85 Pcftcr fijcnbart. Im Sommer 1703 stritt Irlist Johann CnbtfaJ Gifnibctt in Berlin über die lange Brücke nach einem in bei Nähe errichteten it'nbb. $x trug einen grünen iXcl, gelbe TZefte. schwarze Hosen und rothe SiSjatlf ; eine qu3 Zinn gescrmte Schlange hielt die Federn an seinem sv'k'N Hute stsj. Die mächtige LoZcnverlicke hing ihm ties in den Stücken, und an dem spanischen Rohre, daZ er unter dem Arme trug, befand ftch stall M KnopfeS ein aus Knochen geschnitzter Todtenkopf. Aus dem noch verhüllten Gerüst standen Flaschen, Kruken, Achsen und Echoch teln in den verschiedensten Größen. An den Eden dkfjelden waren auZgeftopste Eulen, Raden und Fledermäuse ange bracht, und hinten hing ein auf Holz gemaltes Bill, daS Eisenbart zwischen Kranken darstellte, die er geheilt entließ. Bevor er daZ Gerüst bestieg, entfernte sein Diener, der medizinische Pickel Hering, die verhüllenden Tücher. Echon hatten ZluSrufer unter Trompetenschall in den Etraßen verkündet, daß der .weltberühmte Toktor, Operator und Medicin PracticuS" aus dem Magde burgischen in Berlin angekommen, im .We ben Roß" an der Fischerdrücke ab gestiegen und an der langen Brücke zu sprechen sei. Tort hielt er allerlei Tropfen. Salben, Pflaster. LiedeZ. tränke und .sonderlich Heilmittel gegen daS Fieber" bereit. Er erbot sich zu den schwierigsten Kuren und Operativ nen ; zu Strichen und Armen wollte er auch in die Wohnung kommen, zu jenen gegen Erkenntlichkeit", zu diesen ohne Entgelten". Durch seine viereckig gefaßte Horn drille beobachtete er die Menge, die daS Gerüst umdrüngte : Kranke und Neu gierige, Soldaten, Näh und Klöppel mügde. Fuhrleute und Sänftenträger. Auch Bücker und Schlächter, die ouf dem neuen Markt, dem Hundemarkt und vor dem Rathhause Fleisch. Schwarzbrot und weiße Semmeln der kauften, kamen herbei. Für jedes Lei den hatte Eisenbart daZ richtige Mittel. Zwei Groschen für eine Flasche oder Kruke war der gewöhnliche Preis. Er sah stch übrigens die Käufer dabei an, denn als eine Hofdame in einer Porte chaife kam, nahm er ihr für eine Salbe einen Thaler ad. Tafz der König Friedrich I. ihn rufen ließ, wie er fpä ter erzählte, war sicher von ihm erfun den ; über seine Anwesenheit im Schlosse ist nichts bekannt. In adelige Häuser dagegen ward er häufig gerufen und außer den Heilmitteln, die er verab reichte, bot seine Frau SchönheitZpftä fterchen und in Pfefferblätter gewickelte Betelnüsse an, die Früchte der im Himalaya wachsenden Betelpalme. Bon dort wollte Eisenbart die Nüsse bezogen haben; beim Kauen derselben färbten sich Mund, Zähne und Lippen roth, der Mund ward erfrischt und der Athem angenehm. Die Schönheitspflästerchen sollten echt französische Waare fein, doch wurden sie von Eisenbart'S Frau aus winzig runden Taffetftückchen in Form von Halbmonden, Sternen, Infekten, Vögeln und allerlei wildem oder zah mem Gethier ausgeschnitten, bemalt und mit Wachs beftrichen. Jeder Mouche wußte sie ihre besondere Benen nung. Bedeutung, Anordnung und Auslegung zu geben. Um den Glanz eines schönen AugeS zu erhöhen, ward die verliebte Mouche im linken Augen Winkel angebracht. Die kecke, heraus fordernde kam auf die Nase, die erobe rungSluftige an die Lippen, die gefäl lige auf die Mitte der Wange, die lei denfchaftliche an den Mund. Ueber Eifenbart'S Heilmittel ist we nig und über die Dauer feines Berliner Aufenthalts Genaueres nicht bekannt. Glaubwürdig wird berichtet, daß stch die Berliner Aerzte in ihrem Erwerbe durch ihn benachteiligt fühlten. Doch blieb ihre, dem König vorgetragene Bitte, ihn aus der Stadt zu entfernen, zunächst ohne Erfolg. Erst als der in großem Ansehen stehende Arzt Löbel die reiche Frau Liebmann, die Wittwe des angesehenen HofjuwelierS, um ihre Verwendung ersuchte, fand stch Friedrich I. zur Erfüllung der Bitte geneigt. Liebmann'S stets offene Kaffe hatte ihm aus mancher Verlegenheit geholfen, und stand er deshalb beim König in Gunst, und nach seinem Tode ging die königliche Gunst auf seine Wittwe über, die dem Monarchen gleichfalls Darlehne machte oder verschaffte. Gleich ihrem Manne hatte ste stets freien Zu tritt im Schlöffe. Ihr gelang es, den König umzustimmen, und Eisenbart mußte Berlin verlassen. Er ging nach Sachsen, wo er 1661 geboren war. legte stch aber den Titel eines königlich preußischen Hofokuliften" eigenmächtig bei. Seine Vaterstadt ist nicht bekannt ; in Jena hat er ftudirt und im Weigel schen Hause, einem der sieben Wunder werke Jena'S, gewohnt. Dann kam er als fliegender Arzt' in die Gegend von Anhalt ur,d Köthen. Einige glückliche Kuren verschafften ihm großen Zulauf ; dem in deutscher Uebersetzung erschiene nen, in lateinischer Sprache verfaßten Werke eines Schweizer Vogel, Thier und Fischbuch" soll er die meisten der von ihm angewandten Heilmittel ent nommen haben. Den Thieren wurden damals heilwirkende Kräfte nachge rühmt. Sogar das geraspelte Horn deS fabelhaften Einhorns dies schrecklich wilde Thier ist noch von Kci nem gesehen" ward gegen giftige Speisen und Schlangenbiß empfohlen. Von Köthen zsz Eisenbart nach Magdeburg. Tort nahm er die AuZ ruf in Dienst und der schon diS Leip zig gedrungene Aus seiner erfolgreichen Kuren führte ihm den Spaßmacher, den medizinischcn Pickelherinz zu. der daS Publikum durch Possen und Zoten anleckte. Ter Leipziger ath hatte ihn mit derschärster Warnung" au? dir Stadt gejagt, da solche Possenreißer, welche für Aerzte, Bruch und Steinschneider agiren, grobe Zoten, in denen für ilhrlstenmenschen nicht geziemende Narr theidungen von sich hören ließen, darob großer Auslauf und Tumulte ge schuhen." Dieser Bursche kam zu Eisen dart. mit dem er die Meffen und Märkte bezog. Besonder? zünftige Erfolge in Braunschweig, wo der gelahrte Toktor die Heirath mit einer Person von dun keler Herkunft schloß", brachten ihm den Titel eines privilegirten Landarztes" ein, und der Herzog von Lauendurg. der sich mit der Kunst. Gold zu machen, beschäftigte, stellte ihn als Goldmacher an. Jedenfalls hatte Eisenbart sich alchymistischer Kenntniffe gerühmt und seine Habsucht ließ ihn hoffen, den Für ften bethören zu können. Er hatte sich aber verrechnet, denn nach kurzem der geblichen Warten auf Goldgewinn ließ der grollende Fürst seine Schmelzofen. Schmelztiegcl und Koldengläser zer trümmern. Dem Schlimmsten zu ent gehen, ergriff Eisenbart die Flucht und kam nach Dresden, wo ihm nach seiner und Pickelhering'S Behauptung die größte Kur des ganzen Jahrhunderts" gelang. Eine von einem Poltergeist beseffene Magd ward unaufhörlich von ihm verfolgt. Er sprach mit ihr, neckte ste und steckte am Küchenherd den Kops durch die Arme. Vielfach angewandte Mittel zur Vertreibung deS Geistes blieben erfolglos, bis Eisenbart'S Mix turen daS Wunder der Austreibung be wirkten. Wenigstens erklärte die Magd, die entweder einen Scherz getrieben hatte oder nicht zurechnungsfähig war, von ihrem Peiniger befreit zu fein. Ei fenbart beauftragte einen Maler zur Herstellung eines BildeS, daS ihn und die Magd auf die Nachwelt brachte. Damals hatte er schon zweitausend Tha ler, eine für jene Zeit bedeutende Summe, im Sacke", und als sich fein Vermözen in Berlin sowie in anderen Städten bedeutend vermehrt hatte, ward er Hausbesitzer in Magdeburg, gab aber die Praxis nicht auf. Frühzeitig von einer Krankheit befallen, gegen die feine eigenen Mittel nicht helfen wollten, stellte er feine Thätigkeit unter freiem Himmel allmälig ein. Der weltbe rühmte Doktor" ließ sich auf seinen Reisen nur noch im Gafthofe sprechen und zu Münden an der Werra ereilte ihn der Tod 1727 mitten im Geschäft. Er starb plötzlich im Gafthof Zum wilden Mann"; an der Außenseite der Garnisonkirche ist sein Grabstein zu sin den. Seine Frau setzte den Handel mit LiedeStrünken und SchönheitS pfläfterchen fort, doch Pickelhering'S Be mühen, das Geschäft deS Meisters wei terzuführen, war vergeblich. Der Nim bus, der Eisenbart'S Quacksalberei und Marktschreierei umgeben, schwand mit seinem Tode, und daß sein Name und seine Thaten trotzdem unvergeffen ge blieben find, ist einzig dem allbekannten Volks und Studentenliede zu danken: Ich bin der Doktor Eisenbart, knrir' die Leut' nach meiner Art". K. N.Str. Uns' ZNiene. Von Jochen Kna ak. Well, disse Woch hew ick doch en Angst utftahn, da ward ick lang an denken un mien Ollfch irft o jeh, wat het se jammert awer de Geschicht iö noch good awloopen un ick dank mienen Schöpfer, dat dat nich flimmer worden is. Wat mien Ollsch iS, de höllt fick nämlich en Deinftmüten uns Miene. Dat iS en leiwe lütte Diern. Se is flink un fix to Beinen un höllt dat HuuS good in Ordnung; un wenn ick deS AbenS to HuuS dun wat jo nich oft vörkamen deiht, denn treckt Miene mi de Stewel ut, halt miene Morgen fchoh un treckt mi de an. stellt mi dat Roigeschirr un't Füertüch to Hand un ick kann wol seggen, dat iS blot wegen Miene, dat ick aw un an enS mal des Abends to HuuS bliewen doh, denn mien Ollsch de het blot ümmer wat to schimpen. Wenn ick mi to'm Biespill up de Launsch henleq, denn röpt de Ollsch gliek: Willst Du mal da rünner! Denkst Du, ick will mi de Möbel run geniren loten?" Seit ick mi denn up'n Stohl un leg mien Beinen up'n Disch so aS dat doch bi de Amerikaners Mood iS, denn heit dat gliek: Ne. dit ward mi denn doch to dull; willst Du mal gliek de Beinen von'n Disch neh men? Heft Du noch leinen Anstand lirnt?" Well, denn leg ick wol de Beinen up'n Stohl awer bat'S ook wedder nich dropen denn kratz ick jo de Farw mit mien Schoh von den Stohl. Denn geiht ook dat Schimpen los von wegen dat ick de Eigarrenafch up'n Carpet smiet. oder de Piep up de Difchdeck leg un so wieder. Also ümmer so'n Uem stand, da dliew ick leiwer von HuuS. Miene weit awer noch mit'n Mann ümtozahn. Mat iS Mister Knaak" hier un Mister Knaak" da un denn dringt se mi'n Kiffen to'm Uenner leggen. dat ick ook nich so hart sitt. un wenn ick mal'n bcten Cigarrenasch up'n Carpet sa2en lat. denn fe?t se dat fixing wedder up. dat mien Ollsch dat nich markt arerhaupt nimmi se ümmer mien Part un ost genog. wenn mien Ollsch mi so uteselt. segt Miene: .Awer Madam, ganz, ganz so slim iS Mister Knaak denn doch nich!" Denn ward mien Ollsch awer noch falscher un giwt Miening irft en gooden Tappen awer den?! mak ick mi gewöhnlich ut'n Stets. Na. wenn nu unS Miene ook'n goode wirtschaftliche Diern iS. so het se doch einen Fehler se smitt nämlich ganz fürchterlich veel Geschirr intwei. un mien Ollsch de bet dat schließlich so in sührt. dat se Miene'n dat intwei ge smctene Geschirr von'n Lohn owtrecken deiht; un manchmal het de arm Diern en ganze Woch ümsünft schafft, so dat mi dat denn Leid dohn het un ick ehr heimlich ehren Lohn in de Hand stecken hew denn mien Ollsch dörw sowat nich weiten. Letzte Woch schiente de Diern awer wie von'n Deuwel beseten. denn on'n Mandag smet se en groot Suppenschötcl intwei de harr en Dahler un'n hal wen koft; an Dingstaz was dat'n groo ten Pitscher. de söftig Cents koft harr awer an'n Mittwoch schöt se den Vagel aw, denn bunn smet se unS schöne Punschdowl, wat mien Ollsch ehr StaatSftück in't Eeschirrschop was, in Dusend Stücken. Tat was gliek nah Middag, ick sei up'n Stohl un druselte so'n beten un mien Ollsch leg up de Launsch un sagte Bökenkrummholt, aS dat mit einem Mal in de Kök ein Larm würd. aS wenn einer mit'n Knüppel dat ganze Geschirr tosahm Haugen ded. Wi bei den jumpten up, aS wenn de Tüwel hiner unS was, un aS ick in de Kök rin kamen ded, dunn feh ick grad noch, wi Miene ut de Töhr teutschen ded un säid : Nu gah ick in't Water !" Well, aS ick mi de Bescheerung an sehn harr, dunn kreg ick dat doch'n beten mit de Angst wegen Miene toirft dacht ick, se würd sick wol bald wedder infinnen. awer da harr ick mi irrt un so makt' ick mi denn up de Strümp. üm de Diern to söken, awer ganz egal, wo ick hengahn ded kein Mensch harr se seihn. Nu kreg ick dat denn doch mit de Angst un meld'te dat an bi de Polizei. Die hebben denn den Riwer von ein End ded to'm annern ünnersücht, awer nirgends was en Spur von ehr und so mukt ick mi denn toletzt up den sworen Gang, üm Miene ehr Mudder von ehr Perswinden to benachrichtigen. Oll Muddtr Möllersch malte groote Oogen, aS ick bi ehr rinner kamen ded. un kum harr ick ehr mien Gewarw vörbröcht, dunn füng fe an to jam mern: Hew ick dat nich gliek fegt hüt Morgen, dat'n Unglück pafsirt? Mi het dat jo dröhmt letzte Nacht fe iS in't Water gähn ! Oh mien leiw lütt Miening, warüm heft Du mi dat an dahn !" So jammerte de Fru, dat mi ganz weihmäudig üm't Hart würd un so güng ick denn up ehr IoS und wüll ehr up de Schuller kloppen un ehr'n beten begäuschen, awer dunn fohrt se up mi loS und fegt : Rög mi nich an, Du olle Kinnermörder, Du oller be fapener Kerl heft mien Kind in'n Dod jagt mak mi blos, dat Du mi ut de Oogen kümmft, sünft kratz ich Di noch de Oogen ut !" Und wirklich sprüng se ook up mi loS. un ick glöw, wenn ick nich ganz fixing utkratzt wär, denn harr ick hüt kein Oogen mihr. Well, mi gung dat doch sehr to Har ten mit de arm Diern. Un ook mien Ollfch jammerte, dat dat einen Stein erbarmen künn. Se meinte, Miening wär doch ümmer so'n leiwe lütt Diern West, un fe harr se so leiw hat, aS ehr eigen Dochter; dat ded ehr so leid, dat se um so'n oll Geschirr schimvt harr, un wenn Miening man blot wedder da wär, denn künn je all't Geschirr in'n HunS kort und klein flogen, fe wat mien Ollsch iS wüll kein Wort seggen un so wieder. Dat waS nu mit de Wiel all ganz düster worden. De Polizei harr mi Nachricht bröcht, dat fe nicks nich von Miene funnen harr'n un so wüßten wi denn nich. wat wie anfangen füllen. Mien Ollsch füng wedder an, mit mi to schimpen natürlich was dat all mien Schuld, dat Miene de Punschdowl intwei slagen un dat se sick nu dat Lewen nahmen harr un wie! mi dat olle Geschimp äwer würd, so denk ick, ick will man mal en beten nah mien lütt Office dahlgahn. De Office iS näm lich in'n Keller in ein Eck. wo keiner nicht en Deiner da hinschicken kann un wenn mi wat in'n Kopp liggen deiht un ick mi nich recht klor war den kann, wat ick anfangen fall, denn fett ick mi in de lütt Office hen und denn duert dat ook gewöhnlich nich lang, denn hew ick mi dat allenS schön klor dörchdacht un denn weit ick wat ick to dohn hew. Ick gah also in'n Keller dahl. un aS ick dicht bi de Office bün. hör ick so'n Snarchen as wenn Jemand so'n recht knurrig Bökenholt sagen deiht. Na denk ick wat'S denn dit? Sitt mien Ollsch am End up de Office? Ick hew'S doch eben noch baden seihn !" Ick fat an de Döhr. awer de is von inwendig tohakt. Ick gah wedder nah baben un feih mien Ollsch da up de Launsch fitten. Se hett de Hand vör de Oogen un weint still för stch hen. Zofie feg ick da iS wer up unse Osfice in'n Keller 1" Denn Deuwel fegt se wer kann dat sten?" Je feg ick dat weit ick ook nich, awer he schient inflpapen to sien. un snarcht aZ so'n Befcndinncr !" .Well segt Zone denn kumm mal mit dahl. denn will'n wie awer da rute dosten !" Wi gähn also Beid rünner un klop pen an de Töhr. awer de da up fitten deiht. snarcht ruhig wieder un so güng ick denn bi un hal mi'n Hatchct un drei be Döhr apen. Awer ick denk doch, mi fall de Elag lögen, aS ick de Döhr apen harr denn da set unS Miening un slöp so sanft. öS in ehr MudderS Arm. Mien leim lütt Miening!" schriet mien Ollsch and söllt de lütte Diern in den Arm un herzt un küßt se. bet se upwaken deiht und dunn füng se an to weinen und wull sick gor nich wedder be ruhigen, awer mien Ollsch waS doch so stündlich mit ehr un dunn sünd se deid nah baben gähn, ick awer bün nah'n nächsten Ealuhn gähn un hew mi en ornlichen Brand inschenken laten un nahst hew ick noch'n poor drunken, denn irft de Schreck un nahft de Freud was mi doch to du dull in die Beinen trocken, so dat ick. a? ick so gegen Mor gen nah HuuS schuwen ded. noch nich ornlich up de Beinen ftahn kunn. Warum Herr (sanier keinen Berg mehr besteigt. Herr Regiftrator Cartler war sein Leben lang ein vorsichtiger Mann auch in der Sommerfrische; außerdem wurde er von seiner Frau Gemahlin noch auS drücklich zu dieser Tugend ermahnt. Nur genirte eS ihn, immer und immer wieder den Sonnenuntergang auf der nahen Bergspitze rühmen zu hören Noch nicht oben gewesen, Herr Eart ler ? Ich sage Ihnen, geradezu groß artiger Anblick!" Aber ich bitte Sie. gar nicht gefährlich -einfacher Spazier weg nur! Sie sind wirklich zu ängstlich. Herr Cartler!" .... So tönte eS täglich an feine Ohren! Und selbst Bädeker hatte nichts von einem Führer bemerkt! WaS Wunder, daß auch der Herr Registrator einmal zum ersten Mal kühn wurde! Er macht sich an die Be fteigung, kommt auch glücklich oben an, und genießt daS herrliche Schauspiel. Cartler hätte stch wirklich seiner Kühn heit freuen können, wenn nur jetzt nicht gar noch bei einbrechender Dunkelheit der Abstieg gekommen wäre. Ab stiege sind immer gefährlicher als Auf stiege." Wäre ein Gafthof dagewesen, der Herr Regiftrator hätte unbedingt oben übernachtet. Aber er mußte her unter. Langsam, Schritt für Schritt, tastet er sich auf dem Wege abwärts zuerst der Stock, dann der Mann Die Hälfte des Weges ist bereits zurück gelegt und schon beginnt Cartler sich seines SteckenS lässiger zu bedienen. Plötzlich, welch ein Schrecken, vor seinen Füßen kein Boden mehr! Cartler wird weiß. Direkt vor einem Abgrund fteht er! Zitternd führt er den Stock nach rechts. Da! Auch hier kein Boden! Er führt ihn nach links! Unmöglich, auch hier kein Boden! Vor ihm, rechts und links zur Seite gähnen der Abgrund! Zurück! Er muß zurück! Cartler wendet sich um, unendlich zaghaft. Vorsichtig tastet der Stock nach Erdreich bei Gott, auch hier kein Boden!! Der Herr Regiftrator fteht wie festgewurzelt! An Händen und Füßen zitternd, erwartet er den Mor gen. Da beim ersten Strahl der Sonne bemerkt er, daß er sich auf einer großen Wiese befand und sein Stock in der Mitte abgebrochen war. Von diesem Tage an hat der Herr Regiftrator keinen Berg mehr bestiegen. Der letzte Tckikiterhauf in Berlin. Am 18. Oktober 1736 wurde in Ber lin zum letzten Male ein Mensch durch den Scheiterhaufen hingerichtet. Eine Berliner Zeitungsnotiz über diese Hin richtung vor nunmehr 112 Jahren lautet : Heute wurde die Strafe deS Scheiterhaufens vollzogen an dem Be dienten Höpner wegen Diebftahls und Brandstiftung in dem Hause feiner Herrfchaft. Fast ganz Berlin war seit drei Tagen darüber in Aufregung, weil eS eine Strafe war, dergleichen man in 70 Jahren hier nicht gesehen hat. Der Scheiterhaufen hatte voll ständig die Gestalt eines Backofens in den Dörfern, war etwa sieben bis acht Fuß hoch und oben mit Stroh und Holz bedeckt. Der Eingang war mit einer Thüre versehen und der innere Raum nicht sehr groß. Heute früh um sechs Uhr ward der Delinquent aus dem Gefängniffe abgeholt und vor das RathhauS geführt, wo er anf Befra gen fein Verbrechen nochmals gestand. Darauf wurde ihm das Urtheil zum letzten Mal vorgelesen, der Stab über ihm zerbrochen, und er zum Richt Platze abgeführt. Als er an den Schei terhaufen kam, wurde er bis auf das Hemd entkleidet und dann zur Exeku tion gebracht. Um acht Uhr wurde der Scheiterhaufen angezündet, welcher dann drei Stunden brannte." Ueber den Werth der Rosen sind die Ansichten sehr verschieden, wie eine Engländerin jüngft aus schönem Munde erfahren sollte. Bei einem Be such, den diese d?m Schlöffe deö rumä Nischen KönigSpaareS Sinaia abstattete, gesellte sich bei einem Gange durch den prächtigen Garten eine Dame zu ihr, die während des Gehens hier und da eine schöne Rose pflückte und langsam entblätterte. Die praktische Engländerin sah dem Treiben mit wachsendem Un willen zu und brach endlich in die Worte auS: Schade um die schönen Blumen! Bei unS daheim kosten zwei Stück einen Schilling. Sie haben mindkftcnZ schon für ein Pfund Sterling verdorben. Lächelnd tntgkznete die also Gerügte : .Und bei unS haben die Rosen noch hö Hern Werth ; man giebt oft für eine ein Gedicht, einen LiedeSblick, einen Kuß!" Tzrauf entfernte sie sich mit einer leich ten Neigung ihres intereffanten KopfeS. Von einer der aufgestellten Wachen aber erfuhr die Engländerin den Namen der Tome, eS war die Tichterkönigin C armen Eylva. Genau auegkfüdrter Befehl. Dem Czaren NickolauS I. war nichts unangenehmer, als wenn .seine Befehle nicht genau nach dem Wortlaut auSge führt wurden, und seine Umgebung halte deshalb oft die schärfsten Zurechtwei sungen erfahren. EineS TageS wurde ihm eine unbedachte Aeußerung der schönen Fürstin von Galitzin hinter bracht. Waschen Sie der Dame gehörig den Kopf!" befahl er darauf dem General gouverneur Grafen Pahlen. Sogleich fuhr Pahlen zur Fürstin und verlangte Waschdecken und Waffer, Seife und Handtuch und nahm der er staunten Gräfin die Haube vom Kopfe. .WaS beginnen Sie. Herr Graf?" fragte erschrocken die Gräfin. Ich erfülle den Willen Seiner Maje ftät," lautete die trockene Antwort. Und nun folgte eine um so feuchtere Prozedur. AIS er den Kopf feines Opfers gründ lich gewaschen, verbeugte sich Pahlen höflichst, fuhr zum PalaiS zurück m,d meldete dem Kaiser, daß er seinen Be fehl vollstreckt habe. Woher stammt die Benennung Pfund Sterling?" DaS war für den deutschen Handel noch eine goldene Zeit, als der Hansa dund blühte. Der beherrschte den Welt Verkehr, und der englische Handel war ganz von dem mächtigen deutschen Städtebund abhängig, so abhängig so gar. daß die Engländer nur mit dem Geld der Hansaleute rechneten, welches allein bei ihnen im CurS war. Die Hanseaten wurden von den Söhnen AlbionS EasterlingS", d. i. die Öfter linge, weil sie östlich von England wohnten, genannt, und so entstand die Bezeichnung für die umlaufende Münze: Ein Pfund deS Geldes der EasterlingS. Allmählich machte man sich'S bequemer und ließ die erste Silbe fort, und eS blieb: ein Pfund Sterlings. Das SchlußS fiel schließlich auch noch herun ter. So wird noch heut das englische Geld nach den deutschen Kaufleuten ge nannt. Die 5ht und die Langlebigkeit. Die Untersuchungen deS Dr. Schwartz in Berlin haben zu dem Ergebniß ge führt, daß die Ehe einer der wichtigsten Faktoren ist, die zur Verlängerung des menschlichen Lebens beitragen. So waren von 200 Personen, die daS Alter von 40 Jahren erreichten, 125 oerhei rathet und 75 ledig. Bei 6 Jahren ergab stch daS Verhältniß von 48 zu 21. bei 70 Jahren von 27 zu 11 und bei 90 Jahren daS von 9 Verheiratheten zu 3 Ledigen. Unter t0 Hundertjährigen befand stch kein Hagestolz und keine alte Jungfer, freilich auch kein Ehepaar, denn alle diese ehrwürdigen Alten wa ren Wittwer oder Wittwen. Dr. Schwartz behauptet, die SterblichkeitS ziffer bei verheiratheten Männern und Frauen zwischen 30 und 45 Jahren be trage 18 Prozent, während von den le digen Personen innerhalb der nämlichen Altersgrenzen 28 Prozent absterben sol-len. In der Verlegenheit. Prinzipal: ES hat geläutet. Wer ist am Telephon?" KommiS: Ihre Frau Gemahlin!" Prinzipal: WaS will ste?" KommiS: Ich habe nur das Wort SchafZkopf verstanden!" Prinzipal: Gehen Sie 'mal fort sie will mich wahrscheinlich selbst spre chen!" As der guten alten Zeit. Hauptmann: Was, die Mannschaft will nicht antreten, weil sie ihr Bier erst frisch hat einschenken laffen?! Da muß irklich einmal exemplarische Strafe sein! Wachtmeister, gleich gehen Sie mit zwölf Mann hin, die sollen ihnen auf meinen Befehl 'S Bier auStrinken!" Neuer Beweis. Lehrerin : Kannst Du mir noch einen Beweis nennen, daß die Erde rund ist?" Mizzi: Die RundreifebillelS." Der witzige Kutscher. Herr: Wo fahren Sie?" Kutscher: .Uf'n Wagen." Herr: Unsinn, ich will wiffen, wo Ihr Wagen fährt." Kutscher: Der fährt merschdendels uf' de Straße." Auch ein Antrag. A. : Na, wie flehen Sie mit Fräu lein Engel, haben Sie mit Ihrem Vatcr gesprochen?" B. : Ja!" ' A. : Na, und?" B. : Ich sagte zu ihm: Ich liebe Ihre Tochter. Da meinte er: Ich auch, sprechen wir von etwas Anderem!" Takt ist eine Umschreibung für hdf licheS Lügen. Selbstbewusit. A. : .Schau nur den Ochsen da an! Wie der seinen Kops stolz träzt !" B. : .Glaub'S schon bei den hohen Fleilchpreisen !" JlVflfjTU(h Schuster: .Donnerwetter, habe ich Pech, nun habe ich so diel zu thun, und nun fehlt'S mir wieder an Pech." !V?knt. KommiS (zu seinem Gcnoffcn): .Den Blumenkorso willst Du auf dem Rade mitmachen? Ader, Unglücklicher, be denke doch: ein Veilchen, daS Dir an den Kopf fliegt, und Du liegst unten l Z,n Zweifel. A. : .Haft Du'S schon gehört? Gestern war auf dem Marktplatz so 'ne große Keilerei !" StudiosuS Süffel: .Sapperlot, da muß ich gleich unserem Nachtwächter fragen, ob ich auch dabei war l" Aufrichtig, Die Gnädige (zu einem Komponi ften): .Sie müffen sich an etwa? Größe reS wagen schreiben Sie doch 'mal eine Oper !" Er : DaS ist leicht gesagt, gnädige Frau aber .woher nehmen und nicht ftchlen"? !" Ein steine Mißverständnis;. Frau Schulze : Ja. ja. jetzt be kommt mein Sohn schon hundert Mark monatlich und ein möblirteö Zimmer!" Frau Schmidt: Alle Monat ein Zimmer? ! Ja, was fängt denn der damit an?" Erkannt. Studiosus: Welches ist der nächste Weg zur Eisenbahn?" Dienftmann : Hier geradeaus durch diese Straße aber da ist eine Kneipe an der anderen; schneller kom men Sie jedenfalls hin. wenn Sie um die Stadt herumgehen !" Mißverftandcn. Denken Sie sich. Herr Müller, ich gehe neulich wegen heftiger Schmerzen zum Zahnarzt. zieht mir der den falschen Zahn !" Ja, haben Sie denn auch falsche Zähne, gnädige Frau?" Aus einer vi'rtlieidignngsrede. Vertheidiger : Meine Herren Ge schworenen ! Der Staatsanwalt bezeich net meinen Klienten als einen Feigling, weil er seine Frau erschlug ! Ich aber nenne ihn einen Helden, denn ich habe seine Frau gekannt I" verlockend. Der kleine HanS : Nicht wahr. Mama, wenn ich groß bin, trage ich einen Stehkragen, und dann brauche ich mir auch den Hals nicht mehr waschen zu laffen I" Sächsisches Coloniallicd. A kleener Mandarine An der Buchd von Kiaodschau Jßd ä Bemmchen mit Margarine Und lächeld derbei so schlau. Er wackeld mid dem Kebbchen Und freid sich wie st Kind Mid feinem langen Zedbchen Schbield lufdig der Abendwind. Mikado. Kindermund. Nun Elschen, sag' mein art'geS Kind." So forschet die Mama, Wen von uns Beiden liebst du mehr, Mich oder den Papa?" DaS weiß ich heute doch noch nicht," Spricht Elöch.n mit Bedacht : Wer morgen zum Geburtstag mir Die größte Freude macht." Unverfroren. Student (zum Schneider) : Sie sind ein unverfrorener Kerl. Zwirn, der Anzug ist noch nicht verschlissen. . . und Ste kommen schon mit der Rech nung 1" Schwäbische logik. Bauer (welcher auS der Residenz wie der in seine Heimath abfahren will, am Fahrkartenschalter): A Billctle nach Bödlingc I" Kassirer: Einfach oder retour?" Bauer: Narr! Rcdour; i bin ja von Bödlinge." Eine Rennerin. Mutter (zur verheiratheten Tochter, bei der sie auf Besuch angekommen ist): Elsa, leugne nicht, Du hattest, ehe ich ankam, mit Deinem Mann Differen zen l" Woraus schließt Du daS. Mama?" Du haft bei meiner Ankunft ge sungen nnd Klavier gespielt !" Schwacher Trost. Briefträger ; Denken Sie sich, ich muß wegen eine? kleinen Versehens drei Zage sitzen." Na, da können Sie sich wenigstens 'mal von der ewigen Lauferei ordent lich ausruhen." Zu spät. Sohn : Papa, hast Du die Mama lange gekannt, ehe Du sie geheirathct haft?" Vater: Nein, mein Junge, ich habe sie erst lange nach der Hochzeit kennen gelernt."