Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, September 15, 1898, Image 11

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    I
Der parier.
3l.s-
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C5?n,
Et (tat keiiikZ'rikgS ein Liebling der
Cfn.jicre OeS Regimen!?; hingegen kam
rr mit feinen Waffe:ikzmcraden sehr gut
au?, da 5r sehr lebensfroh, war und im
nur einen guten 2CTp bereit halte.
Ta et sehr ftütj in bis Lehre gekorn
jnen, so wat seine Schuldilduna seht
durstig gewesen. Sein WissmZtrikd
wat so groß, daß er alles, dessen er hab.
hast werden konnte. 1o3: Novellen. Zei
tunken. Ae'.sed:schreiduns,en. scwie Li
teratur der verschiedensten Art. Ta er
ein ausgezeichnetes kdöchtnisz besaß, so
wurde seine Gesellschaft nie langweilig.
Außerdem konnte er ziemlich gut singen,
deklamirte wie ein geborener Schau
spieler und war zu allem Unsinn ausge
legt, kurz: er war die Seele de? Regi.
mentZ. Seine Waffenkameraden gaben
ilzm wegen seiner Lebhaftigkeit und
Wihigkkit den Ucdernamen Pariser"
und niemand rief ihn bei einem andern
Namen. Was die TiZciölin anbetrifft,
so gehörte kr nicht zu den besten Solda
ten; denn nichts konnte ihn davon über
zeugen, daß er feinen Vorgesehen, wel
chen Ranz sie auch bekleiden mochten,
unbedingten, blinden Gehorsam schulde.
Andcrsei! jedoch beobachtete er bei Be
sorgung seiner Uniform und seiner
Waffen peinliche Reinlichkeit; er war
auch ein vorzüglicher Schlitze und kein
Marsch war ihm zu lang und zu be
schwerlich. All man in seinem öiegi
mente Freiwillige für den Feldiua. nach
Tonkin warb, lief; er sich ohne Besinnen
anwerben, da er. wie er sich ausdrückte,
in andern Ländern umlehen wollte. An
Bord deZ Mytdo". deS Kriegsschiffe?.
daS den Truppentransport besorgte,
fühlte er sich bald wie zu Hauke.
Sein erjtcS war, in der Küche Be
fchäftigung zu finden und in kurier Zeit
war er der Liebling deZ Oberkoch. In
der freien Zeit machte er fich'S im Bor
dcr'astell de Schiffe? bequem, wo er
seine Zigarette rauchte und seine Zu
Hörerschaft amüfirte, indem er den Ruf
verschiedener Strafzcnverlaufer in Paris
imitirte. Er entwickelte auch eine be
wunderungSEürd'.ge GeschiZlichteit m
Nachahmung von verschiedenen Thieren
Jedem an Bord gab er die drolligsten
Namen eigener Erfindung, so dasz sogar
der wachthabende Ofnner auf der im
mandobrücke sich vor Lachen den Bauch
halten mußte über den tollen Unsinn,
der unter ihm vorging.
SechZ Monate lang war der Paü
fer" einer dienstthuenden Kompagnie
des Regiments eingereiht. Wiederholt
hatten ernstliche Gefechte stattgefunden,
aber immer in fo großer Entfernung.
daß er. wie er sagte, mit heiler Haut
davongekommen " war. Wunderbarer
weise war er vom Fieber verschont ge
blieben und oft hatte sein fröhliche?
Wesen manchen jüngern Soldaten neuen
Muth eingeflößt.
Seme Borgeseßten schätzten leine
Tapferkeit und Kaltblütigkeit im Feuer,
sowie seine Ausdauer im Ertragen von
Entbehrungen und Strapazen aller Art.
..Er ist ein tüchtiger Soldat." sagte
fein Lieutenant eine? TageS zum Haupt
mann. Tiefer, der dessen Hang zur
Insubordination kannte, eutgegnete :
Allerdings, ein tüchtiger Soldat im
Felde, aber ein schlechter in der Garni
son: sein Trotz macht einem viel zu
schaffen." Bald hernach wurde ein De
tachement deZ Regiments dazu kommen
dirt, eine vereinsamte Beobachtung!
ftation in der Nühe deZ Sonng'Eau
FlufZeZ zu besetzen. Eine Zeit lang
schien daS umliegende Gebiet ruhig und
friedlich zu fein, sodass die Schildwachen
weder Gefahren noch Entbehrungen aus
gesetzt waren.
Um die demoralrsirendc Wirkung ih
rer Unthätigkeit zu schwächen, ließ der
kommandirende Offizier die Soldaten
auf verschiedene Weise beschäftigen,
wie : Laufgräben auZheben. Faschinen
machen u. f. w.
EineS Nachmittags wurde eine Ab
theilung zu Erabarbeitcn kommandirt
unter der Leitung eines Sergeanten.
Ter Pariser" hatte sich nie mit dem
Pickel befreunden können und verbrachte
gewöhnlich feine Zeit damit, zuzu
schauen, während seine Kameraden ihre
Arbeit verrichteten. Ta er sie immer
mit seinen Späßen unterhielt, hatten
ihm weder seine Kameraden noch der
beaufsichtigende Unteroffizier je Schwie
rig'eiten gemacht. An diesem Nachmit
tag jedoch war der betreffende Sergeant
wegen eineZ dienstlichen BorkommnipeZ
bei sehr schlechter Laune.
AlZ er bemerkte, wie der Pariser"
am Boden saß und sich gemüthlich eine
Cigarre drehte, rief er ihn ganz barsch
zur Arbeit.
O, die werden wohl ohne mich fertig
werden." entgegncte er.
Auf der Stelle an deinen Platz!"
donnerte der Unteroffizier.
Aber, Sergeant, ich versichere Sie,
daß ich von Beruf Metallarbeiter bin
und nichts von Landarbeit verstehe."
Ter S.'gerant gcrieth in Wuth, faßte
den Soldaten unfansl bei dem Arm
und schrie: Genug von deiner Naniy.it!
Zur Abwechslung gebe ich dir einen
Tag Arrest". Mit einem S.itz war
der Pariser" auf den Beinen und
schüttelte den Sergeanten ad. Mit vor
Unwillen bleichem Gesichte trat er dicht
bor den Unteroffizier, schaute ihm un
verwandt in'S Gesitzt und sagte : Legen
Sie nie wieder eine Hand an mich, oder
sehen Sie sich vor!"
ta Sergeant, noch mehr aufgebrkicht,
ergriff ihn wieder und schrie :
..JnS Gefängniß mit dir! Wir rrrlltn
skh?N "
Er konnte den Satz nicht fertig na
denn der Pariser" hob den Arm
und gab ihm einen BaZnstreich. Wäh
rend der wüthende Sergeant wie ange
wurzelt dastand und fiirchrnliche Iro
hun:en ouSgieß. schritt der Soldat mit
der Eigarette im Mund langsam zu sei
nen Kameraden hin.
.Ich wußte wohl, daß die? früher
oder später einmal kommen mußte."
murmelte er.
Ter Pariser" wurde in'S esänz
niß gesetzt, um dort daS kriegsgericht
liche Urtheil zu erwarten. AIS der
Hauptmann von dem schweren Ver
gehen hörte, entschloß er sich, ein Exem
pel zu statuiren und verurtheilte den
Schuldigen zu Gefangenschaft bis zum
Tage, an welchem in Hanoi Kriegs
gnicht abgehalten würde. Als der Ge
fangene die Fragen beantwortete, die
der verhörende Offizier an ihm richtete,
erschien er ganz in sein kommende?
Schicksal ergeben.
In einer Nacht. eZ war gegen zehn
Uhr. hörte man in der gerne lebhaftes
ewehrfeucr und beinahe im gleichen
Augenblicke schlugen die Borpoften
Alarm. Tann erfolgte wieder ein hef
tigeS Feuern, und von allen Seiten
schien fürchterliche? Veheul und Wuth
gefchrei zu kommen.
In wenigen Sekunden war jeder
Mann der kleinen Kompagnie auf den
Beinen und an feiner Lücke in der
BamduZpallifade. Ein ledhaftes Feuer
überschüttete den Feind, der sich unver
fehenS herangeschlichen und daS Fort
umzingelt hatte.
Beim ersten Schuß gelang eZ dem
Pariser", der wohl genug wußte, daß
sich unter diesen Umständen niemand
um ihn kümmern würde, auZ dem Ge
sängniß zu entkommen. Mit einem
Sprung hatte er sich dcS nächsten Ge
wehrS nebst Munition bemächtigt,
eilte die Anhöhe hinan und begann zu
feuern.
Sein Lieutenant, der ihn im Bor
beieilen erkannte, sagte : Tag ist recht.
waaerer Bursche. Mache, daß du der
wundct wirst und ich werde deine
Angelegenheit schon in Ordnung drin
gen."
TaS werde ich auch. Lieutenant",
antwortete der Soldat mit bitterm
Lächeln und fetzte daZ Feuer fort, ohne
sich auch nur im geringsten um die
Kugeln zu kümmern, die hageldicht um
ihn herpfiffen. ES war augenscheinlich
sein fester Entschluß, lieber den Tod im
Kampfe zu suchen, al? von feinen Ka
mercden nach dem Urtheil deS Kriegs
gerichiZ todtgeschoffen zu werden.
Nach einftündigem, verzweifeltem
Feuer gaben die Angreifer, so zahlreich
sie auch waren, den Versuch auf, daS
Fort zu nehmen und zogen sich nach
allen Richtungen zurück. Der Haupt
mann wollte ihnen noch eine Lehre auf
den Weg geben und machte sich mit
einem Theil feiner Leute auf die Ver
folgung de? Feinde?. Ta er bemerkte,
daß er sich bereits fünfhundert Meter
vom Fort entfernt hatte und befürchten
mußte, daß ihm der Rückzug abgefchnit
ten würde, gab er den Befehl, sich zu
rückzuziehen.
AIS er mit feinen Leuten in guter
Ordnung wieder im Fort angekommen
und die Thore geschlossen waren, ließ
er sie antreten und sagte : Sergeant
Butin. machen Sie Appell !" Ter Ge
rufene erschien jedoch nicht und ein
Schauer durchrieselte die kleine Truppe.
Sollte er noch draußen auf dem Felde
sein?
Ter Feind kannte keinen Pardon
und Verwundete und Gefangene muß
ten ein furchtbares Marterthum erlei
den. bis der Tod sie endlich erlöste. Die
Soldaten zerstreuten sich und durchsuch
ten zunächst da? Lager, während eine
kleine Abtheilung sich in die nächste
Umgebung der Pallisaden begab.
EZ war alles vergeblich. Sergeant
Butin war nicht mit den andern zurück
gekehrt, und Offiziere und Soldaten
hofften, daß ihn eine Kugel durch
Herz gelähmt hätte.
Armer Kerl, sagten sie sich, als sie
ihr Nachtlager aufsuchten.
In diesem Augenblick vernahm von
außen her einen Ruf. Die Wache hob
da? Gewehr und rief: Halt, wer da?"
Oeffnet daS Thor!" erwiderte eine
nach Lukt ringende Stimme. Schnell
schnell !"' ES ist Sergeant Butin !" Die
Soldaten eilten an'S Thor uns öffne
ten eZ weit. Durch die rabenschwarze
Nacht hindurch konnten sie die Gestalt
eineZ nach vorn gebeugten ManneS er
kennen, der einen Soldaten auf dem
Rücken trug. Kaum war der Mann
eingetreten, taumelte und fiel er. Tie
Soldaten drängten sich um ihn und er
kannten deinr flackernden Lichte der La
terne den Pariser". Er war leichen
blaß und über und über mit Blut be
spritzt! die eine Hand hier an die
rechte Seite gepreßt, während die an
dcre noch den Arm deZ Sergeanten
gefaßt hielt.
Tu !" rief der Hauptmann auZ,
als er ihn erkannte. Wer ließ dich
aus dem Gefängniß?" Ich selbst.
Haupimann", antwortete der Pariser"
mit schwacher Stimme. Ich wäre nach
dem Feuer zurückgekehrt. Den Ser
geanten fand ich draußen vor dcn Palli
faden er war in'Z Bein geschossen
und ich wollte ihn zurücktragen. E? ist
mir gelungen aber ich habe eine
Kugel in die Seite erhalten. Ich werde
wohl nicht nach Hanoi gehen
müssen Hauptmann. EZ ist besser
a!S zwölf französische Kugeln durch
die Haut zu bekommen. Lebet wohl
alle von euch. Mit diesen Worten
tzat er den letzten Athemzug.
Du armen bilden
Jhst Neu 'flöt!.
Ogust de vierezwanzigfte d. MtZ.
StaalZ.NuhZpäper, äkroß die Briisch.
Mister Editer!
Nämlich vun wege die ämpZ. Per
pftegung, Intendantur un so Sache!
Mer lest e? jetzt in die PüperZ. daß in
t)ämp Wikoff. wo unsere HiroL vun
Sankt Tschägo un annere P!'.tz jetz
unnergebracht wern, for fich vum',')ellow
Tschäck un annere Strapaze ze rikovern.
der größte Kuddelmuddel i?, daß die
Leut Hunger un Töricht sufiern un
uff'm pure, blanke, dlö-liche Erdbcde
schlafe müsse un daß net emol deS mit
Respekt ze vermelde Wasier. wo die Leut
kriege, fit jt trinke iZ. Well. waS deS
Wasser betrifft, fein ich net viel von eme
Juöze dervon. un ich muß sage, daß ich
Üwwerhaupt noch kee Wasser gefunne
hen, wo fit ze trinke war, exscpt Kersche
wasser oder, wann eZ recht heiß iZ. viel
leicht e Eelzerwasser. wann mer'Z mit
eme gute Moselweiche aufmißt, wo mer
awwer sehr vorsichtig sei muß. daß mer
net ze wenig Wei un net ze viel Selzer
nemmt un wo mer, for schür ze gehn,
daß mer kee Mistühk macht, deZ Selzer
schun am beste liewer ganz weg läßt.
Enihau denk ich. daß eS so wie so e
'-Pott un e Auträtsch iZ, eme Hiro, wo
siz siegreich vun de LattelS heimkimmt,
Wasser ze trinke ze gcwwe. ganz
Worfcht, ob eZ gut iZ oder net. Wie
könne dann die Leut gesund werde,
wann se Wasser saufe müsse? Ich gleich
ze wisse.
Mei Eidie vun der Sach iZ. daß die
ganze Intendantur an de Spott die
große Baunz kriege solle. Tann sollt
mer e Mann nemme for den Tschad al?
ESmp Kommänder, wo so Sache vev
steht. Losse Sie for Jnftönz mich emol
zu de Cümp Wikoff tende. un Sie wern
sehe, daß infeit von drei Täg oder noch
weniger Alles in der feinste fix iS.
Ta werd e Wefers gemacht vun die
Schwierigkeite und Tiffi'ultiS, wo die
Verpflegung un alles deS dermit der
Kunde war. ES iS Alles Nansens,
Mister Editer! Ich hen emol in Chicago
bei eme bayrilche Volksfest die Ver
pflegung von dreißigtaufcnd Leut derzu
getendet, un Sie mache e Wett, daß kee
Einziger hungig oder borstig weggange
iZ. Un Sickneß hcn mer üwwerhaupt
keene gehett, exfept e Paar Verwundete,
weil Abend? e Lißle geraast worn i?.
Wann ich z. B. daZ Cämp ze rönne
hätt, da thät ich emol vor alle Tinge die
BarPriviledschcS derkaafe, un da tät
ich so viel dabei herausschlage, daß ich
de? feinste Esse for de SoldscherS koche
lasse könnt: Leberknddeln un Sauer
kraut, GselschteZ Fleisch mit Sauer
kraut, Tselschte Fleischknödel mit Sauer
kraut, SchweinSknöchle mit Sauer
kraut. Saure Nieren. Saure Leber,
Kalbskarbenadel, SchmeinZSHrle un
Sonntag? e schweinernes Brätle.
Wann es jede Tag for die Gesunde
im Cämp so waS vun dene Sache gcwwe
thät, da sollte Sie emol sehe, wie,
schnell die HospittelS leer wern un die
Kranke wieder gesund! Of course müßte
die Leut ihr Löhnung regeller kriege,
damit sie an die BarS was spende
könne.
WisstierS thät ich net nor erlauwe,
sonnern inkorrädsche; ich thät jede Tag
so un fo viel Etra-Exkurschen-Züg
rönne, wo die WissiterS in'S Cämp
dringe, un dann thät ich e kleine Aed
mischen charge (en Cuarter bezahlt
Jeder gern) un dafor könnt mer dann
alS emol e SchnäppSle oder fo WaS for
die SoldscherS spende, oder mer könnt
ornliche Bette, e Kegelbahn, e Schuting
Gallerte un annere NesseffarieZ of Leif
dcrvor anschaffe.
Sie sollte emol sehe, Mister Editer,
was deZ for e kontinuou? Picknick gewwe
thät, wann ich deZ Cämp ze rönne hätt.
Awwer of course, Expirienz muß mer
hamwe in fo Sache.
Wie wär'?, Mister Editer, wann Sie
emol mit dem President üwwer die
Sach rede thäte? Wann ich den Tschad
als Kommänder vom Cämp kriege thät,
garantir ich for de Suckzcß un ich mach
e Wett, daß ich noch en ganz schöne
Batze Geld klier mach bei dem Tschad.
Enihau thät eZ fidel zughn im Cämp
un vun Traurigkeit thät nix ze merke
fei. Wann als emol Eener dun die
SoldscherS e Bißle ze viel kriege thät,
well, deS wär noch kcc Unglück. E
Rausch iS besser wie e Fieber, ejpefchelli
wie de? gelbe.
Wann Sie e? fixe, daß ich de Tschad
krieg, Mister Editer, geb ich Jhne finfe
zwanzig Cent? vun jedem Toller, wo ich
derbei mach. TeZ iZ fair. IS eZ net?
Einftmeile wünsch ich Jhne: So lang!
Mit RigardZ,
YourS.
John Ritsch. EZq.
! ist die 9. sowohl rvaZ die Thc'.lbaikcit
an adj) oie '(.n:!pr.:ai;m c'ioerer
Zahlen mit ihr anbetiiNt. 3d ergiedt
j. B. d:e Züll 12.?4 1.070 mit .' 13,
27, 06, 45, 5t. Gr., 7.', 81 mullchli
zirt lauter gleiche Ziffern. Man mache
den Versuch. Sehr leicht ist folgende?
Ziffernquadrat:
Tie ahl 07
mit ;5 mulliplizirt giebt -123,571,
m:t 2 multiplizirt giebt 285.714.
mit 6 multiplizirt giebt 57,142,
mit 4 multiplizirt giebt 571.423.
mit 5 multiplizirt siebt 714,235,
alio horizontal :i. vertikal gleiche Ziffern.
Tie Zahl 5,2,352,941,170,470
giebt, wenn
man die Hülste
dazu add'.rt 2,yil,17o,470,5S3,235
S. 823, 521, 4 11,764,705
also genau dieselben Ziffern wie oben,
nur daß die Ziffer 5 vom linken Flügel
auf den rech:en gewandert ist. Tie
Erzählung von der Belohnung, die sich
der Erfinder de? Schachspiels ausgebe
ten hat, ist ziemlich bekannt, er v?r
langte auf da? erste der öl Bilder ein
einzige? Miznitorn. auf das zweite 2.
auf da- dritte 4. und fo fort auf das
nächste immer daS Toppelte deS vorher
gehenden. In Summe macht die? auf
allen 65 Feldern nicht weniger als 18.
446.74 4,037,70 051.015 Weizenkör.
ner aus. Eine Zahl, die wahrfchein
lich ein großer Theil unserer Leser nicht
einmal lesen, weil wenige sich eine Vor
stellung davon machen können. TaS
Letztere können wir nun auch nicht, aber
wie die Zahl heißt, wollen wir den
Wißbegierigen nicht vorenthalten. Sie
lautet: Achtzehn Trillionen, vierhun
dertundsechZundvierzigtausendfiebenhun
deriundvierundvierzig Billionen sie
benunddreißigtausendsiebenhundertund
neun Millionen fülifhundertundeinund
fünfzigtausenosechZhundertundfüiiszehn!
Baff! um sich einen Begriff zu machen,
welche Masse die? ausdrückt, denke man
sich einen E'.fenbahnzug, der so lang ist,
daß er um die ganze Erde herumgeht,
und daß solcher Züge einer dicht neben
dem anderen in einer Breite von zehn
Kilometer stehen ; diese? guhrmaterial
könnte den Transport allenfalls bewül
tigen.
Ein in Wirklichkeit vorkommendes
Beispiel ähnlicher großer Vermehrung
bietet z. B. daZ Kaninchen. Tie Frucht,
barleit diese? Thiere? ist sehr groß.
Ein Paar bringt unter Berücksichtigung
der Sterblichkeit jährlich mehr al? zehn
Paar junge zur Welt, die mit fünf bi?
sechs Monaten bereits zur weiteren Per
mehrung geeignet sind. Im zweiten
Jahre find die? wohl erst 100 Paare,
im dritten aber schon 1000, im vierten
10.000, im fünften 100. 000. und im
sechsten ist die Million voll, die von
einem einzigen Pärchen abstammt.
Zahlenspielcrkiktt.
Ten meisten Menschen sind die Zah
lcn verhaßt und die Bezeichnung Zah
lenmensch" wird in den wenigsten Fäl
len als Schmeichelei empfunden. Auch
find e? meist nur solche Menschen, die
weiter nichts zu thun haben, welche ihre
Zeit damit hinbringen, solche Spie
lernen herau?zufinden. Und doch wird
Terienige. der tiefer in da? Meten der
Zahlenwelt eindringt, viel Jnteressan
teS finden. Eine der vielseitigsten Wah
len, wa? diese Spielereien anbetrifft.
Korsika ol,ne Henker.
JameS BoSwell, ein Schotte, der
einige Zeit zu Corte auf Korsika beim
General Paoli als dessen Aast weilte,
berichtet folgenden sonderbaren Vorfall
in seinem Buche über Korsika :
Um daS Jahr 1700, während deS
langen Kriege? mit den Genuesen. als
der FreiheitZhe'd General PaSca! Paoli
der höchste Machthaber auf der Insel
war, starb zu Corte der Henker von
Korsika, ein altcr Mann, der viele
Jahre lang fein Amt verwaltet hatte.
ES wurde also ein Nachfolger für ihn
gesucht : aber bei dem den Korsen eige
nen stolzen Ehrgefühl meldete sich nie
mand, eS wollte keiner da? für fo sehr
schimpflich geltende Amt übernehmen,
obgleich mit d?m Posten ein recht gute
Gehalt verbunden war.
Im Criminalgefünzniß zu Corte
faßen damals drei von der Justiz zum
Tode verurtheilte Mörder, deren Hin
richtung in Ermangelung eine? Henker?
nicht stattfinden konnte. Im hohen
Rathe der Insel, unter PaoliS Vorsitz,
kam man endlich, um die Verlegenheit
zu beseitigen, zu dem Beschluß, einen
dieser Mörder zu begnadigen, unter der
Bedingung, daß er für Lebenszeit das
Henkeramt übernehme und damit den
Anfang mache, die andern beiden Ver
urtheilten zu hängen. Man wandte
sich also deshalb n einen der Mi!sethä
ter. Tiefer cintwortete: Ich will
nicht Henker von Korsika werden, denn
dadurch würde ja ich W!st und meine
ganze Verwandtschaft entehrt. Man
würde mich verachten."
Ihr wollt also lieber felöst gehängt
werden?"
Ja. ganz gewiß ! TaS ift mir wmi
gcr unangenehm."
Tarauf trat man mit dem gleichen
Vorschlag an den zweiten, dann auch
an den dritten Verunglückten heran.
Leide gaben ohne lange? Besinnen die
selbe entschieden ablehnende Erklärung :
Lieder den Tod, als solchen Schimpf I"
Tie Verlegenheit konnte also vor
läufig nicht beseitigt werden.
Ta fügte eZ sich, daß ein fizilianischer
Matrose von Palermo mit einem
Schiffe nach Korsika kam und dort im
Streite einen Menschen erstach. Man
verurtheilte ihn dc-halb zu vieljähriger
Zwangsarbeit, fragte ihn aber dann,
ob er vielleicht bereit sei, sich deznadi
gen zu lassen und in solchem Falle
wohlbestallter Henker von Korsika zu
werden. Dazu erklärte' er sich bereit.
So konnten denn endlich die drei zum
Tode Verurteilten gehängt werden,
von welchen eS jeder standhaft ver
schmäht hatte, sein Leben zu retten
durch Uebernahme eine? von ihnen für
so schimpflich gehaltenen Amte?.
(tn vcrl'üngnikvollrr .Zuftuchoort.
Ein Orkan, der am 4. Juli 1373
über dem Miamithale wüthete, wehte
eine Anzahl alter Bäume, darunter eine
grorc Eiche, um. AlZ der Eigenthümer,
deZ Forste?. en Ht. Äogers. den durch
den Sturm angerichteten Schaden in
Augenschein nahm, entdeckte er in der
Höhlung der gefallenen Eiche ein
menschliche? Skelett mit einigen Uni
sorm'ktzkn behängen, in denen sich unter
Anderem ein Taschenbuch mit verichie
denen Papieren Vorsand. Wie aus
Letzteren erhellte, war der Mann, dessen
Skelett vorgefunden wurde, R. Ban
derdcrg. ein Capitän in der Revoln
tionZ.Armee. Er wat Adjutant Waih
ington'L während deZ Rückzüge? über
die Jersey? und diente eine Zeit lang in
Arnold'? Hauptquartier in West Point.
Im Jahre 1791 marschirte er mit St.
Elair gegen die nordwestlichen Jndia
ner. und in dem Sturme diese? Gene
ral? auf den Wabash. am 3. November
de? gedachten Jahre?, wurde er verwun
det und gefangen. Auf dem Tran?
Porte nach der Jndianerftadt in Oder
Piaua wußte er seine Flucht zu bewert
stelligen. sand sich aber von seinen wil
den Feinden hart bedrängt. Er sah
oie Höhlung in der Eiche und ließ sich
trotz seine? zerschmetterten ArmeZ mit
Hülfe einer neben dem Riesendaumc
wachsenden Buche in dieselbe hinab.
Tann aber kam eine fürchterliche Ent
deckung. Er hatte sich in der Tiefe der
Höhle verrechnet, und an ein Entkam
men war nicht zu denken. Tie Schil
derungen deZ von dem verzweifelnden
Gefangenen dieser Höhle gesllhrten
Tagebuches sind ergreifend. Wie er
den Hungertod dem Tode auf dem
Scheiterhaufen vorzog; wie er diese?
Tagebuch in dem ungewißen Licht, wel
cheS durch die Höhlung drang und ein
gehüllt vom Schnee schrieb! Eine Stelle
daraus lautet: November 10.5 Tage
ohne Nahrung! Wenn ich schlafe, träume
ich von prächtigen Früchten und fließen
den Strömen. Tie Sterne spotten
über mein Elendl ES schneit nun. Ich
friere, während ich hungere. Gott,
habe Erbarmen mit mir!" Tie Ein
träge dcS Tagebuches bedecken einen
Zeitraum von elf Tagen.
! gefügt, daß jener wackere Mann ent
deckt wurde, welchem die civilisine
! Menschheit, deren Zeitgenoss.'ii Schuh
werk ohne Wichse schier iindenk!'ar n
scheinen muß. besagte? Erzeugnis; der
, Stiefel. KoSmetik zu verdanken hat.
Ter bochverdiente Erfinder der Stiefel
, wichke war ein Schuhmacher mit Namen
Gregor Urban. der zu Anfang diese?
Jahrhunderts in der deutsch.döhmischen
Stadt BudweiS lebte.
(ine neue Krankheit.
Graf von LauragnaiS war in die
berühmte französische Schauspielerin
Arnold verliebt, und bemerkte mit gro
ßcm Mißvergnügen, wie der Fürst von
T. ihr beständig den Hof machte.
Er verfügte sich daher eine? Tage?
zu einem Arzt und fragte ihn. ob es
möglich sei, vor Langeweile zu sterben
ES müssen besondere Umstände zuiam
mentreffen," entgegnete der Toktor
Also ist eS doch möglich?" Der
Arzt bejahte eS und fügte hinzu, daß
die auf ? äußerste getriebene Langeweile
eme der Auszehrung ähnliche Krank
heit erzeuge und den Tod deS Kranken
veranlassen könne. Der Graf verlangte
und bezahlte diese unterzeichnete Kon
sultation.
Von da begab er sich zu einem Advo
katen und fragte ihn, ob man einen
Menschen verklagen könne, der die Ab
ficht gehabt habe, ihn durch ein Mittel
um'S Leben zu bringen. Er erhielt
zur Antwort, daß hierüber kein Zwei
fel obwalte. Auf fein besonderes Ler
langen wurde ihm die! schriftlich be
scheinigt.
Mit diesen beiden Zeugnissen der
klagte er nun den Fürsten von D., der.
wie er behauptete, ihn und die Temoi
selle Arnold durch Langeweile um
bringen wolle. Man kann sich leicht
denken, daß diese sonderbare Klage ein
grvßeS Aufsehen erregte und viel zu
lachen gab, obgleich sie sonst keine
anderen Folgen nach sich zog. als daß
der Fürst wegblieb.
Laut angeklopft.
Ein martialischer Herr war Mark'
gras Albrecht AlcidiadeS von Branden
bürg (1522 bi? 1555). der sich einst bei
dem Magistrate der Stadt Cölln auf
originelle Weife Respekt zu verfchaffcn
wußte. EineS TageS nun suchte der
Markgraf die RathSherren der Stadt
zur SißungZftunde vergeblich auf dem
Rathshause. le saßen beim Wein
krug in einer Schenke, sich beim Wür
felspiel unterhaltend. Plötzlich fuhr
klirrend ein Geschoß durch die Fenster
scheiden und schlug in die Decke ein, so
daß die Herren ganz erschrocken die
Würfel zu Boden rollen ließen und
entsetzt über da? frevelhafte Attentat
zum Fenster eilten. Ta erblickten sie
auf der entgegengesetzten Seite der
Straße den Markgrafen Albrecht, seine
abgeschossene, noch rauchende Hand
düchse in der Hand. Seine Kugel
hatte die Spieler etwas unsanft an die
verabsäumten Amtspflichten erinnert.
Nun, soll ich zum zweitenmal bei
den Herren anklopfen?" lachte der
Markgraf, als die RathSherren sprach
loZ zum Fenster hinausstarrten. AlZ
sie dann kleinlaut auf die Straße ci!
ten. schritt er in ihrer Mitte. alZ fei
nicht? geschehen, dem Rathhause zu.
Veim Lmcn.
Professor (zum Eandidaten): Wo
durch erklären Sie sich die Zunahme der
Herzkrankheiten bei den Ration?"
Candidat: Weil eS so viele Rad
lerinnen giebt, Herr Professor."
Auch e,n Z-.cl.
A, : Ich sage Ihnen, eine Frau
muß ein Ziel im Leben haben; hat Ihre
Frau auch ein Ziel?"
B. : Na gewiß, sehen Sie 'mal
meine Stirn an; da hat sie mich erst
gestern mit einem Teller getroffen."
l?orm fpctetor Amtsgericht.
Tie Kathcl war vor'S Amtsgericht
Als Zeugin kerzlich hinzitiert
Vun wege so 're Retschgeschicht,
Wie 'S deck im Lewe als dasftret.
Na. Kathel." stellt d'r Richter dann
Tie Ansrog. sag emol. bischt Tu
Verheirath?" Ja!" Wa? iZ
TeinMann?"
Mein Mann? mein Mann iS
Bretzelbu'l"
Eine theure Ar.
A. : Augenleiden kosten eine Masse
Geld: meine grau wurde von einem
Peit'chenende ins Auge getroffen, und
die Toktorrechnung betrug hundert
Mark."
B. :Mein Fall ist schlimmer."
A. : Wieso?"
B. : Vor vierzehn Tagen ging ich
mit meiner Frau an einem Juwelier
laden vorüber, ein Brillantarmband
siel meiner Frau in? Auge, und daZ
war eine noch kostspieligere Geschichte,
kann ich Ihnen sagen."
Erster Gedanke.
Junger Mann: I ich mochte
m mir erlauben, eine große Bitte an
Sie zu richten."
Bankier: Machen Sie'S kurz, lieber
Freund, ich habe wenig Zeit."
Junger Mann: Ich liebe Ihre Toch
ter und möchte mir gestatten, um ihre
Hand zu bitten. Sie liebt mich auch
und "
Bankier: Ach da? wollen Sie? So?
Tann nehmen Sie sie und werden Sie
glücklich! Ich dachte zuerst, Sie wollten
mich anpumpen."
wink.
Sie: Ich wünschte, ich wäre ein
Mann."
Er: WaS würden Sie dann thun?"
Sie: Dann würde ich mir einen Hei
rathZantrag machen."
Sie führt'S wort.
Deine sechs Töchter sind noch immer
lcdig. lieber Freund ?
Ja. da hat aber nur meine Alte
Schuld, die läßt selbst einen Freier nicht
zu Worte kommen.
In die allc gegangen.
Echuflcriunae laus einen Norük'r,
gehenden deutend zu seinem Kollegen):
qant, Neg mal, dort geht ein Esel!"
Herr: ,.WaS erfrechst Du Dich.
Schlingel!"
Schuft:riunae: ..Ich meine ia nicbt
Sie, sondern den andern."
Herr: ..Du LauSbub. e? ist ia kein
anderer da, al? ich!"
Tct Erfinder der Stiefelwichse.
Z0kisclSohne ist die von Klopstock in
feiner Ode Der Eislauf" ouSge
fprochene bittere Klage, daß der Erfin
der unverdientes LoeS die Nacht der
Vergessenheit fei. eine nur allzusehr be
rechtigle. Erfreulicherweise giebt eS
aber auch für diese trübselige Regel
Ausnahmen. Dafür können wir im
Folgenden ein tröstliches Exempel bei
bringen. Ein günstiger Zufall hat eS
Im Eifer.
Haft Tu gelesen. Kousinchen. da bat
sich schon wieder ein iunaes Mädcben
aus unglücklicher Liebe in'S Wasser ge
stürzt. Wärst Du so waS im Stande?"
Ich wich eines Manne? wegen töd
ten?! Niemals! Lieber sterben!"
wie das Vof spricht.
Ich bin in'S Gefängniß gekommen."
sagte der Taschendieb, weil ich mich in
der Zerstreutheit vergriffen bade."
Und :ch." meinte der Brandstifier.
weil ich Licht in eine S,iche gebracht
habe."
Und ich." versetzte der Wechsclfäl
scher, weil ich mir eiiien Namen machen
wollte.
..Und ich," erklärte der Einbrecher,
weil ich ein große? Bankgeschäft cröff
nen wollte."
Treu befolgt.
Richter: ..FZ scheint. Anaettfn'. hnfc
oie früheren Strafen Sie nicht gebessert
yaven. Bisher standen Sie wegen
Betteln? vor Gericht, diesmal stehen
Sie sogar weaen DiebNadlS Kirr,
Schämen Sie sich denn gar nicht.
i'iann r
Angeklagter: In' Jeringftcn jar
nich. Herr Richter. Sie baden hlber
doch immer zu mir jesagt. ick sollte.
an nettem leyen, lieber wat erireifen,
um mir zu ernähren. Na. nh
erjrifs ich eben die erste beste Eervelat-.
Wurscht."
Leine INcinnng.
Paulchen: Papa, warum nennt man
eigentlich die Frauen daZ schwache Ge
schlecht?"
Vater: Weil sie so oft in Ohnmacht
fallen."