liiucnciivn ! viiino.io.'i ic.i cuia:: n-.!., i(. Ein junger Kaufmann tu'".'. a:i;u'; nehinein Aeiiß-:n: H'iiniuit. um Hin Ge schäft iü ict iiuctcr Weile a u -;-tc lutcit zu können, die Betauutichatt einer jungen, Uurthschaftlicheii Tarne mit oisltoniblcm VernifHien behufs baldiger Verbei rathuuii zu machen. Erushumeiiitc Ain erbieten nebst Plwtiniraplüe, die uicijt konveuireiideu Falle sofort retinirnirt wird, wolle man unter Zukuint" an Rudolf l'ioije in M. einreihen." So las in der guten Stube be Ciaft hos'S Zum goldenen Lamm" der Pro zialsiadt .'.' Clara, die Tochter des Hause, laut und pathetisch ihren mch lichcn ZnHorcriinicn aus der Leitung vor. Es war nämlich ihr CiebnrtsKui, ud sie halte zu dieser Feia ihre sämmtlichen Freundinnen z sich ge lade. Na, wer suhlt ein menschliches Rühren, die Geschaflsausdehnerin die sks unternehmenden Merkurjiingers zu werden!" Aus dem daraus folgenden 2ol)ii wadohli war nur soviel zu entnehmen, da die Meinung Aller dahin ginge, man müsse sich einen Jux machen. Ruhr, Ihr ttanseheerde!" schrie Warn endlich den Lärm nieder. Na türlich machen wir uns einen Jux. Und zwar schlagen wir gleich zwei fliegen mit einer Klappe todt, wißt Ihr, wir wischen der Martha da drüben eins aus. .ic deutele ourcy das vcniicr nach dem gegenüberliegenden Hause, an dem mit Riesenlettern geschrieben stand: Vaterialwaaren-, d'olonialwaaren- und LandeSprodultengeschast von' I. Ci. C. Qucckler. Ter hochnäsig.',! Trine kann es nicht schaden, wenn sie sich ein mal ärgert, das; sie grün und gelb wird. Warum ist sie heute auf meine Einladung nicht gekommen? Immer muß sie etwas Besonderes haben! Ist sie vielleicht etwas Besferes als wir, die .-die...." Sie hat wahrscheinlich keine Zeit, liebe Clara," wars ein junges Madchen der erbosten Sprecherin begütigend ein, Tu weißt, seit dem Tobe ihrer Mutter ruht viel auf ihr." Ach was, so ein Stündchen am Nachmittag kann sich Jeder freimachen! Nein. Hochmuth ist es, Koketterie, wei ter nichts. Jawohl," hies; es von allen Seiten, Clara hat Recht, die muß einen Tcnk zcttel kriegen." Na, dann hört zu!" Und geheim nißvoll rückten die verschworenen zu sainmen. Ich habe aus dem Zimmer meines Bruders, des Studenten, eine Photographie gefunden reizend, sage ich Cuch, für unsern Zweck. Webt Acht!" Sie stand auf und ging nach der Kommode. Na, was sagt Ihr dazu!" Und sie hielt triumphirend das Bild den neugierig aufspringenden Tämchen unter die respcktiven Naschen. Es stellte ein Weib mit einem Bakonicr gesicht und einer mächtigen Warze aus der einen Wange dar wahrscheinlich eine Riesendame oder sonst eine Sehenswürdigkeit von einem Schütten feste. Wird das nicht himmlisch, wenn dieses Ungethüm an die Martha zurück kommt: Mein Fräulein, Sie sind mir zu schön lind zu jung gar zu lieb-reizend!" Köstlich, köstlich!" Und die Rotte Korah führte einen Tanz auf, der den Sioux auf dein Kricgspfade alle Chrc gemacht haben würde. Nachdem sich der Freudentaumel etwas gelegt hatte, dekretirte Clara: Tu, Luise, mußt das Schreiben be sorgen. Tu hast eine Hand wie ein Kaufmann. Natürlich mußt Tu sie verstellen. Und um der Sache den nöthigen kaufmannischen Pfiff zu geben, werde ich meinem Pater einen großen Briefbogen und ein Eeschäftskouvert wegstibitzen." Im Handumdrehen waren die Uten silicn zur Stelle. Nun heißt es, fein säuberlich ein Schreiben im Qucckler'schen Sinne auf zusetzen. Seine stehende Redensart darf natürlich nicht fehlen: Nur immer annomiren, Leute, immer annoneiren. Tie Annonce ist die Seele des Cic- fchafts!" persiflirte Clara. Und: Ich habe keine Zeit, großartig viel zu thun, eine andere. Und unter Lachen und Johlen kam folgendes schreiben zu nande: Geehrter Herr! Antwortlich Ihrer geehrten Heiraths onnonee theile ich Ihnen mit, daß ich aus dieselbe reflektire und folgt die ge wünschte Photographie meiner Tochter in der Anlage mit. Ich habe keine Zeit, lange Briefe zu schreiben. Nur soviel diene Ihnen zur gefälligen Kennt- ninnahme, dass ich den Annoneenweq auch in Heirathssachen für ganz groß- artig vernünftig halte. Annoneiren. immer annoneiren. die Annonce ist die Seele des Geschäfts. ;ch gewärtige, daß er auch in diesem Falle sich be währen und zu einer Einigung führen wird. Ich sehe Ihren weiteren werthen Nachrichten gern entgegen. Mit vorzüglicher Hochachtung I. 0. C. Ciicrflcr Materialwaaren-, Colonialwaaren und Landesproduitengeschäft. So." sagte Clara, indem sie den Bogen brach und in das Couvert steckte, auf dem Heimwege nehmt Ihr ihn mit zur Post." I v.nV.v.i Hugo Angermann lUdanlcii Itch.wer in innern Comptoir au und ab. (bin und wieder einen Blick auf eine:: i Stoß Briete wertend, die ant dem liickie lagen. C wai cm bochgewach teuer Mann, deicn männlich schönes Cieiicht ein blonder Bol'.bari umrahmte. Mit einem kleinen Privatvermogen und den Crsp.irni'ien, die er ivahrend seiner trüberen Zhatigleit alsdieschans re, 'ender gemacht halte, hatte er sein d!eschät't begründet. Bald jedoch merkte er. daß dieses nicht ausreichte, um in der ratenden KoitlumiizhiT.c der Ciroß stadt vortheilhatt seinen Stand behaupt ten zu können. Aber wober das Feh lende nehmen Heiratbe ein reiches Mädchen, das ist das Einfachste," tag ten seine Freunde, wozu giebls Hei rathsbureaux und Heirathsgesuche" Obgleich sich sein C!esübl lange dagegen sträubte, hatte er den Rath endlich doch besolgt. Und das Resultat lag nun aus dem Tische. Aber unter der Menge der Cncrtcn hatte ihm bis jetzt keine zugesagt. Er schnitt die letzte auf, die Queckler'sche. Ter Name war ihm nicht unbekannt, und fchon wollte er er leichtert aufathinen. Als er aber die Photographie ansah ! Abscheulich ihm so etwas anzubieten! Erbost schien derte er den Brief aus den Tisch da bei slog der Bogen auseinander, und da sah er, daß auf der dritten Seite noch etwas geschrieben stand in flüchtigen Zügen, offenbar ein Brouillou: Sie vertrösten mich wieder bis zum nächsten Ersten! Halten Sie mich vielleicht für Ihren Hanswnrst. Wenn ich binnen drei Tagen mein C!eld nicht habe, gehe ich zum Advokaten. Und außerdem, wenn ich Sie 'mal in die Mache kriege, schlage ich Ihnen alle Knochen im Leibe entzwei." Hugo Angermann mußte lachen. Tas war offenbar ein ganz origineller Kauz, dieser I. Ci. C. Quecklcr. mit dem sich jcdenfals auskommen ließ. Wer schimpst, der kauft. Aber das alte haßliche Ungethüm von Tochter! Er schüttelte sich. Ta durchzuckte ihn ein Ciedankc. Tieser Quecklcr hatte dasselbe Geschäft wie er und konnte sich deshalb ohne Zweifel in seine. Lage denken. Wenn er Berbindung mit ihm suchte sich ihm anvertraute, ihn um Hilfe bat ! Im Sturmschritt durchinaß er das Zimmer. Tas war ein Ausweg, das mußte einer sein. Fort mit der C!e waltheirath! Und hoffnungsfroh dampfte Hugo Angermann schon am nächsten Morgen $ entgegen. In seinem Kaufladen stand Herr I. C. C. Cueckler, eine kleine, spindel dürre Gestalt mit einein glattgeschorenen Kugeltopse, aus dem ein Paar helle Aeuglein blitzten, welche wie bei einem Spatze überall zugleich waren. Tas Hervorstechendste an ihm aber waren seine geradezu vorsiutfluthtichen Hände, die wie ein Paar Lawn Tennis-Rackets aus den kurzen, engen Rockärmeln her ansstarrten, und mit denen er feinern großartigen" Teilten und Thun die ausgiebigste mimische Bekräftigung der lieh. Tenn bei ihm war stets alles ganz großartig", besonders seine Waaren. Heute war Wochenmarü. An sol chem Tage glich Quecklers Laden einem Bienenstöcke. Boin frühen Morgen strömten da die Landbewohner der Um gegend aus und ein; sie waren nicht nur seine Kunden, sondern auch seine Lieferanten. Tenn Quecklcr machte alles, er wies kein Cieschaft von der Hand und hatte in Folge dessen nie Zeit, stets war er in fieberhafter Thä tigkeit. Wie ein Wirbelwind fegte er am Ladentische hin und her und diriairte durch die schwungvollsten Bewegungen eines seiner Lawn Tcnnis-Rackets seine Untergebenen wie ein Kapellmeister seine Musikerschaar. Taun schoß er wieder wie ein Cilasmännchen an der Treppe in die Höhe, wenn etwa ein Päckchen Barinas linker Hand oben" verlangt wurde. So ging es bis gegen Mittag, wo der Schwärm der Kundschaft sich nach und nach verlief. Ta wurde Herrn I. Cv. C. Queckler Herr Hugo Angermann gemeldet. Letzterer trat ihm im Pri vatkomptoir auf das Liebenswürdigste entgegen und sagte ihm viel Schineichel hastes über den Ruf der Firma I. C5. C. Qucckler, der ihn auf einer Reise nicht habe vorbeifahren lassen, ohne den Inhaber derselben kennen gelernt zu haben. Bald war eine fachmänni sche Unterhaltung im Ciange, und eine der ersten Fragen Quecklcr war natiir lich: Was halten Sie vom Annon ciren?" Ich halte die Annonnce für die Seele des Geschäfts," antwortete der junge Mann prompt, der sich natürlich sofort der Floskeln in dem Briefe er innerte. Aber intensiv muß man annoneiren, verehrter Herr Quecklcr. Sehen Sie. beim ersten Male sehen die Leute darüber hinweg, beim zweiten Male schauen sie sich die Annonce an, beim dritten Male lesen sie sie, und beim vierten Male sagen sie sich: Ta mußt du doch 'mal hingehen und pro biren!" Queckler. der schon bei den ersten Worten Angcrmanns wie eine Sonne strahlend auf dem Stuhle hin und her gerutscht war, flog jetzt in die Höhe wie von einer Tarantel gestochen. Mann, Mann, das sind ia ganz großartige Ansichten, ganz großartig gesunde Ansichten!" Er fegte wie ein umher, ''o daß alle liegen rebellisch wurden und rnl'etzt dinier den C'cü tlu.tieten und die Lawn tennis Rackcts schlugen die dalsbrecheritchften Purzelbaum? über seinem Haupte. Mann Mann Sie sind mein Mann!" Mit einein Rucke blieb er vor seinem C!aiie sieben. ,. 3ind Sie per beiratbet ?" Rein." klang es zogeiid. Sie heiratbeii meine Achter!" Jetzt uhr Angermann wie von einer Tarantel gettochen in die Hohe: Aber im tegenibeil! Ich denke nicht daran !" Papperlapapp! Sie berathen meine - Lichter! Tas wird ja ganz großartig!" Und t'otort schwirrten ihm die trautesten Planchen durch den Kopt. Schwieger söhn in der Residenz Engros-Lager Pflaumenmus und saure Gurken Möhrensaft und Gerstengraupen Sauerkraut und K blake großarti ger Massen-Absatz. Martha," schrie er zur Thür hinaus, tonnn' 'mal her ein, mein Lämmchen!" Aber ich will nicht!" Protestirte der jnnge Mann. Was fällt Ihnen denn Einige Tage später ging der Kauf-j Wahnsinniger in dem kleinen Raume In diesem Augenblicke erschien ein Mädchen in der Tbür. eine schlanke, kraftstrotzende Ciestalt mit einem von dunklen Locken überschatteten, blühen den Cksicht. Angermann stand wie ge blendet. Na," machte Queckler mit stolz überlegenem Lächeln. Angermann schaute vollständig baff von Einem zum Andern. Aber das ist doch gar nicht Ihre Tochter!" platzte er endlich heraus. Famos!" krähte der Alte. Jetzt kenne ich meine eigene Tochter nicht !" Tas ist wirklich Ihre Tochter?" Na ob! Aber wenn Sie sie nicht wollen dann nicht !" Jetzt lief auch Angermann, wie man zu sagen Pflegt, die Laus über die Leber. Herr!" schrie er. was fällt Ihnen ein? Tenien Sie vielleicht, ich bin Ihr Hanswnrst? Sie sehe, ich kann auch grob werden, wie Sie!" Quccklcr stand mit offenem Munde. Ta. haben Sie!" Und der Erboste wars den bewußten Bries und das Bild aus den Tisch. Wie können sie sich er larben, mich in dieser blödsinnigen Weise zu uzen?" Queckler las und sah, und ebenso Martha über seine Schulter hinweg. Nachdem sie damit zu Ende waren, sank die Tochter mit lautem Aufschluchzen aus einen Stuhl und der Bater drehte mit dummem Clesicht seiner Ciewohnhcit gemäß den Bries um und um. Tabei bemerkte er die Notiz auf der dritten Seite, erkannte die Hand seines Freun des aus dem Cioldenen Lamm" und sofort war ihm alles klar. Und wäh rend Angermann sckirnpste wie ein Rohrsperling und Martha in einem sort jammerte: Ach Cioit, ach Ciott ! .iie Schande, das überleb' ich nicht !" lief er wie ein Wiesel begütigend von Einem zum Andern: Aber Kinder, Herr An nonccinann Angermann, wollte ich sagen Martha, w nehmt doch nur Annoncen äh, Bernunft an! ES wird ja alles gut, gleich werde ich die cache in s Lot bringen!" Und in dem richtigen Ciefühl, daß die jungen Leute sich besser allein vcr ständigen würden, denn daß eine solche Verständigung erfolgen, sein Plan sich rcalisircn würde, stand ja bombenfest schoß er hinaus und über die Straße in das (goldene Lamm", wo ihm sein Freund Gastivirth schon im Thorweg wie ein wandelndes Qrhost entgegengewuchtct kam. Tas haben sie an der Cläre ihrem Cicburtstag ausgeheckt," knurrte dieser erbost, nachdem er ausgeklärt war. Tic Teufelsbraten soll doch gleich ! Tas ganze Consifinm ist wieder hinten im Ciarten zusammen. Komm!" Halt," sagte Queckler ganz ver- schinitzt, die Sache ist ja garnicht schlimm, im Ciegentheil. Aber einen Schreck wollen wir den Mädels in den Leib jagen. Paß auf, das giebt einen Spaß." Wie ein zürnender Zeus schritt er nach der Laube, wo die Mädchen sich befanden, die bereits Lunte gerochen hat teil und nun mit bleichem Entsetzen die Katastrophe herannahen 'sahen. Mit großartiger eberde hielt er ihnen den Brief und das Bild hin und wies auf die Schrift des (Goldenen Lammes" auf der dritten Seite. Ter Berather schlummert nicht," begann er mit höh- ler Stimme: Q, Ihr thörichten, leicht- sinnigen Kinder! Wipt Ihr, was Ihr mir gethan habt? Was Ihr werdet schwer, schwer büßen müsseii ? Nein, Ihr wißt es nicht! Wißt Ihr. was der gute Name sür den Kaufmann ist? Tas ist fein Alles, sein heiligstes Palla dinm! Und dieses heilige Palladium habt Ihr zertrümmert mein Alles habt Ihr mir geraubt! Jawohl, fchänd lich geraubt!" Cieraubt Toiinerwet- ter, da fiel ihm etwas ein, was er mal im Theater gehört hat, das paßte ja ganz famos hierher. Er stellte sich in Positur, und die Lawn-tennis-Rackets traten in die fieberhafteste Thätigkeit: Wer mir mein Portemonnaie stiehlt, das ist Lumperei, 's ist was, 's ist nichts, und wohl bekomm's dem Spitz buben, wenn er nicht erwischt wird. Aber wer mir meinen guten Namen raubt, der beraubt mich dessen, was ihn nicht reicher macht, mich aber arm, und mit Clrimassen. als ob er ani C!al. j schlagen, dann mach: sie t':ch ant zwei !. itil -it ihr V.i irr l-trr.ti .i.liu hi.tit huben des Bakers Bett. Ter braute liegt ziemlich tni! wabrend der Nacht. gen binge. tbat desgleichen und waltckielte o arg wie möglich Hinterdrein. Ttin nen in der Stube aber waren tick) die Beiden auf das Kanapee und lachten -lachten, bis ibnen alle Haare web tb, ten während die niedergeschmetterte Tämchen draußen überlegten, welche Zodesait wobl die amüsanteste sei. Nun. tie brauchten sich nicht elbtjzu mordern. es wurde nick! so schlimm, im Ciegenlheil, wie Queckler kiillulirt luilte, iebr gut. Und als ant der Hochzeit Hugo Angermauns und Martha Quecklas die Stimmung seuchnröhlich geworden war. suhlte auch Herr I. Ci. C. Queck ler das Bedürsniß. an sein CiUis zu Hingen: Meine Henschaflen. ich habe keine lange Zeit, große Reden zu ballen. Nur das mochte ich betonen, daß die Annonce die Seele des Cicfchäftcs ist, wie Sie hier wieder einen lebendigen Beweis haben. Alfo annoncircn. meine Herrschaften, immer annonciren! An nonciren ist in allen Tingcn gut!" Der Rondliktcur. aber ichkueii Knin er nicht. iunn deut! rr an du Zulun! 'einer Kinder, Was wird aus ihnen, wenn er es nicht gan-, ,!,irr. ganz tamingslos vor Sckreck. Fritz Cweis titzt aufrecht in seinen! Bett, mit weit autgeii"eiieu Augen, verzerrten Zuge, und siebt so geiucr bau Maß aus. Ter Kleine furchtet tut), wie er den Baier anblickt. Er di:rck'ba!t? In das Wai'enbaus wird , wagt kaum, tiibmen, und bleib! wie man tie tchufeu. Waiten'.iudei ! chieck licher Medaille! Ader nein! Er wird ja bener- muß bester weiden, bei der gu ten Pflege. Toch nick,! nur in ie Zu! uns! eilen ' 1 ii i i c t o t i c 11 ilst !l v i. bettel ha ha ha harui!" Seine Stimme ging in ein gurgelndes luck sen aus, und er wandte sich und rannte davon. Tas goldene Lamm", das dabei gestanden hatte mit einem Gesichte Kleine Landhäuser mit bescheidenen Ciärten blühende Qb st bäume, Wie sen und weite Felder; in der Ferne eine steil ansteigende Straße mit unansehn lichen Etagenhäusern. Endstation der Pferdebahn. Zehn Minuten Rast sür den Kondukteur. Trei kleine Kinder sitzen schon seit einer Biertelstunde ganz still aus der schmalen Holzbank und warten auf den Vater. Endlich! Tie Kleinen lauten ihm entgegen. Tas älteste Kind, ein zartes neunjähriges Mädchen, bringt dem Vater den schweren Ueberzieher entgegen. Es ist so kalt, wenn die Sonne untergeht ! Vater, zieh den Mantel au, daß Tu Tich nicht ver kühlst !" Er küßt das Kind, das sein beson derer Liebling ist. Tanke, mein lütt Teern!" Ter kaum um ein Jahr jüngere Bruder hat dem Vater die lederne Cield tasche und die Blechtrommel mit den gelbe und blauen Pferdebahnzetteln abgenommen. Nun spielt er, daß er der Kondukteur ist. Tas jüngste Kind wird am wenigsten vom Vater beachtet, es ist ein kleiner Knabe von kaum drei Jahren. Wie er. die kleine Hand immer wieder vergebens ausstreckt und irgend etwas Unverstandliches stammelt, verliert er zuletzt die Geduld, stampft mit den viinen und lagt: cüticn Pa Peter nich leiden mag!" und läuft dann auf die andere Seite der Fahrstraße. Ta steht, pfeifend sein guier Freund Claussen) der Pferdeknecht. Er hebt den Kleinen auf den hohen, weißen Schimmel und läßt ihn daraus reiten. Ter Kondukteur und das kleine Mädchen sitzen Hand in Hand da und betrachten schweigend den glühenden Abendbimmel. Ter größere Knabe spielt sür sich allein, und der Kleine drüben jubelt laut. Acht Minuten sind um. Tas kleine Mädchen steht auf und nimmt dein Bruder die Cieldtafche und die Blech tronimel ab, um sie dem Bater Hinzu hänge. So, und nun mache Tir auch den Rockkragen recht hoch! Es ist Qstwind, der thut so weh!" Tanke, danke, mein Lenchen! Ja, so ist das wann und schön. Aber nu muß ich laufen! AdjiiS, fußen Kin iiers!" Süßen Pa Peter wieder nich adjiis gesagt!" rust der kleine aus dem Schim mel und streckt die Arme ans. Ter Kondukteur, der schon wieder auf sei nein Posten ist. schwenkt grüßend die Mütze. Ter Kleine freut sich, klatscht in die Hände und macht eine hastige Bewegung. Ehe der Knecht ihn halten kann, liegt er am Boden. , Ter Pater springt vom Wage. Im Nu ist er bei dem Kleinen. Tie Cjeschwister sind auch herbeigelaufen. Ciott sei Taut! Es ist noch 'nichts passirt. Ter kleine Peter weint nur, weil die neuen blauen Strümpfe, die Lcnckxn ihm gestrickt hat, zerrisse sind. Ter Pferdebahn wagen ist nicht mehr zu sehen. Ter Knttcher hätte gcwin gewartet, aber er hatte von dem Geschehenen nichts be merkt. Ter Konduttenr muß laufen, und er läuft bis ihm der Schweiß in großen Tropfen von Stirn und Wan gen perlt. Endlich hat er den Wagen erreicht, -eine Kniee zittern. Tas war zu viel!" murmelt er und läßt sich im Wagen müde ans die Vank sinken. Es ist ja noch Niemand cingc stiegen. Ta kann er sich das schon er tauben. Toch nun muß er aufpassen, allmählich wird der Wagen sich nun füllen. Schneidend kalt ist der Qst wind, aber was hilft es ? Fritz Ewers muß auf seinen, Posten sein. Tas war zu viel, das gebt nicht gut!" murmelt der erschöpfte Mann noch einmal vor sich hin und schauert zusammen. Ja. er hatte sich Nicht getäuscht. Es war zu viel geweien riir ven omicinii nicht kräftigen Mann. Seit zwei Wo chcn schon liegt er schlvcr krank darnie der, und sein Lenchen pflegt ihn ab wechselnd mit einer alten Frau aus der Nachbarschaft, stundenlang titzt die Kleine mit ihrem. Strickzeug an seinem Bett und redet ihm tröstend zu. Hin und wieder schleicht sie in die Küche, um nach dem Rechten zu sehen, denn auch die Sorge für die Gesunden liegt auf den Schultern dieses zarten Kindes. Und Abends, wenn die kleine Brüder seine Gedanken, auch in die Bergungen bcii schiueiien ne zniuck. Wie balle er so glücklich mit seiner jungen Frau ge lebt! Cli auch Sorgen und uininer iijtie aller Art sie bedruckten, ihre Liebe war immer dieselbe geblieben in guten und schlechten Zeiten. Taß der Tod sie trennen und Eines von ibnen dabin raffen könne, der Ciedanle war ihnen nie gekommen. Ganz plötzlich war das Schreckliche, das Unerhörte geschehe. Tie Geburt des t leinen Peter kostete der Mutter das Lebe, und das hatte der Vater dein armen Zinde nie recht ver geben können: und der Kleine Peter hatte es gesühlt, daß der Bater nicht dieselbe Liebe für ihn hatte wie für die beiden Anderen. Nun, da er krank und hilflos daliegt, macht Fritz Ewers sich bittere Borwürie über feine Lieb lofigkeit dickern liebrbedürttigcii Kinde gegen über. Wenn er ko Stunde um Stunde daliegt, und der Schlaf ihn flieht, dann ist es ihm immer, als hörte er eine feine, betrübte Stimme: Süßen Pa Peter nicht leiden mag!" Tie Krankheit zog sich in die Länge. Es trat ein Rücksall ein, und der Arzt machte ein bedenkliches Gesicht. Tic alte Frau, die daheim ein krankes Eiikcllind hatte, kam selten. Aber sie wußte den Kranken ja in guter Qbbut. Lenchen war ein verniinttiges Mädchen, auf das man sich verlassen konnte. Nr die letzte Medizin, welche der Arzt vcr ordnet hatte, durfte die kleine dem Pa ter nicht geben. Nur ein paar Tropfen durste Fritz EwcrS jeden Abend davon haben, und die gab ihm die alte Frau. Mor- phium! Wer zu viel davon bekommt, der wacht nicht mehr auf," battc der Toktor gesagt, und darum fürchtete sich Leu chen vor dem uiihcimlichcn Truuk und zitterte an allen Gliedern, wenn der Bater die Zropsen nahm. In einer stürmischen Frühlingsnacht war cs. Lcnchcn hatte zwei Nächte kein Angc zugethan, und nun hatte der Schlas sie übermannt. Tcr Krankc, der sich Stünden lang in unerhörten Qua len ans seinem Lager hin und her ge Worten hatte, lag nun ganz still da und betrachtete beim Schimmer der kleinen Nachtlampc die bleichen, ermatteten Züge seines Licblingstindcs. Seine Augen standen voll Thränen. Tic Hoffnung ans Cu'ncsung hatte er auf gegeben. Wenn es doch bald zu Endc wäre!" murmelte er leise, ist denn dies noch ein Leben?" enntnaiiig waiioerien teinc nae nach der gefährlichen Medizinflasche, die ans der großen Kommode stand. Ein paar Tropfen und alles ist aus. Er verflicht, sich aufzurichten, er steigt aus dem Bett ein paar Schritte nur sollten denn so weit nicht die Kräfte reichen? Nein es ist unmöglich seine Knie wanken, mit Mühe gelangt er wieder niS Bett und legt jich hin. Ein tiefer Seufzer entringt sich der ge quälten Brust, und das Wimmern und Stöhnen fängt von Neuem an. Ta kommt cs aus der Ncbcnkamrncr hercingetrippelt: Süßen Pa Schmer zen! Klein Peter süßen Pa küssen will!" Und er kommt ganz dicht ans Bett. Mit zittcrndcn Arnicii umfängt dcr Kraule das Kind, und Thräne auf Thräne fällt auf das blonde Köpfchen. Eine Weile ist es still. Fritz Ewers hat aus Minntcn seine Schmerzen ver gessen, doch es dauert nicht lange, da werden die Qualen wieder schier uncr träglich. Süßen Pa ordentlich Medizin neh men," sagte der Kleine, wir wollen Lenchen wecken." Nein, nein, Lenchen muß schlafen, klein Peter, hole Tu mir die Medizin, abec leise, ganz leise ! Lenchen soll nicht aufwachen, sie wird trank, wenn sie heute Nacht nicht ichlätt !" Ter Kleine nickt: Leise, ganz leise, wo is süßen Pa seine Medizin " Einen Augenblick schweigt Fritz Ewers; er kämpft einen furchtbaren Kampf. Tann blickt er ach der Kom modc hin. wo die Flasche mit Mor phinmtropsen steht. Peter folgt den Blicken seines Baters. Ich kann sehen: da ganz oben in dcr Ecke! Klcin Pctcr mß einen Stuhl an setzen!" Ter Vater nickt. Aber leise, ganz leise, und wenn ich genug habe, die Flasche wieder hinsetzen. Kann Peter das auch?" Ter Kleine hat schon einen Stuhl an die Kommode geschleppt. Tas kann Pctcr schon!" sagt cr zuversichtlich. Mein süßes Lenchen, verzeih' mir! das!" murmelt der Kraule und faltet die litternden Hände, aber ich kann das nicht mehr aushalten!" Klopscndcn HcrzcnS folgt cr dc Bc wcgungcn dcs Kindes. So, nun hat die' klcinc Hand die Flasche ergriffen, eine Minute noch und Ta stolpert dcr Kleine über einen Schemel, klirrend fällt die Flasche zn Boden, sie ist ganz zerbrochen, und die kostbare Medizin ergießt sich über den Bodcn. Ter kleine Pctcr ist einen Augenblick angenagelt lieben neben den Scheiben. Nach einer Weile aber schwindet die Furcht, er tiitt an das Bett und schlingt die Arme um des Vaters Hals. Klein Peler will es nie wieder thun!" Tann üetteit er auf's Bett und taugt an. dem Kranken mit seinen tlei uen. weich: Händchen Stirn und Wangen z streicheln. Süßen Pa nun; einschlafen, ein schlafen!" lind das fantte Streicheln, die lallen den. lieblosenden 'Worte des kleinen Kindermundes haben eine seltsam be ruhigende Wirkung aus den nniden, kraulen Mann. Er schlaft wirklich ein, so sanft, so lest, wie er es seit Wochen nicht mehr gekonnt. Und wie der kleine Peter sieht, daß der Bater schiäst. küßt cr ihm ganz leise die Augenlider. legt sein Kopsche ganz dicht an des Vaters Gesicht und schläft auch ein. lind früh am nächste Morgen, als der junge Arzt, der ein besonderes In icreffe an der kleinen Familie nahm, ins Ziinincr trat, fand cr sie alle fchla send. Er erschrak heftig, wie er den kleine Pctcr in dcs Kraulen Bett liegen sah, und hob ihn schncll heraus. Toch dein Kinde fehlte nichts. Lenchen schlief ruhig weiter, während der kleine Peter, der gleich wach wurde, dem Toltor vcu den Erlebnissen dieser Nacht erzählte. Ter Vater wird jetzt bald gesund sein," sagte der Arzt, als er des Kran ken Puls fühlte, Medizin braucht cr nicht mehr, aber heute Abend sollst Tu ihm wieder mit Teinen kleinen Händen die Stirn und die Augen streicheln, bis cr einschläft. Tas nützt mehr, als alle bitteren Gctränkc und Tropfen!" In diesem Augenblick schlug Fritz EwcrS die Augen auf. Mein kleiner Peter!" sagte cr leise, und seine Augen füllten sich mit Thrä ne. Ich glaube, jetzt werde ich wirk' lich bester." Ter Arzt nickte. Sie sind gerettet ! Gott sei Tank, daß Sie wieder schlafen kömicil!" Herr Toltor," begann Fritz Ewers mit uinicheier Stimme, ich muß Ihnen noch etwas sage und hätte eine Bitte!" Während er das sagte, hafteten seine Blicke an den am Boden liegende Scherben. Ich weiß alles, mein armer Freund, dcr kleine Peter hat es mir erzählt. Ich weiß auch, was sie wollten." Er stand ans und sammelte vorsichtig die Scherben auf. Taß mein kleine Teern es nur nicht merlt !" flüsterte dcr Kranke. Ter t leine Peter war hcrzugetrctcn, um dcin Arzt zu helfen. Las', mich das allein thun, mein kleiner Mann! Und weil Tu immer so brav bist, wollen wir cs Lenchen gar nicht erzählen, daß Tu so ungeschickt warst und die Flasche zerbrochen hast. So. nun ist alles fort, und sie merlt es gar nicht. Und morgen, wenn ich wie verkomme, dann bringe ich keine Medi zin mit, aber eine Flasche Wein. Ta von wollen wir alle trinken !" ß ,: (sjnigcs über Alcrandcr Tumas den Äcltcrcn. Ein adclstolzcr Fremder, den der Ruhm und das Cu'ld, wclchcs Tuinas cinhcimstc, wiithcnd machten, ließ sich einst bei ihm einführen, in ihn zu ärgern. Nicht wahr mein Herr," sagte cr zn dcni berühmten Roman Schriftsteller, Ihr Vater war ein Mulatte?" Ganz recht." Also war Ihr (tjroßvater?" Ein Neger, mein Herr, versteht sich, ein Neger." Ihr Urgroßvater, wenn ich fragen darf?" War ein Affe, mein Herr Meine Stanimbanm beginnt, wo der Ihrige endet." Tnmas lvurdc einst von der Stadt Cavaillon unentgeltlich um Ueberlas suiig einiger seiner Werke behufs Gründung einer Gemeindebibliothek ersucht: der Tichter überließ bereit willigst dieser Stadt die bis dahin er schicncncn etwa 2) Bände seiner Werke mit dem Versprechen, auch noch die zu erscheinenden zur Ergänzung ftcts nachzutragen. Er bat ,ch cdoch als Gcgcnlcistinig ans, daß von dcn ansgczcichnetcn Melonen, die dort wach fen, ihm durch tcmcindcrathsbcschluß'' eine lebenslängliche Rente von 12 f Melonen jährlich zugesichert werde eine saftige Rente! Als )uinas bei einem Prozesse in Roiicn von dem Richter nach seinem Stande gefragt wurde, antwortete er: Erster Traucrspieldichtcr, wenn Cor iieille nicht liier geboren wäre," worauf jener lächelnd bemerkte: Nun. es giebt ja in jedem Stande Abstufungen!" schlecht beralisgelvlfeii. Warum bist Tu denn nenlich so schnell ansgeriffen, als ich Tich anrief? Tu halt wohl gcdacht, ich wvlltc Tich anpumpen!?" Ia warum nicht gar! Weißt Tu, der Arzt hat mir nämlich viel Bewe giiiig verordnet!" Ivicrsxnlch, Es ist doch eigentlich ein merkwür diger Widerspruch." Was?" Wenn die Menschen l n st i g sein wollen, gehen sie in eine W e i n stubc." JCJ