenn er sagen wollte, da steckt das Wild. Oho, wir wollen mal nachsehen rief der Oberst. Er nahm die Laterne, leuchtete da mit gegen die Mitte der Decke. Da aber bemerkte er die Spalte einer Klappe, stieß mit dem Revolver dagegen ein leises Geräusch ließ sich vernehmen, als wenn vorsichtig eine Luke geschlossen wurde. Der Höllenlärm 'war ver- stummt. Ta rief der Oberst mit einer Stimme, wie er sie wchl auf dem Schlachtfeld seinen Soldaten gegenüber hatte: Wenn derjenige, der dort oben ist. nicht sofort hcrunterkommt, so schieße . Ich zähle bis sechs" Und er fing an: Eins zwei drei vier" Halt!" rief nun eine angstvolle Stimme. Im selben Augenblick wurde die Luke geöffnet, und. vor Furcht ganz verzerrt, wurde das Antlitz eines Mannes ficht-bar. Bobo! Ah. Tu bist es! Tu Lump, der uns dies Schauerstück ans pielt! Na, wird es bald? Ich werde Dir Beine machen!" rief der Ofsizicr, der in dem Mann einen Bettler er kannt, den sie in der Gegend Bobo nannten und der früher Elown und Bauchredner bei einer herumziehenden Eircusgcscllfchaft gewesen war. Bei einem seiner Kunststücke war er verun glückt, .zum Krüppel geworden und bet telte nun in der Umgegend herum. Ach! verzeihen der Herr Oberst, ach verzeihen ich will alles gestehen aber thun Sie mir nichts!" jammerte der frühere Elown und steckte den Kopf durch die Luke. Nun. wird es bald?" , Ja doch, ja doch, Herr Oberst, aber nicht wahr, Sie thun mir garnichtS?" Wirst Du nun kommen und wirst Du mir erklären, warum Du hier Deine Bauchredncrkünste betreibst?" Ja, Herr Oberst, ja, lch komme la chon aber nicht wahr, Sie thun mir wirtlich nichts?" Nein, Tu Lump! eigentlich sollte ich Dich braun und blau schlagen, aber u bist es nicht werth " Sie thun mir . . . . " Nun ist meine Geduld zu, Ende; Nein! Aber ich will Antwort auf meine Frage." Ja, denn Herr Oberst lch wollte gern das Haus kaufen " Das Haus kaufen ! ! ! .... Was schwatzt Du da?.. .." Ja. Herr Oberst." fuhr der Elown fort und steckte den Kopf ein klein wenig weiter aus der Luke hervor. Ich wußte, daß hier bald eine Ellenbahn gebaut werden soll und die Station soll hier ganz in der Nähe sein. Darum habe ich mir gesagt, wenn ich hier aus der Baracke eine Gastwlrthjchaft mache. so wäre das gar nicht übel aber da war nun der Eigenthümer der Eigenthümer verlangt zu viel für das alte Haus, und so viel habe ich nicht erspart." Ach! Tu hast Tir was erspart!" Ja, ich habe das Reugeld von da- mals aus dem Eirkus, das habe ich gut angelegt und dann noch ein Paar Pfcn nige " Schon gut. weiter!" Nun, da habe ich mir gesagt, wenn ich die Baracke nicht bezahlen kann, dann will ich sie umsonst haben wenn ich sage umsonst, so ist das nur so hingcsprochen wenn sie mir erst gehört, dann bringe ich die Bude in Ordnung und erkläre den Leuten mci neu Kunstkniff!" Und darum, Du Lump, bringst Tu die ganze Gegend in Angst und Ent setzen! Na wart, ich will Dir!" Der Elown, der schon im Begriff war, eine Leiter aus der Luke herunter zu lassen, zog sie bei der Drohung rasch wieder zurück. Sie haben es mir versprochen .... Sie haben es mir versprochen," jam inerte er. Was? Waö habe ich Tir ver sprachen?" Mir nichts zu thun!" Na denn, komm herunter, diesmal soll es Tir gnädig ergehen." , Tas mußte den Elown beruhigen, denn er schob die Leiter wieder heraus. stellte sie fest an und stieg herab. So, nun vorwärts," rief jetzt der Oberst. i Und dabei ergriff er die Jammer gestalt auch schon am Arm. schob den Elown vor sich her bis zum Wagen, hob ihn hinauf, sprang selbst auf und fort gings im Galopp. . An dem Abend war im Schloß eine große Zaudcrvorstelluiig. Jongleur Kunststücke, Bauchreden, und was es sonst noch alles giebt. Bobo übertraf sich selbst. Er ahmte den Geschützdonner nach, den Schrei einer Mcnschcnstimme, er zischte wie eine Schlange, grunzte wie ein Schwein, sang wie eine Nachtigall nnd an der Wand ließ er eine phantastische. schreckliche Rlclciiuand. eine tyeiier Hand mit Phosphor gezeichnet . erscheinen. Aber diesmal jubelte die Kinderschaar in hcllein Entzücken. Nur zivcl waren unzusrieden, und das war Justin, der Kutfchcr, und Bobo selbst, denn mit dem Kauf des ..Spukhauses" war es vorbei, dazu reichten seine Ersparnis nun nicht. 3m (5ral Nach dein Französischen vo ii-illidrn !Ial Es giebt keine ernsthaften Duelle mehr," sagte Einer aus unserm kleinen Kreise; man ritzt ich ein wenig, drei Tropfen Blut, und dann geht man frühstücken." Tas Tuell ist, wie es heute qchand habt wird, ein Scherz!" Ober ein Unfug!" Ter Toctor Gartcl, der bisher zuqc hört hatte, ohne an der Unterhaltung thcilziinehincil, was niemanden wun derte, denn er war nicht redselig, erhob den Kopf und murmelte: Glauben cicr Und ich sage hnen", sagte er dann in recht klarem Tone, daß es sehr ernste Duelle giebt daß ein Mensch getödtet wer den kann, daß er, obwohl einer ausge zeichneten Familie angchörig. obwohl er Freunde hat und sogar mit Beamten Beziehungen unterhält, auf immer ver chwlnden kann, ohne daß icniand weiß, was aus ihm geworden lst." Aber der Leichnam mutz sich doch irgendwo befinden?" Gewiß." Nun, Doctor. wir sehen an Ihrem Genau, daß Sie uns irgend eine tragische Geschichte zu erzählen haben; lassen Sie uns nicht schmachten, als ob Sie ein Romanschriftsteller wären; also her mit der Geschichte." Der Toctor fuhr sich mit der Hand über die Stirn und sagte: Hören Sie alio." Wir zündeten uns eine Eigarre an und setzten uns bequem zurccht, um zu- zuhören. Wie lange es her in, begann der Toctor. kann ich Ihnen nicht sagen; ich erinnere mich nicht mehr genau . . Toch es ist lange, lange her, nehmen Sie an, 25 bis 3 Jahre, . . . Wo sich die Geschichte abgespielt hat? Bei den Wilden von Nyanza? Bei den Roth- häuten? Nein, mitten in Frankreich. . . Tennoch werde ich Ihnen den Nainen der kleinen Stadt verschweigen. Suchen Sie auf der Karte Frankreichs... die kleine Stadt befindet sich ganz in der Nähe einer medicinischen Facultät... In der fraglichen kleinen Stadt arbeiteten zwei Studenten, die in dem selben Alter standen und sich wie Brüder liebten, fleißig zusammen, uni den Titel Arzt zn erwerben, der ihnen als eine E'cwähr künftigen Glückes erschien. Tas letzte Jahr ihrer Studien ging zu Ende; ihre Prüfungen waren glän zend gewesen, und es genügte eine leichte Anstrengung, um das Ziel zu erreichen, das heißt, die Erwerbung des Tiploms, welches ihnen gestattete, un gehindert ihre Arbeiten fortzusetzen und sich für das Wohl der Menschheit Praktisch bethätigen zu können. Ich wiederhole Ihnen, es waren zwei Freunde. Wie kam es nun, daß diese Freundschaft sich eines Tages in Haß wandelte? Wie kam es. daß sie. am vorigen Tage noch so freundschaft- lich verkehrte, bittere vcindc wurden ? Ein tiefer Moralist hat gesagt: Suchet das Wcib", und immer hätte man es auch diesmal gefunden. Wer sie war. ob sie die wüthende Rivalität verdiente, die die beiden Brüder getrennt hatte? Was thut das? Ein Weib ist für die, die sie lieben, stets das erste unter allen. Ein wüthender Haß trat an die Stelle dieser Freundschaft; doch mit einer gewissen stillschweigenden lieber einstimmung verbargen sie ihil ent schloffen allen Augen. Wie früher, so sah man sie auch jetzt zusammen; zusammen schlössen sie sich in das Laboratorium ein. zusammen begaben sie sich in die Klinik. Eines Tages wandten sie sich an vier ihrer Eollcgen, Studenten wie sie, nnd erklärten ihnen Folgendes: Sie haßten sich tödtlich, niemand brauche die Ursache dieser Antiapthic zu kennen, die wie ein unheilbarer Wahnsinn in ihnen schlummerte; einer von beiden war zu viel auf dieser Erde, sie waren entschlossen, ein, Duell alif Leben und Tod auszukämpfen. Gerade damals verfolgte das Ge richt sehr eifrig die Duellanten, was. wie Sie ja wohl wissen, zeitweise vor kommt. Tie beiden Tucllantcn, die die Ein würfe der Zeugen fürchteten, hatten diesen Fall vordergesehen: es handelte sich darum, sich an elnem isnc zu schlangen, wo jede Neugier ausgeschlos-! sen war; außerdem mußte der Leichnam man zweifelte nicht, daß einer au dem Platze bleiben würde vcrschwin den. ohne daß die Aufmerksamkeit der Behörde erregt würde. Tie Sache ging folgendermaßen zu An einer Mnternacht gegen zwe Uhr Morgens verließen die sechs jungen Leute die kleine Stadt, ohne daß jemand ihr Fortgehen bemerken konnte. Tie Zeugen verbargen in ihren Mänteln elwas, und vlc es llwas waren leine Tegcn. man chiug abgelegene Pfade ein auf denen man mit Sicherheit niemand begegnete, und erreichte so das kleine Törfchcn .V. Man befand sich gerade am Fuße der KirchhofSmaucrn. die ganze Gesellschaft war jung und behend, und außerdem war die kleine Klcttcrübung nicht be sonders schwer. Bald befand man sich Innern deS Kirchhofes. Tas Schauspie! war wirklich roman tisch. Beim ersten Schein des Tageslichter trafen die weißen Gräber wie Gespen ster mit ausgebreiteten Armen aiiS dem Morgennebel hervor; die Holzkrcuze bildeten schwarze Flecken. Man wählte einen Ort, wo in absehbarer Zeit keine Beerdigung stattsinden würde, das ließ sich aus der Anlage der Alleen leicht er sehen. Als man sich dann über den Ort geeinigt, zogen die vier Studenten unter ihren Mänteln die paten her vor, die sie dort verborgen gehalten hatten, und singen an, ein Grab zu graben. Nach einer Arbeit von zwanzig Ml nuten war ein zwei Meter langes und ein Meter breites Grab hergestellt. Tie beiden ,veinden schlugen icdcn Vcrsohnungsver uch ab und übergaben den Zeugen jeden einen Brief, der erst nach dem Tode eines von ihnen gross nct werden sollte. Nun entkleideten sich die Gegner bis zum Gurtet ; es dursten keine blutbe fleckten Kleidungsstücke übrig bleiben. Tann gab man ledern ein Mei er in die Hand, und sie sprangen in das offene Grab. Wie sie sich einer auf den Anderen kürzten, wie sie sich umschlangen, tvic sie wahnsinnig, von der Wuth verbleu- det, aufeinander losstießcn, das wußte niemand, denn sie wußten es in diesem Anfall von Wuth selbst nicht. Plötzlich sagte einer von ihnen mit röchelnder Stimme : Er ist todt !" Er" war der Andere! Er war der Sieger, war am Leben, während der Andere zusainmengesunlen in einer Blutlache dalag. Er mußte verschwinden. Ter Eine der Studenten stellte den Tod fest dann schaufelte man das Grab zu, trat es fest und kehrte in die Stadt zurück. Am nächsten Tage erhielten die Eltern des Todten einen Brief, in welchem er ihnen mittheilte, daß er feit langer Zeit den Wunsch gehabt habe, fremde Län der zu sehen, nach dein nächsten Hafen abreise mid sich nach einein Orte ein- schiffen werde, den er erst nach seiner Ankunft bekannt geben werde. -freie Nachricht naven die armen Eltern nie erhalten. ttt erstkRsma. Madchen, Mädchen, laß das Weinen, Sei geduldig, hoffe still. Wenn man grausam dir auch deinen Heißgeliebte. nehmen will. Tenke nicht, nun sei beendet Deiner Liebe süßer Wahn ; Daß dein Glück sich plötzlich wendet, Ist der Ansang zum Roman. Nur nicht allzu früh getrauert! In Romanen tröste dich Wenn'S auch noch so lange dauert, Kriegen sie am Ende sich. Sipsel d iti'lrVit. Wir sind verloren," rief der Kapi tan, das Schiff hat ein Leck und muß in zehn Minuten untergehen; rette sich, wer kann!" Tie Rcttinigsboote wurde herabge lassen und füllten sich schnell ; die übri gen Passagiere machten sich sprung bereit. Zu diesen gehörte eine jung verheiratete Tauie. die im Moment der höchsten Noth sagte: ..Ach. lieber Franz. sich doch einmal, ob mein Rct tungSgürtcl gerade sitzt!" Im ersten Schrecken I Zivci Offiziere, die zur Manöverzeit beim Adlcrivirth einquartiert find, ha ben sich zu Mittag zwei Beefsteaks be- stellt und sind eben im Begriff, sich zu Tische zu fetzen als Alarm geblasen wird. Sie nehmen sich deshalb nicht mehr Zeit zum Essen und stürzen da von. Nach einer Viertelstunde aber kehren sie zurück, weil sich die ganze Gc schichte als blinder Lärm herauSgestegt hat, und sagen zum Adlerwirth, er solle fetzt d,ie Beefsteaks austragkn lassen. Ter aber steht da wie die Butter an der Sonne und erwidert: Tes thuat m'r loid, Ihr Herra, aber BeesstcakS geit'S koine ich'! Dia hau' n e scheint' im erst Schrecka selber 'gcssa!" Der zerstreute GerichtsrvUzielier. Gerichtsvollzieher (der sich vergeblich noch pfändbaren Sachen umsieht): Aha, wenigstens etwas, einen Stock mit silberner Krücke!" (Er klebt feine Marke darauf und will sich empfehlen.) Wo ist denn mein Epazierstock?" Student: Den haben Sie la eben gepfändet!" ' Ein Dummcheii. Vater (der sich von feinem Töchterchen vorlesen läßt): Emma, du sollst nicht eintönig, sondern mit etwas mehr Nachdruck lesen." Emma: Aber. Papa, hier oben in der Ecke steht ja Nachdruck verboten"!" Die Zuhörer dieser düsteren Geschichte waren blaß geworden. Aber der Andere?" fragte einer. Der Andere, der am Leben qcblie ben ist," versetzte der Toctor mit ernster Stimme, war ich." Und die Frau?" Sie war eine Elende, ich habe sie nie wiedergesehen !" Brotlose Künste. Tie brotloseste Kunst war im 1( ayrynnoerl oie oemcye Malerei, imer der namhaftesten Porträtmaler Nürii berg's, Ehristoph Ambcrqer, den Karl der Fünfte den, Titian gleichgestellt, empfing im ayre imu von Dein jten er für sein wohlgetroffenes Konterfei zehn Gulden. Der große Tizian Vecellio bckain da- mals von den bekanntlich aufzerordent- ich reichen nuqqern für alle seine Arbeiten wahrend seines Aufenthalte in Augsburg 5000 Uronen. Tas war im Vergleich zu den Preisen, die man in Berlin zahlte, noch fürstlich hononrt; denn Kurfürst Joachim der Zweite von Brandenburg gab scinkm Hofmaler für drei Bilder die des Königs von Frankreich, des Herzogs Alba und de Kaisers Maximilian im Jahr 15(8 nur 4 Thaler 12 Groschen, wobei die Arbeit selbst niit 18 Groschen berechnet war, während die Hauptsuinme auf die Kosten der Einrahmung nnd des Ma terials entfiel. Theure Bücher. Vor einigen Wochen wurde aus der Sotheby'schen Bücher-Auktion in Lon- don ein Exemplar der ersten olio- Ausgabe der Shakespeare'schcn Werke von 1623, obgleich nicht gut erhalten, für 31 Pfd. Sterling verkauft. Ein Exemplar der zweiten volio-Aiisgabe. gleichfalls nicht gut erhalten, brachte 22 Pfd. Sterling 10 l-:I,illlng und die erste Ausgabe von Lord Tennysons Gedichte, meistens lyrische. (lbW)" brachte 10 Pfd. Sterling. j?lappmänlchen. Dame (welche Nachbarskinder bei sich zu Besuch hat. als die Hausglocke er tönt): Ach. das Klingeln macht mich! immer so nervös." Ter kleine Kurt: Kommt bei uch denn auchder Gerichtsvollzieher.Tante?" j verblümt. Mann: Wann war das, wie der Onkel zuletzt hier war?" Frau: Ach, das ist ja eine Ewigkeit her. . . .Das war, wie ich meinen letzten neuen Hut gekriegt habe!" Zu knickrig, Fräulein A.: Herr Krüger hat mir rtiif iinor irtstfrtrli imttoi Cviirrt tfiä-fc. VMIV, yvtwtv VMIVtt 1 V f Antrag gemacht!" Fräulein B.: Hast Tu ihn ange nommen ?" Fräulein A.: I Gott bewahre! Wie werde ich denn einen Menschen heira theil, der noch nicht mal 5 Eents für mich ausgiebt, ja wenn's noch 'ne An-sichts-Karte gewesen wäre!" Zerstreut. Ter Musik-Professor Klimperte, vor einem dicht gedrängten Publikum spie lend, schnellt mit einem Male in die Höhe und eilt zur Thüre des Saales, an der er horchend stehen bleibt. Was ist Ihnen, Herr Professor?" frägt ein Herr. Nichts, ich will nur hören, wie sich mein Spiel von Weitem aus-nimmt." Geistesgegenwart. Fräulein: Sie sind also bei dein Eisenbahnunglück dabei gewesen?" Literaturprofessor: Allerdings; ich fuhr ja in dein Perfonenzug, der mit dem entgegenkommenden Schnellzug zu- fainnienprallte. Gott, var das ein Stoß, es war. als wollte die Wett aus den Fugen gehen." räulein: Was dachten Sie denn da im ersten Moment?" Prosesfor: Ich dachte mir: wie recht hat doch der Tichter. der sagt: Leicht bei einander wohnen die Ge-, danken, doch hart im Raume stoßen sich die Sachln! ' Iveibliche Rache. Frau Berqheim hat versucht, der Frau Thalheim die Köchin fort zu en- gagiren, und Ijat diese uchenbeherr scherin stets aufgesucht, wenn sie wußte, daß Frau Thalheim ausgegangen war. Als sich die beiden Damen das nächste Mal bei rau Braunfels treffen, nimmt Frau Thalheim keine Notiz von Frau Bergheini, bis Frau Brausfels erstaunt fragt: ,,a, Frau Thalheim. kennen ie denn rau Berghemi nicht?" Nein," versetzte die Gefragte, aber ich glaube, sie besucht manchmal meine Köchin." In der uchladluiig, Tienstmädchen: Um einen Briefstel- ter thüt' i' schön bitten, aber uin einen recht groben, damit , meinem Geliebten die Wahrheit sag'!" In der Rage. Reisender (einem Kaufmann seine Artikel anbietend): Kaufen Sie doch von uns. unsere Artikel sind über die ganze Welt und noch weiter verbreitet!"