rtHHRASKA KTAJKT ' ANZ7SIOR i'.JWf m Wir vollen Mieden q JÄttT. MouralgZo c 1 .!.."-"'" cf. eich femtit futirt. .Yänöliclikeit 1(1 ich, n,eh, mmm m Lullen und Erkältungen ItIM. DU rrtnlkf UfrUw durch Ua brau Mi. K Dr. Jogust Köutg's gamburgkr Drußthkk "Vi sunddIt ikt Kdkrkthr. IffiJ Berühmtes '. Lagerbier ! Jolin Gund, La Crosse Wisconsin TiaS Vthvln dir Jvhn Sund'schen Eroufrcl dvn l'a Crosse. W,e.. erfreut sied in den V tbftoatru.VoBbnl Minnesv'a nd W.onsin. einn außkrordenliiche eNebt. Mttl, d t'tfrt i nur 0118 Hopse und erste der vorzüglichften Qualität bereuet wird. Bkstc0ui,gen für Stadt nd Umgegend nimmt entgegen WM. FR OHN, ffeneral-Agent, 1C36 P Str.. Lincsln. Neb. ,ründt 1880. Dierks Lurnber & Coal Co., 1228 O Straße. T.lph &tnt Wholosale and Reiail uwp olZ Kohle, d. C. WEMPENR. Mta tm- ZjFmAnneien. Gelen. Farben O ISO sübl. lv. Straß. Lweol, . Achtung für die, welche Psttdegeschim brauchen. 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Dies ist ein überzeugender Beweis und sollte jede junge Muter es wenigsten versüßen.- Probirctcille ! Kiste zu Hause. tan i!u Mz. 5 ?,? Fk um MM I 0o Osfi: 1007 Jackkon St., Telephone: 9io. 420, urewiiig Omaha, Nev. ! .Wie kommst Tu auf den Gedanken, dah ich zum hülsten will?" fragte er den alten Juden. .Warum wollen Euer Gnade spie len mit mir Versteck?" erwiderte Ephraim. Ich weiß, was ich weiß, und es ist nur Gottes Wunder, dag ich sehe. Euer Gnaden wissen es auch." Es zeigte sich in der That, daß Ephraim erstaunlich gut unkcrrichiet war. Er kannte nicht nur die s:a zöji scheu Truppenteile, die um Berlin und Potsdam versammelt waren, son der auch ihre Marschziele für die auf zunehmende Bersolgnng und, maS melir war, die Ausstellung Hohenlokc?, die selbst dem Kaiser noch ganz unbekannt war. Gebhaid, der bislicr mit einer Blei seder sich kurze Notizen auf den Rand seiner Karte gemacht hatte, hielt nun inne. Da ist unmöglich, Ephraim. ES sind zehn Meile von hier nach Wüster Hausen. Wie willst Du wissen, dag der Iiirst heute nach der Gegend ron Wusterhauscn gekommen sein soll?' Der alte Jude wiegte den Kopf. .Ist er doch abmarschirt gestern von Nathenom. Warum soll er nicht sein heute bei Wustcrliausen? lind woher ich' weiß? Woher wissen wir so Bie leS! Sehen Sie, unsere Leute, die leben davon, daß sie schnell wissen, wo ist was los, wo ist geschehen was Besonderes. Wenn sie's wissen eher als die Anderen, können sie sich über legen schnell : Ist damit zu machen ein Geschäft? Und wcnn'S ist zu machen, werden sie' machen. So haben wir unter uns eingerichtet eine Post, die 'st schneller wie die schnellsten Kurire vom Fürsten von Thurn und Taxi. Und billig ist sie. Einer sagt's dem Anderen ; weiter nichts. So haben wir schon gebracht Kunde über die Alpen und aus dem Sarazenenland, wie wir noch mußten wandern auf der Land straße mit die Gaukler und mit die Fiedler und wie wir noch hatten leinen Ort in der Welt, um uns zu bauen eine Hütte. Und daß die Post ist rich tig, dafür können Euer Gnaden schwör rcn bei den Ehcrubim, die halten Wache vor der Bundeslade. Wer hat gewußt am ersten von der großen Ba taille, die hat verloren der König, Gott geb' ihm langes Leben! der Ephraim. Ich hab's gewußt am ande ren Tag ach der Schlacht, und der Herr Offizier, den der König hat ge schickt mit der grausamen Zciiung, hat gebraucht bis Berlin fünf Tage." Nun, eS mag sein, daß Tu Recht hast." sagte Gebhsrd. .Und Du räthst mir also auf Oranienburg zu reiten?" .So viel ich hab' gehört, sind die Husaren und die Ehasseurs schon unter wegs von Spandau nach Ormuenburg. Und der Murat kommt von Potsdam hinterher mit die Dragoner und die Kürassiere; nd sie wollen marfchiren iibcr Hinnigödors. Wenn Euer Gnaden bleiben auf diesem User der Havel, und reiten über Talldorf, dann können Oio nrfi iirTsiM.-li oktf tultf Ctrrtti vlb iVUj VUUVIUjl VII 11 tu IV Vlb "JIMU zofen kommen ach Oranienburg und treffen dort die Husaren vom General Schimmelpscnnig, der kommt anmnr schirt von gchrbellin.- .Und die Pferde sind sicher um zwölf Uhr an der bezeichneten Stelle?" .So wahr ich soll leben und gesund sein." Gebhard," flüsterte Eharlotte lcise, .wenn da Alles nicht wahr ist. Wenn dieser Mann vom Feinde gekauft wäre, und Du das Opfer eines Berrcitheö würdest." Noch ehe Gebhard antworten konnte, sagte Ascher Ephraim : .Warum denkt die schöne Dame so schlecht von mir, blos weil ich bin ein alter Jud'?" Seine Stimme klang müde und traurig, und der sonst so lebhafte Blick war traurig triibe. Ein wahrer, echter Schmerz sprach aus seinen Worten, auö seiner gebeugten Haltung. Charlotte trat rasch auf ihn zu. Ich habe Sie gekränkt mit Gcdan ken und Worten. Verzeihen Sie mir!" Und sie hielt ihm ihre feine, wciße Hand hin. Ephraim zögerte sie anzunehmen. .Mir hat noch keine Dame gegeben die Hand, und hinterher wird's Ihnen leid thun." Charlottens große, graue Augen rich tcten sich auf den alten Mann mit einem unbeschreiblichen Ausdruck von Herzensgüte. Ich werde immer gern daran den ken," sagte sie mild, .daß ein guter Mann, den ich gekränkt halte, mir vcr zeihend die Hand reichte." Ephraim legte seine runzelige Hand in die schlanke Rechte der schönen Frau, drückte sie herzlich und sagte dann: Ich weiß, daß der Bonaparte hat gekauft genug Leute hier in Berlin. Und er hat gegeben schöne Geld, schö ncö Geld. Sind doch Lumpe! Wenn der alte Ephraim wird sein versammelt zu seinen Bätern. sollen sagen die Leute: der Ephraim war ein ehrlicher Mann. Werden sich freue meine Kin der." .Möge der Lohn der guten That i,bcr Dich kommen, so wahr Du mir ehrlich hilfst, Ephraim," sagte Geb. hard. Ascher Ephraim nickte ernst und ging mit stummem Gruß hinaus. .Was willst Tu beim Fürsten?" fragte Ehnrloile, als die Thür sich hinler ihm geschlossen hatte. , Was ich will?" rief Gebhard leuch tendci, Auges. Einen Sieg will ich lcrbcifiihrcn für die preußischen Was s.'n; einen Sieg, der nach meiner Ueberzeugung unzweifelhaft ist." .Einen Sieg," wiederholte Eharlotte und ihre tief: Stimme bebte. Wie durch eine Zanbermacht war mit einem Male ihre ganze Haltung verändert. IlL'-JS rnnr iitrur j)!n(nr kg V. Innersten zuw:der als thatenlose Harren und Erwarten. Jeder Schwie rigkeit, selbst jeder kleinen Unaniiehm lichkeit war sie gewohnt entgegen' zugehen. Ein peinliches Gefühl ergriff sie jedesmal, wenn sie gezwungen war. etwas an sich herankommen zu lassen. Nun hatte sie die langen, lonzcn Stunden des Nachmittags in einer ihr sonst völlig slemtcn, nervösen Unrune verbracht und die Entscheidung hcifcd gesehnt. Die Ärkunft Ascher Ephraim; halte ihr neue Sorge gebracht. Wenn sie auch sofort die Tragweite der Nach richt begriif. daß Napoleon die Basel' gunz Hoyenlohes wieder aufgenommen habe, so war ihr doch BieleS ia d! Gespräch GcbhardS mit dem alten Juden unvcriländlich geblieben. Wah rend dieses ganzen Gesprächs hatte ji: die Gejichlsziige der beiden Männer mit sorgenvoller Aufmerksamkeit bc obachlet, und ihr eigenes Gesicht zeigte deutlich die Spuren ihrer unruhigen Gedanken. Ein Zug von Ermüdung, von Abspannung lag wie eine Falle unter ihren Augen und ließ sie aller erscheinen als sonst. Jetzt war dieser Zug verschwunden, wie der trübe Hauch auf einem Spie gelglaS. Mit leicht geröthcten Wan gen, mit strahlenden Augen wiederholte sie noch einmal das Wort .Sieg," r,I? wenn sie sich an seinem Klänge be lauschen wollte. Ja," sagte Gebhard freudig, .dies mal soll der große Rechenmeister s;tii verrechnet haben. Komm her, Lotrc, Tu hast wohl in Deinem Leben riiich nicht viel Karten betrachtet, aber so viel mußt Du verstehen. Sich Dir 'mal das an! Wenn der Fürst, der hier steht, morgen früh die Nachricht vom Abmarsch der Franzosen hat, darin kann er übermorgen hier stehen, nörd lich von Oranienburg, und den Feind in Empfang nehmen, wenn er über den Ruppiiicr Kanal geht. Dann kann aber von den Franzosen nichts weiter zur Stelle sein als die Kavallerie und höchstens das Korps Laune.' Davout und Augereau nicht und die Garde auch nicht, denn die haben, wie Ephraim bestimmt wissen will, den Marsch beseht heute noch nicht bekommen. Hohenlohe ist also bedeutend überlegen, und wenn cr diesen Moment aiisnul.t und Lannes schlägt, ehe die Anderen heran sind die Folgen sind ja unbe rechcnbar, vor Allem die moralischen Folgen! Und daß Hohenlohe in der Lage sein soll, den flüchtigen Augen blick zu benutzen, dazu will ich ihm helfen." . 8. Kapitel. AthemloS hatte Lca dieVehrenstraße erreicht, in der schern von Weitem die Laternen des Wazenseld'schen Hause erglänzten. Klopfenden Herzens blieb sie außer halb ihres Lichtkreises stehen. In dieser stillen Straße war von dem lärmenden Treiben der französischen Einquartie rung so gut wie nichts zu bemerken. Nur ab und zu klang von der Friedlich straße her die Strophe eines Soldaten liedes. In tiefer Ruhe, wie in den Tagen des Friedens, lag das Haus Wagenfeld. Die Fensterläden waren geschlossen: es schien, als ob die Ae wohner sich bereits zur Ruhe begeben hätten. So stand Lea für lange Zeit, ohiie irgend etwas Besonderes wahrzuneh men. In ihrer Eile halte sie nicht daran gedacht, sich gegen die Kühle der Oklobernacht zu schützen, und nun bc gann sie in ihrem dünnen, leinenen Kleid vor Kälte und Erregung leise zu zittern. Was wollte sie eigentlich hier? Wahrscheinlich war Wagenfeld schon fort ; und wenn nicht was nützte sie ihm. wenn sie hier untba'lia stand und ! nach seinem HauS hinüber starrte? i r ei . . j i e . . i UNS oocn lonnie rca niazi soll. war, als ob eine magnetische Gewalt sie an ihren Platz fesselte. Da öffnete sich langsam die kleine Thiir, die in dS Einfahrtsthor einge schnitten war. Ascher Ephraim trat heraus und wen bete sich dem Standpunkt seiner Tech ter zu. Ohne recht zu wissen, warum sie sich vor dem Allen fürchlcte, nur dem In stinkt deS augenblicklichen Erschreckens gehorchend, drehte sich Lea um und eilte im tiefen Schatten der Häuser, das flimmernde Mondlicht sorglich vcrmci dend, der Friedrichstraße zu. Aller Wahrscheinlichkeit nach wollte der Alte jetzt nach Hause. Dann war also vermuthlich Alles in Ordnung und ihre Angst war umsonst. Inzwischen huschte sie schnell über die Friedrich straße und blieb in sicherer Entfernung stehen, um zu sehen, wohin der Alte sich wenden würde. Nichtig bog er links ab, nach den Linden zu. Also nach Haufe. Lea bc rechnete, daß sie. wenn sie flink war, durch die Elrlctlci'slraßc das väterliche yau och vor dem Alten erreichen 1,'nnle. Sie war kaum bis an die Ecke der Cliarlottenstiaße gckomuien, als von der Hcdivigskirche her ein Trupp frau zösijcher Soldaten sich näherte. Die Knöpfe, die Borten an ihren Röcken und Hüten, die Gewchrläufe und die Bajonette blitzten im Mondlicht. Lea stutzte. Ihr aller Argwohn er wachte und sie sah scharf hinüber. Ihre Katzenaugen durchdrangen auf große Entfernung den ungewissen, dämme rigen Schleier des Mondes und sie fuhi heftig zusammen, alö sie die gebiickie, schleichende Gestalt erkannte, die tc den Soldaten herging. Nun hatte sie keinen Zweifel mclr über da?, was diese Kommando be absichtigte. Blitzschnell wurde es il; klar, daß der Borjprung, den sie vor tr Soldaten erreichen konnte, aus'ö Hoch:'; zwei Minuten betrug. Im Augenblick war ihr Eiiifch!..! gefaßt. Sie drehte um und glilt m, wunderbarer Schnelligkeit im &.'.!, -der Häuser entlang, um onf alle iv'.: so viel Zeit zu gewinnen, bii l Wageufeld'sche HauS fest rerseUmj und Gebhard gewarnt war. Mo.lt'. dann die Franzosen an die siaile: I eichenen Boklcn donnern, so viel su rett V..i d?.' iii ir riw,.-..' ..v... r.ar cc:r h.u;s:ii i gerjül i ko::.le t''eid auf ci;;n:i ciiu:.;; Wege dur,!, t;n Hrf, vltt ta Tüi; einen siieu:'. Zuficchicrii cu'gc sucht fcadea Ven kzn:::c da? Heu nur ron aucn, und im Vsli'sci znfcrruch sie sich der. flerf, in kein ie die MöAlichkcilea er w??, wie inai cin sclche? Hau? rcrlas f cn Ijur.e, wrr.'.t da gewL:i'.:iiche Aus fianj. t'ctir.'Til is:. Sil sie die Frirkrichtikkize, tb::i wie der iiberschliuen l,,v.!e, schien r? ilu. olS ob zwei ci:n!le Seilten durch den Lichitlei der WLgcnikld'jchen Hnu? laleruen glitten ur,d wieder nn Finstern i'eüchi-andcii. aber die Entffp nung war doai zu groß, als daß sie bei der uneiniHijcii Beleuchtung irgind etwas mit Sierheit halte erkenne können. S? schnell sie ihre Füße trugen, eilte sie veew.irlS und mitte in li,rer Angst l'.änc sie beinahe vor Freude la.it aufgeschrien, als sie endlich rer sich zirci Gestalten auftauchen sah. i:i denen sie ach Gang ui:d Haltung trotz der Bcrkleidurg ruit Sicherheit Geb hard Wagenseld und seinen Reitknecht Roevke erkannte, die eben in die Wü hei m straße einbiegen wollte. Mit Aufbietung aller Kräfte l.?l!e sie im nächüeu Augenblick die beiden Männer erreicht. .Sie sind verrathen, gnädiger Herr!" rief sie leise, mit fliegendem Athem, indem sie Gebhard am Arm faßte und stürmisch mit sich fortriß ach den Linden z-.i. .Franzrsen sind dicht hinter unS; ich weiß nicht, ob sie uns haben ge sehen. Wohin wollen Sie jetzt, gnä diger Herr?" .Turch'S Brandenburger Thor." Das kann ichl fein, denn eS ist schon möglich, daß fie haben benach richtigt die Thorwache. Aber der Rcepke muß gehen durch'S Thor. Sollten sie ihn festnehmen, dann ist'S um so des f er ; werden sie verlieren Zeit, indem sie ihn verhören, und thun werden sie ihm nichts, hat er doch nicht vcrbro chen. Also gehen Sie jetzt links ijctuni; Herr Roepke, und langsam durch'S Thor. Wenn Sie durchkommen, war teil Sie aus den gnädigen Herrn, wo er Sie hat hinbestelll." TaZ Alles kam kurz, stoßweise her aus in der leidenschaftlichen Angst, in der Lea sich befand, und in der Athem losigkcil, in die der schnelle Lauf fie versetz! Halle. Und doch lag eine solche Sicherheit, eine solche Kraft der Ueber redung in ihren Anordnungen, daß Wagenseld in vollem Berllauen sich von ihr führen ließ. Es war kerne Minute Zeit zu vcr kieren, und so wandte sich Roepke auf Gcbhardo Wink nach dem Brondenbur ger Tlwr, während Gebhard selbst von Lea hastig über die Linden geführt wurde und dann in einem Grwirr von , Ulien vnio nisji incijr inipc, wo er sich eigentlich beiinde. Lea kannte hier offenbar jede Win fei. Mit unfehlbarer Sicherheil bog sie rechts und links ein in die krummen, engen Eaßchen, so eng manchmal, daß trotz der Mondnacht eine lies schwarze Finsterniß darin brütete, wie in einem Brunnen. Bald im Anfang dieser Irr fahrt erinnerte sich Gebhard, auf einer schmalen Helzbriicke, einem Laufsteg, über die Spree gekommen zu sein, dann wurde die Wanderung immer unheim l icher. Allerlei lichtscheues Gesinde! huschte über den Weg, verdächtiges Pfeifen und haldlaules Rufen und Raunen tönte aus unsichtbaren Winkeln. Oft schien jeder Weg abgeschnitten, die Gasse wie ein Hof rings geschlossen. Aber jedesmal ohne Zögern schritt Lea vorwärts und wieder hinaus aus die sein Hof durch einen grauenhaften Durchgang, eng, stockfinster, feucht klebrig, so daß Gebhard lief ans athmete, alö seine Fiihrcrin end'.ieli, nachdem cr eine Strecke in völliger Dunkelheit, nur durch Leas Hand ge leitet, vorwärts getappt war, eine Thür öffnete und ihn hinaus führte in die freie Nacht tust. ES war lief dämmerig und nur ganz allinülig erkannte Gebhard, daß er sich am Fuße einer Mauer befand, von deren Krone dichtes Epheugerank nach dem Boden hcrunterhing. Zwischen diesem Epheuvorhang und der Mauer stand er jetzt und sah durch die Biälter hindurch undeutliche Umrisse, wie von Bäumen, im Mondlicht schimmern. Lea stand dicht eben ihm und hielt noch immer seine Hand. Sie war fest überzeugt, daß hier sie Niemand finden würde, und nun. als Alles glücklich gelungen, als die ungeheure Span nnng nachließ, die sie bisher ausrecht erhalten halle, da suhlte sie doch die gewallige körperliche und seelische An strengung, und es überkam sie wie ein Gcfühl von Schwäche. Mit zitternden Knien und stürmisch schlagendem Her zen lehnte sie sich a Gebhard Wagen felds Schulter. - .Wo sind wir?" fragte Gebhard leise. Einen Augenblick noch, gnädiger Herr," sagte Lea nach Athem ringend. .Ich kann noch nicht sprechen." Gebhard strich leise mit der Hand über ihr schönes dunkles Haar. .Gutes Kind." sagte er herzlich, .wie soll ich Dir danken siir Deim. Treue? Wie ijalic ich sie verdient?" Lea war zusammengezuckt, als Geb hardö Hand sie berührte. Ein uiäg liches Wonnegefühl, das ihr fast die Besinnung raubte, war wie ein Slicir. durch alle ihre Nerven cjcflcjic. Gewaltsam :asste sie sich zusammen. .Wohin wollten Sie gehen l,n::r Abend?" fragte sie. immer noch lese zitternd. .Weißt D:j das nicht? Und wenn Tu es nicht weißt, wie kommst Tu dazu, mir helfen?" .F',n;-,eu Ik letzt nicht, gnädiger Har, cl:e ich ic habe i;eö;otS:t in völ lige C:!.:-ni-;i!. Nee!, n:n,sen wir rer lafsen !,,:e OaN. A'so tucüin?" e-.zäliZte h:. was er ir.it te:n , ij;-;;rai!'.j le'.clTidet. .ic ist vi u es gut." faote Lea ',!' athmend. .Bo hier ttnnca Sie n reichen leiil.t die 2iclle, wo der 2;.!ic hat hinbestellt die Pserdc." gi! iinix uir liivV Sie waren ii.1t c:i: r.-m Span auet Jtirr. Ein l!:;uchc!cr o::J In Konicimdt V.cti; jich t ia dicht an der alle Stadtmauer, die läng!! r.ilt mehr zur Bendeicianra. fenrern ur liech den Zwecken der Aicisc diente, einen kleinen Ga.ten crsade -.t. Lea kannte diesen Garten seit frühe ster Kindeizeit. l'.nzahlige Male hatie sie mit anderen Kindern Beriteck ge spielt in dem Raum, der sich zwische.: dem enhc r.i'S der Mauer gebildet halle, und sie erinnerte sich noch genau des angenehmen 'iuseln?, mit dem sie immer die kleine Thnr in dem Mauerrorsprune, delrachket Halle, die, wie ein N-lidareiunge behauptete, einen unterirdische Gang vcischlru. Laut aufgeschrien Halle!, die Madchen. als endlich einmal ein dreister Beugel wagte, auf die Klinke zu drücken und die Thür ganz unerwartet achgab. Aber die Neugier war doch starker ge wesen als die Gingst, und so hatten die Kinder gesunden, daß ein kurzer Gang innerhalb der Mauer hinführte und sich ans der anderen Seite in einen seuch ten. finstere Hof öffnete. I alten Zeilen halte dieser Gang wohl einen militärische Zweck gehabt. Jetzt diente er dem Geldwechsler dazu, seine Geräthschnflen wegznstellen. Lea Hölle den kleine Garte auf be qnemereui und kürzerem Wege erreichen können, aber eö lam ihr Alle daraus an, unbemerkt hinzugelangen und etwaige Verfolger irr: z führe. .Durch das Thor könne Sie nicht," sagte sie zu Gebhard. .Die Franzvskn Habendort auch eine Wache. Und die niedrige Mauer ist leicht zu übersiei gen. Sind wir doch als Kinder oft ge klettert hinüber in'ö freie Feld. Ich will jetzt achsehen, vb ist Alles sicher. Bleiben Sie ruhig stehen." Lea bückte sich, tauchte gewandt unter dem Ephcu hervor und blieb einen Augenblick regungslos stehen. Tann entkernte sie sich mit lcutlcc schrit ten. Nach kanm einer Minute kam sie wieder zurück. .Nun vorwärts," flüsterte sie. Aber leise." Nur ein paar Schritte ging eS a der Mauer entlang, dann standen sie an der Ecke des Gartchens. Der niedrige hölzerne Zann bot den ersten bequemen Tritt, und von da fühlten Lücke in den Ziegelsteinen wie eine Treppe die Mauer hinauf. ES war ersichtlich, daß dieser Weg von Kindern oder Tienstlcnten oft benutzt und künstlich nachgebessert war. Unter halb der Mauerkrone fand sich ein suß breiter Boisxrnng, ans dem man sicher stehen konnte, und von dem ans Lea gerade mit dem Kopf über die Mauer hinwegsah. Gebhard ragte mit der Brust darüber hinaus. .Wenn Sie jetzt über die Mauer steigen," sagte Lea, so finden Sie drüben gerade solche Stufen wie hier. Tann halten Euer Gnaden sich links, bis Sie die Spree erreichen, und von dort ist's nicht mehr weit bis dahin, wo der Alte will hinbringen die Pferde." Gebhard und Lea standen dicht eben einander aus dem Borsprung der Mauer. Eben hatte der Rittmeister die Ellendogen anfgesetzl, um die andere Seite z erreichen, da riß Leas linker Arm, der sich um seinen Hals legte, ihn mit gewaltiger Kraft zurück. Der starke Mann schwankte von der uner wartet heftigen Bewegung und hätte vielleicht allen Halt verloren, wenn nicht Lea, in ihm eine Stütze zu geben, ihn mit aller Kraft an sich gedrückt hätte. Ihr scharfes Ohr hatte trotz des leichten Geräusche?, das GebhardS Ae wegung verursacht hatte, Tritte nd den Ton von Männerstimmen gehört. Instinktiv hatte sie den Ritlmcister 'aich znriickgcrisscn, um ihn vor der Entdeckung zu schützen. Nun hielt sich Wagenseld in wunderlicher Stellung, Mit den Füßen stand er ans dem Ber sprnng, sein Oberkörper war ach rechts herunter gezogen, so daß sein Gesicht an Leas Brust lag. .Um GolteS willen keinen Ton," flüsterte ihre Stimme an seinem Ohr. Außen an der Mauer entlang ging eine französische Patrouille. Langsam kamen die Summen näher, klangen einen Augenblick vernehmlich zu den Beiden heraus und verhallten wieder tonlos in der Ferne. Lea stand indessen in einer Erregung, in der sie ihre üinne kaum noch bc herrsch!?. Sie fühlte GebhardS Gesicht so warm an ihrer junge Binst, sie fühlte, daß ihr Her; schlug zum Zer springen, und ihr ganzer Körper zitterte wie im Fieber. Langsam löste sie ihren Arm, als der Rittmeister sich vorsichtig ausrichtete. Im nächsten Augenblick war Gebhard auf der anderen Seite der Mauer. Leb' wohl, Lea," sagte er herzlich, .und ich danke Dir." Damit j.hickie er sich an, hinabzusteigen. Da fühlte er sich von zwei Armen fest umschlungen, ein glühender Knß brannte ans seinen Lippen, dann ließen die Arme ihn los, er hörte Lea mit einem Satz hinnnlerspringen, noch ein leises Rascheln in den Ephenblöltcri'., und sie war verschwunden. Ein heißeö Gefühl stieg in Eckhard aus. .Lea!" rief er leise. Alles blieb todtenstill. Roch einen Augenblick zauderte er: dann stieg er entschlossen die Mancr herab und wandle sich der Spree zu. Wie cr langsam vorwärts ging durch den tiefen Sand, der bei jedem Schritt unter dem Fuß zurückwich, da tauchte vor ihm ans 'S 'Neue der Ernst und die Gefahr seine Vorhabens ans, und bald kamen auch die edske cin sein treues, tapferes Weib und an sein lieb licheö Kind, und verjagten die heißen Phantasien, die das schöne Judenmöd chen einen Augenblick lang in ihm heransbeschwore he.tte. . 5? a p i t e l. Donnernd hallten die ??ne deS mej singnei, KloxfcrS durch datf stille HauS in der Bchren'iraße. Eilig öffnete der Pertier nnd prallte i zurück, als er einen ganze Trupp Sei ho.te.tt mit kli?-d? ' liafien vor sich Iah. .Wo ist der Rittmeister vrn Wagen seid?" derrichte der fahrende Osuzier ihn an. .Er ist nicht hier.' stotterte tcr önziiliche Perlier. .Nicht hier? Wo ist er denn?" .Ich weiß nicht." me. las wissen Sie nicht! 'a, wir wollen' bald heran haben ! Ser geant Bcnnet. lassen Sie an der7hür und an der Thoreinsahrt zwei Leute stehen. Auf Jeden, der da Hau vrr lassen will und ans .Halt' nicht steht, wird geschossen. Die Anderen folgen mir in's HauS. Marsch!" Mit Schrecken halle Eharlolle Wa genseid, die auf den Lärm an's Fenster geeilt war, die fremden Soldale vcr ihrem HauZ gesehen. Entschlossen stieg sie ach dem Flur hinunter und kam gerade och znrech!, um dem iranzö fische Opizier am Fuß der Treppe zu begegnen. .Was suchen Sie hier, mein Herr?" fragte sie in sianzöjijcher Sprache. Ten Rittmeister von Wagenseld." antwortete der Offizier achtungsvoll, indem er den Hut abnahm. .Er ist nicht hier." Wo ist er?" .Ich weiß eö nicht." .Verzeihen Sie, Madame, da? Alle ist mir schon einmal gesagt worden, aber ich habe Befehl, den Rittmeister von Wagenseld hier zu verhaften, und bin genöthigt, das Hau zu durch jnchen." In diesem Angeublick trat der Adju taut des Kaisers aus seinen Zimmern. ,Waö geht hier vor?" fragte er über rajcht. .Sie, Madame, hier unter die fe Soldaten?" Tieser Herr," erwiderte EharloOß, .behauptet den Befehl zu haben, mei HauS zu durchsuchen." .Und weshalb?" wendete sich Hers seid a den Lieutenant TersdeS. .Ich habe den Auftrag, den Ritt mei ster ron Wagenseld in diesem Hause zu verhaften." Leo HerSseld zuckle zusammen. Da war ja sein eigener Wunsch ersiillt. auf räthselhafle Weise, ohne daß er die Hand dazu gerührt hatte. Und doch warum konnte er sich ichl darüber freuen? Mit fragendem, besorgtem Blick sah er die schöne Fra an seiner Seite an. Mein Gemahl ist nicht hier," sagte Eharlotte ruhig. Er hat vor einiger Zeit das Haus verlassen, und ich weiß nicht, ivo er in diesem Augenblick ist." Hersfeld sah Eharloltcn überrascht an. Zollte sie die Unwahrheit sagend Aber nein, unmöglich! So sieht Nie mand ans. der lügt. .Wann erwarten Sie den Herrn Rittmeister zurück?" fragte der Lieute nant Dcrodes. Taniber knnn ich keine Ankunft geben." Und wie lange ist es her, seit cr daS Hans verlassen hat?" .Etwa eine Viertelstunde." .Sie weiden e? d.r Strenge meines Dienstes zu Gute halten, Madame, wenn ich trotz Ihrer Worte mich davon, überzeuge, ob der Herr Rittmeister in diesem Hanse ist oder nicht." Eharlotte warf ans Hcrefld ftwen liilfeflehenden Blick. Der Adjutant trat r,f den jungen Offizier zu. .Wissen Sie, wer ich bin?" Gewiß, mein Kapitän." .Nun gut. Ich siehe Ihnen dafür, daß der Rittmeister von Wagenield, falls er noch in diesem Hause ist, e.ö HauS ohne Wissen der Keninandsntur nicht verlassen wird." .Ich weiß nicht, mein Kapitän," sagle der Lieutenant Terodc zögernd. .Ich glaube doch, daß ich in im an die bestimmten Weisnien er Koniman dantur halten ,!,", .Aber Sie hören doch," entgegneke ungeduldig der Adjutant, .daß ich die volle Verantwortung übernehme." .Ich möchte mindestens vor dem Hause zwei Posten stehen lassen," sagte unschlüssig der Lieutenant. Thun Sie, was Sie nicht lassen können," erwiderte HerSseld kurz. .Jedenfalls aber entfernen Sie sofort die Soldaten aus diesem Haufe. Der Lieutenant TerodeS zweifelte noch immer, ob er zu solchem Verfahren berechtigt sei. Aber dem herrischen Adjutanten des Kaisers getraute er sich nicht zu widersprechen. Mit militä rischem Gruß gegen Hersseld und achtungsvoller Verbeugung gegen Ehar lotte verließ er das Hans, gefolgt von seinen Soldaten. '- ,Tie Posten an der Thiir und nn der Einfahrt bleiben vorläufig stehen," sagte er draußen zu dem Sergeanten Bonnet. .Mit den Anderen marschiren Sie zurück nach der Wache." .Und was soll ans dem Jndenjungen werden?" fragte der Sergeant. .Er hat uns richtig geführt und kann nichts dafür, daß der Vogel bereits auSgeflogen ist, also laßt ihn laufen. Mach', 'daß Du fortkommst, Du Schuft!" Beitel ließ sich das nicht zweimal sagen. Wie ein gehetzter Hase jagte er die Straße hinunter und war im Augen blick um die nächste Ecke verschwunden. Indessen standen Eharlolle und der Adjutant sich noch am Fuße der Treppe gegenüber. Ich habe für den Augenblick die Verantwortung übernommen, Ma tarne," fagte Leo Hersfeld. ,nm Ihnen eine brutale Szene zu erspare. Aber die Kommandantur wird zweifellos aus diesen Fall zurückkommen, und wenn der Rilimeisier von Wagenseld was ich nicht wissen kann noch ,n Berlin ist-" .Ich Hesse, er ist bereits in sicher heil," unterbrach ihn Eharlotte. l5r w t Berlin nerlaiien- Inländisches. In New ?1 o rk leben 100 rinde, die ganz von der öffentlichen Äohllhät'stkeit abhängen. 5100.000 baar wurde ins Laufe des vergangenen JahreS in weirad Wettfahrten aewonnen.