V . I V u v r Per aukfisch. An einem schönen VoriiütijQ des Jahre I77."i erschien ein Mischer aus dem lUatlle zu Rom mit seiner frischge sangenen lebenden Waare, um sie sei! jubieten. Darunter tu fattb sich sin großer Fisch von ganz außergewöhn iicher Schönheit und lou bis dabin iin betamitcr VIrt. TaS ä'plt lies fchaaren weise aus dem Platze zufan,n:en. um diese Seltenheit auufiaiinrn ! Ein Fisch, der so schön aussucht, niuk gewiß auch sel,r gut fchmeeken," meinte Jemand, mjciii muß ihn lochen oder braten, fiilzen oder räuchern?" DaS weife ich nicht," versehe der Fischer. Darüber mögen klügere Leute entscheiden; denn niemals zuvor huben weder ich noch nieine Kollegen einen fol chen ffisch qejanqen." Wie hoch ist der Preis?" Zel)ii Zechincn." Das it aber sehr theuer!" Hoffe, irgend eine Eminenz oder tfreellenz wird den schönen Fisch kaufen lassen zur besonderen Zaselzierde." Jetzt trat der Koch des spanischen Ge sandten herzu. Er betrachtete aufmerk sam den Fisch, ihn gebührend bewun dernd, und dachte sich im stillen, daß derselbe seinem Gebieter, einem großen Fischliebhaber, sehr angenehm sein würde. AlS er aber vernahm, daß diese Seltenheit zehn Zechinen kosten sollte, wurde er aber doch etwas stutzig Bedächtig sagte er: Ich bin geneigt. den Fisch für die Küche meiner Excellenz deö spanischen Gesandten zu kaufen muß aber meinen Herrn des hohen Prei se halber erst befragen. Vor vlblau einer Viertelstunde bin ich wieder hier Der Fisch ist also nun so gut wie ver kau t versteht Ihr?" Sehr Wohl," autwertete der Fischer Eine Piertelstunde warte ich also Der Spanier entfernte sich eilends Kaum war er fünf Minuten fort, da erschien aus dein Platze ein kleiner ältlicher munterer Franzose. In et was mangelhaftem Italienisch rief, er Ich habe gehört, daß ein rnerkwnr diger Edelfisch zum Perlause niiöge boten wird. Wo ist denn das Wunder thier ?" Hier!" In der That, ganz süperbe das Außerordentlichste, was ich je gesehen der kostbare Fisch, ouks beste mit einer pikanten fcauce zubereitet, ausgetra gen, dann kunstgerecht zerlegt nd den Masten aufgetischt. Alle Fische, die schon aussehen, schmecken aber deshalb noch nicht gut. Das Fleisch des kost baren Fiiches war äußerst bitter, zade, faserig. ES erregte unangenehme UebeUeiteu. Die Hafte schaben die Kel ler z, r.ick. Wie konnte man das vermuthen?" rief Bernis bestürzt, Ein Fisch, der .zwanzig. Zechincn gekostet hat, so völlig ungenießbar? Das ist ja schauderhaft! Man räume sofort den verwünschten Fisch ab. Hinaus damit! lind ein anderer Mang dafür her!" Mit dem kostbaren Fisch hatte sich der sranzdsische Gesandte also vollsta'n dig blainirt. AlS der spanische Eiefanbte dies er fuhr, rieb er sich die Hände und rief: DieS freut mich! Wie gut, daß ich den Fisch nicht sauste! Nun habe ich auch keine Ursache mehr, mich über diesen Porsall zn beschweren." In der 'Tliat versöhnte er (ich gleich darauf mit BerniS, der in der Folge- zeit noch oft allerlei Neckereien über sein Mißgeschick mit dem kostbaren jank fisch" zu hören bekam, der ja unter Umstanden in der That für die Ruhe Frankreichs ud Spaniens hätte ge- fährlich werden können. Wie hoch ist der Preis? Ich wünsche den Fisch zu kaufen." Thut mir leid, bester Herr!" sagte der Fischer achselzuckcnd. Der Fisch ist schon so gut wie verkauft au den Koch deö fpauifcheu Gesandten. Verwünscht, das ist höchst ärgerlich Mein Herr ist der französische Gesandte. Seine Excellenz v. BerniS. Morgen haben wir eine große (Gasterei für das gefannute diplomatische ?orps, und da- für brauchen Wir etmaS VejondereS, welches zu beschaffen ich Ordre habe. Gerne hätte ich also zwanzig Zechincn für diesen prächtigen, geradezu einzigen Fisch gezahlt." Der biedere Fischer machte große An gen. Hm, hin," brummte er, ei, wenn dem so ist " Wollt Ihr mir den Fisch dafür ftberla en ?" Mit dem größten Vergnügen! Mei netwegen kann der Koch der spanischen Excellenz sich zum Henker cherenr Der Franzose kaufte also für den hohen Preis von zwanzig Zechinen den Prachtfisch und ließ ihn nach dem Pa- laste des Grafen v. BerniS tragen: Freudig steckte der Fischer daS viele (Md an. Auch feine anderen Vor rathe hatte er ausverlauft. Er ver- schwand deshalb schleunigst von dem Schauplatz. Gleich darauf erschien dort wieder der Koch des spanischen Gesandten, um nun- mehr für zehn Zcdiinen den seltenen Fisch zu erstehen, zu dessen Kauf er die Einwilligung seines Gebieters erhalten natte. Er sah sich um, aber weder der Fischer noch dcr Fisch waren irgendwo zn erblicken. Endlich erfuhr er von ei nigen Leuten, die Zeugen des Vorfalls gewesen waren, daß der Koch des Gra fen von Bernis den Wunderfisch für zwanzig Zechiuen gekauft habe. Voller Ingrimm begab sich der Spanier nach Hause, wo sein Herr ebenfalls in hohen Zorn gerieth, als er das Geschehene vernahm. Der spanische Gesandte schickte ohne Verzug dem französischen Gesandten ein energisches Billet, worin er die sofortige Auslieferung des Fi sches verlangte, weil derselbe von sei em Koch zuerst bedungen und gekauft worden sei. In höflicher Weise lehnte Bernis das Ansinnen als gänzlich ungerechtfertigt ad. Nach seiner Ueberzeugung sei der Fisch, der eine Zierde des großen Gast lahls werden solle, zu welchem ja auch die spanische Excellenz schon eingeladen sei, durchaus rechtmäßig dafür erworben nd bezahlt worden. Der stolze Spanier gab sich damit aber nicht znsrieden, sondern antwortete darauf, daß er unter solchen Umständen es für gänzlich unter seiner Würde hal ten müsse, als Eingeladener bei dem Gastmahle zu erscheinen. Ueberhaupt würde er sich genöthigt sehen, bei seiner Negierung Beschwerde zu führen über diese Angelegenheit, die dann zu einem ernsthaften Notenwechsel zwischen Ma drid und Versailles Anlaß geben dürste. Bei der großen Gasterei, die Bernis am folgenden Tage in seinem Palast veranstaltete, erschien der spanische Ge sandte in dcr That nicht, und dies er regte bei den anderen anwesenden Ti p!omaten großes Bedenken und ein Kopsschiittein. In einer ungeheuren Schüssel wurde John Kitsch ist unschuldig. Ihst Neu de York Boro, Oktober neliizehiite d. MtS. Mister Editer! Wisse Sie, was Sie rmol thun sollte, Mister Editer? Sie sollte cmol was ncifetzf, wo es derbei gepruvt werd, daß mir Mainisleit nix derfor könne. DeS is e ewiges Gekick, daß wer ze spät zum Essen kinmie that un daß mer üwiverhaupt nie derheim wär un ze viel Zeit im Werthshaus spende thät. Sie wcrn's seltner wisse, Mister Editer, daß wer da nix derfor kann, Sie misse ja, wie '3 geht. For Jnstenz tickt die Alti immer, daß ich schun so frih von deeheiin fortgeh. Un des thu ich doch blos, damit ich friher heim kimme kann. Des wiffe Sie doch aach, Mister Editer. Un dann sollte Sie es eneisetze. daß die Weibsleit, ich mein die Lädies, doch nor um Gotteswille net denke sollte, es Wär e Vergnüge, Wann mer so Stunde lang uff die harte fetiihl sitze un des kalte Bier enei trinke müßt. Jetzt also Wege dem Heiuigehn. Also for Jnstenz gestern. Es is e Mätter o Fält, daß ich e Bißle nach halber Elfe zu nieiin Zopper, wo eigentlich um hal- ber Siwive iS, heiingelimme fein. E is wwer aach e Fäkt, daß ich fchini um halber Zwei gesagt hen: Jetz trinke mcr schnell noch Eins, dann ich will Heini frih heim." Ich kann es pruve bei dem Fünf-Doller-Michel (den Name Hot er, weil deö fei Ständärd is, wo er Ei'm drum anpumpt), daß ich es gesagt hen Well, ich hen des kaum gesagt qehatt. da kimmt die Red uff des Triete, un mer hen all ägried, daß des Triete e Nonfenz wär. der abgeschafft wem sollt. Mer hen ausgemacht, daß deiner von uns, wo an dem Tisch sitzt, mehr triete wollt. Da Hot dann Jeder Eins druff ausgegewwe. Mer mt'n e ziemlich große Raund un es Hot zwee Stunde gedauert, bis Jeder sein letzte Tuet geständet gehatt Hot. Da war s halber Bier. Ich sag also: Ihr Bube, ,etz geh ich." Da fegt der Fünf Doller - Michel, Ein wolle mcr och blose." No," sag' ich. ich geh ." Awwer so iiina kimme iner nimmer zesainme." sagt der Michel. Well, des war e Argument, da loßt sich nix der- gege sage. Tnete Hot awwer Keiner mehr derfe, un so Hot Einer die Moschen gemacht, mcr wollte es ausknoble. Der Iptown-Johnn'.', Hot verlorn. Er Hot Riwentsch hawwe wolle. Well, dcs kann mcr doch net refjuse. Kann mer? Thäte Sie des refjnse, Mister Editer, wann Einer Riweiitsch verlangt? Well, ich sollt schmeile! Ich mach e Wett, Sie thäte net. Enihau net, wann Sie der Tschentelmän sei, wo ich Jhne derfor nemm. Also desinal Hot der Kartoffelsalat- Henry verlöre. Der Hot aach Riweiitsch hawwe wolle. So is des fortgegange mit die Riwentsch-Gäms bis um halber Scchsc. Ich wär ich for schür gegange, awwcr dcr Trowwel war, ich hen noch net e einziges Gäm verlorn gehatt. Da kann mer doch net aufhörn. Also hen mer grad noch Eins gemacht. Des hen ich verlöre un ich hen Riweiitsch ver- langt. Wie ich cinol wieder uff mei Watsch guck, is es halwer Sinnve. Ich sein aufgestanne un hen Gut bei" gesagt. Da segt der Luqe-Meyer, letz könnt ich doch net fort, da thät ich ja grad in de größte Rösch in die EarS eneikimme nn thät kein Platz finne. Well, des war die Wahrheit. Es wär gar kei Juhs gewefe, ze treie. Um halber Achte sein ich fort. Des eißt, ich heun fort aeivollt. Da Hot der Tschalli vun Harlein, wo ich schun seit eine halbe Jahr nimmer gesehe gehatt hen, an der Bar gestanne un Hot gesagt, ich müßt eins mit ein trinke. Dann Heu ich gehn wolle, awwer der Tschalli Hot gesagt, uff ei'm Bei könnt mer net stehn. Well. Mister Editer. 13 aach so eins vun die Arguments, wo mcr nix dergege sage kann. Oder wüßte Sie verleicht, Mister Editer. was mer dergege sage könnt, wann Einer segt. mer konnt net uff em Bei sied? Ich denk net. Well, der Tschalli bot Zwei ausge geivive. da den ich doch aach Eins ans geivive miste. Ihi wie grad so geht, kimmt der Prapreiter vnm Platz der,; n Hot Eins mitgetriiiite nn hei dann nach Eins aiisgegeimve. un da lien icl doch net refjuse könne, sniische IM er gedenlt. ich war stolz geivoni. Wie ich uff mei Watsch ginf, U halber Nenne. Jetz sein ich fort. Wie ich bei der Thür dran bin. gege wen renn ich ans Den epp vun der Weil seit, wo bei dem Leber'.nödel-Toliruier die Tschämpionschipp gewönne Hut Den hen ich schin, sinf Monat net ge seke gehott. Sei erstes Wort war Ja, ,etz mine wer Eins blofe." Mer sein an die annere Eck. So schür wie was. Mister Editer. ich wär nach dein Zweite, wo mer qenomme hen. fort wann der Scpp net zufällig en Name gementichent hatt, nämlich de Eimmerl vnn Münche. Was." sag ich. Host u de Kimmen gelennt?" Des war mei bester Freint," seat er Dem Siinmerl sei Onkel fei Sohn Hot ja e Schwägerin vun meiner Mutter ihrer Schwester geheirath. Es Hot sich erausgestellt, daß der Sepp e Riläschen vun mir is, dann dein Siinmerl fei Vetter Hot in unser Verwandtschaft in der Palz geheirath. Jetz thäte Sie en Verwandte, wo tie hier in Amerika sinne, so iveglaafe loffe, niitanS e Bat telche mit ihm uff die Verwandtschaft ze trinke'!? Ich denk nct, Mi ter Editer! Well, nff die Weis is es e Bißle nach halber vlse geworn, wie ich heun ge kimme fein. 11 ii da Hot die Alt, gekickt Jetz sage ete emol selwer. V Editer, sage Sie es nor qrniz aufrich tig: Kann ich was dcrfor? Kann ich mehr thun, als schun um halber Zehni sage: Jetz geh ich heim? Na al,o! Mit Rigards AourS John Ritsch Esq. Blinder b'ifcr. Ein höchst ergötzlicher Vorfall, dessen Nebeiillinftande start an die argen Miß Verständnisse nd eoinplieirten Verwies llingen einer modernen Posse erinnern spielte sich dieser Tage in Paris ab M. LadislaS (., ein russischer Offizier der sich vorübergehend in der Seineftadt aushält, bestieg eine Droschke, um sich nach seinem Hotel m der Rue de Pro veuee fahren zu lassen. Als er an, Ziel angelangt war. veinertie er, dar, er kein Geld bei sich hatte; er trat daher in das Hotelportal und ersuchte einen Diener, ihm das Geld für die Droscht zu leihen. Dieser glaubte nun, den Offizier darauf aufmerksam machen z müssen, daß es Sitte sei, dem Kutscher ein kleines Trinkgeld zu geben. Mon sienr E., sehr cholerischer Natur, nahm dem Burschen die Bemerkung übel und siel mit erhobenem Arm über ihn her Dem Kutscher dauerte die Zeit zu lange, und in der Annahme, man wolle ihn nicht bezahlen, trat er in den Eingang des Hotels. Als er hier sah, daß fein yaorgast mit einem Mcnseyen in Handgemenge gerathen war, hielt er es für seine Pflicht, ihm beiznstehen, und versetzte dem armen Hoteldiener keine iNieaiien zau i chiaqe. i)er immer stärker werdende Tumult verursachte das Erscheinen des Hotelwirthes, den der Kutscher in seinem Eifer für die Interessen seines Fahrqastes mit einem wuchtigen toß in s Auge bedachte. Auch die Kassircrin verließ ihren Posten, um sich nach dcr lir ache des Lärms zu erkundigen. Bald war das ganze Per- sonal des Hauses versammelt und machte einen so tollen Spektakel, daß ein Portier der Nachbarschaft, der nicht anders glaubte, als daß tfeuer in dem Hotel ausgebrochcn sei, die Scheibe des nahen Feuermelders einschlug. Während seine nran Polizeibeamte herbeiholte. Diese erschienen sogleich, die Feuerwehr folgte mit donnerndem hierassel, und man sperrte die Straße, um nach dem Herde dcs Feuers zu suchen. Die Per wirrung war eine unbeschreibliche. Endlich klärte sich die Sache etwas auf; man sah ein, daß man sich ohne Ursache erregt hatte. Als aber der Kutscher hinaustrat und seinen Wagen nicht mehr Vorsand, und die Kassircrin die Entdeckung machte, daß ihre Kasse in- zwischen geleert worden war, erhob sich der Lärm von neuem. Ten Wagen fand man nach einigem Suchen in der iliiie de la Ehauffee d Antin, als gerade ein Polizist dabei war, ihn zu notiren, um gegen den Kutscher einen :traf antrag wegen Verlassen seines Gefahr teö zu stellen. Ein Spaßvogel hatte ihn. als er ihn aufsichtslos stehen sah, dorthin geführt. Der Offizier, der Garcon, .Kutscher, Hotelivirth, ,!as sirerin, alle mußten dann auf das Poli zeibureau kommen, wo die merkwürdige Astane einen allseitig befriedigenden Abschluß fand. Zur großen Erleich terung dcr Kassirerin stellte es sich näm lich heraus, daß der aus der Kasse der- chwundciie Geldbetrag nicht gestohlen war. Der Hoteleigenthumer hatte das Geld, als cr die junge Dame nicht an ihrem Posten sah, an sich genommen. mit dem Gedanken Krieg zu erklären. um, Preußen den BiertekiahrhunderlS passirt ist und gar Man erzähl!? sich die Dreizug überschütten sind, wird es Zur ttunst des ttmgann mit öi- gen. Ans 'der Zeit Wilhelms 111., deö vormaligen Königs von Holland (f 1877), erzählt das Familienblatt llnslrirtc Ehronik der Zeit folgende ergötzliche historische Erinnerung: Der Könia aina im akre 1870 ernstlich im Haag damals allgemein, bau der König die Kriegserklärung bereits in seinem Echreiitlich liegen habe. Bei der (s!röc der o'sabr. welcher Holland durch diese Poülik eiilgegenging. r nt schloß sich der frühere Ministerpräsident j Iinrlii'ffi sin rrnlt.'.i 'le.fl'l mit , von io, zu reruii. jiwrdcrlf war trotz j smelies .'liisieben seiner groncn Verminte dem König in- gen aufnehmen deslen sehr i,nslz,!!pa!bisch. Besonder? mii'.jiel Wilhelm 11 1. die unerschütter liche Ruhe, lvelebe Thorbecke !S echten Holländer niemals verließ. An jenem Tage der Unterredung trat T Korbecke mit feierlicher Miene in das Gemach des Königs, der ihn mißtrauisch mit dem gewöhnlichen: Guten Mor gen, Herr Prosessor, was giebt s Neues in der Welt?" empfing. Sire, nichts Besondere, nur die Haager erzählen sich viel dummes Zeug!" Hoffentlich doch nur von meinen Ministern und nicht von mir!" Sire, onch von Ihnen!" Auch von mir? Was denn, mein verehrter Herr Professor?" fragte der König gedehnt. Sire. ich kann es kaum wiederholen!" Ich wünsche eS aber zu hören!" Nun Sire", begann Thorbecke, langsam jedes Wort be tonend dic Haager sagen, Ew. Majestät wäre verrückt geworden, Wcitcr kam dcr kühnc Redner nicht. Diinkelroth vor Zorn riß der König das schwere, silberne Tintenfaß vom Tisch, um es dein Minister in's Gesicht zu schleudern. Doch das Schreibzeug halte sich in die Tischdecke verwickelt und ebenso rasch hatte sich Thorbecke in sei er ganzen Lange aufgerichtet, War dicht an der König herangetreten und sagte gelassenen Tones, aber mit eisi gem Nachdruck: Sire, Wenn Sie niir das Tintenfaß an den Kopf werken, dann haben die Haager Recht!" Der König ließ die Hand sinken, während Thorbecke dann ehrerbietig, aber mit sehr deutlichen Worten die Nothwendig keit der Neutralität Holland's nachwies und den König auch schließlich zu über zeugen wußte. Einige Stunden fpütee verbreitete sich die Kunde, daß Wilhelm 111. das gefährliche Schriftstück eigen händig zerrissen habe. Bom königlichen Tchlosz in Berlin. Vor 20 Jahren, im Herbst WM, wurde in Berlin mit dem gewaltigsten der Bauwerke begonnen, mit denen Kurfürst Friedrich 111., dcr spätere König Friedrich 1. seine Residenz i reicher stille schmückte, mit dem Neu bau des Schlosses. Die Voss. Ztg.' druckt aus dcr Wandlandschen Ehronik die vom Jahre 1(48 bis 1704 reicht und über alle Berliner Ereignisse in dieser Zeit gewissenhaft berichtet, einige interessante Einzelheiten über diesen Neubau ab. In diesem Herbst" heißt es da aus dem Jahre 1 ( S hat man angefangen, das Schloß alhier abzubrechen, um selbiges höher und in besserer vorm zu bringen Und sie fügt philosophisch hinzu : Wird Zeit und Geld fordern." Daß der Ehronist mit dieser Übrigens nahelie- geiideit Prophezeiung recht gehabt hat, lehrt die Geschichte dieses Schloßbaues, mit dessen Aussuhruiig der mit einem Gehalt von tausend Thalern zum Echloßbaudirektor ernannte Schlüter nn Jahre WM begann, nachocin cr seit 1(!'4 zunächst als Hofbildhauer in brandenburgifchen Diensten gestanden nnd in den folgenden Jahren den Haupttheil des Charlottenburger Schlosses erbaut hatte. Der Neubau des Berliner Schlosses war namentlich dadurch schwierig, daß er mit der mög lichsten Schonung der alten Schloß theile ausgeführt wurde, tso sollte der übliche Theil, dcr Bau dcs Kaspar -ichei, m feinen Haummaßen und Verhältnissen bestehen bleiben, ebenso die qesammte Spreefront, wie der grüne Hut, das Haus der Herzogin, das unter Joachim II. entstanden war, das sogenannte dritte Haus, das Graf Lhnar erbaut hat und das heute die beiden großen Schloßhöse trennt. leber den Schloßtheilen an der Spree plante Schlüter als Krönung des Gan zen ein Bclvedere mit hohen Bogenöff nungen, ein Entwurf, der in dem drit ten Bande von BcrgcrS Thesaurus Brandenburgicus" dargestellt ist. der aber nicht zur Ausführung kam. Acht sslljre hindurch führte schlüter den Bau, bis der drohcnde Einsturz dcs MiinzthurmeS auch seinen Sturz her beiführle und er 1707 dem intriganten Eosander v. Göthe in der Leitung des chloßbanes weichen mußte. dem Kenner eine Kleinigkeit sein, das Alter einer Dame mit ziemlicher Exakl keit nach einer Prüfung ihrer Hand festzustellen, ohne einen Bück auf ihr Gesicht zu werfen. Es giebt bekannt lich viele Frauen von !!,', bis 10 Iali reu, Oie es in wiiiei aus lilgenoiiei! mit mancher .aln. dür'en. Am Besicht tonnte der AIterslefer bei dieser peeies also nichts oder nur wenig errathen ; die hübschen Züge, der conservirle Teint legen kein Bekenntniß ab. wohl aber thun dies die Hände, denen die Spuren des Alters sofort anzusehen sind. Die interessantesten Studien dieser Art kann man daher auf einem Maskenball machen, wo die vermumm ten Schönen vorsichtiger Weise ihre Hände z häufig den Blicken Prcisgcben Der gallische Weise ist ungalant genug. seiner Auseinandersetzung hiiizusiigen daß dcr Blick auf einer Franenhand den aufmerksamen Beobachter ebenso wenig über daS wahre Alter ihrer Be- sitzen zu tauschen vermag, wie di Besichtigung der Füße von Gänsen, Hühnern, Tauben nd anderem cdcr vieh die vorsichtige Hausfrau lange über die Zartheit oder Zähigkeit des zu erwartenden Bratens im Irrthum las- sen kann. :i'!:i'ii Ciiliiit. A. : Sagen Sie 'mal. ::,'er Freund Dreßler kann Wohl gut spreche,!, was?" B. : Na ob! Neulich ging ich zu ibm, um mir ' Mail von ihm z;i pumpe, nd als ich aus seiner Wohnung t un, hatte er sie m i r abgepumpt !" Por. c ?ik Hraneilliand alö Berratherin. Ein französischer Gelehrter, dcr sich viel mit dem Studium der Ehieomantie eschäftiqt hat, stellt die Behauptung auf, daß man nicht nur die Eharakter cigenschasten eines Menschen an den Linien der inneren Handfläche erkennen kann, sondern auch mit untrüglicher icherheit an orm und Hauplbeschas- euheit des Handrückens das Aller der betreffenden Person, und dies ganz fpe- teil bei einer yrau, zu errathen ver mag. Allerdings könnte man dies nicht auf Tag und Monat angeben, wohl aber ließe es sich mit seltenen Ausnah men auf dic Zahl der Jahre abschätzen. Bei Frauen unter 25 Jahren ist eS etwa schwierig, von dem Aussehen der Hand auf das richtige Alter zu schlie- en, doch sann man zwischen der Hand nies l iahrigcn und der eines sieben bis acht Jahre älteren Mädchens stets einen großen unterschieo bemerken. Nachdem aber die Grenze des ersten wird hiermit bekannt gemacht. Gegen Ende deS vorigen Iahrhun- derts herrschte in Halle a. d. Saale wie in anderen deutschen Städten der dama- ligen Zeit noch die Sitte, die wichtig sten Neuigkeiten durch einen Ausrufer öffentlich bekannt zu geben. Der Hal lifche Ausrufer zeichnete sich dadurch aus, daß er eine iingcmeiii starke Stimme besaß und seine Ankündigung stets mit den Worten begann : Es wird bekannt gemacht," wobei cr die stimme auf dem Es" so lange ruhen ließ, wie es ihm dcr Athem gestattete. Das machte den Studenten Spaß; sie traten ledesmal an ihr Zunmerfenster und ließen das Es" fortisstmo weiter tönen, so daß der Inhalt der Bekannt n: achtina gar nicht löcbar wurde. Der Ausrufer stieß die anzüglichsten Redens arten ans, dic von dcn Stndcntcn mit schallendem Jubel entgegengenommen wurden, und schickte sich darauf an, seinen Spruch zu wiederholen. So wie er aber begann : Eees " so ging auch das Nachäffen dcr Studcnten von Neuem los. Dieser Uebelstand griff derart um sich, daß dcr Magistrat zu Halle die alte Sitte endlich abschaffte und seine Ankündigungen, Erlasse und Beschlüsse fernerhin durch Anschlag am Rathhnuse bekannt machen ließ. Umgesattelt. Es trieb ein Tchifflcin auf dcr Flulh, Ein junger Dichter faß dann; Er ruderte mit frohem Muth Nach Ruhm und Lorbeer stand fein Sinn. Doch ach, er war noch weit vom Ziel. Es sank der Arm zu kurzer Rast, Still schaut er zu dein Wellenspiel, Und plötzlich Zweifel ihn erfaßt. Die Furche, wo sein Nachen ging. Gezogen kaum, sich lautlos schloß; Der Tropfen, der am Ruder hing, Zum Meere spurlos wieder floß. War das nicht seines Schaffens Bild? Er ließ von nun das Dichten fein; Er kaufte sich ein Firmen-Schild Und ward ein ehrsam chneiderleni 3tn wilden ttVfien. Tourist: Auf Etikette und gesell- schaftliche Manieren scheint man abcr hicr zu Lande noch nicht viel zu geben." Bloodi, Bill: Da sem Se aber sehr schief gewickelt, junger Herr. Schauen oe de achtzehn neuen Grabsteine da aus dein Kirchhof ! Da liegen achtzehn Leut d'runter, wo beim letzten Jahrcsball dcr Cowboys von Dcadville und Um gcgend" ohne Tickets 'rein wollten." kcichl erklärlich, A.: Sie entschuldigen, daß ich Sie anspreche, ich muß Sie schon irgendwo gesehen haben Sie sehen dem Rad fahrer Beck so ahnlich." B. : Aber ich bin ia der Radfahrer Beck." A.: Darum dic kolossale Aehn i chkei t." eöute Rathschläge. Trinke weniger! Athme mehr ! Speise weniger ! Kaue mehr ! Reite weniger ! Gehe mehr ! Trage weniger Kleider ! Bade mehr ! Langweile Dich weniger ! Arbeite mehr ! Verschwende weniger ! Verschenke mehr ! Schreibe weniger ! Lies mehr ! Sprich weniger! Aber handle mehr! m !ln;i!fiubi'ner Neuner: Wie smoeu ie die tioiien und die Preise bei uns? ' Gurt: Die Poiiioneii bürsten schon größer sei, wenn nur die Preise auch kleiner waren." ) juiiaor l'c Wie gelftS denn bei Deiner jungen Frau mit dem Kochen?" Nun, sie kann jetzt schon ziemlich bestimmen, was es wird!" U'uVrU'n,, Das ist, was aus der Welt ja So häufig man vergißt, Ein jedes Weib ist herrlich, Wenn es nur w e i b 1 i ch ist. 91. : , drüben thau?" ,Was hast Du dem, gerade da in diesem Mode -- Geschäft ge- !i A) mußte nur meiner Gattin ein neues seidenes leid laufen, um damit ihre Thränen trocknen z können." eöiitc rVn-bilerntM. Direktor seiner Heilanstalt f ür Trunk süchtige): Ich bin nicht abgeneigt, Sie als Wärter für meine Anstalt z euga giren, es fragt sich nur, ob Sie auch verstehen, mit meinen Patienten nutzn gehen." Bewerber: Haben Sie leine Sorge, HerrTirel tor. ich war acht Semester Kon leurdiener bei einer Stndenteiiverbin dung, da habe ich schon in dem von Ihnen berührten Punkte die nöthige Routine bekommen." Unerwartete Antwort, Herr: Möchten Sie nicht an einer Vergnügungsreise theilnehnien, Fräu lein Melanie?" Fräulein: Was verstehen Sie unter Vergniignngsreise?.. . Hochzeitsreise?" Der f atiloffelbclh ror (Bericht. Richter: Es zeugt überhaupt von großer Frechheit, daß Sie keine Be denken trugen, den Diebstahl am hellen Tage auszuführen." Angeklagter: Ja, Herr Richter Abends läßt meine Frau mich gar nicht fort." !!tt Kcfleaeii. Erster Schriftsteller: Nun, wie ver kauft sich Dein neuer Roman?" Zweiter Schriftsteller: Wie frisches Bro, mein Lieber!" Erster Schriftsteller: Also das Pfund für zchn Pfennig!" eschästsriicksicht. Torfwirth zn mehreren Bauern, die ihn hänseln): Sakra, wenn nicht 's Geschäft so schlecht ginge, ich werfet Euch tinit.v" Unter Strolrijcn. Wo hat denn eigentlich Deine Wiege jestanden ?" -o lulle ick nur erinnere, hab' ick jar keene Wiese nich' jehabt, ick bin in nc olle Appelstnenliste nstiepäppelt Worden." boshaft. Dn, hier ist ein ganz vorzügliches Echo, das sogar die Worte der Sprechen den sarkastisch pers'iflirt." Rede doch keinen ttiisinn, das ist ia unmöglich." Erlaube mal, als Du mir gestern hier an dieser Stelle erzähltest. Du habest als junger Arzt schon Hunderte von Patienten, was meinst Du. was da das Echo rief ?" Nun?" Enten!" Wenn Erfahrungen den Menschen auch nicht klug machen, klüger machen sie ihn doch manchmal. Mißmnthig stets und immer bang Nur finstern Weg gewahren, Das heißt, fein ganzes Leben laug Durch einen Tunnel fahren. Ans der Schule, Lehrer: Fritz, wenn Dein Pater 8 Schinken, 11 Speckseiten und '' Würste im Ranchfang Hai und er gieb! davon dem Lehrer 1 Schinken, 3 Speckseiten und ! Würste wieviel bleiben dann noch von jedem hängen?" ntz : 7 cchiuleii, 8 Speckseiten nid lt Würste." Lehrer: Sehr richtig. Das rechne u .vauie deinem Vater einmal vor. damit er sieht, was für Fortschritte D im Rechnen gemacht hast !" pretzijZ. Wollen Herr Kommerzienralh viel leicht eine a l t d e t f ch e Tracht zum .Kostümfest anlegen?" Was heißt altdeutsch ich trage nur n e u c S a ch e n." I ?sel, Betrunkener (der mit dem Kopfe im Wassertümpel liegt, sich schüttelnd): Brr, hat das Bier heute wieder einen schlechten Nachgeschmack!" DZs ist weibr. Dn bist im Stande, alles zu er reichen, wenn Du Geduld hast," sagte ei alier Herr, der ein Vermögen er warben, zu seinem Neffen, der eins ver braucht hatte. Du kannst Wasser in einem Sieb hertragen, wenn D:i war ten kannst." Wie lange?" fragte der reuige Ver schwender. Bis es friert," war die küble Antwort. . '