Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 13, 1898, Image 1

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Lincoln. VuK Donnerstag, 13. Oktober 1LW
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Ansllüld-Dcpcschc!!.
Im 2ii:nfr Mrmmibsintlj.
,n(;''ri'.unüti un Frankreich
t im Tuoan.
Tif Zcrllncr toli;n u iö ihr vhrf.
Tf utfnilaiit.
Set! in. 11. Oktlr.
Die Berliner Neuesten Nachrichten"
und andere Aläiter äußern ihr Ersiau
nen, bat; Polizeipräsident von VJinb
hkim in dcm Prozeß gegen den sozial
demokratische S.adlhügtti aussagte,
ti fei ihm l'cn Beschwerden über 'JJiifc
stände in derPolizei Verwaltung nichts
bekannt. ebensowenig wisse er etwas
von einem Bcschluh der Stadtverorb
etenversaminiung, den Magistrat zu
ersuchen, sich mit dem. Polizei. Präi
dritten bezüglich des skandalösen Fal
les Koppen' in Verbindung zu setzen.
,.Frl. Jloppin, ein anständiges Mäd
chen, wurde ai Prostituirte verhastet
und mus'.te sich aus Veranlag ung der
Sittenpolizei einer ärztlichen Unter
suchung nnterzikhen.) Ossenbar mue
der Stadtverordneten Beschluß vom
Magistrat unauSgesiihrl gelassen wor
den sein.
Weiter konstatircn die Blätter, das;
das Bericht das Vorhandensein von
Mißständen im Polizcideparicnient
thatsächlich anerkannt habe. z. B. da'g
tfiefanaene ans den PolizciburcauS ge
prügelt worden sind. Der '.'lngeklagte
Stadtlfagcn sei nur aus die sensatio
nellen 'Aussagen des Herrn von Wind
heim hin vcrurihcilt worden, denn ihm
war nur zur Last gelegt, behauptet zu
haben, der Polizeipräsident helfe den
Mißständen nicht ab. obgleich er diesel
ben kenne. Es scheine abcr, sagen die
Blätter, das; der Herr Polizeipräsident
nach dem Grundsatz Quod non in ac
tis. non in mundo" arbeitete. .Kein
Wunder, meint das Berliner Tage
blatt", das; so viele Mordthaten unaus
geklärt bleiben und die Mörder nicht
entdeckt werden.
Auch das; täglich wieder Brandstif
hingen in Moabit vorkommen, ohne
daß es der Polizei gelingt, die Thäter
zu entdecken, beweist, dasz die abfälligen
Kritiken über das Regime des Herrn
von Windheim durchaus gerechtfertigt
sind.
Die levorstch:nde Palästinafahrt
des Kaisers wird auf alle möglichcWci
se fruktifizirt. Bor Postkarten mit An
sichten ans Palästina, insbesondere der
Erlöserlirche in Jerusalem, kann man
sich kaum retten. In allen Schaufen
stern liegen sie, an allen Straßenecken
werden sie ausgcboten. Auch ein Fest-fahrt-Liederbuch"
ist erschienen, welches
Choräle, BaterlandSlieder und Volks
lieber enthält.
Der auf das Programm der Palä
stinafahrt absetzte Abstecher nachAegyp -
. ten ist gestrichen worden, weil der
Kaiser, wie nrft'riinglich geplant, den
Reichstag in Person eröffnen will.
Dieser Entschluß des Kaisers bat
überall den besten EndTcf aemacht.
Der Entschluß des Kaisers, den
Reichstag in eigener Person zu cröff
nen, und zu diesem Behuf feine Orient
reise etwas abzukürzen ist.wie man wis
sen will, bauptsächlick darauf zurückzu
führen, daß derKaiser noch höhereMili
tärforderungen zu stellen wünscht und
mehr in dieser Sache auszurichten
glaubt, wenn er an Ort und Stelle ist.
Ein Vikomte Calleville hat eine Bro
schüre veröffentlicht, in der er den Kai
ser ersucht, die Einrichtung des Ha
rcms nach demAbcndlande zu vcrpflan
zcn, weil gegen den auf allen Gebieten
überwuchernden Einfluß des weiblichen
Geschlechts nur der Harem ein wirksa
wer Abzugskanal sein würde.
Man findet es bier sehr vernünf
tig, daß die italienische Regierung an
geregt hat. di: -r.tr.na.tionde Confe
renz zur Abwehr gegen den AnarchiS
mus sollte nich: ;;:.s Diplomaten, son-
dern aus Vertretern der Ministerien
' der Justiz uno des Innern zusammen
geseift sein. Tri',dem g.'anb! man
nicht, daß die Eonrere.iz praktische Rc
fultate zu Tage fördern werde.
Wie es heisst, -st es nicht unmög
lich, daß die geplante :i'e;'"c der Prin
zessin Heinrich nach Kiautschau, um
ihren Gemahl zu Weihnachten zu be
suchen, rcec.en der sich wieder bcdrohli
cher gestaltenden Situation im Osten,
noch im letzten Momente aufgegcbe.i
wird.
Gcrhart Hauptmann'Z neuestesBüh
nenlrerk führt den Titel ..Der ?Zuhr-
mann".
Dr. Kienzl, der h omvonist der Oper
.Der Evangelimann", hzt eine reue
Oper Don Quirole" lomponirt. wel
che demnächst in der Veline: Hofoper
zur Aufführung kommen soll. Be
retS finden unter persönl!ch.'r Leiiui:
deÄ Komdonisten di; Proben statt.
Der Chef-Redalteur der ..Vosüschen
-Zeitung". Slcvhanv. trklärt in dcm ge
nannten Blalte. daß die B.'rdächtiqun
ä,en der Deutschen Tageszeitung", er
Kaie um die Transaktionen deZ entlas
senen HandelSredaktcurs des Blattes.
Dunh. gewußt und dieselben gebilligt,
jeder Begründung entbehrten iind daß
er die Tageszeitung" wegen Äcleivi
gung verklagen werde.
Bei einer ffeuerSbrun'r in Schmal
kalben, Regierungsbezirk Kassel, ka
men die Wittwe Happich sowie die Ar
beiter Becker und dessen Mutter in den
Flammen um.
In Brieg in Schlesien find fünfzig
Infanteristen am Tdphns erkrankt.
Die Polizeibehörde in Mülhausen
im Elsaß hat die ans der Schweiz aus
gewiesenen italienischen Anarchisten
k'csfir.i ?"d Scn.i.'.' iCct ii'.er die
Sc!:!rei,,er Grenze öbgcsck'ol-en.
Ein Birtreter der Verlags - irmz'
I. G. Eo!la ist gegenwärtig in London,
um die Vorkehrungen sür die Ueoer
setzung der ViLmarckschen Memoiren in
das Englische und die HerauSgzbe der
selben zum Abschluß zu bringen. 7s ür
das alleinige Rech! zur üsf rosse
lichung dieser Memoiren gleichzeitig in
London und 1iew Aork werden angeb
lich $100,(KM) verlangt. ein Preis,
der sehr hoch erschient, wenn man be
denkt, daß der dritte und interessanteste
Band dieser Memoiren gar nicht von
Eotta, sondern von Herbert v. Ais
marck tontrollirt wird .
Die Reichsbank hat ihre Diskonto,
rate von 4 auf 5 Prozent erhöht.
Es wird bekannt gemacht, daß das
Gerücht, die deutsche Regierung beab
sichtige, den Posten eines Gesandten
beim Vatikan nicht mehr zu besehen,
aus Irrthum beruht. Es wird hinzuge
fügt, daß Baron von Bülov'S Räch
folqer bereits ernannt ist, und daß seh
Raine in Kurzen veröffentlicht wird.
München. 11. Okidr.
Am Freitag ist hier die Wittwe des
würtemberaisch'i Arztes Dr. vonTeuf
fel gestorben, welche in den Ber. Staa
ten als Schriftstellerin besser unter dem
Namen Blanch: Willis Howard be
kannt ist.
England.
London. 11. Oktbr.
Die Veröffentlichungen dcS Blau
buches über die aZchcda-Affaire hat
deswegen so großes Aufsehen erregt,
weil man dielfach annimmt, daßSaliS
bury die öffentliche Meinung mit dem
bedanken vertraut machen wolle, daß
:in Konflikt zwischen Frankreich uno
England nicht außerhalb des Bereichs
der Möglichkeit liege. Nach einer Mel
dunq soll SaliSbury Freitag solche
Jnstrukiionen an den englischen Bot
schafter in PariZ oesandt, daß diese
:inem Ultimatum gleichkommen. SaliZ
bury könne nicht zurück. Er habe aus
kriicklich jeden Eompromiß abgelehnt.
Die öffentliche Meinung ist auf Sei
ien Salisburii's. Man glaubt zudem,
daß die englische Flotte mit 'der sran
zösischen leichtes Spiel haben werde.
Aus den Mittheilungen des engli
schcn Blaubuches über Faschoda geht
hervor, daß der französische Major
Marchand selbst von der militärischen
Schwäche seiner Position überzeugt ist.
Er iclbst möchte gern Faschoda verlas
sen, wo er in den nächsten Monaten
weder auf Verstärkungen noch auf
Zufuhr von Proviant rechnen kann,
:s sei denn mit Erlaubniß der Eng
(ander. Aus den diplomatischen Ber
öffentlichungen geht weiier hervor, daß
der französische Minister des Auswär
tigen erklärte, die Anwesenheit Mar
chand's in Faschoda solle keineswegs
line Bedrohung Englands sein, ja, es
hat den Anschein, als ob die Franzo
sen schon längst wieder abgezogen
n'ären, wenn nicht die Erörterungen
in den Blättern die öffentliche Meinung
ssrankreichs so erregt hätten, 'daß ein
jlbzug zur Zeit unthunlich erschiene.
Jetzt aber will Frankreich seineTrup
den keinesfalls vor dem Beginne der
Berhandlungcn zurückziehen, anderer
seiis will sich Salisbury vorher auf
keine Verhandlungen einlassen.
Von Paris wird gemeldet, daß die
Verhandlungen zwischen 'dem dortigen
britischen Botschafter und dem franzö
fischen Minister des Auswärtigen Del
ccsse in größter Herzlichkeit geführt
werden. Wegen der öffentlichen Erre
gung durch die Dreyfus-Affaire lass?
sich jedoch über den Ausgang nichts
Bestimmtes sagen.
Das Verhör der Hebamme Ranch
Euilsord aus Vridgeport,Conn., welche
sich unter der Anklage des Todtschlaqs,
begangen an Emma Gill. in Haft be
findet, ist im Polizeigericht in Bow
Straße um eine Woche verschoben
worden.
Der Bankier Ernesi Orgor Lam
bert. dessen G,schäftslokal sich im Tra-salger-Gebäude
benndei. bat fallet.
Seine Verb ndl cb'eiten soll n eine Mil
lion Pfund Sterling betragen.
uba.
Havana. 11. Oktbr.
Louis Kempner, der amer. Postmei
sier in Santiago de Euba. kam heute
Morgen auf seiner Reise nachWashing
ton hier an. wo er mit dem General
Postmeister in dienstlichen Angelegen
heilen eonferiien wird. Er berichtet,
daß das Zusammenziehen der span.
Truppen in Eienfuegos gute Fort
schritte macht:, es kommen dort jed:
Woche etwa 1500 Mann an. Es heißt,
daß in etlichen Tagen in der Provinz
Havarie: eine Eonferenz der eubanischea
Heerfübrer unter dem Vorsitze Gomez'
stattfinden wird. Es wird sich dabei
entscheiden, wie sich die cubanische Ar
mce in Zukunft verhalten wird.
Der General - Zahlmeister hat be
kannt gemacht, daß mit beute alle in der
Armee oder bei der Civilverwaltung
angestellten Personen wieder regelmä
ßig jeden Monat abgelöhnt werden. Es
sind jedoch noch die Löhnungen für vier
Monate fällig.
Die amerikanische SpezialEommis
Mission, welche beauftragt ist, Lagcr
Plätz? für die amerikanischen Occupa
tions - Truppen aus;usuchen. besuckte
. ..r, (vf . i i. , y ) t-' ,is T(
Plätze in der Provinz Pinar del Rio.
oouni'iü'ire lc!,'eü aus cii't;n
Spczialzuge, der vergangene Rackt zu
rücklchrte. Sie entschieden sich dc.hin,
daß ein Laaer auf den Bergen, in der
Nähe von Gucnajay, eingerichtet wer
den sollte, und werden die ersten amer.
Truvpen dort am 1O. November ein-treffen.
V i ll I 1 1 i .ul .
y a c i ; . ii. O!l5-.
Der Eoenei-vn! L-er.'cn:!: ::.
Inhalt einer llrtc rrcl'i'r.it i:it 6r::
englischen Jie'.ciilcn'v.iriier oKrinr
Iciiii, der z. in 'i';e:;:.; '.eil:.
Minister soll $ür't i'aien. d.iß iii;i :
Ber. Staa!?:: ät:f den il: ',n:c:i i-1
dersclkeu Laae beflir.d": iri. vi:.;lai:
in Acgnp'.en und l:-.iY. 0":t diese!
Mission zu rf;;Ufn. Für die Ver.
Staa'.en sei die 'cit .vtc:.i:::crt, ilu
Gcbiek ,'Szude: k.cn n? sie wiivde::,
um dies z'i meieren, oiut. den Bei
stand Englands r.;cvi ;,uni'.-!:L-tiie:i.Di:
Bereinigten Staaten Grißdritan
nien mit Kanada s.ien unanaridar.
Alle Bemiibun.-.en 'der Dre.ifübler die
Lage Piequart' dcsscr zu g'stalien, sind
fehl geschlagen.
Zola schreibt einen NMien Noma7,,
der den Titel ,.?;rtichioarfeit'' trager.
soll. Ebenso ist e: dcr lüederschrist
seiner Eri,in.-.-ungei! beschäftigt, die
aber erst nach feinem Tore verössent
licht werden soeu und angeblich ein
neues Licht auf die D:e:ifuS Afiaire
werfe jollen.
Die amriiai'isch?:: om'niffäre hiel--
ten heule zwei Sitzungen ab, in wel
chen die (,uf die schwebenden Frage
bezüglichen neu' Jnfrtna'ior.cn ccwo-
gen wurden.
Man glaubt ,da' die Eommissäre sich
zur Zeit'mit Euba und der Erledigung
seiner Schu!dfra,e beschädigen. Die
Pariser Presse zagt Änlichen von Be
sorgniß wegen Spa,i!ens Sache.
Ein wahrschcinüc-., von der Regie
rung inspirieier Anüel im Rcatin"
meint, daß Frankreich sich wegen Fa
schoda's. das sogar die Egypter selber
niemals lzatten beixnipien können, nicht
in einen Krieg mit Englano stürzen
sollte, und daß die Franzosen sehr wohl
sich von dort zurückziehen könnten, olme
ihre Kolonialpclilik aufzugeben. Der
Artikel hat belräättlicheS Aussehen er
regt. Die Pariser Presse rät!: in der Fa
shoda - Angclcgenkeit ,'r Mäßigung.
Man glaubt, daß die Regierung sich
mit Grazie zuiiiäziehen kann, ivenn der
Major Marchand berichtet, daß ee
Fashoda nicht ballen kann. Die Ber
öffentlichung eincö solchen Berichtes
würde dicRegicriing berechtigen, Mar
chand abzuberufen.
Jules Cambon. der frauzösischeLot
schafter in Washington, der sich auf
Urlaub befindet, ist hier angekommen.
Die Slteillage ist, wenn auch keine
ecnsllieben Uncudeu vorkommen, doch
noch immer hr!ir.. Es steht sogar ei
ne allgemeine Abreit?, - Eilistelluna
Paris und den Vo:städten in AusI4,
Die Nöhrenleaer -,:nd Dachdecker sind
bereits gleichfalls au den Streik m
gangen, und die Schreiner un!' Tisch
ler werden folacn. iji? verlautet, daß
auch Babnbrdienreie und allerhand
Geschästslu!e siel? e:i Streikern an
schließen werden. Die sranzv'ische Re
gierung hat sieb erbeten, die Posten der
streikenden Lo'ciiirü'oiiil'rer mit Mili
tär - Maschinistee z: besehen, uno,
wenn die Bäckerei - Arbeiter streiten,
auch Brot backen zu lassen. Die -zahl
der Streiter wird zur Zeit ans nahezu
80,000 geschäht, und man fürchtet, daß
sie sich noch bedeuiend vermehren loird,
obwohl der Stadiratl, von Paris einen
Beschluß angenommen hat. welcher den
Seine - Präfekien auffordert, sämmt
liche Abmachungen mit Kontraktoren
rückgängig zu machen, wenn diese sieh
nicht mit ihren Leuten vergleichen, und
die Arbeit binnen 24 Stunden wieder
aufgenommen wird. E? wurden heute
an mehreren Plähen Versammlungen
der Streiker abgebalten. Eine wurde
vom Militär zersprengt.
csierreieli-tt ugarn.
W : e :i . 11. Olibr.
Im Wiener Ecmein'erath hat cs
wieder einmal einen lärmenden Auf
tritt abgesetzt. Auf der Tagesc" dnung
stand die Frage betreffs Genehmigung
des städtischen Vertrags mit der engli
schen Gasgesellschaft.
Die Gegner i:2 Leitrades opponir
ten 'der Annahme desselben auf das
Heftigste und Gemeinderathsmitglied
Focher meinte, Bürgermeister Luezer
bätte sich lieber erschießen sollen, anstatt
die früher von ihm verhöhnten Englän
der anzubetteln. Auch wären Later
ncnpfosten noch zu anderen als Gas
zwecken geeignet. Auf diese Schmcicbe
leien antworte!.' Luegcr mit der Erklä
rung, daß er Fochcr wegen Beleidigung
verklagen werde.
Nach hitziger Tebai!? wurde derVer
trag für angenommen erklärt, was die
auf der Gallerie befindlichen Lue.iki-i.-i-ner
mit folcker Befriedigung erfüllte,
daß sie den Lueger marsch anstimmten
und die Gegner des Bürgermeisters und
des Vertrags mit der englischen Gas
gesellschaft in roher Weise insultirten.
Herrn Heinrich Eonricd. Direktor
des Jrving Placc - Theaters in New
Jork. ist vom Kaiser v?n Oesterreich
das Ritterkreuz des Franz - Jofephs
Ordens verliehen werden.
A'dalb-rt Mallowsln wird auf seine
bevorstehende Tournee durch die Bei.
Staaten im Jahre ifioO eine Kunstreise
nach dem Transraal folgen lassen.
Hans Richter, der bekannte Orehe-ster-Tirigent
d?" wiener Hofoper, hat
sich bereit rk,äri. :a.i Musilhalle
Orchestcr in Manchester zu leiten und
auf alle anderen Engagements, mit
Ausnahme de? Leitung der Birming
hem'er Mufi! feste, zu verzichten.
Der frühere Titcktor des Wiener
Burgtheaters Dr, Buräbarot bat die
Kritik der argi,;, -.irr - Aufführungen
in der Wc-chensel-ri!! Die Zeit" über-nommen.
Atalikn.
Rom. 11. Oktbr.
In Folae der finanziellen Bedräng
risse der Reai,runa bat der Marine,
minister auf die Ausführuna des weit
gehenden Flolienproaramms. das die
Ausgabe von $ö40.00O.0i.X) Lire be
dingte. Ber icht .-eleisiet. Er wird sich
an SUlle dessen mit einem Credit vern
23,000,000 Lire zufrieden aeben. Es
wird dadurc!, eine Ministerlris? ver
bindn!. Man glaubt, daß das die
jäbriqe Budgei ein Dtfi;it von 17.
0(,0.000 Lire cusweisen wird.
Zpanicn.
Madrid. 11. Oktbr.
Hier verlautet, daß die Räiununa
Portorikos in nächster Woche beendet
sein wird. Euba werde Ende Novem
ber vollständig geräumt sein. Die Re
gierung hat 21 Dampfer gechartert,
die die spanischen Truppen zurückbrin
gen sollen. Die Soldaten haben ihren
Sold bis Juni erhalten und werden
bei ihrer Landung in Spanien noch
eine zweimoilatliche Löbnunq erkalten,
sie erhalten außerdem Eivilkleider und
werden s : fort entlassen.!
Philippinen.
Manila.jll. Oktbr.
Der Lieutenant Wileoz und 6 Mann
vom Flaggschiff Olympia" sind nach
den nördlichen Provinzen gegangen.
Aguinaldo verweigerte gestern einem
Lcichcnzug vom britischen Kreuzer
Powerful" den Kirchhof zu betreten,
weil etliche von dem Gefolge Gewehre
trugen, um den üblichen Salut abzu
geben. Heute wurden bei dem Jnsur
gentenfübrer kräftige Vorstellungen er
hoben, tvelch- zur Folae hatten, daß das
Begräbnis; in der gewünschten Form
stattfinden konnte. -
?ie brntt lussichten.
Washington. D. C... 11. Oktbr.
Der Statistiker des Ministeriums
für Landwrthschafi machte heute svl
genden Bericht über den Stand der
Ernten am 1. Oktober bekannt:
Der durchschnittlichcStand des Cor
nes am 1. Oktober war 82 Punkte ge
gen 84.1 Punkten, am 1. September
'98 und 77.1 Punkten cm 1. Okt. 'd7
und 82.9 P"nkten als Durchschnitt für
die verflossenen 10 Jahre. Kentucky .
Ohio und Missouri stehen auf demsel
ben Punkte wie am 1. September '98.
Illinois ist um 4 Punkte gestiegen, da
gegen Jndiana um 4, Jotoa um 2 und
Nebraska um 5 Punkte gefallen. Im
Süden haben sich die Aussichten allge
mein verschlechtert.
Der Bericht über denStand desWei
zens wird noch zurückgehalten, 'bis wei
tere Berichte eingetroffen sind.
Vorläufige Abschäh''ngen ergeben ei
ne Haferernte von 27.5Bushel per Acre.
Dies ist drei Zehntel Bushel weniger,
als die Schätzung am 1. Oktober ''97
lautete. In Bezug auf Qualität
steht die Ernte auf 83.3 gegen 87.0 letz
tes Jahr.
Die vorläufige Schätzung der Ger
sienernte ist 21.6 Bushel per Acre oder
2.9 Bushel weniger als die Schätzung
in 1897 lautete. Roggen dürste lr.6
Bushel per Acre ergebnen, oder fünf
Zehntel Bushel weniger als die Sckät
zunq in 1897 lautete. Die Qualität
ist 90.1 aegen 92.7 letztes Jahr.
Der Stand der Kartoffeln hat sich
um 5.2 Punkte verringert, ist aber doch
noch 10.9 Punkte höher als am 1. Ok
tober 1897.
Tie letzte prpcdition.
San Francisco. Cal.. 11. Olt.
Gen. Merriam hat bestimmt, da 7,
die folgenden Truppentheile die nächste
und voraussichtlich letzte Epedition
nach den Philivvinen begleiten sol
len: 3. Bataillon des 23. Infanterie Rg.
und Oregon Rekruten, 18 Offiziere,
542 Mann.
Batterien A. und B. der California
schilleren Artillerie, 8 Offiziere, 297
Mann.
Wyoming leichte Artillerie, 2 Ossi
ziere, 105 Mann.
Nevada Cavallcrie. 2 Offiziere. 94
Mann.
1. Washington Ins. Reg., 4? Osii
ziere. 1158 Mann.
20. Kansas Ins. Reg,. 43 Offiziere,
1121 Mann.
1. Tennessee Reg., 35 Offiziere.
1005 Mann.
53. Iowa Ins. Reg.. 43 Offiziere.
1044 Mann.
Im Gemzen 101 Offiziere. 5079
Mann,
Das Bataillon des 23. U. S. im.
und die Oregon Rekruten, 15 Offiziere
und 043 Man, werden auf der Se
nator" eingeschifft, welche Ende dieses
Woche abfahren wird: vielleicht kom
dazu noch 200 Mann von den Batte
rien der Calif. schweren Artillerie.
Neue Waldl'randc.
M a r b l e . Col.. 11. Oktbr.
Tie durch den Schnecfall zeitweilig
gedämpften Waldfeuer sind auf's
neue ausgebrochen und richten großen
Schaden an. Die Ortschai't Gotbic ist
in Gefahr. Ueber den Tbälern bangen
dicke Rauchwolken und Nachts ist der
Himmel retbgcfärbt,
Zkuftschiffer vcrunIüSt.
San Francisco. Cal.. 1 1. Olt.
Chas. M. Vosmer. ein Luftschiffer
und Acrobat, der in den Ehutes, ei
nem Nergnüaungslokal nahe Golden
Gatc. Vorstellungen gab, fiel 50 Fuß
tief auf die Straße und erlitt schwere
Verletzungen.
telbsicvkr an Bsrd.
Philadclpl ia. 11. Oltbr.
Auf dem Fruchtdampfer Banan",
der bei Rcedi? Island ankert, ereignete
sich heute ein verdächtiger Todesfall in
folge Ficberes. Ein Ar;t der Quaran-änc-Stc,tion
erklärte, daß der Mann,
nn Passagier, am gelben Fieber starb.
ZllllZnö-Dcpcschcn.
Panischer Schrcikkil.
ric Bevölkrrung ?iors Ä'kinncfo
ta's littcrt vor den Indianer:.
Tie Nkiie tti 'finsitiMttn.
Ttr iiöiancr,.,liifiiiii.
M t n r. t ü i v 1 1 . Minn.. 11. Olil r.
Von Reinidji wird aemeldct: Ein
Gerücht, daß die Indianer kämen, ver
ursachtc einen panischen Scdrecken in
der Bürgerschaft, die sich beim Court
Hause versammelte. ES wurde ach
Soldaten telcgraphirt.
M in neapolis.Mii'n.. ll. Oltbe.
General-Adjutant Mueblberg von
der Staatsmili; bat an den Gonver
ncur Elouab von Dcer Riocr aas tele
grapbirt. daß die Bevölkerung sehr in
Unruhe sei und wcitereTruvven nölh'g
würden. Er habe Kundschafter aus
gesandt, um die Wahrkeit der öieriichi'
zu e.forschen.
M i r n e a v 0 l i s . Minn.. 1 1 . Oktbr.
130 Mann vom 14. Min. Reg. unter
Oberstlieutenant Johnson uno den
Eapt. Schaeffer und Holmes verliefe
die Stadt, um sich nach dem Schauplatz
der Judianerwirren zu begebe, speziell
nach Farris und Benidji.
Tie Weise kco Präsidenten.
Washington. D. C.. 11. Oktbr.
Der Extrazug, welcher den Präsiden
ten und feine Begleiter ach Omalia
bringt, verließ Washington heute
Bormiitag um 9 Uhr. Der Präsid'.ni
und seine G-altin werden den Zug in
Canton, wo sie zur Zeit weilen, bestei
gen. Die von hier Abfahrenden sind:
Sekretär Gage und Gattin. Sekretär
Alger und Gattin. General-Postmei-ster
Emory Smith und Gattin, Sekre
tär Bliß. Sekretär Wilson und Toch
ter. Hülfs-Sekretär Mkitlciohn. Se
kretär Porter und Sekretär Cortelyou,
Capitän MeWilliams und Gattin,
Herr W. N. Babcock und Gattin.
Die ZZrikvkttepuimisston.
Washington. D. C.. 11. Oktbr.
Laut Mitthiilungen vom Vorsitzer
Day glaubt unsere Commission noch
vor dem Zusammentritte des Congres
ses mit ihren Arbeiten zu Ende zu
kommen, da Spanien wobl oder übel
den Forderungen der Ver. Staaten
Nachgeben muß. Es hat alle Hofsnun
gen auf eine Einmischung der einen
oder anderen europäischen Macht auf
gegeben. Die Regierung dürfte durch die
französische Regierung einen Protest
an Spanien erlassen, gegen die Aosen
dung kines spanischen Hiilfskreuzers
mit Waffen und Munition nach Ma
nila. Der Kreuzer ist die Buenos
Apres", der nach Sinaavore unterwegs
ist. Die Divlomatcn sind über die An
gelegenheit verschiedener Ansicht; meh
rere derselben meinen, daß Spanien
das Recht habc.Berstärkunaen nach dc:
Philippinen, mit Ausnahme von Ma
nila, zu senden, da die Inseln sich so?
mell noch immer in seinem Besitze be
fänden. Tic Unters chungöcommission.
Washington. D. C.. 11. Oktbr.
Der Kriegsseeretär Alaer hat der
Kriegsamts Untersuchungs-Commif-sion
eine ungenügende Antwort auf de
ren Fragen zugehen lassen. Er
schweigt M) vollständig darüber aus.
wer für die. Wahl der Feldlager-Plätze
verantwortlich zu machen ist. und er
wähnt nur, daß General Lee den Platz
in Jaäsonville aussuchte. Die Com
Mission wird auf eine eingehendere Be
eintwortung ihrer Fragen bestehen.
Jetzt werden die Mitglieder die ver
schiedenen Feldlager besuchen, vorerst
Camp Meade, dann Jacksonville, wo
Col. Bryan ein Hauptzcuae sein wird;
in New Aork soll Theo. Roosevelt ver
nommen werden. Der Ausflug nach
Santiago wird den Schluß der Unter-suchungs-Atbeiten
bilden.
Noch eine Untersuchung.
Washington. D. C.. 11. Oktbr.
Obwohl mehr als ein Vierteljahr seit
der Vernichtung der spanischen Flotte
vor Santiago verflossen ist, ist die
Frage, welchem von beiden amreikani-,
scheu Geschwader - Kommandeuren
der Ruhm des glorreichen Sieges ge
bührt wenigstens für die Admini
stration noch immer ein offener. Die
Regierung hat offenbar bemerkt, daß
ihre bisherigen Bemühungen nicht ge
nügten, das Volk davon zu überzeugen,
daß Sampson und nicht Schlcy daö
Kommando führte, und den Kredit
für den Sieg verdiene. Sie hat nun
eine nochmalige offizielle Untersuchung
angeordnet, welche genau konstatircn
soll, wer der Sieger von Santiago ist,
welchen Antheil die einzelnen Schisse
an der Schlacht nahmen, und wo sie
sich während der verschiedenen Phasen
des Kampfes befanden: ob der eine
oder der andere der Geschwadcn-5!om-mandeure
Befehle signalisirte, und ob
die Befehle befolgt wurden. Die Un
tersuchungsbehördc ist dieselbe, weiche
von Admiral Sampson ernannt wur
de und welche nichtsdestoweniger kon
statircn mußte, daß jedes der kampfun
fähig gemachten Schiffe 5 zöllige
Schußwunden aufwies, die nur von
der Brooklyn", dem einzigen amerika
nischen Kriegsschiffe in der Schlacht,
welches 5-Zoll Kanonen in seiner Ar
'illerie trug, berriibrcn konnten. Die
Zommiision soll in Tomvkinssille :!)?
Sitzungen r.M nlttn.
I 2ail,k frans.
W a s h i n q t 0 n . D. C.. 11. Oktbr.
AuS Havana kommt die Wachncht,
daß Admiral Sampson. der angeblich
während de ganzen Krieges nicht ge
sund war, nun schwer erkrankt daruic
dcrliege, und daß er sobald als inoglitf?
nacfi dem Norden gesandt werden
müsse. Einer der Offiziere der New
?)vrk", der während des Krieges Gele
genbeit hatte, den Kommandeur de-'
Nordatlantischen Geschwaders genau
zu beobachten, erzählt, daß Sampson
schon nach der Beschießung von Ma
tanzaS sich kaum aufrecht zu erhaltn
vermochte, und daß er sich bei dem
Bombardement von San Juan nur
mit größter Mühe auf Deck schleppen
konnte. Obwohl Kapitän E hadivick ihm
rieth, sich zu schonen, blieb er auf der
Brücke. Während des Krieges büßte
er 40 Pfund an Körperfchwere ein und
die mit der Führung des Geschwaoers
verbundene Aufregung und Hirnardeit
zerrütteten seine Nerve. Seine jetzig:
Krankheit ist eine Verbindung von
Maqen und Nervenleiden.
ttkvcrkilte Zliat.
E a r l i s l e , IL.. 11. Oktbr.
Der 20 Jahre alte Joseph N. Cor
eoran, der Sohn eines nahe hier weh
enden Farmers, beging gesternSelbst
mord; seine Braut, Lcila Shodc. liegt
schwer verwundet darnieder. Die Tra
gödie ereignete sich, während das Paar
auf dem Friedhofe eiueZusammcnkunft
hatte. Die einzigen Zeugen des Vorfal
les sind Seott'Crabtree und Rosa
Smith, intime Freunde des Paares,
welche zusammen mit demselben aus
dem Fricdhose auf einer Bank saßen.
Ccreoran zog einen Revolver aus der
Tasche, der sich durch Zufall entlud,
und Leika eine Wunde in der Hiiiftc bei brachte.
Das Mädchen fiel in Ohn
macht, und ihr Liebhaber versuchte ver
pebens, cs wieder zum Bewußtsein zu
bringen. Plötzlich sprang er auf. schoß
sich eine Kugel in den Kopf und stürzte
sofort todt nieder. Leila weiß noch
nicht, daß sich ihr Bräutigam das Le
ben genommen hat.
Hotclbrand.
Sioux City. 11. Otkbr.
In Leeds, einer hiesigen Worjiadt,
brannte das Hotel Grand" ab, wobei
zwei Reisende, die am Abend vorher
angekommen waren, das Leben ver
loren. Tie Namen der Verunglückten
konnten nicht ermittelt werden, weil
das Fremdenuch verbrannt ist. Das
Hotel hatte einen Werth von ungefähr
$40,000 und war nicht versichert.
?ic Ztrciklage in Birdrn.
Carlinville. Jll.. 11. Oktbr.
Die Lage in Virden. wo die Kohlen
grübe: streiken, ist ebenfalls drohend.
Gouverneur Tanner' Weiaerunz. den
Forderungen der dortiaen Grubengc
sellschast um militärischen Schutz für
ibre Nicht - Gcwerkschaftsarbeiter zu
entsprechen, hat die Streiker sehr ermu
thiat. Aus Antrag des Geschäftsführers
Luken:- von der Chicago - Virden Coal
Co. hat der Richter Owcn Thompson
vom Kreisgericht in Springfield einen
Einhaltsbcfehl gegen eine Anzahl
Streüsiihrer erlassen, welcher denscl
be es verbietet, sieb in die Angelegen
heiten der Grubenbesitzer zu mischen.
Tie arto Biord-Assaire.
C a n t 0 n . O.. 11. Oktbr.
Frau George, welche in dem Veroach
te sieht, George D. Sarton erschossen
zu laben, wurde beute Morgen um 10
Uhr unter der Anllaae des Mordes er
sten Grades dcm Richter vorgeführt;
das Vorverhör wurde aus morgen an
beraumt. E? beißt, daß die Vertheidi
gung ei Alibi nachweise will und daß
die Scküssc von einem Manne in Frau
enklcidern abgefeiert wurden. Eine an
den hiesigen Polizeiche adressirte, ün)
. ?). Z. un!cr, c:chn,te Postkarte cnt
hält Folgendes: Ich habe Saxton er
schössen und es thut mir sehr leid; san
gen Sie mich, wenn Sie können."
Ieuer. Tempelritter.
P i t t s b u r g . Pa.. 11. Oltbr.
Im Richelieu Hotel brach ein Feuer
aus, welches glücklicherweise gelöscht ,
werden konnte, ehe cs großen Schaden
anrichtete. Mehrere Gatte erlitten bei
ihrer eiligen Flucht leichte Verlegungen.
Zum Conelave der Tempelritter
sind bereits über 100 Vereinigungen
ans allen Landestkeilen eingetroffen.
Der Iremdcnzufluß verspricht ein gro
ßer zu werden.
chiffS tatastrppie.
P b i ! a d e l p h Z a , Pa.. 11. Oktbr.
Der englische Dampfer Weehaw
ten', mit Oel beladen nach Venedig,
sank im Telaware. ca. 20 Meilen un
terbalb der Stadt, und gerieth in
Flammen. Das Schiff fuhr am Sam
siag mit Oel im Werthe von 510,000
von hier ab. Tie Mannschaft rettete
sich c,uf einem Boote. Das Schiff war
von der Standard Oil Co. gechartert;
es ist 310 Fuß lang, mit 2784 Tonnen
Ecbalt.
Tie Bergungsarbeiten.
Play a del Este. Cuba. 11. Okt.
Die Arbeiten an dem spanische
Kreuzer Vizcaya" wurden oufgege
den, da Taucher fanden, daß das
Schiff große Lecks hat. Hobson wiro
nun die Expedition zum CristobalCo
lon" begleiten. Die Jnfanta Maria
Teresa" wird am 18. b. M. nach New
Fork oder Norsolk abgehen.
Tie I. Nat. Bank von Hawaii.
San Francisco. Cal.. 11. Okt.
Mit der Gaelic" werden dieser Ta
ge zwei hiesige Bankiers nach Hawaii
reisen, um in Honolulu die 1. Natio-nal-Bank
von 5?awaii zu gründen mit
, 51.000.000 Cavital Die Namen der
Zerren sind bislang niöl bekannt.
' I
-"
5er Arizo,a jfit.'ir
schreibt in seiner neuesten Nummer: j
Die Politi !.- Wir sind Po
meisler und Mayor von des Rcpuol
kanerthuinö Gnaden; aber der Hen!,t
soll uns holen, wenn wir dem Getiie'
dieser Partei viel Geschmack bgewin
nen können. Damit ist nicht gesagt
daß uns die demokratische Partei des,
ser gefällt, Politisch Lied, ein gar
stta Lied." Wir haben nie gegiaubk
rg die Politik im gelobten Lani
Amerika so dreckig ist. Es hat uns d'q
Tausend Dollars gekostet. Bürgerinci,
ster don so einem Nest, wie Giveada.t
Gulch, Arizona, zu werden; und v. l
haben wir jetzt? Nischt haben wir,
Kummer und Verdruß!! Kein Bingi
läßt die Gelegenheit vorübergehen, unj
als Hallunken oder Echwcinhuno z
verschreien und zu insinuiren, daß wii
unsere langen Finger mindestens al'i
Tage einmal in die öffentliche Kaffl
stecken. Daß Gott erbarm! Wenn wij
wirklich stehlen wollten, wir könnte
boch nichts kriegen es ist ja kein rot
ther Heller dq. Entwcder haben unt
lere Vorgänger Alles stibitzt, oder d'
Bürger jaben der Stadtkasse gcgenüi
der nie ihre Schuldigkeit gethan.
Wir sind der verdammteste Lügnel
in Arizona, wenn uns das Amt dr
Mayors, in den ivci Jahre und drej
Monaten seil wir es innehaben, mehz
Itfie anderthalb Hausend Dollars ein
gebracht Hai. Und da sagt-man, dajj
die Politik sich bezahlt!!
Corruption und Lumperei f inl
liberall an der Tagesordnung. Die At
ger Geschichte z. B. will uns gar ich
gefallen. Wir find der Ansicht, daj
gewisse Leute im letzte Kriege horrem
des Geld gemacht haben. Wir meinet
die Contractoren. die für die Armes
Proviant. Schuhwerk. Kleider, u. f. W
lieferten. D i e haben ihr Schäfleitz
in's Trockene gebracht und kein Hahl
kräht darnach. Das Bolk natürlich un
die Presse protestirt. aber was hilft's!
Sie haben ja gar nischt zu melden.
Und nun faseln die Schafsköpfe ooq
Expansion! Sie sollten einem armch
Zeitunqs - Groschenferkelchen in Ar
zona lieber mal ein paar Thaler zu,
kommen lassen, als die vollen Taschei
der östlichen Millionäre noch mehj
füllen. Der Henker hol' das G
schmeiß! ,
Der Juwelenschmuck der Tamen.
Die Menge von Juwelen, mit denen,
sich die Modedamen auf beiden Seile
des Oceans behängen, ist oft auch
schon von Leuten gerügt worden, deren!
Reichthum ihnen eine große Schaustel
lung von Juwelen gestattet. Wen
sich aber unsere heutigen Damen die
Vorbilder aus früheren Zeiten zum
Muster nehmen, so erscheinen, wie
kürzlich ein Geschäftskenner nachge
wiesen hat, die Modernen noch beschet-
den. Nach Plinius rrug Lollia Pau
lina, die Gattin Caligulas. auf ihrem:
Kopfe, um ihren Hals, auf ihren Ar
men, Hände und um ihre Taille Per-
len und Smaragden im Werthe von
6.720.000 Mark. Faustina besah ei
nen Ring, den man auf 800.000 Mark
schätzte; Domitia trug einen solchen im
Werthe von 1,200,000 Mark und Cae
sonia besa'ß ein Armband, das 1,
500,000 Mark werth war. Seneca
klagt, daß eine Perle im Ohr den Wei
ber'n nicht mehr geniige, sie verlangten
deren drei, obgleich ihr Gewicht bei-,
nahe unerträglich wäre. Im alten
Rom gab es Frauen, deren einzige Be
schäfiigung darin bestand, die Ohren
der Schönen, die sich die Ohrlöcher
durch zu schwere Gehänge zerrissen
und verletzt hatten, zu heilen. Die
Ohrringe der Poppea waren 3,000
000 Mark loerth. und Calpurnia, die
Gemahlin Caesars, besaß ein Gehän
ge, das doppelt so hoch taxirt wurde.'
Maria von Medici ließ sich zur Taufe
eines ihrer Kinder ein Kleid anferti
gen. das mit 32.000 Perlen und 3000.
Diamanten benäht war. Als sie es zur
Ceremonie anziehen wollte, war es sol.
schwer, daß sie es nicht tragen konnte
und sich mit einem anderen begnügen
mußte. Im Mittelalter fröhntcn auch,
Männer diesem Luxus, und Philipp
der Gute von Burgund trug oft Juwe
len im Werthe don 800,000 Mark an
sich. Wenn er durch die Straßm ging,
kletterten die Leute der eine auf den
anderen herauf, um einen Blick auf,
ihn werfen zu können. Der Herzog
von Buckingham erschien am Hofe von
St. James in einem Anzug, der 1.
600.000 Mark gekostet hatte, und die
Kleidung der Edelleute im Mittelal
ter war buchstäblich mit Gold und ed
len Steinen bedeckt.
Kindlicher Begriff.
Lieschen: Mama, die Tante haj
uns recht lange nicht besucht. Mut
ter: Sie kann uns ja jetzt nicht besu
chen, da sie seit sechs Wochen im Ladt
ist. Lieschen: Ist sie denn so schmu
tzig, daß sie sich so lange baden mußk
Ein starkes Argument zu Gunsten
deS Gemciildebetriebs öffentlicher
Nutzanstalten liefert das .Manual of,
American Water Works" durch eine
vergleichende Zusammenstellung der
Preise, die das Publikum in den
Städten mit städtischen Wasserwerken
und in denen mit Potwcrken für
die Wasserbenutzuiig zu zahlen hat.
Für die gesammte Ber. Staaten
stellt sich der jährliche Durchschnitts
preis pro Familie für die städtischen
Betriebe aus $21.5.1, für die Privat
betriebe avl $30.82 ci Unter
schied von $0.27 cder ungefähr 30
Procent zu Gunsten des Gemeindebe
triebcs.