V'it wtt purb. illllOlliltid'- Ja'BfUftlC 0011 le , ! i. .iifj, ..Ab . M !. bedeut! r-j b.:nbclt s, .1 tu . vtx:- . 'i f i, (. Eben darum! l'Iartba it uoi) tnel ju jung, um einzuleben, was ihr Gluck ist: dcowcgcn müssen wir Ottern dafür sorgrn." jjiitrtlja ist für ihre Jaljre ieljr ver ständig; Tu Inift sie sonst immer bahir angesehen, I mk nicht, was für ein llniififtaiib darin liegen sollte, wenn sie ihren Karl, ich meine Herrn Doktor Jyelliminn, gern hat und eine ra Tot tor werden möchte !" ..Und Tu hast auch nichts daa.ca.en! Ter Titel, der ist s, der End) Neidern in die Augen sticht!" Mein Schwiegersohn ist ei -tiwirter," heißt's dann. Herr Totlor! Fnin Doktor! ?as llingt sehr schon, steckt adcr nichts dahinter. Wovon wollen sie denn leben? He? Hier in der Kur- fürstenstraße allein stiebt 5 achtund dreißig Tolloren! Wo sollen denn die Patienten und Honorare aüc herlom-. men I" Mari, ich meine Herr Tottor Fell niann. ist ein intelligenter, jinuicr Mann." Tas mag fein ; die Intelligenz aber macht S hentzntacic nicht mehr allem. Deswegen ist es ja auch ganz schön, daß wir etwas Weid haben!" Ha, das ist wohl auch der Haupt gründ, weswegen der hochstudirtc Herr bei uns anllopst. Er weiß, daß hier die Musikanten sitzen! Haben sie uns sauer steinig verdienen müssen! Nein, nein: Ich mag keinen Ztudirten zum Schivie gcrsohii den ich ernähren soll, und der mich dafür insgeheim über die Achseln ansieht." Aber, Mann, wie kannst Tu Dich nur so ereifern! Ein Arzt ist ja schließ lich auch nur ein Gewerbetreibender. Aber ein Kaufmann kann falliren; ein Arzt bleibt immer ein Arzt! Wenn er erst eine gute Praxis hat " Ja, da liegt der Hase im Pfeffer! Ter Herr Toktor hat eben noch gar keine Praxis. Schulden hat er noch von der Univcrsi tütszrit her!" Die haben die meisten Männer vor der Ehe. Und wgs die Praxis andc trifft, die wird sich Karl, ich meine Herr Toktor Felliinwit, schon noch 'raus holen." Na. - dann will ich Tir was sagen. Alte: Wenn mir der Herr Toktor erst, na, sagen wir ein Tnliend guter Familien iiachiveiscn kann, bei denen er ständiger Hausarzt ist, dann können wir ja noch 'mal über den Fall reden. Einstweilen sage Martha. sie soll ein vernünftiges Mädel sein und das Hmxnlanfeii mit verheulten Augen lassen! Ich mag so etwas nicht. Sie ist noch jung, eben erst achtzehn Jahre, sie kann für ihren Karl noch jederzeit ein Dutzend anderer Man ncr kriegen!" Wenn sie aber doch nur den einen will!" Schon gut! Also Du kennst meine Meinung! Jetzt muß ich aber wirklich in meinen Kegelklub, sonst heißt's Strafe zahlen! Also, Adieu, Alte!" Ter Ren ticr Gustav Markwardt griff bei diesen Werten nach Hut und Stock und begab sich eiligst nach seinem Stammlokal, wo er sich mitten unter seinen Standcsge nesselt alles gut situirtc Rentiers am wohlsten fühlte. Frau Markwardt seufzte nach dem Fortgang? ihres etwas dickköpfigen Galten einige Male tief auf und schickte sich sodann an, das Resultat des eben stattgehabten Familicnraths ihrem lic den Töchterchen mitzutheilen. Sie kam aber nicht weit. Fräulein Martha trat aus dein Nebenzimmer, in dem sie so lange ein wenig Persteck gespielt, mit gerötheten Wangen herein und bc gann ohne lange Vorrede: Laß's gut sein, Mutti, Papa wird schon noch klein beigcbcn! Die Hauptsache ist, daß Karl und ich einig sind und unsere qute Mutier auf unserer Seite steht! TaS Dutzend Patienten werden wir uns schon noch 'ranholen, und dann muß Papa mein Sparkassenbuch her ausgeben zur Ausstattung. Es soll mal fein aussehen bei der Frau Doktor Fellmann! Hahaha!" Der praktische Arzt und Wundarzt Dr. Karl Fellmanit saß während seiner Sprechstunde im Ordinationszimmer und wartete auf die Patienten. Es kam aber keiner. Von Zeit zu Zeit blickte der junge Acskulapdicncr von der medizinischen Zeitschrift, in der er las, auf und horchte nach dem Korridor tun, ob nicht Jemand die Treppe her- aufkam und auf dem Absätze, wo Eincnt das blankgeputzte olioricyno entgegen leuchtete. Halt machte. Bis jetzt schien Keiner eine besondere Lust zu einer arztlichen Konsultation zu spüren. End- lich hielt der praktische Arzt und Wundarzt ohne Praxis nicht mehr aus auf seinem Studierscsscl. Er sprang auf: So geht das nicht weiter!" Fast in demselben Augenblicke wurde an der Klingel gezogen.' Ter Toktor machte eine Bewegung nach dem .Korridor hin, als wollte er' selbst hinaus und dem Hilfesuchenden öffnen, doch das schickte sich nicht für einen viclgcsuchtcn Arzt in Berlin W. Tas Ocffnen der Korrt dorthiir und der Empfang der Patientin kam der Zimmerwirthin zu. Man hörte sie auch schon an der Korridor thür, die schnell auf- und ebenso wieder zuklappte. Der Doktor sank enttäuscht auf einen Stuhl: Wahrscheinlich nur der Briefträger!" So war's auch. Frau Tiswang, bei welcher der an gehende Sanitätsrath zwei große Zim- mer und ein Kabinett inne hatte, be trat das !7rdinativnsummer und uber reichte dem sehr gekrankt auslebende!: Zimmerherrn einen Brief, den dieier -;:. nißtrauisen Augen musterte. Der o :':ei:p t iwttictli .t'lsA.i'abcsrt das tiei::? O'!,'!?? ccixip iuf C:r Jn'el Rügen, Der Tottor schüttelte den Kops: was konnte von dorther Eiutei kommen? Soviel ihm bewußt, halte er dort keine Bekannten zu suchen. Er erbrach das (oubert. Tas schreiben lautete: Mein lieber junger Kollege und KarteÜbruder! Erinnern Sie sich noch, daß wir beide uns vorm Jahr beim fünfzigjährigen Stiftungsfeste der Jeitttmia" auf dem Marktplätze in Jena ewige Freundschaft schwuren? Welch' schöne Stunden, als wir alten Burschenschafter und Ihr jungen Teutonen brüderlich vereint an der großen Eominerstafel saßen, als der Semestersalamander turn Neuen ßosaing. Damals lernte ich Sie kennen, und Sie versprachen mir. mich mal in inet nein kleinen Badeorte zu besuchen, wcnn'ö Ihre Praxis erlaubt nehmen Sie einem alten Praltikus diesen Karin losen Scherz nicht übel. Nun, so ina chen Sie Ihr Versprechen jetzt wahr! Offen gestanden,, ich bin etwas klapprig geworden und brauche für die Bade faison einen thatkräftigen Assistenten zum Vertreter. Die Saison ist nickt schlecht: vielleicht angeln Sie sogar ei nen Goldfisch dabei. Also ans baldi ges Wiedersehen, mein lieber Kartell- brnder! Vivat, creseat, floreat Teu- tonia! Dr. Pollnoiv. Sanitätsrath." Ter liebe Kartellbruder" war beim Lesen dieser Epistel immer vergnügter geworden. Vivat. creöcat. floriat cutonia!" schrie er und sprang im Zimmer nmher. Tas war ein ver niinftiger Gedanke von Dir, altes Hauö! Ein paar Monate hindurch Praxis! Heidi Vorbei die gräßliche, tha- tenloic Zeit!. Und den Goldfisch will ich mir auch noch angeln! Martha soll er heißen! Und ihr hartleibiger Erzeuger, der wohlgeborcnc Rentier Herr Gultav Markwardt, soll mir auch noch in die kaufen gehen!. .'. .Ein Mann, ein Wort'..... Noch heut stech' ich in See. Hohio! " Herr Gustav Markwardt studirte leii einigen Tagen eifrig den Bäderkatalog. um einen geeigneten Erholungsort sur Frau und Tochter ausfindig zu machen. Tenn es ließ sich nicht leugnen, daß Fräulein Martha in der letzten Zeit ein wenig zur Bleichsucht und Melancholie neigte; eine Thatfache, die der besorgte Vater nicht konstatiren durfte, ohne sich selbst wegen seiner Hartherzigkeit einige schwere Vorwürfe im Geheimen zu ina- chen. Kein Weisel, er selbst war wohl ein wenig Schuld an Martha's Nieder geschlagcnhcit, und war deshalb melp als sonst verpflichtet, ein weniz für die Wiederherstellung ihrer früheren blühen den Gesundheit iittbs heiteren Laune zu sorgen. Mit einer bloßen Sommer frische, wie sie die Familie Markwardt sonst in jedem Jahre in einem der zahl reichen, weit vorgeschobenen Vororte und Villcnkolonicn Berlins zu beziehen pflegte, war's diesmal nicht gethan. Diesmal sollte es eine wirkliche Bade reise an die See werden. Aber wohin schicke ich meine Familie? fragte sich Herr Markwardt fortwährend und las stundenlang über die Vorzüge der ec bäder von Kolbcrg, .cringsdorf, Ahl bcck, Swinemündc, Divenow, Borkum und Rügen, ohne zu einem vernünsti gen Resultate zu kommen. Am Stamm tisch im Kegelklub wurde diese hochwich tige Frage jetzt ein ständiges Gesprächs thcma, das hin und wieder zu kleinen Differenzen - unter den anwesenden Stammgästen führte. Schicken Sie Ihre Familie doch nach Saßnitz!" meinte endlich der alte Physi kus Dr. Lamprecht. Saßnitz? .Kenne ich garnicht, mir ganzlich unbekannt!" Trum eben; ist noch nicht so abge grast wie die übrigen Modcbäder, in denen von Erholung kaum noch die Rede fein kann. Sie wollen ja doch nicht Ihre Tochter aus den Heirathsmarkt führen!" . Ist denn ein vernünftiger Arzt dort, dem man seine Familie anvertrauen kann? Kein junger Eharlaian ohne Praxis ?" Unsinn! Sanitätsrath Vollnow ist ein alter Studienfreund von mir; ich gebe Ihrer Frau einen Empfehlung--brief mit!" Abgemacht!" Am selben Abend erfuhr Frau Ma thilde Markwardt den definitiven Ent schluß ihres Herrn und Gebteterö : Ihr geht noch Ende dieser Woche nach Saßnitz. In vierzehn Tagen komme ich nach!" Fräulein Martha sagte nichts dazu; sie ließ sich scheinbar geduldig wie ein Lamm zur Schlachtbank schleppen. Selbstredend wnßtc sie längst durch ei neu regen heimlichen Poste-rcstantc-Verkehr mit dem Geliebten, wo er weilte, und hatte dem alten Phyfikus Lamprecht die Heilkraft von Saßnitz in geschicktester Weife zu suggerircn gewußt. Sie that trotzdem ungcmcin überrascht, als ihnen gleich beim Eintreffen in Saßnitz der junge Vertreter des alten Badearztes entgegen kam und sich von diesem ersten Moment des Wiedersehens anf's angelegentlichste ihrer Kur ivid mete. Ein neues Leben begann. Was waren das für herrliche Morgenstunden am Strande der hochaufrauschenden See. als die junge Naturfchivarmerin zum ersten Male mit weitausgebreiketen '.'Innen in die Morgenlust binaus juhlt.v 3c t mir gegrüßt. Tu un endliches, erhabenes, unabsehbares Meer, mit allen Teilten Wundern und Schrecknissen der liefe!" Welch' wnn- verschone Spazicrgange in den incilcn weiten Buchenwäldern, in deren schatli- gen 'aubgange:, es ßcb an der Seite des Geliebten so wonnevoll verschwiegen plaudern licp! yniuleii: Martlrns .Aeußere vcrrieth ßlion nack ein paar Zagen nur noch wenig die bleichsüchtige Großstädtern:. Der alte Pliviikus hatte Recht gehabt. Saßnitz war der einzig richtige Badeaufenthalt sür die Familie Markwardt! Herr Gustav Markwardt versäumte natürlich niemals am Stammtische im Kegelklub seinen Scharfsinn zu r::hmen, mit dem er aas der ganzen, langen Speisekarte" der Cstieebabcr das kleine, wenig bekannte Saßnitz ausfindig gemacht. Jeden !ag brachte er eine Ansichtspostkarte oder ei- neu Brief der Scinigcn ans -annitz mit. gab die wundervollen Natnrfchil dcrungen von dieser Perle der Ostsee bäder" zum Besten und ward förmlich um Patienten, die er dem ungemein geschickten Badearzte oem Hc'chverclir ien Herrn Sanitätsrath Pollnw zu schicken konnte. Beinahe alle Familien der ganzen sommerlichen Stannittischrunde waren im Laufe der nächsten Wochen auf der Fahrt nach Saßnitz begriffen, um in den salzigen Mccreswogen und den ge smidbeitsförderndeii Ausströmungen der 'ifirTiiTi.iTT. .-jflhft iTmi A-irifn ?nzn- V.VIL'V.W. V tV I ..'.V '1 " " bringen. Und schließlicki brach Herr Gustav Markwardt lelber nach dem lieblichen Eiland auf. Welch' ein freudiges Wiedersehen zwischen dem Oberhaupte der Familie und den Seinigen ! . . , . Herr Gustav Markwardt konnte sich gar nicht satt sehen an den blühenden Wangen und lachenden Augen iciner Einzigen. Wahrhaftig schwur er in Ekstase diesen vortrefflichen Badearzt hier würde ich sofort in Berlin zu unserm Haus- arzt machen, denn unter uns gesagt unser braver Lamprccht wird alt. . . es wird Zeit, daß wir uns nach einem Vertreter umsehen !" Dazu kann Rath werden." lächelte die zärtlich besorgte Gattin und Mutier und nahm ihren Mann bei Seite, um ihm einige nothwendige Mittheilungen zu machen. Das Resultat dieser Ün tcrrcdung zeigte sich deutlich, als Herr Markwardt noch am Abend im kleinen Kursaal in Sekt das Wohl des neuesten Brautpaares von Saßnitz ausbrachte. Der vorher so stcifnackigc Rentier hatte sich vor der unbestreitbaren Thatsache beugen müssen, daß der ehemals zu rückgcwicsenc Schwiegersohn in wcni gen Wochen sich eine stattliche Anzahl von zahlungsfähigen Patienten erwor-. ben. Als der Brautvater seine Mar tha dem glücklichen Bräutigam vor der ganzen Badegcscllschaft von Saßnitz beim' schäumenden Sekte übergab, konnte er sich dreist rühmen : Wahr haftig. 'Doktor, Sie sind ein Glückspilz, ich habe Ihnen selbst die Praxis ver schafft, durch die Sie sich die Hand meiner Tochter einst verdienen sollten ; doch wcr's Glück hat. führt die Braut und die Praxis heim !" Die Söbne Alurats. Tie beiden Söhne Murats, des vor maligcn Königs von Neapel, gingen nach der Katastrophe, welche über ihr Haus einbrach (1815), nach Amerika, um dort das Glück von neuem zu ver suchen. Achilles, der ältere Bruder, ließ sich in Florida nieder, wo er die Advokatur ausübte und nebenher auch Landwirthschaft trieb. Er verhcirathctc sich mit Katharina Willis, einer Groß nichte Washingtons, doch hatte er. um ihre Hand zu erlangen, mit mannich fachklt Schwierigkeiten zu kämpfen, da er, wenngleich auch jetzt noch Prinz, als Enkel eines GastwirtheS von der virginifchcn Aristokratie, zu der die Familie Willis gehörte, nicht füc eben bürtig angesehen wurde. Achilles lebte mit seiner so schwer errungenen Frau lange Jahre in sehr glücklicher Ehe; er war übrigens ein höchst origineller Mensch, den seine Eigenthümlichkeiten in den weitesten Kreisen bekannt mach ten. Ein Vergnügen fand er darin, mit allem, was ihm in die Hände fiel, kuli narische Experimente anzustellen, ganz gleich, ob es ein Alligator oder Geier war. Die Liebe zur Pantscherei" nahm bei ihm zuweilen ganz seltsame Formen an. Eines Tages bemächtigte er sich in Abwesenheit seiner Frau, ihrer sämmtlichen Kleider, warf sie in einen Bottich und ließ das Ganze kochen. Tie Prinzessin überraschte ihren Mann bei dieser Beschäftigung, und dieser erklärte ihr freudestrahlend, er hätte ein wun derbares Roth entdeckt, das er an ihren Kleidern eben probircn wollte. Sie war nicht böse über solche Ertra vaganzen, sondern lachte darüber. Achilles bereiste mit seiner Frau an fangs der dreißiger Jahre Europa und hielt sich auch längere Zeit in London auf, wo seine Frau den nachmaligen Napoleon der Dritte kennen lernte, der ein Vetter der Kinder Joackim Murats war. Louis Napsleon intercssirte sich besonders lebhaft für die amerikanische Eousine und enthüllte ihr alle seine Zukunftspläne. Wenn ich Kaiser sein werde, Eou sine, schenke ich Ihnen ein Schloß, und Alles, was sich Ihr Herz nur wünschen kann," sagte er oft zu ihr. Es blieb indessen beim Versprechen. Spater diente Achilles in der aium kaniichen Armee und kämpHe gegen die Indianer Floridas. Er schlug kick tap'er. und seine Frau folgte ibm überallhin. Sie theilte all seine Wc 'ahren. und Tank ihrer Bemühungen wurde er mehr als einmal aus den Pcstsumpfcn Floridas befreit. Im Jahre 18 47 starb der Prinz, nur ! Jahre alt. und seine Wiitwe ließ sich in Tallabaffee. derHauptstadt von Florida, nieder, wo sie eine Zuckcrpflanzung bc saß, die von Sklaven bearbeitet purdc. Zwanzig Jahr später. 117, ereilte auch sie der 3od; sie ruht neben ihrem Gatten auf dem Friedhofe von ,allal!a!ec in einer geinciniamen irnft, die von !onristen viel besucht wird. Der jüngere Brnder, Prinz Lucian Mural, ließ sich im Staate New Jerscn nieder und beschädigte sich dort im Orte Bordentown mit Landwirtbschast, vcinc Verhältnisse waren anfangs nickt ungünstig: aber bei feiner Leidenschaft für das Spiel saß er nach kurzer Zeit bis über die Öhren in Schulden. Die Kaufleute von Bordentown, die ihm zuerst in Erwartung einer baldigen napoleonischen Restauration lreditirt hatten, begannen, als ihre Rechnungen unbezahlt blieben, allmählich ungedul- dig zu werden, und auch die unbezahlte .lenerichast nahm ein freches Beneh- men an. Ter Prinz war von riesenhafter Ge- statt, über sechs Fuß hoch, korpulent und ungemein kräftig. Er hatte in )a neu Diensten einen Stallknecht, Namens White, , einen unendlich faulen Men scheu. Eines Tages ertheilte ihm der Prinz, seiner Gewohnheit gemäß sehr höflich, irgend einen Auftrag. White gab eine unverschämte Antwort und Murat warf ihn zur Thüre hinaus. Ter Mann wandte sich an den Frie densrichter und verklagte seinen Herrn. Er behauptete, sechs Fußtritt bekommen zu haben, und wäre genöthigt gewesen, das Bett zn hüten. Murat, der sich selbst vertheidigte, erklärte: Meine Herren Geschivorenen! Tiefer Mensch hat eben behauptet, ich hätte ihn sechs mal gestoßen, sechsmal! Meine Herren Geschivorenen, ich werde Ihnen bewei seit, daß das nicht möglich sein kann." Mit diesen Worten stellte er seinen Fuß auf einen Tisch, schlug sich aus sein kolossales Bein, daß der ganze Saal dröhnte und rief: Hätte ich ihm damit einen einzigen Tritt versetzt, dann wäre Überhaupt nichts von ihm Übrig ge blieben." Auf Grund dieser Vertheidigung wurde Murat freigesprochen. Einige Jahre später gab er die Land wirthschaft auf. Tas war zu der Zeit, da er sich in eine Miß Fräser verliebte. Trotz des Widerstandes ihres Vaters, der ihn mehrere Tage suchte, um ihn zu erschießen, heirathete er sie. Das Ehe paar stand ohne Subsistenzmittel da. Madame Murat errichtete eine Schule, und mit dieser ging es auch gut bis zu dem Tag. wo der Prinz sich mit der Sache beschäftigte, denn vor diesem lie seit alle Kinder davon. Bis zur Wiederherstellung des Kai ferreichs lebte nun Murat ausschließlich vom Pump. Als der Kaiser ihn nach Frankreich einlud, konnte er die Mittel zur Reise nur durch Hilfe gefälliger Nachbarn aufbringen. Die Gläubiger des Prinzen sandten, als die erwarteten Zahlungen auS Frankreich ausblieben, einen Notar Namens Knight nach Paris, um durch diesen dem Prinzen Murat ihre Rech-j nuitgen Präsentiren zu lassen. Knight wurde äußerst liebenswürdig aufge nominen nnd eine ganze Woche hin durch von Fest zu Fest geschleppt, so daß er es gar nicht wagte, die Jorde nrngen seiner Auftraggeber geltend zu machen. In seiner Noth wendete sich der Notar an den Kaiser, der aber ein Eingreisen ablehnte. Nun blieb Knight nichts übrig, als doch bei dein Prinzen selbst vorstellig zu werden, allein dieser erklärte ihm lachend, er würde sich herz lich freuen, seine alten Freunde aus Bordentown in Paris begrüßen zu kön nen, er hätte aber leider kein Geld übrig, um seine Schulden bezahlen zu können. In der j?ost. cinc ),'!anövcr'lriniernng von H, v, H. j ..Hurrah, Mutter, die Soldaten find da!" Mit diesem Jubclrufe stürmten mein BruderFritz und ich in's Zimmer. Sie liegen draußen auf dem Felde am hohen Berg! Furchtbar viele! Auch eine Menge zu Pferde! Und Musik ist auch dabei! Es sieht famos ans!" o riefen wir durcheinander. Meine Eltern lebten damals, es sind inzwischen viele Jahre vergangen, in dem kleinen Städtchen P. im G schen. wo mein Vater die Stellung als Postdirektor innc hatte. An unserem Hause, in welchem sich in einer Hälstc des. Erdgeschosses die Postrüume befan den, während wir das übrige Haus bc wohnten, prangte ein großes Schild als Abzeichen. Außerdem gab cs noch einen Gasthof genannt Zur Post" im Städtchen. In der Umgegend von P. sollten nun mehrtägige Manöver von Truppen aus geführt werden, und ein großer Theil der Offiziere war in dem kleinen Ort einquartiert worden, während die Mannschaften Biwak bezogen. Uns waren ein Hauptmann und drei Licu tenants zugetheilt, da meine Eltern ein sehr stattliches Haus besaßen. -um Mittagellen wurden untere iastr erwartet. Mutter hatte eine prächtige Gans im Bratoiei: Neben 'ater lernen? uns fe'.ce Zungen in den Kcllrr. um Mosel- und Rheinwein ber auszubolen. Zu ein Ubr hatten di Herren ihr Eintreten angejagt. Kur vorlicr ging Mutter noai einmal in die Küche, um dort nach dem R.i.te;i zu leben. Da klingelt's? .hiir an ihre gr.'lze vorgebunden? Kuchcnschürze zu denken, öffnet Mutter lelblt die liür. und herein tritt ein sonnverbrannter bestaubter Krieger. ..Guten Zag!" Willen Tag, Herr Hauplmann!" Hören Sie mal. Frau Wirthin, wo ist das Speisezimmer? Ich möchte wa zn 'essen haben, Beefsteak oder Eotelettc mit Bratkartoffeln und eine Flafchc Mosel! Aber recht schnell!" , Mutter merkte ja sofort, daß der Be treffende sich irrte nnd glaubte, im Wast hos Zur Polt" zu sein, aber mit Humor ging sie auf den Irrthum ein. Bitte legen Sie ab: liier ist das Eßzimmer." Während der Hauplmann. etwas er staunt allerdings, die schon gedeckte, blumengelchmückte Tasel besah, eilte Mutter zum Vater hinauf. Du, Papa, da ist ein Hauptniann der glaubt in der Post"' zu lein. Ich hab o gethan, als ob s rickitig wäre Sag vorläufig nichts. Das giebt einen reizenden Spaß!" Dann gab sie dem Hausmüdche:: Anweisung, nichts zu verrathen. Gleich darauf erschienen noch zwei Herren, die in demselben Irrthum be- sangen waren,' und wurden von Mäd chen ebenfalls in's Speisezimmer ge führt. Beide bestellten sich auch ivas zu essen und einer Bier, der andere Rothwein. Inzwischen war die Gaus braun ge worden., und wir warteten auf unsere eigentliche Einquartierung. Tie Herren unten werden ungedul dig und wollen den Wirth sprechen!" metdctc da unser Stubenmädchen. Mein Vater ging hinnnter. Sie wünschen, meine Herren?" Tonnerwetter, was ist das für eine Wirthschaft hier! Ich habe mir 'ne Flasche Mosel und 'n Beefsteak bestellt! Giebt's das nicht?" Und ick 'n GlaS Bier!" Ich 'ne Flasche Rothwein! Weshalb bekommt man nichts?" Entschuldigen Sie. meine Herren, wenn es etwas lange dauert. Aber Sie werden sofort die Getränke erhalten. Tarf ich Sie aber vielleicht bitten, statt Bcessteak u. s. w. mit uns eine Gans zn essen? Es wird gleich servirt werden. Bei uns wird nämlich immer in Fa milie gegessen. Die beiden Lieutenants meinten: Na meinetwegen," während der Han'pt mann auf dem bestellten Beefsteak be harrte. Da traten wir mit der Mutter herein. Gestatten Sie, meine Herren," sagte nun der Vater, daß ich mich Ihnen vorstelle; mein Name ist v. B.. und hier meine FrÄu und meine Söhne! Sie sind hier nänilich nicht im Gasthof zur Post, sondern im Postgebände!" Tableau! Dann trat meine Mutter lachend vor und klärte die verdutzt Dastehenden des Weiteren auf, indem sie zugleich für den Scherz, den sie sich erlaubte, um Entschuldigung bat. Natürlich entschuldigten sich die Of fizicre nun ihrerseits wegen des Miß Verständnisses auf das Lebhafteste. Der Hauptniann hatte plötzlich nur noch Appetit auf Gänsebraten, und als dann gleich darauf unsere eigentlichen Gäste erschienen, gab es eine sehr fidele Mahlzeit. Als sich die Herren nach zwei Tagen verabschieden mußten, betheuerte der Hauptniann immer wieder:, Wirklich, gnädige Frau,, die Verwechselung war zu nett. Ich wünsche nur, daß ich auch fernerhin solches Glück habe!" Der Schöne Brunnen. Wohl jeder Besucher Nürnbergs, ja jeder Kunstfreund kennt den auf dem Marktplatz stehenden, in den Jahren 1380 bis 1396 erbanten Pyramiden förmig sich erhebenden Schönen Brun neu. Der Zahn der . Zeit hat das Kunstwerk arg geschädigt, und die Stadt beabsichtigt nun dessen völlige Wiederherstellung, wobei man auf die noch vorhandenen Zeichnungen früherer Jahrhunderte zurückgreifen und die Aenderungen, die bei einer Rcstau rirung in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts vorgenommen wurden, beseitigen will. Die Kosten der Wie dcrherstellung sind auf l.r0,00) Mark veranschlagt. Wenn man die Bc malnng und Vergoldung des ganzen Bauwerkes vornimmt, würden sich die Ausgaben um 20,000 Mark erhöhen. Anfänglich war der Brunnen allerdings polychrom hergestellt, aber selbst zn jener Zeit wo cs weniger Ruß als hcuizutage gab hielt die Polychromie nicht langc, da schon im Jahrc 14 17 eine Ausbesserung stattfand, die sich oft wiederholte. Aehmichcs. Herr (in einem Bergrestaurant zum Wirth): Ach. bringen Sie mir eine Flasche Wasser." Wirth: Thut mir leid, wir müssen erst wieder welches aus dem Thal her aufschaffcn." Herr: Haben Sie nichts AchnlichcS?" Wirth: Vielleicht eine Flasche Wein gefällig?" Ivnsüia?!!, St:!i.'!!is inack mißlungener Re setendrpru'ung an 'einen Vater schrei beno: lieber Vater! Meine Adresse ist g e i: it ii d i e s t l b c geblieben, wie int V o r j a b i c ! ' Hauplmann: Bei Stillgestanden" rührt sich Keiner. Und wenn eine Kuh aus Stelzen liier vorbeigeht und Jedem eine K ustban) zumirft, rührt sich nicb'.s!" Pic z'li,ue lij'.ifuti. Es gebt der heiße !ag zu Ende. Ermudct legt die Frau vom HauS. Nun in den Schooß die fleiß'gen Hände Und ruht von ihrer Arbeit ans. Der treue Gatte tragt dem Frauchen Die weichen Filzpantoffeln zu, Und sorgt und ivack! mit Argusauge, Tast Niemand störe ihre Ruh'. Flugs werden dann von ibm die Kinder Enltleider und zu Bett gebracht. Dieweil der Warn der kleinen Sünder Nervös das liebe Weibchen mackt. Erholung suckt sie dann, im Schlafe Haussraueustaud bringt Sorg' u:,Z ' Plag'!.. Ach nein! Geradelt hat die Brave .len ganzen lieben langen Zag. VsuA)t ber iSeii'ohubcit. Richter: Wie tamen Sie denn dazu. dem Zeugen, während er badete, die leider a minie nnen'r Angellagter: Das hab' ich so von Küher; ich war nämlich längere .',eit Theatcrgaröerobier!" käi'l'Iicbi'?. Es saß ein Ritter Beim vollen Liter, 's kam ein Gewitter, Zerschlug den Liter In lauter Splitter -Tas war bitter! Der gefährlichste vcrfiibr.'r, Sind Sie mit Ihrem Befinden zu ricdcn, Herr Wauiperl?" Wenn ich mich recht halte, dann schon leider aber habe ich mich vori gen Sonntag wieder verleiten lassen, mehr Bier zn trinken, als ich trinken oll!" Ja wer hat Sie denn dazu ver- leitet?" Ich mich selber!" .falsche Auffassiiiii,. Kammerdiener inen enaaairt bei einem, frischgebackenen Millionär): Wann werden künftig der Herr Eom- merziciirath zu diniren geruhen?" Bankier: Wann die vornehmen Herrschaften es thun!" Diener überlegen läckclnd): ..Die diniren zu verschiedenen Zeiten !" Bankier: 0ut. werd Ich auch dini reit zu verschiedenen Zeiten!" Ausweg, Wenn du um guten Rath verlegen, Und Weise dir nicht helfen mögen. io mußt du einen Dummen wählen ind diesem deinen mtll erzählen. Laß ganz ausführlich dir beschreiben. Wie er's, statt deiner, würde treiben, Ind hast du orq am zugehört. Geh' hin und mach' es umgekehrt! Gefühllos, Finden Sie nicht, die Dame des Hauses singt wirklich mit Gefühl?" eine !-pur! Wenn lie Gefühl hatt', würde sie überhaupt nicht, singen!" Ver Linanzmaii:,. Vater Cut seinem Solink Wenn Tu doch einmal die Fabrikantentochter mit ihren 80.000 Mark beiratken will dann mach' doch vorwärts es ist j schade um die Zinsen!" Zu ängstlich. Wohin gehst Du denn, Amalie?" Der Letzte ist heute und da will ich die Miethe zahlen!" Aber was fallt Tir denn ein. Ama- lic?! Wenn wir so pünktlich zahlen. t e i g e r t unö sicher der Hausherr!" Aha. Tame: Ich hciratbe aus Vrinzin keinen Mann, der studirt hat, das wis seit Sie ja: gestern saate mir ihrt Mutter, Sie wären zwölf Semester in Heidelberg auf der Universität gcive- seit.. .." Er (einfallend): ..Aber ich bitte Sie. ich habe aber-da nicht im Geringsten tudirti Im Club, GibbS: Eben habe ich bei Tir vor- gesprochen, alter Bursche. Dein Dienst Mädchen übrigens bildschön sagte mir, Du feiest ausgegangen." Scibbs: Mein Dienstmädchen? Die ist ja gestern entlassen worden: eS muß meine Frau gewesen sein. Und die findest Tu bildschön? War auch einmal der Ansicht, will wieder nachfchcn." iiitpte den Hut auf. ging davon und sitzt jetzt jeden Abend zu Hause neben der glücklichen und liebenswürdigen Frau. Auch ein Tantaliis. Herr Referendar sind jetzt in der städtischen Verwaltung angestellt? Ist der Dienst im Rathhaus schwer?" u r ch t b a r mein Büreau lieat nämlich direkt über dem Raths-teilet!"