W n tf)f n wk ftta VVVg f'sMIfa -UOMÄ Jahrgang 19. Lincoln, ieb., Donnerstag, 12. Januar 189!) n. :u. t Anbllilld-Dcpcschcü. Anschnldijiuilj'.kil stsstfii dkutjche 5?olo!'ialdeamte. chlechte englische Handeltbil uz. Tif ZIukwandttuiig o Brkmen. Ikutschland. Berlin. 10. Jan. Der deutsche Slfttkareisende Dr. Krause erhebt in einer an den deutschen Reichstag gerichteten Denkschrift oie Anschuldigung gegen die deutichen Ve amten in Togo, dafz sie den Sklaven Handel in jenen Gegenden duldeten. Er habe selbst gesehen, das, in der Stadt stete in 3 Tagen 15,000 Sklaven ver kauft, seien. f Jn Münchm wurden 3 deutschameri. Manische Schwindlcr,5iranwctter, Jocrg und Schmidt verhaftet, die sich grofze Summen von Leuten zu verschaffen ge wußt hatten, denen sie vorspiegelten, dafz sie eine große an'.erikanische Erb' schaft zu vertheilen hätten. Zwei angeschene Strafjburgcr, die Doktoren Ehlert uud Mönichs, beide gute . Bergsteiger, unternahmen am Neujahrstäge einen Ausflug in dieVer ner Alpen. Sie beabsichtigen vom Su stenpatz auf Schneeschuhen in's Rcufz thal zu gehen. Jede Kunde von ihnen fehlt. Sie scheinen in den zu jener Zeit herrschenden heftigen Schnecstürmen umgekommen zu sein. Trotz der gerade eht besonders gefährlichen Lawinen türze wurde der ganze Distrikt abgc ucht, aber vergeblich. Nicht allein in der halbamtlichen Presse, sondern auch in denBlättern der verschiedensten Parteiricylungen wird darauf hingewiesen, wie korrekt die deutsche Regierung gehandelt habe, bafc sie sich jeder Einmischung in die Er pansionspolitik der Ver. Staaten ein kalten und auf den Standpunkt gestellt yabe. dafz man der Regierung in!Qash ington, die mit der Neuordnung der Dinge allcHände voll zu thun habe, teu ne unnöthigcn Schwierigkeiten derei ten sollte. , Besonders interessant ist eine Atu ßerung der freikonscrvativen Post". Das Blatt sagt: Bei Berfolqi,nq der unerquicklichen Verhältnisse, wie sie jetzt auf den Philippinen zu Tage treten, dringt sich uns die Frage auf: in rocl - chLage befände sich jetzt Deutschland, wenn es wirklich einen Theil der Ptii lipvinen okkupirt hätte, wie die !olo- -nialenthusiasten riethcn?" Beim Landerwerb", fügt das Blatt mit un erkennbarer Anspielung auf die Ver. Staaten hinzu, ist weise Mäßigung dem planlosen Zugreifen vorzuziehen." Nach der FrankfurterZeitung" weu den der Kaiser und die Kaiserin von Italien aus im März auch 2legypten bereisen. " Wie erinnerlich, wurde seiner Zeit gemeldet, Kaiser Wilhelm habe bei sei nem feierlichen Einzüge in die Haupt--und Residenzstadt nach seiner felir von der Palästinafahrt dem Ober biirgermeiiter Kirschncr, nachdem die ser seine BegrüszungSsprache gehalten, persönlich von seiner Bestätigung Mit-, thcilung gemacht. Hieran anknüpfend, erzählt nun der Vorwäcts", M dem Diner, das nach dem Einzüge stattfand, hätten zwei Minister Herrn Kirschncr zu seiner Bestätigung gratulirt. Da gegen bale der Chef des Geheimen Ci-vil-Kbinetts Dr. von Lucanus Herrn Kirschner vertraulich bei Seite genom inen und ibn gefragt, ob eine Aushe bung des Gitter-Beschlusses (die Grä ber der Märzgefallenen sollten nach einem einstimmigen Beschlusse des Magistrats mit einem Gitter umftie det werden) möglich sei. Als Herr Kirschner dies verneinte und hinzusüg tf, die Restaur!?ung von verfallenen Gräbern durch ein einfaches Gitter kön ne doch wohl nirgends Anstofz erregen, habe Herr von Lucanus mit einer mir muthigen Kopfbcwequng gemurmelt: .Aber die Inschrift. 'die Inschrift." Die Bossische Zeitung" meldet, dafz kürzlich im Stadtschloß zu Potsdam Zreuerwehrlkute. die Nachts in den Kor ridoren patrouillirten, aus Neugierde ein Zimmer betraten. Als sie plötzlich Schritte hörten, flohen sie in ein ande reö Zimmer, welches das Schlafzini nier der Kaiserin war. Letztere er wachte und schlug Lärm, worauf der Kaiser und mehrere Hofbeamtc herbei eilten, welche die Verhaftung der neu gierigen Feuerwehrleute veranlaßten. Johann Most hatte dem bekannten hiesigen Anarchisten Landauer eine Nummer seiner Freiheit" zugesandt. Das Blatt fiel aber in die Hände der Polizei und wurde konfiszirt. Bon der SirafkVnmer des Landgerichts ist nun ein Kontumazialverfahren gegen Most eröffnet worden. In ähnlichen erichtlichen Verfahren ist Most schon zu einer ganzen Reihe von Eeiingnifz strafen veruitheilt worden. General der Infanterie von Secbeck. tcmnianHnrtber General des 10. Ar meekorpS (Hannover) und General naior von Weise, Kommandeur der 13- Infanterie-Brigade, deren Stab i IRandenburg a. H. liegt, sind um ihren Abschied eingekommen. In Glogau in Schlesien ist der General a. D. Hermann Pachur ge storben Der Präsident der L,amburgischen Bürgerschaft, I. H. L. Adloff. ist in folge Blutsturzes plötzlich aus dem Le den geschieden. Herr Adloff hatte die sen Posten ,rst am Neujahr angetre ten; im vorigen Jahre bekleidete er das Amt eines Bice-Präiidenten. Die Staatsanwalischaft in Ulm hat hinter lern flüchtig oewordenen Eie schästösllhrcr der sozialisiiscl-en Ge nosscnschaft .Zi'.m weisen Rößl". Ma-I ler Frey, welcher bedeutender Unter schlcgi.ngen beschuldigt wird, einen Steckrrief erlassen. Der bekannte Landwirlh Albert Schultz. nach seiner in der Altmark telegenen Besitzung meist SchultzLu pitz genannt, ist gesiStben. In Lreslau ist der Schuhmacher meister Hermann unter dem Verdachte des Gattinn,ordes verchaftet worden Hermann's Frau ist im Jahre 1S84 unter bisher nicht aufgeklärten Um ständen verschwunden und im Keller des Hermann'schen Hauses ist jetzt ein weibliches Skelett g:funden worden, das die Polizei für dasjenige der ver schwur.dknen Frau Hermann hält. Richard Skowronnek. der Drama turg des Königlichen Schauspiellxiu ses.' ist von seinem Posten urückgetre tcn. Herr Slowronnek ist der Verfas ser verschiedener Lustspiele, von denen Halali" und E'ne Palastrevolution" die bekanntesten sind. Polizeipräsident von Windheim hat das Auftreten der ehemaligen Gelieb ten des Banknotensälschers Grünberg, Ella Golfe, im Berliner Olnmpiathea ter veiboten. Die Kölnische Zeitung" erörtert heute die geplante Fleisck schau - Bor läge und giebt die Ansicht kund, daß die Maßregel nicht nur nicht drückend für Amerika sei. sondern eher von Vortheil. Das Blatt ist ferner der Meinung, daß nach der Einreichung der Borlage es vielleicht möglich sein wird die zur Zeit bestehende Vor schuft, welche die Vorlegung der ame rikanischen Fleischschau Certificate verlangt, zu modifiziren, eine Conzes sion, die für die amerikanischen Expor teure von großen, Werthe wäre. Die Vorlage verbietet die Einfuhr von amerikanischer Wurst nicht. Der Pariser . Figaro" wurde gestern in ganz Deutschland confiszirt, weil er eincKarriZatur enthielt, die dem Puci" entnommen war und Kaiser Wilhelm in Gestalt eines verachteten Thieres" zeigte. (Der ..Puck" brachte in seiner Aufgabe vom 7. Dezember ein Bild, welches alle gekrönten Häupter darstellte und die Unterschrift tcua: Die drohende Revolte in der Tschun gel." Kaiser Wilhelm war als Eber dargestellt). Berlin. 1. Jan. Bischof Anzer, der deutsche Missio nar in der chinesischen Provinz Shan tung, spricht in seinem soeben eingctrof fenen Jahres - Bericht die Ueberzcu gung aus, daß der Kaiser von China das Opfer eines langsam wirkenden Giftes ist, und daß von der Kaiserin Wittwe sein Nachfolger bereits ausge wählt ist. Dr. Änzer sagt, daß es kci- nem Zweifel unterliegt, daß der Kaiser die Absicht hatte, die Kaiserin - Wittwe als Gefangene nachMukdcn. der Haupt stadt der Mandschurei, zu schicken, und daß de Kaiserin dies zu derselben Zeit erfuhr, als sie die Nachricht erhielt, daß der General - Commissär Auan-Shi- Kai die Veröffentlichung eines kaiser lichen Ediktes beabsichtige, wodurch dc tradionelle Zopf abgeschafft und euro päische Kleidung eingeführt werden sollte. Die Folge war eine stürmische Unterredung mit dem Kaiser, wobei sie ihm seine europäische Kleidung vom Leibe riß. Postnachrichien aus St. Petersburg besagen, daß dort ein großer Streik un- ter den Textil - Arbeitern ausgebrochen ist. Die Ausständischen sind auch zu Gewaltthätigkeiten übergegangen, ha- den Eigenthum zerstört und Scabs angegriffen. Es mußte Militär her oeibeordert werden. Die russische Zensur gestatten den dortigen Zeitungen nicht, den Streik zu erwähnen. Maximilian 5)arden erzählt in sei ner Wochenschrift Die Zukunft." Dr. Schweninaer sei derjenige gewesen.wel eher den Fürsten Bismarck bewogen ha be. seine ..Gedanken undErinnerunqen" zu schreiben. Harden ist ein intimer Freund Schweningers. zland. London. 1. Jan. Nach der amtlichen Statistik derHan delsbörse wurden von hier im v. I. 11 Millionen Pfund Sterling inGold nach den Ber. Staaten exportirt, na ) Deutschland aber 12z Million. Im vorigen Jahre überstieg die Ein fuhr die Ausfuhr um 177.0M.00J Lstrk. oder Z883.000.000. Trotz des Einkommens von englischen im Aus lande angelegten Kapitalien, das auf 500 Millionen Dollars geschätzt wird, erscheint diele Handelsbilance bedenk lich. Die Plnlippino - Comites in Paris. Madrid und London haben am Sam stag an den Präsidinten McKinlen Proiestdepeschen abgesandt. Die Pa riser Depesche lautet: Wir protesiiren gegen das Landen von amcr. Truppen bei Jloilo." Die Lindorer Depesche sagt: Der Fricvensvertrag ist noch nickt ratifi zirt. Die amer. Ansprüche auf Sou veränität sind virfrüht. Bitte, zichen Sie die Beschlüsse betreffs Jloilo's in Wiedererwägunz. Die Philippinvs wünschen die Freundschaft von Anie rika und verabscheuen Militarismus und Täuschung" Die Pariser Junta Hot ein Kabel gramm aus Hongkong erhalle, wel ches sagt, daß ein Kampf unvermeid lich ist. London. 10. Jan. Die Coroners Geschworenen, wel che den Selbstmord d?s Grafen Franz Karolhi untersuchten, fällten einen Wahrspruch, demzufolge die That in zeitweiligem Wahnsinn verübt wurde. Itt!attZ-z!ep?lche!l. Line ffanz? i)ic:i,.' vo l t l'a!,n,!!:ml!.".i. XU l?rpans,0!,ssraae wird c':j:i;i erörtert. Sie clfliiu raiäiaiur. tfife ulsll.ff stlii ftropöc. 32 e tu 7) o r f , 10. 3an. Durch eine tfcüijbn zweier Zie der Lehigh Ballq - Bahn bei W.jt Tunellen, R. I., wurcen 13 Persone,' getöötet und mehr als 25 verletzt. Die Todten, soweit dieselbcn identifizier Werden konnten, sin): . W. A. Markwell von Shamokin. Pa. William 5nn:!el. ein Eontrktc: aus Mt. Earmel. Pa. John Jarvu-, ein Knabe aus M Carmcl, Pa. John Jacob Heller aus Mt. Carrnel, Pa. Alanne Manning aus Mt. Carmel. Pa. ' Ein unter dem Namen Joseph bk kannter Mann aus Shamolin, Pa. A. S. Kaiser aus Pcttstown. Pa. Verletzt wurden: L. T. Walters von Mt. Carmel. Pa., Martin Keenan von Mt. Carmel. Pa., Stanley Day von Newmarket. N. I., William Eorcll von Newmarket, N. I., Kcenan von Locust, Gap. Pa., William Feelan von Little Valey. Pa.. Frau Jarvis von Mt. Carmel, Pa., Frl. Marguerite Jarvis, ihre Tochter, beide Beine gebrochen, Condukteur C. McCullough, W. I. Dailey, Frau W. I. Dailey, Peter Lud,. Anton Ludi. Edward Rick von Bound Brook, Loko motivführer des Lokalziigcs, Lliver Schäfer von South Easton. Pa., Ja mes Prendergast, Lokomotivführer des Hazclton Expreßzuges, George Lanas ky von Mt. Carmel. Pa.. Nichclas A. Borreau von Shamokin, Pa.; seine Frau wurde tödtlich verletzt und seine beiden Söhne verloren jeder beide Bei ne. S a l i d a , Col., 10. Jan. Ein Biehzuq der Tenver und Rio Grande Eisenbahn entgleiste beiMcars Juncticn und stürzte den Bahndamm hinunter, so daß die Wagen zertrüm wert wurden. Die Zugbeamtcn wur den alle schwer vcil:tzt: der Lokomotiv führer Ed. Somerville sehr gefähr lich. Cine Menge Bich wurde geiöd tet. Lelleville. Mich.. 10. Jan. Der Frachtzug No. 00 der Wabash Bahn fuhr in einen anderen Fracht zug hinein. Der Lokomotivführer und Heizer retteten sich durch rechtzeitiges Abspringen. Fünf Wagen verbrann ten und die Lokomotive wurde schlimin beschädigt Der Schaden dürfte circa $25,000 betragen. S i d n e y . Ncb.. 10. Jan, Bei Sunol, 1? Meilen von hier, stie ßen der Union Pacific PassagierzugNo. 3 und Zug No. 2 zusammen. Die Lo comotiven beider Züge wurden ver nichtet und der ganze Zug No. 3 zer stört. Der Locomotivsührer Bonner erlitt tödtliche Lcrlekungcn, der Heizer Coleman wurde geiödtct, viele Passa giere schwer verletzt und zwei getödtct. I ür und wider (rpansion. W a s h i ,! a t o n . D. C.. 10. Jan. Richard Crcker's Aeußerungen über Expansion" finden in demokratische:! Congreß - Kreisen sehr verschiedenen Widerhall. Richard P. Aland. Mo., meinte, als erklärter Gegner von Expansion" differire er von Hern, Erokr in Allem, was er gesagt habe. W. E. Benton. Mo., hält den Ver such, die Ver. Staaten zur Erwerbung der Philippinen zu zwingen, für einn am Volke begangenen Betrug, da dort Amerikaner nicht leben könnten. Das Resultat würde mehr Kosten, als Ein nahmen sein. Dagegen giebt eS nach Thomas E. Catshrngs, Miss., kein ExpansionS Jssue"; wollten die Demokraten in 1300 ein solches aufwerfen, so brauch ten sie überhaupt keine Präsidenten Ncmination zu mcichen. Herr Croker ist hinsichtlich von Expansion" durchaus im Recht", sagt Leonidas Livingston von Georgia. Senator Jones von Arkansas, Vor sitzer des demokratischen National Comites, ist, wie er erklärte, ein aus gesprochener Gegner der Crokcr'schen Expansions-Jde:. Die Ver. Staaten sollten vielmehr die Filippinos in Stand setzen, eine unabhängige Regie rung zu errichten. Krieg könne gegen dieselben nur geführt werden, wenn der Congreß sich dafür erkläre. Auch die Negerfrage müsse schon gegen wei tere Erwerbung von Gebieten fremder Rassen sprechen. Für Expansion ist ferner Senator Morgan, Ala., dagegen von Demo kraten Senator Casferth, La., Sena tor Money, Miss., die Abgeordneten Cludy. Kr,., und McKee. Ark. Noth im Soldlttde. Seattle. Wash.. 10. Jan. Laut Nachrichten aus Dawson in Alaska soll die Bundesregierung um Hülfe für die nothleidenden Miner im Klondike-Gebiete ersucht werden, da die zur Verfügung stehenden localen Fonds nicht ausreichen. Nahrungs Mittel sind genug vorhanden, doch fehlt es an Geld, sie für die Hungernden zu kaufen. NuS dem I-enster gestürzt. St. Louis, Mo.. 10. Jan. Schw'stcr Margaret Newman. Oberin des Ursuliner - Klosters an der 12. Straße und Russell Avenue, wur de durch einen Sturz aus einem Fenster des 3. Stockwerkes getödtet. Wie sich der Unglücksfall ereignete, weiß man nicht. Anglllnd-Dcpcschcn. Tie stkhrimctt Absichten der öranzosen. Ter deutsche aiscr rüftmt die gu ten Btiiehunge des Likichcs zu Oesterreich. ZZaljchkr Lärm. Teutschland. Berlin. 11. Jan. Gesten fand die Vermählung der Tochter des hiesigen östcrreictiischen Botschafters.Graf von Szögyeny-Ma-rich, mit dem Grafen Somsich statt. Der Kaiser wohnte der Ceremonie der Eheschließung in der Uniform seines ungarischen Husarenregiments bei und nahm auch an dem Frühstück theil. Er hob hiclbci besonders die guten Bezie hungen zwischen Oesterreich und Deutschland hervor. Der .Botschafter dankte dem Kaiser. , Im Kreise Grüneberg haben eine Anzahl Ortsschulzen den Irrthum be gangen, die ihnen zugeschickten Pla täte, welche nur im Falle einer even tuellen Kriegserklärung angeschlagen werden sollen, sofort zu veröffentli chen. Infolge dicser Veröffentlichung strömten die Reserven und Landwehr leute nach ihren Sammelplätzen, wo sie natürlich rasch aufgeklärt wurden. Zu Ehren des vor Kurzem mit dem hohen Orden vom Schwarzen Adler ausgezeichneten Malers Ad. Menzel sand gestern ein Bankett deutscher und österreichischer Künstler staft. Ter Ver ein Wiener Künstler hatte, dem Kaiser für die Menzel ertheilte hohe Auszeich nung eine Dankadresse übersandt. Der Nordd. Lloyd hat beschlossen, eine neueDampferlinie zwischen Seatt le und Hongkong einzurichten. Die Berliner Neuesten Nachrichten" kommen heute auf die Aeußerungen zu rück, die General Wesley Merritt kürz lich in New Jork über das Nicht saln tiren der amerikanischen Flagge seitens des deutschen Geschwaders in Manila machte. Das Bismarck-Blatt bemerkt hierzu, es mag ja richtig sein, daß der Salut deshalb unterblieben ist, weil das deutsche Geschwader zu weit ent fernt lag, um das Hissen des Sternen banners auf den Forts sehen zu kön nen, aber der Salut hatte in diesem Falle untcr allen Umständen unterblei ben müssen, weil Manila damals vl kerrechtlich noch zu Spanien gehörte und das Abgeben des Saluts daher eine Parteinähme und Verletzung der Neutralität gewesen wäre. Wenn im Januar 1871 eine amerikanische Bai terie Zuschauerin oor Paris gewesen wäre, würde sie beim Hissen der deut schcn Flagge auf dem Mont Valerien auch keinen Salut abgegeben haben. Jetzt ist auch genauer bekannt gc worden, welche Vundesstaaten bei der Abstimmung im Bundesrath in dem Lippe'schen Erbfolgcstreit die zehn Stimmen dagegen abgaben. Es wa ren: Bayern (6), Mecklenburg-Strelitz (1), Sachsen-Meiningen (1), R.'i'.ß äl tere Linie (1) und Lippe (1). Wer nun eigentlich in dem Lippe-Fall als Sieger hervorgegangen ist, darüber ge hen die Ansichten auseinander. Dk Bossische Zeitung" ist der Ansicht. -Preußen habe eine Niederlage erlitten, da es nur durch einen Compromiiz ha be verhindern können, überstimmt zu werden. Uebrigens wird jetzt aus München gemeldet. Kaiser Wilhelm habe die An regung Bayern's, zur Erledigung von Tbronstreitigkeiten einen besondüren Gerichtshof zu errichten, sympathisch aufgenommen. Aus Bern wird gemeldet, daß im Sustenpaß die beiden Straßburger Touristen Namens Ehlert und Moen nichs, die, wie wir meldeten, vermißt werden, unter einer Schneelawine be graben wurden. (Ter Sustenpaß liegt im östlichen Theile der Berner Alpen, zwischen dem Titlis im Norden und den Sustenhörnern im Süden. Er führt in einer Höhe von 2262 Metern vom Gnadenthal im Kanton Bern in das Mahenthal im Kanton Uri.) Prof. Stiles, der wissenschaftliche Attache der hiesigen amer. Botschaft, sagte heute in einer Unterredung: Die gegenwärtige Aufregung in Amerika über die Fleischschau-Vorlage ist größer, als die Umstände sie rcchtfer tigen. Ich bin überzeugt, daß Deutsch land versucht, vollständig gerecht zu handeln. Tie gegenwärtige Agitation in Ame rika ist verfrüht und schadet uns nur. Ich rathe dazu, die amtliche Beröffent lichung des Textes der Vorlage ubzu warten. Ich glaube nicht, daß Deutsch lcnd gegen Amerika ungerecht handeln wird." In Magdeburg ist der Redakteur der sozialistischen Volksstimmc", August Müller, wegen Majestätsbeleidigung zu 49 Monaten Gefängnißbaft verurteilt Ter Reichstag trat wieder zusam me. Ter Graf von Posadowsk',, Wehner, der Minister des Innern und Vertreter des Reichskanzlers, beharp tete in seiner Erwiderung auf eine An frage, daß die Behauptung, in Deutsch land herrsche Fleischmangcl. unbegrün det sei. Die Einfuhr von Fleisch sei unnöthig, da der Bedarf vollständig ge det werde, und die Schutzmaßregeln gegen die Einsuhr müßten wegen Ver Minderung von Krankheiten aufrecht erholten werden. Laufe der Debatte erklärte der Ackerbau - Minister, daß die gesund heitlichen Maßregeln in keiner Weise mit den Berpflichtunoen des Lanres fremden Tölrn gegenüber im Wider spräche ständen, welche ihm du:ch B, trägt auferlegt worden seien. Die Re- gierung veeibiichtige nicht, den Preis einheimischer Erzeugnisse durch Ein fuhr - Verbote in die Höbe zu treiben. Mit Bezug auf die Quarantäne und sonstige Maßregeln sei Teutfchln) weniger streng als andere Länder. Zum Schluß erklärte der Minister. Deutschland niüsse sich soweit als mög. lich von der Einfuhr unabhängig ma chen. was seiner Ansicht nach lcich! ausführbar sei. Bei der jetzt mit Hochdruck betriebe nen Suche nach Anarchisten macht die hohe Polizei auch viele Mißgriffe. Si wurde in Potsdam ein reicher italieni' scher Bergnügungsrlistnder als Anar chist verhaftet. Glücklicherweise ver mochte der betreffende Herr die Unge nchtsertigkeit des Verdachtes üöerzeu gend nachzulveifen und seine Loyalität als treuer Unterthan eines Verbünde ten des Kaisers Wilhelm außer Zwei, fel zu stellen. Unter vielen Entschul diaungen erfolgte nun natürlich sofort seine Freilassung. resterreichUngarn. Wien. 11. Jan. Der Genre- und Geschichtsmale? Diefenbach in Wien, über dessen Ver, wögen kürzlich der Konkurs eröffnet wurde, ist sammt feiner Kolonie" gr richtlich ermittirt worden. Er war so hcrbgekomincn. daß die Gerichtsvoll zieher dem Weinenden aus Erbarmen zwanzig Gulden schenkten. (Diesen dach führte eine sog. Naturlebensweise, welche auf vegetarischer Kost und scnr leichter Bekleidung basirte, und hatt? eine kleine Kolonie Gleichgesinnter um sich gesammelt.) Die deutschen Gastwirthe inTetschen, Böhmen, wo der große Fideikommiß besitz des Lstereichischen Premiermini' sters Grafen Thun liegt, rächen sich für die tschechischen Sympathien des Gra sen dadurch, daß sie das Bier, das auf den Gütern desselben gebraut wird, bo:icotten. Wien. 11. Jan. Die Neue Freie Presse" sagt. Eng land habe, im Einvcrständi.iß mit sei nem , neuen Vetter jenseits des Atlant: schen Ozeans" Frankreich auf's Neue Nadelstiche vcrsent. indem es dessen Versuche, die französische Interessen spbäre in Shanghai weiter auszudeh nen, vereitelte. Andere Zeitungen äußern sich in ih rer Besprechung der Lage. England reize ganz muthwillig Frankreich zum Krieg. V u d a p e st . 11. Jan. Lieutenant Baden!, ein Sohn des früheren österreichischen Ministerpräsi denten Badeni. ist im Duell mit einem Civilisten gefallen, welchen er beleidigt hatte. Die Geschichte macht großes Auf sehen, besonders in höheren Kreisen. England. London. 11. Jan. Ter Präsident von Costarica, Rafacl Jglesias, wurde vom auswärtigen Amte mit ungewöhnlichen EhrenbezeU' gungen empfangen. Man vermuthet, daß dies mit der Absicht des auswärti aen Amtes in Verbindung zu bringen ist den Ver.Staaten nicht in allen Stü cken wegen des Baues des Nikaragua kanals nachzugeben. Queenstown, 11. Jan. Ter britische Dampfer Wcstminster, welcher am 24. Dezember vor! London nach Philadelphia obsuhr, ist hier ein gelaufen. Sein Kohlcnvorrath war er schöpft und das Schiff war theilwcise leck. ' Am Sonntag Abend 10:30 traf das Schiff die britischen Dampfer Storm King und Paddington. von denen lctz terer den ersteren schleppte. Beide Schiffe sind hier soeben eingelaufen. ' D o v e r , 11. Jan. Wegen heftiger Stürme mußten die Postdämpfer ihre Fahrten einstellen. Italic. R o m . 11. Jan. Die Kammer hat bis jetzt den Hau delsverirag mit Frankreich nicht ratisizut, die Abgeordneten erklären, daß die Ratifikation nicht elzer erfolgen werde, als bis die Negierung befriedi gende Erklärungen darüber gegeben habe, daß durch den Vertrag der Be stand des Dreibundes nicht gefährdet werde. Der ehemalige Botschafter Frank reickö am Quirinal, welcher erst vor 11 Monaten zurücktrat und die Ber Handlungen führte, welche zum Ab schlüsse des Handelsvertrages führten, hat in der Pariser Revue de dcur niondes" einen Aufsatz über die Bedeut tung de? Vertrages veröffentlicht, in dem er offen erklärt, daß Ziel und Ab sicht des Vertrages gewcfen sei, Italien wirthschaftlich so abhängig von Frank reich zu machen, daß es ihm unmöglich gemacht werde, sich an irgend einer po litischcn Aktion gegen Frankreich zu betheiliaen. Die italienischen Abge ordneten verlangen deshalb von der Negierung bcstimmteErklarungen über die politischen Beziehungen des Ler träges, besonders seinen' Einfluß auf den Treibund. Griecheuland. ' Athen. 11. Jan. Gestern wurde die Kammer aufge löst und Neuwahlen für den 20. Fe bruar ausgeschrieben. Diese werden auch darüber entscheiden, ob das Mini sterium ZaimiL im Amte bleibt, oder Dclhannis wieder ans Ruder kommt. Der dem Prinzen Georg zur Seite stehende Rath kretischer Zlikpräseiitaii' tenten besteht aus 12 Christen unv Mubamedanern. Die 6 Monate wähnnde Türre hat endlich aushört. Die Landivirih schast erlitt cnoriv V?rll,'.ste. Aranlrekch. P a r i s . 11. Jan. DieKammern trat.'.i heute wieder in Sitzung , die eine äußerst stürmische werden oürfte. Man erwartet, daß ein Vertrauensantrag gestellt werden und daß dies möglicherweise zum Sturze des Ministeriums führen wird. Alle Straßen, die nach dem Palais Vourbcn führen, wo die Sitzung der Abgeordneten . Kammer stattfinde, sind mit erregten Menschenmasscn ge füllt. Polizei und republikanische Gar den halten die Ordnung aufrecht. Tie Abgeordneten Kammer wurde von dem Radikalen Charles Boysset er öffnet. Er beschwor in seiner Eröss nungsrtde die Abgeordneten, alle Streitigkeiten zu vergessen und Seite an Seite mit der Armee zu wirken. Der Abgeordnete Deschanell wurde mit 323 gegen 187 Stimmen, die für Brisson abgegeben wurden, wie der zum Präsidenten gewählt. Paris. 11. Jan. Das Ministerium hat Vicomte de Beauprey an Stelle des zurückgehe ter.cn Quesnay de Beaurepaire zum Präsidenten der Civil-AbtHeilunz des Caffationshofes ernannt. Am Freitag soll in der Abgeordne tenlammer eine Interpellation über die Borgänge innerhalb dieses Gerichts ge stellt werden. Folgendes sind die hauptsächlichsten Einzelheiten der sensationellen Anschul digungen, welche Beaurepaire, das neue Haupt der Treyfus-Feinde. gegen seine bisherigen Kollegen vom Cassationshoj erbebt: Er behauptet. Richter Loew, de: Präsident der Criminal - Abtheilung, habe Herrn Bard lediglich deshalb, weil derselbe ein nvtorlscher Dreyfusit" sei, als amtlichen Berichterstatter be! der Revisions - Verhandlung auLqe wählt, obgleich sieben andere Anwälte zum Vortritt berechtigt gewesen seien, Bard selber habe Schriftstücke beim Berlesen derselben vor dem Revisions geeicht geändert. Tes Weiteren sagt Beaurepaire. er sei zum Justizminister Lebret gegangen und habe denselben auf Regelwidrig leiten in den Beziehungen zwischen Herrn Bard und Oberst Picquart auf merlsam gemacht und habe ihn ersucht, eine diesbezügliche Untersuchung einzu leiten. Aber der Justizministcr habe erklärt, er betrachte diesen Theil der Geschichte als abgeschlossen und werde auch, wenn man ihn in der Kammer darüber bcsragen sollte, dabei stehen bleiben. Beaurepaire droht, er werde ein: vollständige wahre" Geschichte des Treyfus-, sowie ouch des Panania Skandals vercffcr.tlichen. Es ist kaun, zu bezrncislen, daß feine Erklärungen, von so fragwürdigem Werth sie ouch sein mögen, dazu beigetragen haben, schon im Boraus das Urtheil d Cassationshofes über den Dreyfus-Fall zu diskrcditiren. Biele Freunde von Dreyfus glauben, daß dies auch de: Hauptzweck ist. Es scheint aber, daß Beaurepaire außerdem darauf aus ist, dieNolle eines kommendenMannes" in der französischen Politik zu spielen; e: ist schon von früher her als Streber be kannt, dem sein Wirkungskreis im Cas sationshof schon lange zu eng war. In einem weiteren Eingesandt im Echo de Paris" frägt Beaurepaire: Ist diese Person Picquart dazu er nannt worden, unsere Offiziere zu ver leumden, diese Person, welche Hr. Loew unsern Gast" iennt, und zu dessen Be such er Räthe der Kammer sendet, mit einer Ehrerbietung, welche diese Herren unseren Generälen nicht gönnen? Der Vorsteher des höchsten Gerichtshofes steigt von feinem Posten hernieder, um Erfrischungen für Picquzrt auf Kosten des Gerichtshofes zu besorgen. Wenn infolge irgend eines ungünstigen Zu fallcs Piciuart zu Worten hatte, mußte ihm ein Clerk das Bedauern des Cas. saiionshofes oussprechen. Solche Vor gänge sind unerhört in unserer Ge Schichte und erwecken einen Schrei der Empörung." Es verlautet, daß die Akademie dem Hrn. Beaurepaire den Sitzi in der Aka demie anbieten werde, welcher durch den Tod von Hrn. Herve, dem. Grün der und Redakteur des Blattes Le Solcil", frei wurde. Ein' Kabel - Depesche aus Cayenne gelanate zur Berlesung, welche besagte, daß Dreyfus die Frage des Gefäng niß - Direktors, ob er nicht den Inhalt gewisser Schriftstücke verrathen habe, um dafür andere zu erhalten, verneint habe. Ferner leugnete Dreyfus in sei nen Kabelaustagen abermals das Geständniß ab, we'cheS er einem re publikanischen GarUstcn gegenüber gemacht haben soll. Darauf trag Vertagung bis Don nerstag ein. Lpanien. M a d r i d . 11. Jan. Monterc Rios. der Vorsitzende der spanischen Fricdenskommission in Pa ris. hatte cine Besprechung mit den Minister des Auswärtigen. Herzog von Almodkvar de Rio. wegen Herausgabe eines Rothbuches. Der Kriegsminister Correa bcslcht darauf, daß General Rios. welcher sich jetzt nach Räumuna von Jloilo in 'Ma nila befindet, die Freilassung der von den Tagalen fcstgehaltenen Spanier bewirkt. Madrid, 11. Jan. Ter Premier Sagasta hatte heute eine längere Audienz bei der König: Regentin und theilte darauf mit. daß keine Cabinctskrisis bestelle und daß t: (ein Vcrtrauciiivolum unterbreiten werde. Inland-DcpcjchrlZ. Tinglkli's Zustand gilt hossllllttgslss. M 6in ochmalig Vtaine" Un tcrsuchung wird gewünscht. eturme aut dem Ocea. Tinglcy's Zustand. Washington. D. C.. 11. Jan. ES ist nur sehr geringe Hoffnunz ouf Wiederherstellung des Cozieh abgeordneten Tinglet, vorhanden. Der Patient ist nur zeitweilig bei Bewußt sein und sehr schwach. Roch eine Ma,ne" Unter stich!,! W a s h ! n o t o n . D. C.. 11. Jan. Man erwartet, daß der Congreß binnen zwei Wochen eine Neu-Untcr suchung d,S im Hafen von Havana liegenden Wracks der am 15. Februar vorigen Jahres in die Luft geflogenen Maine" anordnen wird. Einige Marine - Offiziere möchten dasselbe aus dem Weg geschafft wissen, da sie der Ansicht sind, daß die Spanier mit ihrer Behauptung, daö Kriegsschiff sei durch eine innere Explosion in die Luft gesprengt worden. Recht batten. Cpre cher Reed soll sich zu Gunsten einer nochmaligen unparteiischen Untersu chung ausgesprochen haben. Marine Offiziere, welche die Idee begünstigen, schlagen vor. daß im Falle einer gründlichen Untersuchung amerikan! fche Ingenieure und britische Exper tcn, eventuell sozar die spanischeRegie rung in der Untersuchung - Behörde vertreten sein sollten. Andererseits wird behauptet, daß es zu spät sei. eine solche Untersuchung zu führen, da Wind und Wellen die Beweismöglich keit vernichtet hätten. Rauhe See.' New I o r k , 11. Jan. Die Dampfer Gera" von Bremen. Pomcrania" von Glasgow und Boston City" von Bristol langten hier an und meldeten, daß auße'rgc wöhnlich rauhes und stürmisches Wet ter auf dem Ocean herrsche. Aus der Bundeshauptstadt. Washington.D. C., 11. Jan. Die Administration arbeitet sehr energisch daran, der Nothwendigkeit einer Eztrasitzung des 56. Congresses aus dem Wege zu gehen, um eine Sommerschule" kaum flügger Staats männer. die über Münz-Rcform. aus wärtigc Politik. Expansion und Im perialismus reden wollen, zu verhüten. Präsident McKinley wünscht all' diese Fragen erst in Diskussion gezogen zu sehen, wenn die Militärverwaltungen auf Cuba. Porto Rico und den Philip pinen zehn Monate im Amt gewesen und vielleicht durch Civilregierungen ersetzt werden können. Herrn McKin ley s Programm mag jedoch daran scheitern, daß es dem Congreß fast un möglich sein wird, vor Vertagung alle die Vorlagen zu erledigen, die vor Ende der Session aus dem Wege ge schafft oder in einer Extra - Session passirt werden müssen. Der Senat ist mit seiner Arbeit so weit zurück, daß jeder Tag die Wahrscheinlichkeit einer Extrasitzung vermehrt. Auf dem Senatskalender harren noch die folgenden wichtigen Geschäfte der Erledigung: Ratifikation des Frie densvertrages mit Spanien; zehn große Bewilligungs - Vorlagen, deren sechs noch nicht dasHaus passirt haben; wenn eine derselben nicht Passirt, ist eine Extrasitzung nöthig; Annahme einer Vorlage, welche Hawaii eine territoria le Regierungsform gewährt. Eine Hinausschiebung der Vorlage bis zum Dezember würde unheilbare Verwir rung anrichten. Ferner: Passirung der Bewilligung von 20 Millionen Dollars für Abtre tung der Philippinen seitensSpaniens; eine Bewilligung von 51.000.W0 sllr den in 1900 beginnenden 12. Census; schließlich muß der Beginn der Arbeit t am Nicaragua-Kanal autorisirt wer den. Falls hierunter eine Vorlage sich befindet, die zu einer allgemeinen De batte Veranlassung geben mag. uni es sind deren viele darunter, ist schwer zu sehen, wie eine Extrasitzung verhin dert werden kann. Der Präsident übersandte dem Sc nat folgende Ernennungen: Charlemagne Tower von Pennsyl vanien, zur Zeit Gesandter bei Oester-reich-Ungarn. zum Botschafter nach Rußland, an Stelle von Ethan A. Hitchcock. der bekanntlich zum Sekretär des Innern ernannt wurde. Allison C. Harris von Jndiana. zum Gesandten bei Oesterreich , Ungarn. Bor dem Krieguntcrsuchungs-Aus-schuß macbten heute der Lieutenant Gallaaber und der Capitän Read, wel che Zufubr-Commissäre waren. Aussa gen iiber die Zusubr von Fleisch. Der verfügbare Baarbcltand des Bundes - Schakamtes beträgt dem heute veröffentlichten Ausweise zufol ge 5293.577.013. wovon $238,717,094 auf die Goldreserve entfallen. Ouah ist sieareich. P h i l a d e l p h i a , 11. Jan. Das Oberstaatsgericht hat in dein Ouatsschen Berschwörungsfall das Ge fuck um ein ,Wnt of certiorari" abge wiesen, und den Gesuchstellern die Ko sten des Verfahrens auf:rleqt. Ter Bundessenator S. Ouay. R. R. Qua? und Beniamin I. Haywood sind ange klagt, sich mit John Hopkinö, dem Kas sier der Pkvle's Bank (wrlchcr be laiintlich Selbstmord begangen hat), verschworen zu l'aben.die in jener Bank deponirten St.iatKc,elder für eigene Drecke zu gebrauchen.