Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 09, 1899, Image 6

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üeistungSsähigkeit 500 Sarreis pro Tag.
"WltOTCME das berühmte Frühjahrs'-
Weizenmehl.
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mahlen. OliETE, JVE13.
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gebraut son der Nred. Krng Brewing Co., Drna&X Neb., ist
if der TranS Mississippi und Jnternatignalm Aasstellunz
die goldene Medaille
verliehe worden. Dieser Preis murde dem Kruz'schen Cabmet P er E&tr'Ie
anderen wegen der
Reinheit, Kraft und schau Qualität
vttlikhe.
Q M IJi.Mierf,, 13 Srdl. 10.
Z5. yU. Stml)f Lokal Agent.
Für Kranke u. Venefend
Kcia anderes Bier enthält eine solche
Kraft und solchen Nährstoff; eS steht fast
einzig da ali ßnst und Nppetiter,eugen,
des draY.r; eS ist eines der bestenHeil
Mit!kl für schwächliche Leute. Ein ganz
reines Vier, dessen Ruf in immer meilere
Krcise dringt und mit frischen Lorbeeren
von erfahrenen Preisrichtern auf der
Tranz.MlsstZsippi'Aiiestellung geschmückt
ward.
Krniz Cobinet'Bier zu haben bei:
rcd Twgelhofs. N. nd R; S Selig,
söhn. 224 nördliche 10.; Leonb Bauer.
8. und O; S. Jaman 7. und O; Bre
dendeck & Flaley, 134 nördliche 10 ;
Wm Brandt. 811 nördliche 9; Lindell
Hotel, 13. und M
Speziell an junge Mütter
Dr. Martin Conney, der Leiter der
) Zl,,knnt knrukatars" mi hprfliiäficfTnn
ITV 1 V 1 ... ;.i.il,)
der grogeErsahrung befitzt, sagt .Nach,
dem wir mehrere andere Biere benutzt
haben, mi)t es uns Vergnügen, zu er
klären, daß wir auch da Kruz'sche Ca
binet Bier in Flaschen stets gebraucht ha
ben uno können wir dasselbe wegen seiner
Milch erzeugenden Eigenschaften den stil
lendca Müttern empfehlen; eS beltht We
Niger Säure und ist gesunder und m'rd
dahrr von jeder Amme in dem .Infant
Jneubator' G bäude benutzt. DicS ist
ei überzeugender Beweis und sollte jede
junge Muter eS wenigstens versuchen."
Probireteine
Kiste zu Hause.
Fred Krug 6
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Ossi: 1007 Jackson St.,
TeZephsne: No. 420,
Omaha, Red.
Dcc i'iljtr fies ,lnint?nt
4jciibitiincs.
Euik krz'nnz inS Sem Zshre
T3l1 TÄr Ujäru.
u:;3 oaNi'.l rnijer::!: er sich ii-iela.
öedhzid wrTsl'tw jicei furdiij;?
Tszk in feiarr knzcn .lle. ".Huf fc:
ntc thiilizk Viatur, fcircn st?!? d;
kchäskigt: d'cist laftcie tkU d::xfe
tZiiiszmkcit, ohn? die Wglichkit eivtx
BeZchüstigung. nie das icfi':!;! chu:
faireren itun;!!::!.. Ü3 bcfutfie t:r
gsrizcn Anspst'Ang ZeincS cüc'.z-.icn
illci',?, vxi vÄ&;l in cii:e in te
2ci:'.ccr::u!l) zu serfaUcn, die tr.n
sonst so xtv.A) war. üie lange jj'::e
fcaö jj tanan?
lir iTflünu fitoit, sich auf die 2ir:.'
zu ftkuca. : denen in Qö-vicr
Um feine kärglick?n Mahlzeit? in tu.
Zwar auch diefcr nie ein t&xt
und aiiinjotteie auf Ieii:e raac. cr es
uat koch vawmx eine uic::n ouch tut
Nritttlircchmig der cNlscyiichcn iiir
tönigkcit, mit dcrdie Zeit dahin sÄick.
Äm Nacl::iit:ag des zweiten Tages
13s selten die schweren Tchliijscl an d:r
cisedejchlcizcncn Thür.
d'eiihzrd liorchte avj. cjiic er sich
in der Stunde geirrt haben lind es
schon Zcit sein für die Sliiendmahlzci!?
Cin iierporsi erschien in der offenen
Thiir. Traufjen auf dem alonibor stan
den pei Ö'rs-.wüerj, die lange Mr.
UU im -i'v:m.
,?clg:n ,cit mir!" sagte der cter
pcral kurz.
(invartimtuoil folgte (vebijsrb nach
dem (eiichttzinuncr an Qnb des lan
gen langes.
C war ein iüä;ig großer, kahler
?)hnv., durch sinne, rergillcrle Jer,s:?r
spur! ich erhalt. Eine pcllfaraun gf
süichenz, ijclzjrne Elhrankc trennte die
Stube in zwri Theile.
Z)er iiciperat winkte Gedlmd, dies
fcit? der schranke sühen zu bei;.
Lud stellte die beiden Grenadiere ui.U
ur.d links ihm zur Zeile ans.
Jenseits der schranke stand ein lan
ger, schwarzer Tisch, dar.ms ein glösei
neö Tinlcnfasz, ein nirssingner Lenchicr
und ein eisernzö arnzipr. "Im Tii1i
fai; der junge Offizier, der veoh,?rd
halb nach seiner zliikuufk ivrnanir.c;:
hatte, ant fettster lehnte mit verschränk
ten Armen ein Majsr, die ÄeitpeiiM
in dcc Hand.
Änn aisJ." sagte der Major, had'ü
2c geschrieben? In dcr Uvteriuainn.i
wider den aüeblichez RiitLieister mi
ä'Jüaenfflft "
Verzeihen Sie, wenn ich Sie unter
breche," sagte (z'ebhard. Xa-i ikxi
.angeblichen' bitte ich zu streichen. Ich
bin wirklich derRiitnieisterronWaaeü'
selb."
Wider den angeblichen Ritttneifttr
von Äagenfelö," wiederhelte der
Major, ohne ans GcbhaidS Unter
brechling ,zn achten, erscheint heute der
Angeschuldigte und sagt zur Sache Fa
gendes."
Ohne im Uedrigeu seine SteZIurg
zu ändern, wendete der Majsr den
itopf über die Schulter weg nach Ved
hard hin.
Wer hat Sie für Ihre Spisnae
angestiftet oder bezahlt?"
Ich habe iiberhaüp! keine Spienage
getrieben. Ich habe
Ter Major winkte mit der Hano.
Also schreiben Sie: zu Punkt eins
Zeugnet der ?inge!lagte. Nun Pntt
zwei: Z-ie kinimni Sie dazn, fronzL
fische Soldaten mit der Waffe anznfa!
len, zu verwunden und zu tödteu?"
Ich habe in ehrlichem, ofer.etn
Kauixi? mein 'eden vertheidigt."
?!!sa zu zwei leugnet der Angeklagte
ebenfalls," sagte der Major gleich.
trnUhig, indem er mit der Reitpeitsche
leicht an den Schaft des Stiefels schlug.
ES ist gnt ; er kann wieder abgeführt
werden."
Wie, mein Heu," rief Nedhard
empört, ist das Alles, was man mir
zu Zagen gestattet? Man hört mich
nicht einmal, wenn ich versichere, daß
ich kein polnischer Agent bin, sondern
preußischer Offizier. Man laßt mich
keine Zeugen anfuhren, und doch wnr-,
den Hunderte wich als den Rittmeister
von Wagenfeld erkennen. Kennt mich
doch selbst der Oberbefehlshaber der
preußischen Truppen, der Fürst Hohen
lohe, und würde sich meiner annehmen."
Das hat er bereits gethan," sagte
der Major ruhig, das ändert ober an
Ihrer Sache gar nichts."
M'bhard hob überrascht den Kopf.
Ja, geroifj," wiederholte der Major,
es ändert nicht. Ter Fürst mag
irgend wie gehört haben, dafz Sie ge
fangen sind und hat deshalb on den
Kaiser geschrieben. ,Zu den Akten' hat
der kiaiser eigenhändig aus den Rand
dieses Brieses gefegt. Damit ist für
nnö die Sache erledigt."
Wenn es so steht sagte Gebhard
finster, dann ist allerdings jedes wei
tere Wort der Vertheidigung ver
geben?."
Der Major antwortete nicht, son
dern winkte nur dem Korporal mit dem
jt'opf, daß er den Gefangenen in feine
Zelle zurückfuhren solle.
Der 30111 war in Gebhard mächtige?
als die Besorgnig für fein Schicksal.
Was sollte diese elende Koniedie eines
Berbörö, das in feinem fuw.mari scheu
Verfahren bedenklich an die Thätigkeit
jener Richter erinnerte, die an manchem
Tage mehr als hundert Ovfcr nach der
Guillotine geschickt hatten?
Nein." sagte ebliard bei sich,
wer so daS Nechk mit Iüvcn tritt, der
wird selbst rechtlos vor dem höchsten
menschliches, Gericht, vor dem Bericht
der Weltgeschichte. Und diese Keriä,t
wird den Thron des Korsen wieder
niederreißen durch edlere Kräfte. c!3
die sind, mit denen et ihn aufgebaut
hat. Wenn da Schicksal dasiir mein
Leben fordert ich gebe eS gcrn ; steide
ich doch für die höchsten Mc'nschengü'er :
fiir Freiheit und Recht!"
15. Kapitel.
Wenn tiefer Schmer; den Menschen
uiederdriickt, wenn die grane Sorg? ibm
mit dem hohlen Blicken die Augen
. Ua'.'.t. sinn n ,!i, casu-.
!-Ja!:ch;n, ur.'.-edrtcnZen AcZe-!deru.
!en d: VeberS tea M?.ische:i hiNwkz
! ikltv. reu schwarzen (z danken,
i Ct 1: Slni üe ttl aekrosfcn tat,
1 rh c:i k:Z Zchnrifle de'iirülen, wir
j ni 'ftti kis.'N tvi t::r?en, w'i (iiiafen
i LN) wir szrge für unsere Zeidnnz s?
! heft ir:f WZ'?-, els trenn zi nichts
! 9:che!;en wi:'.
Wil;l un.'. d.i!z c5 ;j m. De.S Haj
f,-::nt; sonst tns.-j-tr.al die Lost nicht
k:z:u. die ,hin e:-,'gev.ild:t ist. WaZ
seine ens den Muttern, den ."laen
w.rd.'n, deien Sehi'k. deren Männer
draußen cer ivi.! cizde stehen? Sie
miif-ten revet:::! cer der tiMUchen
An, ist. die juv Minu;e neu entfielen
li-ie.
' h.tr!?tie em?znd ti r??!l::iiit:z.
daß die tZeliche Serge für ihr ind.
der innige Verkehr mit Henrieile
auen iliien ieanken eine scrtwah
rcnde Beschäftigung gab. Auch da?
enregende Gespräch 'eg Hersfelds half
ilr über manche banqe Stunde hinweg.
Sie hatte, da'?!or für feine freuüdliche
Hilfe an, Abc::) reu Gcdkard Iluckt.
dem jnnze Grafen gern ein freund
liches iZntzegcnkccirnen gezeigt. Mit
lleberrasnnz l-aite sie bemerk!, tm
Zwilchen itirn and Hennctte ein so
warmer Ten durch da Gespräch Hang,
wie sie nach der einzigen Unierreöung
der Beiden nicht erwartet hatte.
Leo Herefelb, völlig geheilt von fei
ster blinden '.'eidenichafl fiir Ühailoite,
hatte sich ganz den: liedlichen Zander
ton Heu, iettenS holder MädcheiMfng
keit hingegeben. t5r war sich selbst nach
nicht ganz liar darüber, was ihn ,z.i
diesem Mädchin zog. Die Liebe war
ihm bisher stets in ganz anderer Ge
statt erschienen, lind doch Kielt er jeden
! Tag fiir rerteren, au dem er sie nichi
gesehen, gesprochen hatte ; und dech
baten jeden Abend sein Mund und
seine Augcn. cd er utorgen iederkeni'
neu dürfe.
Und Heniik'tc? 2ie wagte c? r.i.l:!,
den Gedanke
,!?znöenkev, dcr
nianchmcil i'beln! in idr aufstieg,
ii'aaie ti "icht. den 3Ü5Ü W erwidc! n
den sie immer bittend auf sich geriiiet
fühlte, lind ihre säMttrne. stille
Hattnng sv'jielte, ihr selbst nnbewuf;,,
die heftige Äotnr HereseldS mit den
festesten Banden.
So waren ruhige Tag? vergangen ;
fiir Leo und Henrietie Taze eines
stillen Glückes."
Da kam eines Nachmittags Henieüe
on einem AnSgang bleich nnd er
jchroeken nach Hauie.
Was hast Du?" fragte Charlotte,
die auf den ersten Blick sah, daß eiwaS
Außerordentliches geschehen sein müsse.
Und dann mit dem sofort auftauchen
den Gedanken, der nie:na!S in ihrem
Herzen ruhte: Ist Nachricht da rn
Gebuard?"
Ich hab' ihn gesehen," sagte Hen
tielie tonlc.
Aber er lebt? Henrietts ! Er lebt?"
Er lebt ; er ist gefangen."
Gefangen ! Mag er gefangen fein.
Aber er lebt ! Mein Gott, ich danke
Dir! Er lebt!"
Ich wei nicht." sagte Henriette
ängstlich, es kam wir so sonderbar vor.
Gebhard sasz gefesselt, unter Bedeckung,
aus einem schlechten Wagen. WaS
kann das bedeuten?"
Und Du meinst, ein Irrthum ist
richt möglich?"
Nein, ich habe ihn zu genau er
sannt." Charlotte Wagenfeld preßte ihre zit
ternden Hände fest aneinander, wie um
sich mit Gewalt zur Siuhe zu zwingen.
Und gefe,selt, sagst Du, gefesselt?"
Ja. Seine Hände waren zusarn
mengebunden." Lin ängstliches Schweigen folgte.
Was bedeutet das?" fiagtc 'endlich
Charlotte tonlos. Um Gottes willen."
rief sie dann auffahrend, was denkst
Tu, Henriette. daß Du weinst!"
.Ich weiß nicht," sagte Henriette
Äauen schluchzend. Aber wie ich den
Zug so an mir vorbeikommen sat,
rings herum Dragoner mit gezogenem
Säbel, und in dem schlechten Wagen
auf einem Strohbund unseren Geb
hard ach Gatt, fchie ihn!" brach sie
ab und verbarg weinend ihr Gesicht iu
den Händen.
Charlette Wagenfeid war leichenblaß
geworden. Sie strich mit der Hand
über die Stirn, wie um eine entfelliche
Bision zu verscheuchen. Tann stand
sie auf und rührte die Klingel.
grage Er unten," sagte sie dem
eintretenden Lakaien, ob der Ritt
meister Graf Hersseld zu Hause ist.
Wenn ja, so lasse ich ihn bitten, sich
zu mir zu bemühen."
Hersfeld fand bei seinem Eintrete
Charlotte allein und in einer Er
regung. die er sich nicht erklären konnte.
Madame?" jagte er ungewiß.
Verzeihen Sie, Herr Gras." sagte
Charlotte mit ihrer tiefen, vor innerer
Bewegung leise vibrirenden Siinune.
daß ich Sie zu mir bitten ließ. Ich
bin in Äcth und Sorge um meinen Ge
mahl. Irgend cin verhängnißvoller
Unfall miig ihn, begegnet fein. Meine
Freundin Henriette hat vor kaum einer
Stunde zufällig gesehen, wie er nach
Berlin zurückgeführt wurde, ans einem
Wagen, gefesselt, eekortirt von Dr
gemein mit gezogenem Degen."
Sie hatte versucht, ihren Bericht in
ruhigem Tone zu Ende zu sprechen.
Aber die Bewegung war doch stärker
als sie. Bei den legten Worten begatt
nen ihre Lippen zu zucken, bie Stimme
drohte zu versagen, und ihre schönen
Augen füllten sich mit Thränen.
Merkwürdig." meinte Graf Hers
selb, und eigentlich unerhört. Einen
Offizier in nollir Uniform führt man
doch nicht dahce wie einen Verbrecher."
Mein Gemehl trug bürgerliche
Kleidung."
Hersfeld erfebrd. Ab, ich verfaß."
sagte ei leise. Unwillkürlich verfärbte
er sich, Charlotte bemerkte eö sofort.
Sie erschrecken !" rief sie zitternd.
Und worüber? Was befürchtet, Sie?"
Leo Herefeld (iliwicg. Sollte er ihr
feine schlimmsten Befürchtungen mit
theilen? Er ichwankte, was er sagen
sollte und s::cht nach Werten.
Charlotte deutete sein Schweigen
falsch.
.'.'.?: !e ,q litten." s.tzk i't
innig. .Z!ra leite ich mich.' Sie
find ein ,;:r-!:?;.", ein Zetud ; ter Sie
find cm LdeZmznn. Sie werden die
jehuzloZz Z:su nicht oerkiisen. Heüen
Sie. ach h,l'en Sie n.:r in meine?
H01V."
v?if b-t: die ?!:;::: :t den acfaktc
ten Hc::krn eer sich ctif ben Tisch ge
legt vn) ita cpaef etjea mit cii.euSus'
c.e Viktore 2i in i.rp.-r.
.Älfa euch b,;fer We reriittcfen!
Bttloten! 'i;e:jf:; '."
Schluchzend sank z,e ,k v;,
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0;.:,
fruc
,:,h:cnden Vertrauen.
K?tn
Srtil-chZ'-'n stickte tbre Stimme. Sie
ließ den ilcvi c::f die Himde sink;:,
und weinte, weinte tiltere Tütän:n.
.ch verspreche ;Umcn, Madame."
sagte HneMa erjitütteit, .daß ich
Alles thun werde, was in meinen Zitöf
ten steht, ra .ihnen zu helfen."
Ehari-üe bou den tr;f und reichte
ihn ub-r Tin thie Hans.
31; danke jimen," jagte sie ein
fach. .Me:!!Le,!c!'i:chcr Dienst deiin Kai'
1 er beginnt erst hente Nachmittag."
fuhr wo Herbei) fort ; bis dai'.m
bin ich ltstanoig zu J'.irer -erfügnn,,.
Zunächst witees vclhig sein, f.stznstel'
len. was icherhaupk gegett hrez,
maU vorliegt, ch'gche sefcrt nack
der Konimaneanlur."
Der Bericht, den Graf Hetsfeld nach
seiner Rückkehr von, Kommandanten
erstattete, kantete heffnnngsloS. Geb
bard war ohne Uniform, rnttder Waffe
in dcr Hand, gefangen geiiommeü wo?
den. man hon: bei ihm eine Karte ge
funden mit nenaner Einzeichnnna de,
Standpunkte der französische!, Korv?
er war demnach angellzgt dcö Verbre
chens gegen Ut Leben französischer
Soldcten und der Spionage. Mergel,
sollte er vor ein Standgeticht gestellt
werden. Der Anfang desselben konnte
nicht zweifelhaft sein.
Gefaßt ani'sAeußerste, ohne Thräne
halle Eharkne diesen Bericht angehört.
Und wann müßte das Urtheil tcli
streckt werden?" fragte sie feist.
Das läßt sich nicht bestimmt sagen.
Da eS sich tun Leben und Tcd Handel:,
bedarf das Urtheil der Bestätigung
durch den Kaiser. Diese Beftatiguug
kann sich also einige Tage hinziekien.
Ist das Urtheil aber erst bestätigt,
dann wird eS auch sofort vollstreckt:
also schlimmsten Falls schon tiberuior
gen." Der Versuch einer Besreiuna, einer
silucht aus dem Gefängniß?" deutete
Charlotte an.
.vollkommen aussichtslos. Dazu ist
die Zeit zu kurz, so etwas will vorbe
reitet sein. Auch konnte ich zu solchem
Borhaben meine Hand nicht bieten.
Das hieße meinen kaiserlichen Herrn
verrathen."
So bleibt nur noch ein Weg offen,"
sagte Charlotte und blickte den Grafen
fest an: .Der Weg zum Kaiser."
Hersfeld neigte zustimmeno den
Kopf.
Ich wollte Ihnen eben als den
letzter. Versuch empfehlen, die Gnade
des Kaisers anzurufen."
Sie empfehlen es mir," sagte
Charlotte freudig bewegt. Sie, der
Sie den Kaiser so genau kennen! O,
dann ist Alles gut. Mag er sein, wie
er will, er ist kein kleiner Mensch;
kleine Tyrannen müssen hart sein, dem
großen Herrscher ziemt Gnade und
Milde."
ES thut mir weh, Madame." sagte
Leo Hersfeld, Ihre schöne Zuversicht
erschüttern zn müssen. Aber bcr Erfolg
hi.ngt so ganz von Ihrem Auftreten ab.
daß ich mich verpflichtet fühle, Ihnen
die ganze Schwierigkeit der Aufgabe zu
zeigen. Ich sagte Ihnen gestern schon,
der Kaiser ist unberechenbar und in sei
neu Gedanken undurchdringlich, auch
für seine nächste Umgebung. Gewiß,
ich habe ihn schon Thaten ausführen
sehen, die aussahen wie Edelrnuth und
Gute ; cd diese aber wirklich die Trieb
federn seiner Handlung gewesen sind,
das mochte ich mich nicht getrauen zu
behaupte. Mindestens wäre es sehr
gewagt, auf solche Triebfedern bei ihm
zu rechnen. "
Ja, aber was soll ich sonst anrufen,
wenn nicht feine Güte?"
Leo Hersfeld zögerte.
Sie sind schön, Madame," sagte er
endlich mit einer Verlegenheil, die ihn
sehr gut kleidete. Sie sind sehr schön.
Die Schönheit aber ist eine Wulfe in
der Hand des Weibes, der kein Mann
so leicht widersteht, wenn sie geschickt
geführt wird. Gebrauchen Sie diese
Waffe gut."
Charlotte schüttelte tranrigden Kopf.
Ich komme bittend zu ihm, mit
einem Herzen voll Sorgen und voll
Thränend Wie sollte ich ihm gefallen,
der gewöhnt ist, daß die Frauen ihn,
anders begegnen!"
Zeigen Sie ihm diese Thränen
nicht. Er wird leicht ungeduldig und
haßt das, was er sentimental ucnnt.
Zwingen Sie sich, ihm gefallen zu
wollen, und denken Sie, wenn es
Ihnen schwer fällt, an den Preis
Ihres Sieges."
Ich will's versuchen," sagte Chnr
kotte, und sie sah in der leichten Ver
wirrung, in die sie dieses Gespräch ver
setzte, so hinreißend schön ans, daß
Hersfeld sie mit scheuer Bewunderung
betrachtete.
Noch eins," sagte er nach einer kur
zen Pause, noch eins muß ich andeu
ten, so schwer es mir fallt. Ich weiß
in der That kann,, wie ich mich ans
drucken soll." fuhr er fort, nacheem er
eine Weile unschlüssig zum Fenster
hinaus gesehen hatte. Es ist leicht
möglich, daß der ktaiser für seine
Gnade einen Lohn verlangen wird."
ES sollte mir kein Preis zu hoch
fein, um eine Dankbarkeit zu bewei'
sei,."
.ES ist ein Kaiser, mit dem Sie
unterhandeln gehen." sagte HetSseld
leise und zaudernd. Was in den
Augen der Mengen kostbar ist, hat für
ihn fast allen Wenh verloren. 5iu:
eins ist für seinen Wunsch so hoch, wie
für jeden Anderen die vollkommene
Schönheit. Und das Schönste ans der
Erde ist der schöne Mensch."
Mehr als daß ,ie die Worte verstar,.
den l'älte, errieth Charlotte ihren Sinn
aus Hcrsfelds zögerndem, fast fchüch'n
nein Sprechet,, aus der dunllen Nöthe,
die bei den legten Worten sein rnänii'
lieh jcböneS.Ge'icbt ttbero..
?U! ir!i in iinrt'i
Französisch, ein
v.nc
brt.
Erschiene
ihr.
..',ch h.ibe Sie K t; r eii.l:. ck,,
fegte er weich. li;:5 te-Ji i :tu;'te
fe;:,. I.i erst t;!;e ili. wie timn:
diz e; war. Sie zi warnen. Dtes
durste Sie nick! unrerbereitc, t.ra
raschen. ?V, Hier, ti Sie gewernt
sind, dürfen ur.9 kernen Sie A.lee
waa.n."
Ct:ar!e:?c schüttelte stumm den Kef,
ohne au'zu jenen. Leo erit!d wa,,:e
cj, Hirte H.ii'b auf ihr Haust zu legen.
Mehr noch," jagte er fest und warm.
?e tiutsfrn Alle? wagen jnr ,U'mi
bemahl, für den Va:er ;V.ie? K,n:ee.
Kt'ien Sie fest, aber seien Sie klug
l i'd v-'rgef'en Sie in keiner Sekunde,
' .'li v"hre Hand es jfl. die den FaZev
feines Leben weiter spinnt oder zet'
sckneidei."
Charlotte stand auf.
Wie gelang: ich zum Kaiser?"
.Ich hoffe, daß es mir gelingen
wird, Ihnen eine:, Empfang zu ernst!
len. Sie können sich denken, daß das
im Allgemeinen sehr schwierig ist, denn
der Kaiser wird naturlich überlaufen,
und er liebt fa etwas nicht. Aber heute
wird fich's, d:n!e ich, machen lassen.
Aach der Tafel übernehme ich den ver
svnlichen Dienst. Dcr Kaiser sagte mir
bereits gestern, daß er nach Tisch eine
Ansfabrt nach Charlsttenburg machen
will, und ans dem Rückweg am Palais
des Prinzen Heinrich (Univerfttät) vor
fahret,, wo er eimae Erinnernnaeii an
die schlesischcn Kriege besichtigen will.
Nehmen Sie Ausstellung an der lim
des Palais und übe, reich? Sie dctt
dem Kaiser eine Bitte nn, eine
Audienz. Ich werde dafür sorgen, ;a;;
er auf Sie cufmerksain wird. "
I. Kapitel.
TaS Erscheinen einiger Polizei'
mounschaften vor den, Palais des Prin
zen Heinrich hatte, wie gewehntich,
eine Anzahl Äengieriger angelockt, die
nun in wechselnden Gruppen um das
Portal herum standen. Es war bereits
dunkel, als Charlotte Wagenseid, von
Henriette begleitet, vor dem Palais
eintraf. Ein paar
reinen, fließenden
rechtzeitig und unbemerkt gespendetes
Geldstück und einer der Po!izeideam
ten hatte der schönen Dame selbst den
Play frei gemacht auf der obersten
Stufe des Ausgangs, dicht an der Thür.
Sie sollte ihn sich nur ja recht genau
ansehen, den petit caponrl.
Ah! qiicl homiiie, inackcrnoiselio,
quel hommc!" Nach diesem von einem
schwärmerischen Blick zum Himmel be
gleiteten Ausruf nahm der Polizei'
bearnte mit einem eintönigen: ,.,'ir--cutez,
messieurs, cireulcz!" seinen
Dienst wieder ans.
Langsam vergingen die Minuten.
Eine Wache zog vorüber, begleitet von
johlenden Straßenjungen. Staats'
karossen rollten dem Schlosse zn und
brachten die Gäste für das Abendkonwr!
des Kaisers. Ans den, Oxemhaudvlay
hüpften wie Glühwürmchen die kleinen
Laternen, die die Boinbergehenden in
die Knopflöcher ihrer Röcke gehängt
hatten. Denn Straßenlaternen besaß
die Stadt Berlin noch nicht, und p
mußte jeder seine eigene Straßen
beleuchtung bei sich fuhren.
Nur vor den öffentlichen und vor
nehmen Privatgebäuden, wie vor den,
Palais des Prinzen Heinrich, brannten
Oellampen in großen Kandelabern.
Trommelwirbel vom Brandenburger
Thor. Die Leute unter den Linden
rennen haftig über die staubige Straße
nach den, mittleren Fahrweg.
Der Kaiser!"
Erwartungsvoll drängt und slcnt sich
die Menge. Eine große, schwere Ka
rosse, an. Schlag das Wappen von
Frankreich, hält v?r Prinz Heinrichs
Palais. Ter Leibmameluck springt
vom Bock, indeß der Kutscher unbewegt
lich die mächtigen Braunen festhält,
die ungeduldig mit den Köpfen sch!a
gen und denen die weißen Schaum
flocken vom Gebiß fliegen.
Die Augenlider gesenkt, ohne rech!
und links zu sehen, geht der Kaiser
nachlässig und achtlos durch die Menge.
Wie er den Fuß auf die unterste der
vier Stufen des ThiiraufgangcS ferst,
sturst er vlötMch. Aus der Ecke der Thür
hat sich eine Gestalt losgelöst und sich
ihm halb in den Weg gestellt. Bette
ten, unangenehm berührt, zieht der
Kaiser den Fuß wieder zurück. Mit
heftigem Wort will ec sich an den uach
folgeuden Adjutanten wenden, als er
noch einen schnellen, scharfen Blick
hinauf wirft uach der Gestalt, die dort
an der Thür steht.
ES ist ein Weib von wunderbarer
Schönheit. Marmorbleich steht sie auf
der obersten Stufe und hält dem Kaiser
mit bittender Geberde cin Papier eut
gegen.
.Was will man von mir?"
Ich siehe 'öncre Majestät um die
Gnade einer Audienz."
Magnetisch angezogen von der Ge
walt deö bittenden BÜckes schreitet der
Kaiser die Stufen einpur. Nun fleht
er bem sawnen Weide dicht gegeniwer.
Und ihre Augen halten die feinen fest.
Noch niemals hat ihn ein Weid so
angesehen.
Welchen Blicken ist er schon begeg
uet in seinen, wechsclvollen Leben!
Alles ist ihm schon aus schönen Augen
entgegengeslrablt : Liebe, Verlangen,
Bitten, Taumel det Leidenschaft nur
eins hat Um nech niemals angeblickt :
der ruliig forschende Blick, mit dein cr
selbst die Menschen zu betrachten pflegt,
der Blick, der lief hineinzubringen
sucht in den innersten Kern der Seele.
So halten bie vier Augen ein paar
Herzschläge lang sich aihemlsö fest,
dann senil der Kaiser seine undurck-'
dringlichen Lider wie eincn Verlang
herunter, ieü!;rci:5ciric flackernde kolke
über sein fable Gesicht b.iickt. H.-.stuj
sagt cr dem Aiiul.rnti.ii ein paar Werte,
hm verschwindet er im Pcrtul fccj
Palastes.
Lca Hcröfeiö tritt dicht cn Eh.rrle!!e
herein.
c.,;.-.
lagt er ler'e.
reck I',:i:
.'..!.:;;. :!., ! ur,! tn;t l'x,"
, ..Zck !c:r.u:e h:?le c.nj
17. Kapitel.
E ü:,.. e MiN'.-.te:: re, ri'r stand E.'.
I.'üe Wse.enfeld in, V.'rziminer der 'a.
serlich', n Piirrakzein'ich.r.
lettiichlete sie die Gemälde cn den
Iriinde, die kvf'.ds:rn Ptautflücke rzn
Porzellan N'.d Kristalk. d!e eruf Ke:
fokii und :e.gcren in verschwenderischer
F:il!e umh erstanden.
Es kam ihr nn1:t recht znt't .'ws''!'
ein. jie fall ; wie ein Schleier
las Gefühl htrsttcisentet ru'zrtur:,,
aus eilen ib'cn Sinnen. lU:e::ti,n
lang schiene ihr die wenigen M. :::
des W-tNku,. 3i: schrak zi'fjr:
wie ti-: Tbir sich öffnete.
?et eiensttlmence Ringel e.d,nt sr
Giii' Hrres.ld erschien an, der
..,Z.H bitte, mir zn folgen."
Cch.Kicue ,'ig durch eine 1.'-.,,?
S'e,!:e ron Znimiet,:. deren 2U;.nti
sämmtlich cp-:: uanden, bis cntUc,
Hetti.td mit einer Verbeugung j.-i
luano trat und j:e durch eine H.tri
ben'eg'.mg zum Eintreten anifzreerte.
Dann -eg sich wieder zurück.
Charlotte verneigte siel, lief nud
ehreibietiz.
Bern Schreibtisch am Fenster kam
der Kaiser lanziam auf siezn. Ertrug
nicht wie gewelnNich den grauen Ueber
rock und Stiefel, sondern die Uniform
der kaiserlichen Garbe mit dem Groß
terdern der Einenlegion.
::c haben eine Bitte cn' mich
Matemciü'Uf," sagt? er untittilfÜ.
mit seiner wohlklingenden Stimme.
EJ wiib mir eine Freude sein,, Ihnen
einen Dienst erweisen zu können."
Die Güte Euer Majestät gibt mir
den Muth," sagte Ehnrlotle, mein
Anliefen obre weite -f C'iKlcitimg offen
ansznn'ieäwii. Ich bitte nii, Gnade
für meinen t'!e:nal,,'. den Nülninfter
von ixjucjciiiii, der vor einem fr,,n
zöfifchen Stetndgcricht der. Spienaze
angc klagt ist."
Napzienn zcg die Angenbranen .;:,
saniine.i. Ah o!" sagte er kurz.
Er trat zu: Fenster und beginn
unruhig vüd nervös mit de Fingern
an der Scheibe :n trommeln.
W'iS d.-nlt inan sich denn?" rief er
über die Sckmlfer zurück, ehre sich
uniznseh'.".!. Se'.l ich es tnhig mit
ansehen, wie r Äfjruhr in den, er
vberten La"de um sich greift? Kciii
Tan. daß nicht von Strauchdieben auf
meine braue Truppen aus dem Hirter
hnlt pefcnert wird ; kein Tag, daß sie
nicht irgend einen Schuft einbringen,
der die noble Nolle einc-Z SpiunS
spielt. Abee ich will diesem Unwesen
rill i,r,rl", I"
Er hatte sich plötzlich umgewendet
und trat nun dicht vor Charlotte hin.
E? ist vorbei mit meiner Luckg
'.:!)," rief er heftig. Jeder bewaff
ne!e Landeseinwohncr, den meine
Truppen fassen, lemmt ohne tZrbartnen
ans den Sandhaufen, und die Cpioiw
sollen froh sein, wenn ich sie Nichten
dem nächsten Bun,e aushängen Inp'e.
Mit die,-.',-.! rKitimeifkc Wagenfels
werde ich keine Ausnahme machen."
Obgleich Napoleon in seiner Heftig'
keit so nah: an Cüatlette herangetreten
war, daß er jie fast berü.htte, bewegte
sie sich nicht um Haaresdrcike nach
rückwänZ. Hcch aufgerichtet stand sie
vor den. Kaiser und hielt den Blick
seiner zornig nt'.'.f:!;'?:, Augen ans.
Ich fürchte nichts fir; meinen Ge
mahl." sagte sie fett und ruhig. .'Sein
Schicksal ist in :er Hand etneS gerech
ten und großen Monarchen."
Sie sollten nicht die Gerechtigkeit
anrufen, Madame. Sie ist es. die'ihn
zum Tode verdainml."
Sie svricht ihn f:ei, wenn anders
sie ihren Namen verdient. Wie. Sire,
ist cs nicht etwas Anderes, od ein
Mann, den, das Waffcnhandwer! sonst
fremd, nn dem Hinterhalt einer. So!
baten mordet, oder eh ein Offizier,
der n:w vorübergehend die Uniform
ablegte, den Degen ergreift uns im
offenen Re:te:gcfecht. Mann :geu
Mann, in ehrlichem Kampfe Veben
gegen Leben fetst?"
Der Kaiser wer wieder ciru Schritt
zurückgetreten und maß Charlottens
wundervolle Gestalt mit einem langen
Blick.
.Und wenn Sie Recht hatten, Ms
datne," sagte er langsam ich gebe e
nicht zu. aber gesetzt, Sie hätten Nc157
so bleibt doch unerschütterlich bestehen,
daß der Ziittmeister Wagenfeld sich zu
dem., unedlen Handwerk der Spionage
hergegeben hat."
Oh. Sire, wer spionirt. der will
län'chen und betrugen. Hak das mein
Gemahl gethan, hat er es gewollt?
An Niemand hak er sich herangedrängt,
um Geheimnisse des Feinde zu erfor
schen und zu erlisten. Was er ohne sein
Zuthun erfahren, daS feinem General
zu melden, das war nicht nur sein
Recht, das map seine Pslicht als Soldat.
Das hätten Euer Majestät au seiner
Stelle auch gethan."
Napoleon lächelte.
Wie wollen Si: wissen, wag ich
an der Stelle Ihres Gemahls gethan
hätte!" Er machte eine kurze Pause,
dann trat er näher an Charlotte heran
und sagte leise:
Wissen Sie auch, schöne Frau, daß
ich gern an seiner Stelle sein möchte?"
Abermals ertrug Charlotte seinen
Blick, ohne die Augen zu senken.
Sire," sagte sie traurig, dann
saßen Sie pzzt im dunklen Gefängniß
uno he.rtten ccr stunde.
sich öffnet zum leisten Ganae."
Ein Zug ven Ungeduld flog über
Napoleons Gesicht. Er ging ein paar
Schritte auf und ab. dann trat er zu
seinem Schreibtisch.
ES ist vergebens, Madame." sagte
er rauh, daß Sie versuchen, mich 'zu
rühren oder durch sophistische Gründe
zu überwinden. Selbst, wem, ich per
f änlich Gnade üben wollte da. sehen
Sie hier der Kaiser hat daS Urtheil
hti'ü bestätigt, und was der Kaiser
schreibt, st niiwiderrnsliÄ."
(Jcirtscung selgt,)
ca zerne .hur