3n Sturm und ilotb. t ,, Roid'kcbil, ctt fettn. tnfatl MI wachsender Wut!) treibt bcr .'rdwest 'turnt bis Kl'.;tl)c:i des deut schen leeres in Mc iribe u::b Wtler inündung. lotn eiern leuchtet am nacht schwarzen Himmel, und wahrend der dautiaen chiieevoen kann der li'unn an, Steuer kaum bis zum Bug des EchifteS sehen. Und dennoch kommt Alles darauf an. das neuer von Helqo land oder das äußerste Wetcr-l'eitdjt- schiff zu erspähen, um den -chinsort bestimmen zu können, denn hier reiht sich Untiefe an Untiefe, und wehe dein Fahrzeug, das in einer solchen Nacht aus Grund qerath! Bon Ostasien kommt die Brigq. wo sie, drei Jahre lang zwischen chine,Hchen und indiichen Harnt gekullert" hat. ivie der Seemann sagt: jetzt geht's mit riner Ladung Gambia und Pfeffer heimwärts, zu Bcuttern. zum cdjatz Ist erst die Nacht vorüber und das Schiff bekommt mit Zagwcrden einen ootscn, dann liegt's morgen um diese tunde längst im Hafen. Ter Kapitän geht ruhelos auf dem Hinterdeck hin und wieder, wirst ab wechselnd einen Blick auf den Kompaß und m die Takellage hinaus, dabei öfter und öfter den eisgrauen Kopf schüttelnd. Ta zuckt er plötzlich zusam inen und eilt nach der Leeseite, wo der Untersteuermann mit den Matrosen der Wache lothct. Sechs Saden nur? Unmöglich!" Um keinen Zweifel zu lassen, wird tms Loth noch einmal geworfen rote der nur sechs Faden Waffer. Tcr Kapitän löst mittels seines Tafchenmes sers die an das Untcrende des ctilinöri schcn Blcilothes angedrückte Talgschcibe ab und eilt mit dem Steuermann in die Kajüte hinunter. An dem Talg ' Heben Sandkörner und Muschelscherben nun gilt's auf der Karte zu suchen, wo bei sechs Faden Waffertiefe der Meeresgrund der mit dem Loth herauf geholten Probe entspricht. Langsam gleiten die froftrothen Zeigefinger der beiden Männer über das Schrift- und Jahlengrwirr der Karte, bis sich der Kehle des Kapitäns ein heiserer Ausruf ntringt; das Schiff treibt mitten zwi schcn dem zweiten Leuchtschiff und dem , gefährlichen Torumerticf direkt dem Strande zu! Eine Berathung ist unnöthig, denn es giebt nur einen Weg zur Rettung: Unter Preß von Segeln vom Lande frei zu kommen! Alle Mann an Teck also, und Segel gesetzt, was das Zeug Wt. Nach kaum drei Minuten kommt die schnell geweckte Freiwache aus dem Volkslogis, voran der hünenhafte Zim lnermann. der seinen langen rothbrau iicn Vollbart in die Büffeljacke ein knöpft, damit, dieser, vom Winde ge zaust, ihn nicht bei der Arbeit behin dere. Hu! wie die Winterkälte mit eisigen Krallen durch die Kleider greift und den von der Bettwärme förmlich dampfenden Körper schüttelt! Reff aus den Marssegeln! Fock !os!" Tie Mannschaft weiß noch nicht, um ivas es sich handelt, und horcht erstaunt auf. Bei diesem Wetter Segel setzen? Ein Matrose meint: Wir muffen mit Gewalt vorwärts, die Mädels daheim sterben sonst vor Ungeduld." Aber der Witz klingt erzwungen und Keiner lacht Äarüber. Kaum fühlt die Brigg, die seither wie eine treibende Möwe auf dem Was- ser lag, den vermehrten egeldruck, da bäumt sie sich auf, wie ein bis auf's Blut gesporntes Roß und stampft mit dem Bug tief in die See. Wo der überspritzende Wogenschicht niederfällt, gefriert er sofort, Masten, Segel und Bauwerk verglasen förmlich. Ein Schnaps bei solchem Wetter doppelt willkommen, und dennoch mundet er 'heute nicht, denn die Mannschaft lieft's dem Untersteuermann, der ihr das Lab fal reicht, am Gesicht ab, was eigent lich los" ist: es geht auf Leben und Tod'. Gesprochen wird nicht davon, und der Zimmermann knöpft wieder an seiner Jacke herum, die den langen Vollbart schützt. Seine steifen Finger tasten nach der Brusttasche, und als er dort den letzten Brief seiner Frau fühlt, dickt er befriedigt; mag's nun gehen, wie's geht. Ein braves Weib, die Trine! Als damals, ein paar Monate nach der Hochzeit, die Geestemünder Werft keine Arbeit mehr für ihn hatte und er auch in Bremerhaven keine Beschäftigung fand, hatte sie zu ihm gesagt: Wenn mix tos ist mit der Schiffszimmerei, dann mach' noch 'ne Reis'; du bist doch .mehr Seemann als Zimmermann, und da Dich die schmucke Brigg drüben in -die Nase steckt, hab' ich längst gemerkt. Ich geh so lang zu meine Eltern, und bis das Kind da ist bist du vielleicht schon wieder zurück und hast einen siren Veutel von Thalers mitgebracht." Nach langem Zögern hatte er eingewilligt, aber anstatt nach Westindien und wie der zurück, fuhr die Brigg nach Ehina ,d von da weiter, wie die Ordres liaMen und die Frachten fielen." so daß aus den sieben Monaten, die er wegzubleiben gedachte, drei Jahre wur den. Die Bielschreiberei war nicht Trinens schwache Seite, nur als der Junge geboren wurde, schrieb sie ihrem Manne und nachher noch ein paarmal, zuletzt nach Singapore. Dieser Brief iräqt der Zimmermann stets bei sich, Obgleich er längst auswendig weiß, was ihm darin gefällt: Ter Jung' ist nur zweiundhals'Jahr' alt und reißt allen um, was nicht festgeivacdsen ii. Tas Papasagen hab' ich ihm abgewöhnt, das is en Wort für die vornehmen Milchfnuten. uns' lütt Jan sagt Bad- ding'. An deinem großen Bart will er hinaufklettern, und so oft er den rothen Torsch-Hcinrich vorbeikommen kiebt. ruft lutt't'et'.le Beugel Js dat nick uns' Baddina?" ?er Zimmermann denkt nicht mehr an die Gefahr, sondern nur noch an die brave Trine und an sein -öhnchen das seinen Pater noch nicht gesehen hat. Höllisch weh thut das Raufen der Bart- haare, aber Badding wird die Myne aufeinanderbeißen und lütt Jan mag den rothbraunen Urwald etwas Hauen Muttina, kann unterdessen die blanken Tbaler wen und Heulend fällt eine neue Schneeböe in die Segel, den Bcrzückten jäh aus seinen Träumen reißend. Wieder bäumt das Schiff sich auf. und als es in das nächste Wcllcnthal niederfährt durch Mark und Bein geht der tos; ! aerätb es auf den Grund. Tann einbrachen und Splittern von herab stürzenden Stangen und Raen, ein Aus schrei der Besatzung, und donnernd bricht die erste Sturzsee über das Wrack, mit einem einzigen schlage die Wasserfäffer und Rettungsboote über Bord fegend. w Gegen 3 Uhr 'Morgens wird dem Bormann der Rettungsstation To rumerticf Schiff in Noth" gemeldet und sofort alarmirt er die Rettungs- Mannschaft. Tiefe Leute, die factin ersten Alarmsignal aus den warmen Betten springen und, ihre Familie in Sorge zurücklassend, dem eisigen No vembersturm die Stirn bieten, sind Freiwillige ; nur für die einzelne Ret- tungsfahrt bekommen sie einen Lohn, und wenn s hoch kommt, eine Gold Prämie für heldenmütige Leistungen. Im Bootsschuppcn wird das waiser- dichte Oclzcug angelegt, der Südwester aufgesetzt, die Korkweste umgeschnallt, darauf rasselte der Bootswagcn an dem Teiche entlang, nach derjenigen Stelle des Strandes, wo man mit dem Boot in See zu kommen hofft. Draußen flackert soeben wieder ein Theerfeuer auf. schnell werden die Pferde abge- chirrt und die Scanner schieden den Wagen, auf dein das Rettungsboot zum Ablaufen bereit steht, mit dem hinte- ren Ende voran bis an die Achsen in's Meer. Tie Ruderer nehmen ihre Plätze ein, erfassen die schweren Eschcnreemen und auf das Kommando Loß!" schießt das Boot zu Wasser. Bis zur ersten schweren Grundsee kämpft es wacker gegen Wind und Wo gen an, da wird's plötzlich quersee's geworfen und von der Brandung über rollt. Sinken kann's nicht, seines eiser nen Luftkastcn wegen, aber die;Mann- chaft ist hcrausqcschleudert, und als die See Boot und Menschen wieder dem Teich zutreibt, hält sich Ter den Kopf und Jener faßt mit der rechten Hand nach dem linken Ellenbogen ; der Arm ist gebrochen. Für den Verunglückten springt einer der am Steuer stehenden alten Seeleute ein und das Boot geht abermals in See mit dem gleichen Mißerfolg, doch sind'S diesmal drei Manner, die durch frische Kräfte er ctzt werden müssen. Jetzt wird an einer anderen Stelle ein Persuch gewagt, die schon halb erschöpfte Mannschaft legt ich in die Reemen, daß das zahe Eschen- holz knackt, und wieder zwingt sie's nicht. Tazu ist das Boot arg zerstoßen und dem das teuerreemen handhaben- den Vormann rinnt das helle Blut von der zerschundenen Stirn. Trotz attedem bleibt's nicht dabei und bei Tagesanbruch passirt das Boot nach verzweifeltem Ringen endlich die Bran dung. Wer gute Augen hat, kann von dem Deiche aus die abgebrochenen Masten des Wracks erkennen, dem es zusteuert, sehr bald jedoch flaut der Wind ab und auf die tosende Wasser wüste sinkt ein dichter Nebel herab. Seither hatte nur etwa ein Dutzend älterer Fischer und Seeleute am Strande ausgeharrt, im Laufe des Vormittags wird es jedoch lebhafter draußen auf dem Teich, ja selbst von Bremerhaven kommen Zuschauer : Angestellte mehre rer Schiffs- und Transportversicherungs Gesellschaften, Zeitungs - Reporter, ein paar Moment-Photographen und son stige Interessenten".' Auch eine schlicht gekleidete junge Frau ist dabei, die so gar ihr Kind mitgebracht hat, ein etwa dreijähriges, rothblondes Bübchen. Ter arme Wurm weinte vor Kälte, doch die Mutter denkt nicht daran, es unter Dach und Fach zu bringen, erst muß sie wissen, wie die Brigg heißt, die auf dem Torumcrtief gestrandet ist. Ihr Mann dient nämlich auf einer Brigg, deren Ankunft täglich erwartet wird. Stieren Auges -blickte sie in den Ne bei hinaus. In ihrer Nähe steht eine Gruppe von Fischern und Seeleuten, die mit einem großen Aufwand von Fachausdrückcn ihre Ansichten ausdrück ten. Tarin sind sie einig : sofern das Boot das Wrack überhaupt erreicht, kommt's zu spat, da die in die Take läge geflüchteten Schiffbrüchigen über Nacht ohne Zweifel erfroren sind. Und damit es ihnen nicht ähnlich ergehen, genehmigen die Sachverständigen unter schiedliche Maisons du Nord", worauf sie baumdicke Priemchen zwischen die Backenzähne schieben. Erfroren also," sagte sich das in dem nassen Gras der Teichböschung kniende Weib und drückte das Kind an sich. Tausend andere Frauen würden allein schon diesen Gedanken nicht ertra- aen können, doch die raube starke ÄarschbauerittzAter verzweifelt nicht so leicht, völlig klaren Geistes überdenkt sie ihre Lage, und was spater werden soll. irod für sich und das Kind kann sie beschaffen, dazu braucht sie nicht einmal die Beihülfe ihrer Eltern: das Guthaben ihres Manne; will sie. sofort nacbdem es die Rh.'derei ausbezahlt hat für den Kleinen aus die pardank tragen. Aber nun krampst sich ihr dennoch das Herz zusammen das Kind wird immer wieder nach dem Baker fragen. und sie war's, die ihn zu der Unglücks reise überredet hat. Auf ihr Zureden hin bat er sein Leben den zerbrechlichen Schiffsplanken anvertraut, und statt heimzukehren in's warme Nest, ist er erfroren !" Ta ruft ein alter Fischer plötzlich Tas Boot ! Tort kommt das Boot ! Ein paar Augenblicke später ist der hohe Bootswaqen schwarz von Menschen, die alle nach derselben Richtung in den Nebel hinausspähen, andere lausen vor wärls bis zur Wasserlinie, und richtig! bort schießt ein Fahrzeug durch die Brandung heran. Tas Rettungsboot ist es; hat'das Wrack von der Be satzung verlassen gefunden? Hat's nur Leichen bergen können ? Knirschend lauft das Boot auf den Sand; die anwesenden Fischer und Seeleute waten bis an den Leib in's Wasser, es höher hinaufzuziehen. Es ist total vereist, die Mannschaft zum Tode erschöpft, und jetzt wird ein Frein- der herausgehoben, dann noch einer und noch einer. Ter hünenhafte Tritte stellt sich auf die Füße, aber beim Gehen muß er gestützt werden, sonst sinkt er um. Kein Wunder, daß das Bübchen sich schreiend seiner Mutter widersetzt, die es. die Reihen der Zuschauer ourcy- brechend, am Aermchen vorwärts zerrr, dem wankigen, bärtigen Riesen entge- gen. hebt die Frau das Kind hoch empor und schreit vorftürzend: Bad ding! Uns' Badding!" &im IUmövx dcr öanitäts- kolcmne. Mililärhumoeeske von K a r l P a u l i. Ferdinand Zippenziller!" schrie der Intcrofnzier bcim Perlesen der Mann chaften. Hier!" antwortete eine tiefe, etwas verfettete Stimme. Aller Augen richteten sich auf den Aufgerufenen ; mochte der eigenthümliche Name, mochte die fettige Stimme daran chuld sein, genug, sämmtliche vor der Front Stehenden blickten auf einmal nach der Richtung hin, aus welcher das fette Hier" erklungen war, und sammt liche Hinsehenden brachen gleichzeitig in lautes Gelächter aus. Tas war aber auch eine Gestalt von ganz besonderer Erscheinung, die sich da präsentirte, man konnte es Keinem übel nehmen, wenn er lachte. Gegen diesen Leibcsumfang war das bekannte Em bonpoint, wie weiland Sir John Fal- tast es auszuweisen hatte, eine Mehl- weise gegen einen Eichbaum. Gut, daß der Waffenrock bei der Landwehr abgekommen, in so'ne Litewka geht doch noch etwas hinein! Viel ging aber in die Zippenzillers nicht mehr, trotzdem die feine zu den weitesten gehörte, bei nahe platzte sie. Tonnerwetter! näselte der lange Lieutenant von Lieberstein, den Kerl müssen wir zwei Glieder hoch aufstellen, sonst verdirbt er uns mit seinem Bauche die Front." Py ra Mi dal!" schnaubte der Premierlieutenant Falckenhabicht er hatte die Gewohnheit, jede Silbe be gleitet von einer Athem sturzwelle hervor- zustoßen, wobei er jedesmal nach vorn mit dem Kopse nickte. Kerl wie et ne Ton ne schlank!" Mensch!" raunte ein Unteroffizier dem Glossirten zu, wenn man Sie mit den Rücken lang uf'n Meeresspiegel legt reicht Ihr Bauch immer noch in die ewi gen Schneeregionen!" Zippenzillerballtedtenäuste. Jwöls jislqe, murmelte er, zwölf Tage! sie geh'n vorüber!" Jetzt tan, auch der Hauptmann lang- sam herangeritten, er hatte während des Verlesens mit dem Major gesprochen. Armer Zippenziller. noch war Tein Martyrium nicht zu Ende! Denn kaum war der Hauptmann seiner ansichtig ge worden, da rief er auch schon: Mohrentrommclstock, was ist denn das für ein Ätehaufmann ?" und zu Zippenziller gewendet, fuhr er fort: Was sind Sie denn?" Inhaber emer Bäckerei, HerrHaupt- mann!" antwortete der Gefragte. Also Bäckermeister!" Zu Befehl, nein, Herr Hauptmann, ich habe studirt!" Na, dann sind -ie eben studirter Bäckermeister!" entschied der Haupt mann. Donnerwetter, so sehen Sie aber auch aus!" Brüllendes Gelächter machte im nach sten Augenblick alle Fenster des Käser nengcbäudes zittern. Man muß Soldat gewesen sein, um zu wissen, was es heißt, wenn der Hauptmann einen Witz macht; da wird nicht gelacht, da wird gewiehert, gebrüllt, und wehe dem ar men Opfer, das die Ursache dieser Lustigkeit ist, er ist. bis ihn ein Anderer ablöst, das Stichblatt sämmtlicher Ka sernenwitze, und Kascrnenwitze sind nicht immer ganz fein. Zippenziller wußte es, er kannte sein Schicksal, er wurde blutroth und gleich daranf wieder afch. fahl, aber er begnügte sich zwischen den Zähnen zu murmeln: Das kann doch blos mir pafsire::!" Er wäre auch gar nicht dazu gekommen, etwas anderes zu sagen, denn schon im nächsten Augenblick wurde kommand'.rt: Stillgestanden!" Regimenter fesselt das starr Kommando. Das kann doch blos mir Passiren!" war Zippenziller' LieblingsredenSart. die er bei jenem kleinen Aergerniß, wie es das Leben nun einmal unvermeidlich mit sich dringt, im Munde führte ; daß er eigentlich ein vom Glück Bevorzugter war. kam dabei gar nicht in Betracht. Er war sehr glücklich verheiraihet. war Bater von zwet reizendes Kindern, ge fund, reich, in den besten Jahren: das alles rechnete er nicht, aber daß er Zip- penztller hiesz. daß er. anstatt Astrono mie studiren zu können, die Bäckerei sei- nes Vaters übernehmen munte. das machte ihm Kummer und am meisten seine Fettleibigkeit. Tiefe verwünschte Fettleibigkeit! Tas kann doch blos mir passiren!" dachte Zippenziller, und ein Grauen er faßte ihn, wenn er dachte, daß das zwölf Tage währen sollte. Tie Kompagnie war zum Ambulanz dienst ausgerückt, und Zippenziller hatte das Gluck, unter den Berwundeten zu sein. Zippenziller war durch einen Gra- naiiplitter der rechte Fuß zerschmettert so lautete sein Ausweis, und der ihm angewiesene Platz befand sich ziem- lich sern vom Verbandplatz unter einem schattigen Baume in der Nähe eines Gehölzes. O, wie lag es sich da so wunderschön. die Sonne brannte glühend wie freute er sich, daß er hier so schön ruhig im schatten liegen konnte, während sich die Anderen bei der Hitze abquälen mußten ! Er wünschte heimlich, sie möchten ihn gar nicht finden, er wäre am liebsten den ganzen Tag hier liegen geblieben. Aber sie fanden ihn; kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, da war auch schon die Hopnung dahin; denn in diesem Augenblick tauchten ein Un- terofsizier und vier Mann vor seinen Augen auf. Ter Unterofsizier war ein früherer nqer, der die reisen bekommen hatte. Im Uebrigen war er ein guter aber toller Kerl, zu jedem dummen streich bereit; dadurch hatte er es denn glücklich, obwohl er ein strammer Eol dat war, bei den Borgesetzten so weit verscherzt, daß, als er sich zum Ossi ziersexamen melden wollte, ihm sanft, aber energisch abgerathen wnrde. Ach, und Offizier zu sein, war der ganze Traum seines Lebens. Tiefer Unter offizier war ein Bekannter und Duzbru der Zippenzillers, deshalb schrie er auch gleich, als er ihn liegen sah: Was, Tu verwundet? Kerl, Tu simulirst! Turch Dein Fett geht ja keine Kugel durch!" Menschenkind." sagte Zippenziller, ohne auf den Hohn zu achten, laß mich noch ein bischen liegen, hier ist's so ge müthlich." Geht nicht," antwortete der Unter offizier, wir hki-ben keine Zeit, sonst herzlich gern, mach mal fir ruff uff die Bahre!" Seufzend bestieg Zippenziller das Transvortmittel, seufzend hoben die Träger an und schleppten unter Strö men von Schweiß den Koloß davon. Tas behagte Zippenziller, nur die Sonne genirte ihn ein wenig: aber sie mußten ja gleich in den Wald kommen. Auf den Weg durch den Wald freue ich mich!" sagte er unvorsichtigerwcise zu seinem Freunde, es ist sehr bequem, sich tragen zu lassen, während Andere knöcheltief im Sande waten!" Aber da kam er schön an. Tu bil best Dir dch nicht ein, daß die Dich durch den Wald schleppen werden? Der Weg ist mindestens eine Viertelmeile lang!" schrie ihn der Unteroffizier an. Und wirklich, kaum waren sie in dem Walde angekommen, so hieß er den Trägern die Bahre niedersetzen und schrie Zippenziller an: Runter!" Ich laufe nicht!" entgegnete Zip penziller unwirsch, ich bin verwundet!" Was bist Du?" rief der Unteroffi zier, verwundet bist Tu? verrückt bist Tu Leute, kippt'n um!" Schwapp! lag Zippenziller nach ge treulich ausgeführtem Kommando im nächsten Augenblick auf der Nase. Tie Leute nahmen die Bahre hoch, und wei ter ging's. Mit hängenden Ohren schlich Zippenziller traurig nach. Eben hatte er vielleicht zum zwanzigsten Male Tas kann doch nur mir passiren" ge seufzt, da schimmert etwas durch das Gehölz, ein Pferdekopf, ein Helm wird sichtbar, und zugleich rasselt ein furcht bares Donnerwetter durch die Büsche. Bomben und (Granaten, Millionen donnerwetter! Heißt das Dienst ge than? Warum geht der Verwundete zu Fuß?!" Bleich stand die muthige Männer schaar und hörte mit innerlichem Zähnegeklapper das Urtheil des Ge strengen an, der kein Geringerer war, als der Höchstkouimandirende des Armee korps, der gefürchtete General. Eijzel lenz von H. Drei Tage Mittelarrest! Dem ein jährigen Unterofsizier gellte es in's Ohr wie die Posaune des jüngsten Gerichts das geht nicht, hier kann nur Frech heil retten; ob nun drei Tage oder vier Wochen, das war ganz egal. Kühn tritt er mit angefaßtem Gewehr drei Schritt vor und meldet: Melde gehorsamst. Erzcllenz. der Verwundete ist auf dem Transport ge-storben!" Der General st::tzt. zieln die Brauen zusammen und fug;: Wo war derselbe verwundet?" .,T:irck einen '!ranat'pl:trer der rechte Fuß zerschmettert!" antwortete der Unteroffizier. Tie Brauen der Erzellenz glatten sich wieder. ..Hin." 11: acht derselbe. ..da kann allerdings der Tod eintreten. 3 i::S cie instruirt. wie 3:e sich in einem solchen Falle z:: benebmen ha ben?" ..Zu Befehl, nein. Eroelleiiz, ich er laube mir nur. Sie Leute selbst darüber ein wenig zu instruiren." 2o? Ans eigenem Antrieb?" Erzellenz werden verzeihen, aber wenn man mit Leid und Seele Sol dat ist!" 2ie haben einjährig gedient?" ...S" Befehl, Erzellenz!" Qualifikation zum Offizier?" Zu Befehl, Exzellenz, es ist mir aber gerathen worden, vom Eramen abzustehen!" Warum?" Erzellenz, darüber wage ich kein Urtheil zu fallen." Jetzt erst fiel der Blick des (Generals aus Zippenziller, der mit der Miene einer gekränkten Unschuld hinter den Trmzern stand. Ein Lächeln glitt über das Gesicht des Offiziers, als er die Jammergestalt betrachtete, zugleich aber auch ein mißtrauischer Blick zu dem Unteroffizier hin. Ter General mochte wohl jetzt den wahren Zusammenhang d acke ahnen, aber nun war sein Zorn verraucht, sein Interesse fü? den schlagfertigen Unteroffizier geweckt. Teshalb lächelte er auch jetzt und sagte: Na, für die Träger war es ein qro- ßcs Glück, daß der Mann starb!" Tann zu Zippenziller selbst gewendet, fragte er diesen: Was sind Sie denn?" Bäckermeister," erwiderte dieser be- scheiden. Na. dann scheeren eic sich doch in die Bäckerei, bei einem solchen Umfang thut man doch keinen Tienst mit der Watte!" Verzeihung. Erzellenz," sagte Zip- penziller pikirt, ich habe auch einjährig gedient, ich habe studirt." Sie -" Zu Befehl, Ellenz!" Zo!" der General grüßte flüchtig, warf sein Pferd herum und sprengte fort. Kinder!" rief der ettiiähnge Unter offizier, diesmal sind wir noch mit dem blauen Augc davongekommen, nun mal aufpassen, daß sich Keiner vor'm Haupt mann verschnappt, besonders Du, Zip penziller, denn ich sehe es noch kommen, daß Tu reinfliegst!" Sollte mich gar nicht wundern!" seufzte der, heute der erste halbe Tag und nichts als Malheur, das kann eben nur mir passiren!" Als sie auf dem Verbandplatz an- kamen, und der Unteroffizier zum maß losen Erstaunen des Hauptmanns eben gemeldet hatte, daß Zippenziller auf dem Transport verstorben sei, kam der General angesetzt wie das Tonner- weiter. Herr Hauptmann!" rief er schon von Weitem, sorgen Sie doch dafür, daß den Leuten Instruktion ertheilt wird, was sie zu thun haben, wenn ein Verwundeter auf dem Transport stirbt! Ich halte das für sehr wichtig, und im Ernstfall von großer Bedeutung. Ich sah da vorhin, wie der schwarze ernjäh rige Unteroffizier seine Leute selbst dar über instruirte, aber das genügt doch nicht, und es thun auch das nicht Alle. Er scheint ein guter Soldat zu sein, habe ihm empfohlen, so bald wie mög- lich sein Ossiziersexamen zu machen. Und was den dicken Bäckermeister anbe- trifft, lassen Sie den Mann doch nach Hause gehen! Das ist ja ein Mehlsack, olchc Leute können uns nichts nützen. die füllen nur die Lazarethe. Tanke Ihnen, Herr Hauptmann!" Und fort war er. Feldwebel!" schrie der Hauptmann, der Mann da, der dicke Bäckermeister, soll in seine Heimath entlassen werden! Exzellenz wünschen es!" Zu Befehl, Herr Hauptmann!" ent- gegnete der Feldwebel, und welcher Grund soll angegeben werden ?" Ganz egal!" schrie der Hauptmann. was weiß ich, schreiben Sie meinet- wegen: Auf dem Transport verstor-den!" Tie Rache einer geistreichen Iran. Die to aende uubicke. wenia bekannte Anekdote ettäbit ein enalifckcs Blatt: Als Napoleon III. in London lebte und es ihm recht schlecht ging, war er des öfteren Gast in Gore Hoiise, wo er auf die Gastfreundlichste Art von Ladn Blessingin empfangen wurde. Nach- dem er Kaiser der Franzosen geworden. gab eines Ä.ages aoy Vlessington, die sich in Paris aushielt, ibrc Karte in den Tuillerien ab: es wurde jedoch keine ,,. ,.,,., m. j.x..... r; jiuu) i'ui: u)i i(i i. um ii .i n. nuuiui m ti einige Wochen vergeblich auf Antwort gewartet, trat nc den Kaiser uita llia auf einem offiziellen Empfang. Es war Napoleon absolut unmöglich, ihr aus dem Wege zu gehen. Vor der noch immer hübschen Grafin stehen bleibend. rief er aus: Wie. Mvladu Blessingto, ie in Varis? Wie lanae werden -ie bleiben ?" Ladn Blessington antwortete spitz: Je nun, einige Zeit und Sie, ne?" Frei nach Wbersteign". Ein Dichterling bat einem ibm be- kannten Redakteur einiae Gedickte ,ur Prüfung übergeben. Nach einigen Ta- gen erhielt er diese mit folgenden Zei len zurück: Sei nicht bös' es kann ia nicht sein. Sei nicht bös' und schick' nichts mehr ein : Sei nicht bös' und mach' kein Gedicht, Behuf Dich Gott, vergiß dies nicht!" Schwierig, Hast Recht, lieber Onkel, cs ist wahr, es geht nichts über einen ordent liche Lebenswandel. Wenn man sich nur daran gewöhnen könnte." ir raucht , in jner. Es raucht ein Herd nack) Osten u:. TaS Heimchen fingt im stillen HanS Tort ging die schone stille Frau XU! alle ,'!'! iiv.A Kein Bettler kam den Weg entlang. , vr zog denn nut mit Grus; un) ?,n:k. Tie Diele war so weiß gefegt. 2o gastlich war der Tisch bestellt. Turch die'e blanken Fenster sah Ich einst das erste Stückchen Welt. Ta lag ich lang aus MutterS Tuch Und sprach mit meinem Bilderbuch. Und wenn's im Haufe Mittag schlug Und raffend fiel das Uhrgewicht Nach unser'm Vater sad'n wir aus Und wichen nicht und wankten nicht. Mir ist, ich hing die ganze Zeit Wie eine Klett an ihrem Kleid. Ich weiß nicht, ob der Herd noch raucht Und noch am Herd das Heimchen singt iv peut noch teder Bettler aern Im Flur an unser Thürlein klinkt. Nur Sonntags mein' ich dann und waon. Ich traf so alles wieder an: In Sehnsucht stiind' die Mutter schon Tie Augen schattend mit der Hand; Wie wenn ich von der Reise kam' Und alles hätt, den alten Stand. Das '.irpen hör' ich durch den xmn, Seid still es ist mein SonNags träum. Karl B ussc. Zinorniliiid. ,!fMi IlliHttl.)- Uiitt tnt ist Miait ....1,1 .itiiL. Jiuu, lull l4 X. -i -i . . 1( !. . . II. in ' un minist wtiiu uiiummin: sj .............. ni: j.i f. .r , . . wk tuet: yiiuji veionocrs, gnaoige trnii iii 6tfV hin ,-,,,, sl),i,4,f hm- r , ., VIV llMll JlUlll lUV Zahnschmerzen nicht schlafen können." t?,,i O-l.f ... nimm .null. .'IVll UUl, IUUUUII machst Tu es denn nicht wie Mama und nimmst die Salute vor'm SIafen- geh'n heraus. mMce. Ein Bankier hat Besuch von einem Geschäftsfreunde. Wie gefällt Ihnen diese Stickerei?" Sehr gut!" Hat meine Tochter gearbeitet!" (Bei Tische). ..Wk schmeckt Linien diese Speise?" Sehr gut!" Hat meine Tochter zubereitet!" (Im Salon.) ..Wie gefällt buen dieser Rubcns?" Sehr gut weiß schon, hat Früu- lein Tochter gemalt!" Ucbertrunipft, Ter kleine Baron: Tu, wir stehen im Gotha'schen Kalender!" Professors Else: Wir im Konversa- tionslexikon das ist viel dicker!" Rasern enbosbliitke. Unteroffizier: ... .Was. Privatdocent sind Sie in Ihrem Berufe. Einjühri ger?! Na, da haben Sie sich aber frh in's Privatleben zurückgezogen!" Beweis. Hausfrau (während des Kaffeekrän,- chens die Thüre öffnend): Sie haben gehorcht, Johann!" Diener (erschreckt): Gewiß nicht. gnädige Frau!" Hausrrau (streng): Leugnen Sie nicht., die Haare stehen Ihnen zu Berge!" Am Neujakrsmsrgen, Nachtwächter (einen angeheiterten tudiosus führend): ..Wolmt dieser Student vielleicht bei Ihnen?" Hausmeister: ..Wein es nickt bin erst seit gestern hier!" Nachtwachter: ..Na. nehmen Tie ibn nur! Wenn's nickt stimmt, wird er morgen umgetauscht!" Ableitung, Eastcllan: ...,!was si!,it. n,iiw die Ansichtskarten doch!" fremder: Tas wäre?" Eastellan: ..Die Wände werde iekt nicht mehr so sehr bekritzelt!" Ein Mustcr-Tbee. Dame: Ist dieser Tb wirklick so gut?" Apotheker: Ausgezeichnet! Wer von dem nicht gesund wird, der ist über Haupt nicht trank !" verplappert. Heirathskandidat: Sie haben reckt. die Dame, mit der Sie mich bekannt gemacht haben, hat dewundernswerlhe weiße, schöne Zahne, aber sie stößt beim sprechen mit der Zunge an. und da gefällt mir nicht." HeirathSvermiüler: Das giebt sich wenn sie sich erst an das Gebiß ae- wohnt hat." , 3ii der musikalischen Soiree. Kapellmeister (zu einem Kritiker): Lieber Freund, jetzt ist's Zeit, daß wir uns aus dem Staube machen: die Tochter des Hauses wird sogleich ein Lied zum Besten haben!"