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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Dec. 29, 1898)
prosit Moujabr! Z DlUsllflflUMilf l'OH o l o v u i n ! '.mrtll ..i.-rlt.i iirilli'iiiM's 2i1'IiU'.i" , " , , 'i .11, n durch bis !Urc Wiatermicht. im lmtit. n r In-n die (iloifon - bim vwi;.. D... n.ti lw!hit i iMT.'tt JI . il tlll i'lUL i-l'U 'nv.. ino'.t f.j lum den vililroi.iicn lliurmcn bot i!rof,itvibt; wio oiii nol)iiiutlK-t)ollor 2i1 :iior zieht a durch bis coolen bor Moü'ckion bei bei, dumpivorliallenbeii tiUmiini. In bollominenbem, ülljoiM juloitboui cdnuemeii verharrt tue Mo',:, wie lahmende ErsKtrmiu, logt c b ! m bio Jöonou. Aber fiiiim übt er i' Ptc -ion U'i-? naaizinornv mimu, a l'.icht e sich schon Bahn von lau iifoit von Lippe; es ist wio ein jiiuaV ;t:bc4 yiufcrfiflnit nach boin cchiuoigen 1 j Iobo-3. Tie Volt umher bucht sich i! tnuchaiitifchou Taumel! Wie int woi ii (Miiifiirt'iiiic mr Hott bor Cftoriotor ai iuklubc ..Etirist ist erstanden!" liier ein tanseiibstiminigoS Frohlocken iller wahnwitziger Frcubc, schrankon fer Taseinslust, völlig unberechtigter ,osslingssolioit, die Allos mit sich ntroißt. Prosit Neujahr! Prosit Neujahr!" um tiefsten, weihevollsten Ernst, bor ie coote ms aus von .mino criajiiucu um iidrriicbstoit, schollonllappornden ; ibel ohne jobeit bormtttoliiben Ilebor i mg! Tas ist das neue Jahr, born bio Ie,ta,e also cntgcgcnharrt tinb entgo- ,enjmichzt. Aus Nimmerwiobetkohr ist oaS alte Jahr hiiiabgesuiikon in's im- endliche Moer bor Vergaiiqonhoit mit all' feinen Sorgen und Plagen, mit Herzloid und Trübsal, mit einzelnen, oftmals theuer erkauften Stunden deö Eilinie. Aber durch rosafarbene rj, r,:..x.,.4. x;,, Mii..u ,. ijllJlllll UIUUUIUI l'UUi Ull l'VIM i. ....... v .. i.i ..... ucil v')Cuni euigegeu, ous imujiuiu orstcigt. Winkt, lockt und lächelt. Z. In hrtu Yrtvef iiftrtt ftt.ihim Mfl IH VVIV VVll iiuiivmi vuvui nem pt npA nnr nun bieten scheint unb alles Trübe und Un erwünschte gleißnerisch in den schim mernden galten seines Gewandes zu verbergen weiß, Eine nie Aera scheint ihr heranfzudäinmcrit, von ber sie alles und jedes Heil erwartet. . Tausende und Abertausende von Jahren, die in's Zeitnieer hinabgesunken, haben nicht vermocht, diesen kindisch-naiven Glauben ju zerstören. Und doch var das nun wieber verflossene Jahr einstmals ein gleich neu emportauchendes Gestirn! Es giebt eben Momente, wo wir die rosa farbene Jllusionsbrille absolut nicht zu entbehren vermögen. Tie zwölf Glocken schlage in ber Tylvesternacht finb gleich fain'das Christkind der Erwachsenen. Was aber vermag auch ein einziges Jahr nicht Alles zu wandeln, herbeizu zaubern und zu vernichten! Prosit Nkujahr! Prosit Neujahr!" tönt es in Hütte und Palast bei Hoch nuÄ Niedria. wo immer Menschen bei- Ätcn; Prosit Neujahr!" hallt es f Xlrt slrrtft ÖÄflsf fsittrttni !o bfenben Viinschaläfer an einanber. lURIIlll U Ut .lll IUI lll UK .'UUU, it)raiicTvbititteit in manchem Atiqe. Wohl lolYit es sich, zur Mitternachts stunde cimln Blick durch die eiSstarron den ScheiboV, zu werfen. Szenen ju belnder LustX aber auch allorbittersten Herzeleides spiVlen sich Hintor ihnen ab, Bilder der vowchiedenston Art tauchen vor uns ans. ie Höhen und Tiefen menschlichen Geschickes sind oftmals nahe bei einandek-, Fronde und Weh nur getrennt dnr5h stärkere oder dün nere Mauern. Im modern detoriVten, goldstrohon von Saale eines faslmonablen Restau- rants ist eine animirtH Tafelrunde vor sammelt. Scherzhaft Roden, zündende Bonmots, prickelnde Witze fliegen her über und hinüber. Bü,neiikünstler und Literaten! Ton Ehrenpliai) an der reich besetzten Tafel hat der old des Tages inue, ein Mann an dejr Schwelle bor dreißig, mit fcharfgefchnZttenon, intelli genten Hügon. Eigenthaimlicho, durch- nrmaeno tiare araue r.'inae i vnaon hinter den Glasern des Lorgnons her vor. ES ist der Perfasfer der Schau spielnvvität, die am houagen Abend an einer der ersten Bübiiiii der Hauptstadt einen glänzenden, dfurchschlagenden Er- c-i - y ... i ; j,.,.. ,,, LIÜU J iUTiacu, DOi um vtuuuuym iu tor über Nacht zum beruhinten Manne Srt. imsf Iil.i ,i hi'r ilUUUyi. '113 -'V.l JifUlliv u)i.;t v V . ... CV.l -... ..f... k ...... .Afllll. .,.. rtV großen wuiiuui;i iuum wuuuuuii, u hebt sich ein schlanker, dunkellockiger Müx der allbekannte, von ber Tarnen . roctdA zum lleberbrtisse angeschwärmte .LieVaber des bewährten Ensemble's und feiert den Verfasser dos Trainas, in welchem er selbst die Titelrolle kreirt und seine fast spruchwortliche iielloit vollauf hat sättigen können, in einigen schwungvollen, schon öfters zu ähnlichen Zwecken sorgfältig einstudirten Worten. Tonnernder Beifall lohnt ihm ; Alles erhebt sich von den Sitzen, Alles um drängt den Schriftsteller. Wahrlich, ein vielversprechender Anfang dos so :jcn begonnenen Jahres! Klingender Erfolg und Ruhm. Ruhm, nach wol chem er in maßlosem, brennendem Ehr geize schon längst gedürstet. Endlich ist i,r ?vkn,4,t,' ftVbt er in den vor dersten Reiben. In ungeahnter Glnth aufleuchtend. f..; ve 5,x )Ti?rti .UUl HUI -Clin UU3 ijiimi)iiiifv "HV 1 . " . t, vi vx.....;f . inner Dieioerounoeuni, uuinimiim schönen Schauspielerin, die gleichfalls u feinem Erfolge beigetragen. Ueber ven Kolchesrand hinweg treffen sich ihre Zlicke; ein glückverheitzendeS kacheln -rt um ihre vollki. Lippen, die n eyi MX Soiiiiia PW Jahrgang 11). Beilage zum Nebraska Ztaats-?ln;eigcr. No. Z. schäumenden Sooto fchliirfen. Neben dem Lorbeer auch noch die Roion? t bas ein Trängen und plustern: einer rannt es dem andern zu. ,edor stellt sich überrascht, obwolil alle so etwas laugst vorausgesehen. Soeben bat ber mit' OrbenSbanbchen geschmückte Wo hoiint ath, eine europäische Autorität in seinem miche, vor ben in seinen mit auserlesenem ieschmacke und gediegen stein Nunsivorständnisse ausgcstattolon Salons zahlreich verfaiiimolton Gasten bio Berlobuna seiner einzigen Tochter, einer stadtbekannten, viel umworbenen Schönheit prollamirt. Ter BeneibenSwerthe. bei es ge lnngon, baS Herz ber Gefeierten zu er obern, ist ein junger Maler, ber bis vor it'igen Monaten fast völlig nnbe kannt geblieben. Im Hochsommer ist sein erstes größeres Gemälde aus ber .unstanssteilung mit ber golbeiten Mo baille prümiirt worbon. Enblich ist baS junge Paar am Ziele; der Geheim rath vermag der Verbindung nicht länger seinen Widerstand entgegen.; setzen. Auf dem klassisch geschnittenen Antlitz der Braut, die blendend schön in der gewählten Toilette, liegt der hin reißende Zauber höchster irdischer Glück seligkeit. 0, dn wonnespendendes, be seligenbeS neues Jahr! Eine schwarzgekleidete, vor ber Zeit gealterte nran liegt zusammengesunken in ber Sophaeae eines schlichtbürger lichon Wohngeinachcs. Starr blickte sie in den büstorsten Winkel boS Raumes. und während von draußen die Klänge der ceuahrsgloaen zu ihr bereunonen. bricht ein herzzerreißendes Schluchzen von iliron Livven. Sie ist aani allein an diesem Abend! Ter schneidende Kon- traft der Wirklichkeit, der 0egeatz denen . was sie von bieier Stunde er- hofft, droht ihr fast den Verstand zu rauben. Bor ihr aus dem iisch, nayc an die griinberhängte Lampe hcrange rückt st,'s,t in, unscheinbaren Rahmen die Kabinetphotographic eines ernst- blickcnbcn tungcn Mannes. Vzi ist bas Bild ihres einzigen Kindes. Trei Wochen vor dem Ekristfest. zu dem sie den Sohn nach jahrelanger Trennung yeimerwarieie von jemena oc zeuii, wo er in rastlosem Gleiße tbätia ae- weson. bemüht, den Lebensabenb ber alternben Muttor. die inng vorwittwet, in überaus beschränkter Lebenslage sich für feine Erziehung die Bissen vom AWirnh iTi.ii'h.irht !it irl piilitf rn llith viuiui jl v l) .....,.... ... zu verschönern, traf ein Brief ein mit dem bekannten ausländischen Poststem pel, aber von fremder Hand an sie adressirt. Ahr Sohn, ihr einziges Kind, die Stütze und der Trost ihres Alters, ilire lek'te .offnuna und Freude. war drüben nach kurzem Krankenlager vom gelben Lieber dahingerant, wenige Tage' nur vor der zur Abreise sestge setzten Frist. Mutterseelenallein in der Fremde, im Hospital. Meilen und Meilen von ihr entfernt, ist er gestor den. Nicht einmal ein letzter Gruß von feiner Hand ist ihr geworben. Nebenan in ber Kammer war Alles zu seinem Empfang bereit: wie hatte sie alle feine kleinen Eigenschaften treulich im Gc dächtniß bewahrt ! Wie im Wahn sinn starrte die einsame Frau auf die Thür zum Ncbenraurn, die festver schlossen. deren Schwelle sie noch nicht wieder zu überschreiten vermochte. Und draußen läuten die Glocken ernst und feierlich jeder Ton eine Mahnung. Ueber eine mühevolle Stickerei ge beugt, stickt vin blasses junges Mäb chen bei dem ungenügenden Schein einer trüb brennenden Lampe. Nir gend eine Spur von Vorbereitungen, von FesteSstiininung: keine funkolnbon Gläser, kein lockeres Mahl. Nur das eiserne Muß, die zwingende, unerbitt liche Nothwendigkeit hält sie noch wach. In der Wohnung, in der abgelegenen Gegend ringsumher ist es todtonstill. Und doch Silvesterabend! AIs ber erste der zwöls Schläge draußen er klingt, zuckt das Madchen jäh znsam inen: einen kurzen Moment preßt sie die fleißige Hand auf das pochende Herz. Tie vergrämte, hüstelnde Frau im Lehnstuhl, in dem sie, von Müdigkeit und Erschöpfung überwältigt, fest ein genickt gewesen, wirft einen ängstlich forschenden Blick auf die bleiche Toch ter. Auch sie haben anbore Sblvcstor abondc gekannt, haben frohe Feste ge feiert im Kreise von Freunden und Be kannten, ehe das Gespenst der Armuth an ihre Thür klopfte, ehe Frau Sorge über ihre Schwelle schritt unb sich nieder ließ an ihrem Herde. Tas blasse junge Ding war vor wenigen Jahren eine blühende, fröhliche Braut. Gewagte und fehlgeschlagcnc Spekulationen brachten den leichtlebigen, sanguinischen Baker, den Ehcf eines anzesehenen Ge- m ' : ;v ;' i' i i i: -5' ;i: v: $ & i' 4-- i i: t O O w t H y. x 4-4.4-4-4-4r-v4--4.A---t ,4...,. - .v-" , - ,v- v ,V -V -V V V T -T- jt- j. -f. ikr rsvt X ! X Zum neuen Mr. Tie Glocken tonen durch die Nacht. Gliickaus. ein junges Jahr erwacht. Es ruft zu frohem Schaffen: Ein kraftvoll' Fühlen schwellt die Brust, TaS neue Jahr bringt neue Lust Und schars geschliffene Waffen. Vergiß entschwundener Tage Last ! In milde Tämmernng verblaßt Sinb bald die düstern Farben: Tie Wunden, die das alte Jahr Mit rauher Hand Tir schlug, fürwahr Sie werben auch vernarben. Ter Rasen grünt auf jeber Gruft Bei'in Hauch ber jungen Friihlingsluft, O Seele, laß Teilt Zagen! Tir kommt bie Lenzcsstunbe auch. Gleichwie beut ärmsten Toritenstranch Wird Tir ein Maifest tagen. Was nimmer Tu erreichen magst Was nützt es, daß darob Tu klagst? C sarg' es ein für immer! Toch ehrlich' Hoffen halte fest. Tas schmückt dem Aermsten selbst sein Nest Mit mildern Zauberschimmer. Nur traue nicht bem Glück allein! Selbst mußt Tu stark unb tapfer sein, Ein nvorbross'ner Streiter; Wer in dein Kamps die Fäuste rührt. Im Sturm das Steuer nicht verliert. Tom hilst der Himmel weiter. So schau' der Zukunft in's Gesicht. Tritt ruhig her und fürcht' Tich nicht, Was immer sie mag bringen ! Tie Hände falte fromm und facht. Wenn ernst durch die Sylvesternacht Tie dumpscn Glocken klingen. Und sprich: Sei dose oder gut. Tu neues Jahr, ich habe Muth. Mich treu der Pflicht zu weihen! Toch kannst Tu. komm' mit Sogenshand, Unb allem Volk und allein Land Gieb Frieden und Gooeihen!" i-m X 55 i- - V f v ? ?ip ;v? 7v? ?v? ?ik Ttt i-: wiwwz w :4o ?4r T T- r- -f- T- f. Jf. .7. 'J- .7. ft' yt ftmifTWffffffTmTffffTfTffTTf schästshausos. ins Wanken. Tor schwache Mann vermochte den Ruin der Firma nicht zu überleben: er legte Hand an sich und fügte so zum Unglück noch die Schande. Ter Verlobte, der selbst noch auf unsicheren Füßen stand, der wohl mehr aus Jntere?se denn ans Neigung geworben, flohas verödete Haus, in dein der Auktionator waltete. Er dürfte sich nicht conipromittircn, seine ganze Earriere stand auf dem Spiel. Von allen Seiten bedroht, verlassen, ja geächtet, gingen Mutter und Tochter als Heldinnen aus dem unverschuldeten Leid hervor. Tas Letzte opferten sie freiwillig hin. um den ehrlichen Namen zu retten. Beide sind still und resignirt, haben gelernt, zu verzichten.. Aber der Kamps um's Taiein ist hart und ungewohnt, die Last scheint zu groß für ihre fchwa chen Schultern. Und so schwer ist das Vergessen! Steht das Bild des treu losen, einstmals Über alles Geliebten in der stillen Mitternachtsstunbe vor der Seele des arbeitenden Mädchens? Ihm geht es gut; er selbst ist aufgerückt in seiner Stellung, und kürzlich, so ersah sie aus ber Zeitung, ist cr ein neues Verlöbnis; eingegangen mit ber einzigen Tochter eines schwerreichen Fabrikanten. Einen Moment schließt sie die schmerzenden Augen, vor bcncn cs selt sain zu flimmern beginnt, bann beugt sie sich wieder emsig über den Stickrah inen. Tie Glocken sind verstummt. Alles ist still wie vordem, todtonstill. Stoß an, Schal',!" Prosit Neujahr,' Alterchen!" Hell klingen die Gläser aneinander. Ebenso hell, ja wahrhaft jugendlich strahlen die Augen in dem noch frischen Antlitz der Matrone, die dein alternden Le bensgefährten das Glas cntgogonhält. Zärtlich wie einst in jungen Tagen legt der Greis schützend den Arm um die neben ihm fitzende treue Gattin. Sie sind allein die beiden Gatten. Wie auf einer einsamen Insel sind sie zurück geblieben: spärlich nur schlagen die Wogen des Lebens an die Ufer. Sie find ganz auf sich angewiesen: Kinder und Enkel, alle sind sie verstreut, hin ausgezogen in die Welt, wie cs die hastende Zeit so mit sich dringt. Ab und zu kommt die Jugend und pocht an ihre Thür, dann wird hastig geöffnet. Tie Herzen sind allezeit bc reit zum Empfang der Lieben. Aber j bald flattert das junge Volk wieder da ' von, und die beiden Alten sind wieder ; tun allein. Und immer enger schließt ' sich der Reif, der sie vereint, immer ! inniger sind die Bande, schöner und l inniger noch als in den Tagen der ! 'Maienzeit. Aus ihren Scheiteln liegt der Schnee des Alters, aber die Herzen ; sind jung geblieben und die Augen blicken hell und klar. Unlöslich vor- bunden, zufrieden und zuversichtlich! Nichts vcrmaa sie mehr in trennen, cs sei denn, der Herr riefe sie davon aber ; wollen sie noch nichts hören. Bim bam, gehen braußcn die Glocken. Prosit Neujahr. Alterchen!" ; Prosit Neujahr. Schatz!" ! Schwinge Teinen Zaudcrstab. Tu s,,.,,.....,.... s. .:r. 1 v j. 2 iiuuauuis, utiiji'i iiuiusuuu lau Olliuea ' neues Jahr, schüttle Teil! überreiches Füllhorn und vertheile Tcinc glück- bringenden Gaben, breite lindernd .1011,0 Hände, wo Tu Wunden zn schlagen gekommen, wo Thränen Tir entgegenfließeit. Walte Teines Amtes als milde Hcrrlcherin! Mögen die feierlichen Klänge, die nun wiederum ein neues Jahr be grüßen, frohe Widerhall finden, wo immer nc tönen. Ein glückliches, gesegnetes frieden- Ipondendes neues Jahr! lt fcern 2ttvliY i!on 0 i 1 0 f 0 r l a n II is e i g l e I, Fluchend fuhr der Hausmeister aus dem Schlafe. Es war sonst nicht seine Gewohnheit, gleich beim ersten Läuten das warme, behagliche Bett zu der lassen, um das Hauöthor zu öffnen. ; Aber ber ba draußen stand, läutete wie . ein Besessener und gab ben Finger nicht ;vom Taster der elektrischen Leitung. Ter Mensch wird noch alle. Parteien ! aufwecken! Er erhob sich al'g und schlürfte briimmenb biirch ben Thorgang. Wird do not gar so dringend sein." sagte cr mürrisch, während cr aufsperrte. Er brauchte sich gar nicht beioiibors zu bemühen, um ben Zhorflügol auszu machen. Tor draußen Ztohoude hals mit einem viir.tntt, und mit ben Zau sten nngostuiil nach und rannte den Hausbesorger, der bie Laterne hob, bei nahe über den Hausen. Es war ein sreiuber Mann mit langem Vollbart. Vor dem Zhore stand ein Wagen, dessen Pferde heftig schnaubten, als waren sie oben in höchster Eile gejagt worbon. Ter Hausbesorger wollte etwas reden, doch der Fremde schnitt ihm sogleich das Wort ad. Schweigen Sie. Mensch, ich rathe Ihnen gut. Halten Sie mich nicht auf. es handelt sich um ein Menschen leben. Hier im Hause wohnt ein Arzt, führen Sie mich in seine Woh innig. Na, wird's worden? Vor wärts! Ta haben Sie einen EJiildett Trinkgeld!" Ein Mensch, der einen Gulden Trink geld gibt, ist immer ein Ehrenmann, wenn cr auch unter sehr bedenklichen Umstänben zur Nachtzeit kommt. Ter Hausmeister lief also die Stiege hin aus, so schnell er konnte, der schwarz bärtige Frembo hinterher. Nun wieberholte sich an ber Thüre bes Toktors bas lärmende Glockenspiel. Trinnen regte sich's. Wahrscheinlich das Stubenmädchen. Ich brauche den Toktor." schrie der Mann, machen Sie auf. beeilen Sie sich." Um was handelt sich's? Wohin denn?" erkundigte sich drinnen eine weibliche Stimme. Tas werbe ich ihm selber sagen: wenn Sie nicht sofort öffnen, trete ich ein. bei meiner armen Seele!" Ter Herr Toktor is net z'Haus'," war bie Antwort. Aber ich hab ihm ja bor einer Stiinb' h'raufgcleucht't." mischte sich mitleidsersüllt der Hausbesorger in's Gespräch. Ter Bärtige erhob ein dröhnendes Hohngelächter. Aha, wieder derselbe Schwindel! Also, ich zähle bis Trei, und wenn bis dahin die Thür nicht offen ist " Ta war sie aber auch schon offen. Ich trau' mich net, den Herrn Tot tsr aufz'wcckcn." jammerte das Mädel, cr war a Bisscl lang im Wirthshaus." So wcrd' ich's besorgen! Wo ist das Schlafzimmer? Tort?' Gut!" Und zum Hausmeister gewendet rief er: Leihen Sie mir die Laterne für einen Augenblick!" Ter Arzt war nicht wenig erstaunt, als cr einen Mann an seinem Bette sah. Ich bitte Sie." flehte dieser, inachen Sie rasch, es geht um ein Leben!" Was fehlt Ihnen denn? Haben Sie eine Verletzung, haben Sie Gist gc nommcn, haben Sie ?" Zum Kuckuck, von mir ist nicht die Rede. Um iiyinc Frau handelt sich's, die in Todesnöthen im Hotel liegt." Wollen Tie mir nicht freundlichst sagen " Tcr Fremde schüttelte den Toktor, der sich halb ausgerichtet hatte, an der Schulter: Eines will ich Ihnen sagen: daß ich mich nicht mehr in dieses vor..,. Frage- und Antwortspiel einlassen will, das ich schon bei drei Aerzten zu über stehen gehabt habe, die mich mehr oder wcnigcr höflich hinauswarfen. Ich bin deshalb ins Hotel zurück, wo mein armes, unglückliches, junges Weib in dcn letzten Zügen liegt und habe mir das mitgenommen, sehen Sie. bereit, dem nächsten Arzt gegenüber (Gebrauch zu machen!" Er hob dabei die Rechte, die bisher in einer Seitentasche des Mantels ge ruht hatte und hielt dem Toktor einen Revolver vor die Nase. Ucberzeugeu Sie sich, cr ist in voller Ordnung, mir sechs Patronen geladen, genug für Sie und mich unb nothigen falls noch ein paar Andere schuß bereit. Wollen Sie sofort mit mir, oder nicht? ie haben cs mit einem Verzweifelten zu thun, der zu Allem fähig ist, und wenn Sie sich weigern, oder mir etwa entwischen wollen, so weiß ich. was geschieht! Wollen Sie?" Tor Toktor wollte. Er beruhigte den unangenehmen Herrn, der so vor dächtig mit dem blinkenden, kleinen Ting hcrumspielte, betonte, daß cs ja seine solbstverständigc Bcrufspflicht sei, baß cr mit dem größten Vergnügen zu der Gräbigen gehe, daß er auch so gc gangen wärc und war so schnell cin gcklt'idct, wie noch nie in seinem Leben. Ist cin chirurgisches Besteck noth wendig?" Nehmen Sie'S unbedingt mit. Und jetzt. Herr Toktor, möchte ich bitten, voran zu gehen, ich erde die Nachhut bilden. t(x tC-wn wartet unten!" Ter ba:!i.;e Mann st ans mit angst lich go'vanniom 'icsichisausbnick neben dem Bette seiner Frau, wahrenb ber Arzt ße eingebend uniorsuchie. Endlich richtete sich bioior iiui: Es ist so wie ich gleich ainangs vor niinbelo - nicht das genngiio Bebens liche. Wenn cie ein Hebrige thun wollen, w besorgen c ie noch eine Schale hv." Tor Mann mit born Revolver er b.itie bie Wii'te von sich gelegt nies einen vreubenübrei ans. ..Es iab so schrecklich aus! Als ob ba. arme Mauschen grauenvolle Qualen litte. Also nichts von Belang ? s wie bin ich glücklich, wie soll ich Ihnen danien. Herr Toktor?!" Er suchte nach der Briestasche und hielt dem Arzt eine Zehn Oiulbon Note hin. Sie er lauben " Ter Toktor schüttelte ernst und vor neinend mit dem Kops: Ich erhalte hundert Gulden." Waaas? Tafür. daß Sie eine Schale Thee verordnen?" Ter Arzt nahm den Revolver vom Tische und hob ihn. wie zielend. Weigern Sie sich nicht. Sie haben es mit einem zu thun, ber zu Allem fähig ist. Also, wollen Sie sofort bc zahlen? Wenn Sie sich weigern , oder mir etwa entwischen wollen, so weiß ich. was geschieht! Wollen Sie?" Ter bärtige Herr wollte, namentlich als seine Frau sich aufkreischend unter die Tecke verkrochen hatte. Hier ist das geforderte Geld." sagte er verbinblich, aber ben Revolver geben Sie mir doch zurück, Herr Toktor?" Mit Vergnügen aber ohne die Patronen. Sie erlauben. So." Tann wandte er sich bem Bette zn: Wenn Sie mich wieder benöthigen, meine Gnädige, so stehe ich zu jeder Stunde des Tages und dcr Nacht zur Ber sügung. Nur schicken Sie mir nicht wieder Ihren Herrn Oinrnihl die Visite kommt dann bedeutend billiger!" Tas i'ttücksschwkinchcn. Aus Muudenheini bei Ludwigshafen wird vom 22. November berichtet: Ein lustiges Stücklein trug sich hier zn: Eine Münchener Thcaterschmiere, die sich eine Zeit lang hier ausgehalten, gab dieser Tage ihre AbschiedS-Vorstellung. In ben Anzeigen stand z lesen: Am Schluß der Borstellung wird ein leben bes Schwein verloost; jeder Besucher er hält ein Frciloos." Taraufhin strömte denn daö kunstsinnige Publikum in kellen S chaarcn in dcn Musenteinpel, die Vorstellung vcrlicf ohne Zwischen. fall und Jeder war gespannt darauf, wer bas Borstenvieh gewinnen würde. Nach dcr Größe des hölzernen Per schlagcs, dcr sich neben dein Souflcur kästen bcfand und ohne Zweifel das Glücksobjckt beherbergte, mußte es cin ansehnliches Eremplar sein und einen saftigen Braten abgeben. Endlich wird die (iewinn-Nnnnncr ausgerufen. Aus der Kehle cincs behäbigen Landnianncs ertönt ein kräftiges Hnrrah!" er also war's, dcr das Schwcingliick hatte! Flink, Franz'l. zur Mutta niwcr im dc lange Strick g'holt, wn hinncr de Spcichertrepp hängt; do dran wcrd se angcbunnc!" Mit diesen Worten schiebt bfc glückliche Gewinner seinen Buben deut Ausgang zu und fliegt mehr, als er gebt, nach dem Holzkasteit, den der Herr Tireltor jetzt öffnet. Aber, was ist denn Tas? Ter Herr Tirektor ont nimmt dem Stalle" eine Eigarrenkiste und darin sitzt, ohne cin einziges Mal zu grunzen, ein allerdings lebendes Meerschweinchen. Ton Tialog, der sich nun zwischen dem Glückskiitd und dem Tireltor abspielte, wollen wir vor schweigen. Als aber unterdessen der Bube mit dem Strick anlangte, den cr vor Frcudc in dcr Lust schwcnktc, da verstand der Tirektor diese Geberde falsch und ergriff die Flucht. (sin auncrstückchcn. Ueber cin schlau angelegtes Gauner stückchon bcrichtet die Staatsd. Ztg.: Tor Kaufmann Roßbach machte am Tienstag Morgen in der Köpcnickcr straßc zu Berlin mit feinem Zweirad Halt, um sich einige Eigarrcu zu kau fen, und stellte sein Rad an die Bor schwelle der Straße. Kaum hatte er das Geschäft betreten, als ein anderer Radfahrer vorfuhr, sein Rad daneben stellte und ebenfalls in den Laden trat. Nachdem cr das Gewünschte erhalten hatte, verwickelte cr Roßbach noch in ein kurzes Gespräch, und als man in's Freie trat, sah cr. daß sich ein jnigcr Mensch in Radlcrtracht auf sciiRad geschwungen hatte und das Weite suchte. Inständigst bat er Roßbach, ihm sein Rad zu leihen, um dem Tiebe die Beute wieder abzujagen. Tie Bitte würbe gewährt und Roßbach hatte auch die Freude zu sehen, daß die Entfer nung zwischen den Beiden, so lange cr sie noch beobachten tonnte, immer gc ringor wurde. 0 wartete cr geduldig auf die Rückkehr des Verfolgers. Tie ser ließ sich jedoch nicht mehr sehen. Auch die Hoffnung, man werde ihm das Rad, da sich in der Satteltafche feine Adresse befand, in die Wohnung bringen, war trügerisch. Vielleicht werden die Gauner, die offenbar Hand in Hand arbeiten, diesen Schwindel uch anderswo versuchen. Seltsam. Wann ist die Hochit?" Gar nich! Mein Bräutigam hat'S angemacht!" Was Tu sagst! Wie kam denn das?" Er von meinem Kingkuiöchtcu!"