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Zimmer ini zum ,?chlaszcmach. dann tarn crzuriiif, traif finen oufrnetfjanicn Blick cuf die seidenen Tapeten, die kostbaren KuVsersliche an den bänden und aus den Tisch, der neben einer mit Wein geslillten Karaffe einen großen Kerb mit pruchtvolleu fruchten trug. Bei mein ivohne ich?' fragte er kurz. .Rittiiieisier von Äagcrifeld vom Ncgimeut d'eiisdalmes,'' antwortete einer der beiden Diener. .Alter Herr vermuthlich, rcas? Wohl außer Dunst." Der Herr Rittmeister hat se Künscht, dem Herrn Mafen gemelket zu lverdc, sobald der Herr Eras ihn etiipfaugen kann." .Wird mir sehr angenehm sein." i!eo Hcröfcld sprach mit der unge bundenen Manier eine jungen Man' ncö, der gewöhnt ist, daß seine Wünsche Befehl sind. Fcdcrhut, Tegen und Handschuhe hatte er achtlos hingewor fcn, wo er gerade stand. .Im Nebligen danke ich Euch für Eure Tiensie. Mein Kammerdiener wird für mich sorgen.' Tie beiden Lakaien verschwanden. Nach kurzer Pause öffnete sich abermals die nach den, Korridor führende Thür, und Gcbhard Wageufeld trat ein. Er trug Uniform und markirte die Lahm heit seines Beines, während er sonst mit einer gewissen Eitelkeit sich be mühte, diese Schwäche nach Kräften zu verbergen. !eo Heröseld, der sich nachlässig in einen Stuhl geworfen hatte, erhob sich, als er den jungen Offizier auf sich zu kommen sah. ,Tie sind so freundlich, mich aufzu nehmen," sagte er. ,Eö thut mir leid, daß ich Sie derangire, um so mehr, als ich mir denken kann, daß meine An Wesenheit diesem Hause keine Freude bereitet." Er sprach in leichtem, gleichgiltigem Ton, dem anzuhören wo,r, daß er der artige ÄcdeuZarteu schon öfter gebraucht hatte. Dieser Ton mißfiel Eckhard. Seine ohnehin förmliche Hallung wurde noch steifer. ,Od erwünscht oder nicht erwünscht,' sagte er, Sie sind gegenwärtig der East diese Hauses, und so soll Ihnen jede Nücksicht werden, die daö Gastrecht gebietet, und die mein Haus von Alter her geübt hat." Leo Hersfeld verbeugte sich leicht und schwieg. Der Besuch langweilte ihn. öiach kurzer Pause sagte er leicht hin: .Sie sind verwundet, wie ich mit lJedaucrn sehe." .Ich hatte das Unglück, sehr schwer diit dem Pferde zu stürzen, kurz ehe mein Regiment ausrückte. Roch bin ich nicht ausgeheilt, und so bin ich gezwun zen, hier unthätig zu sitzen, während Sie Armee Seiner Majestät im Felde 'teht." .Inzwischen ist aber die große Armee zis Berlin vorgedrungen, und damit lind Sie kriegSgefangen." .Was kann dem Kaiser an einem einzelneu kampfunfähigen Offizier lie gen?" Er hat die schärfsten Befehle g? geben, jeden Mann festzunehmen, der den feindlichen Truppen Vorschub zu leisten im Stande wäre. Ich persönlich will mich mit dem Dienst der Gendar lnerie nicht befassen. Aber ich warne Sie. fassen Sie sich in Uniform nicht auf der Straße sehen." .Wenn es so steht, dann würde mich auch die bürgerliche Kleidung nicht schützen. Ihr Kaiser hat ja genug Agenten hier, die mich sehr bald ermit teln und anzeigen werden. Wären Sie bann in der Lage, zu meinen Gunsten einzutreten?" .Ich bedaure, nein." Gebhard trat einen Schritt näher und seine Stimme nahm einen wärmeren Ton an, al er sagte: .So kann jeder Tag, jede Stunde mich von Weib und Kind trennen. Versprechen Sie mir, Herr Graf, daß ich Beide unter Ihrem Schutze inmitten der feindlichen Truppen ruhig zurück lassen kann." Leo Hersfeld war befremdet von GebhardS fast feierlicher Haltung. Ich stehe ein für die Sicherheit Ihrer Gemahlin," sagte er etwas unge duldig. Langsam trat Gebhard Wagenfeld auf ihn zu, faßte seine Hand, sah ihm ernst in'S Auge und sagte: .Ich danke Ihnen. Ich weiß, daß ein Edelmann die gegebene Zusage nie mal bricht." Diese ganze Szene war bis dahin dem jungen Adjutanten unbequem ge wesen, und er hatte ihre Beendigung dringend gewünscht. Jetzt suhlte er unter GebhardS festem, ruhigem Blick eine leichte Befangenheit in sich auf steigen, wie sie den Menschen wohl überkommt mit dem Eindruck, daß er vor einer überlegenen Persönlichkeit steht. In gänzlich ungewohnter, und darum doppelt peinlicher Verlegenheit suchte er mit Gewalt sein ungeuirteS Wesen festzuhalten. ,ES winde mir lieb sein," sagte er, .wenn ich der Tome präsentirt würde, deren Ritte? ich ernannt bin, damit ich bei Lorfallender Gelegenheit weiß, wen ich zu schlitzen habe." .So bitte ich. mir zu folgen." sagte Gebhard Wagenfeld und ging dem Adjutanten über die leppichdcleglcn Stufen voran in'S obere Stockwerk hinauf. Leo Hersfeld folgte ihm langsam und musterte mit der Miene des vcr wöhnten Kenners die geschmackvoll prächtige Einrichtung der weiten Liaume. Uederrascht blieb er auf der Schwelle des Gemaches stehen, in wel cheS einzutreten eine Handdeivegung Vcbbard idn ou'.kordttte. Auf einem nlcdrizen Eopha, der Ihlir gcgcnub.-r, saßc Edailciie Wagcnfeld und Henrietle Rauc. mir einer leichten Arbeit beschäftigt. Beide trugen die näu.lichen Gewander wie gestern. in:r halte Eharlolke ihr üppig blonde Haar mit einem Brillanincru geschmückt, während ein goldener, diadcmartiga Reis die dunkle F-UcS) ten HenrietlcnS zierte. Zu den Füßen der Frauen laa das weiße Fell eines riesigen Eüalen mit weit geöffnetem Rachen. In diesem Augenblicke wäre es schwer gewesen, zu sagen, welche der beiden Fratieu die schönere sei. Run standen die Damen auf und Leo wr keinen Augenblick im Zweifel, in welch er die Herrin des Hauses ja begrüßen tj-ibe. .Der Rittmeister 0iaf Hersfeld." stellte Gebhard ror, dienstthuender Flügeladjutant Seiner Majestät de Kaisers der Franzosen, der auf Befehl des französischen Kommandanten in diesem Hause Quartier nehmen wird." Langsam trat Eharlotle Wagenfeld der. Wie eine Königin stand sie vor dem sremden Offizier, die klaren, grauen Augen ruhig forschend auf ihn gerichtet. .Unwillkommen immer ist der Feind des Vaterlandes," sagte sie dann mit ihrer tiefen, klangreichen Stimme. Doch, Sie schützt gegenwärtig daZ Dach des Hauses Wagenfeld so seien Se willkommen." Damit neigte sie leicht gegen ihn das schöne Haupt. Leo Hersfeld suchte vergeben nach einer passenden Erwiderung. .Ich hoffe." sagte er endlich, .daß meine Gegenwart hier weniger störend sein wird, als die eines Franzosen." Er hatte sofort selbst das Gefühl, büß er etwas Thörichtes gesogt hatte, aber er fand keinen anderen Gedanken. Tie sonst so schnell bereiten Worte waren alle sott, wie verschwunden. Daß er mit seiner Erwiderung wi'.ilich nicht das Rechte getroffen, sollte ihm bald deutlich werden. Die strahlenden grauen Augen vrr ihm schienen dunller zu werden und die Stimme dcö herrlichen Weibes klang herb und hart, als sie sagte : .Den Franzosen sind wir gewöhnt, als Feind deutscher Art und deutschen Wesens anzusehen seit Urväter Zeit. Daß auch Teutsche diesen neuesten Raubzug der Gallier mitmachen, selbst in der unmittelbaren Gefolgschaft des korsischen Parvenus, das ist bitter." Eine flammende Reihe schlug dem Adjutanten in's Gesicht. .Madame," sagte er. Sie urtheilen hart und ungerecht über Menschen, die ihre Pflicht thun, wie sie sie ver stehen. .Ich bin eS gewöhnt," fahr er nach einer kurzen Pause fort, daß meine Beweggründe verkannt und mißachtet werden; es ist mir sehr schmerzlich, daß la auch liier geschieht. 5ich hofse aber, die Damen dahin zubringe, tut sie in mir nicht den Verräther, sondern nur den ehrlichen, offenen Feind sehen." Gebhard Wagenfeld sah den Grafen erstaunt an. War den das derselbe Mann, der noch vor wenigen Minuten ihm gegenüber einen Ton angeschlagen hatte, dessen Insolenz es ihm schwer machte, seine Ruhe zu bewahren? Was war mit ihm norgegangen? Was be wog ihn auf einmal, Werth zu legen auf die Ansicht, die die Bewohner deS feindlichen Landes von ihm haben msch ten? Der Graf hatte feine letzten Worte, einen warmen Blick HenriettenS auf sangend, an die junge Dame gerichtet mit dem instinktiven Gefühl, dah daS der schwächere Feind sei. Da er gleich zeitig eine sragende Bewegung gegen die Herrin des HauseS machte, so sagte diese: Ach, ich vergaß: Demoiselle von Nauen. meine Freundin." Leo Hersfeld verbeugte sich. Erhalte richtig gerechnet. Dieser Flügel des FeiudeS fing offenbar bereits an, man kelmülhig zu werden. .Sind Lie vielleicht gegen Ihren Willen in diesen Krieg hineingezogen worden?" fragte Henrietle Nauen theil nehmend. .Doch nicht," erwiderte der junge Gras. .Ich bin freiwillig mitgcgan gen. Indessen," fügte er zögernd und mit einem fast scheuen Blick auf Ehar lotle hinzu, ich weiß nicht, welchen Werth diese Damen auf meine Erllä rung legen mögen." .Darüber können wir erst urtheilen, wenn wir sie gehört haben," jaj.te Eharlotte nicht unfreundlich. Sie luar nach ihrem 'phaplaiz zu rückgekehrt und bat den Adjutanten durch eine Handbewegung, sich aus dem Sessel neben ihr niederzulassen. Hcn riette hatte ebenfalls ihren alten Platz nebe Eharlotte wieder eingenommen und Gebhard lehn! mit verschränkten Armen in der Fensternische. Mit leb haftern Interesse beobachtete er den Mann, unter dessen Schutz er heute Abend Weib und Kind verlassen wollte. .Sie sprachen vorhin, Madame, von Deutschland," begann Graf Hersfclo. sich zu Eharlcltcn wendend. .Ich könnte fragen: Was ist Deutschland? Verfolgen Sie die Geschichte dieses wie soll ich sagen geographischen Be griffs durch die langen Jahrhunderte : alle Versuche, eine starke, ecntrale Macht zu gründen, sind immer wieder gescheitert. Sollte darin nicht der Be weis liegen, daß es überhaupt niclit möglich ist, eine solche zu errichten? Sollte es damit nicht erwiesen sein, daß es ein verkehrtes Bestreben ist. die Hessen, die Schwaben, die Franken, die Pommern, die Holsten und wie sie alle heißen, die doch alle ihre eigene stolze Geschichte, ihre eigene selbslsiön dige Daseinsberechtigung haben, unter einen einzigen Willen zu beugen? Und wenn es nur noch ein Wille wäre ! Seit König Friedrich haben wir zwei Vormächte. Hier Oesterreich! Hier Preußen! so tobt dcr Streit, und wcl chefl Ende hatte das einmal nehmen müssen? Nein, eine andere Entwicke lung war nothwendig. Tie Rivalität der beiden Großmächte muß r,icder gehalten werden durch dos Gewickt der kleineren und kleinen Staaten. Deren wiatbt iith Wr-uikn umfi aeteben wer den. .Dftnn weidn die deutschen i.dcr, wenn die 'lisuchl ?.!ler durch Alle im Zaun g!)a!icn rvitd, ein friedliches Dazein fügten, urd das goldene Zeit oller wiid kder Dcvtschlard ci:ic:r s:ciqr:t. .Wiener seilten die kleinen Staaten zu solcher iVüchtfiillc lernn:? Vli3 eigener Krc.it vkrmochl.'N sie es nicht. Da kam der iref-e Mann, den die Ver ftdu7,z diesem Jcilühunderk geschickt hat. er warf die llcberi:!acht der ce::t jchen .VrcFniächte nieder, und ein Woik und Wille schuf ienen Bund der Klei neren, d!,r Oesterreich und Preußen die Wage hallen soll, und dessen Dasein fr alle Teutchen ein Segen sein wild." Leo Hkleseld richtete sein: Woile fori,zesetzl au Eharlclte. nd so konnt? Henrietle Raucn ihn ungestört betrach ten. Er sprach lebhast, warm, und dech in der gehaltene Weise eines Mannes aus der gießen Welt. Tie Züge seiüeS vornehmen. Hassen Gesichtes beleihten sich beim Sptecl'cn in reizvvller Weise. Tie feinen Nasenflügel vibrirten leise, und unter dem kleinen, schwarzen Barte, der die Oberlippe beschattete, blitzten die bleibend weißen Zähne. Tel Blick der ties dunklen, fast schwär zen Augen machte seine Worte kiun derö kindrucksvell. Was oder Henrietten ver Allem gc siel, düS wai der Eindruck verhaltener Kraft, der über seiner Erscheinung lag. Er saß vollfommcn kotrclt und elegant in seinem Stuhl und doch war in sei ner Haltung etwa von der wilden Grazie, der geschmeidigen Energie tu Panthers. Heniielle dachte mit einen gewissen angenehmen Schauer, dieser Mann niiisse einer ungeheuren Leidci: schaft fähig sein. .Ich will nicht leugnen," fuhr Gras Hersfeld fort, .daß es zunächst die Interessen meines engeren hesiischen VatetlardeS waren, die mich r.i? Schwert gegen Preußen ergreifen lie ßen : fest überzeugt aber bin ich. tß dieser Krieg auch dazu beitragen wird, siir ganz Deutschland haltbare Verhält Nisse zu schassen." Da er innehielt und eine Antwort zu erwarten schien, sagte Eharlotte Wagen seid : .Ich will und kaun mich mit Jh::cr. darüber nicht streiken, denn ich bin de gelehrten, zumal des politischen Ti: pulirens ungewohnt, und Sie köuiüei'. leicht hundert Behauptungen vorbrin gen, aus die ich nicht einmal eine Ant wort wüßte. Und doch lebt ein 05c sich! in mir, das mir untrüglich sagt : da? ist kein guter Krieg, der zur Erreichung gleich viel welche Zweckes den fremde Söldner herbeiruft, um deutsches Land zu verwüsten." .Sie machen mir die Antwort leicht, Madame," rief der Adjutant lebhast. .Waö thaten die deutschen Protest!!--ten im dreißigjährigen Kriege? l!:'.d Sie sind doch unzweifelhnsl eine Pro testantin? Sie riefen die schwedische:? Söldner in's deutsche ?and. Und dne wild heute noch gebilligt und gntgehei ßen, noch heute wird der fremde Könil) wie ein nationaler Held gefeiert ui:c verehrt. .Wenn nun wir Katholiken zur selben Zeit den französischen Ludwig gerufen hätten und uns heute einfallen lassen wollten, zu seiner Ehre im deutschen Lande alljährlich ein großes Fest zu feiern? Seien Sie gerecht und messen Sie nicht mit zweierlei Maß. Weil die deutschen Protestanten die letzte Net tung dessen, waö sie für Deutschlands Zukunft hielten, in der Person Gustav Adolfs sahen, darum entschlossen sie sich, zu ihm zu halten. So stehen wir im deutschen Süden und Westen heute zu Napoleon, dem wir glauben, daß nur im engsten Anschluß an ihn Fiic den zu erlangen ist, Wohlfahrt und Selbständigkeit der Einzelstaaten, ohne die der Kamps in Deutschland niemals aufhören würde." .Sie sind ein beredter Anwalt ter Sache, die Sie zu der Ihrigen gemacht haben," sagte Eharlotte. ".Auch auf diese Ausführungen kann ich Ihnen zunächst keine andere Antwort geben, als die, daß die von Ihnen berührten Verhältnisse im dreißigjährigen Kriege doch wesentlich anders lagen als heute. Eine ausreichende Begründung wollen Sie von mir nicht auf der Stelle ver langen. Ich habe mein bischen Wissen und meine Worte nicht so schnell bei der Hand. Wenn ich aber Zeit gehabt habe, in Ruhe darüber zu denken, so weiß ich, daß ich Ihnen die Antwort nicht schuldig bleiben werde." Da sich in Diesen Worten die Aus sicht für mich eröffnet, Innen gelegent lieh wieder einen Besuch machen zu dürfen, bin ich scbr erfreut iibcr die Wendung, die das Gespräch genommen hat. Inzwischen bitte ich. überzeugt sein za wollen, daß ich Alle? thun werde, um diesem Hause meine et zwungene Anwesenheit so wenig als möglich fühlbar zu machen." Tie Frauen erhoben sich. Gcbhgrd Wagenfeld aber trat auf den Adjulan ten zu und sagte : .Sie sprachen wie ein ehrlicher Mann, Herr Graf, und das edle Hand werk der Waffen lehrt uns, hoch zu denken von dem tapferen Feinde. Ueberlassen wir den Streit über Deutschland? Zukunft dem Spruch der Geschichte. Sie wird richten." .So sei's." sagte der Graf lebhaft. .Treffen wir uns draußen, jo entscheide das Schwert zwischen uns. Hier aber, in diesem Hause sei Friede. Und seien Sie gewiß, daß ich in der Loge bin, diesen Fried.n auch vor äußerer Be drvhung zu schiivcn. Da? Hi'is. in dem der Flü,,ie!adj'.iant Seiner Ä'ajc st.it wohnt, ist vrr unerbetenem Besuch französischer Soldaten sicher." Henricite Nauen sah mit Bedauern, daß die Szene sich dem Abschied zu wendete. Mit einem gewissen Unbehagen, ve-:: dem sie sich keine Rechenschaft zu geben wußte, hi'.tie sie da? s4t ausschließlich zwischen Charlrite n,d d.'m Adjutanten sich abspielende besprach veriolgt. Sie halte so gern ein Wart hineingeworfen, um sich auch ihrerseits an der Unter hallurg z bctheiliizen. aber sie hatte dn rechten Augenblick nicht find.".: lau neu. ;,-?r.t jajtf it, diuch die l tztcn Wirte Her-?'eldS c:ar.ii!';t : .Wie kamen Sie ..!;: i:i die jfrrjo !i.1c Umgebung des i!.:ueie'' Kaum a sprachen, btieuic Hcaiie'ic ihie Fia.ze. Es km ihr mit einem Male ja unpassend ivr, d:,3 ('.'spr ich z,i ver langem, so indi?!rcl. den hinten ach seinen reric'.ilicheri Veib.rllnisseri v fragen. Sie fühlte, wie an: helf;.' Rothe ihr in s Gcfichl s:ien. ala Vto Hersfeld sich kurz .i ihr hinwendete. Hetöseld ab.r orderte ne-Cimat seine Haltung. War er Gebhard gegenüber Anfangs sehr unacnirt gewesen. Elitir lotte gegenüber chreibietig. ernst, und zum Schlug gegen Beide von chtuas voller Wärme, sg zeigte er Herniette den uncischepslich gesandten Helden der sircßen Welk. Es schien. !? hal'k er ganz verges serr. daß er als ci Feind des Vater landcs vor den Tarnen flehe. Die Erziehung in ihrer vollendetsten Form ist international, und sympa thisch berührt durch daS graziöse, vor nehme Gcplander hörten die Friuen ibenjo gern wie Gebhard der fesselnden Erzählung des jungen Grase zu. Dabei war der Inhalt der Erzah hing an sich nicht etwa besiind'.-ls interessant. Ein Gemisch ren Zufall und surre kälter Laune war es, was it zum Fliigeladjutcrnten aeuiacht Hatte. Rr als er auf die Persönlichkeit Napoleons zu sprechen kam, da packte der '.'g'i: stand deö Gespräches auch die Z'.ch-.'t'r fast gegen ihren Willen. .Lieben Sie denn den Mann, in testen unmittelbare Umgebung Sie e:--fesjelt jiris? Halle Htm teile Ruuen ccuaat. Lieben? Ich glaube kaum, daß irgend ein Mensch ihn wirklich liebt Josephine ausgenommen. Sie hängt mit der ganzen leidenschaftlichen Gluih der Kreolin an diesem kiimdekbaren, oder, wie sie selbst sagt: .diesem lacherlichen Menschen, dem man Alle? zutraut, und wenn er mir rnergen rer spräche, mir die Planeten vom Himmel unter meinem Betthimmel zn be sesligen.' Tie anderen Alle drängen sich nicht um den Menschen, sondern um den Kaiser, den allmächtigen Venlei der Geschicke Europas. Die Klein? unter ihnen mit niedriger Gier, cie Bedeutenderen mit dem geheimnißvi'l. ken Schauer, mit dem das Große, da' Gigantische alle die anfaßt, die es zu sehen vermögen." .Und hält dieser Eindruck vgr?" fragte Gebhard. .Ich meine: je höher der Mensch steht, desto mehr ist er ge nöthigt, seiner vssentliicheri Stellung zu Liebe eine gewisse offizielle Pose oder Maske, oder wie Sie es sonst nennen wollen, anzunehmen. DaS ist dann die Figur, die die große Welt kennt. Die tägliche Umgebung ober kennt das Gesicht, das unter dieser Maske steckt." .Sie irren, wenn Sie glauben, daß auch nur ein einziger von uns dieses Gesicht kennt. Er ist unberechenbar und räthselhaft, wie die Raturgewal ten. Auö dem eisig kalten Ton, den er seinen Beamten gegenüber im Dienst annimmt, geht er ganz unvermittelt in liebenswürdiges Plaudern über. .Und ich versichere Sie. ich habe noch Niemanden gesehen, der sich dem be strickenden Nerz des großen Zauberers zu entziehen vermochte. Man muß ihn gesehen haben, mit dem hinreißenden Lächeln um den fein geschnittenen Mund, mit dem Sprühen der nner gründlichen Augen und dann, ebenso plötzlich, bricht er ab. oder fährt jäh auf mit zornigen, heftigen Worten. .Ich beobachte ihn genau, und doch habe ich noch niemals sicher sagen kön nen: das ist Maske, und das 'ist sein wahres Gesicht. Tie Masken sind ihm eben auf dem Gesicht festgewachsen. Ich weiß nicht einmal immer, cb selbst sein heftigster Zorn echt ist. Aber das weiß ich, daß Jeder diesen Zorn für echt nimmt, der ihn fühlt, sollte auch der große Schauspieler ihn nur gespielt haben. ' Ich erinnere mich einer Szene, die mir unvergeßlich sein wird. Es war im vorigen Frühjahr in Paris. Ich war damals noch nicht Adjutant, sondern zum Besuch dort, und Jojchpine hatte mich nach dem ossizicllen Empfang bei sich behalten. Wir saßen in ihrem Boudoir, und der kleine Louis, der Sohn von Joseph Aonaparte, spielte auf dem Tcppich. Unerwartet trat der Kaiser herein, winkte mir zu bleiben, legte sich lang auf den Teppich und begann mit dem kleinen Louiö zu spielen, ganz wie ein zärtlicher Vater mit seinem Kinde spielt. ,Ta meldete der Grvßmarschall Tu roe, daß die zum Abendkonzert befoh lene Gesellschaft' die Majestäten er warte. Sonst schcb Napoleon daö Kind bei Seite, und nun nahm sein Gesicht einen Auedruck voll Grimm und Wuth an, wie ich seither nicht wieder gesehen habe. Seine ohnehin bleiche Haut wurde leichenblaß, die Lippen zittcr ten, lind so mit dieser, wie ich fest glaube, bewußt und gewollt angenom menen Maske trat er in den Saal, ging schnurgerade auf den englischen Gesandten zu und überschüttete ihn rnit den hcstiasien Vorwürfen über irgend einen diplomatischen Vorgang. Niemals habe ich eine folchc Bcsiür zung gesehen. Tag war in den Tagen, als cr Stimmung machen wollte für feine geplante Landung in England." Ehailvtte Wagenfeld, die bisher mit Interesse, aber in kühler Haltung zu gehört hatte, zeigte jeet zum eisten Male eine wärmere Theilnahme, als sie fragte: .Wie ctkläre Sie k? aber, daß er in dieser Weise Alle einschüchtert, daß sich Alle vor ihm fürchten? Ich sollte denken, daß eS doch Menschen geben müßte von einer Unabhängigkeit des Geiste und d:r äußeren Lebensstel lung, an die seine maßlocn Ansprikhe ichl hcranreichen." Widerstehe kann ihm nur der." sagte Leo Herefeld zuversichtlich, .der ihm nach nicht von Angesicht gegenüber gestanden hat. Wem cr einmal in t Äuge gesehen hat, den bannt cr in den audcrkreiS seines Willen. Und de- - -;.r'' ;t 5'aun hat kl was nen,,!,,euc, e drucken!!. Auch hinter seiner n:li asten Sliin mung scheint immrr rtwas Schreck haste zu lauern, um pleylich furchtbar hervorzubrechen. Rar Eine frnchtel sich nicht ver itnii: Jesepliine. Diese wunderbare Frau, zu deren bestricken dem Liebreiz rr nach unzählige Irr fahrten immer wieder zurückkehrt, s.'ielt mit ihm wie das Hündchen mit dem Lcrren. Lcsmachcn aber lernte sie sich van ibrn ed.'i so wenig, wie irgend ein Anderer. Ist es lcch mir selbst ) begangen. Interesse brachte ich ihm ci't!!en, eirunde, nag seiner Feldherrnkunsl. nicht mehr. Kaum aber war ich in seine Umgebung eingetreten, da hatte mich sei eherner Wille an den Wagen seives Geschicke gekettet. Ob, ich will oder nicht, ich inujj ihm folgen, wo bin cnch sei. Und wenn er. seinen wil den Phantesien folgend. Europa d'rch schulten haben und den Pfaden des grcßkn Alexander nach Indien folgen rrird. so weiß ich, daß auch dorthin sei Genius mich nach sich zieht. Als ich zum ersten Male mir denn s t :?urde. wie u'rlölich ich an ihn gesej seit sei. da fielen mii tie wundervollen Verse ein, die Schillers Wallenfreiu an Max Pieeolomini richtet: Und wk'.in btx ttti, fliij toi:i tu lfliil ur.t wohnst, ?.u8 Kii'.nit Wlfif tritt, sich iTi-nnrnb Wirst Uns kW, Haitis' ii'eJt mit) fit" kn!;iid.k, Tu fa::nft "tel;t wählst), ut) b .t fouii'ii niitllt. IsN reit;; fr dich lim Kilt.- rt'wn,;,' rns tgauimt Wuu-ui Ring wufc allen jeinai Won- bs U. So feigen mir Alle dein Dämon i Menschengesial', der uZ auf seinem düster geheirnnißvollen Wege mit sich reißt." Wieder war e Eharlotte. die das Wort ergriff, als Leo Hersfeld schwieg. Daö klingt, IS oli Sie glauben, daß üdcrnatn'.lich: Kräfte von ihm cus gehen." Hersfeld sah nachdenklich der sich nieder. AIS er wieder zu reden'begann, sprach er leise und zögernd, ohne die Augen zu erheben. Wir leben in einer Zeit, in der mehr als je die Ausklärung als höchste Ziel der Menschenerziehung gefeiert wird. Vermessen erscheint es, da Dämonische hineinzutragen in die niich lern wissenschaftliche Erwägung. Wer aber den Krieg kennt und dsS Tsbcn der Schlacht, der weiß, daß nicht die klügste Berechnung den Sieg herbei führt, sondern die wunderbar unwäg baren Kräfte, die tief in der Seele des Feldherrn schlummern. .Und in den höchsten, den entscheiden den Augenblicken, da erheben diese Kräfte sich zn einer magischen Gewalt, von der ich nicht zn sagen vermöchte, woher ihr unheimlicher Ursprung stammt. .ES war am Abend vor der Schlacht von Jena; der Kaiser, in dessen Be gleitung ich mich befand, war von der Stadt Jena aus auf den Landgrafen bcrg emporgestiegen, um die preußische Ausstellung auf dem Dvrnberg und ach Vierzehnheiligen zu rekagnosziren. Sofort halte er erkannt, von welchem Werth es sein mußte, bereit am frühen Morgen auf dem Landgrafenberge Ge schütze in Thätigkeit zn bringen. Er schickte einen Offizier zum Mar schall Augcreau nach Jena hinunter mit dem Befehl, sogleich durch Solda ten und requirirte Arbeiter auö der Be völkerung einen Weg auf den Land grafenbcrg anlegen zu lassen, der für Artillerie passirdar sei. Ich war eben erst die steile Schlucht hinaufgeklettert, lim die eS sich handelte, und hielt den Befehl für schlechthin vnaussiilnbar. .Napoleon setzte unterdessen seine Nekoffnoszirung fort. Es wurde dunkel. Aus der Saale sieg ein dichter Nebel, der, an den slei len Hängen heraufkriechend, bald auch daö Plateau über dem Flusse erreichte und es völlig iu seine düsteren Schleier hüllle. .Der Kaiser tret den Rückweg nach Jena an, und vorsichtig tastend, mit dem Fuße vorfühlend, kletierlen wir einzcln den steilen Hang hinab. Von unten tönte uns aus der Finsterniß das Klirren und Schurren der Picken, Spalcn und Schaufeln entgegen, tie hier herauf einen Weg für die Ärtil lerie bahnen sollten. .Die Reihen der Arbeiter durchschrei tend, gelangle Napoleon nach seinem Quartier, las die eingegangenen Mel düngen, arbeitete lange Zeit mit dem General-Major Bcrlhicr und gab end lich an die versammelten Marjchälle seine Tispositioncn für die rnorgige Schlacht aus. .Darüber war es tiefe Nackil gcwer . den, und Mitternacht war längst vor über, als er sich plötzlich an den Koni rnandeur des Genies wendete mit der Frage, ob der Weg den Landgrafenberz hinauf fertig sei. .General Ehasselou? verneinte und sein Ehef de Stabes. General Kil gcner. fugte verlegen hinzu, daß er die Herstellung eines gangbaren WegeS bis Tagesanbruch überhaupt glaube nicht leisten zu können." In, Fortgang seiner Erzählung hatte Graf Hersfeld vllrnalig schneller und fester gesprochen. Doch klang etwa seltsam Traumhaftes au feiner Stimme, und feine Augen, die er vom Boden erhoben hatte, blickten mit einem Ausdruck vor sich hin, dem man deutlich ansah, daß sie völlig blind waren für die augenblickliche wirklichz Umgebung und nur die Bilder sahen, die die Erinnerung hervorgezaubert hatte. .Der Kaiser." fuhr er fort, tratoi:f die beiden Generö'e zu und sagte: .Eilen Sie zu Ihrem Dienst und ser gen Sie, daß der Weg fertig werde, denn cc muß fertig werden. Eilen Sie!' wiederholte er, mit den, Fuße austretend. .Ehafselcnp und sein Ehef vcrschwan den, und im nächsten Augenblick war auch Napoleon draußen bei der Arbeit. .Mit liiiiiloublicher Schnelligkeit be riegle cr sich in der Finsterniß, er war bier, cr war dort, er war an hundert Stellen, überall anfeuernd, crmah vend, Belohnungen und Strafen ver hei ßead und austheilend, , V