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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Feb. 16, 1899)
IfEBRASICA fJTATH - AnrKICmW. Uwf ITä Der Grippe specisischcs Heilmittel. O rt Irin mltttt lclf aas. BO frK ch Irfilkf in la aa f Ial,aa,ea ailke. CM flft üilt ( ( atra Vunft auafalta E,O,I aa, tarla lieft aifbrll leset SraaftcU. S?.AusuLbKaiLK gaulborger Vrostlhee I f solch rfvig ,,,, Idftl fitmcrjbaft fla aa,eaI aar.ra. tat Kl Va Bnk föf unt trafrlbta häuft, ra fma. "r iral tllat, rubi i Rrrwa, liakert ka Hilfe fUrtl a , aak fclfift dakukch klc raakdele. fttl! War ia Crlalaai.afrtta ersauft, an kir fett kal klc UnirrfArift pn Zt. BuauU im auf Uttm Umfdla(. r Irk altaialt last 'sauft. ZZerühmtes '. Lageröier ! La Crosso John Bund, Wisconsin Pa, Gebräu der John Gund'icheu Brauers ton La Crosje. WiZe.. ersreut sickinden NorSttantru. bcsondkrS Mimiksota r.d Wisconsin, einer auherordentiichen Beliebt it, d Difif irr nur ouö Hppfk und sie Der vorzüglichpm Qualität bereitet w:rv. cslcllni,gkn sur Stadt nd Unigcgcvd nimmt entgrgen wjsi. froiin, GencralMgent. K36 V Str Lincoln. 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Genesende Kein anderes Bier enthält eine solche Kraft und solchen Nährstoff; es steht fast einzig da als Kraft und Appetitereugen des Getränk; eS ist eine der bestcnHeil mitlel für schwächliche Leute; Ein ganz reines Bier, dessen Ruf in immer weitere Kreise dringt und mit frischen Lorbeeren von erfahrenen Preisrichtern auf der Trans'Misflssippi.AuSstellung geschmückt ward. Krrug Cabinet'Bier zu haben bei: Fred Tiugelhoff. 11. nd N; S. Selig, söhn, 224 nördliche 10.; Leonh Bauer, 8. und O; S. Jnman 1. und O; Bre denbeck & Finley, 134 nördliche 10.; Wm Brandt. L11 nördliche 9; Lindell Hotel, 13. und M T?ziell an junge Mütter sot. Martin Conney, der Leiter der .Jnfant Jncubstrrs' auf derAusstellung. der großeErfahrung besitzt, sagt .Nach dem wir mehrere andere Biere benutzt haben, macht es uns Vergnügen, zu er klären, daß wir auch das Krug'sche Ca binet Bier in Flaschen stet gebraucht ha ben und können wir dasselbe wegen seiner Milch erzeugenden Eigenschaften den stil lenden Müttern empfehlen ; es besitz! me niger Säure und ist gesunder uvd wird daher von jeder Amme in dem .Jnfant Jncubator' Gebäude benutzt. Die ist ein überzeugender Beweis und sollte jede junge Muter eg wenigstens verfuibei." Probiret eine Kiste zuHause. Fred Krug Brewing Co. Lsfiee: i007 Jackson St., Telephone: No. 420, Omaha, Nev. Der l'cj;(c ncs Acgimcill5 cnsöarrncs. Eine Erzählung aul dem Jahre 1S0C. v Cisir guG. Charlotte blieb unbeweglich s:chen. Ein leise Zittern sieg über ihie 0'e stall, die hcrabhzngeiide Hand fan,' mechanisch die fallen deö cirandeü. leicht vcrnübcr senkte sich ihr Haurt. und unter den Augenlidern lscxi-?r Drängten sich zwei gieße Thränen, die fie vergebens zuliickjllhallcn siicliie. ÄiS fcat)in tjalte sie tapfer eine Nclle gespielt, die sie sich vorher sörgsälliq iibcilegl Ialtc. Jel.-i kalten sie plexlich ihre Kräfte rerlassen; vergessen nr AllcS, n-aS sie sich vorgcnoiniiien, ur,d so slaiid sie vor dem aiser als dz?, w.,S sie war ein hilfloses Äeib. U',:S wie so es t, so war auch hier die ii!:;r weit über jede öU:nsl. Wchl war lw leite schon gewesen in ihrer s:el;e:, königlichen Hallung jclt, in ikiem rüliienden verzagen, war sie hin leistend. Tei Kaiser bleiches Gesicht belebte sich mit schwacher Nvlhe. i Iral zu (iharlotte und hob ihr sanft mit der Hand das ton empor. lind doch gibt es ein Mittel,- sagte er, .wie Zbr Äcwahl gerettet werden kann." Eie nhcb die schönen Augen, in denen noch die Thränen zitterten, und sah ihn bange an. .Ich sagte Ihnen bereit? fuhr Napoleon fort, daß deS Kaisers lim scheidungen uruviderruflich sind. Hier sehen Sie selbst seine Unterschrift unter dem Urtheil." Mechanisch nahm Charlotte de,ö Blatt, das der Kaiser ihr hinhielt, ohne zu sehen, was es war. .Und dies ist die Karte, die bei dem Rittmeister Wagenfeld gefunden wurde, und die ihn am schwersten belastet. Wenn nun daö Urtheil vernichtet wäre, so müßte ein neuer Spruch erfolgen, und wenn dann die verhängnißvolle Karle fehlte, so könnte dieser neue Spruch vielleicht nderS lauten, als der erste." Napoleon Halle langsam gesprochen, die einzelnen Worte sorgfältig be tonend. Cliarlstle verstand noch nicht. Ich meine," nahm der Kaiser wie der das Wort, Sie halten jetzt das Schicksal Ihres temahls buchstäblich in der Hand. Wenn Sie diese Papiere in das'Kaminfeuer dort werfen, so ist sein Prozeß gegenstandslos." ?iun hatte Charlotte begriffen. Mit schneller Bewegung wendete sie fich dem Kamin zu. Der feste Griff einer heißen Hand hielt sie am Handgelenk fest. .Ich thue viel für Sie, Madame, sehr viel," sagte eine leise, leiden fchaftliche Stimme dicht an ihrem Ohr. ,ls ist billig, daß der guten Thal uch ihr Lohn werde." Charlotte hatte ihre Rulze und Jas' sung wiedergewonnen. Kein Zug ihres edlen Gesichts bebte, als sie sich um wandte und dem irrenden Blick des Kaiser mit festem Auge begegnete. Des König Knechte bereichern sich," sagte sie mit ihrer tiefen, flirt genden Stimme. Sie nehmen Lohn vom Unterthanen für ihren Schutz, für ihre Hilfe. Der König fordert keinen Lohn.' Aus Gnade thut er, wie er thut, und darum thut er auch nichts Halbes. Königlich find feine Geschenke und sein Wohlthun ist iiberschwänglich. Sie selbst, Sire, hat nicht ein blindes Ge schick auf den uralten Thron der Lud wige erhoben. Die Größe, die in Ihnen lebt, hat das Geschick bezwun gen. Wer aber groß ist, der ist es auch im Kleinen, der ist es immer. Ich weiß, daß Cner Majestät den Nilt meister Wagenfeld freilassen werden und ihm freies Geleit geben, wohin es immer sei." Und den Augenblick benuhend, u dem Napoleon ilne Hand freigab, schleuderte sie die Papiere in die Flamme des Kamins. Der Kaiser fuhr auf. Glauben Sie, Madame," rief er schneidend, daß Sie mit dieser Ko mödie etwas gewonnen haben? 9!och bin ich Herr über Leben und Tod, und noch weiß ich nicht, ob ich geneigt bin, Gnade zu üben. Was habe ich denn davon?" setzte er nach einer kurzen Pause höhnisch hinzu. Nun trat Charlotte Wagenfeld dicht an den Kaiser heran. Was Sie davon haben, Sire?" sagte sie herzlich. Das Gefühl, einen Menschen glücklich gemacht zu haben, und die Gewißheit, daß es ein Herz gibt auf der Erde, das in Dankbarkeit für Sie schlägt. Sie lächeln, Sire. O, wie traurig ist dieses Lächeln der Men schenverachtung, das Ihr einsamer Platz auf dem kalten Thron Sie gelehrt hat. Glauben Sie, es gibt dankbare Herzen. Sie sind im Glück, und wenn Sie allein sind, so ist Ihr Gefährte der Stolz und da Hochgefühl Ihrer Er folge. Wenn aber die Erfolge geringer werden, wenn sie ausbleiben, wenn die Menge, die sich um den Kaiser drängte, kalt und theilnahmlos wird, dann schwindet auch dieser Gefährte, und der Kaiser, der immer allein war, fühlt sich auch allein. Dann friert das Herz in seiner einsamen Höhe, und dann mag wohl der Gedanke wohlthun, daß kS irgendwo auf der Erde Menschen gibt, die des verlassenen Mannes mit frommen Wünschen gedenken und mit inniger Dankbarkeit. Und so lassen Sie mich noch einmal bitt. Versagen können Sie es nicht, so geben Sie es gern. Und Ihr Lohn sei Älles, was ich Ihnen geben kann, mein Dank, mein heißer, inniger Dank." Sie sank neben ihm aus den Boden, ergriff seine herabhängende Hand und führte sie an ihre Kippen. Der Kaiser trat mit hastiger Ae wegung zurück. Eine glühende Nöthe halte sein sonst so bleiche Gesicht über gössen. Heftig rührte er die Klingel, die auf seinem Schreibtisch stand. 2iHtih. utminiB ,rliod litt Cbar lolTe. Sie wazie nicht, sich vom Platz zu rübren. Der Kaiser war an'S Zensier getreten und sab dinunker in den ru!ga,ten. Graf Hcrefeld trat ein. Cr warf einen schnellen Blick auf die zitleinee Charlrlle ui'd den Kaiser, der ucch immer dem Zimmer den Rucken wandle. ifi :"ir scioit ein C?!,' y Unterschrift wiegen, ij;iu ?!'ps leon, ebne sich umzuwende. tm3j weli::u ht Ritincii'tcr von WagcneiS auf freien 7 u s esei.t wird und für sich und seine vi!üi!ie steif Geleit kr!M, wohin ej aiitii sei." Charlotten fuir-len die Thränen es den Alicen. .iie !" rief sie. Der .liier blieb uüdewelich flehen und wiw'M lv.x mit der Hand. .Die A:,diei.z ist beendet." i'iodi ci::::u! wellte Charlotte fich dein Kaiser iiiüiiiii. Cin waincnccr Blick He:.?',::rs ließ sie unikekren und zur Thiir gebe.:. S5 sie sich ,iim leiten Mal innii:!!, stand der Kaiser roch immer t.'ju.i,.;;!c3 c;;i Zensier. IS. Kapitel. Als der Adjutant d.S K.iiseiS cm späten :'lbe:'.d c:3 dem SrHost 112,11 Hause kam, erwartete ihn ein Weizen feld 'scher Le.'i. .Der Herr Rittmeister würde sich freuen, wenn er den Herrn Grafen bald nach der Rückiehr sehen leimte." Hettfcld, begab sich sosvit uach den oberen Räumen und fand Gclchard den Seinen bereit wiedergegeben. Ich wellte den Tag nicht zu Und: gehen lassen," sagte Gcbhard herzlich, indem er auf Hcrefeld zutrat uns ihm warm die Hand reichte, olzne Ihnen zu danken für da, wa Sie märn Frau in filiweren Tagen gewesen sind, und wa Sie so selbstlos für mich ge than hbcn." Cin alte Schuldgefühl stieg in Leo Her?feld auf ruid ließ ihn bis in die Stirn errötbeu. Ich l'.abe r:::r schwachen Beistand leinen können," sagte er. Ib,re Ge mahlin allein ist e, die mit mier schiitteilichem Muth für Sie pctiirnpst hat. Ihr verdanken Sie Freiheit und Leben." Gebliard Wagen jclö sprach kein Wett. Er sah sein Weib nur an mit einem Blicke voll Stolz und voll Glück. Und sie, die sonst jede Zärtlichkeit vor Anderen fast ängstlich mied, sie legte die Arme um seine Sclrnltcr, hob da schöne Haupt und bt ihm den Mund zum Kuß. Tiefe Stille herrschte im Zimmer. C nur, eil ob der Cngcl rei neu, heiligen Chcsriedcn diese einfache Gruppe fegue. Heröfeld wurde c wunderbar be klommen zu Muthe. Alte, lang vcr gesscne Gesichte wollten erwachen, und ein leichter nlor, den er lange nicht vor dem Auge gesuhlt hatte, verschleierte seinen Blick. .Wir müssen scheiden, lieber Graf," sagte (Eckhard Wagcnfeld endlich. ..Ich hake Sie bitten lassen, um von Ihnen Abschied zu nehmen. Hier ist unseres Bleibens nicht länger. Es ist bereits Alles geordnet, so daß wir hoffen dür fen, morgen früh Berlin zu verlassen." Leo Heröfeld wandte sich betroffen zu Henrictte, die seitwärts rieben dem Tisch stand. Sie sah nieder auf ihre Hände, die sie leicht auf der Lehne eines Stuhls gefaltet hatte, und ihr liedliches Gesicht wurde bald blaß, bald rolh. Und Sie Sie gehen auch mit?" fragte HerSfeld leise. Henrictte ver mochte nicht zu sprechen; sie neigte stumm das Haupt. Hcnriette," sagte Leo innig. .Noch hat Ihr Mund mir nichts gesagt. Aber darf ich dem glauben, wa mir Ihre Augen sagen? Darf ich?" Zitternd hob daS Mädchen den Kopf und begegnete feine Augen mit einem Blick, in dem er die ganze tiefe Liebe las, die sie all'-die Tage in ihrem, Kerzen getragen hatte. .'. J ..' v Vtts liiljte is geis;eii i.q i 1 v Stirn. Mit glücklichem Lächeln sah Chnr lotte zu den Beiden hinüber und nickte freundlich ihrem Manne zu, der sie fragend ansah. So geh' mit Gott, mein Kind," sagte HcrSfcld innig, indem er das bebende Mädchen sanft an fich zeg. Geh' mit Gott und harre der Stunde, da die Friedensglocke tönt. Tann bin ich meines Dienste frei, dann will ich zurückkehren nach meinem Heimaih land, ein freier Herr auf eigenem Boden. Tann mag die Vergangenheit versinken vor einer neuen, seligen Zu kunft." Und bis dahin," sagte Gebhard ernst, bis dahin will ich sie hüten wie mein eigenes Weib. Denn noch ist nicht Friede, sondern Sturm. Richt ohne Gefahr ist unsere Reise und trotz de kaiserlichen GeleitbriefeS will ich froh fein, wenn wir erst da Haupt quartier unseres Königs glücklich er reicht haben." Also dahin wollen Sie nech immer?" rief Leo Hersfeld erstaun. Ich glaubte, Sie wollten seitwärts der großen Heeresstraßen unn einen stillen Landsitz suchen und dort den nahen Friedensschluß erwarten. Denn dieser ist ganz nahe. Setzen Sie Weib und Kind nicht nutiloS den Gefühlen einer so unsicheren Reise aus.' Warum soll der Friede heute näher sein als gestern. Ist denn ein neues Unglück gcschedc? Hat der König ebermalS eine Scklacht verloren?" Ich sehe, daß die Nachricht nn!' nicht zu Ihnen gedrungen ist von der Katastrophe, die die preußische Armee ereilt hat. Trage Sie mir' nicht nach, daß ich der lliiglückobete bin, der sie Ihnen znlragen muß. Cinc ver lorene Schlacht ist nicht da Schlimmste, wa eine Armee treffen kann." Ich kenne mir ein Schlimmere, und da ist undenkbar bei preußischen Truppen." Fassen Sie sich, Herr von Wagen seid, und trage Sie mit starker Seele, wa Sie doch vernehmen müssen : Fälst Hohcnlohe hat bei Prenzla mit der ganzen Armee im freie Felde kapi-tnlir!." Die Frauen fiießeninen leisen Rns des SAuctev.i oJ. Gelchnd Wa?' seid der sank af einen Skubl. lc;te die gefalteten Hände ans den 'Tiseii l.::ö beugte den Kerf darulxr. So sag et lautlos, reguncelo. Chi'.Iotie kniete eben ibm uüd cci suchte öugs.lich i:i icin Gesiebt zn s.hen. L'? HcrZfelö ttot hcrün und legte die Hrd cn-j Gc'h.i'd. rdiiilttr. .Da Sir'iiiii'.t ist stärker alS die Menschen." ta.te er ernst. .Cin wei tcrcr Widerstand Preuliens ist nicht mehr hT.k..r; die Armee von Jena und Aucrfiädt ist endgiltig vernichtet, mit i'.,r x'x altes Regiment, daö Regiment Genedarmc." ' Da richtete G.bliard Wagcnfeld fich cnt. vc.'i !e ::i:n Auic, mit stolz cr dsbcncm Kkpf stand er dem Adjnranten de? Flciuzgserkaiiere geqer.idcr. Genng!" sagte crfest. .Sie weiden mit Ihrer Uttgli:ckb?tschast mich nkbt beugen. Da ds Unbeil ue'ch reu fern: drohte, da jeder sein Herannahen inner li.h fühlte, da lastete die Crwartnng der Kala'iropb,e auch ans mir. Wohl, nun ist' ro.ülicr. Da Acußerste ist geschehen ; z'.im Unglück ist die Schande gekommen. Aber dicr, ich snül's, liier ist auch der Wendepunkt. Aufstehen wird unser Volk in flammender Be geisternng und im Sturm wird cö die Croberer hinwegfegen von dem ent weihten deutsche Boden, lind ich sollte zurückbleiben? Ich sollte fingst lich denken an Weib und Kind? Rein, Herr; ta kennen Sie die Preußen nicht. Jetzt braucht der König jeden Arm, der eine Büchse spannen, jcde Hand, die den Degen führen kann. Und meinen Arm, meine Hand soll er haben. Wollte Gott, daß ich ihm mehr bringen könnte. AI ich vor wenig Tagen aus Ber lin cmritt, da hoffte ich. daß ich zu einem Siege preußischer Waffen helfen könnte. Mitten in den Reihen meine theure Regiments dachte ich den König in Stettin zu grüßen mit dem alten Ruf: Hie allc'weg gut Zollern! C sollte nicht sein. Gott bat cö anders beschlossen. Richt an der Spike meiner Schwadron trete ich vor meinen König. Mein geliebte, mein stolzes Regiment ist nicht mehr. Wohlan, so ziehe ich denn allein zu ihm. Der Letzte des Regiments Gens darmes!" Cnde. Tamncl Johnson, der hervorragende englische Satiriker und Gelehrte deö vorigen JahrhnndertS, war gefürchtet wegen seiner scharfe spitzigen Bcmcr knngen, von denen wir hier einige Pröbchen zum Besten geben wollen: AIS ihn einst die Mutter des genialen Schauspielers David Garrick fragte, was cr von ihrem Sohne halte, ant wartete er: David wird einst ent weder gehängt oder cin großer Mann." Cr wurde einst in einer Gesellschaft gefragt: Wer war der Mann, der eben fortging?" Ich weiß eö nicht," erwiderte Johnson; übrigens soll man von Abwesenden nichts Böses sprechen ; i cl glaube aber, er war ein Advokat." Cin Fleischer in London, ein kleiner magerer Herr, der sich als politischer Kannegießer geberdete, traf einst Johnson in einem Bnchladen; er nahm ein Brich zur Hand ; es waren Gedichte, schlug sie aus und la die Stelle mit vielem Pathos vor: Wer über Freie herrschen will, muß selbst frei sein." Was sagen Sie zu dieser Ansicht," fragte er mit wichtiger Miene. Cs ist barer Unsinn," ver setzte Johnson, man kann ebenso biin big sagen: wer seine Ochsen schlachtet, muß eben selbst fett fein!" Cine Dame fragte Johnson um Rath, wa sie thun solle, um ein Faß echtes Bier vor ihren Dienern zu retten. Kein Rath, kein Mittel liegt näher, als eine Tonne Burgunderwein daneben zu legen." Der schüchlcrne Scsjurntjcr. S!i!',!.' 0N Criüil Marriot. Fraü ?!niia Körbel war seit einiger Zeit sehr nachdenklich. Sie verstand sich sonst sehr gut aus die Männer (wenigstens glaubte sie's); aber dieser Eine, ihr Schwager, war und blieb ihr unverständlich. Und gerade in diesen Cinen hatte sie sich verliebt. Ueber Hals und Kops, wie ein sechzehnjah riges Mädchen. Und sie verstand" ihn nicht. Sie hatte bis jetzt in Wien gelebt ; er, ihr Schwager, in einer kleinen mährischen Stadt, als Beamter der Nordbahn; heute war er Heizhaits leiter. Cine ganz schöne und einträgt liche Stellung, wie Frau Körbel fand. Sie war mit einem m zehn Jahre älteren Bruder verheirathet gewesen. Cine gute, aber ziemlich langweilige Che war's. Herr Körbel senior war ein stiller, temperamentloser, schweig samer Mensch, wenig geeignet, eine so kerngesunde, frische und lebhafte Frau, wie Frau Körbel war, zu befriedigen. ir hatte kein Keie!:ät,t. aina auf in seinem Geschäfte und war am Abend müde und schlief in der Rächt wie ein Murmelthier. Frau Körbel hätte einen anderen Mann gebraucht. Aber sie war zum Glück brav und praktisch. I Dummheiten" ließ sie fich nicht ein. Sie bestellte ihr Hau, erzog ihre zwei Kinder und blieb ihrem schläfrigen Gatten treu. Nach fünfzehnjähriger Che begrub sie ihn. Cr war lange krank gewesen und hatte sie mit seinen Kraiikentaunen geplagt. Dennoch trauerte sie um ibn. Aber nicht lange. Sie besah sich im Spiegel und fand, daß sie noch immer hübsch war und begehrenswerth, trotz ihrer achtunddreißig Jahre. Und sie begann, an eine zweite Che zu denken. Ihre Schwager Fritz hatte sie alle die Jahre selten gesehen. Cr kam nicht oft nach Wien und sie niemals in des Nest, wo er lebte. Cr hatte ihr immer gefallen: halt so," wie sie sich an drückte, wie Citiern eben der Brnder des Gatten gefallen darf. Al er sich verheiratete, freute sie sich. Und dann verlor sie ihn fast aus den Augen, flutn sUpntahniite deS Bruder S kam ! kl natürlich." j7dne seine Frau. Sie mxt noch zu leidend, sagte er. Sie hatte ihm vcr Kurzem ein zircites Kind geschenkt und kennte sich nicht recht erholen. .Warum er oder euch so Cin? gehet rathet hat?" ta.lte Fre.ii Anna, .je eine Blasse, Schiele, die ficht? c::c lj.it I- Viüch einem Iihre s!.ud die , ringe Frau. Sie war drnstkiank gcwerden. Fiau Anr-a reiste hin und wehntc der Viiittn ctei bet. ,e sal, die beiden schwächiichcu mniteilojen Waisen und den trcsilrjnt Wittwer. Man und Kinder rührten sie sehr. Und damit sing f cn. Sie begann ihren Schlager zu lieben. Cin riur Mal !.:ut er nach Wien. Dann ter.iclne er Frau Anna. Aber et war ',"d blie!) nill und gedrückt. Und sie fing an, sich über ihn zu argern. Cr w.ir nun seit einem, sie seit zwei Jahren verwittwet. Wie lange wollte er denn noch trauern? Und rdeudrein um sa ei mageres Dingel ehe, du man sich kaum anzufassen pc traut hatte, auz Angst, e kennte C, nein linier den Handen zergehen. Da sah sie dech ander aus: drall und prall, daß c eine Lust war. Und auch sonst stimmte Alles so gut : er hatte seine sichere Stellung, sie ihr beträchtliches Berinögen. Cr würde g::t sein gegen ihre Kinder, die seine Bruder Kinder waren, sie grit gegen die seinen. Man blieb in der Familie ; nicht einmal den Rainen brauchte sie zu wechseln. Und er war hübsch und sie war hübsch. Alle paßte und stimmte vortrefflich. Warum griff er denn nicht zu? Sie wollte ihm entgegenkommen. Manche Männer sind ja so dumm: matt muß sie mit der Nase aus etwas stoßen, damit sie begreifen. Und ihr Schwager gehörte ohne Frage zu den Trimmen. Sie beschloß denn, die Fiih rung zu übernehmen. Und sie zog für die Ferienmonate z ihm, in sein Nest: zur Sommerfrische, wie sie sagte. Cs war scheußlich da: keine Umgebung, keine Wälder, furcht bar viel Rauch und alle Spaziergänge staubig und sonnig. Frau AnnaS Buben fanden diese Sommerfrische" greulich ; auch sträubten sie sich, die beiden klei nen Konsilien auf ihren Spaziergängen mitzunehmen, lind den blassen, zarte Dingern waren Frau Anna derbe Buben viel zu roh und zu wild. CS setzte Ohrfeigen ad und Thränen flos f cn. Aber Frau Anna blieb fest. Sie ließ die Buben schimpfen und die klei nen Mädchen heulen, puffte die Buben und tröstete die Mädchen und dachte: Sie werden sich wohl an einander ge wähnen." Ihre Hanptsorge blieb ihr Schwager Fritz. Cr gehörte zu den Schüchternen ; zu denen, die sich nicht zu reden" ge trauen. Denn heimlich liebte er sie. Längst schon liebte er sie. Davon war sie überzeugt: Ich verstehe mich darauf, lind so etwas merkt eine Frau ja auf den ersten Blick !" Nur dieses Crschrecken bei ihrer Ankunft. Das allein hätte genügt. Sie hatte ihn überrascht. Nicht 'eine Zeile hatte sie ihm vorher geschrieben. Plötzlich war sie dagewesen, zwischen ihren beiden Buben, lächelnd, freudig, siegesbewußt, wie ein Kind, dem eine üeberraschnng gelungen ist. Und er ;.ir ganz blaß geworden, kalte ge stammelt und geftvttert Die Frau war eben zu plötzlich gekommen, hatte ihn überwältigt. Cr hatte ihr beinahe leid gethan. Und diese Sorge, ob es ihr hier auch gefallen, ob sie ein passendes Ouartier finden, ob sie der Rauch und der Lärm der nahen Eisenbahn nicht stören würde. Förmlich geängstigt hatte sich der Arme. Nur die Liebe sorgt sich so. Der Gleich giltigkcit ist Alles egal. Warum aber hielt er sich ihr so fern? Besonders vor einem Alleinsein mit ihr hatte cr eine Höllenangst, wie ci schien. Immer rief er die Kinder her bei oder er sorgte für andere Gesell schait. Wenn sie je einmal für ein paar Minuten allein blieben, wurde er neroes. Begreiflich übrigens. Ihre Nähe machte ihn nervös. Cr war ja so ver liebt in sie! Weshalb er nur gar so schüchtern war? Seine Schüchternheit war es, was sie so nachdenklich stimmte. Sie war min seit sechs Wochen in dem Nest und die Sache ging nicht vorwärts. Nicht um einen Schritt. Frau Anna verstand ihren Schwager einfach nicht. Sie kam ihm doch wirklich weit genug entgegen. Schon ihr Besuch. Und überhaupt. Mit dem Zaunpfahl winkte sie ihm, wie die Redensart lautet. Und er wich au. Sie sprach von ihrer Vereinsamung. Die Kinder wären doch noch zu jung, meinte sie. Wenn'S noch Mädchen wären. Aber Buben. So derbe, wilde Buben. Die scheerten sich blutwenig um die Mutter, wären viel lieber ohne die Mutter. Cin Mann hingegen dem sei man doch etwas. Der Schwager gab ihr Recht und rief nasfi dkn ftiudfrn. Ein anderes' Mal sprach Frau Anna von ihren Bewerbern: Tu begreifst, Fritz: Wenn man eine noch junge Wittib ist und aussieht wie ich daß Einem die Männer nachlaufen. Und Vermögen hab' ich ja auch" Cr begriff die Männer. Doch sonst sagte er nichts. Aber blaß war er, blaß und unruhig. Cr ist eifersüchtig!" dachte sie. Und um ihn nicht unnütz zu quälen, fugte sie schnell hinzu: Ich weife mich nicht weg. Das hab' ich nicht nöthig. Freilich: wenn ich wollte, brauchte ich nur zuzugreifen. An jedem Finger bliebe Ciner hängen. Zwei sogar, ohne Uebertrcibnng. Aber ohne Liebe" Bielsagend zuckte sie die Achseln und wartete. Der Schwager murmelte etwas Unverständliches, bückte sich und kraute seinem Hunde das Fell. Sie begann sich zu ärgern. Findest Du eS vielleicht unpassend, wenn eine Wittwe an'S Hcirathcn denkt?" fragte sie gewissermaßen herausfordernd. Soll sie nach Deiner Meinung dem Seligen treu bleiben?" Ach Gott! nein," sagte er. Jeder Menkct, (oll thun, was idm aefällt. Und wen Du an dem einen Ehekreuz nicht genug hattest'' .Ich hatte nicht genug und e war auch kein Kreuz," unterbrach sie ihn. sich ereifernd. .Mir gefallt die Ehe. Ich sind' es langweilig und trauri,,. allein zu fein." ' Er pfiff seinem Hunte und lieg ihn über den Steck springen. , .Du nicht auch?" fragte sie," ihm ganz nah. ..ul'dek Du das Alleinsein nicht auch traurig?" O j,?" sagte er. Zehr traurig, wen ii.an zu Zweien glucklich war." .Nun also!" .Aber wieder heirathen? Sieh,t Du, Anna: dazu habe ich keine Lust." Du willst weh! Deiner Seligen die Treue bewahren?" fragte sie giftig. Ich mag meinen armen Kindern keine Stiefmutter geben," cntgegncle er. C3 gibt Stiefmutter und Sties mii'ter," versetzt: sie mit Nachdruck. .Ich, ,::,',! Beispiel, habe alle Kinder lieb. Und viele Flauen sind wie ich. Man muß nur richtig wählen." Cr s.liwieg. Sie war wnthcnd. Ct'.dlich aber sagte sie sich im Stil Icn: !, Hab'S !" Cr liebte sie und dennoch schwieg cr. Felglich müstte ei seine Gründe dafür haben. C störte ihn wohl, daß sie sei lies Bruder Frau gewesen. Pielällcs mochte e ihm et scheinen, deS Bruders Frau zu begehren. Cr war jo feiusüh lend! Aber er hatte Unrecht. Der Selige nahm es ihm gewiß nicht iibcl. Im Gegentheil : seinen Segen würde er ihnen geben, wen er noch den konnte. Cr war praktisch gewesen, der Selige, und mit einem stallen Fami littisinn ausgestattet. Wenn ein Frein der sich in'S warme Rest fetzte, würde cr sich im Grabe umdrehen. Aber der eigene Bruder. Dem gönnte er'S. Alles blieb hübsch beisammen, in der iiunili?. DaS war so recht nach dem Wunsche deS Seligen. Und auch nach ihrem Sinne. Und einen hübschen. schlanken Man bekam sie nebenbei auch. Der Selige war dick gewesen, und man liebt die Abwechselung. ntz wahrscheinlich ebenfalls. Nach eiuci (verbuchen von einer Frau wurde es ihm wohlthun, eine Frau ihre Schlages z besitzen, eine ge sniide, runde, stattliche Frau. Sie mußte ihn nur von seinen Skrupeln wegen de Bruder befreien. Die Zeit drängle. Schon in wenigen Tagen hieß e zurückkehren, der Schulen halber., Sie konnte ihre wilden Buben doch' nicht allein nach Wien schicken. Sie mußte mit. Cs war keine Zeit mehr z verlieren und so wagte sie einen entscheidenden Kvnp. Du," sagte sie zu ihrem Schwager, ,tir hat heute Nacht von meinem 'eliqen geträumt. Du warst auch dabei. Und er fügte unsere Hände ineinander. Komisch, nicht wahr?" Ihr Schwager lächelte gezwungen. .Sehr komisch," sagte er. .Weißt Du," fuhr sie sott, er hat auch im Leben mehr als einmal gesagt : Der Fritz wäre der lichtige Mann für Dich gewesen, wenn Du nicht mich ae nominell hättest. Und daß Tu vmht Bnben immer so lieb hattest und so gut warst zu ihnen, Gott! wie hat er sich darüber gefreut ! Du warst ihm mit mir und den Buben das Liebste aus der Welt. Halte Dich nur immer an den Flitz, sagte er kurz vor seinem Tode zu mir. Der Friu meint eS gut. Und dem Fritz wurde ich Alles gon nen" Sie hielt inne und sah ihn war tnngsvoll an. Nun würde er dech von feinen Skrupeln erlöst sein ! Cr blickte zu Boden und spielte uervö mit seiner Uhrketle. .Ja, er war eine gute Seele," preßte er endlich heran. Und das im Traum mit den Hau den," sagte sie und gab ihm einen leich ten Schlag auf den Arm, als wenn er uns zusammenthun hätte wollen! Und er würde sich darüber freuen schon der Buben wegen" In diesem Augenblick wurde der Schwager dienstlich abberufen und daö Gespräch riß entzwei. Frau china strahlte. Nun würde er beruhigt sein und sich erklären. Heule noch. Der Schwager aber setzte sich hin und schrieb an den Bruder seiner ver storbenen Frau, mit dem er eng be freundet war, nachstehende Zeilen: Ich bin in einer dummen Lage, aus der nur ichleuntge flucht mich ci? retten kann. Noch heute nehme U Urlaub und konnte für ein paar Tage zu Dir, mit den Kindern. Meine Schwägerin Anna, die Du ja kennst, ist hier, mit ihren gräßlichen Buben, die meine armen kleinen Mädchen ganz verschüchtern. Sie hat sich hier fest gesetzt und will mich heirathen. Ich weiß nicht: hält sie mich für schüchtern oder sonst was ; aber jedenfalls glaubt sie, sehr deutlich weiden zu müssen, um mich auf den richtigen Weg zu sich ren. Nach meiner zarten, lieblichen Frau dieses Weib, an dem man vier Frauen zurechtfchneiden könnte: eine sonderbare Zumukhung. Aber ich will ihr nichts Böses nachsagen und will sie auch nicht kränken. Mein Ausweichen versteht sie nicht; folglich bleibt mir nichts Anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen. Hoffentlich versteht sie mich dann und läßt mich in Ruhe." Als Frau Anna am Abend im Hause ihres Schwagers erschien, fand sie daS Rest leer. Cin flüchtig geschriebener Zettel wurde ihr eingehändigt: Drin gcnde, dienstliche Anaelcgcnhcitcn Muß verreisen Auf Wiedersehen." Der reine Tepeschenstil !" dachte sie voll Zorn. Sie wartete so lange sie konnte. Cr kam nicht zurück. Endlich mußte sie abreisen. Sie besuchte ihn nicht wieder und eX ging in weitem Bogen um ihr H herum, wenn er nach Wien kam. Schließlich vergaß sie ihn und nahm einen Anderen. Aber noch heute glaubt sie, daß er zu schüchtern gewesen sei, um ihr einen Antrag zu machen. Er schwieg, weil ich seines Bruders Wittwe war," sagt sie sich. Und da er nicht wieder gehe', rathet hat, ist sie der festen Ueber zeugung, daß e ihretwegen unter leibe, sowie er sie heimlich noch immer ''de.