inccrcjuvllcn. Ncvkllctlr pn Cliol'l J Gnädigste omtiMjf .. ." Hei Alle, was lebt iMion Scharrnbeck Sie in Bin' T ins elegantesle ttaiiDtottum urllciöctc Freiherr Manfred v. 'Scharrn bei lief; bu Monocle ans dem Auge fallen, tlapptc mit den, Hacken zusam men und beugte sich tief iiber da kleine Händchen, welches ttomte'ie Hilma ihm bot. .Ich bin es in leibhaftigster Person, gnädigste Komtesse." versicherte er. die ii)ad delliencrnd aus die stelle legend, wo das Herz sitzen soll, wo bei Baron (Zcharrnbeek aber jept der gipset eines bunten BatisltaschentüchelchenS l,ervor sah. ..Konnte es in Berlin nicht mehr auslialten, Gnädigste Nannidalische jijjc ataub zum Ersticken überall buddeln sie die Straften aus und da soll ei civilisirter Mensch och athmen tonnen! Schüttelte deshalb den Staub der Zieichshauptstadt von den Füllen und eilte hierher, wo ich Sie weilen ivußte. gnädigste Komtesse." omtesic Hilnut lachte luslig aus. Tas ist prächtig von Ihnen, lieber Baron Blama wird sich sehr freuen, nun hat sie doch Jemand, mit dem sie Piguct spielen taun." Aber ertauben Sie. Gnädigste zum Piguetspielen kommt man doch nicht nach Binz.. ." freilich nicht," lachte Hilma. Aber wenn man einer Tame einen Gefallen erweisen kann . . . oder wollen Sie sich lieber den trügerischen Welle des Mee res anbertrancn, Baron?" ..Mit Ihnen, omtessc Hilma. wage ich Alles!" So erlauben Sie wohl, daß ich Ih nen meinen Better War von Holten vorstelle. Er ist mein stetiger Beglei ter auf allen-Seefahrten." Baron Scharrnbeck betrachtete den jungen unscheinbaren Herrn, der bis lang ruhig lächelnd neben Hilma ge standen hatte, mit mißtrauischem Blick und sein Sehr angenehm" klang wie ein Hol Dich der !" Aber dieser junge unscheinbare Menfch-nach dem schauderhaft gesun den Aussehen zu urtheile, ein pom mcrscher Lniibiitiikcr konnte ihm. den von allen Weibern" verwohnten Ba ron Manfred von Säiarrnbeck gewiß nicht gefährlich werden. Der einzige Vortheil, den dieser jnnge Mensch vor aus hatte, war seine Jugend; aber Baron Manfred sah mit seinen acht unddreisüg Jahren doch auch och ganz passabcl aus. Und dann der weit männifchc Schliff, das mußte ja einem Mädchen, wie Komtesse Hilma. die erst zwei, Winter in der Berliner (Gesellschaft verkehrte, imponircn. So wanderte er denn, sehr mit sich und dem Eindruck, den sein frische Auftreten hervorgebracht, znfrieden. an der Seite Komtesse Hilma's den Strand entlang, während War von Holten an der anderen Seite der jungen Dame schweigend dahinschritt. ?eö jungen Mannes Auge mar auf die schäumende See gerichtet, welche in einer ziemlich starken Brandung den Strand iibcrfluthete. so daß beeeits einige Schiffer ihre Kähne an das Land zogen. Als eine kleine Pause in dem die schwätz deö Barons eingetreten war, sagte Max von Holten, indem er stehen blieb und auf die See hinaus zeigte: Ich glaube, heute wird es nichts mit unserer ffahrt. Hilma." Weshalb nicht?" wandte sich diese mit rascher Frage an ihn. indem eine leick'tc Rothe in ihre Wange stieg. Ich hatte mich so auf die Fahrt gefreut," setzte sie leise hinzu. Ich traue dem Wetter nicht." ent gcgnctc Max von Holten. Sieh nur die Brandung und dort hinten die Wolkenwand' scheint nichts Gutes im Schilde zn führen." Tu bist doch sost nicht so ängstlich. Better," meinte Hilma unmuthig. Wenn Herr von Scharrnbeck uns begleiten will, möchte ich ihn nicht in Gefahr dringen ..." Tonnerwetter das war stark! Ter Baron gab sich einen Ruck. Ich bitte auf mich keine Riickfickt zu nehmen, Herr von Holten," sagte er scharf. Ich werde mich tfoch vor den paar Wellen nicht fürchten." , Ah, ich wußte nicht, daß Sie ein seebcfahrencr Mann" sindHerr Ba ron." versetzte Herr von Holten leicht auflachend. ..Aber ich bitte Tich. Mar. Herr von S Scharrnbeck war schon in Helgoland mih Pftftidp. . . " Auch auf der Insel Wight, meine Gnadigste!" Na. dann kennen Sie ja das Meer", nieinte Herr von Holten mit einem lu fügen Zwinkern seiner blauen Augen. 'Wie meine Tasche, Berehrtester." Was meinst 1 also. Cousine sollen wir es wagen?" Ohne Frage der Herr kann ja jurückhleiben. wenn er sich nicht auf Meer hinauswagt. Mama wird sich sehr freuen ... Eine Partie Piguct mit mir zu ipic lcn," unterbrach sie der Baron. Ah, gnädigste Komtesse, wie grausam sind Nun. dann kommen Sie! Sehen Sie. das dort ist unser Boot." An der Landungöbrücke schaukelte firh sin zierlicher Scaclkuttcr. der am Bug den Alanten Undinc" in goldenen Lettern trug. Tancbcn am Strande stand breitspurig, in der Tracht der Der Jahrgang 1. Beilage zum Ncbraska taats-Anzeiger. No. L. Schiffer Rügens, ein graubärtiger Bootsmann, behaglich fein kurzes Pfeif- chen schmauchend. Wie ist s". fragte er ichmunzetno. Heut' fahre die Herrschaften wohl nich?" ..Gnade beute wollen wir fahren. Jausen", rief Komteffe Hilma. Cs ist ja entzückendes Wetter." ,,'n duschen lebhast, gnao ge ,vro lein", meinte der Schiffer lachend. ..Äderst das sünd ja die Herrschaften gewöhnt. Wollen der Herr da anch mitführen?" Geivik will ich mitfahren, lieber Mann." entgegnete Baron v. Scharn deck gereizt. Ich meinte man bloß von wegen den schönen weißen Anzug. Wird woll n büichcn naß werden, Herr ..Ach was. dummes Zeug ! 's ist ja mein einziger nicht." Glaub S gern. Herr Na, dann also los!" Rlirn Manfred wollte mit einem eleganten Satz in das Boot springen, aber o web ! er alitt auf dem nassen Boden des Bootes' aus und setzte sich recht unsanft nieder. 'Ler ticrne ut ter gerieth bedenklich ins Schwanken, eine' Spritzwelle überschüttete den Ba ron mit ihren Wasserperlen. der sich schimpfend und sich schüttelnd wie ein in Wasser gewesener Pudel, aufrich- tete. Verwünschte Gondelet," brummte er vor sich hin. Komteß Hilma lachte Thränen ; Herr von Holten reichte dem Baron hilfsbereit die Hand. Nicht so hastig. Herr Baron. Tas Wasser hat keine Balken." Ein glitscheriges Vergnügen, " suchte der Baron seinen Aerger hinwegznspot- ten. ..Kommen Sie. Baron, sehen ic sich an meine Seite." sagte Hilma trö- stend. Aber hübsch ruhig müssen 'eie sitzen." Ja. ich merke, das Ding kippelt." Vnrfickitisl sekte er sich nieder und trocknete sich das Gesicht mit dem bunt getüpfelten Taschentuch?. Wollen Sie das Steuer nehmen, Herr von Holten?" fragte Jansen. Ja.. .. laß Segel fallen !" lom mandirte Mar. indem er mit sicherem Griff das Steuer erfaßte. , Fertig? Los " Tas arof;e Gaffelsegel rauschte nieder und blähte sich in dein frischen Winde mit scharfem Knall auf. fodasz Baron von Scharrnbeck erschreckt sich duckte. .M thut Ihnen nichts! Baron," sagte Hilma lachend. Gnädigste ttomtesie.l wie herrlich, mit Ihnen durch die Meereswellen da- hinzuraiischen " Aufgepaßt, Jansen !" ries Äcax von Culten. ..Liebt den Scacl im Reff die Briefe ist zu scharf da die Ävclle bobo !" X Krampfhaft klammerte sich Baron cbarrnbcck an den Bordrand und athmete erleichtert auf. als sich das Boot langsam emporrichtete und nun mit schneller Fahrt in die offene toce hinausscgclte. Fürchten Sie nichts. Herr Baron." sagte die ruhige Stimme Holten s. ..Wir haben iekt die Brandung über- munden und alattcrc ialirt." Wie ruhig der sungeMcnscy" va am Steuer saß und wie sicher er das Boot lenkte ! Tas von Wind und Wetter ge bräunte Gesicht unter der weißen StraiidmüKe erhielt einen kühnen. energischen Ausdruck und in den blauen Linien blikte es keck und kraftbewußt auf. Ein ganz anderes Leben schien in ihm eingezogen zu sein ; aus dem vanw lässig und langsam, drückte seine Hal- tuna. sei Weitn ieit rischen Muth. Kraft und Geschmeidiakeit aus. Ter Baron bemerkte wohl 01c vc- wundernden Blicke, mit denen (vomtesse Hilma an dem jungen Menschen hing. Wo hatte nur der pommersche Land junkcr" dieser seemännischen Kenntnisse her?" . Es war eine prachtvolle tfahrt über das lebhaft bewegte Meer. Weither rollten die gewaltigen, dunkelgrünen 'Wogen, die blitzend weiße Schaum kämme krönten. Wolken flogen am Himmel vorüber und gaben hier der See eine ticfdunkle Färbung, während sie an anderen Stellen unter den Son ncnstrahlen funkelte und aufleuchtete, (vs war ein fortwährend wechselndes Spiel der entzückendsten Farben. Und dann diese pfeilgeschwinde Fahrt durch die Wellen ! Bald schwebte die Undinc" auf der Höhe der Wogen, bald tauchte sie tief hinab in den Abgrund; bald neigte sie sich zur Seite, daß das Segel das Wasser berührte, bald richtete sie sich graziös empor, wie ein Schwan, der ausdcr Ticse auftauchte, sodasz die Wasserperlen über sein schneeiges Gefieder hcrabrollcn. Wenn eine Spritzwelle die Bootsin fassen' mit einigen Tropfen neckisch bc- grüßte, dann lachte Komtesse Hilma lustig auf und nickte blitzenden Aages ihrem Vetter Max am Steuer zu. In der Spitze des Schisses faß fast bewegungslos der alte Jansen. hielt die Leine deö Segels in der nervigen Faust und schmauchte sein Pfeifchen, während seine klaren blaßgrauen Augen mit einem eigenen schmunzelnden Be hagen aus der feinen, biegsamen Gk ftalt Hilma'S ruhten. Und der Baron Manfred von cuarrnvea? vauria,ng. es ivar nicht die Furcht, welche ihm die Wan gen bleichte und ein solch eigenthüm- licheS (Gefühl in der Magengcgend her- vorrief. Nein, er kannte keine Furcht war er doch Rlttmclstcr der Land wchrkavallerie und hatte als Lieutenant bet den t'jarocoragoncrn gestanoen. Aber dieses verwünschte Schaukeln und Wicgcn war gar nicht auszuhaltcn. Und tollcr und toller ging es durch die aufgeregten Wcllcn und blasscr wurden die Wangen des Frcihcrrn Manfred von scharrnbeck. Um Gottcswillcn, Baron, Sie lci- den doch nicht an der Seekrankheit?" Gnädige Komtfc ich bin in der That ich glaube, diese Schaukelei . . verzeihen Gnädigste Wollen drehen, Jansen !" rief in diesem Augenblick Max von Holten. Aufpassen herum mit dem Segel!" Das kleine Fahrzeug erzitterte unter der Wucht des Segels und dem Druck des Sturmes. Tan ward es hoch emporgehoben, um sogleich wieder in die Tiefe zu gleiten. In Baron Manfred empörte sich Alles physisch lind psychisch er hätte in diesem Momente den jungen Mensche" am Steuer niederschießen können doch nein dazu war er zu schwach es ward ihm dunkel vor die Augen, und sein Haupt sank über den Bordrand. Hollah, Herr Baron, was ist das? Seekrank? Jansen, regiert das Steuer bindet die Seqellcine fest wir fahren jetzt mit dem Winde 's hat keine Gefahr mehr." Jansen nahm das Steuer, und Max setzte sich neben Komtesse Hilma. die von der Seite des Barons fortgerückt war. Dieser lag wie geknickt auf dem Bordrand. Legen Sie sich vorn in's Boot, Herr Baron." sagte Holten. In lic gcndcr Stellung ist's nicht so schlimm." Mühselig klcttcrte der Baron in den Borderthcil des Fahrzeuges, wo er stöh- ncnd niedersank. Nach und nach ward die Fahrt ruhi- ger. Man kam in die Nahe des Lan des und erhielt durch das Vorgebirge Deckung gegen den Wind und Wellen schwall. Der Baron erholte sich etwas wieder und versuchte den Kopf empor- zuhcbcn. Was war das Thatsache? Saß der junge Mensch" da neben Komtesse Hilma, die sich eng an ihn schmiegte und hatte den Arm um ihre schlanke Gestalt gelegt? Wahrhaftig sie flü stcrten und kosten mit einander, und setzt setzt küßte der iungc Mensch" Komteffe Hilma auf den Mund ! Varon wart cy ycrum er schreckt fuhren die Beiden auseinander Wie geht's, Baron?" fragte Koni- teste Hilma mit henchlerischcm Mitleid Ist's besser? Wir sind jetzt in ruhigeres Wastcr gekommen. Noch zehn Minuten, und wir lan den, Herr Baron," setzte der junge Mcn ch" hinzu. ' Baro Manfred ließ nur ein unar tiknlirtcs Brummen hören und legte den schmcrzcnden Kopf auf Janscn's Jacke, die in der Spitze des Bootes lag. .tas war i eine nette Befchccrung Aus Berlin war cr hier in dieses Nest auf Rügen gekommen in der festen Ab- ficht, um die Hand Komtesse Hilma's anzuhalten und setzt kiiszte sie sich mit ocm Better aus Pommern ! Nach kurzer Zeit knirschte der Kiel des Bootes auf dem Kies des Strandes Leichtfüßig sprang Komtesse Hilma an's Ufer. Holten wollte dem Baron die Hand bieten. (5s war wohl kein Vergnügen, Herr Baron?" meinte er lächelnd. Mit einem wüthenden Blick wandte er sich ab. Wie können Sie nur diese Schun seiet vertragen, gnädigste Komteffe?" Ja, wenn man einen Seemann zum Verlobten hat. Herr Baron, muß man sich schon daran gewöhnen !" Einen Seemann zum Verlob ten? !" Ach ja, Sie wußten es noch nicht hier mein Bräutigam, Mar von Hol ten ist Lieutenant zur See. . . . " Lieuteunat zur See?" Vor vierzehn Tagen aus Ostasien zurückgekehrt. Herr Baron." Das ist ja.. .. ah.. .. ich wußte in der That nicht ich wünsche von Her- zcn Glück will die Herrschaften aber nicht weiter stören muß mich um ziehen " Herr Baron," bittend legte Hilma die kleine Hand auf seinem Arm nicht wahr. Sie thun mir heute Abend einen Gefallen?" Und welchen, Gnädigste?' Sie spielen mit Mama eine Partie Der Baron wollte auffahren, doch Hilma fuhr bittend fort : Mama lang weilt sich in unserer Gesellschaft so. . .'" Und Sie tn der ihrigen," platzte der Baron heraus, unterhalten sich lieber zu zweien na, und ich soll die Eou lissc'abgcben " Herr Baron" Na Pardon, Gnädigste ja, ich spiele heute Abend mit der Gräfin Piquct aber Wasserfahren nee, einmal und nicht wieder " Vorahnungen. Von Paul Richte,. Folgende Erinnerungen aus dem SezesfionS - Kriege, die durch den letz ten fpanisch-amcrikanischcn Kampf in ihm geweckt ist, erzählt uns ein Ber liner Blatt: Das Schicksal hatte mich, ich war Seemann meines Zeichens zu Anfang der sechziger Jahre zur amerikanischen Marine verschlagen. In New ?ork gepreßt, war ich an Bord der Wa bash", einer großen Fccgatte gekom mcn, und bekleidete zur Zeit dieser Er zählnng den Rang eines Unterofsizicrs und Boolstcuercrs. Wir gehörten zum Blockade-Geschivadcr vor New Orleans, und schon längere Zeit lagen wir vor diesem Hasen, fortwährend auf der Hut. harrend der Dinge, die da kom mcn sollten. Eines Abends kam ich mit meinem Boot, es war schon dunkel, an Bord. Das Admiralschiff hißt Laternensignale", die von unserem Schiff beantwortet werden. Da ertönt die Bootsmannspfeifc : Die Boots steilerer achteraus." Der erste Offizier theilt uns sieben Mann mit, der Ad iniral habe befohlen, drei unter dein Fort liegende Schuncr. die mit Baum- wolle ' beladen waren, herauszuholen, und unser Schiff mit dem Auftrage bedacht. Gefährlich war das (cschäft Aber schon der Ehre Wegen War Jeder von uns bereit, die Fahrt zu machen. Wer will fahren?" fragte dcr Licute nant. Natürlich wollte Jeder dcr Aus crwählte sein. Gut," sagte dcr erste Offizier, mir looscn." Ein? unserer Mützen nahin die Loose auf. und Jeder zog sein Gluck oder Unglück heraus. Das Laos hatte mich getroffen Vielleicht wurde ich von den Kameraden beneidet. Dcr Ossizicr sagte : Na, also wir Bcide. Deutschlands Sohne sollen ein Blatt in den Lorbeerkranz des Sternenbanners einfügen. Lassen Sie Ihr Boot mannen, suchen Sie eine tüchtige Mannschaft aus, und bewaff ncn Sie die Leute wic üblich mit Re- bolvcrn." Ich erlaubte mir einzuwenden, ob ich nicht vielleicht cm anderes Boot nehmen könne, da das mcinige weiß nnd sehr weit zu sehen sei, wurde aber abschlägig befchieden. Nun, mir konnte es ja recht sein; ich entfernte mich, um meine Vor- kehrungcn zu treffen. Das gab ein Drängen! Jeder wollte mit, Jeder wollte von mir ausgewählt sein. Es währte nicht lange, so war mein Boot klar für die Expedition und lag in den Fallreen, um den Lieutenant aufzunehmen. Ich ging in die Ofsiziersmessc, um meine Meldung zu niachcn. Auf da Hcrein" trat ich ein nnd fand meinen Offizier mit umgeschnalltem Säbel in einem Gc.bctbuchc lesend an. Die Mütze in der Hand blieb ich an dcr Thür stehen und wartete bis er geendet haben Lwürde. Iekt legte er sein Buch fort, nimmt meine Meldung entgegen und ruft den Steward. Eine Flasche Shcrry und zwei Gläser." Der Junge bringt das Gc wünschte, dcr Licutcnant gießt die Glä ser voll. Auf gutes Gelingen!" Er stößt mit mir an, sein Glas zerspringt. Ich werde niemals den Ausdruck in seinem Gesicht vergessen: nicht etwa Furcht oder Schrecken prägte sich darin aus, nein, es war eine Resignation darin zu sehen, welche deutlich sagte, ich weiß, was nur bevorsteht und habe mich darin gefunden, mein Hans ist be stellt. Steward, ein anderes GlaS." Dcr Junge bringt es, es ist gefüllt, und jetzt erklingen die Gläser hell, ohne in Scher den zu gehen. Ich wallte gehen; mich hatte dcr I leine Zwischcnfall ergriffen. Da faßt der Mann meine Hand und sagt tics ernst: BovtSstcnrcr, ich habe heute Nacht im Traume meine selige Mutter gesehen, sie hat mick ,'o traurig angesehen, ich bin überzeugt, mir pas sirt ein Unglück auf dieser Fahrt, lassen Sie mich aber nicht liegen, bringen Sie mich an Bord." VeracbcnS versuchte ick durch alle inöalichen E.inivendiinacn den Lieute- ant zu überzeugen, daß der Zufall ge- spielt, das (IaS schon gesprungen grnc sei, sei. Es nützte Alles nichts, er blieb dabei. ,Was ich iveik. ivei ich eben, aber lassen Sie mich nicht auf dem Platze. ;zch ging ,n mein Boot, dcr Ossizicr meldete sich von Bord, die Beglück wüuschungcn gingen spurlos an ihm vorüber, und ich muß gestehen, an mir auch. Setzt ab, laß fallen Ricms, rüder an überall," waren die Kommandos, von mir rein mechanisch aearben. und dahin flogen wir, dem Ruhm, der Oie fahr, vielleicht ocm Verderbe entgcgcn. ie Auoer waren bcwickelt, damit ihr Gcräufch in der stillen Nacht nicht gehört werde. Schweigend waren wir schon eine gute Strecke gefahren, da sagte der Lieutenant: Lassen Sie nicht so scharf rudern, um I Mir kommt dcr Mond auf. und zu unserem Geschäft müssen wir Licht haben." Herr Lieutenant," meinte ich. wir brauchen den Mond nicht, ich sindc den Weg auch im Dunkcln, und so dunkel ist die Nacht heute gar nicht." Er blieb aber dabei, und wohl oder übel, ick, mußte lange ohne z rudern auf dem Wasser liegen. So waren wir bald rudernd, bald stilllicaclid. endlich bis in die Nähe dcr drei Fahrzeuge gekommen, ohne daß uns der Mond mit seinem milden Licht unsern Weg beleuchtet hatte. Da lagen die begehrten Prisen in friedlicher Ruhe, sie Waren ja unter dem Schutz der Fenerschliinde dcö FvrtS. Dcr Schritt des VolteiiS war in dcr todtstillcn Nacht deutlich zu ho ren, Vorsichtig, ganz lcifc, lcgc ich an der Seite des ersten Schuncrs an, durch dessen Rumpf das Boot vor ctwaigcn Spayervticken geschützt tst. Der erste Ossizicr, ich und dic beiden für diesen Zweck mitgenommenen Leute bcsteiac,, nun geräuschlos das Deck. Der Offizier mit einem Mann, die schußfert,gcn Re volver in dcr Hand, gehen zur Kajüte, während ich der Mannschaft meinen Besuch mache. Lautlos vollzieht sich Alles. Die Leute sind geknebelt, ebenso der Kapi tän. Das Knacken des RevvlverhahnS ist eine beredte Sprache Wir lassen dic Antcrkctte geräuschlos in das Was scr gleiten und durch den Strom gc trieben, schwimmt das Fahrzcug dcr Scc zu. Wieder besteigen wir unser Boot, um daö zlveitc Fahrzeug loszumachen, der selbe Vorgang vollzieht sich zum zweiten Mal und wieder ist unser Thun von bestem Erfolg gekrönt. Auch das zweite Schiff treibt nach Scc zu. Nun noch ein Mal, und alle Träume des Lieutenants werden zn Schanden. Der Mond verräth uns nicht. Alles geht seinen Gang. Alles ist in Ord- nuiig,? auch das dritte Fahrzcug ist schon von seinem Anker frei ' und schwimmt, dem Strom folgend, davon. Dcr erste Offizier sikt'vnr mir im Boot, ich lasse anrudern, um aus dcr gefährlichen Nähe des Forts zu kom mcn. Da tritt dcr Mond hell und lli aus den Wolken hervor und beleuchtet uns und dic verschwindenden Fahr-zcuae. Ein Schuß kracht, der Posten hat uns gesehen. Ei Kanonenschuß folgt, des sen nnhcildrohende Ladung über uns hinfliegt, ohne Schaden anzurichten. Ich fencrc die Leute an; mit Aufwcn düng alter Kräfte rudcrn sie, das Boot stiegt sormtich davon. Da sagt der Offizier: Bootöstcurcr, legen Sie das Boot nochmal langseit dcn letzten Schuner, ich habe vergessen, Die noiingcn zruröbesel, e zu acben." Herr Licutcnant," erlaubte ich mir zu sagen, dcr weiß ,a, wie er zu steuern hat, er bleibt doch bei dcn anderen bei den Fahrzeugen." Aber vergeblich sind meine Vorstcl lungcn, ich muß noch einmal zurück. In die Nähe des Fahrzeuges gekommen, steht cr auf, ruft dcin Stcucmdcn seine Weisungen zu, da kracht wieder cin Schuß und ohne noch ein Wort zu sa gen, in die Stirn getroffen, fällt er hintcnlibcr. Ich sing dcn todtcn Offizicr in inci neu Armen auf, und ohne jedes Koni inaiido ruderten dic Leute inifÄufbicten ihrer ganzen Kräfte, um ans dcr Schuß weite zu komincn. Mein Wort hattr ich eingelöst, ich brachte den von Allen geliebten und ge achteten Mann an Bord. Der Gefallene hatte recht behalten, die Mutter hatte ihren Sohn zu sich genommen. Kin artofftldcnknial. Es weiß heute jedes größere Schul kind, daß dic Kartoffcl crst vor reichlich drcihundcrt Jahren aus Aincrika nach Europa kam; weniger bekannt aber ist, hill! dii'fi" 11 imhimit un.uis,..f : or " "uwuuujuiiyni I Nahrungsmittel gewordene Frucht cin Tfiilnml auf deutschem Boocu besitzt. Dasselbe steht im Oberharze, aus dem sogenannten BranMiai" zwischen Braunlage und Tanne am Wege. Erst vor Kurzem ist eS von: Walde, der es eng umschlossen Halle, freigelegt ioorden. Auf einem zweistufigen Unterbau ruht ein zwei Meter ho der Granitblock, dcr auf einer eisernen Tafel die nachstehende Inschrift trägt: Hier wurden im Jahre 1 71 H die ersten Versuche mit dem Anbau der Kartoffel gemacht." Die wirth fchastliche Bedeutung der Kartoffel für den Oberharz hatte man schon früh er kaiint, da letzterer keinen Getreidebau gestattet. Hin die Mitte des 17. Jahr hunderts kam dir genannte Knollen snicht von Holland aus nach Hannover. Es bedürfte aber einer lange Zeit, den Nutzen dieser Frucht und ihre An W'iidung bekannt werden zu lassen. Anfangs wurde sie nur sehr wenig in Garten angebaut und als Delikateste betrachtet, die wenig zur Sättigung beizutragen vermöge. Mau gab zwar den Abfall dem Vieh und sah, mit wel cher Gier es ihn fraß, versuchte aber nicht, die Kartoffel als allgemeines Nahrungsmittel für Menschen anzu pflanzen. Die königliche Landwirth schastsgesellschaft in Eelle ließ eS aber ihre vornehmste Sorge sein, den da mnls noch immer seltenen Kartoffelbau, der nur im Oberharz Anhänger fand, im freien Felde zu befördern. In der Beantwortung der ersten Preisfrage der Gesellschaft wurden die Erdtn'ffeln" znr Vermehrung der Futtervvrräthe empföhle, welche sowohl für Men scheu, als Hornvieh und Schweine, ja gar auch für das Federvieh ein vor treffliche Futter geben. Außerdem kann das Kraut im September ohiie Schaden abgeschnitten und verfüttert werden, wonach die Kühe vortrefflich melken. Die Erdtnffel find ein sehr ergiebiges Gewächs, daß, wenn selbige in großer Menge von dem Landniaiine gepflanzt würden, selbiger sich dadurch große Vortheile verschaffen könnte." Dic erste silberne Medaille, welche die Gesellschaft für den .Kartoffelbau ver leihen konnte, erhielt der Bürgermeister Dcikc i Eelle im Jahre 1772. In und nach dcn 'Thcucrungöjahren 1771 bis 177it i'nhm man seitens dcr Land Wirthe mehr auf Anbau der Kartoffcl Bedacht, zumal in dieser Zeit auch die Entdeckung gemacht worden war, daß man aus Kartoffeln auch Branntwein und Stärke gewinnen könne. ikin achter Lvittelöbacher. Das I. E. W." erzählt einige Ge schickten vom Vater der Kaiserin (fli?n bcth. Bekanntlich liebte cs Herzog Maximilian, der cm ausgezeichneter Zithcrfpieler war, in einem unschein baren Anzüge bald in dicscin, bald in icnci Gasthause eiinnfefirrn und dnrt dic Gäste durch Vorträge aus der Zi- tycr, seiner steten treuen Begleiterin, zu unterhalten. In dcn fünfziger Jahren nun befand sich Herzog Maximilian einmal in Augsburg und kam eines schönen Tages in einem grauen, schlichten Anzüge iit's sogenannte BcttclhäuSl am Schwib bogcnthor. Sciner Gewohnheit getreu, zog er auch bald seine Zither hervor und begann, von Niemanden erkannt, zu spielen. Einige in dem genannten Gasthause anwesende Flößer waren durch das Spiel so erfreut, daß sie zu dem Zitherspieler gingen und ihn auf forderten, gegen eine Vergütung einen ..Landler" aufzuspielen. Bereitwilligst erklärte sich dieser hierzu bereit. Bald herrschte unter der Gesellschaft die größte Heiterkeit; cin Landlcr, cin Schnada hüpfel folgte dem andcre, dic Groschen. Sechser, Zwanziger u. f. m. gingen reichlich ein aber der Zithcrfpieler in dcr unscheinbaren Kleidung ließ sich ein i gar keinem Verhältniß zu den Mit teln eines gewöhnlichen Mannes aus dem Volke stehendes Mittaasmahl vor setzen. Dies machte dic Kellnerin stutzig, und es stieg in ihr der Verdacht äiif, der zweifelhaft gekleidete Gast könnte am Ende, ohne das theure Mahl bezahlt zu haben, aus der Wirthschaft vcrduf ten. Auch dic Wirthin, der sie ihre Vcrmuthung rnitthciltc, hielt Vorsicht für gcbotcn. Als die Unterhaltung im besten Gange war, trat ei Eorporal vom 4. Ehcbcauxlegcr-Regiment in daö Zim incr. Dieser, deii hohen Gast crkcn nend, machtc stramm feine vorgcfchrie bcnc Ehrenbezeigung, den Herzog in große Verlegenheit bringend, dcr so scin scherzhaftes Jncognito gelüftet sah. Er warf nun zur großen Befriedigung und zur Beruhigung dcr Kcllncrin ei nen Kroncnlhalcr ans den Tisch und verließ eiligst das Gasthaus. Die Gäste adcr blieben sitzen und schauten ein ander sehr verwundert a. Einst reiste dcr Herzog zu feiner Toch ter nach Wien. In dem Abthcil, das cr benutzte, befand sich auch ein beriinr ragender Frankfurter Bankier. Dieser, uer saue nc:,egesa!,'r!en nicht kannte, bekann cin Gespräch mit dem Herzoges in dessen Verlauf er mit e!niaem (?fii,e erzählte, erweise nach Wien zu feiner rochier, oie dort an einen der ersten Bankiers vcrheirathet fei. So?" meinte Herzog Max im harmlosesten Tone, das trifft sich ja ganz mcrkrnür dig. Ich habe auch eine Tochter in Wien, dic rccht gut vcrheirathet ist." Wer ist denn der Mann Ihrer Toch ter, wenn ich fragen darf' fragte W Frankfurter Bankier etwas herablassend und wieder im harmlosesten Tone entgegnete Herioo. Mar: ?r ff,iif,-r von Oesterreich!"'