Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 23, 1899, Image 1

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Jahrgang 19.
7V;osu, eb., Donnerstag, 2: Februar 1399
'.'Z.. 10.
Allölülld-DcpcschclZ.
Tie Ctcllutt., I'ouIkU jtrui
Tlryj!iS!aic.
eschwexd der Teutsche Ma
rokko.
Ikm Lhkdi von SlfiHitUtn wird ein Crde
grbvrku.
?,tttschlan.
Berlin. 21. Febr.
Teutsche in Marokko haben sich mit
der Bitte an die Recierunq gewandt,
ihre Siechtc zu schüfen, welche von dem
Sultan in jede: Weise mifzachtct wür
den. Ebenso hat auch der ausstand!
sche Kadi von El Emsab. But Äkmed,
igcntlzum kvnfiszirt. welches Teut
Zchen gehört. Der Sultan vonMarokto
ist offenbar außer Stande gegen diese
LIllkürakle etwas zu vermögen. Die
Bittsteller wünschen, das? ein deutsches
Kriegsschiff in marbttanischen Gewäs
fern erscheine.
Der prcutzische Minister des Innern
bat die Aussührunq des Beschlusses des
Berliner Magistrats verhindert, nach
dem der Zsricdlzvf der Märzgefallenen
mit einer passenden Umfriedung ver
sehen werde und zugleich eineJnschrifi
aus die Ereignisse t-es Jahres 1846
hinweise.
In Sachsen und Preußen gehen
die Regierungen jetzt mit besonderer
Strenge gegen die sozialistischen Agi
tatoren in den Landdistrikten vor. In
Ostpreuszen wurden Tausende von
Exemplaren der fczialistisäzen Agita
tionsschrift Der Landdote" mit Bc
schlag belegt.
Der Kaiser hat den Maler Max.
Nabe mit der Anfertigung eines gro
jen Gemäldes beauftragt, das den
Kaiser darstellt, wie er in Damaskus
die Revue über die dortigen türkischen
Truppen abhält.
Am Samstag fand daZ großartige
dreitägige Neiterscst sein Ende, welches
dieOffUice des 9. Husaren Regiments
und der berittenen Jäger zu Strafz'
bürg in d:r Reitschule veranstaltet bat'
ten.' Der Erfolg des Neiie'.fcstes war
roßartia. 150 Offiziere und Damen
nahmen ein rein Reitfeste theil. Beson
ders glänzend fielen die Quadrillen
aus. Unter anderen waren anwesend
der Prinz im Nensz Heinrich 19.. der
Ne!chskcin.',l?r und der Staatssekretär
fäfr die Reitst lande, von Puttkamer.
Der SiViicvtrag kommt Wohlthätig
keitsanstalten zugute.
In Sttnizeun starb der ältestePrie
ster t(xZi:tU, I. Peter Nust. imAIter
von 92 Ichren. Er war vor 67 Iah
t;z zum Priester geweiht.
Im deutschen Reichstage wurde die
Ausweisung - Debatte unmittelbar
nach dem Nachruf des Reichskanzlers
auf Präsident ftanre dort wieder auf
genommen, wo sie Donnerstag abge
vrochen worden war. Sofort erhob
sich der Reichskanzler, und er sowie alle
' Mitglieder des Bundesrathes verlieben
ostent.itiös den Saal, damit vonReuem
demonstrativ zeigend, dasz der Bun
desrath den Reichstag für die Bespre
chung dieser seiner Ansicht nach den
Einzelstaatcn. hier der Krone Preußen
dorbehaltcnen Frage nicht für kom
detent halte.
Der der Freisinnigen Vereinigung
gehörige Professor anel (Kiel) er
klärte die Ausweisungen für cinenMifz
brauch der Amtsgewalt des Oberpräsi
dienten v. Koller. In dieser Sache ha
cc'sich wieder einmal gezeigt, dah zwi
schen der preußischen und der Reichs
reqierunq ein Widerspruch besiehe, der
so recht die Zerfahrenheit derRegierung
zu Tage treten laste, -jtaä) Fürst Bis
marck's Ansicht feien die Ausweisun
gen Reichssache, denn hier führte
der Herr Geheime Iustizrath einen
. ziemlich anfechtbaren Rechtsgrundsatz
an, erst nach Erlaß der Versassung
des Norddeutschen Bundes sei Schles-Lia-Holstein
an Preußen gekommen.
Der sozialistische Abg. Liebknecht (6.
Berlin) und der Centrumsführer Dr.
Lieber (Montabaur) sprachen in ähn
licher Weise gegen die Ausweisungen.
Dann erhielt der nationalliberale
Hofbesitzer und Landwirth Tönnies
(Tondern) das Wort. Um die Maß
regel zu rechtfertigen, hatte er sich mit
einem großen Packet dänischer Zeitun
gen bewaffnet und begann einen Theil
derselben vorzulesen, wurde aber von
den Sozialisten wiederholt durch den
Ruf unterbrochen:Nicht ablesen!" Der
Redner meinte kurz angebunden: Das
ist meine Sache," wurde aber vom
Präsidenten belehrt, daß die Geschäfts
ordnung ein Ablesen ganzer Artikel
nicht gestatte, und daß er dies daher
verbieten müsse, besonders aber das
Vorlesen dänischer Dokumente. Da
durch was aber der brave Tönni:s aus
dem Kcnzcpt nekcmmen. Er brach sei
ne wohleinstudirte Rede mit der frei
nüthigen Erklärung ab. er sei auf die
Unterbrechung nicht vorbereitet und
müsse daher auf das Wort verzichten.
Darauf vertheidigten der zurReichZ
Partei gehörige Regierungs-Präfident
v. Tiedkmann (Brombcrg) und der ht
kannte Konservative Landesdirektor
und Re!ch?!ogs'Präsident a. D. v. Le
vehow Königsberg in Brandenburg)
die Köller'sche Politik.
Auch heute wurde über dieselbe Fra
a.e weiter debattirt. Augenscheinlich
wollte jede Partei ihren Standpunkt
acnau präzisiren. Namens der Frei
sinnigen Bolkspartei warf Nechtsan
nv.lt Lenzmann (Altena-Iserlohn) d:r
Regierung vor. der Bundesrath scheine
in dieser Session häufig dem Reichs
tage die Besugniß absprechen zu wol
Itn, in gewissen, ganz sicher zu scinec
Kompetenz qehi?rendkn Dingen mit.:
den zu dürfcn.i So sei es bei 5,'en-
thunei der Lippe' scheu Frage gcioesei',
und in poftgewakiige General o. Pcd
b-.el-.li habe laut und deutlich hier er'
Ort und Stelle erklärt, was er zurAuf
rechthaltunq der Disziplin für nöthig
zu ttun halte, ginge den Rcichbtac
nichts an. Das sei falsch. Wenn vi,
Regürung glaube, daß sie. indem sie di,
nationalen Fragen in die Einzelland
tage verlegt, etwas erreichen loercc, fi
stehe sie ruf einem falschen Standpunkt
Die Debatte lenkte dann in glatter,
Bal nen ein. indem die Rationallibera
len Dr. Lehr (Mitweida).Generülsetre
tär des All-Deutschcn Verbandes, dem:
Dr. Sattler (Stade) und Dr. StoJ.
mann (Plön) und der zu keiner Parte
gehörende wilc-konservative Fürst Her,
bert Biicinarck mehr oder weniger ener
aisch für die Ausweisungen eintraten
Herber! Bismarck erzählte bei diesertte
legknhcit. daß sein Vater sich bemüh!
hatte, die Allianz mit Oesterreich fciw
dender zu gestalten, daß diese Absicht
aber durch die Haltung Oesterreichs
vereitelt wurde. Äegcn die Ausweis
fungcn sprachen dann noch Muncte!
(lÄrüiikicrg) seitens der freisinniger
Partei Richter'scher Richtung, der Pol,
v. Glcbi'üi (Schrimm-Schroda). bei
Welse Freiherr v. Hodenberg sHildes
heim) ui,d merkwürdiger Weise auck
der ultrakonservctive Landrath. Ritt
meisier a. D. und Rittergutsbesiize,
Graf v. Klinkowstroem (Rastcnburg
Verdauen). Wie Kir 1 Monat gemeldet, hat Kul
tusminister Dr. Bosse im Herrenhaus,
einen Gesehentwurf eingebracht, dn
den Ebolfreitag zum gesetzlichen Feier
tag in Preußen machen soll.
Die katholischen Bischöfe Preußen:
sind beim Kultusminister gegen toi'
Vorlage vorstellig geworden und habe?
ibm in einer Denkschrift ihre oberhirt.
lichen Bedenken ct$m das Gesetz dargc.
legt.
Von einer überaus pessimistischer
5!eitanschai!una zeugt der soeben erlas'
fenc Hirtenbrief des Bischofs Dr.Hafs
ner von Mainz, in dem u. A. gesagi
wird: Der Rückblick auf das 19. Jahr
hundert zeige fast nichts als Trübsal
Bedrückung. Unglauben und Kirchen
verfolgt nq. Das Alles habe die neu,
Zeit gebracht. Ebenso trüb sei bei
Ausblick auf dos 20, Iahrhunder
Materialismus und Aibeismus ver-
nisten dic Iuicnd und drücken der 2
ieratur den Stempel der Schande auf,
Die Welt stehe vor einem Abgrunde
und es gäbe nur ein Heilmittel: . der
Gleiuben.
Das Fleischefchaugesetz. welche
vom Bundesrath angenommen ist unt
nun dieser Tage dem Reichstage zuge
hen wird, erregt mit seinen für das ge
sammte Ausland gleichen BestiinmuN'
gen den Zorn der agrarischen Presse
Die Teutsche Tages-Zeitung" sagt,
das Gcscn sei für alle Diejenigen un
annehmbar, welche eine Bcvorzugunc
des Aullandes. besonders Amerika's
als unvereinbar mit den Interessen de
deutschen Volkes ansehen.
Die deutsche Presse fährt fort. Ober-
Richter Ehambers' Verbalten auf li-a
moa zu kritisiren. Fast einstimmig er
klären die Blätter Ehambers Brief an
seinen Bruder in New Nork als min
destens gefaat unpasser.d. und Herrn
Ehambers selbst als einen zur Ausuv
ung seiner Funktionen ungeeigneter
Mann.
Ein Eifersuchtsdrama mit tödtl!
chcm Ausaang hat stch in der kunst.
froben Rbein- und Mclcrstadt Düsscb
dorf abgespielt. Der Opern -Sängei
Ecrnrlius Weiser hat in einem Anfall
eifersüchtiger Wuth seine Geliebte, dtt
im Opcrnchor als Choristin mitwirken--
öe Frau Lina Richter, erstoazen.
Die Aula der hiesigen Friedrich-
Wilhtlms-Univcriität war heute ge,
c . . i . vy rn ...i-.i v-a nr..fi..s 1 :
orarqi ddu. ciireicr oes viunuaiin
nisteriums und die Rektoren der Fa
kultätcn. viele Professoren und ein,
Menge Studenten waren zugegen, als
Fräulein Elsa Neumann als der erst.
weibliche Doktor einer preußischenllni
versitat promovirt wurde.
In Leipzig ist der frühere ordenl
lime Professor der philosophischen Fa
kultät. W. Hankel. im Alter von 8?
Iahren. in Kassel der Kapellmeisici
Wilhelm Tr.'ioer und rier der Buo
Hauer Friedrich Wittich gestorben.
Der Kaiser bat eine Hanskollelti
zum Bau von evangelischen Kirchen ii'
Dar-es-Salaam :n Deutschofiasrikci
Windhoek in Damara - Land und
Tsintau bei 'Ziautschau genehmigt.
Hier wurde von de? Polizei ein ge
wisser Loefflcr als Anarchist verhaft
tet; diverse bei ihm gefundene Schrif.
ten sind konfisnrt worden.
Berlin. 21. Febr.
Man ist in Deutschland im Ganzen
zufeieden mit der Erwähluna Loubetö
zum Präsidenten der französischen Ne.
pudlik, da Lcubts Regime eine fried
liche und taktvolle auswärtige Politi!
und eine Wiederherstellung der inne
ren Ruhe in Frankreich zu versprechen
scheint.
Kaiser Wilhelm hat angeordnet, das
am Donncrstaa gleichzeitig mit den
Lein,?n'eierlichkeiten für Präsiden'
Faure in Paris ein Extra - Todten
amt in der St. 5)edw!gs - Kirche da'
hier abgehalten werde.
Amt.
Canea. 21. Febr.
Prinz George, der General Horn
missär der Mächte, eröffnete heute du
kretische Kammer. Es wurde sofor!
eine Vorlage eingereicht, welche den
Zweck bat. eine Verfassung für Kreta
zu schaffen.
Azoren.
Vonta del Gada. 21. Fk?'r.
Das Wetter ist ruhig. Der Cunard
dampfer Pavonia", welcher am Sam
stag von dem Dampstr Wolwiston" i,
den Hafen geschleppt wurde, wird heuti
hier erwartet.
Illlllnd-öcpcjchllZ.
Vcm i)l:ki-i.'!a.-'.:r!rze aus d:u
PZzlli'p.:tt.
en. VHlt al erster Zeuge vor
der Untersuchung Stöinmiss..
Erobfkllkr i: P'rl ijinsitan. SSi.
Don den T'iiilivpinen.
Manila. 21. Febr.
Admiral Dcwey fuhr gestern in Be
gleitung zahlreicher Offiziere den Pa-sig-Fluß
aufwärt; und besuchte San
Pedro Mccati. Gen. King's Haupt
quartier. Die Gesellschaft war Zeuge
des Gefechtes .'wischen den 1. Ealif.
Scharfschützen mit den Insurgenten.
Die California wurden gezwungen die
Guadelupe Kircke zu verlassen, welche
dann von den Eingeborenen verbrannt
wurde. Admiral Dewet, kommt mit
Kanonenbooten den Landtruppcn zu
Hilfe, wo immer es sich machen läßt.
Tic v omm.sston.
W a s h i n g t o n . D. C.. 21. Febr.
Die Untersuchung Commission trat
zu einer Sitzung zusammen. Genera!
Miles würd: bis nstcr Zeuge vernom
men. Die gestellten Fragen beschränkten
s!ch ausschließlich auf die Beschuldigung
des General Miles. daß das der Ar
mee gelieferte Fleisch von schlechter Be
schaffenheit gewesen sei. und auf die in
verschiedenen Blättern erschienenen In
tervicws des Generals. Miles sagte im
Wesentlichen, daß die bekannte Unter
redung mit einem Vertreter eines New
Norker Blattes nichts enthalten habe,
was er nicht auch vor der Kriegs-Un-tersuchungs
- Commission geäußert
habe, und was sich genügend erhärten
lasse. Er machte darauf aufmerksam,
da in dein Interview gesagt worden
sei. er habe sich geweigert, gewisse Fra
gen zu beantworten. Dies sei Beweis,
daß er ewisse Fragn nicht beantwortet
s'ibe, Fronen wehn: aber in den Inter
Views vielleicht doch beantwortet gc
Wesen seien. Betreffs des einen Inter
Views könne er einen Brief von dem
Manne cuifircren, der das Interview
schrieb, und in we'chem der Schreiber
sich erbietet ?u beschwören, daß er
Miles, sich geweigert habe, die ihm
gestellten Fragen zu beantworten, daß
das Interview vielmehr von Anfang
bis zu Ende erfunden sei. Die Vereint
wortlichkeit für die anderen Interviews
stellte der Zeuoe nicht gerade in Abrede,
gab sie auch vM zu, sondern gab die
vorsichtige Erklärung ab, daß sie
enthielten, mit dem er einverstanden
sei.
WrafcfittJ.
P o r t W a s h i n q t o n. Ms.,
21. F:br.
Das Feuer w .'rde um 3 Uhr Mor
oenö unter Controlle gebracht, nachdem
es die Fabrik der Wisconsin Chair Co.
und andere Gebäude aus dem Gebiete
von drei Blocks im Qucidrat vernichtete.
Der Verlust oer Stublfaörik, der durch
Versicherung gedeckt ist, beläuft sich auf
ca. $350,000, der am anderen Eigen
thum auf Bi. 51M,w0. An dreißie
Familien lvurden obdachlos. Von She
boygan und Milwauke: war 5)ülse ge
kommen; letztere Stadt sandte zwei
Dampfspritzen.
Aus der Bundcöhauptstadt. .
W a s h i n g t o n , D. C.. 21. Febr.
Der deutsche Botschafter theilte deu,
Staatsamtc mit, daß vom 9. 14. Au
gust in Baden ein internationale,
Thierärzte-Congreß stattfinden wird,
um über die Behandlung und Aorveu
gung verschiedener Krankheiten zu be
rathen. Der Kricgssekretär Algcr übersandt,
dem Congreß einen Bericht über di
vom Kriegsamte unternommenen
Schritte zur Linderung der Noth in
Klondile während des Jahres 1897
98. Der Bricht enthielt dic Milthei
hingen des C'.ipt. P. H. Ran und des
Lieut. W. P. Richardson.
Der Präsident sandte dem neuen
Präsidenten von Frankreich seincGlüc!
wünsche. Ethan Allen Hitcheock aus Missouri,
der frühere amerikanische Botschafter
in Rußland, ist heute als Minister des
Innern vereidigt worden.
Die neuerlichen Berichte des Genaa!
Otis aus Manila erwecken hier den
Eindruck, daß die Amerikaner sich bald
zu einer größeren AnariffZ - Bewegung
gezwungen sehen werden, um dieDemo
ralisirung ibrer Truppen zu verhindern
und ihre Stellung auch in der heran-j
,tr. s..ni... ... 1
nuwiiLTii hl. ; cii u.i:'jui ijuuvui
machen.
Der Admiral Dewey hat das Flot
tcnamt benachrichtigt, daß das Kano
nenboot .Helena", welches am 3. Nov.
v. I. von Boston abging, heute Morgen
in Manila angekommen ist, und Alle
an Bord sich wohl befinden.
Der verlüabare Baarbestand dez
Bundes - Schahamtes beträgt dem
heute veröffentlichten Ausweise zufsl
$272,S8S.8, wovon 8227,654,36?
auf die Goldreserve entfallen.
?cr ?!Sm?-nq!test.
W a s b i n g t o n . D. E.. 21. Febr.
Tie Verhandlung in dem Adams
Vergifiungsfalle brachten auch heute
nichts Neues zu Tage. Man sieht mit
Svannung dem Wiedererscheinen Cor
nis auf dem Zeugenstande entgegen,
da man bestimmt erwartet, daß es dann
eine Sensation giebt.
R.iöi iknropa ttnterwcnö:
New ?) o r k , 21. Febr.
Agcneillo und Marti von der Pki
lippinen Iui la kamen hier von Mon
hiol an und werden am Mittwoch nach
d'n,',li:nd cbfahren.
ZNland-Dcpcjchcn.
Ekin od.-r Nichtscin.
, .
Xtt ist ic jZraq betreff, inet
rrtraeeksio oe Eongrcffev.
via deutscher Pivuier gksisrdcu.
Aus der Buuöesdauptstast.
Washington. D. C.. 20. Febr.
Präsident McKinleg wird denKom
pron,iß - Verschlag dcS Senator!
Eonrcll bezüglich der Armee Verlag,
nicht cnnekmcn. Der Eongreß mui
ihm eine Armee - Vorlage geben, untei
welcher die reguläre Armee crge.nisir
werden kann, oder er wird eine Extra
Sitzung des CougrcsseZ rinderufen. iin
diese Arbeit zu thun. , Der Vorschlag
des Senators Cockrkll würde den
Präsidenten eine Arntee von 2.0(X
Mann rebst den Offizieren der alter
regulären Arm:: von 25.000 Manr
a.cben. Dadurch würde der qanzeStci
der Freiwilligen Arm abgeschnitter
und es bliebe nur ein Kommandeur au!
den Philippinen, VrMdier - Genera!
Otis, einer ouf Cuba. General Ma
jor Brooke, und einer in Porto Rico.
Brigadier - General Henry.
Die neue Armee würde von neur
Kommandeu:en befehligt werden, dre!
General - Majore und sechs Brigadier
Generäle. . .
Auf Cuba würde General Ludlow,
der jetzige General - Gouverneur vor,
Havana . wieder Ober-Lieutenant de:
Ingenieure werden. General Lee würde
wieder ein Privatbürger werden unt
General Wood, der General - Gonver
neur von Santiago, wurde wieder sei
nen früheren Rang als Hauptmann n
Assistenz - Wundarzt erhalten. Aus
den Philippinen würde Lawton. dn
das Kommando der dortigen Arm?!
übernehmen wird, mit General Otis
als General - Gouverneur, den Rang
eines Oberst - Lieutenant einnehmen
und andere Offiziere würden ähnlich;
unbedeutende Stellungen erhalten.
Selbst wenn in der Armee - Reor
ganisirung eine befriedigende Lösuno
gesunden wird, so ist cs immer noch
möglich, daß es zu einer Extra Session
kommt, und zwar infolge der Bewil.
ligungs - Vorlagen. Von diesen sind
nur noch fünf unerledigt, der Armee
Etat. Marine - Etat. Sundry Civil
Etat, Fluß- und Hafen - Vorlage und
die ar!gcmei7.k D'izit - Vorlage. Von
diesen ivird nur die Fluß- und ,afen
Vorlage anläßlich des Nikaragua
Amendements Schwierigkeiten machen
Aber selbst wenn dieselbe zu einem
Deadlock" zwischen Serat und Hau
führen und am Schluß dcrSession noch
in der Konferenz hängen sollte, so wird
deshalb eine Extra - Session nicht nö
thiq werden. Dem, Präsidenten wäre
es sogar lieber, wenn keine Wasserbau
ten autorisirt würden, weil alsdann de:
Bundcsschatz geschont wird und dasTe
sizit kleiner bleibt.
W a s h i n g t o n. D. C.. 20. Febr.
Morgen wird wahrscheinlich im Se
nat die Armee - Vorlage aufgerufen
werden, und vielleicht wird mit der Er
Lrterung derselben begonnen,' sobald die
Routinegeschäft erledigt sind. D. h. es
werden zwei Vorlagen vorgelegt, die
Hull'sche und dic Cockrell'sche. Welche
Vorlage eher Aussicht hat, angenom
men zu werden, ist noch nicht vorauszu
sagen? wahrscheinlich kommt ein Com
promiß zu Stande.
Im Haus soll morgen noch einmal
der Versuch gemacht werden, die Bewil
ligunq der Z20.000.000. welche Spa
men für die Abtretung der Philippinen
zu bekommen hat, durchzudrücken.
Teutscher Pionicr gesiorben.
S t. L o u i s. Mo..' 20. Febr.
Wohl der älteste deutsche Zeitungs
Abonnent im Westen ist in dem in Ed
wardsville, III., oerstorbenen H:rrn F.
A. Wcls zur letzten Ruhe eingegangen.
Wolf war seit 1837 Abonnent deutscher
Tagesblatter.
In Freinshcin:. Rheinpsalz. 181" ;
geboren, verließ er lm Jahre 1832 die
Heimath und landete nach sehr stürmi
scher Fahrt vi-n 42 Tagen mit demSe
gelschiff Sully" in New ??ork. Trotz
der besten Empfeblunaen konnte er in
New Aork keine Arbeit finden. Mit'
ten im Winter kam er zu Fuß nach
Pittsburg. wo er als SchankwärtcrBe
schästiqunq fand, n 1833 kam er
nach St. Louis. ?id darauf gründe
te Wolf mit seinem Vetter August Dilg
die später so berühmt gewordene la
tkinische Ansicdli'ng" bei Velleville,
Eine 1837 gegründete Branntwein
brennerei erwies sich als Fehlschlag, u.
1838 siedelte Herr Wolf, nachdem er
sich inzwischen verlxircthet hatte, aus
eine Farm bei Edwardsville über, wo
er eine Musterwirlhsckaft errichtete und
bis 1877 wohnte. Dann zog er zu sei
nen Kindern, gleich dem Vater tüchtige
Deutsch , Amerikaner . nach Edwards
ville.
Na, Asanila abqefakirc',.
N e w I o r k. 20. Febr.
Der Bundes - Transvort - Dampfer
Shciidan" ist noch Manila avgesab
ren. tcr ?au beginnt.
C i n c i n n a t i. O.. 20. Febr.
Morgen wird der erste Spatenstich
zu der Sängerhallc des kommenden in
ternationclen Sängerfestes gethan. Die
Bauunternehmer haben $10,000 Kau
tion gestellt, daß das Gebäude bis zum
10. Juni fertig ist. Die Bühne ist zur
Vormchme von Proben schon am 1.
Juni bereit. Herr Schüler, Vorsitzender
des Empfangs Comites, macht be
kannt, daß bereits 1125 Sänger, bei
nahe alle aus Deutschlaud. gewonnen
sind.
3ui Lienst gestorben.
W a s b i n g t e n. D. E.. 20. Febr.
Der Genk'l OtiS tat dem Kriegs
amt gekabelt, daß seit seinem lchtene
kickte folct nie Soldaten der amerika
nischen Arme: aus den Philippinen ge
storben sind:
5. Februar: Gemeiner Daniel E.
White. vom 18. Insantilie - Regiment
in Iloilo. an Malaria und Lungencnt
Zündln:
11. Februar: Damian Croßman,
1. Washington ' Regiment. Chronisch:
Tiarhoe:
14. Februar: Seaeant Artlur I.
emiih, U. S. R.. a. D.. Herzleiden:
13. Februar: Corpora! Wilson M.
Osbrn. Co. F.. 1. South . Dakota
Regiment. Blattern:
17. Februar: Gemeiner Jacob Sta
ßcn. Co. H.. 23. Infanterie - Regim't,
Starb während der Chloroform-Nar-kose:
Gemeiner Clarence G. Briggs,
1. Montana - Regiment: Bruno L.
Putzker. Co. K.. 3. Artillerie . Rcgi
ment: 13. Februar: William B. Meper
sick. Co. I., 1. Montana Regiment:
16. F:bru:.r: Icln I. Cainpbell,
Co. M.. 1. Montana . Reo.Zment, star
den alle infolge der Wunden, die sie bei
dem Gefecht am 12. dieses Monats er
hielten. Senaior oneS' Änsicht.
Washington. D. C.. 19. Febr.
Senator James K. Iones. Vorsitz
ender des d?inokratischt,n National-Co
üics. stimmt gznz und gar nicht mit
Crocker von cw Porl und Wall von
Wisconsin überein betre:!;, der n der
nächsten Präsidentschafts - Campagne
vorherrschenden Issue. Er sagte darii
der: Zu sagen, daß die nächste demo
kratische National - Convention die
von der Convention in 1896 cingenom
mene Stellung auf's Neue bestätigen
wird, ist ein: Versicherung, die, wie je
der unparteiisch: Mann, der nur ober
flächlich mit den bestehenden Verhält
nissen vertraut ist, weiß, wahr ist. E-s
ist so gewiß, wi: nur etwas unter der
Sonne sein kann, daß die Doppelwäh'
rnngsfrage die leitende Issue in der
Lampagne nächstes Jahr sein wird.
Und e-i darf erwartet werden, daß die
Mehrheit des Volkes sich nächstes Mal
für die Partei erklären wird, welche
meint, was sie sagt, und ihre Versprech
ungcn hält, und daß es nicht wieder
verbitet werden kann, seine Stimme
für die Feinde der Prinzipien abzuge
ben, an welche es glaubt."
Auf welche Gründe hin erhoffen
Sie r-ächstcs Jahr den Sieg?" würd:
er gefragt.
Etliche der Gründe, warum ich se
sehr hoffnungsvoll betreffs der Zu
kunft unserer Cache bin, sind: In der
Campagne von 1893 erklärt:n sich beid,
Parteien für Doppelwährung; die D:
mokraiei: für unabhängiges Handeln
seitens der Ver. Staaten; die Republi
kaner dagegen waren zu Gunsten eines
internationalen Abkommens, welch:
sie zu sördein" virsprachen. Wahr ist
es, daß diese Erklärung nur gcmachi
wurde, um Stimmen zu fangen unt.
weil die rep. Führer es nicht wagten,
ohne sie zum Stimmkasten zu gehen.
Ich glaube nun, daß Niemand längn
zweifelt, daß es d,r Zweck Terjenizer
war, welche diese Führer controllirten,
die Goldwährung aufrecht zu erhaltcr
und ein internationales Abkommen zr
verbieten richten fördern. Die Er
klärung erfüllte jedoch ihren Zweck unt
eine große Zahl überzeugungstreuei
Doppelwährnng?Ieute wurde verleitet
für das rep. Ticket zu stimmen, iir,
Glauben, daß sie eine chr'icheBewegun:
unterstiitzten. international? Doppel
währung herbeizuführen. Die Führer
welche diesen Trick ausbeckten. Sa6en
ihre Partei bereits so weit sie es ver'üö'
gen, der einfachen Goldwährung über
liefert; und wenn sie es waae.?, in ibrei
nächsten NationalConvention ehrlich
herauszubrechen, so werden si: sich süi
die einfache Goldwährung erklären".
Glauben Sie, daß dic Sache dei
Trvpelwährung Fortschritte macht?'
,,Es giebt beute in den V:r. Staaten
so viele Anhänger der Toppelwährun?
als es ie gab, und alle diese sind nun
unzweifelhaft überzeugt, daß der ein
zige Weg, Doppelwähning hcrbeizu
fübeen. mit Hülfe der demokratischen
Partei ist." ,
Bon den Philippinen.
Manila. 19. Febr.
Das heiße Wetter ist sehr lästig un
die Trupen leiden darunter. Es wird
voraussichtlich von jetzt an bis zu,:,
Eintritt der Regenzeit hciß bleiben.
Tie Insurgenten zogen sich südlich
vom Pasig Fluß zusammen, am rechten
Ufer, wo meilenweite Dschungeln sich
hinziehen. Späbcr berichten, daß die
Insurgenten aus den Provinzen Laau
na und Eavite kommen. Die Amerika-
ner haben sich von der Bucht bis zum
'a,ay ,u,te stark verschanzt.
Die Wache des Nebraska-Rcaiments.
welche in der Nähe der Manila-Wasser-werte
post'.rt ist, wurde von Filippi!,
angegriffen, die sich in Eivilllcidern be
fanden und in einem Bambus-Tickich!j
verborgen waren.
Tie Amerikaner waren indeß nicht ;
unvorbereitet, rind erlangten rasch vier!
Kompagnien Verstärkung. Eine Zeit
lang hielten die Eingeborenen gleich-'
wokil stand. Dann wurden sie ' nach
Coloocann zu zurückgetrieben. Ihr
Verlust betrug 8 Todte, darunter ein
Offizier, und ?wci Gefangen?. Aus,
amerikanischer Seit: wurde derHaupt. i
mann A. H. Hollingvorth. Lieutenant
Ä. D. Wdeedon und sechs Gemeine vcr-U'uudet.
. ttiomei nl dem tteg nach
ilfrrt,,.
Havana. 19. Febr.
Der General Marimo Gomez kam
gestern in Cardenas. ade Mantanzas.
n. von wo er nach Havana weiterrei
sen loird.
Sie prolcsiire.
' ' h i n g t o n. D. C.. 19. Febr.
T;r .National öouncil of Woinen"
und der .Rational Congreß of Mo
ihers". welche beideOrganisationen hier
t'igen, ht.ben Resolutionen angenom
men, welche verlangen, daß Poll'gaini
s!en in keiner Gesetzgebung solleu qe
duldet weiden. Die kschlüst? sind auf
den Congreßabgeordneten Brigham H.
Roberts von Utah gemünzt.
Herr Brnan in Sinn Arbor.
A n n 21 1 6 o r. Mich.7 19. FebrT"
Trotz des regnerischen, unfreundli
chen Wetters erhielt Herr Win. I.
Brnan bei seiner Ankunft gestern einen
herzlichen Empfang. Als der Zug mit
dem Gaste in die Bahnhofs - Halle ein
fuhr, erscholl der Universitäts . .Jell"
auS Tausenden, von Kehlen. Herr
Bryan wurde unter Vorantritt einer
Musik - Kapelle und in Begleitung ei
nes Bürger - Comites nach der Univcr
sität geleitet. Später fand ein öjfent
licher Empfang im Courthouse statt.
Abends sprach Herr Bryan in der Uni
versitäts - Halle über Imperialismus.
Herr Bryan machte beim Beginn seiner
Rede darauf aufmerksam, daß derPrä
sident vor ' etlichen Tagen in Boston
gesagt habe, dic Zukunft der Philipp!
nen liege in den Händen des amerita
nischen Volkes. Dies sei ganz genau,
was die Gegner einer Exi-ansions-Po
itil von jeher behauptet hätten, und da
der Präsident dies nun selbst auöge
sprochen habe, so müsse er auch ancr
kennen, daß das Volk das Recht habe,
in dieser Frage die Entscheidung abzu
geben. , Und je eher diese Frage erledigt
werde, desto besser. Wir sollten doch
unserer Vorväter gedenken, die unter
einem Banner fochten. ' dessen Motto
war: Millionen für Vertheidigung,
aber nicht einen Cent für Tribut."
Heute sollten wir unter dem Motto
kämpfen: Millionen für Vertheidi
gung, aber nicht einen Cent für Er
obcrungen." Er wies die Behauptung
energisch zurück, daß diejenigen Sena
toren. welche der Ratifikation des
Friedens - Vertrages cpponirten, für
die Kämpfe bei Manila verantwortlich
seien. Wenn es unrecht sei, einem Vol
ke zur Freiheit zu verhelfen, so hätten
rnsere größten Staatsmänner, wie z.
B. Washington. Iesferson und beson
ders Lincoln unrecht gehandelt.
L'Lieöer augelanat.
W a s h i n g t 0 n. D. C.. 19. Febr.
Der Präsident und feine Begleiter
langten gestern früh 7 Uhr wohlbehal
ten wieder hier an. Die Rückfahrt von
Boston verlief ohne jeden Zwischenfall.
Tie Truppen iu (5uba.
Washington. D. C., 19. Febr.
Auf Empfehlung des Gen. Mai.
Brooke ist die Zurückziehung der ame
rikanischen Truppen von Cuba verscho
ben worden, bis die albanische Armee
aufgelöst sein wird. Indessen wünscht
die Administration die Truppen von
derJnsel fortschaffen zu können, ehe die
Regenzeit beginnt. Jedenfalls wird es
nöthig sein, dic Freiwilligen-Regimen-ter
zil holen, sobald die spanischen
Cortes den Fnedcnsvertrag bestätig
ten. Clitte Bestechung gehl's nicht.
S a l t Lake City, 19. Febr.
Die Legislatur hat ein Comite er
nannt, um die von dem Abgeordneten
Lam erhobene Beschuldigung, es sei
ihm von ein:m der Eandidaten für das
Senatorsamt Geld angeboten worden,
zu untersuchen.
Das Potospirl.
'
Nachdem sich daZ Polospiel in Eng
land iiderr'chcnd sckncll eingeführt
hatte, is! diese? s.'!'i?.ic Ballspiel zu
Pferde auch auf dem Festlande verschic
dentlich erprob: und von Sportfreun
den sehr beifällig aufgenommen wor
den. Das Spiel hat feinen Ursprung
aber nicht in England, es ist dort eben
so neu, wie y B. Golf in Teutschland.
Die älteste Kunde vomPolo kommt aus
Persicn. Tarius der Große spielte die-
fes Reitccjpiel mit seinen Satrapen
und Edlen, und der Dichter Firdusi be
singt einen Match." der zwischen sie
ben Türken und sieben Persern ausge
fochten wurde. Es heißt im Schah
nähme:" Da bestieg Siannuh fein
herrliches Roß. Hoch warf er den Ball
mit derHand, und dann traf er ihn mit
dem Ballscheitc und schleuderte ihn so
hoch wie der Mond." Das Spiel, das
man damals Tschaugan" nannte, hat
sich durch alle die seitdem verflossenen
Jahrhunderte erhalten. So hören wir,
daß es auch ein Lieblingsspiel dcsSul
tans Akbar (1553) gewesen ist. Bei
seinem Prachtschlosse zu Agra in In
dien hatte er einen meilcngroßen Platz
für daS Spiel herrichten lassen. In
England wird das Polo zum ersten
Male erwäbnt in der Zeit Karls des 1.
Allgemein eingeführt würd' es aber erst
durch zwei .Husaren - Offiziere, dic cs
in Indien bei den Manipuris sahen
und Gefallen daran fanden. Si: ver
anstaltcten vor ibren Kameraden im
Laaer von Aldersbort 1869 das erste
Bolo. Gesoielt wurde mit Billard
Bällen, die man mit Golsfchlägern
trieb. D'k Covalleri: - P'erd: erwie
sen sich siir daö snelle Spiel als r.!
schwerfällig und daher nadm man 'Lo
nies. Der erste Volo - Club in Eng
land wurde 187'? oearürdct und seit
dem bat d,'.? H"l sich so iN'icsürt,
das? iiich Damen daran Abhalten An
tbcil nehme.
Verta.
lZashington. ?. C.. 21. Febr.
Die am, kanarische Commission
hat sich vtrl.isil um am 2. August in
Quebec wieder u Sitzung zu treten.
Die Cominiüicn begann vor etwa 6
Monaten mi, der Arveit. die verschizde
neu zwijchen den beiden Ländern beste
hcnbcn Disferene auszugleichen. Die
Sache ging aber nicht so glatt ab. wie
man gchoft alle. Wenn die Bcrta
gung uuch nicht gerade alö ein Fehl
schlag der Bkiiiühu.ien der Comniis
sion zu betrachten ist. so wird doch
iii-t nicht in Abrede gestellt, daß be
deutend: Schwierigkeiten bestehen, be
ten Beilegung zur Zeit sich als unmög
lich erwiesen hat. Hauptsächlich deshalb
ist die Vertagung erfolgt, da man hofft,
da sich bis zu dem Zusammentritt der
Commission im August Mittel und
Wke finden werden, ein befriedigendes
Uebereinkommen zu treffen.
Schreckliche That zweier Arrsiu
niger.
Perry. Ja.. 21. Febr.
Frank Liddle. ein früherer Lokomo
iivführcr der Ctiicago, Milwaukee und
St. Paul Eisenbahn, ermordete heute
seine Gattin im Irrsinn. Liddle war
vor etlichen Wochen von der Bahnge
sellschaft entlassen worden, weil er sich
in lüiiocrcarec iisciie venanm.
A p s i l a n t i . Mich., 21. Febr.
William Gern, ein Beteran des Bür
gerkrieges, beging in einem Anfall
von temporärem Irrsinn Selbstmord,
indem er sich mit einem Rasirmesser den
Hals durchschnitt. Die stumme Tochter
versuchte vergebens, den Vater von
seinem schrecklichen Beginnen abzuhal.
ten.
Mord.
',. o r ' v l, Mn. 21. eür.
Thomas Q'Neill. ein Schlächter, der
in Swift's Pöckelhaus in Süd St.
Joseph angestellt war, wurde letzte
Nacht von seinen beiden jüngeren Brü
dern, die bei ihm wohnten, in einem
Streit wegen Geldsachen brutal ermor
det. Er wurde förmlich in Stücke ge
fclWtten. ttSar zu erwarten.
Edrlinville. III.. 21. Febr.
Der Staatsanwalt hat die drei von
den Großgeschworenen gegen dem Gou
vcrneur Tanner erhobenen Anklagen
nicdergcschlage:. Eine Erklärung süi
dieses Vorgehen wurde nicht gegeben,
Tanner wurde unter diesen Anklagen
der Vernachlässigung seiner Pflicht be
zichtigt. da er es verabsäumte. Trup
pen nach Virden zu senden, als seiner
zeit dort ein Streik der Kohlengräber
herrschte.
Ter Sieger.
SanFrancisco. Cal.. 21. Febr
Als Sieger aus der sechs Tage lan
gen Zweirad Wettfahrt ging Chas,
W. Miller von Chicago hervor, der al
so '-'iien Record" als Champion der
Welt" im Dauerreiten aufrechterhielte
ffencr.
New A o r k , 21. Febr.
In dem Gebäude am Broadway, in
welchen die Seidenwaaren-Fabrikanten
Velding & Co. und Gumelinger KCo.,
die Cigarrenfabrikanten Hamburgei
Sa Hahmann, die Postal Telegraph Co.
ihre Geschäfte betreiben, richtete ein
Feuer einen Schaden von $100,000 an.
Keine offizielle Sendung.
W a s h i n g t o n . D. C.. 21. Febr.
Es wird versichert, daß Robert P,
Porter nicht im Auftrage der Regie
rung nach Europa reiste, sondern le
diglich in Privatangelegenheiten.
Schisssnachrichten,
Nassau, 20. Febr.
Die italienische Bark Barbara Lui
gi" strandete am 4. Februar bei der
kleinen Bahamabank. 3 Leute der
Mannschaft ertranken. 2 starben spä
ter an Erschöpfung. Der Kapitän und
8 Matrosen sind hier angekommen.
In besorqnißerregende,
Weise ist die Zahl der Wahnsinnigen
im Staate Kansas im Zunehmen be'
griffen. Dies erhellt aus der Thatsache,
daß der zur Zeit in Session befindli
chcn Legislatur nicht weniger als IC
Gesctzesvorlagcn. durch wiche die Be
willigung von Geldern zur Errichtunz
weiterer Staats-Jrrenhäuser ange
strebt wird, vorliegen und der Staat
an die verschiedenen Counties für den
Unterhalt der mittellosen Wahnsinn,
gen, die in den überfüllten Staatsaw
stalten nicht untergebracht werden kön
neu. jährlich über $200,000 zu zahlen
hat. Diese erschreckenden Zustände sind
nach der Meinung vorurtheilsfrcie:
Männer auf das unsinnige Prohidi
tionsgesetz. unter dem Kansas zu lei
den hat, zurückzuführen. Feuerwasser,
das mehr Acbnlichkcit mit Schwefel
säure als mit Whisky hat. wird in
großen Quantitäten in den Stoat eitv
geschmuggelt und von den gewissenlo
sen .Händlern an die einfältigen Land
bewohner verlauft. Dos Zeug, dem
nicht einmal ein mit Kiipfer ausgeleg
ter Magen Widerstand leisten kann,
und stark genug ist, um ein Loch durch
eine eichene Planke zu brennen, vergis'
tct Körper wie Geist und das Ende ist
der2iZahnsinn. Dieser sogenannteWhis
!y. der unter allerhand schönen Na
men verkauft wird, macht in einem
Monat mebr Trunkenbolde, die schließ
lich dem Wahnsinn verfallen, als gute
alkoholische Getränke, die unter ver
niinstiacn Restriktionen öffentlich zu
haben lind, in ,'ehn Jahren. Zwei über
flllie SiatZ'Il-rer.bLufer. ein drittes
in Sicht, und über 2000 Irrsinnige, die
aus,: theils) dieser Anstalten ' auf
Siaatikosten unterhalten rden
das sind dic Folaen der ProbibitionZ
gcsetzzcbung im Staate KansaS.