I IWt'ux ilcbcnbitWvT. 'alul oeit l'näljlmizrn (fUKo kNgi: br.! ' uci, m:!gcihi't Dun . Jüitf.hc". Wir befanden uns auf einem Feld zuge im Sudan. Un'cr TeUii1)cnn:;t twtte einen hodft nnitreneifitDat MarfaV tja, hinter sich, einen ljochü unbefrie digenden dazu, da wir eigentlich nicht tuuszten, wohin wir uuufdiircit Sollten. Der Feind, dem wir so brennend zu be gegitcn wünschten, lief; sich durchaus i-.icht vor un fetten ; unser Vorposten, unsere Spalier wurden durch falsche Auslnnst in die Irre geführt und brach ten uns die konfusesten Weidn ngen: leiner unserer Führer war Über die Stellungen des schlauen Feindes unter richtet. Zum Tode erschöpft, machten wir in der Nähe einer Cii'c Halt und schlugen aus dem weichen Wusteufande ein Primitives Lager auf. Endlich kam auch ich dazu, mich in meinem elte anspistrecken. Allein so ermüdet ich auch war. so floh doch der Schlaf meine '.Innen; den eine große, verzehrende Leidenschaft, ja eine Doppelleidenschaft erfüllte mich. Ich hatte in meinem Vaterlande ein Mädchen zurückgelassen, oaä ich mit aller Glutli meiner Seele liebte, und ich war mir mir zu klar Darüber, daß es meine Liebe nicht er widerte, des', es einen meiner Kameraden mir vorzog. War es mir sehr zu ver argen, wenn ich diesen meinen beginn ftint Rebenbuhler haßte mit aller Glntb meiner Seele, und mehr d-3 es nielit der einzige Anlas war. bei dein er mir hindernd in den Lebensweg trat? Jack Forrester und ich waren Na'chbarskiuder und Schutgcnof sen gewesen, und überall, auf dem Spiel platz und auf der Schulbank, bei den Leh rern und bei den Mitschülern, hatte er mich ausgestochert, er mit seiner liebens würdigen, heiteren biemüthsaulage, sei neu, hübschen, offenen Besicht und feiner das Mittelmaß überschreitenden Bc qabung, mich, der in dem allen weit hinter 'ihm zurückstand'. Mein Mißge schick hatte es gewollt, daß er wie ich die militärische Karriere ergriff und in dasselbe Regiment eintrat wie ich, wo daö für mich so unerquickliche Verhält niß unserer Kinder- und Knabenjahre sich getreulich weiter fortspaun ich in allem und jede, hinter ihm im Räch theil, er von allen Vorgesetzten, von allen Kameraden mir vorgezogen. Wie viel Gelegenheit hatte ich bei dem heutigen beschwerlichen Marsche wieder gehabt, das zu beobachten, zu sehen, wie beliebt er auch bei unseren Mannschaf ten war, wie ein anfeuerndes Wort von ! ... r:. .......... hrtMvi,it nri-ilf! l-i 1 lijiii ie um neun v""1"1"1' " i "" ' Ja, er war mein bo,es Wcrna, uuo i YL ,'y Zahrgng !!). Bcilagc zum Ncdraska staats-Slttzcigcr. No. 2.'.. reichten iggar unsere Walle, aber nur. um auf unseren Bajonetten aufgespießt zu werden. Taun gab die Horde nach und erznn die gluckt, ctcriuui); Menschen konnten einen so schrecklichen, nachdrücklichen Feuer gegenüber nicht Stand halten. Run war die 'Reihe an uns. Ver folgt sie!" kam das Kommando, und mit büßenden Sckvertern und flirren Den Svoren featen wir wie ein Wirbel- wind hinter den fliehenden Muselmän nern her und streckten sie 1,'ÜS und rechts zu Boden, Vor mir erblickte ich eine Gruppe be riltener Araber, die auf ihren flink::, kleinen Rossen formlich dahinflogen. Nur ein besonders großer, imposant aussehender Mann unter ihnen, offen -h:-.r ein tmir. konnte nicht ganz so das umso-1 fhMitiij enteilen: denn er trug auf '1,I..i, ,-, . . v. ll ... einem ,viaggemtoa oas gnme in. des Propheten, dessen Gewicht fein Roß ausbauen mochte, so daß er ein wenig hinter den Anderen zurückblieb. Ta schoß mir der Gedanke durch die Seele, daß sich mir doch hier endlich eine Gelegenheit bot, mich auszuzeichnen und meinen Nebenbuhler Jack Forrester in den Schallen zu stellen. Wo befand sich Jack Ich hatte in der schnellen Folge ..... '...,:;'. i.;.4t rO,if .n'li.iTit in ick UCl VlCll(Ul!l rnuii ov" ! ....... lnn.si iltni iinnuieben. Aber gleichviel! Ich war Allen voraus, und in der Nahe konnte er nicht sein, tun mir auch hier wieder sie Palme streitig zu machen. Ich warf einen flüchtigen, Blick zurück. Acker, o Himmel! da war er mir ja auf den Fersen, keine fünfzig Meter von mir entfernt und wahrscheinlich von demselben Porsatz beseelt wie ick. Na türlich'. Gab es irgend etwas, worin er mich nicht auszustechen versucht hatte' Aber diesmal sollte er kein Glück damit haben! Mit einem entsetzlichen Fluche trieb ich meinem Thiere die Sporen in die Seiten und trieb es zu einer (.nie an, die fast über seine Kräfte ging, Ter Ar.iherhäuiitliiici sah ein, daß ein Ent- Ja, cr war mein oo,es wqiuiu, "u Arabcrbaupmng iai) ein, oa,, ein ein fühlte mich vollberechtigt, ihn glühend f0nimc unmöglich war. hielt fein Roß . f itstAtih hif? v v.l. z: x. Ä,.x.l....'.ts m in 'anen. o cnuicuo, vu, U mir im verschwiegenen Herzen klarmachte, die Welt habe nicht IIUIIIUIUJU, Ull. 1"" ' I IIIUI! lUUC IKif ll'U i'H ...... um Vnrf Ctnvr,iffir linftt.j. :.:...... su..,.,.v i..i,i I,4i ,ilir nii .HUUlll um O"11 Uv'l IUIUI t lllclll -t'Ullllli, iiwu iui uviv " mich gleichzeitig zu beherbergen. iHmx öcm abel ausholte, um dem Mann cm v . ' Vrt , - . . . . ii. -1 su.f. nfier her Andere voii UNS müsse noth wendigerweise seine Gebeine in Egvpten lassen.' und zwar müsse, wenn mein ge- .....I i.s ?, fiiurtiin x IUUl;IllV9 uu; lliu;i uiiur V"1)'" verfolgte, er das sein, nicht aber ich. Wer mochte wissen, ob Laura Fenton nicht schließlich doch meine Laura wurde, wenn sie nicht mehr diesen un verschämt glücklichen Burschen mit mir vergleichen' konnte! Hatte sie sich mir doch so entschieden gütig zugeneigt, ehe er mir wieder, wie stets, in die Quere kam ! Als ich zu diesem großen Entschluß gekommen war, verfiel ich in einen schweren, tiesen Schlaf. Irgend etwas störte mich. Unge duldig erhob ich mich, kroch nach dem tZinqäng des Zeltes und spähte hinaus. Tas Schauspiel, das sich meinen Augen bot. war äußerst feierlich und groß artig. Rund um mich erblickte ick das schlafende Lager, und zu allen Seiten dehnte sich die unbegrenzte Wüste aus. Im Osten aber verrieth ein seltsames Aufglühen die Stelle, wo der feurige Son'nenball sich bereit hielt, am Fir mament heraufzuziehen. Tie Luft war erfrischend kühl, und die Stille war so vollkommen, daß kein Athemzug sie störte. Urplötzlich ließ sich auf der rechten Seite in der heiligen Morgenstille ein Flintenschuß hören. Ein zweiter er schallte diesmal schon näher. Und dann schmetterte Hörnerklang durch das Lager. Tie Borposten stürzten in sie ber'hafter Eile herbei. Ter Feind stürmte heran! Unsere Leute taumelten v?n ihren Lagerstätten empor, zerzaust .'.nd verwirrt, die Augen schwer vom ) Schlaf, aber ganz bereit, ihre Pflicht Vthim. Tie Mannschaft hatte kaum Zeit. ihre Waffen zu ergreifen und an die Wälle zu stürzen, als wir auch schon von drei Seiten Staubwolken auf uns zukommen sahen, aus deren mittelster die ersten Strahlen der aufgehenden !?nnne tunken m svrüken schienen. Es war ein Moment, der die Nerven er- Wül Clll J-fllMIlA Ulf VVi. v iv. jiv . vui v jiuH.i tv v ! ! ' ' griff. Mitten im Lager, mit einem den Sinn der Worte auffing: Vergeben iof;,-(if hnä 5n fest und entschlossen war ii mir! :ch that es. lim Sie vom TJK tWJ f V- v v w , Viv ' ' ' . sw ..ri..:i ,,iA U. . ... .ii..t nne zu vjtarmor üftiuna, ijun uhi .ooe 3U rt-utn; ...tf.-.'.ir . . . 14 tfrt (Ts t:HiA graubärtiger Kommandant, ich neben meinem Werde in einer nai e. vmi IlllllltlU lli vvw;v. ..... gtml UUUv : ' jeder Sekunde kam jene dreiteilige hindurch, wenn er auch einige Zeit am . V XU nx kii ...v. v.a -.U ft,.i M?fi4lt tt-ittni lauDiuoite nai)cr unu iiuyci- uuu jtanoc uev ivtuue iuuu. ib vfWf Qrimmanuwort : yn&ftfin iür m die i?cbcn5acfal)t bc- jVJ iiyilVM VMV l'VWM , " ' t ..Feuer!" seitigt war, wurde ich von der Ruhr Kaum war das Wort gefallen, da ergriffen, die mich dienstunfähig machte, sprühte ein lebendiger Flamnicnqürtcl und so wurden wir beide zusammen al ' ' ' r ... CAf,11lS 5lirilfrtlfm(TI. rund UM das ager aus, uno oann Musketeuschiisse. usieieuia)ne .,,,,"" - 1 : q,ü (n;im mniht rtiirmtVii die sternenklaren Abend zusammen aus. .ea .... ... 7" ..... ... ..;;.;.. tapseren -ohne Arabiens gegen o,e,e nar.cn, mga o i"1""" . ' tV.: 1 x 4 vrt il feurigen Hagelschauer an. Einige er- .in und wendete sich auf dem Sattel um, mir zu begegnen. Im folgenden Mo ment hatte ich ihn erreicht uuo griff den Turnus in machen, that mein Roß einen Sprung zur Seite und schleuderte mir durch die' Heftigkeit der Bewegung den Säbel aus der Hand. Mein wilder Gegner machte sich die Gelegenheit zu Nutze und schwang nun sein Schwert mit einem wüthenden Auf schrei. Ich hielt noch verzweifelt den Flaggenstock fest und fühlte nach meinem Revolver. Ich hatte aber nicht mehr die Zeit, ihn zu benutzen. Indem ich das blitzende Schwert in feinern sehnigen Arme auf mich herniedersauseu sah, hörte und fühlte, wurde ich plötzlich wie von einem Blitze auf die Seite gcscho bcn. Ein anderer Reiter hatte sich zivi scheu mich und den Emir gedrängt. Ter Stoß hatte mich vom Pferde gc stürzt, und eine Zeit lang lag ich betäubt am Boden. Als ich mich, noch ganz schwindlig und benommen, aufrichten konnte, wa ren die fliehenden Araber vor mir nur noch undeutliche Flecken am Horizont. Unsere Leute hatten sich zu ihrer Vcr folgung hierhin und dorthin zerstreut. Ein paar Schritte von mir, riesig und imposant noch im Tode, lag der Körper des Sheiks. Unmittelbar zu meinen Füßen aber, geisterhaft bleich, lag Jack Forrester, und sein Blut rieselte aus einer schrecklichen Kopfwunde zu Boden. Und es war wunderbar: indem ich da noch halb betäubt ihn anstarrte, war mir's auf einmal, als zerriß ein Nebel vor meinen .Augen. Das war der Mann, von dem ich mich all mein Leb tag benachtheiligt geglaubt, den ich ge ns verflucht, den ick dem Tode in dem ungastlichen Egypten geweiht hatte, und er war s. der ,cin oen sur mich riskirt hatte! Ich erblickte es so klar wie die Sonne droben am Himmel. Zitternd vor Besorgniß. kniete ich an seiner Seite und versuchte, ihn in's Leben zurückzurufen, indem ich ihm Branntwein einflößte. Einige Sekunden darauf öffnete cr die Aiigcn, und als er mich erkannte, so schwach, da,; ich kaum TV. 5imn,el sei Tank, cr starb nicht! Seine kräftige Konstitution half ihm UUU t)V U'itv ntinliden nach naland zurückgeschickt. IUIIU 1UU UU3 illll ""l xi""" r , ' " v folgte das schwere, beständige Rollen der Wir hatten uns jetzt eng an einander nv, . . r.' ,:r.4,i nii mir un pmrm immifii. 141UIU!IU. iiii v... ........ ........... Wir haben doch recht viel Ursache, dem lieben Ko:t dankbar zn sein, Franz, daß wir beide noch lebendig und halb wezS gesund unsere Heimatl, und un fere Lieben wiedersehen dnr'en, wah rend so viele brave und gute Menschen drüben ihr; letzt; Ruhestätte genügen haben." Ich stimmte imu bei, und wir rauch ten schweigend eine Cigarre und dachten an manchen alten Freund und lieben Kameraden, der in der Wüste begraben lag. Jack." sagte ich nach einer Weile, kannst Tu Tir vorstellen, Saß es ei::e Zeit gab, wo ich fett entschlossen war. das, r.ur Einer von uns gnpien ie bendig verlasse sollte, und dan ich der Eine wäre ? Ich komme mir auch jetzt wie Tein Mörder vor, tvetn: ick d.'rai: denke." Forrester lachte. Ich wußte ja int mer, daß Tu mich nicht leiden konntest,' sagte er, und ich konnte es nie begrei- fen. Ich hatte Tich immer sehr gern, und das pflegt doch sonst gegenseitig zr sein." Ich glaube, es fing aus dem Kricket felde an," sagte ich nachdenklich, wo Tu nur den Rang abliefst." odl erinnere innf. entgegnen er lachend, da hatte ich aber auch uuver niiiiftiges Glück: das hatte einen Heili gen aufbringen können. Nun. laß uns daran nicht weiter denken! TaS Land Pharaos hat ja zum Glück die Mißver ständuisse zwischen uns aufgeklart." Er hatte gut reden. Für mich aber gab es noch eine Frage' von der mein Lebensgliick abhing, und die noch immer nicht aufgeklart war. Ich war ja frei lich so gut wie sicher darüber und cnt schlösse:!, es als eine gerechte Strafe hinzunehmen. Tennoch aber standen wir ja jetzt auf so freundschaftliche:!', Fuße, daß ich mir wohl eine direkte Frage erlauben durste, lind so wagte ich sie denn. Jack." begann ich kurz und bündig, sage mir nur noch eins : Bist Tu mit Laura Fento verlobt?" Jack starrte mich an, erröthete und brach in ein herzliches Gelächter aus. Pfeifst Tu auf dem Locke? Tu dachtest also, ich beabsichtigte, Tich da auch so auszustechen wie bei der Ban-ner-Affaire Darüber kannst Du ruhig sein, mein Junge! Nicht mit Laura Fenton bin ich verlobt, sondern mit ihrer Schwester Edith. Aber mit mei ncr zukünftigen Schwägerin stehe ich auf sehr freundschaftlichem Fuße, und, ganz im Vertrauen, ich glaube, daß die schöne Laura gar nichts dagegen einzu- wenden hätte, wenn Du. mein alter Junge, um ihre Hand anhieltest. Be eile Dich nur ein wenig, dann können wir Verlobung und Hochzeit zusammen feiern !" Ich drückte ihm schweigend die Hand. Sprechen konnte ich nicht. Was für ein elender, blinder eifersüchtiger Idiot war ich , lso gewesen und wie nahe daran, me,.' . Lebensglück mit eigener Hand zu zerstören, indem ich einem un schuldig Verdächtigten irgendwie eine Falle legte, daß er sein junges Leben in der Wüste lassen mußte ! Wie leicht hätte sich das im Kriege machen lassen, noch dazu in dem irregulären im Sn dan ! Und hätte ich danach jemals wie der wirklich froh werden können? Nun, ich war glücklicher, als ich es verdiente. Jacks ' Vorschlag auf der Ucberfahrt wurde ausgeführt bis auf den Punkt über'rn i. Wir verlobten uns gleich nach unseren Heimkehr mit den beiden holden Schwestern Fenton und feierten ein paar Monate darauf die fröhlichste Doppelhochzeit, die man sich denken kann. Bis auf diesen Tag aber habe ich keinen liebten, vertraute ren Freund in der Welt als meinen ehemaligen Feind und Nebenbuhler Jack Forrester. Die Entlobung. Humoristisch: 5kizze von ,Zraz Kur; Pby heim. Onkel. Ciikel!" Onkel Theodor drehte sich gemüthlich in seinem Seffel um und betrachtete mit unverhohlenem Interesse das junge Mädchen, das da in sein Arbeitszimmer hineingestürmt und schluchzend auf einen Stuhl gesunken war. Nun, Gnstchen, was hast Tu denn, daß Dir die hellen Thränen über die Backen rinnen." Jetzt warf sie sich an seinen HalS. Ach, liebster bester Onkel, ich bin so unglücklich." .'.Schon wieder einmal." meinte er gleichmüthig. Du," und dabei stieß er sie sanft von sich ab, ,.T weinst mir mein ganzes Porhemd feucht und ich habe es mir erst heute Morgen frisch an gezogen." Wie Tu jetzt an Tein Vorhemd denken kannst, wo mein ganzes Lebens glück auf dem Spiel steht " Und wieder b;de.kie sie ihre Augen mit dein Taschentuch, den: ein seiner Tu't von Äileflenrs ei't'kv,. Nun. dann könntest Tu mir wohl endlich sagen. waTu eigentlich Hast." Hier. hier, lies einmal den Brief." Tabei reichte sie ihm ein halbzertnit tertes Schreibet:, das er rnbig in Em pfang nahm. Tu gestaltest doch, theuerste aller Nichten, daß ich mir meine ausgegan gene Pfeife wieder anzünde." ?a sich keine Gegenrede, sondern ::i:r ein erneutes Schluchzen vernehmen ließ, hielt er feine;: Antrag für .ingenommen. fetzte 'ich wieder beguen: h: feilte:: Ses sel, entzündete den Tabak und nachdem er einig; kräftig; Rauchwolken vor sich hingeblafen und die Brille zurechtgesetzt, entfaltete er das Papier. Also," begann er wieder. Per ehrtes Fräulein!" Nicht wahr, ist das nicht schrecklich '" warf sie ein. jeut bin ich aus einmal ::nr noch ein verehrtes Fraulein." Nun laß mich doch einmal erst ans lesen." Wieder senile er d;:: Blick ans das ominöse Schreiben. Ihr Benehmen, ms Sie in letzter ,-ClC, 5lC verstehst Tu auch ," Und wieder mußte ihr Taschentuch den aufs Neue hervorbrechenden Thränen ström aufhallen. Ihr Benehmen, das Sie in letzter Zeit gegen mich herauskehrten, die maß lose Koketterie, die Sie gestern Abend aus dem Feste der Fideiias" entfalte ten, veranlaßt mich, so leid es mir thut. Ihnen Ihr Wort zurückzugeben. Mögen Sie mit ein;. Anderen so glucklich wer den, wie ich Sie cru gemacht hatte. Ich werd; mir gestalten, in Kürze den Umtausch unserer Ringe . zu voll ziehen. Ergebenst Kurt Hansen." Gespannt blickte sie nun aus ihn. was er wohl zu diesem unerhörten Briefe sagen würde. Aber Onkel Theodor ließ zunächst nur ein vielsagendes Hm, hm, hören. Und weiter zveißt Tu nichts?" Tu. Kleine, sag' mal, hast Tu wirklich gestern Abend kokcttirt?" Sie crröthcte ein wenig. Ach, da war so ein hübscher Offizier und dann der junge Assessor. Und man geht doch nickt zu einem Feste, um da still zu sitzen. Man will doch auch gesehen sein. Und dann ist ja das Eourschneiden der jungen Herren so auiuiani. io Kurzum, Tu hast also koketlirt. War Tein Benehmen in letzter Zeit nicht so. hm, nicht so, wie es sein sollte gegen einen Bräutigam?" setzte er sein Examen fort. s ist er selbst -aiuld. iiMr hatten eine Landpartie verabredet und da, im letzten Augenblicke, denke nur, im letzten Augenblicke sagte er ab und entschuldigte sich damit, daß er zu viel Arbeit hätte. Also die Arbeit, die geht ihm vor. Ich muß zurückstehen. Nil' weine nur nicht gleich wieder. Tas ist allerdings sehr unrecht von dem jungen Manne, daß ihm die Arbeit die Hauptsache ist. Erst das Vergnügen, und dann die Arbeit!" Sie sah überrascht zu ihm auf. Du. Onkel. Tu spottest wohl?" ' Ader der blieb gleichmüthig und schaute furchtbar unschuldig drein. I wo, wo denkst Du hin?" . Und dann wieder den Brief hetrach tend. fuhr cr fort: Ja, was nun?" Ja, was nun? Wenn ich das wüßte, brauchte ich gar nicht zu Tir hinzukommen." Er ließ ein belustigtes Lachen hören. Danke. Das Einfachste ist. Tu wirst, wie er auch schreibt, mit einem Anderen so glücklich, wie er Tich gern gemacht hatte. Sage jekt spottest Tu aber wirk lich." Unsinn, ich bin nie so ernst gewesen wie jetzt. Und wenn er kommt, giebst Du ihm einsach Alles wieder, Ihr macht eine Verbeugung und fertig ist die Kiste. Pah. so 'nc Entlobung ist sehr leicht. Tie kommt in den feinsten Familien vor." ' Aber" Wieder begann das Schluchzen. Nun, was ist das für ein Aber" ?" Aber ich kann ja gar nickt von ihm lassen!" . Er sah wirklich erstaunt aus. Ja, weshalb sagst Tu denn das nicht sofort?" Sie sprang zu ihm hin und tätschelte mit ihren weichen Händchen seine Wau- gen. Ihm schien das gar nicht so unanqc- nehm zu sein. Trotzdem entgcgnete cr: Nee. Kleine, in Liebes- und Her-zens-Sachen mische ich mich gar nicht." Ach, Du bist abscheulich. Tu weißt doch, daß ich ihn so gern habe, so " Ja, dann gehe doch einfach zu ihm hin und sage ihm das. Du sagst ihm. Du wolltest das Koteitiren lagen, Du wurdest Dein garstiges Benehmen än dern " Ich? Ein garstiges Benehmen? Ich hab' doch Nichts gethan und dann brauch ich also auch nicht hinzugehen." Tu bitt die größte Unschuld, die sich mit Tming's Seife gewaschen hat." Sage Tu ihm doch lieber ein Wort, daß er mir Abbitte leistet wegen dieses abscheulichen Briefes. Nicht. Tu kannst viel bester sprechen als ich." Erneu tes Wi; ngentät sche In. Tas ist ja recht schmeichelhaft für mick. Jetzt soll ich zu einem mir so weit wildfremden Meuschen hingehen, der im Recht ist " Im Recht?" Nun ja, vollkommen. Ich halte es gerade so gemacht, und soll ihn, sagen Lieber Freund, Du hast Unrecht!" Tas geht nicht, das läßt sich mit mei nein l'icwi'sen nicht vereinbaren. Hier hast Tu den Brief. 'Tas nächste Mal " Ack. liebster bester Onkel, nun sei doch nickt so " Ich bin ja gar nicht so." -ie blickte ihn ordentlich schelmisch an, als ob sie sich der Macht ihrer Augen bewußt wäre. Nicht, Tu versuchst es? Tu bc kommst auch einen Eistraschmatz von mir." Tu bist eben ein unverbesserlich tol les Ding. Na, ich will sehen " Tu willst?" jubelte sie und ahm Anstalten, ihn an den Hals zu fliegen. Warte erst, ich habe noch gar nichts gesagt. Ich will nur zusehen, was sich machen laßt." O, dann ist Alles gut." Und nun umhalste sie ihn wirklich und gab ihn: einen derartigen Kuß, daß der Kanarienvogel in seinem Bauer hellauf zu singen begann. Ter Alte schmunzelte. Das war doch mir ein Vorschuß? Nicht, Du kleine Kröte?" Auch Kurt war die Geschichte cigcnt lich gar nicht so recht. Aber GustckcuS Betragen war nicht mehr das einer Braut, und er mußte diesem für ihn unwürdigen Zustande nun ein Ende machen. Wohl hoffte cr nach Abscudung seines Briefes ans ein VcrsöknuiiaSzcicheii. Aber Gustchett weinte sich, trotzdem sie sich der Beihülfe ihres Onkels ver sickert hatte, immer mehr in den Trotz hinein. :co standen sich denn jetzt zivci Mcn schcnkinöcr, die sich lieb hatten, gegen über, um für immer Abschied' zu nehmen. Auch jetzt noch verschloß der Trotz ihr den Mund, und cr blieb mitcingcknif fenen Lippen ebenfalls stumm. ' AllcS ging so steif, so cercmonicll her. Die Ringe waren schon gewechselt, die Briefe bereits zurückgegeben. Wohl schielte sie heimlich nach der Thür; da, in höchster Noth, erscheint Onkel Theodor. Er macht es sich zunächst bequem und dann beginnt er vergnüglich: Kinder, Ihr wollt Euch also cnt loben; das ist schön." Er erhält keine Antwort, nur von ihr. die grade einem Schmuckkästchen ein wundervolles Armband entnimmt, einen bitterbösen Blick. Doch thut er. als ginge ihn der nichts an, Habt Ihr Euch nun Alles zurück erstattet, was Ihr Euch während Eures Brautstandes gegeben habt?" Wenn sie nur jetzt grade nicht wieder mit den aufsteigenden Thränen käintifci müßte. .Ihr Ja" klingt sonderbar. so eigenthümlich. Aber auch das stört den Onkel vM Er setzt sich noch bequemer hin und sayrl rnyig sort: Auch die Küsse ?" Tie Beiden sehen sich an, dann ist der Bann gebrochen, und im nächsten Augenblick liegen sie sich glücklich in den Annen .... Onkel Theodor hielt es für anacmes- sen. wieder zu verschwinden, indem er nur noch philosophisch brummte: Nun ja, man muß den heißen Bol- zcn immer mit der Feuerzange an-fassen." Bcrdi und das kunstvcröndia Bäucrlcin. Ein Geschichtchcn. das von dem (Tmn ponistcn der Aida" und einem biede ren italienischen Landnmnn imr-H macht augenblicklich in den Rliikrn w Runde. Besagtes Bäucrlcin war schon ran an geworden und dock w,ir ! noch nie etwas von der Musik des, gro- ,ien eroi von oem man so viel sprach, zu yren gekommen. Der Wunsch, einmal i:i seinem Leben sine Oper des berühmten Mannes zu boren, wurde zuletzt doch so lebhast in ihm, daß rr eines Tages kurz entschlossen nach Mai land reiste und einen guten Platz im Opernhaus mit Beschlag belegte. Es wurde '!ida" gegeben und merkwürdi ger. Weise machte die Musik dieser Oper den denkbar schlechtesten Eindruck auf den allem Anscheine nach sehr unmiisi kaiischen Landmann. Enttäuscht kehrte er in sein Torscke zunick und verfaßte am anderen Tage ein 'Schieiben an Verdi, in dem er diesem mit allerhand Krähenfüßen und einen verschwenderi schen Vorrath von Klecksen verständlich zu machen suchte, daß cs doch eine An maßung von ihm gewesen sei. eine solche Oper zu schreiben. Er lockte damit nur den Leute das Geld aus der Tasche und bereite ihnen nicht den gr ringstei! Genuß dafür, Jedenfalls müsse cr aber einsehen, daß man unter solchen Umständen fein Geld ztmickver langen tonne, und so hoffe er denn, Verdi meide ihm unverzüglich die Eisen bahnlosten, den hohen Preis siir die Eintrittskarte und die Summe, die er für das Abendbrot in Mailand veraus gabt habe, zurückerstatten. Tie Rech nung für das Abendeffen war der Ord nung halber beigelegt. Ter greise Musiker erfaßte sosort die humoristische Seite dieses sonderbaren Anliegens, und dem enttäuschten Opc'.nbesucher in einem höflichen Briefe sein Bedauern ausdrückend, daß ihm Aida" so sehr mißfallen habe, fügte er das Geld für die Eisenbahnfahrt u,:d die Eintritts karte bei. Für das Abendbrot zu zah len, müsse er sich aber entschieden wci gern, da der Hcrr ja auch zu Hause zu Nacht gegessen haben würde und dies also nicht mit dem Besuch der Oper zu thun halle. Teni Maestro machte eö jetzt das größte Vergnügen, den Brief des musikalischen Bäucrlcins, dessen Kritik über Aida" jedenfalls einzig in der Welt dastehen dürfte, seinen Be fächern z zeigen. Postboten-Prüfung in s,ina. Eine eigenthümliche Prüfung müs sen chinesische Briefträger bzw. An Wärter auf diesen Posten bestehen. In erster Reihe wird von dem zukünftigen Briefboten Kraft und Muth gefordert. Er muß ohne Unterbrechung durch Wald und Einöden, über Berge und Thäler wandeln uud wird strenge de straft, wenn er sich verspätet und sich verleiten läßt, in der Nacht, die die Ehinescn im Allgemeinen wegen der bösen Gcistcr und Kobolde fürchten, langsamer zu marschircn. als am Tage. Und die geforderte Schnelligkeit ist keine geringe. Manchmal muß cr täglich einen langcn Weg und dazu noch mit einem Gepäck von 40 Kilogramm auf dem Rücken im Daucrlauf zurücklegen, denn die Zeiten sind knapp berechnet. Zudem muß er noch mit der Annchm lichkcit rechnen, daß er sich unterwegs gegen Ränder und Wegelagerer jeder Art zu vertheidigen hat. Um allen diesen Anforderungen zu genügen, übt cr sich, indem er möglichst wenig, nur so vicl, um cinigcrrnaßcn seinen Hun ger zu stillen, ißt. Der Staat aber prüft ihn auf folgende Art: An einer in ziemlicher Höhe befindlichen wage rechten Stange hangen an langen Stricken mehrere schwere Sandsäcke. E ist nun die Aufgabe des Bewerbers, durch kräftige Stöße die Säcke in starke Schwingungen zu bringen und dann schnell hindurchzulaufcn, ohne sich von einem der Säcke treffen zu lassen. Er muß somit sehr gewandt sein, denn ein Schlag von einem der schweren Säcke würde ihn zu Boden schlagen, und er wäre dann zugleich durchgcfallcn. Trotz dieser lebensgefährlichen Prüfung fehlt cs nicht an Bewerbern für den Boten dienst. Die Probe ist hin so schwerer, als nur die stärksten und gewandteste Prüflinge zugelassen werden. Hieraus ergicbt sich, daß cs nicht so einfach ist, in Ehina Postbote zu werden. aiscr und Bäckersfrau. Als Kaiser Rudolph von Habsburg einmal fein Heerlager vor Mainz hatte, ging cr in feiner einfachen Kleidung in die Stadt. Die Kälte trieb ihn in das Hans eines Bäckers zum warmen Back ofcn. Die Iran des Bäckers hielt den Kaiser für einen gewöhnlichen Soldaten und wicö ihn mit den Worten: Troll Dich zu Deinem Bcttclkaifer, der mit seinen Pfcrden und Knechten das ganze Land aufzehrt!" zur Tbiir hinaus. Rudolph aber lachte und blieb ruhig am warmen Ofen stehen. Das verdroß die lebhafte Frau dermaßen, daß sie einen Topf mit Wasser nahm und ihm dasselbe unter derben Schipfworten Über den Kopf goß. Ohne ein Wort zu sagen ging der Kaiser davon. Am Mittag schickte er ihr dnrch einen kaiser lichcn Diener einige Speisen von seiner Tafel und licß der Bäckerin sagen, das sei dcr Dank für die Wasscrtaufe. Als die Frau erfuhr, daß sie am Morgen den Kaiser mit Wasser begossen hatte lief sie voller Verzweiflung zu ihm unk. bat ihn fußfällig um Verzeihung. Ei aber hob sie freundlich auf und befahl ihr nur zur Strafe, die ganze Geschichte vor allen Anwesenden wortgetrau zu erzählen. pr.il'iisch. Vater der Braut (zum Bewerber, einem jungen Rechtsauwa.lt): B a a r e S Geld gebe ich meiner Tochter nicht mit aber ich habe da noch für zehn tausend Mark zweifelhafte Forderun gen.. die können Sie sich ausklagen!"