iu für die Freiheit. T cm MiUidien uadiaalili von .1. cindit. 3 ii)Pii feit Dickn Jahren Uuir ick) als VottMtiotiuf uljrcr angestellt. vi habe meine Maschine lieb gewonnen und nible mich nirgend- wvhler als ans der Plattform, freilich werden wir nicht w geachtet wie Kapitäne der Tampf schiffe, obgleich auch wir das Leben von Hunderten in der Hand haben. lies toinmt aber wobl daher, weil wir lein äußeres Z.eicheit haben, das uns den Paiiaiticre kenntlich macht. Trotzdem erfüllen die meisten Don uns ihren Be ruf gern, und allen Votoinotiof ubrern treten Z brauen in die Augen, wenn sie turn ihrer Maschine Abschied nehmen muffen. Auf den Hauptstrecken der englischen Bahnen liegen vierfache Geleise, für den Schnellzug- und Perfpncni,tuu'cr lehr, so das? zwei in gleicher Richtung fahrende Zuge immer nur durch ein Gleis von einander getrennt find. An einem Zage im Herbst des Wahres 188. .wurde eine billige Sonderfahrt von Portsiuoutb nach Waterloo veran staltet, ich weis? heute nicht mehr, aus welchem (Grunde, Ich war bestimmt, den Zug nach Portsmviith zurück uibrin gen. Wir fuhren um i Uhr 27 Minu ten ab, hatten aber vor unserem Be stimmnngsort nicht zu halten. 1a wir einen anderen vor uns abgefahrenen gewöhnlichen Zmi Überholen mußten, uns aber lein anderer Zug entgegen kam, benutzten wir das linke Gleis, so daß wir dem rechten Echnellznggleis recht nahe waren. Um 0 Uhr X Mi nuten fährt von aterloo ein Erpreß. zng ab, der in 3onthampton Anschluß an das .tinualboot hat, uns also über holen mußte. Wir hatten die Station Namsvark gerade passirt, als ich den Schnellzug nahen hörte, der im nächsten Augenblick neben uns war. In diesem Moment erhielt meine Maschine etwas mehr Tnnipf, deshalb blieben wir eine Weile fast nebeneinander. Ta bemerkte ich, das; sich im (5zpreßzngc an der Seite unseres Zuges ein (Jouvee erster lasse öffnete. (Weich darauf war der darin fixende einzige Passagier auf das Tritt brett getreten, hatte sich zum Sprunge bereitet und sprang auf die Plattform meiner Maschine. In einem Anfalle von 3chreek erfaßten der Heizer und ich den Ankömmling und brachten ihn in Sicherheit. ' Wahrend der Heizer Koh le auswarf, sagte er leise zu mir: Ich glaube, der ist verrückt!" Als wir eine kleine Station passirt hatten, wandte ich mich dem fremden wieder zu. Er war ein junger Mann mit glaltrasirtem Besicht und gutem Anzug, der todtenbleich und zitternd vor mir stand, denn die Plattform einer Lokomotive ist für Neulinge ein etwas unangenehmer Aufenthalt. Wissen Sie auch, daß Sie einen tollkühnen Sprung gemacht haben?" fragte ich. Was hat Sie dazu veran laßt ?" Ich war dazu gezwungen!" war die Antwort. Gezwungen? Von wem denn? Sie waren doch allein im (5oupcc, soviel ich sehen konnte." Ja, ja, ich weiß. Aber ich war trotzdem gezwungen und will alles er zählen. Ich wollte entfliehen, dies war der einzige Weg." Entfliehen ? Vor ivern denn ? Bor der Polizei ? Sie irren aber sehr, wenn Sie glauben, daß wir Sie nicht aus- liefern werden." Nein, nein, nicht vor der Polizei, denn ich bin kein Perbrechcr. Hören Sie. was ich Ihnen erzähle: Ich gehörte einer geheimen Perbindunq von ?uhi listen an. 5s würde eine zu lange E!o schichte werden, wenn ich erzählen wollte. wie ich in die Gesellschaft kam. Wenn aber jemand Mitglied ist, wird es schwer, wieder Herauszukommen. Ich Hätte alles Mögliche gegeben, um wie der frei zu werden: es war aber alles umsonst. Eines" Abends in der vorigen Woche Hielten wir eine Versammlung ab, in der ein Anschlag berathen wurde. Genaueres darf ich nicht erzählen, aber ich kann Ihnen sagen, daß es sich um die Vernichtung einer hochstehenden Person auf dem Kontinent handelte. Wir zogen das Loos, um den Ausfüh rcndcn zu bestimmen es fiel auf mich. Vergebens bat ich, mich von dein Auf trag zu entbinden, der Vorsil)cndc er inncrtc mich an meinen Eid und fügte hinzu: Tas Loos ist auf Tich gefallen, Ihr müßt die That ausführen. Wenn Ihr verzichtet oder zögert, giebt es nur eins, das ist Euer Tod. Glaubt nicht, ihm entfliehen zu können. Bis Tonncr stag werdet Ihr sorgfältig überwacht, am Abend dieses Zages benutzt Ihr den Schnellzug nach Southarnpton und fahrt via Havre nach Paris. Ihr fahrt deshalb über Southamton, weil diese Linie am wenigsten benutzt wird. Ihr fahrt allein, aber jeder Eurer Schritte wird überwacht. Glaubt auch nicht, daß Ihr den Zug aus freier Strecke zum Halten bringen und so entfliehen könnt, denn zwei Verschworene befinden sich im Zuge, die (such auf Schritt und Tritt überwachen. Tas Gleiche geschieht in Havre und Renten, wo ihr Aufent halt habt. In Paris werdet Ihrüvon Verschworenen erwartet die Euch immer begleiten werden. Ihr seht also, es ist alles umsonst!" Erschöpft hielt der Freude einen Au genblick inne. Aber woher wissen Sie denn, daß Ihre Wachter auch wirklich in Waterloo den Zug bestiegen haben ?" CD Bei Abfahrt des Zuges wurde mir ei kleiner Zettel in Eoupee geworfen, der mich daran erinnerte." Haben 3 ir den Zettel noch bei sich ?" Nein, ich sagte Ihnen schon, daß ich in meiner Verveiflung nicht wußte, was ich thun sollte. Schon wollte ich den Sprung wagen, als ich Ihre Ma fchiuc bemerkte. Tie Entfernung, war nur gering. Teshalb ermannte ich mich und sprang." So weit waren Sie gekommen, aber was soll nun weiter geschehend" Können Sie mich nicht nach der Außenseite absteigen Innen ! Ich müßte sonst ja den Behörden den Eirund an gebe, dies mochte ich verhüten." Ich aber mache mich eines Tienst vergehen schuldig. Außerdem." fugte ich hin;, weiß ich ja garnicht, ob Ihr? Geschichte wahr ijl!" Ich schwöre es. Uebrigens weiß ja Niemand, daß ich hier auf Ihre Ma schine war. Wenn man erfahrt, und durch die Untersuchung würde es nich bar werden, daß ich auf diese Weife floh, wird man mir nachstellen, und ich komme nicht mit dem Leben davon. Geld habe ich genug bei mir. um in s Ausland zu entkommen." Ich sah zu meinem Heizer hinüber, der mir zunickte. Als wir vor dein Bahnhof in Portsinonth hielten und auf das Einfahits - Signal warteten, ließ ich den Fremden absteigen, der mir zum Tanke einige Goldstücke in die Hand drücken wollte, die ich ober ab lehnte. Einige Tage vergingen. Ich hatte gerade meinen freien Tag, als der Heizer bei mir erschien, mir eine Zci hing brachte, sie entfaltete und auf eine angestrichene Stelle zeigte. Mit Er staunen las ich : Gehcirnnißvollcs Verschwinden eines Verbrechers. Am Tonnerstag Abend verschwand auf geheimnißvollc Weise ein Verbrecher, den die Polizei schon sicher in ihrem Gewahrsam glaubte, der Inhaber der Vereinigten Euro- päischen und Kolonial Bank, der sich große Unterschlagungen Hatte zu cck)ul den kommen lassen. Am genannten Tage wurde er Abends (J Uhr 35 Mi nuten bemerkt, als er im letzten Augen- blick in Waterloo den chiiellznq nach Southaiupton bestieg. Tcr Geheim Polizist folgte in demselben Zuge, sand aber den Verbrecher in onthampton nicht mehr vor. Ter Zug hatte unter- wegs weder gehalten, noch war die Nothbremsc gezogen worden. Man nimmt deshalb an, daß der Gauner sich aus seiner Flucht nach dem Festlande im letzten Augenblick entdeckt sah und in seiner Verzweiflung aus dem Zuge sprang, obgleich man bisher keine Spur von ihm entdeckte." Was sagen Sie dazu?" fragte mein Heizer. Nur das, daß wir schweigen müs sen," kntgcgnctc ich. Er war übri gcns der beste Lügner, den ich jemals traf." Iolni Ritsch will dabei sein. Ihst Neu York, Eiptembcr dc finftc d. M. Ivnings Staats-Nuhspüper ükroß die Brifch. Mister Editer! Thun Sie incr doch de ccnzige Ge falle, Mister E.ditcr, un fixe Sie's tnit'in Govcrment, daß ich als Telcgct at largc geschickt werd. Ich that for rnci Lebe gern derbei sein, wann näni lich selwige Friedens- und Abrüstungs Konwentschen abkimmt, wo der Zar von Ruschä die Moschen derfor gemacht Hot. Tie Juneited States müsse enihau derbei ripresentcd sei, un ich müßt werk lich nct, wen rner sonst schicke könnt, exeept mich. Tcnn daß bciso crcr Ge legeheit, wo lauter Kings un Empcrcrs bcisamme fein, ziemlich was gespcut werd un kanscqurntli die Juneited States bei enic Mann ripresentcd fei müsse, for den Erpenses kee Abschcckt sein, des ls doch so klier wie Klösbrüh. Un uct alleenig dessentwege, sonnern aach üwwerhaupt. Tenn, biete loffe derfe mer uns nct, Mister Editer, aach nct in Tiplomcfsie. Ich sein nor neugierig, Mister Edi ter, ob die Tlitch Minnie, ich meen die Quccn Wilhelmine vun Holland, Bei ginm un die Niederlande, aach zu der Konwentschcn kimrnt. Tcs thät die Sach enihau e Bißle leivli mache. Awwcr leid thät mcr's thun sor die Quccn Victoria, dann wann die Quecn Wilhclmine kimrnt, da werd sor die alte Lady nei viel ze mache fein. Wann Sie es for mich fixe, daß ich hingeschickt werd, da schick ich Ihne aach Speschcll Riports un Tclcgraff-Korrc-spondenzes bei Wcicr. Ich könnt Ihne schnn jetz die ganze Gcschicht auffchreiwc, wie es tiniine werd. Ich weesz nämlich bei Erpiriciiz, daß so Lovcscasts gewöhnlich mit crcr allgemeine Keilerei aufhörn. Also am erschte Tag da is Acrrcivcl un Begrüßung vun die Tclegats. (tu Telegats sein nämlich erfept die Niprc- sentätiss vun c Paar NipöblickS, lauter Kings, QuccnsuiidEmpercrs.) Abends is rtcsttoininerS un Van kett im die Tc legäts wem vom Mal?or von der Zitti begrüßt un kriege des Fricdom vun der Zitti. Cf counc gebt s da nix wie -champähn un des theuerste delikate Esse. Bei dem Bankett werd os Course der Emperer William e Paar vun seine Ertra-Aftcr-Tinncr-Zpictschcs laslasse. ia ftnimt I dann händig erci, wann die Juneited, States cn.Mann wie mich UN de er geschickt len. wo einige Zeit ready übel is. en 2 rast ;e antworte.) Am nerte Tag is Mietling, es wer Kaminitli an Kredentichells un an "M folu'chens appoint. 1er Zar macht die pening Adre. Und dann gehl s los Es wem Refolut'chens aeo"ert. daß all Pauers ihr Armies ausmustern, ihre Kanons vernagle un ihr Guns un :hci els taput schlage oder ins Wast'cr schmeiße solle. Tann werd jede vu die Pauers Ameiidment onern. daß es noch fchn, des oder Selwiges hawive möcht, bevor das, der Friede diilart werd. ,traw werd Elfaß-Lolhringc un des Rhein ufer hawwe wolle. Ruicha werd Ehina England Afrika u Asien, korz Jeder werd was der'or haivwe wolle, das, in der Zukunft kee Tfchans mehr bot sich was zc neinine, un eh daß men denkt, werd der größte Feit losgeh des Mietling werd adfchörnt. Abend, is wieder Kommers. Bankett un Hof ball. Am nertc Tag bei der Mietung ivern wieder vrledeusrelolutcheiis ge ofsert un es werd neis getalkt, in speit daß schun jeder vun die Empcrcrs un Kings heim getelegraNt bot. ste tollt, der!,,-,,,, alles readn hawive for eil War f course acht der Tveit üwu'cr die Amcndmcnts wieder los un es sollt mich gar nei wiinnern, wann noch bivor dej Adfchörnment feini Tcii ac macht werd die Kings un Empcrcrs sich alle on tbc fpot gcgcfcitig de War ditlart heu. Gcivwe Sie or Acht. Mister Editer ob es nei so kiinmt un ob es nct en ierchterlichc Krach aebt. man die mg un Emvcrcrs un Nivresentätiffs vun Ripoblicks emol all minander bcisamme fexit und da Jeder auslind. was cm der Anncre hinncrrücks schun vor Tricks ge spielt Hot mit Heimliche Bündnisse im lauter so :achc. Tcn Fon möcht ich nct misse. Mister Editer. Wann Sie's nct fixe könne, daß ich als Telegät oder Ripresentätif geschickt werd, vertchasse ie iner enyhau e Prarn. Ich thu aach emol was for Ihne Mister Editer. Mit beste Rigards Z)ourS John Ritsch Esg ?ie Malrahnschcn Juwelen. Im Jahre 17!!0 hatte der Lieutenant v. Winterteld. der ich spater als Ma jor in Friedrichs des Großen Ticnstcn heldenhaft hervorthat, eine Anzahl preußischer Unteroffiziere von Berlin nach Petersburg zu fuhren, da die Kaiserin Anna ihr Heer durch tüchtige Trillmcister" des Soldatenkönigs Friedrichs Wilhelm des Ersten nach preußischem Muster zu organisiren ge dachte. Bei der iaalichen Anwesenheit des jungen Lieutenants im Haufe des russischen Feldmarfchalls Munnich sah Winterfeld die Nichte desselben, die als erste Petersburger Schönheit gefeierte Gräfin Malzahn, welche Hofdame der Prinzessin Elisabeth, der späteren Kai senn, war. Bald entmann sich Zwischen ihnen ein heimlicher Roman, der jedoch bald tur beide yeite an,,cylsios war. weil die Malzahn sicher wußte, daß weder ihr Qheint noch die Kaiserin die Einwilligung zu der Bcrbindung geben, ie viciinciir am vsc zunicnjuncii würden. Sie kamen übereilt, ihr Herzensgeheimniß sorglich zu verheim- ltchen und abzuwarten, viS intersetd nach Berlin heimackommen sei und sie Gräfin Malzahn einen Besuch in Teutschland bewerkstelligen könne. Winterfcld erhielt bei eine Rückkehr die Genehrniauna Friedrichs Wilhelms des Ersten zu feiner Heirath und die schone Malzalm, durch den vielievten davon benachrichtigt, bat sogleich ihre .fim-in die Prinzessin Elisabeth. UM Erlaubniß, auf einige Monate nach Teuischland reisen und die freunde ihrer Jugend besuchen zu dürfen. Mikirauifch faate Elisabeth: Ich bin überzeugt, du kommst nicht wie der !" Tie ' Malzahn versicherte das Gegentheil. Nun out", lautete endlich Elisabeths Entscheidung, ist es dein Ernst, daß du mir treu bleiben willst, so laß mir deine Juwelen zum Pfand !" Schon glaubte Elisabeth, welche wußte, daß' die Juwelen der Malzahn einen Werth von 100.W0 Rubel hat tcn und ihr einziges Vermögen aus machten, die Hofdame in der schlau gelegten Schlinge gefangen zu haben, allein nach wenigen Stunden händigte die Malzahn, zur Abreise fertig, der Prinzessin ihren ganzen Juwelenschatz ein. Wer nicht nach Petersburg zurück kam, war die schöne Gräfin, welche lieber ihr Vermögen darangeben, als auf den Geliebten verzichten wollte. Sie wurde Wintcrfeld'S glückliches Weib. König Friedrich Wilhelm der Erste, der bald von den näheren Umständen des RomanS seines Lieutenants unter richtet wurde, dachte nüchterner und iirnftiniVr als das neuvermählte Paar. welchem die Einbuße der 100,000 Ru bel nicht sehr zu Herzen ging. Er sor derte durch seinen Gesandten am russi schen Hos die Juwelen der Frau Licu- tcnant v. Wintcrscld zurück, jedoch der- . r i r r . i , t. fs' f. i . "If. Ti gevuai. vriiiaoein viicv iauv. ccmii nachdem sie 1741 den Thron bestieg und jetzt durch Friedrich den Zweiten gemahnt wurde, die Malzahn scheu Juwelen herauszugeben, erfolgte ein abichläaiaer Bescheid. Kur?, die Mal- zahn'schen Juwelen blieben in Ruß- land. Prsscfforendumor tr 3m jaltrrn. Am Ausgaitg des . Jahrhunderts erfreute sich der Professor der Tich! kunst. Friedrich Zaubman zu Witten derg. als witziger und geistreicher Kopf allgemeinen Ansehens, und der Schnur ren und Aneldoten, die über diesen ge lehrte Herrn umliefen, waren nicht wenige, besonders ergotziiZ, ttt die er Nnderiiche Art, mit der sich der err Pro'esior die. wie es scheint, des ottern verlorene iiunst am iur'urstlich sachsi- scheu Hof stets wieder zu erobern wnr-.te So hatte, wie die Magdeb. Ztg." er zahlt, der damals regierende Kurfürst hnltiait II. tu seinem aus irgend einer Ursache gegen Zaubmaitn erwach ten Groll den Befehl ertheilt, die Hunde gegen den Professor zu hetzen, sobald er sich wieder bei Hof sehen ließe. Taub mann erfuhr hiervon und traf feine Anstalten. Mit drei lebenden Hafen, die unter feinem Mantel wohl verhör- gen waren, machte er sich auf den Weg Kaum hatte er den Schloßhos betreten. als auch schon etliche Hunde gegen thu gehetzt wurden. Ter erste Hase wurde in Freiheit gesetzt, die wilde Jagd hin- ter diesem begann und unser Professor gelangte vergnügten Sinnes bis zur Zrcppc. Hier wurde bei den Angriffen anderer Hunde das gleiche Manöver wiederholt, bis vor dem Zimmer des Gewaltigen das kurfürstliche Windspiel seinen Angriff machte. Gegen diesen Feind erfüllte das dritte Exemplar der amilie Lampe feinen Zweck. Unbe hindert betrat der findige Professor des Kurfürsten Oieinach, der sich über die gelungene List Taubiuauns freute und ihn wieder in Gnaden aufnahm. Toch bald zogen sich erneut die turmwolken zusammen: dein Gelehrten wurde die bis dahin gewährte Holzlieserung ent- zogen. Bei einem Besuch weidete sich nun der Kurfürst an der grimmigen Kalte, die bei dem strengen Winter in der Taubinann IchenWohnunq herrschte, bis der Professor dem hohen Herrn er klärte, daß es bei ihm nicht warm wer den wolle, obgleich er für 10 Thaler Holz im Ofen habe. Ihr seid nicht klug", erwiderte der Kurfürst, Holz mag wohl im Ofen sein, aber gewiß kein vener." O ta, auch .veuer Wollen sich Eure kurfürstlichen Gnaden selbst bemühen, hineinzusehen?" Ta- mit öffnete Taubinann die Ofenthür, und siehe, die Baßgeige (der Professor war ein Meister aus dieser) lag im Ofen und daneben stand ein kleines brennendes Lämpchen. Tie Ungnade war auch diesmal abgewendet. Taub mann war stets fröhlicher Laune. Auf die ,rage seines Beichtvaters Baldum nach der Ursache dieses ständigen Ver gnügtseins erhielt er die Antwort: Warum soll ich nicht fröhlich sein, ich habe so viel, als ich brauche. Giebt mir Gott auch keinen Frankenweiit, so giebt er mir einen weniger guten: giebt er mir auch diesen nicht, so giebt er mir Kuckuck (ein Bier). Und ist auch das nicht da, nun. gottlob! so ist noch Was ser in der Elbe. Ter Trank ist mir sicher. Tiefes Fischbier ist mein tägli- ches Tischbier. In, Jahre 1613 starb dies Wittcn berger Original. Man fetzte ihm fol- gcndc Grabschrtft: Muß gleich Taubmann's Leib in dieser Gruft vergehen, So wird sein Nachruf doch, trotz Erz und tcin bestehen. Und das hat sich bei dem Schalk bc- wahrheitet. Tie Weckuhr. Taß ein Lieutenant einen thörichten Burschen hat, kommt häufig vor, und daßer glücklicher Besitzer einer Weckuhr ist, kaun beinahe als Regel betrachtet werden. Was aber dem Lieutenant Tcwitz mit seinem Burschen Kacz- rnarck und seiner Weckuhr passirt ist, das dürste selbst den alten Bcn Akiba Lügen strafen. Eines Tages hatte Kaezmarek so lange an der Weckuhr hcrumprobirt, bis sie ob der ungewohnten schlechten Behandlung stehen blieb, und Kaezma- rck von feinem Herrn den Befehl erhicrt, sie beim Uhrmacher wieder in Ordnung bringen zu lasten. Als Lieutenant Tcwitz Tags darauf die Uhr wieder munter tickend auf seinem Schreibtisch findet und fragt. Was hat die Re paratur gekostet?" gainst der Bursche vergnügt und sagt: Nichts. Herr Lieutenant!" Nichts!" fragt dieser zurück, war sie denn nicht entzwei? Jawohl, Herr Lieutenant, aber die Leute, wo meine Maruschka als Köchin dient, hatten ebensolche Uhr, und da hab' ich sie umgetauscht!" Ueber die Muth vonKcrnausdruckcn, welche hierauf über das Haupt des bic deren OberschlcsicrS hereinbrach, wollen wir den Mantel der Nächstenliebe decken. Zum Schluß der donnernden Stand pauke wurde Kaczmarck beauftragt, die fremde Uhr sofort wieder gegen die stehen gebliebene einzutauschen und letz- tcrc schleunigst repariren zu lassen. Am nächsten Tage kommt Tcwitz vom Nachiuittagsdicnst nach Hause und findet wieder eine richtig gehende Weck- uhr auf dem Tische vor. Ist das nun meine Uhr?" fragt er den aus einen kräftigen Pfiff herbeigekommenen Kaez- ntarek. Zu Befehl, Herr Lieutenant!" ..Na, das ist Teilt Glück! Was hat die Sache gekostet?" Nichts,' Herr Lieutenant!" Nichts?" fragt dieser erstaunt. Nein, Herr Lieutenant, hatten die Leute, wo meine Mamschla ist, schon Wecker wieder ganz machen lassen!" i$it man licde kntvcckk. K ::i;e Zeit nach der Ernennung eines englische Offiziers zum Koinmandan ten des M. Regiments der Eingebore- j ne Bengalen in Britisch. Indien war jin der .Katerne ein iiebitaht verübt worden. Bon dein Uebeltbater war j keine Spur au'umnden. Am Zage nach dein Vor'all un schritt der Oberst die Front der Truppe ab. gab jedem Manne des zweite Regiments ein klei es Bambusrohr und sagte dann in feierlichem Ion: ..Leite, unter Euch befindet sich ein Tieb. und Brahma hat mir enthüllt, wie ich ihn entdecken kaun. Einer nach dem Andern sollt Ihr zu mir kommen und mir Euer Bambus rohr geben, und der Schuldige, er mag thun, was er will, wird das längste Rohr haben." Tie Soldaten aschra- len über eine solche musteriosc Trohung. gehorchten lautlos, zitternd, aber als kau, das erste Tutzeud passirt war. stürzte sich der Oberst aus einen der Soldaten, und ihn an der Gurgel sas- send, riet er: ..Tu bist der Spinbube! Ter Hindu warf sich aus die Knie und stammelte zitternd das Gestandniß, während feine Kameraden sich vor dein Sabib" niederwarfen, dem Brahma eine so furchtbare Macht verliehen hatte. Als sie weggegangen waren, fragte der Major, der in staunende! Schweigen dieser Szene beigewohnt hatte, den Obersten, welche List er in Anwendung gebracht habe. Sie ist sehr einfach. lieber Major", erwiderte lächelnd der Oberst, ,,-ehen ic, diese Bambus- rvlirc sind alle von gleicher Länge, aber der Ticb brach ans viircht, das längst Rohr zn haben, ein Stuck von seinem Rohr ab, wie ich es mir gedacht hatte und so war er entlarvt." Tas ttind als Postsendung. Kinder mit Plakaten auf der Brust, auf denen das Endziel der Reise ver- merkt ist, kann man auf den Eiscnbah neu öfter wahrnehmen. Tie Bahn beamten geben auf derartige Kinder be sondere Obacht und sorgen für sichere Ablieferung am Bestimmungsorte. Einer besonders ängstlichen Mutter, der in der Miihlenstraße zn Rixdors woh- nettden kMii P.. mochte indessen diese bahnväterliche Fürsorge nicht genügen. denn sie erschien letzthin in Begleitung ihres neuitiährigen Knaben am Packet fchalter der dortigen Postanstalt mit dem Ersuchen, den Knaben als Packet nach Neuivcdcl ut der Neuniark zu be fördern. Zu diesem Behufe überreichte sie dein erstaunten Schalterbeamten eine vorschriftsmäßig ausgefüllte Begleit- adressc, auf welcher sich unter anderem die Worte befanden: Anbei ein Knabe und ein Bündel in grauer Leinwand." Ter Beamte mußte feinen ganzen Be- lehrnngsapparat in Bewegung setzen, ehe es ihm gelang, der Frau begreiflich zu machen, daß durch die Post wohl le- bende Thiere, aber nicht lebende Men schen zur Beförderung gelangen. Ter tYCill erregte begreiflicherweise tm Post- gebaude ungeheure Heiterkeit, während die Frau mit ihrem eigenartigen Post- kollt" betrübt von bannen ging. (sin Schüler Maseagnis. Als sich der bekannte Eoniponist vor einiger Zeit in London aushielt, hörte er von seinem Hotel ans einen Trelsor- gelfpieler, der das Intermezzo aus sei- ner Eavalleria rustleana" herunter leierte. Ter Mann, der das Stück viel zu schnell spielte, brachte den Meister fast zur Verzweiflung, und schließlich lief er auf die Straße. Schnell trat er auf den Leierniaun zu und sagte: Sie spielen die Sache ja viel zu schnell. Ge- ben Sie her, ich werde Ihnen zeigen, wie das gespielt werden muß." i-o! Wer sind ttc denn?" fragte der Leiermann. Ich bin zufällig der Komponist de Stuckes," erwiderte Mascaqni, und spielte nun das ganze Intermezzo dem erstaunten Trehorgelspieler int richtigen Tempo vor. Man kann sich aber Maseaqnis Ueberraschung denken, als er am fol- genden Tage denselben Trehorgelspie- ler wieder vor feinem Hotel erblickte: auf seinem Instrument prangte ein Zet tel, auf welchem in großen Buchstaben die Worte standen: Schüler Maseag-nis!" Unglückliche Liebe. Sie saßen im därnmrigen Laubengang, Von Blüthendüften urnwoben. Ein Seufzer sich seiner Brust entrang, Ta hat sie ihr Antlitz erhoben. Sie Aermster haben unglücklich ge- liebt." Begann sie, mir sagt's Ihr Gebah- reu." :o ist es," seufzte er tief betrübt. Es war vor etlichen Jahren." Ich liebte ein Mädchen von seltenen, Reiz. Mit Schönheit und Anmuth gesegnet. Und meiner Verehrung ward ihrerseits Mit zärtlicher Liebe begegnet. Ter Frühling unserer Liebe verging In süßesten Harmonien, Toch das Glück ist ein zerbrechliches Tiuq, Und die hvldesteu Traume entfliehen." Warum nur," so fragte sie theil- nahmövott, Ward sie nicht die Ihre sür's Leben ?" Er sprach, und dem Aug' eine Thräne entquoll : I Sie ward es das ist es ja eben!" Ctoit. Ter Ixch. den uns in schweren Leiden Verwandte und Bikanute flennen. Ter Wortichirall. welchen sie vergeu den Laßt uns das Leid erst ganz erkennen. Teu jeder denkt, der kondolirt: Wie nett, daß in i r das nicht passirt. !'kesj. Meister: Wat Heu 1,1 e. Beugel (" Lehrling: Tie Frau Aeestern hat mir verbauen!" Meister: Tummer Junge und wenn sie mir zehnmal verhauen würde iif wollte doch s r o k l o ck e n. tv e n n ick blos ihr Lehrling war'!" i?)Uie Zweifel, A. : Hat Ihr 2 ohn denn die S chan l'pieleiin gelieirathet?" B. : Leider, ja. die Liebe macht eben blind." A.: Na. lasten Sie nur gut sein, in der Ehe werden ihm die Augen wohl wieder ausgehen." :rchnKrn'r Ividersruch, Rechtsanwalt: Sie wollen sich von Ihrem Gatten scheiden lassen, warum denn (" Tante: .Weil er so furchtbar u u ordentlich ist." Rechtsanwalt: Was ist denn Ihr Gatte ?" Tante: Ordentlicher Pro fessor." in neuer Tanz. Junge Tarne (zum schlechten Tän zer): Herr Professor. Sie tanze voll Potpourri ?" Erster Gedanke. A. (int Theater zu seinem Nachbar): Tie Ohninachtsseene bringt Fräulein Berger großartig zur Tarstellung." B. : Ja zur Frau möcht' ich die nicht haben." Zurückgegeben, Erste Taiue (die um eine Beisteuer für einen wohlthätigen Zweck gebeten wird): Mein Tiener wird Ihnen fünf Mark geben." Zweite Tame: Und meiner wird die fünf Mark abholen." In der Schweiz. Gast: Tonnerwcttcr, Herr Wirth, die Rechnung ist aber gesalzen!" Wirth: Aber, Herr Baron, rechnen Sie denn die gesunde Lust für gar nichts ?" vergleich. Schauspieler (zu seinem Ticnsimäd chc, welches im Theater war): Na, wie habe ich Ihnen heute als Lohen grin" gefallen, Anna ?" Tienstmädchen: Ach, großartig! Ich mußte immer an meinen Bräutigam denken der dient auch bei den Kii rassieren." Ans dem kande. ..Tie Kürbisse sind schön gerathen, Frn Nachbarn." Ja, ick segg' et jo immer, je beter der Mist, desto beter dat Essen." Rasernenhofblüthe. Wachtmeister: Einjähriger'.Maier, stramm sitzen! Nicht so zimperlich thun, als wären Sie der selige Schmerzenreich und ritten auf Ihrer Hirschkuh zur Genovcva auf die Heirath!" Einfaches Mittel. Ich kaun mich anftmiim wie ick will, mein Unteroffizier erklärt mich im mer inr n schlappen erl." ..Bring ihm nur 'mal von : .CSmis 'ne tüchtige Speckseite mit und Tu wirst gleich sehen, dan alles wie aesch,it,in, Ticilftc geht!" Rasch belehrt. Hcrr: ..Wissen &ie nnrfi " " " " IW II Ifr vor sich haben?" Tcr Angcsprochcnc: Nein!" Hcrr: Escl!" Tcr Anacsvrochcnc: Vardnn ibt .. " " ' " ' wciß ich s." Rasenilpfl'liithe. Unteroffizier: Wissen Sie Kerl., Sie sind das reinste Kaincel, Ihnen fehlen nur noch die Hörner." Kindermund, Ter kleine War: ..Liebe Mama , Tciiicm Oieburtstage wünsche ich Tir, daß ich immer recht artig bin!" berliner pflanzen. Einem dicken Herrn fliegt sein 'Hut ort : ein Bummler saugt ihn aus. 'und rennt davon. Herr (tr-iithrtihV. ßrf wollen Sie mir wohl den Hut bringen!" Bummler : ?.e Mi'n fn na " " I". " v Hin uu7, Ihnen kann ick nifcht nachdrageit !" Große Aehnlichkeit. Entschuldigen Sie. aber mir ist als müßten wir uns kennen. Sind Sie nicht ein Bruder oder ein naher Verwandter des Majors Gibbs?" Nein, der bin ich selbst." Ach, wirklich Tarum die Aehsi.-s,- seit !" IZeirn llirt genommen. Fraulei : Ter Mau, den ick heirathe, muß ein idealopsermuthiger sei, er muß für mich dnrchs Feuer gehen können." r 1 Herr: Tann kann ich Ihnen nur rathen, einen Feuerwehrmann ;u neh men."