Eine alluu'.klv tvtVbidMo. ?,'rm!!,!tt ti' 1 1 !i a c a ,.-! :: - :. Tie Uhr auf bem (Guibef schlagt sieben. Tic i :t l)t 1 1 :i iu;t m;t den Kin dern erleichtert ans für beute hnz sie ferittf. Tie üuber lauu-n hinaus, und sie bleibt allein bas trar wieder ein Erna 'Jliüitcnt in ber .',fi'Uic:t .Klinik iu-uvfen das allein y.iic.i ihm ja Pranc-, und nun beira :!nt er noch rbcubrciii 'nc reiche 7xau. Wird schon oanierc machen bei den inuzuglichsu Eonncririicn des (Gcbcini nithltchcn Schwuicrpapa! Tic tlcinc ist übrigens lrirlli hübsch, allerliebst fiitu, aber 'n halbe Wiiib irarc nicht mein (Gcntiuack . . . . Haben sich (Gnädigste a,eiiiiacnd n; harter Zag! doch nicht anstrengender ! gern!,!? Kli li'ii. tanzen wir tret- wie jcbet andere 5 es !t a Jag an? Tag ein dasselbe: Morgens die vier Schulstunden, ach Tisch der Spazier qang damit das ranlein auch eine Erholung baf nahi l)afii eine schone Erholung, mit fünf ungezogenen (Go-rcu auf den an 'geweichten Landwegen ein ner.zutrotten! nnv hinterher das Schlimmste von alle, das Heben ,it den Bindern. Bei jeder se!,laegri!'enen Note fulstt sie einen körperlichen schmerz, znlept ist sie gewöhnlich bei Weinen nahe, , . ihre Nerven sind inaicitblicfluh ?u weit herunter, so schlimm ist es noch nie vor- her gewesen; wenn sie ch nur einmal acht Zage Ruhe gönnen bürste, sich ins Bett legen nnd pflegen lassen ach wie wohlthuend müßte das sein,,,, aber hier zu Hanse krank liegen nein, alles andere, nur nickst das! sie min; sich weiterschleppen. bis sie eines Zages 311 ter! tuiüi, Taisn" spielt die Musik. und die midlichaft summt, singt und trällert den Refrain. Als Tr. Römer am andern Morgen ausivacht, grei't er sich mit schwachem Stolinc an die Stirn dieser Brnminschadel! unb bieies verwünschte Uv Znnge! saminenbricht und dann ? ja was dann' (Gottlob! für heute hat sie wenigstens Ruhe! Sie geht in ihr Zimmer hin ans. Wie kalt ist es wieder hier oben! Tas ,u'uer im Cfen ist zu ein paar glimmenben schien niedergebrannt. Sie hört das Hausmädchen die Treppe hinunter gehen. Liefe!" rvuiiilein ?" A.ch bitte, bringen Sie mir noch 'n paar 3 iücf Holz, ja ?" C je, Fräulein, ich bars man nicht, die gnädige ivrau hat mir selbst bas Holz gegeben, bas ich in Ihren Cicn thun so.!le." 2o es ist gut." Also eine neue Bosheit der gnädigen rtxan." Ali! wie sie die Jvrau Haßt, für bereu Kinder sie ihre (Gesundheit opsert, nnd die ihr durch Einkaufn und Launen bcn Aufenthalt in biesem Hanse uner kräglich macht. Aber jetzt ist es zu Ende mit ihrer (Geduld, nein, sie will sich nicht langer quälen lasse, sie will fort! Sie sinkt ans ihrem Bett nieder, bohrt den Kops tief in die Kissen hinein und schluchzt wild und leidenschaftlich .... sie will sort! sofort! sie hält es hier nicht länger ans, taglich neue Intri guen, nichts als Acrger und Bcrdniv,. (vui tustlcs ;ahr lang hat Ne es ertra gen, aber jetzt ist ihre Widerstands- traft gebrochen. Nein, sie kann nicht mehr, sie will nicht mehr. . . .fort, nur fort! Aber wohin? zu ihm! Ach Wölk, das ist ja unmöglich. . . .0, wenn sie doch zu ihm fluchten könnte! wenn sie heirathen könnten! ja wenn! aber bor einen: Jahre können sie nicht daran den ken hat er geschrieben , zwöls Mo natc, welche Ewigkeit! Also nicht zu ihm, wicbcn zu frem den. Und wie wirb sie es bort treffen ? nun, ichiimmer als lucr kann es nir genbs lein, unb es ist ja für bas letzte, das allerletzte Jahr! bann enblich enblich. Sie richtet sich auf nnd legt ihre kalte Hanb auf bie brennenden Auge : sie will ihm schreibe, das; sie von hier fort will, er soll ihr rathe unb helfen. . . . ach, es ist ihr eine große (Zrleichternng, baß sie ihm ihr Leib klagen kann, sie hat ja Niemand außer ihm auf ber ganzen Welt. 3ie zündet bie kleine Lampe aus 9Jiilchcjlas a, bie auf bcr Kommode steht, räumt den wackeligen Tisch, ber ihr als Wasch- und Schreibtisch dienen muß, leer und sucht ihr Schreibzeug zu sammen. Dann schreibt sie. Ec wirb kälter und kälter in beut schwach erhellten kleinen Zimmer, ihre Finger sinb schon ganz steif vor Kälte und können die yebcr fast nicht mehr halten, aber sie spürt es kaum. Und er, an bcn sie schreibt, steht zn derselben Stunde in einem lichtbnrch flutlieten Ballsaale Berlin's. Er spricht vertraulich mit bei jun gen Mäbchen an seiner eite und sieht ihr mit leuchtenben Blicken in bic Au gen. Tic weist ihn nicht ad, voll Be wnnberung unb Hingebung hört sie ihm zu. Sie sind so in einander vertieft, baß stc kaum auf ihre Umgebung achte. Um so mehr werbe sie beobachtet. ic ausgelassene Menge, bie tanzend, lachend, plaudernd, kokettirend durch beu Senil schwirrt, sinbct bennoch Zeit, verstohlen neugierige Blicke auf das Paar zu werfen. , Hatte bestimmt erwartet, ber (Gelxiinriitl) würbe bic Berlobnng bei 'Tische proklamiren, Sie nicht auch, meine (Gnädigste?" bemerkte ber klatsch süchtige Assessor v. (G., ben Blicken sei ner Tänzerin folgend, bic gespannt das (Gcbabrcn der beiben beobachtet. Bei ber Anrebe wenbet sie sich ihrem Herrn zu : Ich habe bisher nicht an bas (Gerücht von bieier bevorstehenden Berlobnng geglaubt, aber es scheint fast so. als ob Gott, bic Kleine ist noch so jung! Kennen SU Tr. Römcr persönlich?" Na ja, was man so kennen nennt, habe ihn hier und dort gctroffcn. Ganz charmant Mcnsch! Hat 'n loloffales rennen in den Gingen: nno oer ao- fchenlichc oiefchmack auf der nee, bas rwaeiien naey einer onrey schwärmten Nackit hat doch was schauer- lich Teprimirenbes, nur möglichst schnell raus aus', Bett unb 'nc gute Taste Kaffee trinken, um ben fatalen Nachgeschmack des Alkohols los zn wer ben." Er spring! aus dem Bett und unter, zieht sich mit wahrem Wohlbehagen ei ner eiskalten Abwaschung, bie ihre be lebende Wirkung nicht vcrsehlt. Taisn, Taisn," Pfeift er und bear heilet bie Haut mit dein Handtuch, bis sie brennt. Oioit sei Taut, der Kater ist nicht moralischer Natur! im '!cgentheil, cr fühlt sich schon am frühen Morgen in gehobenster Ztiinmiiiig In träume rischem Wohlbehagen burchlebt er bie sen und jenen Augenblick des gestrigen Abends. Albern und verliebt wie'n Prima ner," louologisirt er, und in '11 Kind von achtzehn Iahren!" Jetzt sieht er das rosige Oiesichtchen wieder ganz deutlich vor sich die leb haslen braunen Augen, diese herrlichen Augen, die in zärtlicher Bewunderung zu ihm ausgeblickt haben ah. die Kleine ist eutziickend! Als cr an ben rühslückstisch tritt, sinbet er neben seiner Tasse verschiedene Zeitungen unb Bnesr. in schiebt sie einstweilen bei Seite, um sich den er sehnten i!enuß des Kaffees nicht nnuo thig vorzuenthalten. Während des Trintens läßt er gleich gültig bie Haiibschn'iei! musternd, die douverts durch die Finger gleiten. Er stockt von Helene"! seine rosige Laune weicht intensivem Unbehagen. Es drängt ihn gar nicht, zu erfahren, was sie schreibt. Trotzdem öffnet er den Brief" mechanisch und liest. Oiereizt unb gelaugweilt legt er ihn ans ber Hand. Klagen, nichts als Klagen! ewig will sie bemitleidet sein. Er kann ihr auch nicht helfen. Wenn man gezwungen ist, bei sremden Leuten zu leben, mt; man versuchen, so gut wie es geht, mit ihnen ausziitommcn. Und diese ausführlichen Berichte ih rcr Leiden! Mein E!ott, Anderen fehl! auch 'mal was, bas braucht man hoch nicht gleich seinen Mitmenschen in so behaglicher Breite vorzuführen! iiott ja, gewiß, sie ist zu bebauen!, sie ist nervös unb abgearbeitet, er würde es bereitwilligst und mit?ühlcnb anerkennen, wenn sie ihm nur nicht immer und immer wieber mit Klagen käme, ba muß ja jedes Mitgefühl ab- stumpfen! Unb zu beuten, daß cr übcr kurz ober lang. Tag ein. Zag ans mit biesem kränkelnden larmovanten Mädchen zn fammenleben wirb brrr! Und dabei braucht er nur die Hand auszustrecken, und das hübscheste, lieb lichste Wesen auf bcr Welt ist sein! Tas Mädchen ist außerdem reich, ihr Bater hat Beziehungen zn den vornehmsten Kreisen Berlins, und um in bcr Nicien stadi etwas zu werden, braucht er Ber- bindnngen. sein Können allein nützt ihm nichts. Und aus das Alles mnß er verzichten, weil er als schwärmerischer Student die Dummheit begangen hat, sich mit einer armen Waise zn verloben. Wenn er nur so vernünftig gewesen wäre, der Sache rechtzeitig ein Ende zu machcn. Aber in den ersten Jahren hat er sie wohl wirklich geliebt, oder es sich hoch eingebildet, und mit der Zeit ist es immer schwieriger gcwordcn, sich von ihr loszumachen. Er hat immer Mitleid mit ihr gehabt, sic licht ihn Icidenschastlich und steht ganz allein aus der Welt, ohne Eltern und Ee schwister. Solange bie Zukunft unbestimmt bor ihm lag, ist ihm bie Braut nie lästig gewesen. Er hat bie ungebundene Stnbicnzcit in vollen Zügen genossen, der ?!cdankc an's Heirathen lag derzeit zu tief im Schooße der Zukunft, um ihn schrecken z können. Erst seit er sich in Berlin als praklischer Arzt niederge-! laijen nai, ich innc waeinenbe raris den Heiralhsternim 111 absehbare Zeiten gerückt hat, würben ihm bie Beziehun gen zu dem altcrnbcn Mäbchcn nnbc- qiiem. Wenn er hoch Diese Ingend- csclci ungeschehen machen konnte! Aber daS Mädchen verlassen, nachdem er cs längcr als acht Jahrc in dcm EUanbcn an ein Eieheirathetwerben gelassen hat, es wäre brutal! Er stützt ben Kopf in bie Hand: bie Kopfschmerzen sind unerträglich, das Teiiicn macht ihm wahre Pein, nun. so schnell braucht er ja auch leinen Ent schluß über ihr beiderseitiges Schicksal zu fassen, vor einem Jahr kann jeden- falls keine Rede vom Heirail'er zwölf ganze Monate! i'ioitlob eine nil. Tarnt öffnete cr einen anderen Brief. 'ein bas IN Bierzehn Tage darauf kehrle cr beim Morgengrauen aus einer lefellichaft zurück. In feiner Brust wogt ein Ehaos von (icf üblen; jubelndes Ent zücken, freudiges Hoffen, belleminenbcs Unbehagen, (urcht vor bem Erwachen ans dem Naus.h. der ihn feit Stunden umfangen halt. Seit der Stunde, wo er, vom Augen blick hingerissen, das Madchen mit den lachenden Kinderangen in feine Arme gezogen und geküßt hat. Wie ist es gekommen? Sie waren allein im Zimmer, bie Kleine staub vor ihm. hübscher, lieblicher denn je. da halle er seine Leidenschaft nicht zu zügeln ver möcht. Wie hingebend sie sich an ihn ge schmiegt hatte! Tann halle er vor ihrem Bater gestanden. Was halle er ihm eigcnllich gesagt ? Er weiß es nicht mehr ..Ter (SelH'inn-iitli hatte ihm wohlwol lend die Hand gebruckt und von seiner, ihm bekannten Tüchtigkeit als Arzt ge sprochen, und die Eieheimrathin halte die üblichen Thränen ber Nühriing zer brnck!. Ten ganzen Abend war er wie im Traum umhergegangen, hatte gelacht, geschwatzt und getrunken, und als die (Gesellschaft vorüber war, war er mit freunden in's Ea, gezogen er halle Menschen um sich haben wollen, nur nicht allein fein! Aber dann Halle ihn Einer nach dem Andern verlassen, e? war Tag geworden, und er hatte nach Hanse gehen müssen. Sobald er sein einsames, in sahler Morgendämmerung baliegeubes Ziin mer betritt, versliegt der künstlich aus reckn gehaltene Rausch. Sein (Gewissen läßt sich nicht langer betäuben. Was hat er gethan! Er Hai bas Mab che. bas in selbstloser Liebe acht Jahre lang ans ihn gewartet hat, um sein (Glück betrogen! Er ist gemein, roh. Und doch! Kaun er dafür, daß er das Mädchen nicht liebt ! Und daran ist sie selbst schnlb, warum hat sie ihn mit Klagen über ihren leibenben Zustand und bie Aergernisse ihres Berufes ge langweilt? Warum hat sie sich an ihn gehängt nnd ihm die letzten Jahre ver bitten:' Er vergißt und will ver geiseii, daß ihn ihre Liebe bis vor einigen Monaten nicht im (Geringsten gesto'et hat sie hat ihm seit Jahre die fvreube am Tascin vergällt! Soll er iUr tVrn ,1 ,1,1?,'.'. VViitMi nhtin-n' Sie laust die Treppen hinunter unb tri"t den Postboten aus der Bordiele. ..Ich hob' auch 'n Brief vor Ihnen, raittein, noch dazu von ihm." sagt ber Mann in ber dreisten Bertraulichleit ber L inbbriestrager. Während er ihr das Schreiben ein händigt, entgegnet sie fröhlich: Nun werben Sie mir halb keine Briefe mehr von ..ihm" dringen, Postbote, nun wirb's Ernst mit dem Heirathen!" Sie nimmt den Brief und eilt trotz des nebeligen Novemberwelters in den Park hinaus, uin sich ungestört dein (Genuß des Lesens hingeben zu könne. Ihre Ringer zerreißen iingebnlbig ben Briefumschlag. Sie lies! im Wei tcrschrciten. allmählich stockt ihr Schritt, ihre Z.üge werben starr, in ungläubigem Erstaunen lies: sie die Zeilen zum zwei ken Mal. es leg! sich ihr wie Blei ans die Brust, gebrochen sinlt sie auf einer Baut am Wege nieder, ein wimmern des Stöhnen entringt sich ihrer Brust. Sie stiert mit trockenen brennenden Augen auf den Boden, Tas Laub raschelt unter tranigen Aiißtriitni. Sie fahrt zusammen. Es ist der Postbote. Sie gebt ihm mii iiniicheren -airttien entgegen. (Geben Sie mir meinen Brief wie der." Sic bringt die Worte mühsam hervor, ihre eigene Stimme klingt ihr fremd. Ter Mann starrt sie erschrocken an und sucht das Eouvert aus seiner Leder- tafchc hervor. Sie nimmt es nnd gebt langsam, schleppend den Weg zum Herrenhaufe zurück. Ter Postbote blick! ihr mitleidig nach. Nee, 1111 werd' ich ihr wohl keine Brief ich' mehr von ihm bringen," sagte er, mit bem diesen Leuten eigenen Instinet die Lage der Tinge heraus fühlend. Arme Tiern ! fo lange hat sie ans ihn gewartet. lind 1111', wv's was wer den tonnte mit's Heirathen, schreibt der Kierl ihr ab! und das wollen die deinen sein, nicht n bißchen besser sinb sie als usereinS !" Empört über bie Schlechtigkeit der eine Braut, behaupte ick' unter dein ' mann nicht zu verrathen, inttgelheill. Wird proteslirt. vom Lord ober Terienh gen, die ich für ihn ausmahlen werde. so kann ich mich beanem hinter diesen (Gewährsmann verslecken, ober beliaup ten. daß man mir vielleicht eine Ba Welt im allgemeinen und der seinen im beionbereii, bie Stabt fort. fetzt er seinen Weg in wie der Reporter den reibciratbctc liilniü, -Htm .'int Uebrigens, wozu dienen diese Be- trachtungenr' Nach den Erlebnissen des heutige Abends bleibt ihm keine Wahl. Ter Augenblick, in welchem er die Andere in den Annen gehalten, hat Über Helenens Schicksal entschieden. Tder soll er Hilga ausgeben? Unmög lirf)! Nachdem er mit den Eltern ge sproeben, ist ein Eelat nicht zn vermri ben, seine Stdlinnv in diesen Kreisen wäre damit verloren. Helene muß verzichten Es wäre geradezu ein Berbrechen, dem unschnl bigen Kinde, das ihm vertraut, durch diele (Minünichnng die -orglougkeit zu rauben. Helene hat die gereifiere Le bensanfchauung. sie wird den Schlag eher verwinden. Unsinn, das wird sie nicht, das ist nur eine leere Phrase, wie Alles, was er sich zn seiner Entschuldigung und Beruhigung sagt, nichts als schön klin gendc Redensarten sind. Wenn er doch einen glücklichen Ans gang dieser Berwicfclnng wüßte! Aber es giebt nur ein Entocber Cber. Helene oder Hilga? Eine muß zurück treten. Hilga! nein, nie und nim mer! Sie soll nnd dars nicht unglücklich werden, nnd dann er liebt sic ja unbeschreiblich, er kann nicht von ihr lassen! Also Helene! Tie Aermstc, cr hüttc sie gerne geschont. Im Lause bes Tages wird er ihr schreibe, jetzt ist er zu müde. Er zieht das Rouleau herab, um nicht von den Strahlen der aufgehen den Soniic belästigt zu werben, und sucht sein Lager auf. Wenn er doch schlafen könnte! Wenn cr von diesen peinigenden (Gedanken loskommen könnte ! Immer wen ich an Bobbn Bnbbles ,,',, cn. Stellen Sie denke, mur, ich sich, bitte, einen kleinen kugelrunden Menschen vor, mit senerrothen Haaren und zwei vergnügten, wasserblauen A eng lein in einem freundlichen, hart losen, teilten (Gesicht, bas voller Svm mersproß'en war. Er ging stets höchst bebächlig und langsam und von rechts nach links schaukelnd, was sehr komisch aussah. Für gewöhnlich snhr er jedbch in irgend einem 'Wagen der Hochbahn oder Straßenbahn, denn er haßte das (Gehen. Und dieses lchwerfällige (Ge schöpf war Reporter. Ist das nicht lächerlich? Ungefähr so lächerlich, als ob Einem Jemand erzählte, er hätte einen Elephanten auf zwei Beinen Bai let tanzen sehen. Tabei ahm er sei- erf bitter ernst. Ja er durstete ne Helene sitzt i ihrem kahlen Zimmer- chen und schreibt, ihre Pulte hämmern ihre Hand zittert vor Aufregung. Jetzt ist sic fertig, sie liest das (Ge- schriebenc flüchtig durch: Geliebter (Gustav ! Tante Mohre, eine Schwcster von Papa's Mutter ich weiß, ich habe Tir schon früher von ihr erzählt ist gestorben und hat wir einen Theil ihres Bcrinögcns hinterlanen. 0-5 11t nicht viel, aver ?ur uns genug, um liniere Hausstand zu gründen. (Gustav. (Gustav! Endlich ist das (Glück da! Tie enblose Wartezeit ist bor über! Ich kann es kann, glauben, baß wir jetzt endlich am Ziel sind. Heute Abend schreibe ich ausführlich, ich kann mich jetzt nicht länger aufhal ten, dieser Brief muß noch mit der Bier-Uhr-Post fort, damit T gleich morgen früh die Iendenbotschaft er hältst. Helene. Sie eonverlirt und abressirt bas Briefchen in fliegender Hast, eben biegt ber Postbote um die Ecke bei dein Pserdestall und kommt ans das Herren haus z. Er muß den Brief mit in die Stadt nehmen, sonst wird er heute nicht mehr bcfördcrt. logar darnach, als Reporter Helden- thaten zu vollbringen. Eines Nachmit tags entbot ihn sein Borgeschtcr, der Lokal-Redakteur der Täglichen Tampf Pfeife", in fein (Gemach und Bubbies ahnte, baß bie große (Gelegenheit zu einer Heldenthat ersten Ranges gekvm inen sei. Herr Bnbbles," sagte ber (Gestrenge, seine riesigen Aiißc auf daS Schreibpult legend, gerade auf das Frühlingögc dicht eines Blaustrumpfs, ich habe einen sehr ehrenvollen Auftrag für Sie." Bnbbles verbeugte sich so gut es ging, und ließ einen trinmphircnben Blick zum m'uster hinaus über ganz New Z)ork schweifen bis hinunter nach Ierfen, denn die Redaktion befand sich 11 niiuzcinuen loaweri des rumgeu Zeitungsgebändes. Soeben," fuhr ber (Gestrenge fort, erhalteich von unserem Korrespondenten in London ein Tele gramni, daß der junge Lord Eunning Hain nach New ?jorl käme, wie es heißt, m sich mit einer Tarne zu verlo- den, bie er in London kenne gelernt hat. Ten Namen der Tame konnte unser Korrespondent leider nicht ersah- ren. Ihre Pflicht ist es nun, mein lie- ber, Bnbbles, bie .ame ansnndig zn machen, bis spätestens morgen Nach mittag. Ich gebe Ihnen drei Spalten, verstehen Sie, drei Spalten mit vier facher Ueberschrist unb den Bildern des Lords sowie seiner AiiSerwählten. Und nun los und machen Sie's gut, damit sich unser freund vom Nebelhorn" bie (Gelbsucht an ben Hals ärgert." Ter bicke Bnbbles schaukelte glück strahlend davon, sauste im Fahrstuhl nach unten, bestieg einen Straßenbahn wagen und begann die Suche nach der geheimnißvolleii Aiiserwählte Lord EnnniiighamS. Ueberalk schnüffelte er herum, in allen Elubs, in den Hotels. in den feinen Eaf,'s am Broadwav. Umsonst. Kein Mcnsch wußte etwas von einer bekannten New Yorkerin, welcher Lord Ennningham einmal den Hof gemacht hatte. Hm," lagtc Bubbies zu sich, als er spät Nachts todtmübe in sein bescheibc- ncS Qnarticr hoch oben in der Stadt, wo dic Zicgcn sich von alten Zeitungen und weggeworfenen (Gummischuhen nährten, zurückkehrte, die Sache ist schr einfach. Ich crsindc dem Lord ren au'gebundcn hat. (Gegen Baren ist Unsereins machtlos." Und beuk digt flieg er in iein Klapp-Bet!, faltete bie Hände über ber Bellbecke. die sich überfein rundes Bauchlein wölbte, und in fanf Minuten begann er mit dem gensinenhaften Zersägen feiner La dung Holz, wie Bubbies' Herbergs vater bas Schnarchen feines Miethers zn bezeichnen pflegte. Am nächsten Morgen zog Bnbbles ans, für den Lord eine Braut zn suchen. Er verschallte sich eine Liste der voniehmilen Familien von New ",','ort und ging damit in bas Restaurant von Teliuonieo. wo er Stammgast war. Eine ganze Weile hatte er vergeblich in ber Liste henim gefucht, ba. als er gerade den dritten Eoeftaii bestell! hatte, fand er die (Ge wünschte. Es war die junge Wittwe (Geraldine von Tastet schon, pikant und ungeheuer reich. Taß sie äugen blicklich in Paris sich anihnlt, kam Bubbies wie gerufen. So tonnte sie sich gegen die von Bnbbles nir gut be fundene Berbinoung mit bem Lord nickn wehren. Wenn sie zurückkam, war ber Lord jedenfalls langst wieder in England. Tags daraus erschien also in der Täglichen Tampf Pfeife" ber fenfaüo eile Artikel von brei Spalten Lange mit ben Bildern des Lords und ber schonen (Geraldine. Ter Artikel war schlau abgefaßt, sehr schlau. Es wiin Hielte nur l'o von Wie es heißt" und Man munkelt". Aber er erregte Sen sation. Bnbbles bekam zwei Tollars bie Woche Zulage, wofür er sich einen gräßlichen Enlinder lauste, in welchem er aussah, wie eine Lokomotive mit einem zu langen Schornstein, und der liebe (College vom Nebelhorn" bekam vor Wuth einen leichten Schlaganfall. Trei 'Wochen spater kam der junge Lord Euuniugbam auch richtig nach i New Bork, Tas war völlig Programm ! mäßig. Um so wenniger Programm i mäßig war, daß zwei Tage darauf die lOri I sdione nian von Tasiel folgte. Es war ein Zuntll, nichts als ein Zufall von ausgesuchter Niederträchtig teit. aber genügend, um Bnbbles die ganze Freude an feinem Etilinbcr zu verbittern. Kaum waren die Beiden gelandet, fo fielen die Reporter über sie her. 'Jeder Einzelne hatte Bubbies' Artikel bei uch und tragte, wie es sich damit verhielte. Ter Lord sowie die Wittwe waren entrüstet. Kein Wort daran wahr, Alles Phantasie, sie hotten sich niemals ge sehen, wahrscheinlich ein sauler Witz irgend eines guten freundes, sagten sic. Tie Reporter lacheilen. Sie kann ken diese anfänglichen nttriiste'tat Ab leugnnngen, sic hatten das schon öfter durchgemacht. Und Bnbbles? Natür lich mußte er ebenfalls hin, um sich ein Interview zu Holen, und man beute sich, er befaß die Frechheit, ivirklich zu gehe. Tie schöne Wittwe ließ ihn gar nicht vor und der Lord war nahe daran, ihn mit seinen edlen weißen Händen durchzuprügeln, aber Bubbies log so geschickt von einem gewissen Mit gliede des vornehmen Union Leugne Elub", besten Namen zn verschweigen er versprochen hätte, als seinem (Ge währsmann, daß ber Lord gute Miene zum bösen Spiel machen mußte. Er lowohl wie die reizende Wittwe das ist Alles. Nachbei ! mobrn und schwärmte sogar für . man hatte mir ben Namen Richard Wagner, den sie Haßte. Tvch versprechen, den (G.wahrs das ließ sich ihn, ja abgewöhnen, lind abgelehen von seiner langen Nase und bei fürchterlich hohen Stehkragen war er auch äußerlich gar nickst übel. Eine Zeit lang vermieden sich die Beiben. Aber bas half nichts. Es war heraus gekommen, daß ber Lord (Geralbinc bc sucht hatte. Tas war hisches Wasser ant bie Mühlen ber Klatschbase. Eines schonen Borniittags - diesmal war es wirtlich schon erschien der Lord abermals bei (Geraldine und er klarte, diese ewiaen Sticheleien waren 'unerträglich und genau betrachtet wäre die ganze tragikomische (Geschichte doch eigcnllich ein Wink mit dem Laternen psahl seitens des lieben Herrgotts und er hatte ausgefnnben. daß Richard Wagner nickn halb so bedeutend sei. wie er früher gedacht hatte, - na und das klebrige kann mau sich ja denken. Als ber Lorb nach Hause ging, hatten seine sonst so tadellos glatten Hofe Sacke an ben Knieen und er leckte sich die Lippen, als ob er etwas sehr Süßes und Kostbares genossen halte. So ungefähr nach acht Wochen kam aus London die Meldung,, daß die reizende Wittioe von Tasiel Lad Eunüingham geworben sei. Als der dicke Bnbbles das las, lnvpite er sich die Weste aus und brach in ein geradezu idioienhaftes (Gelächter ans. Tann ging er in den Preßllub und ahm die Huldigungen der Kollegen en'.gegen. Seitdem iräg! der dicke Bnbbles 'den Scheitel in der Mitte, riecht auf zehn Schritte nach Beilchen - Paisuin und sprich! nur noch durch bie Na'e. Kann mans ihm verbeulen ? Hai schon ;c zu vor ein lumpiger .ttcporler einen Lorb. einen wirtlichen, lebendigen Lord ver heiraihcl ? Und noch dazu ganz unfrei willig? Nicht daß ich wüßte'! (.'in Bieclc!vktlc,,cii mit einem tfim'cit. Ein Höchst aufregendes Abenteuer erlebte vor Kurze! ein seit Iahren in Eenirai - Anita lebender Engländer. Tem Bericht der Britifh Eeiitnil Afriea (Gazette" zufolge hatte Mr. Robertson aus (Gala Estaie, Namazi. per Rad einen Besuch in Blanttne ge macht und bei dem blassen Schein des Mondes die Heimlehr angetreten. Als er im Beginn war. seine Maschine einen Berg hinauszuschieben, lunte er Plötzlich, wie sich ein schwerer Korper einen Weg durch das bie Straße be- grenzende bannt auf das Knacken der eines lesenden Weien n'chwert bahnte. Wie ge- den List Narrend, von wo Zweige das Nahen verkündete, er- glaubten bic fatale (Geschichte mit ihrem beiderseitigen Ableugnen erledigt. Aber sie hatten die Rechnung ohne die Klatschsucht der seinen (Gesellschaft ge macht. Wo immer sich die Beiden sehen ließen, hieß es: Uebrigens gra tnlirc, Ew. (Gnaden, vorzügliche Par- tie, ganz ausgezeichnet!" oder: Nun und man dar! ja wohl gratuliren, meine liebe ra von Tastet? Ach, ein fnbiii-si'nhi'r 'lljii'm ki,I,,' C'ml" Was nutzten alle Proteste? Man lächeile, kniff das eine Auge zu, hüstelte und tagte: Natürlich, natürlich, toll vorläufig noch (Geheimniß bleiben, ver stehe vollkommen!" Es war zum Bcr zweifeln. Zuletzt blieb dem Lord als Mann von Welt nichts Anderes übrig, als eines schönen Bormittags, wie die Romanschreiber sagen, auch iveun es in Strömen regnet, zur nra von Tastet zu fahren, um tausendmal um Entschuldigung zu bitten, daß er ihr ganz unschuldiger Weise eine so unan genehme Berlegenheit bereitet habe. Und dann cr mußte sich doch wahr hastig mal die junge Wittwe ansehen, mit ber ihn die Tägliche Tampf Pfeife" durchaus verheirathen wollte. Tenn wenn er auch insgeheim auf der Brautschan war, cr hatte keineswegs eine w tinimie 1111 viugc. ia war ein Irrthum seitens des Londoner Korrespondenten der Täglichen Tamps Pfeife" gewesen. Also der Lord machte (Geraldine seine Aufwartung, Ach hätte ers nie gethan! Tenik wie er wieder herauskam, wars um ihn geschehen. vollkommen. War das ein entzückendes 'Wesen, diele nn;c, kleine Wittwe mit den großen, schwarzen Augen und den weichen, zarten formen. Und (Gerat dinc ging es ebenso. Tiefer Lord war ganz anders, als Seincsglcichcn gc wöhulich war. bescheiden, liebenswiir big, ud er wußte noch über Anderes zu sprechen, als über Pferde unb das Oberhaus und Sonbrcttcn und Ihre Majestät die Königin. Er war ganz vnaie oer enttarne Aadlabrer zu leinem Entsetzen einen Löwen lau, :'" Schritte von sich entfernt aus dein (Gebüsch tre ten. Tas mächtige Thier", erzählt Robertson, schickte sich an, mit gravi tütische Bewegungen näher zu kom men. Obgleich ber Schreck meine (Glieder fast gelähmt hatte, versuchte ich, mein Rad zu besteigen. Zweimal mißlang es mir, da der Hügel ziemlich steil war nnd ich vor Aufregung am ganzen Körper zitterte. Erst der dritte Beiluch glückte, und meine ganzen Kräste zusammennehmend, trat ich sest in die Pedale und tau, ziemlich schnell vorwärts. Mich umzusehen wagte ich nicht; es wäre auch vollkommen über flüssig gewesen, denn ich hörte fast im mittelbar hinler mir ein granenerregen bes Knurren. . Endlich 'hatte ich den höchsten Punkt bes Hügels erreich, und nun fauste ich mit Tvdcsverachinna bergab. Schon glaubte ich mich geret tet, da fiel es mir plötzlich ein,' daß etwa ünu Meter vor mir ein zwei niiß breiter, offener Abzugskanal dic Straße durchschneide. Zum Absteigen war keine Zeit, ich raste daher mit walinsin niger Schnelligkeit daraus zu. in der sicheren Erwartung, kopfüber von mei ner Maschine geschleudert z werden. Toch es kam anders. Als ich mit dein Vorderrad in den (Graben hineinrannte, schnellte mich der Stoß hoch in die Höhe, ich siel jedoch gleich wieder in den Sattel zurück und da ich die Pedale krampfhaft festhielt und der gegenüber liegende Rand des Kanals bedeutend niedriger war, gelangte ich ohne abge worfen zu werben wieder auf den ebenen Weg. Tic vordere (Gabel war zwar stark verbogen, so daß das Rad svrtwährcnd dagegen rieb, doch wurde es nicht vollkommen geklemmt, und fo war es mir ermöglicht, in schnellstem Tempo meiner ersten Plantage znzn eilen. Nach einer knappe halben Stunde wußte ich mich geborgen und total erschöpft sank ich auf mein Lager. Als ich am anderen Morgen mit eini gen meiner Arbeiter den Weg. den ich in der Nacht in Todesangst zurückgelegt hatte, näher untersuchte, ließ es sich feststellen, daß mein furchtbarer Ber folger bis zu dem Abzngskanal hinter mir her gewesen ist und bann erst Kehrt gemacht Hat." Ihireiswre. Bauer: Was machen Sie da oben aus meinem Apfelbaum?" Strolch: Ach, entschuldigen Sic, ich Halte so entsetzlich Zahnschmerzen und da bin ich in meinem Schmerz herauf-geklettert!" !?ezcicheu. A: Aber lieber freund, seit wir uns nicht mehr gesehen, hat sich Tci.'t Haar sehr gclichket!" B: Ja. leider! Ich kann mich schon bald mit dem S ch w n m 111 kämmen!"