Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 01, 1898, Image 1
ÄfrTY (Y 0(Y DckM C v.. - : -j'g A IÖJ Jahrgang 19. Lincoln, üb., Donnerstag, t. Dezember 1898 SU. ÄU5lu!!d-z!czicschcn. fr ie Spanier nehmen bis Bediu qungett der 1ltx. Staaten an. Dreyfus läßt von sich norm. ttt Pilqrt'ZI tu In sri?tk Ad ((tBfliitiimrr. vni te Teutschland. Berlin. 29. Novbr. Der Kaiser bemerkte bki seiner Rück, kehr nach Potsdam zu den ihn bkgrü senden Ministern, daß die Mittelmekr frage zu einer Beunruhigung zur Zeit keinen Anlaß gkbe. In Berlin hatten alle össentlichcn und diele Privatgedäude geflaggt. Tehr bemerkt wurde, daß Probst Neuber von der St. HedwiZkirche angeordnet hat U, daß alle katholischen Kirchen die deutsche und päpstliche Flagge hiszten und eine Viertelstunde die Glocken lau- eten. Mit der Rückkehr des Kaisers sind mneren Zlvistigkeiten anscheinend aus dem Wege geräumt. Ein gut un krrichteter Gewährsmann sagte: .Die Frage bezüglich des obersicn Militär ScrichtSkiofö ist geerdnet, und mit der ippe'Affaire wird bald dasselbe der ?all sein. Ich bin nur neugierig, wor der sich dann die berühmte Reichsver t,ros)enheit Luft machen wird." Auch wird bekannt, daß dem Bun dcSrathe ein Antrag Sachsens vorliegt, wonach der Lundesrath sich in dem Lippe'schen Erbsolgestreite für zustän dig erklären, aber gleichzeitig anerken nen soll, daß die Kinder des Graste genten Ernst zur LitZpe-Biesterfeld zu Erbfolge berechtigt und. Wahlschein lies) wird auf dieser Basis eine tfini gung erzielt werden. Uebrigens haben sich sämmtliche Bundesfürsten darauf beschränkt, die Denkschrift 'des Graf . Regenten höflich zu beantworten. Wie es heiszt, ist zlvischcn dem Kai' ser und der Mehrzahl der größeren Bundesfiirsten in diesen Fragen eine ' Uebereinstimmung erzielt worden. Spe ziell sei betreffs der Lippe'schen Frage anerkannt worden, daß der derselben die großen nationalen Gesichtspunkte k!iE?iW.in nlvn m!ibtn iinh sl! ' "H,WB n1" ... ,, . den zu. nere Meinungsverschiedenheiten ruckzutreten hatten. Die .Deutsche Tageszeitung", das Hauptorgan der Agrarier, verlangt, daß Ausländer prinzipiell von den tech kischen Hochschulen ausgeschlossen im -fcen sollen, weil sie dort nur zum wirth schastlichen Kampfe gegen Deutschland ausgebildet würden. Darauf erwidert die Vofsifche Zeitung": dann würden die Betreffenden nach England und den Ler. Staaten gehen, wo in dieser Be iehunq auch etwas zu lernen möglich ei. Nicht durch derartige kleinliche Mittel, sondern nur durch Fleiß, Gc- schialichkelt und Aneignung der ersor derlichen Kenntnisse könne das indu strielle Ueocrgcwicht gesichert werden. Die Meldung der Londoner .Daily Mail", daß zwischen England und den Drelbundmächten Vcrbandlungen be ziiglich einer Allianz stattfanden, ist absolut unbegründet. Eine Allianz sei auch unnöthig, denn so oft es England schlecht geht, suche es sowieso eine An lehnung an den Dreibund. In Dresden ist der Rittmeister a. D. Heinrich Gabriel v. Schwerdtncr. der früher im 1. Husaren-Regiment Dienst that, feit Juni 1885 jedoch aus dem Heercsi'lrbcnd entlassen ist und in kZlauschnih bei Königsbrück lebt, wegen schweren Sittlichkeitsverbrechens zu drei JahrcnZuchthauS verurtheilt wor den. Die .Hamburger Nachrichten" spre chen sich in einem Vorwärts" über sckriebcnen Artikel energisch gegen die .Reichsverdrossenheit" aus und beto uen. daß eine überseeische Expansion nothwendig sei. Die .Berliner Neue ftm Nachrichten", ebenfalls ein Bis wäret Blatt, sagen, es fei ein sympa thischer Zug. daß der erste Tag der erste Tag der Heimkehr des Kaisers zur xAe-gnung desselben mit drei süddeut Archen BundeZfürsten geführt hzbe. I Die Eröffnung des Reichstages, de ren Zeitpunkt in Folae der beständigen Aenderungen des kaiserlichen Reisepw oramms nicht scsistand, soll jetzt defini tiv am 6. December stattfinden, doch werden vor Weihnachten nur neun Sitz ungen gehalten werden. WaS die Vorlagen anbetrifft, die dem Reichstage zugehen werden, so ist eine der wichtigsten derselben daS Ge setz, durch welches das im Jchre 1900 ablaufende Privilegium der Reichsbank verlängert werd? seil. Das Gesetz er höht des Grundkapital der Bank und verändert die Kontingentirunq des No tenumlaufs, d. h.,die Feststellung des Betrages, über welchen hinaus Noten obne Vaardeckung überhaupt nicht oder nicht ohne Versteuerung ausgegeben treiben dürfen. Aus dem Etat, der dem Reichstage zugehen wird, ist zu ersehen, daß die nrmirung eines dritten bayrischen Ar tcckorps mit dein General-Kommando in Nürnberg geplant ist. Es ist im All gemeinen nur eine Organisation Maßregel. frm die Truppen zu diesem iieukn KorpS schon vorhanden sind und nur dieStäbe neuformirt werden brau chen. Das Korps erhält euer) ein Dt kchement reitender Jäger. Berlin. 29. Novbr. Die Geschenke des Sultan für den deutschen Kaiser sind in Deutschland ingetroffkn. Ein großer Eisenbahn VMgi, konnte sie kaum fassen. Außer Gtickesrien, Teppichen. Seidenivaaren. und anderen Kunftsscheu, d öer Gil!.!n .s?i!'kk:. m; ;:c.ra Freunde zum Cirutrrr :.:.;.l;te, irinten stlz nt ler den Präsent? jungf Ztoenibauxe und StcffefpfKinzer., beladen miiri.ch ten. welche das Kaiskipaar in den P.: last Gärtcn in Konstantinopel ve wunderte, und die im Eingang ir,;t orientalische::, Vr.'i'ch fofiett zum Ge- j schenk gemacht wurden. 13 wird ver anschlagt, daß der Gcsa'nmtner'.h der Gesenke dem Werth der JuinUifte des Kaisers sür ein Jahr gleichkommt. In Dresden ist der Rittmeister a, D Heinrich Gabriel v. Schwerdtner. der in Glzuschnijz bei Köiiiabrii'! lel't. wegen schweren Sitilichkeitsverbrechtn? zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Die .Kölnische Zeitung." bestätig! das Gerücht, daß eine große deutstt Expedition bald unter dem Ober''eI,I de bekannten Majors Wißmann nach dem Tschad See ausdrehen werde. E besteht die Absicht, daö deutsche Gebiet bis nach diesem See hin (ins tu dehnen. Das Oberverwaltunas Gericht lie.t. rntaegen der Entscheidung de? unteren Instanz, die Klage der Getreidehänd ler gegen die ministerielle Ver'ügvna abgewiesen, welche die geschastlichen Versammlungen der Getl?c!,ändl?r im Feen Palast auslöste. Kürzlich? Enthüllungen taU.x ere bcn. daß daS große Gefängniß 'n l"-lcU zensee bei Berlin ein wahres Parodie? für bemittelte Sträflinge geworden it. Die Wächter spielten mit ihren Pflege-, befohlenen, die schlauer Weise stetstteld verloren, Karten. Briefe, die Geld enl Kielten, wurden regelmäßig für die Ge fangenen durchgeschmuggelt . wosür dann Eßivaaren und Tabak gskansl wurde. Zuweilen wurde Gefangenen gestattet, in die Stadt u gehen. Die korrupten Wärter werden ie$t pre.f sirt. Ein.'r derselben. Otto .yerman. ist schon zu zwei Jahren Sefängnif: rerurtbeilt worden. Die Palästina - Fahrt es deutschen Kaiser Paares bat offenbar eine un gewöhnlicheThätigkeit in anarchistischen Kreisen hervorgerufen. Sobald si'h der Kaiser wieder auf deutschein Loden befand, sah man sich veranlaßt, eine aroße Anzahl Anarchisten in verschiede nen Theilen des GroßherzogthumS Ba ten verhaften, besonders in ZrariS ruhe. Baden Baden und Konstanz. Einer dieser, ein Mann Namens Ka simir Kowalski, war aus der Schweiz reriibergekommen. und die Schweizer oliiei batte ibn im Vorau angekun digt und ihn als besonders gefährlich kiezrickmet. Man verhaftete ihn un weit einer Stelle, wo der Kaiser vorbei kommen sollte. Auch wurde in Frank fürt a. M. eine Anzahl versammelter Anarchisten überrascht und sämmtlich tn Haft genommen. r,sttrretk'Unarn. 9Him 90 tflnhfir Das fünfzigjährige Regierunqs-Ju-biläum des Kaisers Franz Joseph, des sen Feier so großartig geplant war und das nun unter so unerfreulichen Um- ständen stattfindet, kommt doch wenig ton einer Klasse österreichischer Staatsbürgkr zu Gute: der Kaiser hat angeordnet, daß alle wegen Desertion und wegen Flucht vor der Gestellung zum Dicnst in der k. und k. Armee und Marine in Strafhaft befindlichen Trückcbrrcer" an dem Tage der 50 ZN1l!!!5 pi$ÜU)rl Hin Pari-er iMet: tl,.:l 2nm Unrecht. r.ütl: echncestürnie uns Pclrtcvellörun gen im Cstni. ajttcti(lif S;ir.-. üiiiM nn itt e la'tti'fiiM K.;it-. jährigen Rcqisrungsdauer des Kaisers begnadigt und cuf freien Fuß gesetzt werden sollen. Die Mitglirder des Wiener Gemein dcraths, welche der Fortschrittspartei und de: deutsch-nationalen Partei an gehören, kiabcn beschlossen, einen per sönlichen Verkehr mit dem Bürgerin:! ster Dr. Lueger zu vermeiden. Aus Bern sind auf Anordnung der Kantonalrcaicrung zwei österreichische Anarchisten Namens Wolf und Harrich ausgewiesen worden. Rußland. Petersburg. 29. Novbr. Bei Kineßma schlug auf der Wolga eine mit Arbeitern gefüllte Fähre um. 29 Leute ertranken. Japan. Port Townsend. 29. Novbr. Der hier von Japan angekommene Dampser Glenogle" hatte eine sehr stürmische Ueverfahrt. In Japan, so meldet er, bereitet man sich auf einen Kampf mit Rußland in Korea vor. Die Kaiserin-Regentin von China hat den Prinzen Tsai Chi und Tsai Lien das Schwert ShangFand" über tragen, was bedeutet, daß sie nach ei gencm Ermessen selbst die höchsten Würdenträger binrichten lassen dürfen, die ihnen verdächtig erscheinen. Eine äbnliche Ilebertraqüng einer diktotori schen Macht ist während der jetzigcnDy nastie nur einmal vorgckonmen. Die japa'k'sche Regierung bat bei der englischen F'rma Vicker's Söhne und Maxim wiederum ein gewaltiges Schlachtschiff 1. Kl. von 15.0C0 Tons Deplacement bestellt. 5uba. H a v a n a . 29. Novbr. Der Rücktritt Biancas hat die hier herrschende Verwirrung nur noch ver mehrt. Bis zum 10. Dezember werden 15. 000 spanische Truppen eing?schifft sein. Von einzelnen Punkten der Provinz Santa Clara wird gemeldet, daß die Insurgenten nickt gewillt sind, ihre Waffen niederzulegen. riechnlan. Petra. 29. 2ovbr. Gesikln Abend 9:40 fand hier ein kflt Erdbeben statt, welches unter den Einwohnern eine große Panik her vorrief. Um 10:20 ereignete sich ein zweiter Stoß. Unfälk siud bi jetzt nicht gemeldet. In Erwartung. Washington. D. C.. 2!l. Novb. Bis 1H Uhr lies im Staat samt lei ne Nachricht von Paris ein über das Ergebniß der Sitzung der FriedeiiZ' Cvmmissäie. Man ist hier ärgerlich über die un gerechte Bchauptung eines Pariser Blatte, daß die Bcr. Staaten ihre Forderungen wicderum erweitert hat ten und nun auch die Sulu-Jnseln for derten. Nach amiücher Erklärung wurden jene Inseln von v?vn,erein als zum Philippincn-Srsen qebcrig betrachtet und sofort in die ursprüngliche Förde rung einacschlosscri. Snncfl',rm ,m ?sten. N e w I o r k . 29. Novbr. Der von Boston um ; Uhr gestern Abend fällige Z ig der New ?)ork. New Hcven & Hartford Bahn langte mit 25 Stunden Verspätung an in Folge des Schneesturmes. oer den Betrieb brachlegte. Die Passagiere hatten vor Hunger und Kälte c,rg gelitten. Die Ocean-Schiffsahrt wurde viel sack gestört. Alle Dampfer haben Bcr spätung. Bei Lcrkers Bluff. L. I.. strandete ein tlcinec Schuner. Schreckliche Verwüstung. Boston. Mass.. 29. Novbr. Erst bei Tazezanbruch wurde man die schreckliäe Verwüstung gewahr, welche der Sturm hn Hasen und der Umgegend angerichel hatte. Seit 1852 hat kein Sturm mehr so schlimm ge haust, wie der gestrige. Wo man hin siebt, erblickt man gestrandete Fahr zeuge, etwa 35 an der Zahl. Die See geht immer ncch hoch und erschwert das Rettungswerk ungcmein und es mag mehrere Tag: dauern, bis man alle Leichen geborgen hat, so daß man einen annähernd richtigen Ucberschlag über den Berlust an ' Menschenleben machen kann. Lei Hull Beach wo zwei Barken und zwei Schuners strandeten, konnte man genau mehr als ein Dutz end Leicken in der Brandung erblicken, doch war eine Bergung unmöglich. Die Todtenliste stellt sich soweit wie folgt: Vom Schuner Ealsin F. Baker", nahe Boston Light gestrandet, ertran ken 3 Matrosen und der Steward. Na wen unbekannt. Vom Schuner Abc! C. Bccck", gescheitert bei Hull Beach, die ganze Bemannung von 9 Mann. Namen un bekannt. Vom Scimi'.er Samuel W. Tilion" gescheitert nahe der Babcock", die ganze Bemannung, soviel man weiß, aus 4 Mann bestehend; Namen uube kannt. Vom Schuner Virginia", gestran det nahe Thompscu'sS Island, zwei Mann, der Eapitän Stanley und der Matrose Freeman. Von derBart No. 4 leiHullBeach ge strandet, die ganzc 5 Mann zählende Besatzung. Von einem unbekannten Schuner die ganze Besatzung. Vom Schuner Gcvernor Ames" der Seemann Ed'rcrd Proffet. Folgende Fahrzeuge wurden total zerstört: Der Schuner Calvin F. Bakers von Philadelphia nach Boston. Der Schuner ,.A!.el C. Babcock", Philadelphia nach Boston. Der Schuner Samuel W. Tilton", von südlichen Häfen nach Boston. Der Schuner Virginia" von einem ostlichen Hafen nach Boston. Die Schuner Waichman", von Ca lais, .Seravhinc" von Parrsboro, und Fred. M. Emerson" von Booth Bay Maine. Der Schuner G. H. Hopkins" von Boston. Drei unbekannte Zweimaster, ge strandet bei Peddocks Island. Der Schuner .Albert H. Harding", von Boston. Drei kleine unbekannte Schuner, bei Moon Island gestrandet. Der Schuner James Webster", bei Süd Boston gestrandet. Der Schuner P. R. Woodside" von Norfolk nach Boston. Der Schuner Lucy Belle", von Sullivan. Me., nach Dorchkster. Der Dampscr John I. Hill", von Hillsboro. N. S. Zwei unbekannte SchunerS bet den Commonwealth Docks gestrandet. Ein unbekannter Schuner. bei W?Y' mouth gestrandet. Ein unbekannter Zweimaster, bei Harrisrn's Sg'inre gestrandet. 'Der Wilson Dampfer Ol,,ö" von Hull. England, nach Boston, bei ßp:: tacle Island gestrandet. W strandet. Savannch. Ga.. 29. Novbr. Der Bundes Transportdampfer .Ehester" mit dem 15. reg. Infanterie Regiment an Bord, fuhr heute von hier nach Nuevitas, Cuba, ab. Vier Meilen von der Stadt entfernt begegnete das Fahrzeug dem Bundes Transport dampfer .Manitoba". Dies letztere Fahrzeug verminderte seine Fahrge. chwindigkeit nicht und um eine Colli, ion zu vermeiden, rannte die .Ehester'' auf den Strand. Man glaubt, daß da! Schiff heute Nacht während der Flut flott wird. Illll!- Dcprschcn. Tlr Ällsmusteruilz von Z.0l) Mann l'efchlo!sen. Furchtbar, Sturmschäden an Ren glanö'O tküstea. Vtt tna:na iSdtiL MilltSrisch,. W a s h i n g t o n . D. C S0. Novbr. Sofort nach dem Friedensschlüsse werden ca. 30.000 Mann der Freiwild liqen-Aimee ausge.nustert werden. Die Armee bestebt zur Zeit aus 130.00 Mann, wovon 52.000 Reguläre. Für Besatzungozwecke sind 'n AuZ sicht genommen: Für die Pbilippineii 20,000. für Portorico 7000. für Eubi 30.000: es bleiben 20.000 für Grenz und Garnlsondicnst im Jnlande. Eine Erhöhung des SoldeS w-r geplant und voen Kriegssckreiär b:sür wortet. Die reguläre Armee soll 75. 000 bis 100.000 Mann zählen und in den Colonieen eingeborene Truppen eingestellt werden. Seekatastrophe. B c st o n . Mass.. 30. Novbr. EineSpezialdepesche an den.Herald" von North Puro meldet, daß der Dam pfer .Prrtland' wegen dessen Sicher hcit man so große Besorgniß hegte, am Sonntag Morgen um 10 Uhr auf der Höhe des HighlandLeuchtthurmes schei terte. und daß die ganze Besatzung und alle Passagiere nicht sehr weit vom Lande entfernt, umkamen. Es wurden eine große Mass von Trümmern an den Strand gespült. Gestern Abend bei Eintritt der Dunkel heit batte man bereits 34 Leichen ge borgen. Eine Leiche war die einer Frau. Die Depesche an den Herald" wurde perSpezialzug bierber gebracht, da die telegraphische Verbindung mit Cap Cod immer noch unterbrochen ist. Die Besatzung des unglücklichen Fabr zcuges betrug 48 Personen und die Zahl der Passagierewar 51. Folgendes ist die Liste der Besatzung, soweit sie erlangt werden konnte: Kapitän Hollis H. Blanchard, 1. Lootse. LewisStrout; 2. Lootse. Lewis Nelson; Purser". F. A. Jnqrahan: Clerk. Horace Moore; Maat, Edward Deering: 2. Maat, John Mikay; Quartitrmeister. Ansei Dver? Quar ticrmeister. F. Peterson; Wächter. R. Blake. T. Sewill. G. ?2hitten. Wil liams: 1. Ingenieur. Thomas Merrill: 2. Ingenieur, John Waltön: 3. Inge nieurC. Verrill; Steward. A. V. Mat tbews: 2. Steward. Eben Heuston. Dcckmannschaft: John Daley, George Mipilvary, Artbur Sloan. James Da vidfon. Peter Collins. Morris Grahan. Cornelius O'Brien. D. Bruc:, Mat thew Barren. Richard Hartley. George C. Repley. F. M. Leichtcn. Elektriker: I. A. T ilion. Oeler: J.Mineal. Oeler: 5. Merriman. Heizer: T. E. Fenittll. Heizer: H. Carter. izer; W. I. Drl,ghty. Heiz; H. Rollison. Hetzer; I. E. Mately. Heizer: W. B. Robichaw. Gcpäckmeistkr. Aufwärter: Jolmson, Arthur Johnson, L Forman, George Groham, Gatlin, Samuel Smith, Latimer, Barber Comer. Aukoär!e-rinnen- Frau Carrie M. Harris. Frau M. Berrp. Folgendes ist eine theilweis: Liste der Passagiere: O. Hooper: H. True Hooper; Jsiah Frye: Frl. Rutb Fryc; Frl. Maud Frve: Frl. Maud Symms; Frau Eze kicl Dennis: Frau Theodore Allen; Frl. Allen: Frl. Cole. von Springfield. Mass.: Frau Daniel Rounds; Fred Sherwod; Frl. Roß; Frl. Edna Mi crilliS; C. F. Wilson. von Bethcl Me.; Hon. F. Dudlev. von Boston; Frl. So phie Holmes: Frl. Helen Lanatborne; Frl. Emma L. Plimpton. von Charles Rivrr: C. W. Cole: M. L. Scwell. von Portland: Fred. Sberwood. von Port land: Charles H. Thompson; Frau Thompson und Kind, von WoodfordZ, Me.; Wm. Chase vnd PhilipChase. von Woreester: Frau Kate Coy. von East Boston; Arthur F. Heerson und Frau Heerson. von Cl,e!sea, Mass.: Frl. A, Swift, von Pvrtland; Harri) Swift. 21 Marion Str.. East Boston; Frau Cornelius N. Mitchell und Frl. Jennie Hoyt. von Nortb Easton; Frau I. il. Carroll. von Loivell: Frau Jennie Ed monds. Marion Str.. East Boston; Frau Anna Rounds. von Portlund; George B. Kennison, ir.. von Booth ban. Me.: Berrv Jachson. Frau und Kind, von Souib Portland. Me.; Frl Bnrns; Cbarles Wiagin: H. C. Hut chinlon: Frl. Hutchinson; Frau Gevrqe C. Ebic?erinq. von Wevmouth. Mais,, und Schwester, ftrrn, Wheeler. von S, Wel'montl?. Mass.: Fred. Stevens, von Portnd; M. Vierre. von Vortland; ein flind rn Cbarlcs H. Thompson, von Woodford. Me. Der Diwvfkr Portland" wurde in 190 in Bath, P?e., aebaui: er war ein eitenrddamvskr von 1317 7onnen Trae,krf,si. Die Länac wr F Ze 9?3tMt!&TMt 42 und die Tiefe 1? ZViib. Der Werth des ??akr'euae ax ??5,000 und iss der Verlust vovstän' dig durch Bersicheruns, gedeckt. Provincetown. Mass.. 29. Nov. Sikbenundzwanzig Fahrzeuge strar deten in dieser Gegend und wurden vollständig zertriiminert. Mehrere Personen verloren dabei ihr Leben. Die Mehrzahl der Fahrzeuge waren i scherboote. Vier Eishäuser und eine Schlächterei bei Beach Pvint wurden zerstört. Die Straßen sind über schwemmt und die Wersten zerrissen, - Unter den gestraredeten Fahrzeugen befunden sich die 5chM.K .Daniel Bcone". .Mary Cabral". .Jsaac C? I'.ns . t:t Dampfer ,A. B. Nicker! on" von 'rrvincetown. der Sbconcr .Elc, ra Sayivard" von Glouccsttr; .Ivc sler Whaleil" von Boston; .F. P. Fr s!er" unz .F. H. Smith" von Pro vincetown. sowie das Fischerbiot .Unique" von Boston: Trümmer lii Schconers .R. Walkcr" von Glouccstcr und die Küstensabrzcuge Addie E. Snom" von Rockland. Maine. trieben bei Race Point an's Land. Bei High' land Liaht sind mehrere Leichen, ein Theil des Danrpfcrs .Portland" sowü Mehl. Fleisch un) Schnaps an's Land getrieben. Der Dampfer .Jordan L. Moti,' welcher am Samstag hier gescheite:! war, wuide von der Lebensrettungö: Mannschaft in den Haien gebracht. Die Mannschaft hatte sich an den Mcs!bäu men festgebunden. Der Kapitän D??ei rief der LebensrettiinaSma:'nschaft n. .Rettet meine Mannicha't. Mein Ba ter ist am Mastbaum erfroren." Dei Vater des Kapitäns war der Schifis koch. , Ter Dreimaster .Lcster A. LewiZ.' dessen Mannschaft ertrank, wurde eben, falls geborgen. Bei Peaked Hill scheiterte der S&oe ner .Albert L. Butler' Ter .apitän Leland. der Maat Ra!hb: rne und oei Matrose Offlander ertrunken. Ter Panama 5anal. N e w f- o x l , 30. Novbr. A. Hutin. der Gcneral-Director der neuen Panama Eanal Co. in Paris, langte hier an. Er protcstirt gegen die Annahme, daß der Bau des Canals aufgegeben worden sei; es seien meh rcre Tausend Arbeiter beschäftigt und bereits 18 Meilen von den nöthigen 46 vollendet. Der Canal sei 23 Fuß tief. Die Gesellschaft Kgbe Eigenthum im Werthe von Z75.0O9.000. Die Durch führung des Projectes biete durchaus keine unüberwindlichen Hindernisse. Aus der Bundeshauptstadt. Washington, D. C.. 30. Novbr. Dem Kriegsamt ist aus Manila gc meldet worden, daß der Transport dampfer .Zealandia" mit 7 Compaz niecn des 1. Tennessee Regiments dort anaekovmmen ist. Von Paris ist die Bestätigung der Preßnachricht von dem Abschluß des Friedens fkkommcn. Die Depesche wurde in der heutigen Cabinettsitzung verlesen. Sie deckt i'ich vollständig mit den Zeitungsberichten. Der verfügbare Baarbestand des Bundes Schatzamtes beträgt dem heute veröffentlichten Ausweise zufolge 5294.248,515. wovon Z241.054.915 auf die Goldreserve entfallen. , Ein Schalt gesunden. R i ch m o n d . Ind.. 30. Novbr. In Centerville. sechs Meilen westlich von hier gelegen, fand ein Mann Na mcns Walter Eommons beim Umbau der alten Heimstätte der Familie Wi dup eine alte Austernkanne, die mit 52000 in Goldmünzen angefüllt war. Kann nicht mclir kauen. Topeka. Kas. 30. Novbr. In Philippsburg hat LewisRhoades ein früherer Angestellter der Rock Js land Bahn die Bahngesellschaft auf 510,000 Schadenersatz verklagt, weil er nicht mehr kauen kann. Rhoades sagt, daß sein Kopf in solcher Weise, von einer Lokomotive verletzt wurde, daß er nicht mehr zu kauen im Stande ist. Konnten sich nicht einigen. San Francisco. 30. Nov. Die Geschworenen in dem Falle deZ unter Mordanklage stehenden Solda ten Walter Nasser, der ren Civilisten Henrp Hildebrand erschoß, konnten sich nicht einigen. Sechs waren für Vcr urtheilung auf die Anklage des Mor des im 2. Grad, die andern 6 waren für Freisprechung. Zlnständige Summ. N e w I o r k. 30. Nov. Die Beiträge zu dem Fonds für die Wittwe des verstorbenen Col. Waring haben eine Höhe von 552.323 erreicht. Wieder flott S a v a ii n a l . Ga., 30. Novbr. Der Bundcstransvortdampfer Ehe ster", der gestern festfuhr, wurde heute wieder flott und wird gegen Abend die Fahrt nach Nuevitas, Cuba, fort setzen. Zfeuer. Manchester, Conn., 30. Novbr. Hier brannte der Chcney Block. Ter Verlust wird auf ungefähr 555, 000 abgeschätzt, ist jedoch fast vollstän dig durch Versicherung gedeckt. Pilole, Ca!.. 30. Nov. Feuer zerstörte beute medrereFabrik' gebäude ver Calisorna Powder Co. Der Verlust beträgt 525.000. Es kam men 100 Mann dadurch zeitweilig au ßer Arbeit. E v a n s v i I l e , Ind.. 30. Novbr. Der Geschäftstheil von Tennr,son und mehrercWohnhäuser wurden durch Feuer zerstört. Verlust ca. 520.000. Schissonachrichten. Angekommen. New Z)ork.29. Nov. .Bovic" von Liverpool. Mord in der Backftude. London. 15. Nov. Eine grausige Mordthat beschäftigt hier in diesen Tagen lebhaft die Gemü ther und das Stadtgespräch. Zu einem Bäcker im Norden der Stadt. inHamp sleadRoa'd. der einen jungen deutschen Gesellen Namens Konrad Berndt be scäftigtk. kam dieser Tage ein anderer Bäckergeselle, der früher bei ihm gear beitet lzatte und bot. die Nacht bei ihm im Backhause zubrinz.cn zu dürfeil, va er ganz früh am Morgen sich dem Mei j:cr einer anderen Bäckerei vorsicllrk müsse. Ta gegen diesen Mann, de: meist Richard Mrniague. aber auck Richard Mandclkow und Job. Ccknei. der genannt wird, nichts Ungünstig Verlag, wurde ihm das bewilligt. Abends um II Uhr kam Montagne, und der Bäckermeister lieh ihn ein unt rief dem im Backhause beschäftigten Gesellen Conrad Berndt zu, der Ein tretende habe Erlaubniß zu bleiben. Dann ging er selbst zu Bett und hört, tteiter nichts bis gegen 3 Ubr früh in gewöhnlicher Weise an seine Thüre gr klopft wurde. Er gaö Antwort. ver nahm aber nichts weiter, stand auf. zoz sich an und stieg zu dem im Kellerge. schoß befindlichen Backraum hinunter, wo er nur Montagne vorfand. Auf dii Frage, wo der Geselle sei. erwidert, Montagne. es sei Berndt unwohl ge, worden und er sei zu Bett gegangen. Mit dem Wort: .Dann ist es nur gut. daß Sie gerade hier sind", wairdte S, der Bäckermeister dann dem Ofen zu. erhielt aber im selben Augenblick vor hii,ten einen furchtbaren Schlag übei den Kopf. AIs er sich umwandte, sä!, er Montagne mit einem soaenannteii Tcdtschläzer bewaffnet und stürzte eilic, an ihm vorbei, ohne ein Wort zu sagen die Treppe hinauf. Halbwegs nach dem cbeien Stock hörte er Montagne hintn sich, fühlte seine Besinnung schwinden und begann nach der Polizei zu rufen Schon aber hatte ihn Montagne er reicht, umschlungen und stieß ihm ei scharfes Messer in die Brust. Der Bäckermeister wehrte sich verzweifelt, stieß den Mörder zurück, wobei er sich an dem Messer die Hand verletzte. Da erschien glücklicher Weise seine Frau an ihrer Zimmerthür und nun gab Mon tagne den Kampf auf. eilte in die Back' stube zurück, durch deren äußeren Ein äang in den Vorhof des Kellergeschos ses, die Treppe hinauf auf die Straße und entrann. Der Bäckermeister rief inzwischen aus dem Fenster weiter nach der Polizei. Ein Polizei Jnspektoi mit ein paar Mannsckasten und eir Arzt kamen allmählich zur Stelle; tei ziemlich übel zugerichtete, wenn auch nicht gerade gefährlich verwundete Bäcker wurde verbunden und man suchte nach Berndt, den man jedoch weder in seinem Zimmer noch sonst im Hause vorfand, bis man den Backofen öffnete, wo man auf seine schon halb verkohlten Ueberreste stieß. Die ört liche Untersuchung hat mittlerweil, ergeben, daß Montagne den armen Berndt in 'der nächtlichen Stille des Backhauses nach blutigem Kampfe mit einem Beile überwältigt und dann der noch Lebenden, wenn auch vielleicht Ve wußtlosen in den Backofen geworfen batte. Darauf scheint er die Backstube sorgfältig gereinigt, die Beute zusam mengesucht und 'den Bäckermeister geru fen zu haben. Ob er in dessen Zim mer einzudringen versucht oder die Absicht gehabt hat. ihn in der Backstub, zu ermotden und dann auch auszu plündern, oder ob ihn die Furcht voi Entdeckung des ersten Mordes zu einer neuen Unthat getrieben, ist vorderhand nicht zu ermitteln. Man fand denMör der noch in derselben Nacht, keine Vier telstunde weit vom Schauplatze der That, in einem so augenfälligen Zu stände der Aufregung, daß ihn ein Polizist auf der Straße anrief und stellte. Er suchte zu entrinnen, warf im Lause ein blutiges Messer von sich, wiirde aber auf das Pfeifen des ver folgenden Polizisten von 'dem nächster Wachtmann angehalten, festgenommen lnd auf die Wache gebracht, wo man eine stark mit Blut befleckte Weste, die Uhr des ermoideiei! Berndt und eine Wunde in der Hand feststellte, die er im Zustande der Trunkenheit sich selbst beigebracht haben wollte. Bald wal jedoch sein Zusammenhang mit dem Mord in der Bickstube festgestellt und er selbst erkannt. Bei der UntersU' chiing vor dem Leichenbefchauer blieb über' den Thatbestand keinerlei Zweifel und Richard Mor tagne wurde im Lause des gestrigen Tages unter der Anklage 'des Mordes vor die Geschwo renen verwiesen. (Wie aus Kurhessen geschrieben wird, stammt der ermorde! Bäckergeselle Konrad Berndt aus der kurhessischen Kreisstadt Wolfhagen. Er ist der 19jährige brave Sohn des dor tigen Wagnermeisters H. Berndt. Voi zwei Jahren war er nach Beendigung seiner Lehrzeit nach London gereist.) Sels' ott. Im .Jahre 1405 herrschte in ganz Teutschland ein Stickhusten, der be sonders auch in Oberschwaben viele Menschen tödtete. Manche mußten so lange und so heftig niehen. bis sie er stickten. Von dieser Zeit her soll sich, wie der Chronist des Benediktinerklo sters Ochsenhausen, HieronymusWirth berichtet, in Schwaben der fromme Brauch bei dem Landvolk erhalten ha den, daß man den Nießenden Helf' Gott!" zuruft. Diese Sitte soll indeß nach den Angaben des Kardinals Cäsar Baronius im 8. Bande seiner .annales ecclesiastici", Gregors des Thaumatur gen (Wunderthäters) und des berühm ten Philologen Karl Sigonius (geb. 1520 zu Modena. gest. in Bologna), schon im Jahre 1590 in Rom durch Papst Gregor d. Gr. eingeführt wow den sein. Damals wüthete nämlich in Rom eine schreckliche Seuche, bei ker Leute, die oft nießen und aäbnen muß ten, darauf eines plötzlichen Todes star ben. Daher soll nun die Sitte entstan den sein, daß man den Nießenden Ge sundheit wünscht, daß die Gähnenden aber das Kreuz, machen. Letzter'rBrauch ist jedensall längst abgekcmmcn. Durchschaut. Hnu'frau: .Wenn Sie Ihre Wintersacken vor Motten schützen wollen, dann bringen Sie sti nur zu mir: Schauspieler: Danke! Ich kann sie ja auch selbst versetzen!" ceft,rektchUgarn. Wien. 30. Nov. Je Erwiderung auf eine Jnterr'k! lation im ReichSrath bcrülich derAuS Weisung von Oestkilkichern aus Prcu s,en sagte der Premier Gras Thun Ho henstein. daß. obwohl das Vorgeben der preußischen Regierung unstreitig ein sehr strenges sei. es dcch nicht all line Verletzung der internationalen Ge setze bezeichnet werden könne. Da Auswärtige Amt habe aber trotzde, gegen die Ausweisungen protestirt und die Versicherungen deS Berliner Ka binetts gebe Hoffnung, daß tn Zu kunft größere Milde gegen Oesterrei cker geübt werde. Aber, meinte der Premier, sollte sich die Erwartung nickt erfüllen, so wird die Regierung nicht zögern, energisch die Rechte der Oester reicher zu wahren und wenn notbeoen dig. Vcrgeltungsmaßrcgkln anwenden. W i e n . 30. Novbr. Am Sonntag wurden Triest und die benachbarten Distrikte von einer furcht baren Fluthwelle heimgesucht, welche au Wasser und zu Lande großen Scha den verursachte und auch den Verlust zahlreicher Menschenleben zur Folg? hatte. Bis jetzt sind 2 Personen alt umgekommen gemeldet. Zur selben Zeit wurde im südlichen Oesterreich ein starkes Erdbeben verspürt. England. London. 30. Novbr. Die heutige .Contemporary Rcview" veröffentlicht einen anonnmen Artikel mit der Ucberschrist .Der Erzfeind Englands" in dem die PolitikDeutfch lands in Ostasien in bekannter Verlo aenheit angegriffen wird. (Siehe 4. Seite.) Der deutsche Kaiser habe dem Z ren versprochen. Kiautschau sofort, wenn die Russen es wünschen sollte, zu räumen. Der Kaiser habe auch seit 4 Jahren einen Vlan fertig, die bri tiscbk Ueberlegenheit zur See mit Hil fe Rußlands und Frankreichs zu bre, chen und Deutschland zur ersten Han delsmacht zu machen. Aber dieser Plan sei durch den spanisch-amerikanischen Krieg vereitelt. Zum Schluß wird energisch für ein Zusammengehen Eng lands und der Ver. Staaten in Ost asten geworben. Frankreich. P a r i s . 30. Novbr. Der spanische Tclegirte zur 7rie deiie-'nfeiciiz. Abarzuza, sagte heute: ..Wir h.len hier unsere Million er süllt. wir haben einem Friedensver trage zugestimmt, aber wir thun da unter Protest, daß unsere Souveräne tätsrecktc über die Philippinen unbe rührt sind. Wir verlieren unser Kolo nialreich, aber Amerika weiß nickt, welche neue und schwere Verantwort lichtet es übernimmt. Allein die Jnset Mindanao wird es Jahre lang in Be wegung halten." Der Vertrag enthält keine Andeu tung wegen der Schuldfrage. Auch der spanische Delegat Ojeda er ' klärte, daß die Spanier ihre Souvera netätsrecht: über die Philippinen nicht aufgegeben hätten und daß sie allein der Gewalt gewichen feien. Dagegen erklärte der amerikanische Kommissar Moore, daß die Spanier olle ihr Rechte ohne Vorbehalt aufqc geben hätten. Sie hätten für die Phi iippinen $20,000,000 crhalten. Rich ter Dslij meinte, daß die amerikanische Delegation in 14 Tagen heimkehre könne. Die spanischen Delegaten waren k der Montagssitzung sehr gedrückt. D Übliche Austausch von Höflichkeiten un terblieb. Montero Rios batte Sagasta vorher gebeten, die spanische Comm's sion der unangenehmen Verpflichtung zu entheben, und ihre Resignation an zunehmen. Die mußte Sagasta ab lehnen. Montero Rios verließ das Zimmir gesenkten Hauptes und mit wankenden Schriften. Die Sekretäre der beiden Commis sionen. die Herren Moore und Ojeds. werden heute Nachmittag mit der Ar beit. den Friedensvertrag aufzusetzen, beginnen. Der heutig: Figaro" veröffentlicht eine Unterredung mit dem derzeitigen Premierminister Dupup. in der diese? gesagt haben soll: .Seit 28 Jahre haben wir unter widerspruchsvolle Verhältnissen gelebt. Das Heer und dfc Demokratie existiren neben einander. Die Aufrechterhaltung der Ueberliefe rungen der Armee ist eine stete Bedrs hung der Freiheit, aber sie wahrt die Sicherheit des Landes und seiner bei ligen Verpflichtung. Trotz allem bin ich getrost, daß die Lebenskraft des Lan des auch den gegenwärtigen Sturm siegreich überwinden wird, wie die frö here Krisen, die es zu bcstehn hatte. Eine Depesche aus Brüssel mel det, daß der Major Esterhaziz sich in Rotterdam nach den Ver. Staaten ein geschifft hat. Marseille. 30. Nov. In dem Börsen Gebäude wurde et ne Bombe gefunden, die 140 Gramm Pulver und Nägkl enthielt. Die Zünd schnür war angebrannt. Türkei. 6 o n st n t i n c p e l . 30. Novbr. Auf die Dkpescbe des Sultans vom 26. d. M., daß der Zar von seiner Ab sicht Abstand nehmen möchte, denPrin zen Georg von Griechenland als Gene ral-Commissär der Mächte in ttret einzusetzen, hat dieser geantwortet, dcj Rußlands freundschgftliche Gefühle g, gen den Sultan unverändert seien urö daß bei Sultans SouveiänitatSreHle in Kreta durch dieErwählunq des grie j chischcn Prinzen nicht gefährdet feie. ,