Ä7 tkt Sticfcltrictyfc und i'xcbc. mik kichichir, dir pan'tit I 5o '. .1 1 41 M Nachdem Napoleon um die iet bauten tna.ldndet zu ärgern, dir bt rnchtigie Kontinentalsperre dkirclirt hatte, durch welch? sast sämmtliche Hasen des europäischen Festlandes der englischen Einfuhr verschlossen wurden, stiegen die KoZouialwaaren begreiflicher Weise bald ungeheuer im Preise, so besonders auch der indische Rohzucker. I Frankreich war die ebenso der Fall, wie in den anderen Staaten des Festlandes. Um solcher alamitat zu begegne, wandte man sich in Frankreich und zur selben Zeit in Deutschland niit regem leiser der Runkelrübenzuckerfadrikation zu, womit man sich auch schon früher beschäftigt, aber dann die onche, weil zu schwierig, wieder aufgegeben hatte. Jetzt trieb die Noth zu neuen Versuchen aus diesem Gebiete. Im Jahre 1812 lebte ,zu Monlpel lier der reiche Besitzer einer Zucker rasfiucric. Ta unter den obwaltenden citumsländen indischer Rohzucker nicht mehr zur Genüge zu erlangen war. wandte er sich ebenfalls der Runkcl rüben-uckerfabrikation zu. freilich mit nicht besserem Erfolge als andere Unter' uchmer. Man verstand es noch nicht, den Runkclrüdensaft so zu klären, wie es nöthig gewesen wäre, um dem daraus bereiteten Mucker daZ lveik. schöne Alls- sehen dcS raffiiurten indischen Zuckers zu geben. Ter Runkclruvcnzucicr ve y hielt, trotz aller Mühe, die man sich mit ihm machte, ein schmutziggraucs. un appetitliches Aussehen. lit erwähnte Fabrikant in Mont pcllier hatte eine schöne Tochter und einen hübschen Wcrkführcr. So gc schah es, wie schon so oft, da die Liebe ihre Streiche machte. Ter junge Mann verliebte sich in die junge Tarne, womit sie seilt wobl.' ihr Vater aber aar nicht zufrieden war. Um der Sache ein jähes Ende zu machen, entließ er ihn. und, zwar auf ziemlich schroffe Weise. n eiiter anderen Zuckerfabrik vcr mochte der unglückliche Liebhaber keine Anttelluna iu finde, und doch war ihm daran gelegen, in Montpellier zu bleiben, um auch fortan der Geliebten möglichst nahe sein und sie zuweilen sehen zu können. Also beschloß er, selber Fabrikant zu werden, aber nicht ettva Zuckcrfabrikant, denn dazu reichten lym seine bescheidenen Mittel nicht hin, foit dcrn Stiefelwichse Fabrikant, wozu man. da keine aronartiacn Einrichtun gen für den Anfang nöthig, nicht so viel Kapital brauchte. Hauptingredicnzcn für eine gute, schöne Glanz gebende Stiefelwichse waren damals und sind's auch wohl noch heute Syrup und Beinschwarz oder Knochenkohle. Dann gehören auch nock Walkischtbran. Weinessig, Salz säure, Vitriol und dergleichen mehr dazu. Doch ist das ausführliche gc .naue Rezept für unseren Zweck nicht nöthig. Nun war damals, eben wegen der erwähnten vcrhängnißvollcn Kontincn tallverre. der eckte Zuckcrsvruv ein ebenso seltener und theurer Artikel als westindischer Rohzucker. Aver ocriunge, angehende Sticfclwichscfabrikant wußte sich bald zu helfen. Er kaufte spott billig von einem Runkclrübcnzuckcr sabrikantcn eine Quantität dicken Runkclrübclisaftcs, der ganz schmutzig und anscheinend hoffnungslos vcrdor bcn war, so daß man darauf hatte vcr zichtcn müssen, denselben zur Zucker bcreitung zu verwenden. Zur Be rcitung von Stiefelwichse aber mochte ja allenfalls dieser Saft noch lange gut genug sein. Ter junge Mann vermischte ihn zu nächst mit einer tüchtigen Portion ge brannter Knochenkohle und ließ die Maffe so über Nacht stehen. Als er am andern Morgen nachsah, staunte er nicht wenig. Das Beinschwarz hatte , sich nicht vermischt mit dem Saft, viel mehr denselben auf wundersame Art geklärt, alles Unreine aus demselben aufgesogen, so daß nunmehr aus dem Saft der reinste weiße Zucker fabrizirt werden konnte. Nachdem er dies mit Sicherheit ermittelt, verzichtete der Fortsetzung der Tticfclwichfcfabrika tion. i Die Knochenkohle, welche sich gesetzt und gesammelt hatte, konnte, nachdem sie gereinigt, wiederholt für denselben Zweck gebraucht werden. Dies war sehr wichtig. , Freudevoll lief der junge Entdecker zu seinem früheren Prinzipal und sagte höchst aufgeregt zu ihm: Wollen Sie mir nun Ihre Tochter zur Frau geben und mich zu Ihrem Kompagnon machen, so überliefere und offenbare ich Ihnen ein Geheimniß, welches Millionen werth ist." Was ist das für ein Geheimniß?" fragte ungläubig uud mürrisch der Fabrikant. ES betrifft die völlige Klärung des Runkelrübcnsaftcs. also die Lösung eines Problems, welches bisher von Niemand gelöst werden konnte." Und Sie können das nun. meinen Sie?" Ja. "Wie find Sie denn darauf gckom- wen?" , .... Indem ich Stiefelwichse zu fabrizi- rcn versuchte." Sie scheinen mir nicht recht bei Ver stände zu sein. Herr!" - Was ich sagte, ist die reinste Wahr- hcit. eben ic bier den Beweis für meine Behauptung! " Er zog aus der Zascke ein F lasch chcn. welches mit völlig gellarten. :übkiizuckkrsatt angkiuUt war. Das siebt allerdings merkwürdig gut aus . sagte der avrilani mit Intcrcne. Er pruttc. er schmeckte. ,, das ist wunderbar'." ..Und es war ein to unreiner ast. daß Ihr Konkurrent denselben nicht verwenden wollte. Glauben Sie mir nun ?" sza". rief der Fabrikant plötzlich wie umgewandelt, sehr freundlich. Sie sind wahrlich ein gror.es Elenic: TaS bisher für .unmöglich Gehalten haben Sie richtig zu Stande gebracht. Sind Sie bereit, in meiner Fabrik, unter meinen Augen, einen neuen Probcvcrsuch zu unternehmen ?" Wollen Sie, wenn derselbe gut gc lingt mir die Hand Ihrer Tochter geben?" Ja. das will ich." Die Beiden schüttelten sich die Hände. Abgemacht war's. Der Probcversuch wurde ohne Vcr zug in's Werk gesetzt uud siel sehr günstig aus. So fand denn die Ber lobung statt und bald darauf die Hoch zeit. Der junge, glückliche Entdecker wurde der Kompagnon feines Schrote gcrvatcrS. Fortan fabrizirtcn sie Run kclrüdcnzuckcr von weit besserer Art als zuvor, der an Schönheit und Weiße nichts zu wünschen übrig ließ. Da das Geheimniß der neuen Fabrikation? Methode auf die Dauer doch schwerlich hätte gewahrt bleiben können, so vcr kauften sie dasselbe für bedeutende Summen an andere Fabrikanten und gelangten dadurch rasch zu , großem Reichthum. 2luf nach haixina ! JvningS-Staats-NuhSpäpcr,, äkroß die Britsch. 3hst Neu York Boro. Kabaljcro Editorc ! Quicn snbc! Wisse Sie was des is? Des is Spähn! Nämlich: Sc pappla cspanjoll! Hier werd Spanisch gctalkt! Wisse Sic. Mistcr Editcr, ich hab's la linmcr gesagt, in die Leit vun Hern zctag is kce Go-ahead, kce Sponk un kce JntcrprciS drein. Es sein lauter Schlafmützc, unsere hcintige Tschcncrä- schcns sclii. Da wcrd immer dc alte ausgetretene Weg fortactrottclt un Bier derzu gesone. Kce neic Eidics, nix derzu lerne un des Alte vergesse, des is so cbaut, wie ich die häutige Teutsche vun Neu Bork ausseife thun. Wann ich in meiner Jugend un nachher so gcwcse war, da hätt ich nct dcs Geld gemacht, wo ich gemacht hcn. Un so sein ich hcint noch. Jntcrprcis. Enörgi, Busncß, Pusch un Jntcllidschcnz. die sein nct aus mer raus ze bringe, ich sein emol so. Also, wisse Sic dcs Neicstc? Nooo? Ich geh nach Kjubä, Havana, Porto Rico' de Kjubä, vcrlcicht sogar aach nach dcr Pcrle vun die Mantille. Nct for Plüschcr, Mistcr Editcr. sonnern for Investment. Immer mit eine Aug for Busncß. des is nct aus mcr raus zc bnngc. Da is nämlich am Sonntag beim Tschalli zum Frühfchoppe e Scnjor Ton Francesco Xavcrio de Lungclmcyer y chivabing e Pastng. e echter havane sischcr Kjubancr (er is vun spanische Eltern in Münchc geboren) gcwcse. wo gesagt hat, cZ waren Milljcns drein for dc richtige Mann, wann er plcnti Geld hatt, es in Havana zc inwcstc. Amwcr er Hot gesagt, es wär nir for kommene uncdschukütcte Picpcls, son ncrn nor for Leit mit Jntcllidschcnz un Büldung. Dcs Hot mich gczcttclt. Ich scin Ihr Mann," hcn ich gesagt. Ich hcn mcr glci gestern Morchc e spanische Grämmcr gekauft. Des meiste dcrvon kann ich fchun. For Jnstenz cl sombrcro" der Hut, un so wcitcr. Kapischc? Hawwe Sie vcrstannc? Cs Course, ich gch nct for mich sclwer e Busncß starte. Ta derzu hcn ich zu viel Enörgi und Pusch. Ich glaub nämlich nct an sclwer pörsenclli zc arbcitc. Ta scin ich fchun zc vicl amörikaneist dcrfor. Stack hawwe, pro mote. Koinpcnies orgäncise, des is, wo des Geld drcin is. Dcs is aach die ein- zige Kombinäschcn, in dcr mir Wasser nit nmiimpcttctik is. Nämlich denn Stack zc wässern. Wahrschcints werd ich in Havana e Brauerei verdünne mit ere altdeutsche Bierstub so a la Münchener Bierstube in Börlin establischc un e Mann drein aufsctzc, wo dic Sach for mich rönnt. Ta ncmm ich mcr dann so ebaut hunnert oder mehr odcr weniger befreite Kjubancr un die mache mer schaffe wie dic Niggcr. Of course unser Government mutz mich protcktc. Ich wcrd e Kompeni Rcgcllers vcrlangc, wo mci Praperti watsche un wo die befreite Kjubaner schaffe mache, daß ihne die Schwarte krache un wo se mit die Gcwchrkolbe ze Riefen bringe, wann die Kerl vcrleicht Bezahlung haivwe wollte? Cuicn sabe? dcs hcißt uf Tcitsch: Sie mache e Wctt, Mistcr Editcr! For dcm gclbe Fieber da fcrcht ich mich gar nct. Tcs is nämlich blos während dcr nasse Regczcit un da kätsche -ic mich nct druwwe in Havana. Quien sabe! (Tcs heißt uf Tcitsch: Not on your Ilse." Mistcr Editcr). Cs coursc mach ich erst emol en Pro- spcktig Tripp nach Havana. Tie Par tikellcrs hcn ich noch nct arründtscht. Ich wccß noch net ob ich bei Schiff odcr bci Land hin geh. Ich wccß aach noch nct. ob Ich Quien sabe? EZ kann sei. Quien sabe die Famlli'mit ncmm. (Des haßt uj Tritsch: es kann sei aach nct). beikt nämlich kehr vcr schieden? Sache. Es timmt blos uf de Weg an, wie mcr'S pronaunzt. A is Mistcr Editcr. sowie ich mein Mcind ausgemacht hcn. wann ich gch. werd ich's Ihne wisse losse. Einftwcilc wün'ch ich Ihne herzlichst: Buenos dias! (Tes heißt us Tcitsch: o lang!) Mit Rigards Z)ourS Ton Juan R i t s ch i o v. Kcrchhcim-Bolande dclla Palza. (ine wunderbare, aber toaltt e schichte. In einer nicht sehr großen, aber recht ansehnlichen, wohlhabenden und kunst liebender norddeutschen Residenz hatte sich Ende September auf einige Zeit eine wandernde Kunftrcitcrtruppe nie dagelassen, die außerordentlich vicl Gutcs bot und deshalb großen Zn- spruchS sich erfreute. Bci dcr Truppe war auch ein Elown. dcr sich rasch durch seine actucllcn und immer scincn Witzc und Bonmots nicht nur dic allgcmcine Gunst crobcrtc sondern durch scin gentlc tnanlikcS Auftreten außerhalb des Eir kus rasch eine überall gern gesehene uud beliebte Persönlichkeit wurde. Tcr Elown war ein Mann von hervorragen der uuivcrscllcr Bildung, ein Gentlc man sich auch seiner Gesinnung nach, aber er war auch eine leichtlebige Künst lernatur. also nichts weniger als ein guter Financier; im Gegentheil lag er mit scincn Finanzen m stetem Hader. Er machte auch die Bekanntschaft eines gleich wohlhabende wie tunstsrcund lichcn Rcnticrs. dcsscn Ehe kinderlos gc- blieben war, dcr abcr trotzdcm mit sci ncr Gattin schr glücklich lebte, wcnn böse Zungen auch behaupteten, er stehe ein wenig unter dem Pantoffel. Ter Rentier lud den Elown auch in scin Haus, wogcgcn die Gattin nichts hatte: im Gegentheil: auch sie empfing den Künstler, jederzeit freundlich und gast- Ilch. freilich sagte sie zu ihrem Ehc Herrn: Das Ende dieser Künstler freundschaft wird auch hier das gewöhn lichc sein, dcr Mann wird Dich schlich- Ilch anpumpcn. Ich vcrbicte Tir abcr, ihm Geld zu leihen, und nun, Tu kennst mich in dicscr Beziehung." Nichtsdestoweniger brachte es dcr Elown zu (Stande, dcn Rentier bci dcr Abreise um 300 Mark anzupumpen pumpte er jemand an, pumpte er natürlich nur nobel. Er versprach, das Tarlehcn binnen vier' Wochen prompt zurück: zahlcn. Er that allerdings dies nicht, avcr er mrico ocm (meiner eilten Entschuldigunqsbricf. den das Mißac schick dcr Gattin in dic Hände spielte. Selbstverständlich Tag für Tag endlose Predigten und Vorwürfe, deren Refrain immer dcr war: Tic 300 Mark wirst Du niemals wiedersehen!" Um dicscn civigcn Predigten endlich ein Ziel zn setzen, schickte dcr Rcnticr dcn Clown wcitcre 300 Mark, lcqte ihm in cincm Begleitbriefe die Sache klar und ersuchte dcn Empfänger, mit dicscn 300 Mark eine Schuld bei ihm, dem Tarlahcr, sonder Säumen zu tilgen und ihm da mit Gelegenheit zu geben, über seine Gattin zu tnumphiren. Tcr Elown folgte pünktlich dicscr Weisung ob mit oder ohne Selbstkampf ist nicht bc kannt gcwordcn , und dcr Rentier trat seiner Gattin, als dcr Briefträger Postanweisung brachte, mit ' dicscr triumphirciid entgegen. Jetzt aber Widerspruch, Tcin Name ist Weib! sagte die Gattin: feo, dcr arme Teufel hat Dir also das Geld zurückgeschickt ? Natürlich. Du hast ihm die Pistole auf dic Brust gcsctzt, ihm mit Gcricht und Gerichtsvollzieher gedroht, das ist ja so dic Art dcr Herren dcr Schöpfung, abcr nicht meine Art. Sofort schickst Tu dem armen Teufcl das Gcld zurück und schreibst ihm, die Rückgabe eile gar nicht, er könne das ganz nach seiner Be quemlichkeit einrichten. Und das machst Du gleich hier vor meinen Auge. Ich selbst werde Brief und Gcld 'zur Post bringcn." Was wollte der Mann an ders machen, als gchorchcn und schwci gcn und auch dicse 300 Mark noch opfern, wollte er nicht dcn klcincn Bc trug an's Licht kommcn lasscn, dcn cr scincr Gattin dcs lieben Friedens willen hatte spielen wollen. Der Elown soll bei Empfang des Briefes und dcs Gcl- dcs vor Erstaunen so starr gcwordcn scin, daß er aus dem Starrkrampf nur durch dcn schleunigen Genuß einer Fla schc Pommcry Greno sich selbst wieder erwecken konnte. (M. N.-N.) (sine Manöver-Episode. Um zu illustriren. wie der vcrstor- bcne zweite Reickkanzlcr unter Umitan- dcn auch nach obcn recht nackcnstcif sein konnte, erzählt ein Mitarbcitcr dcr ..Wcscncituna" eine Manöver-Evisndc. die sich in der Zeit abspielte, wo dcr Oberst v. Eaprivi zum ostfricsischcn Jnfantcric-Rcaimcnt Nr. 78 komman- dirt war (1874): Großcs Gcfccht dicht vor Hannover. Ich stehe in meinem Schudenzuac. als ein böbcrer Offizier vom Gcncralstabc odcr Kricgsministc- rium mit dcr wcißcn Schicdsnchterbiiide am Arm auf mich zugcsprcngt kommt. Schon auf beträchtliche Entfernung rief er mit wüthenden Gcdcrden: Was ,N das bier für eine " nn sagen wir Eochoncric): wer komman dirt hicr?" Ich nannte den Namen meines Nn- taillonskommandcurs. In dcr alcickcn dicni'twütbioen nicr ging es weiter: Wo ist dcr?" Ich wies hinter mich, und richtig, da hielt cr: neben ihm aber der inzwiichen herangekommen? Oberst .v. Eaprivi. Nun war es für mich äußerst inter essant, zu beobachten, wie GcsichtSauS' druck und Sprache des fremden Offi ziers sich änderten, als er mit einem Male Eaprivi gegenüberstand, natt höflich kam aus seinem Munde dir Frage: c. königliche Hoheit Prinz Karl lassen fragcn, was daZ hicr für eine Unordnung wäre." Eaprivi wippte aus dem großen Brauncn mit dcn gcsprcizte Beinen und ließ seine Blicke in aller Seelen ruhe über das Schlachtfeld schweifen. Tann that cr die Gegenfrage: Bitte, schcn ic Unordnung?" Se. königliche Hoheit sing dcr Schicdsrichtcrqchilfe wicdcr an, abcr Eaprivi schnitt ihm das Wort mit der etwas fcharscr gesprochn Wieder holung scincr Frage ab: Bitte, schcn le Unordnung?" Ncin abcr Se. Kgl. Hoheit " So mcldcn Sie Se. Kgl. Hoheit, daß Sic und ich keine Unordnung gc- schcn habcn!" Tamit hob sich Eaprivi's Hand an dcn Hclin und dcr fremde Herr ver schwand in sausendem (lopp. So etwas erfreute des Truppenoffiziers Herz, denn eine solche Vertretung des Regiments nach oben waren wir nicht gewohnt. Eine andere Anekdote ist folgende: Besannt ist, daß sich dcr zweite Kanzler dcS Teutschen Reiches als Organisator dcr Manne Verdienste erwarb. Wie scheel man jedoch seinerzeit in Marine- kreisen auf dic Erinnung eines Gene rals, also einer Landratte, zum Ehcf dcr Admiralität sah, bczcugt folgcnde Anekdote, die Schreiber dieser Zeilen damals in OnizierSkreisen . vernahm Eines Tages beschloß dcr neu ernannte Ehcf dcr Admiralität, auch einmal die Flotte zu infpizircn und bcsticg zu die sein Zwecke ein Kriegsschiff älterer Kon struktion, das sich gerade im Kieler Ha- fen befand und als Schulschiff diente Nachdem tr Alles zu seiner Zufrieden hcit befunden hatte, verlangte er auch dcn Kohlcnvorrath in Augenschein zu nehmen, worauf man ihn in einen klci ncn Raum ncbcn dcr Küche führte Verblüfft sah dcr Gcncral-Admiral dcn cnqcn Raum mit dcm winzlgcn Koh lcnhaufcn und fragte endlich gedehnt: Ja. ist das Alles? Wie weit wollen Sie denn eigentlich damit kommen?" Erzcllcnz, wir besindcn uns auf einem Segelschiff," war die mit kaum verhak tcncm Zucken um dic Mundwinkcl gcge- bcne Antwort. Tcr Ehcf dcr Adinira lität aber biß sich auf dic Lippen und 1 oll hiermit zum letzten Mal ein Krieg schiff inspizirt haben. Wie Thiere gezähmt werden. Der Besucher eines Eircus oder einer Menagerie schcn mit Vcrgnügcn, wie gezähmte Thiere merkwürdige Dinge verrichten, dcr Aussage der Bändiger der Thiere nach verstehen sie aber doch nicht zu würdigen, was nc sehen. In dcr Manöge odcr dem Käsig freilich hat das Traumen mir noch wenig zu thun, und danach urtheilt jeder kleine Junge, cs könne seine hübschere und leichtere Beschäftigung gcbcn, als z. B. Elc- phantcn zn lehren, daß sie tanzen, auf einer Flasche odcr Schaukel stehen oder sonst etwas unter dem Beifall dcr Zn schaucr ausführen ; sähen sic abcr dic Zraiilircr in Hcmdarmcln bei der Ar bcit vor dcr Vorstellung, so würden sic dic Sache wcniqcr reizvoll finden. Es dauert gar lange Zeit, ehe die abae richteten Thiere dem Publikum vorgc führt wcrdcn können, dcnn diese haben eine lange, strenge Schule durchzu- machen, che uc cinlgcn Kunststücken fähig sind. Tic großcn Kajzenartcn Löwen, Tiger, Panther eignen sich zum Beginn dcr Abrichtung am bcstcn, wcnn sie anderthalb Jahre alt sind. Sic entsprechen dann cincm Knaben von acht bis fünfzehn Jahren, und dcr Thicrbändigcr beginnt nun, sich mit ihncn vertraut zu mächen. Er geht mit einem Paare derselben in einen Käfig, hat aber stets einige Leute bet sich, die die Bestien mit Stachel stöckcn abhalten, ihren Lehrer vielleicht von hinten anzufallen. Zuerst gewöhnt dicscr seine Zöglinge nur an seine Ge gcnwart. Er läßt sie frei, streichelt ihren Kopf und rcdct ihncn sanft zu, wie eine Muttcr ihrcm Kinde. Das dauert so eine Woche, oft noch länger an, je nach der Gemüthsart der Thiere, von denen dir furchtsamen und scheuen am schwierigsten zu behandeln sind. D,r Lehrer stößt mit einem Stocke auf dcn Boden, tritt fest und geräuschvoll aus und unternimmt noch mancherlei, nur um die Thiere an seine Gegenwart zu gewöhnen. Dabei beobachtet er sorg sam Haltung und Charakter der Zög linge. Er sieht aufihre Augen., beobachtet die Linien' um dcn Rachcn. die Haltung dcr Ohrcn und die gc ringste Bewegung des Schweifes. Alle Träumer ziehen kräftige, stolze Thiere dcn furchtsamen vor, weil jene sich auch zu gefährlicheren Kunststücken abrichten lasscn. Ein Löw?, dcr auf cincm Zwei radc fuhr, lernte das nach drciinonati gcr Abrichtung: dabei dauerte seine tägliche Uebung so lange, bis er unge duldig zu wcrdcn anfing: dann erhielt er zur Bclohnnng ein tüchtiges Stück Fleisch. Baren sind geborene Boxer und Ringkämpfer und werden zu dcr artigen Künsten angelernt. Leoparden ,nd meist vcrdricßlichc und beschränkte Thiere, von denen die männlichen sich noch etwa? gelehriger als die weiblichen erwcticn. er weidticre Hclcx in wilo und heimtückisch. chter rurn!" Folgendes Ge'chichlchen wird gegen wartig in pvmmcrschcn Blattern erzahlt: Ter Kronprinz Friedrich Wilhelm (Ipä- ter Kaiser Friedrich) benutzte gclcget lich silier Reife durch Pommern von Köslin aus die Post. In Zanow hatte man sich aus einen würdigen und fcier lichcn Empfang des Kronprinzen vor dcrritct: Markt und Hauptstraße waren mit Blumen bestreut. Ehrenpforten waren errichtct, und dic Fahnen flattcr teil lustig im Windc. Ta aus dcu Törfcrn viclc Lcute zu xuv und zu Wagen herbeiströmten, so winde von der tadtodrigkcit der Bcfchl ertheilt, keinen Wagen durch dic Hauptstraßc zu lasscn. damit die Blumen nicht zcr- treten würdcn. Ta kommt am Bor mittag von Koölin rin Postwagcn durch gesaust, dessen Führer aus dem Post Horn lustige Weisen schmettert. Gleich am Thore erhält cr von dem Hüter dcr Ordnung dic Weisung: Achter rum!" Ein freundlicher Herr sieht zur Post- kutsche heraus und erkundigt ich nach dcr Ursachc dcS, Bcfchls; mit fcincm Lächcln bcsichlt cr darauf dcm Postillon, durch eine Nebenstraße zum anderen Thore hinauszufahren. Es wird Mittag. Tcr Hcrr Bürgcrmcistcr hat seine Rede schon längst ciiistttdirt, aber dcr Krön Prinz kommt nicht. Als endlich 2 Uhr vorüber ist. fragt daS Stadtobcrhaupt in Koölin an, ob königlichc Hohcit bald kommcn werdc, und erhält dic Ant wort, daß dcr hohe Hcrr schon um neun Uhr abgereist sci und schon längst durch Zanow scin müsse. Nun geht dcn Zanowcrn cin Licht auf und sic crkcnncn. daß dcr Kronprinz durch ihre Stadt habe achter rum" sahrcn muffen. Spontini, dcr Eomponist von Fcrdinand Eortcz". kam von Paris als Gcneralmusildlrck tor aii die Königl. Opcr in Berlin Er war sehr stolz und eitel. Heinrich Heine erzählt, daß, che cr Abends' ins Orchester ging, er im Foyer sich mehr- mals um seine dort aufgestellte Mar- morbüstc schmunzclud und entzuckt bt weqte. kurz er wußte sich vor Ruhmsucht nicht zu lassen. Und in Berlin. Spontmi. dcr lcin Teutsch verstand. an dcr Spitze dcs Orchcstcrs, dcm cr vielfache Mitthcilungcn machen mußte. der Italiener, cin Hcrrschcr üdcr dcut- sche Musik, übcr dcutsche Mclstcrwcrkc Es muß bunt hcrqcgangcn scin. Mit scincr Muttersprache und dem Französischen kam er nicht durch, da mußten dic angclcrntc Brocken aus der Noth helfen. Taß das Orchester nicht selten und oftmals auch die Säiv qcr in Helles Gelächter, cr in Wuth qc ricth, ist gar lcicht zu begreifen Spiel ic nir ricktick." susamm. susainm". Makcn mchr Spcctakcl," Fall Sie qllsusamin," Ick nix hör." Tic Hör- ncr waren feine Schmcrzenskliidcr. In einer scincr starkittstrumcntirtcn Ouvcr- turcn waren es wicdcr einmal die Hör ncr, die vom Blech total erdrückt wur den. Jmmcr hcftigcr fchric er dic Bläscr an. Ta kam einem Hornisten ein guter Gedanke. Ter crsindungs reiche Musikus, dessen athinungsorgane das Acußcrste geleistet hatten, sctztc sein Instrument ab und heulte die Töne auf s stärkste mit, da ncf Spontmi ein: Bravo. Bravo, mack Sie gut, schr gut, muß scin fnricux." Spontini war in dic frcudigste timmung versetzt. (in virkusritt uf einem Schlachtros,". Lajos Raffacl ist Pferde - Händler. Kürzlich ritt cr durch die Straßcn Wicn's, und das brachte ihn vor das Bezirksgericht Wicdcn. Sein Gauk war nämlrch nur mit einer Strickhalf tcr aufgezäumt, worin die Staatsau waltfchaft eine Gefährdung dcr körpcr lichcn Sicherheit erblickte. Richter: Bckcnncn Sie sich schuldig? Angeklagter: Kerem", Hcrr Richter. ganz unschuldig, wie Lamm waißcs. Richter: Aber das Pferd, das Sie ritten, war nur mit einer Strickhalster aufgezäumt? Angeklagter: Hat", alle Czlskos rei- teil so. Richter: Tas können Sie auf dcr Puszta thun, abcr in Wien ist das verboten. Sie können das Rotz ja nicht lenken! Angeklagter (lacht)- Tcr Roß thut nix. Wor o chlogrosz! Richter: Was ist das? Ich verstehe Sie nicht. Angeklagter: Kerem", dcn Roß wor jo zum Scklochtcn. Richtcr:'Ach so! Ein ..Schlachlrotz"! (Heiterkeit.) Angeklagter (traurig): Ormcr Roß wor schon schr old. kcrcm". (Heiter keit.) Der Richter vcrurthcilte dcn Eziskos zu zwci Gulden Geldstrafe, indem er betonte, daß auch ein Todcsritt aus einem Schlachtroß" strafbar, wcnn dic- cs nicht Zaum und Zugcl habe. Schwere kast. ..Nun, Herr Lieutenant, ist Ihr Monatszuschuß eingetroffen?" Jawohl, vor einer halben Stunde kam Postbote mit Jcldbricf anjckcucht." sicheres Seichen. Student: Gestern war ich wobl stark berauscht, Toni?" Kellnerm: Tas müssen Sie wobl schon, denn Sie haben Alles bezahlt." jnimn jm'lrrut litioSchks (zum Professor, welcher soeben angekommen): Erwarten ie noch Jemand'. Herr Professor?" Pioffiior: Nein, ich ich wiZ nur dem Kutscher ein Trinkgeld geben!" ?,e 5ik. Lehrer: Müller, wieviel hat der Mensch inne ?" Müller: .Trei." Lehrer: Wie heißen sic ? ' Müller: Unsinn, Leichtsinn. Blöd nun." 3" der 5kichicht5silnk. Professor: 'Was meinen Sie wohl. wäre geschehen, wenn Julius Eüsar nicht ermordet worden wäre 1" Schiilcr: Er wäre später doch noch gestorben." ' Pie ,frenidttörtcr. So. so. Sie gehen heute in'ö Thcatcr? Was giebt man denn?" Ein bekanntes tück von einem gewissen Lcssing. das ich aber bis dato nicht qcschcn habc, Natron den Wc fen!" Uas klingt sonderbar? Wenn ein Kaminfeger Weiß, ein Zuckerbäcker Sauer, ein Müller Schwarz. cin Essigfndrikant Süß, cin Bäckcr Wurst", ein Nacht Wächter Tag und ein Student Frühauf heißt. lviderssruch, Richter (zum Angeklagten): Also am Tage bumnicln Sie umher, und dcs Nachts sichln! Sie, Sie find ja ein richtigcr Tagcdicb." vorsorglich. Sie sind doch nicht abergläubisch?" Ncin. warum sragcn Sie?" Wcil ich Sie bitten möchte, mir bis zur nächsten Woche 13 Mark zu borgen!" faktisch. Gatte: Was, dicscs hochscine Rad soll ich Tir kaufcn?" Gattin: Ach frcilich, wcnn ich'S nicht mchr mag, nimmt's immcr noch unsere Köchin!" Entfallt tcrrible. Besuch (an der Thür): Ist die Mama zu Hause?" Tie Kleine: Nein, Mama ist aus gegangen." Besuch: Bis wann wird sie heim kommen?" Tie Kleine (laut in die Wohnung hineinrufend): Mama, was soll ich jetzt sagen?" Zliispiclung. Unteroffizier (zu einem Rekruten vom Lande): Tonncrwettcr, Müller, haben Sie abcr einen dicken Bauch bci Ihnen zu Hause muß cs was Gutcs zu csscu geben." vorgcsorgt. Fremder: Warum führen Sie denn das Pferd immer durch diese Thür aus und ein?" Pfcrdcvcrlcihcr: ..Tamit es den Stall weiß, wenn cs allein nach Hause kommt!" Durchschaut. Student (der ziemlich abgebrannt hcimkchrt, um seine ersten Ferien zu verleben) : Als Student fühlt man sich in eine ganz andere Welt versetzt." Onkel: Hm, in dic dcs Bcrsctzens." Ein schlagfertiges Rii,k. Gouvernantc: Paul. Tu bist im mcr und immer unartig, besserst Tich gar nicht, schäme Tich!" Paul: Ich mich schämen? Sie sollen sich schämen, daß Sie mich nicht besser erzogen haben." Schlauköpfcheii. Paulchen: Ach. Mama, haue mich doch nicht; es ist nicht mcinctwgcn, abcr Deinetwegen." Mutter: Wieso denn meinetwegen?" Paulchen: Na. Tu sagtest doch erst neulich, cs thäte Tir weh, wcnn Tu niich schlagen mutzt." lNan nicht zu dreist werden. Ttantsanwalt (in scincm Plaidovcr fortfahrend): ...Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß dem Anäklaate eine solche That schr wohl znzutraucn ist.. ." Angeklagter (ihm unterbrechend: Ick verbitte mir hicr solchc Zutraulich. feiten!" . protzig. Bankier (scincn ncucn Schwiegersohn besuchend): Wie, nicht einmal einen Gcldschrank habt Ihr?., aber Kinder. Euch schlt's ja noch am nöthigsten Hausrath!" Angeivanotes Sprichwort. Gast: Was. eine so hohc Rcchnung? $ch habe mir's vicl billigcr ansäe- rechnet!" Hotelier: ..Ja. man soll eben die Rechnung nicht ohne den Wirth maaien!" clbftrcrmlb. Arzt: Sie sollten Ihre Frau 'mal einige Wochen aus's Land schicken, da- mii sie ,ch etwas kräftigt." Hausherr (Pantoffelheld): Ach. Herr Toktor. Sie glauben gar nicht, was die für Kräfte hat."