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Kapitel. ftiinf l'hr Nachmittags. - DaS Grenadier-Bataillon JUorefe, das letzte der Marjchkolonnc Hohen lohcs, näherte sich dem Dorfe ZZiirsten berg. Es begann zu dunkeln. Aus den lief hrrniederhängenden Wolken ric feite ein feiner, eiskalter Regen nnd durchnäßte die 'cute bis auf die Haut. Müde, tvdliniide schleppten sie sich vorwärts durch den bodenlosen Koth dcö aufgcweichken WegcS. Hier trat der Fnß klatschend in eine Wasserlache, 3ort stolperte er über das tief aukge fahren? Äagengeleis. In dumpfem Schweigen marschirte die vlonne vor wärt. Wie lange war cö doch schon, daß sie so dahinzogen in diesem schreck lichcn Schweigen? Und nun schon seit zwei Tagen ohne Nahrung! lntkräftek. ermattet, waren Hunderle am Slraszeri ranle im (Äaben liegen geblieben. Äurz vor dem Dorfe standen i'eute am Wege vom Bataillon Dohna, das dort die Gewehre zufammcngesett halte. Stumpfsinnig, tyeilnahinslos sahen sie ihre Kameraden vorüber ziehen. Kein Mantel schützte sie vor dem Regen, der sie mit seiner iifee kalte bis auf die Knochen dmchdraiig. Schaudernd, schlotternd in ihrem diin nen, knappen Frack und den leinenen Hosen, diängten sie sich eng ancirian der, um durch die Wärme ihre Körpers fich gegenseitig m schiiycn. Im letzten Zuge dc Bn!ai!lons Borcke wankte ein aller Irländer mit grauem Bark. Als er die Veme bis Bataillons Dohna am Wege flehen sah, rassle er seine letzten Uriiftc zu fammcn, um vorwärts zu kommen. & eilte aus dem Gliede, er hinkte und stolperte vorwärts, bis er die Nächsten erreicht hatte. AuS feinem mageren, fahlen Besicht starrten ein paar grvjze, hohle Augen mit fiebrigem Glanz Mio forschten mit banger Frage in den muthlosen, niedergeschlagenen Mienen der Kameraden. Mehrmals öffneic er den Mund : aber er wagte die Frag: nicht, die seit langen Stunden sein einziger Gedanke gewesen war. End lich rang es sich los von seinen dunklen, zuckenden Kippen, zagend und doch mit einem leisen Schimmer von Hoffnung ein einziges, kurzes Wort : Brod?" Die Grenadiere schüttelten den Kopf. Ls war zum Sterben traurig, diese wortlose, hoffnungslose Verneinen. Keine Klage, kein Schimpfen, kein j $uich dnnipscö Verzweifeln. Der alle Mann blieb sieben. Keuchend kam und ging der Athem. Da sah er seine Nachbarn tn, Zuge herankommen und mechanisch gehorchend dem Zwang der iMcWinJinlifit tr.if er in' (fl.'itS -iiriirF ! vi t . t.Mi .i V ju4 iiv. i MrS in ntt nl o Ywatiti i UltU iUUiiiUtiL lUlllll. Daö Bataillon verschwand in der kalten, nassen Finsterniß des Oktober abends. Im Gastzimmer der Dorischänk? zu Aürstenbcrg safz der General der Zn fantcrie Fürst Hohenlohe-Jngelfingen. Ermüdet, erschöpft halte er sich in eine Ecke ans die hölzerne Bank gesetzt und Schultern und opf gegen die getünchte Mau gelehnt. So hatte ein unruhiger Schlummer ihn übermannt. Wer den stürstcn vor kaum zwei Wochen bei Jena gesehen, der erkannte ihn heute kaum wieder. Wie hatte dort auf dem Lchlachlsclde seine hohe, ritterliche Ge statt Aller Augen auf sich gezogen. Mit jugendlichem Feuer, ein Held an Dar ferkeit, hatte er allezeit da gestanden, wo die Gefahr am größten war: und die Truppen, die den edlen, uner schrockenen Führer über Alles liebten, waren zu heroischen Thaten fortgerissen worden durch fein unvergleichliches Beispiel. Fürwahr, furchtbar hatten die letzle Tage auf die einst so imponircnde Er scheinung teö Fürsten gewirkt. Dc, jähe Zujamincndrnch aller Hoffnung, u. aller Erwartungen, das unendlich müh selige Zurückführen der Trümmer dcö preußischen Heeres, die ungeheuere l'ast der Verantwortung, der fast ganz liche Mangel au Ruhe und Nahrung daö war zu viel gewesen für den Sech zigjährigcn. Dos einsame Talglich!, das die enge Stube dürftig erhellte, warf feinen trüben Schein auf daö Antlitz eines Greifes. Die Thür öffnete sich und der Adju tank. Rittmeister von der Marwitz, trat ein. Beim leisesten Geräusch war Hohcnlohc enracht und halte sich c Hoben. .Hier bringe ich, was zu haben war," sagte Mannt 9 in seiner frischen, leb haften Art. Biel ist es nicht: ein paar Kartoffeln, ein Stück Brod und ein Stück Käse. .Mein lieber Manvitz," sagte der fiiirft kcrzlich, .Sie sorgen für mich, wie ein Sohn für seinen Vater.' Euer Durchlaucht haben mir manche Rechte eines Sohnes eingeräumt," er widerte Marmiy. so bin ich stolz dai' auf. euch SohneSpflicht erfüllen ,i dürfen. Der Fürst reichte ihm die Hand, über die Marwiv lich eluerbietia bcuat:. .Sber wo fir.b die Vieren? fragte Ho!,cr.!cchk, .der uorlie'.mrister nd feine Offiziere? Mi! ihnen muffen wir redlich theilen. .Der Ch-rft Masseribach ist zum Refoanoezir?:: nrniten in der Richtung auf Boiyenbuig. Zch dabe dafür ge sorgt, daß er und seine Begleiter bei Urer Rückkebr etwas zu elfe vorfin des.' Run erst setzte sich der Fürst zu fei' em einfachen Mahle. Er und sein Adjutant datken seit gestern Mittag nichts zu sich genommen. Zo schwieg denn das Gespräch, oine Zeit lang hörte man nichis a!S das hatte, ein--lönige Ticken der Wandubr und das Tröpfeln dc Regens in der Dc rinne. Hohcr.lohc trat üü's Fenster und sah hinaus in die finstere Rächt. Ein trauriger Ort. fagte er leise, die für sich selbst. Wollte Golt, ich wäre in Äoitzendurg. .Wir erreichen morgen Boidenburg mit geringem wünsch, sagte Marwitz aufmunternd. Dort finden wir die Vebenömillcl. die Euer Durchlaucht haben zusammcnbwugen lassen, und Tonncrfiag sind wir jenseits der Oder. .Wollte Gott, eS wäre so, wieder holte der Fürst noch einmal. .Ich bin am Ende meiner Kräfte. Ich selbst habe ja noch immer zu leben geliabi, und mein aller Korper hält nvch auö; aber das Elend der Vente schneidet mir in die Seele. Ich kann daö nicht mehr ertragen. Wenn sie och klagten, wenn sie mir Anlaß gäben, die Strenge des Dienstes hervorzukehren, es wäre mir weniger schrecklich. Aber dieses fiille, stumpfe beiden klagt mich an mit einer nur für mich hörbaren, fürchterlichen Sprache. .Niemand klagt Euer Durchlaucht an, erwiderte Marwitz. Die Veut: fühlen, daß e eine verbängnißvoüe Verkettung unglückseliger Verhältnisse ist, die sie in ihr: traurige agc gc bracht bat. An Ihrer 'jjfrfcn aber hängen sie Alle mit unbegrenzter ieb? und Verdünnst md mit der festen Zu versicht, daß Euer Durchlaucht That kraft nnd Enifchioffenheit sie dieser traurigen Vage wieder entreißen wer den.' Hohcnlclie wandte sich vom Fenster zurück und schritt nachdenklich durch das Zimmer. Es war, olS ob er die war wen und doch wvhl berechneten Worte seines Adjutanten nicht gehört habe. Roch immer keine Meldung vom General Schiiiimclpfriiuig, sagte er. Seit Rathenow schon habe ich keine Nachricht von ibni." Es klopfte. Marwitz ging nach der Thür. Draußen. ftaud ein Husarenoffi. zier. , Meldung vom General Schimmel Pfennig." Ah! Taten Sie ein." Holienlohc ging lebhaft auf den jun gen Offizier zu. ,,Nn, waö bringen Sie, lieber Freund? .General Schimmelpfcnnig meldet Euer Durchlaucht, daß er heute Vor mittag Zclidcnick vor sehr überlegener feindlicher Kavallerie räume mußte und sich in der Richtung nach hierher zurückgezogen hat. Er biirakirt etiva zwei Meilen von hier. Der Feind sieht ihm dicht gegenüber. Feindliche .Infanterie ist nicht ge--mcldel?" fragte Marwitz. Rein, Herr Rittmeister. Hohcnlchc trat an den Tisch und be trachtete die dort ausgebreitete Karte. Dann sagt: er : Schreiben Sie einen Befehl für Schimmel Pfennig, lieber Marwitz. Orieulircn Sie ihn über meine Aus stellung. Er soll fortgesetzt meine rechte Flanke decken, vor tteberlegen hcit auf Boitzcnbnrg ausweichen. Ich sehe in dieser Meldung vor der Hand nichts Bedrohliches für ui:?," fuhr der Fürst sc'.t. Da feindliche Infanterie bisdcr nicht gemeldet ist, so haben wir cil falls einen ausreichenden Vorjprung auf dem Wege nach Stettin. Sollte die französische Kavallerie aber sich einfallen lassen, au uns hcranzuprel len, so hätten wir wohl Mlegenheit zu einem Waffenerfolg, der zwar keir.e großen materiellen Folgen haben, r!;'i boch die Stimmung unserer Verne heben .vürde. Während Marwitz sich an den Zktzte, um zu schreiben, wandte sich der Fürst gütig an den jungen Offizier. Kenne ich Sie bereits persönlich? Zu Befehl. Euer Durchlauf:. Lieutenant von Iagow von den ?chi::!-melpsennig-Husaren. Ah. jawohl ; ich weift schon 2i? haben bei Bierzehnheiligeu Ihwu Kommandeur herausgehauen aus lc: feindlichen Kürassieren. Ich dabe in in meinem Bericht Seiner Majestät persönlich bezeichnet und Sie für dcn Otden vorgeschlagen. " Der junge O'fizier mit dem hüb' scheu, ofier.ii! Gesicht erröthete vor stolzer Fre.'.de. Ich trjar nur meine Schuldigkeit, Euer Durchlaucht, sagte ?r einfach. Hohcnlobe legie ihm die Hand auf die Schu'.k: i:nd sah ihn freundlich an. Wer seine Schuldigkeit so auffaßt, der siebt iiölicr !s viele Andere. Aber nun erzählen Sie mir. wie siebt es aus bei Ihrem Regiment? Ich bade seit drei Tagen keine Meldung bekam men." Ich bin selbst vom Regiment detachirt gewesen nach Oranienburg, und habe kor l ein Erlcbniß gehatt, wegen dessen mir der General eine dringende Bitte au Euer Durchlaucht aufgetragen Hai." .So. Nun, setzen wir uns dazu. Kommen Sie. junger Herr, setzen Sie sich an den warmer. Oicn: Sie sind ja durch und durch naß. Warten Sie ciuen Augenblick. Und der Fürst holte selbst aus seiner Tntteltasche cine silberne Flasche, die er dem Offizier mit den Worten reichte : .Trinken Sie. es wnd Ihnen gut thun. Daö ist von dem denen Pontac. bcn ich in meinen Kellern habe. Zc. vnd ni n zu Ihrer Geschichte.' .Ich ilcns gestern früh aüf Fcld wache vor 1er Bni(fe über den Ruppiger z',?a! : l-x-'.t: eine Vedclte an lie Brücke' lklgesll cdkn. Wie kann, der Morgen gier.:, fallen rcn vorn ein paar Schusse. Ich lasse sofort aufsitzcn und ontiabcn. Indem kommt meine Vedette zarückgeiagk und mit. ihr zwei Männer in bürgerlicher Kleidung, aber sicher zu 'i'fcrd. die Pistole in der Hand. Der Vorderste, ein großer, schöner Mann, schreit mir ;u: .Zur Attaque! Feindliche Kavalletie voi unsl' Im selben Augenblick tauchen auch schon französische Husaren int Nebel auf. Ich attaguire. Rachher im Hand gemengt sehe ich denselben großen Mann dicht vor mir kämpfen. Er führte den Säbel meisterhaft und focht wie ein Vvwe. Wie ihm der Hut vom Kopfe fallt, ctkennc ich ihn plötzlich: der Rittmeister Wagenfeld. W.iü?" rief Hohenlohe überrascht. Wageufeld? Wie kommt der dorthin? Und ohne Uniform? .Ich weiß auch nicht, Durchlaucht. Ich denke mir nur, er wird wohl, nach dem er auckuriit, zum Regiment ,zii rückgewvllt haben, und da Hat er viel leicht die Nniro'.m abgelegt, um unge hindert aus Berlin Herauszukommen. Er war hart im Gedränge, ich auch. .Auf einmal seh' ich ihn stürzen, mit sammt dem Pferde. Die Unseren waren schon Alle geworfen, so benutzte ich eine Augenblick, wo ich mich inei ner nächsten Gegner entledigt hatte, riß meinen Gaul herum und jagte zum Regiment zurück, um den Verlust der Brücke zu melden. Wagenseid glaubte ich gefallen. Da bringen unsere cute Abends einen feindlichen Dragoner ein, der erzählt, er habe bestimmt gesehen, daß der große Mann, der in bürgerlicher Kleidung mitten unter den preußischen Husaren gekämpft habe, lebend in die Hände der Franzosen gefallen sei ; der General habe besohlen, ihn unter Be deckung in einem Wagen nach Berlin zu fahren.' Der Rittmeister Marwitz, der feinen Befehl geschrieben hatte, stand auf und kam zn den Beiden herüber. Haben Sie gehört, Marwitz? rief ihm der Fürst entgegen. Maiwitz nickte. Und wir sind uns wohl darüber klar, fuhr Hohenlohe erregt fort, was das für ihn bedeutet. Ohne Uniform mit den Waffen in der Hand ergriffen, wird er standrechtlich erschossen. Das fürchtet der General Schim melpfennig auch. sagte der Lieutenant von Iagow, und deshalb läßt er Ener Durchlaucht inständig bitten, selbst an den Kaiser Ncpolevn zn schreiben. Er meint, wenn Euer Durchlaucht ver sicher, daß der Gefangene Offizier ist, daß er im Begriff war, zu seinem Rc giment zurückzukehren, so wird der Kai ser ihn wie jeden anderen Offizier als kricgSgcfangcn behandeln." Hohenlohe stützte den Kopf auf den Ellenbogen und bedeckte die Augen mit der Hand. Ich würde so handeln, wie der (c neral meint,' lagt er langsam. Ob der Kaiser so handeln wird? Ich weiß es nicht. Indeß, eS ist ein Ver such: und ich will mein Möglichstes thun.- Darf ich das Schreiben aussetzen?" fragte Marwitz. Nein, ich danke Ihnen, lieber Mar wiy. Ich will doch lieber den ganzen Brief selbst schreiben. Napoleon kennt mich persönlich, und ich hojfe, er wild sich sagen, daß der Mann der Schonung werth ist, für den der Fihst Hohenlch: sein Wort einlegt. Der Fürs! seiic sich an den Tisch zum Schreiben. .Woher rennen 2ie Beide den Ritl meiflcr Wagenfclb?" fragte der vicuie nant von Iagow leise. Wer, der in Berlin gelebt hat, kennt ihn nicht?" erwiderte Matwig i", demselben Tone. Der erste Tanzet bei Hose, der beste Reiter des Res.i mcnis, ein Schütze wie selten einer, dazu ein schöner Mann und nun sammt die Hauptsache ein rcri:cn lichcr, ein edler Mensch; u:i! solche,! Eigenschaften kennte er nicht verborgen bleiben. Der Fürst kennt ihn seit lange und schätzt ihn sehr. Aber glauben Sie mir, er wirde denselben Brief auch für jeden Ar.dcrcn schreiben, den er gar nicht kennt. Der greise Fürst hatte sein Schreiben mit peinlicher Sorgfalt aufgesetzt. Ost hatte er ir.ne gehalten, um die vorbei gehenden Sätze nochmals zu überlesen, und zögernd setzte er endlich seinen Ramen darunter. Reiten Sie mit Gott, junger Herr, und schonen Sie die Psetdekröfte nicht. Sie reiten für das Vcbci. eines Kameraden : denn ich fürchte, die Her ren Franzofen find kurz bei der Hand mit ihren Exekutionen. Vergessen Sie nicht, Parlamenkärflaggen mitzuneh men. Der Lieutenant von Iagow war noch nicht zehn Minuten fort, als die Thür heftig aufgerissen wurde und der O.uar tiermeifter dcö Fürsten. Oberst von Massenbach, in's Zimmer stürzte. Ich habe eben diesen Hnfau'n vffizicr gesprochen, rief er aufgeregt, athemlo, Euer Durchlaucht haben noch nicht alarmircn lassen? Wozu jetzt ein Alarm? fragte Hohenlohe. rlwaö unsicher. .Wozu? wicderhiltc Massenbach. die Augen aufreißend und heftig gc'ükn lirend. Aber, Durchlaucht, sehen Sie denn nicht, daß wir von jetzt ab Tag und Nacht inaifchircn müs'en, wenn wir noch über die Oder wollen? Aus Zchdciiick hat un der Feind mit Kaval lerie gcirorfen, und während er unsere Aufmeiksaiiilci! dort zu fesseln sucht, mnrschir: cr mit der Infanterie dahin ter weg und erreicht über Joachims! ha! oder über Aiigetmiinde Stettin eher als wir, und wir finden nachher den Uebergang besetzt ! Woher wissen Sie. Heil Oben!, daß der Feind daö thut?' sragte Mcr witz ivhig. Woher ich daö weiß? tief Massen bach brüsk. Dann wandte cr dem Adju tanlcn den Rücken. ES gibt Kombina t innen, sagte cr mit erhobener Stimme, die nur dem verständlich sind, der die Verhältnisse des großen Krieges beherrsch!. Hohenlohe, aus den der lebhafte, ge W'V, miit'frrartj einen fest unbe schränkten Etnsluß ouülte, leite jet gcnvoll die Karle detiaclilek. .Wcnit 2:c mit Ihrer Bt sorgn, h Recht habe, lieber Obcr'i. jagte cr reit müdem, liaurigcu Tcn, dann bleibt uns allerdings nichts viig. als unsere erschepsteu, hungrigen reute uiarschiren zu lassen.' Es bleibt uns nichkS Andere?. Durchlauckt! rief Massenbach eifrig. .Ich bitte, ich beschwöre Sie. lassen ie Alarm schlagen. Ich eile selb,!, den Befehl zu geben! Noch war Hohenlohe so seit nicht enk' schlössen. Er hatte gern och einmal Alles besprochen, noch einmal übe, legt, erwogen, aber schon war, wie sa oft bereits, der uuruliiae Kopf seines OualtictmcistetSmil dcrveitung durch gegangen. Dtaußcn rasselten die Trommeln. Lautlos formirtcit fich die Kolonnen. In tiefer Finsterniß, durch Regen und Sturm ging e wieder vorwärts auf dem Wege nach Prenzlau k 14. Kapitel. Gebhards Wunde war doch bedeuten der, als er selbst Anfangs geglaubt halte. Der Degen des feindlichen Husaren war dicht an der vierten Rippe entlang geglitten und hatte einen lau gen Stichlanal geöffnet, auö dem Blut ohne UnZeilaß in dicken Tropfen her vorquoll. Vor feine Augen legte eö fich wie ein Schleier, in den Ohren begann es zu klingen und zn saufen, Hände und Füße wurden so jendetbar gefühl los, nnd als die Dragoner ihren Ge fangeucn an der Schulter faßte, um ihn fortzuführen, da brach er besin nungSloS zusammen. Ach Gott, ach Gott! jammerte die Müllerssrau, die neugierig ängstlich auf der Schwelle des kleinen Händchens erschienen war. Ihr werdet doch den armen Menschen nicht so auf der Straße liegen lassen. Faßt doch 'mal an und tragt ihn herein hier in unsere Stube. Da die Frau bei diesen Worten die hölzerne Halbthür öffnete, die den engen Hausflur abschloß, verstanden die Dragoner, was sie meinte, und mit der Gukmüthigkcit, die fast immer die Soldaten im Felde zeigen, so lange ihre wilden Instinkte nicht gereizt sind, faßten sie auch wirklich vorsichtig an und trugen Gcbhard in's Haus. Ter Müller, der sich bisher weiolich im Hintergründe gehalten hakte, kam nun auch zum Vorschein, als er sah. daß die Franzosen sich ganz gemüthlich betrugen. Statt aber selbst mit anzu fassen, blieb er, die Pelzmütze auf dem Kopse und die Hände in den Hosen taschen. als unthätiger und miß trauischer Zuschauer an dcr niedrigen Thür stehen. Die Dragoner hatten Gcdliaid auf das hohe, kurze Bett in der Ecke gelegt. .Gehl mal bischen auf die eile," sagte die resolute Müllerin, sonst kann ich nichts sehen hier im Winkel. So, mm wollen wir erst den Rock aue- ziehen. Ach je, ach je, das feine blaue Tuch, und ganz zerrissen und vetruinirt von dem vielen Blute! Komm 'um! her. Du, und hall die Schulter fest, sonst kriegen wir den Acrmel nicht herunter. Und Du, Goltlicb, Dr. brauchst auch da nicht zu stehen nnd zu glotzen. Vaiif lieber hin und hol eine Schüssel mit Wasser, da werden wir gleich brauchen.' So kommandirte das frische, kräftige Weib, und wußte mit einer einzigen bezeichnenden Handbewegung die Fran zosen so anzustellen, daß sie ihr wirklich und zweckmäßig helfen konnten. Das muß ein vornehmer Herr sein, sagte die Müllerin vor sich hin. Die feine, seidene West? und das kostbare Spitzcnhcmd! Daö kalte Wasser, das auf den Wundöffnungcn blannke, erweckte Geb hard auö feiner Betäubung. Ich war wohl gar ohnmächtig gc woiden?" fragte cr mit einem schwachen Lächeln. .Rn freilich, gnädiger Herr! 's in aber auch kein Wunder, das Blut, d.i lief ja nur so. Aber jetzt werden wir'o gleich in Ordnung habe. Ich hab' schon oft verbinden müssen, wenn die Knechte sich im Getriebe verletzt hatten. Und da sah's manchmal schlimmer auö, wie hier. Daö wird in ein paar Ta.,cn geheilt sein, so jung und kräftig, wie der gnädige Herr ist. Der Blutverlust war doch so stark gc wesen, daß Gebhard, als dcr Verband fest angelegt war, nach wenigen Augen blicken in einen tiefen Schlaf versank. Langsam, ganz langsam kam ihm das Bewußtsein zurück. Lange Zeit noch lag er mit geschlossenen Auge und hörte undcnllich, win aus weiter Ferne, die Töne, die an sein Ohr drangen, ohne daß er sie deutlich unterscheiden konnte. Endlich schlug er die Augen auf. Der letz! Schein des sinkenden Tages fiel durch die kleinen Fenster in die niedrige Bauernstube. Mechanisch, ohne Ansangs recht zu wissen, wo er war, betrachtete Gcbhard den bändcr- geschmückten Weizenkianz. der von dem schwärzlich getönten Deckbalken herab hing, die grellbunt gemalte Bilder dc Heilandes nnd dcr königlichen Fa milie von Preußen an dcr blau getünch tcn Wand. In dcr Ecke tickte eine höl zerne Standuhr mit hartem Schlag; ihr mit rothen Rosen bemaltes Ziffer blatt sah zu Gebhard herüber wie ein Menschcngcsicht. Auf dcr Ofenbank saßen die Müllers leulc und die französischen Dragoner in leisem Gespräch. Eine wunderliche Untethaltuiig. Die Franzosen erzähl ten sich Kricaiabcntrucr, und der Mül ler und seine Frau lauschten den Er zälilungcn, vor. denen sie fast nichts verstanden. Und doch Halle die lebhafte Art zn sprechen, daö charakteristische Spiel der Bewegungen nnd Gebadni mit dcr Zeit dc Eindiuck in ihnen erregt, ole vb sie diesen bunten Ge schichten folgen könnten. Auf dem Tisch stand Steck undBrvd, ein paar Schnaps gläfcr nnd eine hohe, grüne nlasclic mit Branntwein. Die Fratnosen ließen cö sich wohl sein. Da? Wanze war wie cireManöveiietilie mitten im blutigen Ernst des Krieges. Ich möchte inen Schluck Wasser haben. ' sagte Gcbli.'id r.üt leiser Stimme. Augenblicklich verstummte tag CA sprach ant O'ert. Die französische?! Dragoner Hatten vorhin, noch dem Ge fecht, Gclchatd derb und rauh angefaßt ; jetzt, nachdem der Rausch der Wufien fübruiig verflogen, regte fich in idi das Gefühl tiefen RclpektkS. da? je?cr gemeine Soltat ver dem hoher stehen den Manne Hat. Sie verstummtcrs nd sahen Halb verlegen vor sich nieder. Die Müllerin sprang auf und brachte Gebhard eine greße irdene Tasse mit Wasser. .Da trinken Euer Gnaden,' sag!? sie in ilner frischen, lebhaften Aek. .Da düngt wieder Ruhe in's Blut. Gebhard trank in langen, tiefen Zügen und es war ihm, als ströme ritt dein kühlen Brunnenwasser neue, lus tiges Veben in seine Adern. , Die Dragoner haben nämlich keinen Wagen finden können. sagte die Mul kenn ei klärend. Weit und breit ist schon Alles anSgeiaubt von den Frav' zojcn. Run wollten sie schon (inrr Gnaden heute Rachmittag ;a Fuß r.ach Berlin schleppen, aber ich Hab'S nicht Gelitten." Gebhard t eichte der frcuitblid.cn Fiau die Hand. Wie er durch eine französisch geführte Unterhaltung mit den Dragonern fest stellte, hatten diese in der That ver' gebenö versucht, in der nächsten lim gebnng einen Wagen ausznlreiben und, die Unmöglichkeit eine Fußiransportes für Gcbhard einsehend, sich entschieden, bis morgen zunächst in der Mühle zu bleiben. Die freundliche Aufnahme und die gute Verpflegung mochten ihr Theil beigetragen haben, um die i zejen in diesem Entschluß zu bestärket? Die witklich vortreffliche Verbflk gung, die die gutmüthigen MüllerS lente um GcbhaidS willen auch ccei Franzosen angi deihen ließen, schien i.i der That eine große Anziehungskraft auf die Dragoner aiiSznüben. Wenig- lttiis urenglen ie sich bet ihren Be mühungen, einen Wagen zn etlangen, nicht übermäßig an, und die Müllerin chkc thuen gelegentlich durch Zeichen verständlich zu mache, daß der Gesan- geuc noch inmcr nicht transportfähig c. Sowie Gelchntds Kräfte sich so weit gchobcu hatten, daß cr sich wieder Herr seiner Glieder fühlte, begann er darauf zn sinnen, wie er sich dieser Gefangen fchest du:ch die Flucht entziehen könne. Aber rergcbrnd suchte er einen undc wachten Augenblick zn finden. Se leichtsinnig die Franzosen sonst waren, so ließen sie dvch niemals Gebhard ganz ans den Augen. Einer von ihnen war stets im Zimmer und hatte die tirladene Pistole argwöhnisch bereit. Sogar bei Wucht blieb einer wach, wäh lend die Anderen auf deut Stroh am Beden schliefen. Eö war augenschein lich, daß sie die Vcianlwortung furch faten, falls der Gefangene ihnen ein käme. Endlich, nach mehreren Tagen, halte einer von den Dragonern einen kleinen Korbwagen aufgetrieben und dazu einen mageren, halb blinden Schimmel, der dem Sandfuhimaiin gehörte. Auf le sein stolzen Fuhrwerk nahm äncr'oc: Dragencr neben Wcvhcnd Platz, die anderen bcalcilclen den Wagen ,i Pferd. Weinend hatte die gute Müllersfra.: , Gcbhards Hand czckußt, dic er ihr mit herzlichem Dank zum Abschied reichte, und ihr Mann hatte den Franzose',:, noch eine große Flasche Branntwein mitgegeben, damit sie ihren Gesänge ncn unterwegs freundlich behandeln sollten. Gcbhard wanderte sich selbst, daß c: aus der laugen, langweiligen Fahr! nach Berlin nicht in schlechterer Sliw mung war. Aber eS lag lies in seiner Natur begründet, daß er nicht mehr grübeln konnte über daS, was geschehen war und fcmit unabänderlich fest stand. Er hatte mit redlichem Willen und nach seinen besten Kräften versucht, seinem König zu dienen; es war mißlungen, und nun galt es, nicht trübe rückwärts zn scheu, scndcin unverzagt in die Zu kunft, die ihm neu: Aufgaben stellen würde. Daß er bis zum Fiiedcnesel.li'.ß kriegsgefangen fein würde, das sah c: aüerdings voiaus. Zunächst al'cr be wegte ihn nur die eine Sorge, wie cr Eharlolten Mittheilung machen lönnic von dem, was geschehen, und sie be ruhigen könnte über sein Schicksal. In Berlin mußte de.ö seltsame Fnhv werk mehrfach von einer Wache anderen fahren, weil Niemand d- Dragonern sagen konnte, wo sie den Gefangenen abzuliefern hätte. End lich wuidcit sie von der Hauptmaste nach dem Molienmarkt gewiesen, und hinter Gebhard Wagenfcld schloß sio der Riegcl des Gefängnisses. Es war doch ein seilsam beklemmen des Gefühl, mit dem sich der Ritt mcistcr in seiner engen Zelle umsah. Alles so unsauber, die hölzerne Bar.?, die nüchternen, kalkbeworfenen Wände, und Alle so todt, so leer. Unendlich langsam schlichen die Minuten, jede Viertelstunde wurde zur Ewigkeit, un: zls Gebhard glaubte, er müsse schou :incn halben Tag in dieser Höhle fitzn: :nd seine Uhr ihn belehrte, daß noch leine Stunde vergangen sei, seit er sie, betreten, da faßte ihn eine unbeschreid liche ?'ngft vor dem Gedanken, daß cr oiclleicht lange Zeit hier bleiben müsse. Was sollte überhaupt dftje Einzel haft hicrim Gefängniß! Sonst wurden doch die Kriegsgefangenen in Kasernen untergebracht. Zum ersten Mal kaia ihm der Gedanke, daß man beabsichtigen könne, ihm den Prozeß zumachen. Aber er war unbesorgt. Das erste Verhör mußte ja unbedingt seine Entlassung au? dieser Untersuchungshaft zur Folgt haben. Das erste Verhör ließ nicht lansc auf sich warten. Räch kaum zwei Stun den erschien ein junger fianzifischce Offizier und fragte ihn nach seine! Namen, Stand. Alter und den sank: . üblichen Angaben zur Person. Als ober Gebhard feinet fei ts ver suchte, eine Frage zu stellen, da ivic!? dcr Offizicr lutz au. Acdmire, sagte er cchfelicke'.'d. ,cS ist mir verboten, mich i:;:t de'i , 'angenen :t: unterhalten.